Unvergessliche Sommerferien von xXSasukeUchihaXx (Yami x Yugi) ================================================================================ Kapitel 9: 'Küss mich, Yami' ---------------------------- "Jungs, der Jahrmarkt wartet oder wollt ihr nicht hingehen?" rief Herr Muto und blieb vor den Stufen, die zum Zimmer seiner beiden Enkel führten, stehen und seufzte lautlos, als es polterte. "Moment, Großvater. Ich kann mein Halsband nicht finden und... Yami, gib es mir, sonst schläfst du heute Abend auf der Couch". Herr Muto schüttelte lächelnd seinen Kopf, ehe er sich an das Bild, welches sich ihm vor drei Tagen geboten hatte, erinnerte. Yami und Yugi waren offensichtlich zusammen auf der Couch eingeschlafen und hatten miteinander gekuschelt. Er hatte direkt ein Foto machen müssen und es in einem Bilderrahmen ins Wohnzimmer zu den Familienbildern gestellt. Erst gestern Abend schien Yugi das Foto entdeckt zu haben, war anschließend mit einer beachtlichen Röte in seinem Zimmer verschwunden und hatte sich vorerst nicht mehr blicken lassen. Im Gegensatz zu Yami, welcher sich das Bild einige Minuten angeschaut und sich dabei am Hinterkopf gekratzt hatte. Erneut polterte es, doch im nächsten Moment ging die Tür auf und Yami hastete, dass Halsband des Kleineren noch immer in der rechten Hand haltend, die Stufen hinab. Nur eine Sekunde später hechtete auch Yugi aus seinem Zimmer, hastete ebenfalls die Stufen hinab und sprang den Älteren an, welcher einige Schritte nach vorn taumelte und lachte. Mittlerweile ärgerte er Yugi wirklich gern und meist endete es damit, dass sie sich im Bett herum wälzten, nur um sich gegenseitig ihre Stärke zu beweisen. "Gib mir mein Halsband, Yami" rief Yugi und klammerte sich an den Pharao fest, um nicht von dessen Rücken zu fallen. "Nur wenn du mich ganz lieb bittest" entgegnete Yami grinsend und spürte sofort, wie sich Zähne in seinem Hals bohrten. Okay, Yugi griff also wieder einmal zu dieser Art, aber von eventuellen Bissspuren ließ er sich nicht beeindrucken. Seitdem er diese Grenze zwischen ihnen überwunden hatte, zeigte Yugi keinerlei Hemmungen mehr und biss ihn auch gern einmal in den Hals, wenn Yami ihn zu sehr ärgerte. "Ihr benehmt euch wie ein frisch verliebtes Pärchen" warf der Ladenbesitzer ein. Das Gewicht auf dem Rücken des Pharao verschwand, ebenso wurde ihm das Halsband aus der Hand gerissen, welches Yugi um seinem Hals befestigte und nun scheinbar den Fußboden ziemlich interessant zu finden schien. "Passt auf euch auf, hört ihr? Bei Jahrmärkten sind immer einige Verrückte unterwegs" fuhr Herr Muto fort und gab seinen beiden Enkeln jeweils etwas Geld, damit sie sich amüsieren konnten. "Klar, bis später, Großvater" grinste Yugi und lief den Flur hinunter, um zur Treppe zu gelangen, welche in den Laden führte. Den heutigen Tag würde er mit Yami allein unterwegs sein, war Téa mit ihrer Familie zu Verwandten nach Osaka gefahren und Joey schlief schon seit einigen Tagen bei Tristan, weil er wohl mächtigen Ärger von seinen Vater bekommen hatte. Einerseits wegen des schlechten Zeugnisses und andererseits muss er in seinem besoffenen Zustand wohl noch sehr laut gewesen sein, aber Genaueres wusste vermutlich nur Tristan. Yami grinste noch immer amüsiert, verabschiedete sich ebenso und folgte dem Kleineren, welcher schon vor der offen stehenden Ladentür auf ihn wartete. Ihn störten die Bemerkungen von Herr Muto nicht, Yugi aber schon, weswegen er ihn auch gleich weiter ärgerte. "Na? Bist du verliebt, Yugi?" grinste der Pharao fies und fing sich einen verärgerten Seitenblick ein. "Natürlich bin ich verliebt, Yami. Du weißt doch, wie sehr ich dich vergöttere" erwiderte der Jüngere, denn dieses Spiel konnte er ohne Probleme mitspielen und weil Yami offensichtlich Spaß daran gefunden hatte, ihn immer wieder zu ärgern, würde er den Spieß nun umdrehen. Erst völlig perplex blinzelte Yami einige Male, ehe er erneut grinste und einen Schritt auf Yugi zulief. "So? Du vergötterst mich? Das zeigst du mir aber ziemlich...". Eine kurze Pause trat ein, in der der Pharao seine Finger über die neuen Bissspuren gleiten ließ, die Yugi unterhalb des Halsbandes verursacht hatte und zuckte zusammen, da er offensichtlich ein wenig blutete. "Bist du wirklich so sauer auf mich?" wollte Yami wissen, doch eine Antwort erhielt er nicht. Stattdessen senkte der Jüngere seinen Kopf und schien seine grobe Art bereits zu bereuen. Ein leiser Seufzer entwich den Lippen des Pharao, ehe er mit seiner rechten Hand durch das Haar seines besten Freundes fuhr. "Halb so wild, Yugi. Du hast mir erklärt, dass ein Jahrmarkt ein besonderes Erlebnis ist. Was macht man dort? Es riecht auch irgendwie süß, findest du nicht auch?" durchbrach Yami die Stille und versuchte Yugi auf andere Gedanken zu bringen. Dennoch waren seine Fragen berechtigt, wusste er nun mal nicht, was er sich unter dem Begriff 'Jahrmarkt' vorstellen durfte und es lag wirklich ein süßlicher Geruch in der Luft. "Zuckerwatte... Musst du unbedingt probieren und...". Yugi drehte sich in die linke Richtung und streckte seinen Zeigefinger aus. "Siehst du das Riesenrad? Dort befindet sich der Jahrmarkt. Du erinnerst dich doch bestimmt noch an Kaiba Land, oder? Der Jahrmarkt gleicht einem Vergnügungspark, nur das du dort sehr viele Stände aus verschiedenen Ländern sehen wirst" fuhr der Jüngere fort und wollte sich schon in Bewegung setzen, wäre da nicht die Hand gewesen, welche seine linke Schulter ergriffen hatte. "Dieses Mal bleibst du aber bei mir, oder? Ich möchte nicht noch einmal erleben, wie dir Leid zugefügt wird" murmelte Yami, denn noch immer erinnerte er sich an den Vorfall mit Keito. Seto hatte sich einen Tag später per SMS gemeldet, woher er die Handynummer hatte wusste Yugi selbst nicht und hatte geschrieben, dass Keito in Zukunft keine Probleme mehr machen würde. Was Kaiba aber genau mit dem Schwarzhaarigen gemacht hatte, würde wohl für immer ein Geheimnis bleiben. "Keine Sorge, ich bleibe bei dir, sonst verläufst du dich. Es werden sowieso viele Menschen dort sein, also bleib immer dicht hinter mir. Sollten wir uns trotzdem aus den Augen verlieren, schick mir einfach eine SMS und bleib, wo du momentan bist" erwiderte Yugi lächelnd und endlich konnten sie den Weg zum Jahrmarkt antreten. Zwei Mädchen aus seiner Stufe kamen Yami und ihm entgegen, schienen nicht glauben zu wollen, was sie eben gesehen hatten, ehe leises Gekicher zu hören war. Yugi blickte verlegen zu Yami auf, musterte ihn von Kopf bis Fuß, ehe er sich selbst betrachtete. Kein Wunder, warum die Mädchen kicherten, denn er trug das gleiche Outfit wie der Pharao. Partnerlook, dachte er sich insgeheim und schüttelte kaum merklich seinen Kopf. Warum hatte er denn auch ein schwarzes Shirt, es schimmerte im Sonnenlicht leicht bläulich, angezogen und dazu eine ebenso schwarze, bis zu den Knien reichende, Jeans? "Was ist?" fragte Yami und besah sich nun selbst. Klar, er trug die gleiche Kleidung wie Yugi, aber deswegen wurde er doch nicht so gemustert, oder? Nein, diesen Gedanken schob er zur Seite, ehe er wieder zum Jüngeren hinab blickte, dessen Augen den Boden unter dessen Füßen betrachteten. "Tut es noch sehr weh? Ich wollte wirklich nicht so fest zubeißen" nuschelte Yugi und spürte im nächsten Moment, wie sich die Hand des Älteren um die seine legte. "Ich habe doch gesagt, halb so wild. Jetzt habe ich ebenfalls ein kleines Andenken an dich" erwiderte der Pharao lächelnd und blieb stehen, da nun Yugi die Führung übernehmen musste. So viele Menschen auf einem Haufen hatte er selten gesehen und vielleicht sollte er die Hand des Kleineren noch länger festhalten, damit sie zusammen bleiben konnten. "Wie ich es erwartet habe. Bei schönem Wetter ist eben sehr viel los. Am besten hältst du dich an meiner Hand fest und wenn du dir etwas ansehen möchtest, sag es mir einfach" erklärte Yugi und wagte den ersten Schritt, um durch die Menschenmasse zu laufen. Auf die Anspielung ging er mit Absicht nicht ein, denn er trug wirklich ein Andenken an Yami, welches er jedoch unter seinem Halsband verstecken konnte. Heute Morgen, er hatte noch tief und fest geschlafen, hatte sich der Pharao einen kleinen Scherz erlaubt und sich an seinem Hals zu schaffen gemacht. Erst hatte Yugi geglaubt, er würde noch träumen, war sein Traum doch sehr verwirrend und dennoch erotisch gewesen, doch leider war ihm viel zu spät bewusst geworden, was Yami mit ihm anstellen hatte wollen. Dementsprechend trug er nun einen rötlichen Fleck auf der linken Seite seines Halses, weswegen er vorhin so versessen darauf gewesen war, sein Halsband zu bekommen. "Yugi, dort steht eine Pyramide. Wir befinden uns doch noch immer in Japan, oder etwa nicht?" rief Yami, um die Laute der Menschen zu übertönen. Yugi blieb für einen kurzen Moment stehen, um sich umsehen zu können, ehe auch er die Pyramide sehen konnte. Er hasste seine Körpergröße, wurde er oftmals leicht übersehen und einfach wie ein Kleinkind behandelt. Deswegen hatten ihn mindestens schon drei Erwachsene angerempelt, welche sich zwar bei ihm entschuldigt hatten, aber dennoch fühlte er sich unwohl. Seufzend lief er weiter, bis er vor der Pyramide stand und den Eingang musterte. Ein Geisterhaus, dachte er sich insgeheim, nur in der Form einer antiken Pyramide. "Yugi?" sprach er den Kleineren nochmals an, denn er hatte noch immer keine Antwort erhalten. Yugi schreckte aus seine Gedanken, erinnerte sich an die zuvor gestellte Frage und blickte zum Pharao auf. "Natürlich befinden wir uns noch in Japan. Also... Die Besucher des Jahrmarktes können diese Pyramide betreten, um sich erschrecken zu lassen. So ähnlich wie ein Geisterhaus, denke ich zumindest" erklärte der Jüngere und besah sich erneut die Pyramide. Im vorherigen Jahr war es ein Spukhaus gewesen und er erinnerte sich noch, wie er mit seinen Freunden hinein gegangen war. Große Angst hatte er nicht verspürt, vielleicht auch nur deswegen, weil Téa beinahe seine Hand vor Angst zerquetscht hätte. "Mh... Klingt sehr interessant. Gehen wir rein, Yugi?" wollte der Ältere in Erfahrung bringen, denn Angst verspürte er nicht. Im Gegenteil, vielleicht würde er etwas über sich in Erfahrung bringen können, aber dazu musste Yugi mit ihm kommen. Alleine würde er ihn nicht stehen lassen, denn er wusste sehr wohl, dass der Kleinere noch andere verhasste Mitschüler hatte. "Wenn du möchtest? Warte vor dem Eingang, ich bezahle nur schnell den Eintritt" lächelte Yugi und lief zur Kasse. Warum sollte er auch etwas gegen diese Pyramide sagen? Sicher, er war vielleicht schon ein wenig alt für solche Dinge, aber Yami wollte eben wertvolle Erfahrungen sammeln und sich jede Kleinigkeit ansehen. Ein Glück, dieses Mal würde seine Hand sicherlich nicht zerquetscht werden, war der Pharao doch nicht so ängstlich, wie er vor drei Tagen hatte feststellen müssen. "Tretet ein, Fremde" sprach ein verkleideter Mann und zog einen goldenen Vorhang zur Seite. Yami besah sich den dunklen Gang, welcher ihm eröffnet worden war und ergriff die Hand seines besten Freundes, ehe er den ersten Schritt wagte. Kaum wurde der Vorhang geschlossen, befanden sich Yami und Yugi in der Finsternis, wobei Letzterer nun doch ein mulmiges Gefühl in der Magengegend verspürte. Klar, es handelte sich eigentlich nur um ein Spukhaus, aber meist, wenn er etwas mit Ägypten zutun hatte und mit Yami zusammen war, passierte immer etwas Unheimliches. Vielleicht machte er sich auch nur grundlose Sorgen? Yugi wusste es nicht und übte leichten Druck auf die Hand des Älteren aus, um ihm zu signalisieren, dass er sich doch ein wenig unwohl fühlte. "Keine Sorge, ich bin bei dir" murmelte Yami und tastete sich Schritt für Schritt vor, konnte er doch bei dieser Finsternis nicht einmal seine eigene Hand vor Augen sehen. Ein Oberkörper schmiegte sich an seinen Rücken, weswegen er nun ebenfalls leichten Druck auf die schmale Hand des Kleineren ausübte, um Yugi zu beruhigen, ehe ein lauter Schrei am Ende des Ganges ertönte. "Was... Hat da eben ein Mädchen geschrien?" wollte Yami wissen und wollte schon einen Schritt schneller gehen, doch im gleichen Moment entzündeten sich etliche Fackeln an den Wänden, ehe er erschrocken stehen blieb und eine Mumie betrachtete, welche an der Decke hing. "Ich hätte auf dich warten sollen, Yami. Ich... Ich werde einfach umkehren und...". "Kommt nicht in Frage. Ich lasse nicht zu, dass du ganz allein auf mich warten musst" unterbrach der Pharao seinen besten Freund und setzte sich wieder in Bewegung. Verwundert, weil der Boden unter ihm nachgab, schreckte Yami erneut zurück, ehe die Fackeln erloschen und erneut die Finsternis einkehrte. Ein seltsames Geräusch ertönte, hörte sich für den Älteren so an, als würden sich Gegenstände bewegen, doch noch bevor er überhaupt hätte reagieren können, spürte er die Wand an seinem linken Arm, ehe es wieder still um sie herum wurde. "Alles in Ordnung, Yugi?" fragte er leise und tastete die Wände um sich herum ab. Hatte er etwa eine Falle ausgelöst oder warum war er nun mit Yugi eingesperrt worden? "Ich hätte umkehren sollen. Ich... Ich kann nichts sehen und... Ich glaube, dass unser Gefängnis nicht zur Show gehört" erwiderte Yugi und ließ sich an der Wand hinab zu Boden gleiten. Von Wänden umgeben und in Dunkelheit gehüllt, dachte er sich insgeheim und umschlang seine Beine mit seinen Armen. Ehrlich, er hatte sich diesen Tag entspannter vorgestellt, aber nun saß er hier in einer Pyramide mit Yami fest. "Yugi... Beruhige dich. Ich bin doch bei dir und... Was ist los? Wovor hast du solche Angst?" gab Yami erschrocken von sich, kniete nun vor dem Jüngeren und tastete nach dessen Gesicht, denn er spürte deutlich, wie sehr sein Freund zitterte. Als er die weichen Wangen erfühlen konnte, spürte er jedoch auch die Nässe, weswegen sich seine Sorge um Yugi verstärkte. Der Kleinere würde nie ohne Grund in Tränen ausbrechen, also schien er mit dieser Situation überhaupt nicht umgehen zu können. "Es ist meine Schuld, ich... Ich hätte dich nicht um diesen Gefallen bitten sollen, aber...". "Nein... Ich erinnere mich nur an meinen ersten Schultag auf der Domino High. Seit diesem Erlebnis habe ich panische Angst, wenn ich eingesperrt werde" wurde Yami unterbrochen und spürte, wie nun Yugi nach ihm tastete. Der Pharao beugte sich vor, lehnte seinen Kopf auf die Schulter des Kleineren und legte seine Arme um den noch immer bebenden Körper. "Magst du mir erzählen, was bei deinem ersten Schultag geschehen ist?" wisperte der Pharao und bemerkte, wie seine Umarmung allmählich erwidert wurde. "Ich war schon immer der Schwächste und na ja... Nach Schulschluss haben mich drei meiner Mitschüler abgefangen und mich in eine Abstellkammer gesperrt. Es war dunkel und ich hatte panische Angst und... Ich habe geschrien, ich weiß auch nicht wie viele Stunden, bis ich kraftlos sitzen geblieben bin. Eine Frau von der Reinigung hat mich irgendwann gefunden und hat Großvater für mich angerufen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich eine ganze Woche nicht zur Schule gegangen bin, aus Angst, ich müsste diese Hölle noch einmal durchstehen, aber Großvater meinte, dass diese Typen mir nichts mehr antun würden" erzählte Yugi leise, hatte er bisher noch nie mit seinen Freunden über dieses Erlebnis gesprochen. Warum? Nun, bisher hatten sich seine Freunde nie nach seinen Ängsten erkundigt, also warum hätte er es ihnen erzählen sollen? "Ich hatte keine Ahnung. Bisher glaubte ich dich zu kennen, aber dieses Geheimnis scheinst du sogar vor mir verborgen zu haben" erwiderte der Pharao und fuhr mit seiner rechten Hand über die Wange des Kleineren, dessen Körper nicht mehr so stark zitterte, wie noch vor einigen Sekunden. Yugi atmete einige Male tief durch, versuchte sein aufgewühltes Gemüt zu beruhigen und auf andere Gedanken zu kommen. Er versuchte es wirklich, aber im Moment hing er in seinen Erinnerungen fest, erinnerte sich deutlich an das panische Gefühl, welches er damals empfunden hatte und wie lange er in der Abstellkammer hatte sitzen müssen. "Yami..." hauchte er schließlich und verkrallte seine Finger in dessen Shirt, während er seine Augenlider sinken ließ und sich auf dieses wohlige Gefühl konzentrierte. "Entschuldige, ich dachte nur, ich könnte dich mit einem Kuss etwas beruhigen" entgegnete der Ältere und legte seine Lippen ein weiteres Mal auf die Wange des Jüngeren, welcher sich seufzend an seinen Oberkörper schmiegte. Yugi verdrängte die Situation, in welcher er sich mit Yami befand und plötzlich fiel ihm wieder eine Frage ein, die er seit Tagen ebenso zu verdrängen versuchte. So oft war er dem Pharao nun schon so nahe gewesen, aber es war nie zu einem richtigen Kuss gekommen. Ob sich Yami insgeheim auch einen richtigen Kuss wünschte? Yugi wusste es nicht, keuchte jedoch im nächsten Moment lustvoll, weswegen er sich schämte und der Dunkelheit dankte, die dafür sorgte, dass der Ältere sein Gesicht nicht sehen konnte. "Ich mag es, wenn du solche Töne von dir gibst, Yugi" wisperte der Pharao in dessen Ohr, knabberte zärtlich am Ohrläppchen und entlockte dem Kleineren erneut einen Lustlaut. "Bist du wirklich nicht schwul? In den letzten Tagen habe ich mir immer diese Frage gestellt, aber mich nie getraut, dich noch einmal zu fragen" fügte Yami flüsternd hinzu und löste sich ein wenig von Yugi, ehe er dessen Gesicht mit seinen Händen umrahmte. Wie sehr er sich eine aufrichtige Antwort auch wünschen mochte, Yami wusste, sein bester Freund brauchte noch viel mehr Zeit. Jedoch hatte er Angst, dass er nicht soviel Zeit besaß und irgendwann ins Milleniumspuzzle zurückkehren musste. "Ich weiß es nicht, aber ich stelle mir seit Tagen auch eine Frage und je länger ich zögere, dir diese Frage zu stellen, desto mehr erweckst du meine Neugier" murmelte Yugi, ließ sich auf den Boden sinken und zog Yami mit sich. Sein Unterleib kribbelte verdächtig und es war dem Jüngeren unangenehm, aber ebenso spürte er eine Reaktion in der Hose des Pharao, welcher nun ebenso einen Laut der Lust ausstieß. "Yugi, ich... Ich... Ha... Was machst du bloß mit mir?" wollte Yami in Erfahrung bringen und unterdrückte ein weiteres Keuchen. Spürte er etwa Lust? Oh ja, dieses intensive Gefühl musste Lust sein und nun konnte er wirklich verstehen, warum Yugi solche Töne von sich gegeben hatte. "Ich... Ich mache doch gar nichts, aber...". Yugi errötete nur noch mehr, als der Ältere ihm erregt ins Ohr keuchte und verzweifelt versuchte, eine passende Liegeposition zu finden. "Yami, ich... Darf ich dich um einen Gefallen bitten?" fuhr der Jüngere unsicher fort und auch wenn er Yami nicht sehen konnte, erahnte er dessen Gesicht über sich. Sollte er nun wirklich sein Anliegen äußern oder war dieser Moment völlig unpassend? Vielleicht verlangte er auch zuviel? Yugi wusste es nicht, nahm den unruhigen Atem des Pharao auf seinen Lippen wahr und schluckte den sich bildenden Kloß in seinem Hals hinunter. "Bevor ich dir irgendeinen Gefallen tue, wüsste ich gern, welche Frage du dir seit Tagen stellst" erwiderte Yami und fuhr mit seiner Hand über die weiche Wange des Kleineren unter sich. Ein Keuchen unterdrückend, senkte er seinen Kopf, bis er die Nasenspitze seines Freundes berührte. Wieso schlug sein Herz so wild gegen seine Brust und wieso hegte er plötzlich diesen tiefen Wunsch, von Yugi in den unteren Regionen berührt zu werden? Schluckend und abwartend zwang er sich selbst zur Ruhe, denn hier war definitiv der falsche Ort für solche Wünsche, auch wenn sich seine Erregung so sehr nach Aufmerksamkeit sehnte. "Ich habe mich gefragt, also... Versteh mich bitte nicht falsch, Yami. Ich weiß selbst nicht, wieso ich mir diese Frage stelle, aber...". "Nur keine falsche Scheu, Yugi. Ich werde dich schon nicht falsch verstehen und ich werde dir jeden Gefallen tun, sofern es in meiner Macht steht" unterbrach der Ältere den Kleineren, hörte er doch die Verlegenheit aus dessen Stimme heraus und wollte ihm versichern, dass er ihn um jeden Gefallen bitten durfte. Liebevoll fuhr er mit seiner Nasenspitze über die weiche Haut, erreichte schließlich den Hals seines besten Freundes und küsste sich seinen Weg bis zum Ohr hinauf. "Frag mich" wisperte Yami erregt, war selbst über seine Stimmlage erschrocken, aber er wollte nun unbedingt erfahren, mit welcher Frage sich Yugi seit Tagen quälte. Für einen kurzen Moment herrschte Stille und nur ihrer beider Atem war zu hören, ehe Yugi all seinen Mut aufbrachte und dem Pharao offenbarte, was er sich schon seit Tagen wünschte. "Küss mich, Yami" flüsterte Yugi und wartete die Reaktion des Älteren ab, welcher seinen Kopf hob und nun ebenso abwartete. "Ich... Weißt du, du hast mich einfach auf die Wange geküsst und... Ich weiß doch selbst nicht, was mit mir los ist, aber seit Tagen stelle ich mir immer wieder vor, wie es wohl ist, wenn du mich richtig küssen würdest" murmelte der Kleinere verlegen, um seine Aufforderung zu erklären und wartete weiterhin ab. Wieso sagte Yami denn nichts? War er zu erschrocken über seine Dreistigkeit? "Willst du das wirklich, Yugi? Willst du wirklich deinen ersten Kuss mit mir teilen, obwohl ich ein Junge bin? Ich möchte nicht, dass du es hinterher bereust und... Ich hätte dich schon längst geküsst, aber ich war mir nicht sicher, ob du das auch willst" erwiderte Yami und er konnte nicht verleugnen, dass er sich im Moment unbeschreiblich glücklich fühlte. Ja, wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er Yugi schon vor drei Tagen geküsst, aber er hatte sich geschworen, dem Kleineren nicht den ersten Kuss zu stehlen. Seiner Meinung nach wäre es nicht richtig gewesen, doch nun wurden die Karten neu gemischt. "Vielleicht reizt es mich gerade deswegen, weil du ein Junge bist, aber... Kannst du mich nicht einfach küssen? Einfach so, ohne irgendwelche Fragen zu stellen?" entgegnete Yugi, denn er hatte lange genug gewartet. Natürlich hatte er sich seinen ersten Kuss aufsparen wollen, aber warum hegte er genau im diesen Moment das Gefühl, der richtige Zeitpunkt sei schon längst gekommen? Hatte er etwa nur auf Yami gewartet? Yugi wusste es nicht so genau, behielt seine Augen auch weiterhin geschlossen und fuhr mit seinen Händen über den Rücken des Pharao, bis er dessen Nacken erreichte. "Yugi..." hauchte Yami und senkte seinen Kopf, bis er den warmen Atem seines Freundes auf seinen Lippen spüren konnte. Yugi hatte all seinen Mut aufbringen müssen, um ihn um diesen Gefallen zu bitten, also würde er nun seiner Aufforderung nachkommen, ohne länger mit seinen Zweifeln zu kämpfen. "Du bist unglaublich süß, Yugi" wisperte der Pharao, bevor er die letzten Millimeter zwischen ihnen zunichte machte und vorsichtig seine Lippen auf den leicht geöffneten Mund legte. Wie sehr hatte er sich nach diesen Lippen gesehnt? Er wusste es nicht und es spielte auch keine Rolle, ob er vielleicht einen Fehler beging, denn für Yami fühlte sich dieser noch sehr vorsichtige Kuss vollkommen richtig an. "Yami..." nuschelte Yugi gegen die Lippen des Älteren und schlang seine Beine um dessen Becken, um ihre Nähe zueinander noch ein wenig mehr zu vertiefen. Auch sein Herz schlug ihm bis zum Hals, drohte ihm beinahe aus der Brust zu springen, während er die pochende Erregung des Pharao deutlich in seinem Schritt spürte. Kaum merklich hob er sein Becken an, um eine minimale Reibung zu erzeugen und tatsächlich, Yami keuchte in ihren Kuss hinein. Nun wusste der Ältere, wie sich die Lust anfühlte, aber er schien sich überhaupt nicht zu schämen. Warum? "Yugi... Nicht aufhören... Ha..." keuchte Yami und legte seinen Kopf in den Nacken, als der Kleinere erneut diese Reibung erzeugte. Dieses intensive Gefühl breitete sich in seinem Körper aus, benebelte seinen gesunden Menschenverstand und auch wenn es eigentlich bei einem unschuldigen Kuss hatte bleiben sollen, bildeten sich schmutzige Bilder in seinem Kopf, die er nur zu gerne mit Yugi sofort ausleben wollte. Lange konnte er sich von seinen erotischen Vorstellungen jedoch nicht leiten lassen, wurde erneut in einen Kuss verwickelt und überließ nun Yugi das Kommando, welcher ihm eine weitere, weitaus schönere, Gefühlswelt offenbarte. Keuchend öffnete er seinen Mund, um der ungeduldigen Zunge Einlass zu gewähren, empfing sie freudig und spielte mit ihr. Noch nie hatte er sich so hingerissen gefühlt, irgendwie verführt, aber er wollte auch gar nicht, dass Yugi aufhörte, sondern wollte dieses sinnliche Spiel ihrer Zungen auskosten. Während Yami in diesem feurigen, fast schon leidenschaftlichen, Zungenkuss sein neues Gefängnis gefunden hatte, glitt seine rechte Hand zwischen ihre Körper und suchte die Hose des Jüngeren auf. Nur leicht übte er Druck in dessen Schritt aus, aber es reichte, um Yugi keuchen zu hören. Er wollte mehr dieser sinnlichen Laute hören, wollte so unbedingt, dass sein bester Freund vor Erregung zitterte und seinen Namen rief, mit all der Lust, die er empfinden konnte. "Yami... Ich wollte... Ich..." wollte Yugi seinen Einwand schildern, aber die nötige Zeit wurde ihm nicht gegeben, weil der Pharao ohne Unterlass fortfuhr und erneut von seinen Lippen kostete. "Falscher Ort... Ich... Ich kann das nicht... Nicht sofort... Yami... Bitte..." schaffte es der Jüngere zu sagen und endlich ließ Yami von ihm ab und vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge des Kleineren. "Entschuldige... Ich war so gefesselt und... Weißt du, im Moment fühle ich mich wie im siebten Himmel" brachte der Pharao seine Entschuldigung hervor und versuchte seinen rasenden Puls und Herzschlag zu beruhigen. Gott, so etwas hatte er noch nie erlebt und er wollte mehr. Er wollte mehr von diesem süßen Gift, welches seine Sinne benebelte. "Schon okay. Würdest du mich noch einmal küssen?" entgegnete Yugi und umfasste das Gesicht des Älteren mit seinen Händen. "Wie könnte ich dir diese Bitte abschlagen? Ich wäre doch bescheuert, denkst du nicht auch? Wann immer du mich küssen willst, tu es. Tu es, bis deine weichen Lippen nicht mehr dazu in der Lage sind, mich dermaßen zu fesseln" erwiderte Yami lüstern und nahm erneut die Lippen seines Freundes in Besitz, doch nun war er es, welcher in die noch fremde Mundhöhle eintauchte. Solche Küsse waren ihm wirklich fremd und dem Jüngeren offensichtlich auch, weil er beim ersten Zungenkuss so unsicher gewesen war, aber diese Küsse entfachten seine Leidenschaft, die er Yugi nun zukommen ließ. Vermutlich hätte er den Kleineren noch eine halbe Ewigkeit geküsst, wenn nicht plötzlich ein Geräusch ertönt und Licht ins Dunkel gefallen wäre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)