Unvergessliche Sommerferien von xXSasukeUchihaXx (Yami x Yugi) ================================================================================ Kapitel 21: Erste Annäherungsversuche nach fünf Tagen ----------------------------------------------------- "Wenn du nicht unter den Duellanten bekannt wärst, würde keine einzige Person auf den Gedanken kommen, dass du aus einfachen Verhältnissen stammst" lächelte Seto und betrachtete Yugi noch einmal von Kopf bis Fuß, während er damit fortfuhr, eine schwarze Fliege um dessen Kragen zu befestigen. Gestern Mittag war er schon sehr beeindruckt gewesen, wie Yugi in einem eleganten Anzug zur Geltung kam und nach etlichen Anproben hatte er sich für einen dunkelblauen Anzug mit weißen Nadelstreifen entschieden. Der Jüngere lächelte ebenfalls, jedoch verlegen und begann nun selbst den Braunhaarigen zu mustern, welcher sich schon lange für das bevor stehende Bankett umgezogen hatte. Seto trug einen weißen Anzug mit schwarzen Nadelstreifen, während er eine schwarze Krawatte um dem Kragen gebunden hatte. Unter dem Jackett konnte Yugi ein hellblaues Hemd erkennen, welches hervorragend zu den blauen Augen passte, wie er persönlich fand. Yugi selbst trug ein violettes Hemd, demnach auch auf seine Augenfarbe abgestimmt und errötete noch mehr, als Seto ihn erneut prüfend musterte. Gefiel er dem Leiter der Kaiba Corporation wirklich so sehr? Yugi wusste es nicht und massierte sich seine Schläfen, weil er schon den ganzen Tag von leichten Kopfschmerzen geplagt wurde. "Was ist los? Wenn du dich nicht gut fühlst, müssen wir nicht zum Bankett gehen" erwähnte Seto sachlich und legte seine rechte Hand auf die Stirn des Kleinen. Fieber hatte Yugi zwar nicht, aber er musste sich nicht zwingen, zudem der Ältere nun doch einige Zweifel hegte. Gestern Nachmittag hatte er noch einmal mit Pegasus gesprochen und nachdem er lange um den heißen Brei herum geredet hatte, was nicht seiner Art entsprach, hatte er dem heutigen Gastgeber die Sache mit dem Testkuss erklärt und auch, was Yugi an jenem Nachmittag zugestoßen war. Seto konnte es immer noch nicht glauben, denn mit allen Reaktionen hatte er gerechnet, doch letzten Endes war Pegasus erschüttert gewesen, weswegen er mehr oder weniger freiwillig sein Problem geschildert hatte. "Mach dir keine Sorgen um mich. Ich habe nur leichte Kopfschmerzen, also nicht der Rede wert" schrieb Yugi auf die linke Handfläche des Älteren, welcher aus seine Erinnerungen erwachte und dem Kleineren leicht zunickte. "Der plötzliche Wetterumschwung scheint dir zu schaffen zu machen. Sollten deine Kopfschmerzen auf dem Bankett schlimmer werden, wirst du es mir umgehend sagen, hörst du? Du musst dich nämlich nicht quälen" entgegnete Seto und fuhr mit seiner Hand durch das Haar des Kleineren. Zumindest hätte er nun einen triftigen Grund, um sofort zu verschwinden, denn er verspürte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Wusste Pegasus wirklich, was er tat? Er machte sich nicht nur um Yugi sorgen, sondern auch um sich selbst, denn er hatte die zweite Geldforderung nicht überwiesen. "Überlass Keito mir, Kaiba und tu mir den Gefallen und bezahle ihn nicht für seine schmutzigen Taten. Du musst mir vertrauen" hatte Pegasus am Ende ihres Telefonates gesagt, aber ob er ihm wirklich vertrauen konnte, war natürlich eine andere Frage. Der Langhaarige hatte in der Vergangenheit nicht nur seine Firma gestohlen, sondern auch seinen kleinen Bruder entführt. Was wäre, wenn Pegasus den Kleinen aus reiner Absicht schaden wollte? Nein, er durfte nicht so denken, denn der Langhaarige hatte sich verändert, zumindest hatte Yugi gemeint, Pegasus wäre nicht mehr der Schurke, der er früher einst gewesen war. Überrumpelt weiteten sich seine Augen, ehe er seine Augenlider beruhigt sinken ließ und einen wohligen Seufzer ausstieß. Seine Arme um Yugi legend wollte er ihn noch ein wenig näher zu sich ziehen, um den vorsichtigen Kuss, welchen der Jüngere begonnen hatte, zu erwidern. Der erste Kuss seit fünf Tagen, dachte sich der Braunhaarige und wagte einen vorsichtigen Versuch, ließ seine Zunge über die Unterlippe des Kleineren gleiten und bat um Einlass. Sollte sich seine Zurückhaltung gelohnt haben? Immerhin hatte er die ganze Zeit auf den ersten Schritt von Yugi gewartet und nun wurde er geküsst, ihm wurde sogar Einlass gewährt, weswegen er die schüchterne Zunge aufsuchte und ein sinnliches Spiel mit ihr spielte. Der bereits leidenschaftlich werdende Kuss währte jedoch viel zu kurz, weil seine Lungen nach Sauerstoff verlangten und er sich gezwungen sah, sich von den weichen Lippen zu lösen. "Du hast mich überrumpelt" gestand er leise, behielt seine Augen geschlossen und legte ein kaum merkliches Lächeln auf. Ihn zu überrumpeln hatte bisher keine Person geschafft, zumindest nicht bei solchen Sachen, aber er freute sich dennoch sehr, dass Yugi den ersten Schritt gemacht hatte. Nur einen Augenblick später spürte er erneut die weichen Lippen auf seinen Mund, während es nun Yugi war, welcher um Einlass mit der Zunge bat. Was war denn nur los? So anhänglich und die Initiative ergreifend kannte er Yugi überhaupt nicht. Nicht im diesem Maß. "Nicht aufhören... Ich habe furchtbare Angst, Seto" schrieb Yugi während des Kusses und obwohl der Ältere offensichtlich etwas sagen wollte, ließ er ihn nicht zu Wort kommen und genoss diesen weiteren Kuss. So lange hatte er sich vor solchen Berührungen gefürchtet und obwohl ein kleiner Teil in ihm stets an den Pharao dachte, wollte er im Moment keine Rücksicht auf dessen Gefühle nehmen. Nein, er konnte es nicht, weil er schon längst seine eigene Entscheidung getroffen hatte. Schließlich gelang es Seto doch, sich erneut von Yugi zu lösen und hinderte ihn daran, einen weiteren Kuss von ihm zu fordern. "Wovor hast du denn Angst, Kleiner? Ich habe dir doch gesagt, dass du dir Zeit lassen kannst, erinnerst du dich?" entgegnete der Ältere leise und legte seine Hände um das Gesicht des Kleinen. Die violetten Augen sahen traurig zu ihm auf, baten stumm um Hilfe, doch so lange Yugi ihm nicht sagte, wovor er solche Angst hatte, konnte er dem Jüngeren nicht helfen. "Ich habe Angst, weil... Vielleicht begegne ich Yami auf dem Bankett und... Ich kann ihm nicht länger der Freund sein, den er sich wünscht, verstehst du? Er wird mich hassen, wenn er von meiner Entscheidung erfahren sollte. Ich glaube, er würde mich nicht verstehen. Welcher Mann würde es denn schon verstehen, wenn der Junge, indem man verliebt ist, sich dazu entschieden hat, solche Berührungen von einen anderen Mann zu wollen?" schrieb Yugi langsam und konnte nicht verhindern, dass sich Tränen in seinen Augen bildeten. Joey war mit Sicherheit eingeladen worden und hatte bestimmt Yami gefragt, ob er mit zum Bankett kommen wollte. Seit gestern Abend quälte er sich schon mit diesem Gedanken herum und obwohl es sicherlich nicht fair von ihm war, während eines Kusses mit Seto an Yami und dessen Reaktion zu denken, ließen sich diese Gedanken nicht vermeiden und machten seine Kopfschmerzen nur noch schlimmer. "Selbst wenn er auf dem Bankett sein sollte, Yugi, er besitzt im Moment nicht das Recht, dir irgendwelche Vorwürfe zu machen" erwiderte Seto und klopfte auf seinen Schoß, saß er doch auf seinem Bett und wartete, bis sich Yugi auf seine Beine gesetzt hatte. "Du allein entscheidest, wer dir helfen darf und wenn Yami mit deiner Entscheidung nicht einverstanden ist, war er dir nie ein guter Freund. Ich, für meinen Teil, könnte genügend Verständnis aufbringen, jedenfalls nach solch einem Ereignis" fuhr Seto fort und strich mit seiner linken Hand über den Rücken des Kleineren. "Liebst du ihn?" wollte der Ältere schließlich wissen, denn nur so könne er sich die Gedankengänge des Jüngeren erklären. Eine ganze Weile sahen die violetten Augen auf die Handfläche des Braunhaarigen, welcher auf eine ehrliche Antwort von ihm wartete, aber Yugi wusste immer noch nicht, wie er für den Pharao fühlte. Sicher, er machte sich Vorwürfe, weil er Yami hängen ließ und stattdessen lieber bei Seto geblieben war, aber er verspürte eben nicht dieses bekannte Kribbeln im Bauch, wenn er an den Pharao dachte. Klar, er vermisste Yami schon sehr, er vermisste dessen Unbeholfenheit und dieses verlegene Lächeln auf dessen Lippen, wenn der Pharao etwas nicht so genau wusste, aber war dieses minimale Vermissen wirklich Liebe? "Ich..." schrieb Yugi, brach jedoch seinen angefangenen Satz ab und vergrub stattdessen sein Gesicht in der Halsbeuge des Älteren, welcher bereits erahnen konnte, dass Yugi seine Frage nicht beantworten konnte. Sei es aus dem Grund, um ihm nicht zu verletzen, was natürlich unbegründet war oder weil der Kleinere einfach nicht wusste, ob er Yami liebte. "Yugi, es ist keine Schande, wenn du dir im Unklaren bist. Niemand erwartet von dir, dass du sofort eine Antwort geben kannst. Gefühle lassen sich sowieso nicht erzwingen, also lasse dir genügend Zeit" versuchte er den Jüngeren zu beruhigen und sollte Yami, falls er auf dem Bankett sein sollte, doch eine Antwort fordern, würde er ihn entfernen lassen. Yugi hatte im Moment immer noch andere Probleme und wenn der Kerl das nicht verstehen konnte, war seine Liebe überhaupt nichts wert. Nach nur wenigen Minuten hatte sich Yugi wieder beruhigt und ließ nun seine Fingerkuppen durch das braune Haar des Älteren gleiten. Er hatte schon längst bemerkt, dass Seto jede noch so kleinste Berührung von ihm genoss und ebenso hatte er vor zwei Tagen herausfinden können, wie empfindlich der Leiter der Kaiba Corporation war, wenn man dessen Haaransatz im Nacken kraulte. Lächelnd, denn Seto baute ihn immer wieder auf, ließ er seine rechte Hand in dessen Nacken gleiten und begann ihn zu kraulen, weswegen er einen wohligen Seufzer erntete. "Du weißt ganz genau, dass ich empfindlich reagiere und trotzdem ärgerst du mich auf diese grausame Weise" kommentierte Seto und senkte seinen Kopf auf die Schulter des Kleinen, ehe ihm ein weiterer Laut des Wohlgefallens entwich. "Macht es dir Spaß, mich scharf auf dich zu machen? Stellst du mit Absicht meine Selbstbeherrschung auf die Probe?" wisperte der Ältere fragend und legte seine Lippen hauchzart auf die Wange des Kleineren, ehe er sich seinen Weg zu dessen Ohr küsste. Mittlerweile hatte Yugi zumindest verstanden, dass er ihn nicht anrühren würde, völlig gleich, wie erregt er auch sein mochte. "Quäle ich dich wirklich so sehr?" entgegnete Yugi schreibend und biss seine Zähne aufeinander, als er die Zunge des Braunhaarigen an seinem Ohr spürte. Oh Gott, an den Ohren war er doch so empfindlich, aber natürlich wusste es Seto schon längst und wollte sich vermutlich auf diese Weise an ihm rächen. "Ja, du quälst mich jeden Tag, Kleiner. Glaubst du etwa, es macht mir Spaß, erregt neben dir zu sitzen und nichts tun zu dürfen?" nuschelte Seto und biss zärtlich in das Ohrläppchen. Eine minimale Regung spürte er schon, denn die Hände von Yugi verkrallten sich in seinem Jackett, während der Körper auf seinen Schoß unter diesen Berührungen erzitterte. "Rache ist süß, nicht wahr, Yugi?" hauchte Seto, biss erneut zärtlich in dessen Ohrläppchen und schmunzelte, als der Körper des Jüngeren abermals erzitterte. Erneut überrumpelt, weil Yugi den Kopf in seine Richtung gedreht hatte und seine Lippen einfing, erwiderte er den stürmischen Kuss. Beinahe hätte er den süßen Jungen mit der Igelfrisur ins Laken gedrückt, wenn ihm nicht noch rechtzeitig eingefallen wäre, dass er langsam sein Fluggefährt vorbereiten lassen musste. "Nicht so stürmisch, Kleiner. So sehr du mich auch erregst, wir haben für derartige Aktivitäten keine Zeit" nuschelte Seto gegen die Lippen des Kleineren, denn auch seine Selbstbeherrschung hatte Grenzen, weswegen er Yugi vorsichtig auf dem Bett absetzte. "Ich muss kurz mit Mokuba sprechen und unser Flugzeug vorbereiten lassen. Würdest du so lange hier auf mich warten?" fragte Seto noch immer erregt und konnte einfach nicht den verführerischen Unterton in seiner Stimme verbergen. Yugi errötete sichtlich und brachte nur ein zaghaftes Nicken zustande, während er seine Beine übereinander schlug, um seine eigene Erregung zu verstecken. Warum besaß Seto nur diese Macht, derartige Gefühle in ihm zu erwecken? Wenn der Braunhaarige nicht aufgehört hätte, Yugi wusste nicht, wie weit er selbst im Rausch der Lust gegangen wäre. Er wusste es wirklich nicht und beobachtete Seto, welcher das Zimmer verließ, um das eben Gesagte in die Tat umsetzen zu können. Seufzend bemerkte Yugi nun wieder seine Kopfschmerzen, weswegen er sich erhob und das Bad aufsuchte. Seto hatte doch sicherlich Kopfschmerztabletten im Badezimmer, oder? Nach nur kurzem Suchen entdeckte er ein kleines Fläschen mit der Aufschrift 'Kopfschmerztabletten' und öffnete den Verschluss. "Seto lebt wirklich luxuriös. Selbst seine Kopfschmerztabletten besitzen eine andere Farbe" grinste Yugi in sich hinein, betrachtete die blaue Tablette noch einige Sekunden staunend, ehe er sie in seine Hosentasche verschwinden ließ. Er würde die Schmerztablette erst einnehmen, wenn die Kopfschmerzen unerträglich wurden, denn er war noch nie ein Fan von Medikamenten gewesen. Erneut seufzend verließ er das Badezimmer wieder und setzte sich zurück aufs Bett, um auf Seto zu warten. Irgendwie war er nun doch gespannt, wer wohl auf dem Bankett erscheinen würde, aber er müsse sich wohl noch eine Weile in Geduld üben. Nur eine knappe Stunde später setzte Seto, dessen Jet in der Form eines weißen Drachen entwickelt worden war, im Vorgarten des protzigen Anwesens zur Landung an. Ein amüsiertes Lächeln lag noch immer auf den Lippen des Jüngeren, denn Seto liebte wohl wirklich seine weißen Drachen mit eiskalten Blick, wenn er selbst seinen Privatjet in dieser speziellen Form erbauen hatte lassen. Ob er wohl besessen war oder war die Verbindung zu dessen Vergangenheit so mächtig, obwohl es der Braunhaarige nicht bemerkte? Yugi wusste es nicht und wurde erst aus seine Gedanken gerissen, als sich die Glaskuppel öffnete und Seto ihm die Hand reichte, um aus dem Fluggefährt zu steigen. "Sieh dir diese Menschenmasse an, Yugi. Tu mir bitte den Gefallen und bleib in meiner Nähe" murmelte Seto, blickte zum Eingang und beobachtete die Duellanten, die von einigen Bediensteten in Empfang genommen wurden. Vorsichtig schloss er die Hand des Kleinen in seine, riskierte einen ebenso vorsichtigen Blick zu Yugi hinab, auf dessen Wangen ein leichter Rotschimmer erschienen war und setzte sich schließlich leicht schmunzelnd in Bewegung. Sicher, ihr Auftreten würde vermutlich nur bestätigen, dass sie ein Liebespaar waren, aber Seto wollte kein Risiko eingehen und wusste zudem auch nicht, was Pegasus genau geplant hatte. "Willkommen, treten Sie doch ein" sprach ein älterer Herr, ein Butler, welcher sich vor Yugi und Seto verneigte und mit der linken Hand zur geöffneten Eingangstür deutete. Yugi trat ein Stück näher zum Älteren, drückte dessen Hand leicht und schluckte unwillkürlich, als er mit Seto den gefüllten Saal betrat. Oh Gott, es hatten sich wirklich viele Duellanten versammelt und einmal mehr dankte er dem Braunhaarigen, welcher ihm nahe gelegt hatte, sein Deck in seinem Zimmer zu lassen. In seinem Zustand würde er wahrscheinlich noch seine Götterkarten bei einem Duell verlieren und außerdem würde ihm die Hilfe des Pharao fehlen. Seto sah sich ebenfalls um, erkannte vertraute Gesichter und erblickte schließlich den Gastgeber bei einem blondhaarigen Jungen. "Wheeler... Der hat mir wirklich noch gefehlt" nuschelte er mehr zu sich selbst und betrachtete dessen Begleitung, welche offensichtlich von Pegasus in ein Gespräch verwickelt worden war. Ach ja, Pegasus schien zu glauben, Yami sei Yugi, sahen sie sich vom Aussehen her so verdammt ähnlich, weswegen er wohl auch noch dieses Missverständnis erklären musste. Ja, er musste außerdem noch mit Pegasus unter vier Augen sprechen, denn er machte sich nach wie vor Sorgen, weil er die zwei Millionen nicht überwiesen hatte. Hoffentlich hatte er keinen Fehler gemacht und somit das Schicksal seines kleinen Freundes besiegelt. Yugi hatte die leise Information zwar zur Kenntnis genommen, aber seine Augen ruhten im Moment auf zwei andere Personen, weswegen er leicht lächelte. "Marik und Ishizu wurden auch eingeladen" schrieb er Seto auf die Handfläche und deutete mit seiner freien Hand auf die Geschwister, welche beim Buffet standen. Insgesamt war die Empfangshalle sehr schön geschmückt worden. Tische waren auf der rechten Seite aufgestellt worden, während auf der linken Seite das breite Buffet zu sehen war. In der Mitte der Halle war nicht nur die Tanzfläche organisiert worden, sondern bot für einige Duellanten genügend Platz, um Duelle zu veranstalten. Wie erwartet, Duelle waren offensichtlich nicht ausgeschlossen worden. "Kaiba, ich habe schon die ganze Halle nach dir abgesucht" rief Pegasus und blieb vor dem Leiter der Kaiba Corporation stehen, während er Yugi mit einem zaghaften Lächeln begrüßte. "Ich warne dich, Pegasus. Wenn du mich zu hintergehen versuchst, wirst du meinen Zorn zu spüren bekommen" zischte der Braunhaarige, denn er konnte dem Langhaarigen einfach nicht vertrauen. "Sei unbesorgt, mein kleiner Kaiba. Bisher verläuft alles nach Plan und die Zielperson befindet sich seit einer halben Stunde unter den Gästen" erklärte Pegasus lächelnd und deutete mit seiner Hand an, dass Seto ihm für die nächsten Minuten folgen sollte. "Yugi, stell bitte keine Fragen und geh zu Wheeler. Bleib bei ihm, bis ich wieder bei dir bin" wandte sich Seto an den Kleineren, dessen Miene deutlich Sorge zeigte. "Vertrau mir" fügte der Braunhaarige noch leise hinzu und folgte Pegasus schließlich durch die Menschenmenge. Dieser Köter würde Yugi schon für die nächsten Minuten beschützen können und selbst wenn nicht, Yami war auch noch da und könnte zur Not helfen. Noch einmal blickte er über seine Schulter, wollte er sich versichern, dass Yugi seiner Anweisung folgte und atmete erleichtert aus, als der Kleine nur noch wenige Schritte von Wheeler entfernt war. "Zielperson? Was meinte Pegasus? Was für ein Spiel spielst du, Seto und warum sagst mir kein einziges Wort?" fragte sich Yugi insgeheim und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, ehe er vor Joey und zu seinem Erstaunen auch Yami stehen blieb. "Na? Du siehst wie ein reicher Pinkel aus, Yugi. Behandelt dich Kaiba wenigstens anständig?" wollte der Blonde feixend wissen und musterte erneut den Anzug, welchen Yugi trug. Er selbst hatte nur seine Schuluniform angezogen, um wenigstens halbwegs vernünftig zu erscheinen. Yami hingegen trug eine schwarze Hose und ein ebenso schwarzes Muskelshirt, denn er schien nicht an eine festliche Kleidung gedacht zu haben. "Was ist? Hast du etwa deine Sprache verloren?" grinste Joey und boxte Yugi freundschaftlich in die Seite. "Sag uns aber nicht, dass wir nicht mehr gut genug für dich sind, klar?" fuhr der Blonde fort und verschränkte seine Arme vor der Brust. Yami trat nun auch einen Schritt näher, hielt seine rechte Hand hin und setzte schließlich zu einer Frage an, um Yugi aus der Klemme zu helfen. "Bist du immer noch heiser, Yugi?". Der Jüngere nickte leicht, während er seine Augen auf den Marmorboden richtete und über die Küsse grübelte, die er vor etwa einer Stunde dem Braunhaarigen gegeben hatte. Hatte er wirklich erneut einen Fehler gemacht, obwohl er sich doch nur selbst hatte helfen wollen? "Ich könnte schon wieder heulen, aber..." dachte sich Yugi, spürte jedoch im nächsten Moment eine Hand auf seiner Schulter und blickte seitlich auf. Seto war zurück, wirkte jedoch noch immer angespannt und auch sichtlich nervös. Warum? Verdammt, was zur Hölle ging hier hinter seinem Rücken vor? "Du wirst mir auf der Stelle sagen, warum du dich so merkwürdig benimmst. Was hat Pegasus mit Zielperson gemeint und warum soll ich in eurer Nähe bleiben? Antworte mir, sonst ziehe ich noch heute Nacht aus" schrieb Yugi wütend auf die Handfläche und starrte ebenso wütend zu Seto auf, welcher jedoch erneut seinen Blicken auswich. Wenn er könnte, würde er ihn anbrüllen, aber er hatte heute Morgen auch wieder einen Versuch unternommen, war aber kläglich gescheitert und hatte wieder einmal kein einziges Wort über die Lippen gebracht. Joey schien verwundert zu sein, warf einen prüfenden Blick zu Kaiba, dessen Augen sich auf den Marmorboden geheftet hatten, ehe er wieder Yugi musterte. Oha, gab es etwa Streit? Grinsend blickte er zu Yami, dessen Miene jedoch pure Sorge ausstrahlte. Komisch, warum freute sich der Pharao denn nicht wenigstens ein bisschen? "Ich... Ich kann nicht, Yugi. Es ist alles in bester Ordnung, also...". Seto keuchte erschrocken, wich auch einen Schritt zurück und senkte seinen Kopf. Auch wenn Yugi ihn von sich gestoßen hatte, er konnte dem Kleinen nicht die Wahrheit erzählen. Nein, Seto nahm die ganze Last auf sich selbst, um Yugi zu schützen und deswegen musste er seinen Mund halten. Der Jüngere, welcher vor Wut kochte, massierte sich die Schläfen und ergriff schließlich die Hand des Pharao. "Gehst du mit mir zum Buffet? Ich brauche dringend ein Glas Wasser" schrieb er schnell, ehe er sich in Bewegung setzte. Ehrlich, er hasste es, wenn derartige Geheimnisse existierten und er persönlich glaubte, etwas mit diesem Geheimnis zu tun zu haben. "Ärger im Paradies, Kaiba?" grinste Joey und erntete einen wütenden Blick vom Braunhaarigen. "Halt die Schnauze, Köter. Dich geht mein Verhältnis zu Yugi nichts an" zischte Seto und massierte sich nun ebenfalls die Schläfen. Vielleicht hätte er doch mit Yugi zu Hause bleiben und das Schweigegeld überweisen sollen. Noch wäre es machbar, aber insgeheim musste er Pegasus wohl oder übel zustimmen. Es konnte nicht so weiter von statten gehen, also musste er Keito, sofern er ihn in der Menschenmenge ausfindig machen konnte, in Bedrängnis bringen und ihm Handy und all sein Zeug abnehmen. "Siehst du denn nicht, dass ich mir Sorgen um dich mache, Seto?" fragte sich Yugi insgeheim und nahm das Glas Wasser entgegen, welches Yami ihm reichte. Nickend bedankte sich der Jüngere, griff in seine Hosentasche und holte die Kopfschmerztablette hervor, die er sich ohne Bedenken in den Mund steckte. "Was ist das für ein Medikament?" wollte Yami in Erfahrung bringen, machte er sich doch immer noch Sorgen um den Kleineren, welcher offensichtlich richtig wütend auf Kaiba zu sein schien. Warum? Was hatte Kaiba bloß angestellt, dass er den Jüngeren dazu brachte, derart wütend zu werden? "Eine Kopfschmerztablette. Weißt du, ich habe schon den ganzen Tag leichte Kopfschmerzen" erklärte Yugi schreibend und stellte das geleerte Glas ab. Hoffentlich ließ die Wirkung nicht zu lange auf sich warten, denn er hatte das Gefühl, als würde ihm jeden Moment der Kopf platzen. Hatte er vielleicht überreagiert? Tat er Seto möglicherweise Unrecht und mischte sich in dessen Geschäfte ein? Nein, Seto benahm sich seit seinem Einzug in dessen Anwesen äußerst merkwürdig, aber den Grund wollte der Braunhaarige einfach nicht verraten. Nach fünf Minuten verspürte Yugi ein seltsam vertrautes Gefühl in den unteren Regionen und errötete, während er peinlich berührt den Boden unter seinen Füßen musterte. Warum war er auf einmal so erregt? Er hatte doch nicht an versaute Situationen gedacht, sondern sich insgeheim gefragt, warum Seto nicht mit ihm über dessen Problem reden wollte. "Ist alles okay, Yugi? Geht es dir nicht gut?" wollte Yami wissen, denn ihm war die Röte auf den Wangen des Kleineren keineswegs entgangen. Ebenso wenig war ihm entgangen, wie sich die Atmung von Yugi beschleunigt hatte, weswegen sich seine Sorge um seinen besten Freund erhöhte. "Ich... Du musst sofort Seto holen, Yami. Ich... Bitte..." schrieb Yugi überhastet, denn die Wahrheit konnte er unmöglich sagen. Was war denn nur mit seinen Körper los? Bevor Yami jedoch seine Bitte hätte erfüllen können, knickten seine Beine ein, weswegen er hastig atmend auf dem Boden sitzen blieb und sich den Schweiß von der Stirn wischte. "Mir ist so heiß. Was... Was geschieht nur mit mir?" fragte sich Yugi und betrachtete das besorgte Gesicht des Pharao, welcher neben ihm in die Hocke gegangen war. Nun erst vielen ihm silbrige Ohrringe auf, die Yami trug und die er scheinbar in seiner Abwesenheit hatte machen lassen. "Warum fällt mir das erst jetzt auf?" fragte er sich in Gedanken und presste seine Beine zusammen, um seine Beule besser verstecken zu können. Egal, dachte er sich. Später konnte er immer noch mit Yami reden, wenn es überhaupt ein Später gab. "Yugi... Hey, was ist mit dir?" hörte er plötzlich die Stimme von Seto, welcher offensichtlich aus der Ferne beobachtet hatte, wie er zu Boden gegangen war. "Wenn ich das wüsste..." beantwortete Yugi die gestellte Frage gedanklich und ließ sich von Seto auf die Beine ziehen. Er zuckte zusammen, biss die Zähne aufeinander und ergriff die Hand des Älteren, die er zu seinen Schritt führte, um ihm sein Problem auch ohne Worte erklären zu können. Gott, bei der nur zaghaften Berührung der Fingerspitzen hatte er das Gefühl, jeden Augenblick seinen Höhepunkt zu erleben. Die blauen Augen des Braunhaarigen weiteten sich für einen kurzen Moment, ehe er Yugi fest an sich drückte und sich in dem überfüllten Saal umblickte. Natürlich hatte er keinerlei Ahnung, warum Yugi dermaßen erregt war, aber dem Kleinen war die momentane Situation nicht nur peinlich, sondern auch äußerst unangenehm. "Komm... Pegasus wird uns bestimmt ein Gästezimmer zur Verfügung stellen" wisperte er in das Ohr des Jüngeren, welcher eifrig nickte und sich von Seto auf die Arme heben ließ. Als Seto an Yami vorbei ging, blieb er kurz stehen und flüsterte ihm eine Information zu, mit der er den Jungen mit der Igelfrisur schließlich stehen ließ und sich auf die Suche nach Pegasus machte. "Hör zu, ich werde dich nur einmal um einen Gefallen bitten. Solltest du Keito unter den Gästen sehen, behalte ihn im Auge, haben wir uns verstanden? Er gehört mir und ich werde meine Rache bekommen" hatte Kaiba zu ihm gesagt und natürlich fragte sich Yami, warum Keito auf dem Bankett war. Sollte er wirklich die Füße still halten, wenn er diesen Kerl sehen sollte? Er schüttelte diese Gedanken ab, denn im Moment machte er sich Sorgen um Yugi, dessen Befinden ihm immer noch unklar war. Joey trat neben ihm, die Arme immer noch vor der Brust verschränkt und schien sich zu fragen, wie er das eben gesehene Szenario verstehen durfte. "Du weißt doch etwas, oder? Kaiba ist mit Yugi verschwunden und du tust so, als würde es dich nicht stören" murrte der Blonde, denn er hätte einen Aufstand veranstaltet, wäre er Yami. Warum blieb der Pharao denn nur so ruhig? Er liebte doch Yugi und dennoch hatte er diesem reichen Pinkel den Vortritt gelassen. Nun, vielleicht würde er im Laufe des abends noch mitbekommen, was hier eigentlich vor sich ging, denn er war der festen Überzeugung, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)