Schicksalstag von phoenixtv ((vorläufiger Titel)) ================================================================================ Kapitel 1: Der Urlaub --------------------- Disclaimer Hiermit bestätige ich, dass es sich bei dieser Geschichte um eine Fanfiction handelt. Ich verfolge keinerlei finanzielle interessen damit. Ranma 1/2 und alle damit verbundenen Charaktere, Orte und Kampftechniken, Arzneien und auch manche Lebensmittel sind geistiges Eigentum und Erfindung von Rumiko Takahashi und ihren Verlagen. Ich erhebe keinerlei Anspruch auf Richtigkeit meiner Angaben. Und jetzt viel spaß beim lesen, ich hoffe, ihr habt Spaß an meiner Geschichte und lasst es mich bitte wissen, was euch gefällt oder sauer aufstößt. PS: Zu meiner Verteidigung, diese Geschichte entsteht beim schreiben, ein "Plot" existiert nicht (und ich bediene mich nur nebensächlich an der eigentlichen Geschichte von Ranma 1/2), sollten sich also kleinere Ungereimtheiten ergeben, bitte ich das zu entschuldigen. Travis warf das letzte Stück von dem toten Baum, den er den ganzen Vormittag über mühevoll zersägt hatte auf den Haufen neben seinem Zelt. Mittlerweile hatte er genug Holz für die fünf Tage beisammen, die er hier im Bayrischen Wald verbringen wollte, weit genug weg von der Zivilisation, um allen Stress zu vergessen. Die einzigen Begleiter, die er hatte, waren zwei Bücher und seine Angelrute. Das Grüne Igluzelt stand oberhalb eines kleinen Hanges, geschützt durch eine Gruppe Haselnusssträucher und nur fünfzig Meter entfernt von einem leise plätschernden Bach, der sich am Fuße des Hügels in einen fischreichen Teich ergoss. Travis setzte sich auf einen der Holzblöcke, und begann, das Holz weiter vorzubereiten und zu spalten. Anschließend zündete er ein Feuer an, nur mit Feuerstahl und natürlichem Zunder. Der Baum, den er gefällt hatte, war zum Glück sehr trocken, also brannte recht schnell ein kleines Kochfeuer, auf dem er sein Mittagessen zubereitete. Es bestand aus gefriergetrocknetem Tütenfutter, Geschmacksrichtung Chicken Teriaki. „Ah, so lässt es sich doch aushalten.“ murmelte Travis, als er sich satt und zufrieden gegen einen sonnengewärmten Stein lehnte und eines seiner Bücher hervorholte. „Krav Maga – Abwehr bewaffneter Angriffe “, ein Buch über den Israelischen Kampfsport, den Travis seid ein paar Jahren betrieb. Natürlich wusste er schon einiges, was darin stand, aber er fand, es konnte nicht schaden, sein Wissen aufzufrischen. Er hatte sich für diese Sportart entschieden, weil sie einfach war. Kein Kompliziertes, unnötiges herumfuchteln. Der Weg zum Krav Maga war auch nicht allen offen, was ebenfalls ein Anreiz gewesen war. Der Meister, der den kleinen Verein darin unterrichtete, verlangte mindestens fünf Jahre Kampfsporterfahrung, man musste sich ärztlich untersuchen lassen und die Beiträge waren auch nicht gerade von der günstigen Sorte. Aber dafür lohnte sich das Training. Travis hatte in der Zeit, die er trainierte, einiges an Muskeln, Ausdauer und Schnelligkeit aufgebaut. Er hatte aufgehört zu rauchen, war selbstbewusster geworden, als er je für möglich gehalten hätte und betrachtete die Welt mit anderen Augen. Und natürlich war es ein guter Ausgleich zum Büroalltag in der Sicherheitsfirma, für die er Arbeitete. Er hatte sich eigentlich etwas anderes unter der Berufsbezeichnung „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“ vorgestellt, als den ganzen Tag Telefonate mit ängstlichen Kunden über Alarmanlagen, Sicherheitsschlösser und bruchsichere Fenster zu führen, aber was tat man nicht alles für einen sicheren Job zu dieser Zeit. Natürlich hätte er sich nach seiner Ausbildung auch bei der Polizei bewerben können, aber irgendjemand hatte gesagt, die Verdienstmöglichkeiten seien in einer Privaten Sicherheitsfirma viel besser. Wenn es nach Travis ging, konnte dieser Jemand in der Hölle schmoren. Er klappte das Buch zu, als er ein Rascheln hörte. Er lauschte ein paar Augenblicke, dann hörte er Schritte, die sich von der anderen Seite der Haselnusssträucher aus auf sein Zelt zubewegten. Natürlich konnte es immer vorkommen, dass jemand den Wanderweg verließ, vielleicht ein Wildcamper wie er, vielleicht ein Angler oder Jäger. Auf jeden Fall war es aber ungewöhnlich, an einem so abgeschiedenen Ort mitten im Wald jemandem zu begegnen. Und vorsichtig sein tat schließlich nicht weh. Der junge Mann, der wenige Augenblicke später um die Sträucher herum auftauchte, entsprach aber in keinster Weise Travis Bild von einem Bayrischen Wanderer. Seine dichten Schwarzen Haare hatte er mit einem gelben Tuch mit schwarzen Punkten zurück gebunden, sein ebenso gelbes Hemd hatte einen seltsamen Schnitt, fast wie ein chinesisches Hemd. Die grüne Leinenhose war unten mit Lederriemen zusammengebunden und anstelle von Wanderstiefeln trug er leichte schwarze Stoffschuhe. Aber sicher am seltsamsten war der große rote Bambusschirm auf seinem alles andere als modernen Wanderrucksack. „Oh, hallo. Können Sie mir vielleicht sagen, wo es hier nach Jusenkyo geht?“ Travis musste nicht lange überlegen. „Nein. So einen Ort gibt es hier in der Nähe nicht, tut mir leid.“ „Oh, Verdammt. Sagen Sie, hätten sie was dagegen, wenn ich mich kurz bei Ihnen ausruhe? Ich bin ziemlich lange unterwegs, weil ich einen Rivalen von mir einholen muss. Der Feigling Ranma versteckt sich schon seid Wochen vor mir.“ Was für ein verrückter Kerl. Aber sicher ist er harmlos. „Sicher. Möchten Sie eine Tasse Kaffee? Ich wollte mir auch gerade eine kochen.“ „Danke, aber haben Sie vielleicht auch Tee? Ach, wo sind nur meine Manieren, mein Name ist Ryoga Hibiki.“ Er setzte sich gegenüber von Travis auf den Waldboden und benutzte seinen Rucksack als Sitzkissen. „Ich heiße Travis. Und ich hab auch Tee, und falls es dir recht ist, würde ich gerne zum 'DU' wechseln. Wir sind schließlich alle nur Wanderer, nicht wahr?“ „Natürlich, Travis. Und danke für die Gastfreundschaft.“ Travis ging zum Zelt und holte den Kochtopf und eine Flasche mit gefiltertem Quellwasser hervor, bevor er mit dem kleinen Döschen mit seinem Kaffe und zwei Teebeuteln zurück kam und das Wasser aufsetzte. „Ryoga klingt nach einem asiatischen Namen, woher kommst du denn, wenn ich fragen darf?“ „Ich komme aus Tokyo. Und wenn ich das sagen darf, Travis ist auch nicht gerade ein Name, den ich oft höre.“ „Na, da hast du recht. Und was verschlägt dich ausgerechnet in den Bayrischen Wald, wenn du doch Japaner bist?“ Langsam begann das Wasser im Topf zu köcheln. Ryoga reagierte nicht sofort, sondern starrte Travis nur ungläubig an. „B- Bayrischer W-W- Wald? Ist das nicht in E- Europa? Oh nein, ich habe mich schon wieder verirrt!“ Travis fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare. „Du willst doch nicht behaupten, du bist von Japan aus nach Deutschland GELAUFEN, oder? Und wieso sprichst du dann überhaupt meine Sprache?“ „Ah, jetzt verstehe ich“ lachte Ryoga. „Du erlaubst dir einen Scherz mit mir. Wir sind doch in China, oder? Das würde auch deine komischen Klamotten erklären.“ Unwillkürlich sah Travis an sich herab. Aber was er sah, gefiel ihm nicht. Er trug nicht mehr sein Ramones T-Shirt. Er trug auch nicht mehr seine Shorts. Viel eher steckte er in altmodischen Klamotten, wie man sie nur aus Kung Fu Filmen kannte. Und seine teuren Wanderstiefel hatten sich in ebenso leichte Segeltuchschuhe verwandelt, wie Ryoga sie trug. Ein Traum? Aber so realistisch? „Ehm.“ Sagte Travis. Er hatte sich immer eingebildet, dass ihn kaum etwas aus der Ruhe bringen konnte. Er hatte sich für entspannt und cool gehalten. Er hatte nie irgendwelche Haluzinationen gehabt. Ryoga hörte auf zu lachen, als ihm Travis Gesichtsausdruck auffiel. „Geht es dir nicht gut?“ Travis schüttelte den Kopf, dann kniff er sich in den Oberarm. „Aua“ kommentierte er. „Es ist kein Traum.“ Kein Traum. Kein Traum. „Natürlich nicht. Hör mal, langsam ist das nicht mehr witzig. Kannst du mir wirklich nicht sagen, Wo ich Jusenkyo finde? Es ist wichtig für mich.“ Travis schüttelte erneut den Kopf, dann sah er sich um. Aus dem Wald war ein anderer Wald geworden. Die Haselnusssträucher waren weg, dafür standen dort jetzt andere, unbekante Büsche. Sein Zelt war kein Igluzelt mehr, sondern ein aus grünem Segeltuch bestehendes Gebilde auf zwei Stangen. Sein Rucksack war verschwunden und durch einen Rechteckigen aus Leder ersetzt worden. Und das Buch, dass er gerade noch gelesen hatte, war jetzt eine Schriftrolle. Einfach so. Alles ist anders, und ich habe nicht einmal was davon gemerkt. Kein Lichtblitz, keine unheilvollen Stimmen oder Donnerschläge. „Ehm. China sagst du?“ fragte er, um ganz sicher zu sein. „Hab ich dir doch gesagt. Mensch, du musst ja einen noch schlechteren Orientierungssinn haben als ich.“ „Oha.“ Er kniff sich nochmal. Es tat immer noch weh. Entweder ein echt gelungener Scherz oder ich hab irgendwann Pilze gegessen und bin high. „Tut mir leid Ryoga, ich mache keine Witze. Aber ich gehöre eigentlich nicht hier her. Das hier sind nicht meine Klamotten, nicht mein Zelt und das da ist auch nicht mein Rucksack.“ „Dann bist du also ein Dieb?“ Plötzlich hatte sich die Stimmung verändert. Der harmlos wirkende junge Mann strahlte eine spürbahre Bedrohung aus, die vorher nicht da gewesen war. Jetzt bemerkte Travis auch die kräftigen Muskeln, die sich unter Ryogas Kleidung allzu deutlich abzeichneten. Der Junge sprang auf. „Das kann ich nicht zulassen! Du wirst diese Sachen SOFORT ZURÜCKBRINGEN!“ Travis war so überrascht von der heftigen Reaktion, dass er instinktiv ebenfalls aufsprang. Aber fast sofort beruhigte er sich wieder. Mit solchen Situationen wurde er täglich konfrontiert, und das Wort Deeskalation kam ihm in den Sinn. „So warte doch, Ryoga. Ich habe diese Sachen nicht gestohlen. Sie waren Plötzlich einfach da. Ich kann mir das auch nicht...“ „Für wie blöd hältst du mich eigendlich? NA WARTE!“ Ein Satz mit X, das war wohl nix schoss es Travis durch den Kopf, dann lenkte er den Schlag ab und wich seitlich aus. Es war ein einfacher, gerader Fauststoß. Aber unglaublich viel schneller als alles, was Travis zuvor erlebt hatte. Und um einiges stärker, als er je für möglich gehalten hatte. Ryoga machte ernst. Und er war gefährlich. Travis Instinkte übernahmen die Kontrolle. Als der nächste Angriff in Form eines Trittes erfolgte, machte er einen Schritt nach vorne, griff nach dem Bein und hielt es fest. Dann drückte er mit der Flachen Hand auf Ryogas Brustkorb. Gleichzeitig traf ihn ein weiterer Schlag mitten im Gesicht. Der Erfolg war auf beiden Seiten niederschmetternd. Ryoga ging zu Boden und schlug mit dem Rücken hart auf den Boden, so dass alle Luft aus seinen Lungen gepresst wurde. Travis hingegen schlug erst auf, als er einige Meter durch die Luft gesegelt war. Er hatte schon einige gebrochene Nasen gesehen. Kann man sich das ganze Gesicht brechen? Fragte er sich, bevor er ohnmächtig wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)