Unvergessliche Sommerferien von xXSasukeUchihaXx (Yami x Yugi) ================================================================================ Kapitel 8: Vampire und andere Fabelwesen ---------------------------------------- "Großvater schläft schon, also sollten wir leise sein" murmelte Yugi flüsternd und schaltete das Licht im Flur ein, war der Fernseher doch im Wohnzimmer aus und sein Großvater, wie er bereits sagte, im Schlafzimmer verschwunden. "Gib mir deine Schuhe und setz dich schon mal ins Wohnzimmer. Ich bin gleich wieder da" fügte der Kleinere noch hinzu und stieg die Stufen zu seinem Zimmer hinauf, nachdem er die Schuhe von Yami entgegen genommen hatte. Er würde erstmal die Schuhe neben seinen Bett abstellen und anschließend in die Küche gehen, um für Yami und auch für sich ein Glas Orangensaft zu holen. Chips durften auch nicht fehlen, hatte er zum Glück noch eine Tüte, damit sie beim Film etwas zu knabbern hatten. Der Pharao folgte der leisen Aufforderung und setzte sich auf die braune Couch im Wohnzimmer, während er auf die dunkle Mattscheibe des Fernsehers starrte. Natürlich war ihm erklärt worden, wie man einen Fernseher einschaltete, aber er blieb dennoch lieber in der Dunkelheit sitzen und ließ den heutigen Abend in seinen Gedanken revue geschehen. Abgesehen, dass sein bester Freund aus Neid und Eifersucht auf die Männertoilette in der Diskothek verschwunden und von diesen Keito in eine unangenehme Lage gezwungen worden war, war der Abend eigentlich sehr schön gewesen. Vor allem der Heimweg ging ihm nicht mehr aus dem Kopf, hatte er doch seinen ersten Kuss bekommen, auch wenn nur auf die Wange. Dennoch war Yami nun um einige Erfahrungen reicher und er bereute nur den Vorfall auf der Toilette, denn er hätte Yugi beschützen müssen. Aus seinen Gedanken gerissen, da das Licht eingeschaltet worden war, blickte Yami über seine Schulter und entdeckte Yugi, welcher zwei schwach leuchtende Lampen an der Wand eingeschaltet hatte. "Um Mitternacht kommt ein Horrorfilm auf dem dritten Programm. Ich hoffe, du hast nicht soviel Angst wie ich" grinste Yugi und gab offen zu, dass er bei Horrorfilmen schon ein wenig Angst verspürte. Bevor er Yami hatte kennenlernen dürfen, hatte er keine Angst vor solchen Filmen gehabt, aber die Tatsache, dass er schon einige Male die Bekanntschaft mit dem Reich der Schatten hatte machen müssen, hatte seine Denkweise ziemlich verändert. Zudem war Yami der Geist eines Pharao, der vor 5000 Jahren gelebt haben soll, also wer sagte ihm, dass es nicht auch Vampire und andere bösartige Kreaturen geben könnte? Seufzend und diese Gedanken zur Seite schiebend, stellte er zwei Gläser mit Orangensaft auf dem braunen, massiv aussehenden, Holztisch ab und schaltete den Fernseher ein. Errötend und die Lautstärke sofort reduzierend, weil gerade Werbung war, ging er nochmals in die Küche, um die Schüssel für die Chips zu holen, die er zuvor aus einen der Schränke gekramt hatte. Bisher hatte er nie so spät mit Yami Fern gesehen und er hoffte inständig, dass der Ältere wegen der ungewöhnlichen Werbung keine neugierigen Fragen stellte, aber war er nicht bereits eines Besseren belehrt worden, wenn er an die neugierigen Fragen auf dem Heimweg dachte? Yami starrte inzwischen interessiert auf die Mattscheibe, hörte den unzähligen Frauen, die nur leicht bekleidet waren, aufmerksam zu und besah sich die Telefonnummern. Männer sollten dort anrufen, hatte er zumindest so verstanden und was würde dann passieren? Würden diese Frauen zu dem Anrufer nach Hause kommen, um ihm jeden Wunsch zu erfüllen? Weitere Gedanken konnte er sich allerdings nicht machen, weil der Kleinere eine Schüssel mit Chips in die Mitte des Tisches stellte und sich zu ihm auf die Couch setzte. "Yugi...". "Ich hätte es wissen müssen" wurde der Pharao unterbrochen, während Yugi seine Beine an seinen Oberkörper zog und seinen Kopf auf die Knie bettete. Ja, er hatte es schon gewusst und Yami war eindeutig zu neugierig, also musste er ihm wohl oder übel auch solche Fragen beantworten. Bevor Yami jedoch erneut das Wort hätte ergreifen können, erschienen zwei Männer auf dem Bildschirm und boten ihre schmutzigen Dienste an. Die Röte auf dem Gesicht des Kleineren wollte gar nicht mehr weichen und er hoffte, dass endlich der Film anfangen würde, weil die jetzige Situation nicht mehr peinlicher hätte werden konnte, oder? Doch, die Situation wurde noch peinlicher, denn Yami stellte seine erste Frage. "Kommen diese Frauen zu dem Anrufer nach Hause? Ich meine, anders kann ich mir deren Angebot nicht vorstellen und diese zwei Männer eben... Die Kerle waren doch schwul, oder?" wollte der Ältere in Erfahrung bringen und nahm einen kräftigen Schluck Orangensaft zu sich. Im nächsten Moment wurde ein Film gestartet, aber Yami konnte sich nicht vorstellen, dass dieser Film unter die Kategorie Horror fiel, da er eindeutige Laute und auch Szenen hören und sehen konnte. Nein, dieser Film war definitiv kein Horrorfilm. Auch das noch, dachte sich Yugi insgeheim, reduzierte noch einmal die Lautstärke und starrte verlegen auf die Schüssel mit den Chips. Jetzt musste er sich auch noch das Ende eines Porno ansehen, weil der Horrorfilm erst in fünf Minuten beginnen würde. "Ähm... Diese Frauen und auch die zwei Männer kommen nicht zu dem Anrufer nach Hause. Wenn du diese Hotline anrufst, machen sie mit dir Telefonsex" erklärte Yugi verlegen und vermied es, zum Fernseher zu sehen. Yami neigte seinen Kopf fragend, war er nun doch ein wenig überfragt. Man machte Sex mit dem Telefon? Wie durfte er sich denn dieses Bild vorstellen? "Mit dem Telefon?" fragte er mehr für sich und wurde nun von Yugi ungläubig gemustert, ehe ein leiser Seufzer ertönte. "Entschuldige, du nimmst meine Erklärung zu wörtlich. Also... Nehmen wir an, du rufst bei so einer Hotline an. Eine Frau oder wenn du die Gay-Hotline anrufen magst, ein Mann würde deinen Anruf entgegen nehmen und würde dich fragen, was du dir wünschst und wie deine Vorstellungen aussehen. Ähm... Er oder sie stöhnt dir dementsprechend ins Ohr und es wird dir präzise gesagt, was er oder sie mit den eigenen Körper macht. Gleichzeitig wird dir aber auch gesagt, wo du berührt wirst, aber da es sich um ein Telefonat handelt, musst du dich schon selbst berühren. Hat sehr viel mit Phantasie zutun" nuschelte der Kleinere vor sich her und wollte lieber nicht wissen, was Yami nun von ihm denken mochte. "Ach so... Es gibt wirklich interessante Dinge, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich, durch ein derartiges Telefonat, der Lust verfallen würde. Ich kenne diese Person schließlich nicht und irgendwie würde mir der Körperkontakt fehlen" entgegnete Yami und verschränkte seine Arme vor der Brust, während er über die Worte seines besten Freundes nachdachte. Nein, er konnte sich wirklich nicht vorstellen, dass ein derartiges Telefonat zufrieden stellen sein konnte, denn schließlich war Sex, so etwas wusste sogar er, eine Angelegenheit, die er persönlich mit dem Menschen ausleben wollte, welche ihm sehr viel bedeutete. "Für mich wäre so etwas auch nichts. Ich weiß auch nur soviel darüber, weil Joey und Tristan einmal bei einer Hotline angerufen haben. Joey hat mir am nächsten Tag erzählt, dass er sich kaum das Lachen verkneifen konnte, weil die Frau ihm so laut ins Ohr gestöhnt hat". Nun musste Yugi doch ein wenig schmunzeln, hatte er sich bisher immer so ungern über das Thema 'Sex' unterhalten, weil er eben nicht mitreden konnte und noch seine Jungfräulichkeit besaß. Ob er der Einzige aus ihrem Freundeskreis war? Nein, Yami sah nicht so aus, als hätte er je solche Erfahrungen gemacht und außerdem hatte er doch auf dem Heimweg zugegeben, dass er nicht wisse, wie sich derartige Gefühle anfühlten. "Dann sind wir wohl einer Meinung, Yugi. Sex sollte nicht über Telefon gemacht werden, sondern mit dem Menschen, für dem man auch Gefühle empfindet" lächelte der Pharao und nahm die Schüssel mit den Chips zur Hand, während er ein Stück zu Yugi rutschte, damit auch er in die Schüssel greifen konnte. "Bleibt trotzdem eine Frage offen. Wie macht man Sex mit einen Jungen?" fügte er dennoch nachdenklich hinzu und blickte zum Fernseher. Die Frau kniete vor dem Kerl und befriedigte ihn mit den Mund. Sicher, so etwas konnten auch Männer unter sich machen, aber reichte diese Tätigkeit wirklich aus? "Ich... Woher soll ich das wissen und außerdem... Oh mein Gott". Zum Ende hin hielt sich Yugi die Hände vors Gesicht, da er sich schämte und seinen Augen auch nicht trauen wollte. Nun waren zwei Männer auf dem Bildschirm erschienen, der eine Typ saß mit gespreizten Beinen auf dem anderen Kerl, dessen Erregung immer wieder hart in dessen Anus stieß. Yugi konnte sich nicht vorstellen, dass so etwas erregend sein könnte, aber die Laute, die der sitzende Typ von sich gab, sprachen natürlich eine andere Sprache. "Diese Szene beantwortet meine Frage" murmelte Yami, nicht ohne nun selbst zu erröten. So wurde also Sex mit einem Jungen gemacht? Der sitzende Kerl musste gerade wahre Höhenflüge erleben, so laut wie der immer wieder stöhnte. Ohnehin stellte er sich nun die Frage, wieso Sex im Fernsehen gezeigt wurde, aber er wollte nicht schon wieder mit seinen neugierigen Fragen nerven. Zudem endete der Film nun auch und der eigentliche Horrorfilm, den Yugi sehen wollte, fing endlich an. Nach zehn Minuten hatte sich das erhitzte Gemüt des Jüngeren beruhigt, doch nun kroch die Angst in ihm empor, weil es sich nicht um einen gewöhnlichen Horrorfilm handelte, sondern um einen Vampirfilm. Vor einigen Jahren hätte er nicht an solche Wesen geglaubt, hätte die Menschen, welche an Fabelwesen glaubten sogar müde belächelt, doch zur heutigen Zeit dachte er anders. Neben ihm saß ein Pharao, der Geist des Milleniumspuzzles in Fleisch und Blut, weil er einen Wunsch erfüllt bekommen hatte. Wenn also Geister existieren konnten, warum nicht auch blutrünstige Vampire, welche bei Nacht ins Haus eindrangen, nur um in den Hals eines Menschen zu beißen? Gott, bei dieser Vorstellung lief ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken, während er seine Beine fest mit seinen Armen umklammerte. "Fürchtest du dich so sehr vor einem Film, Yugi? Ich glaube nicht an Vampire und all solche Wesen" murmelte Yami, hatte er doch nach nur wenigen Minuten bemerkt, wie sehr sich sein bester Freund eigentlich fürchtete. Wieso schaute er sich denn solche Filme überhaupt an, wenn er doch furchtbare Angst verspürte? Doch nicht etwa ihm zuliebe? "Das sagst du jetzt, Yami. Du wurdest auch noch nie von untoten Mumien verfolgt, oder? Ich erinnere dich gern an die Pyramide des Lichts und wie Kaiba das Unheil ausgelöst hat" entgegnete Yugi leise, zuckte im nächsten Moment zusammen und vergrub sein Gesicht auf seinen Knien. Wieso war dieser blutrünstige Vampir auch einfach aus dem Nichts aufgetaucht und jagte ihm einen derartigen Schrecken ein? "Beruhige dich. Der Vampir wird schon nicht aus dem Fernseher springen und abgesehen davon müsste er zuerst an mir vorbei. Das mit der Pyramide des Lichts habe ich nicht vergessen, aber dieses Erlebnis beruht auf Magie, falls du dich erinnerst" erwiderte der Pharao und legte seinen linken Arm um die Schulter des Kleineren. Ja, er konnte sich noch erinnern und natürlich musste er Yugi insgeheim zustimmen, aber ein Film blieb ein Film und entsprach nicht der Realität. Er würde erst an Vampire glauben, wenn solch ein Wesen vor ihm stehen würde. Yugi beruhigte sich tatsächlich wieder, schmiegte sich an die Seite des Älteren und fühlte sich zunehmend wohler in seiner Haut. Im Moment war es ihm völlig egal, ob er sich gerade wie ein verängstigtes Mädchen benahm, denn er wusste, Yami würde niemals über ihn lachen. Warum sollte er auch? Der Pharao wusste, wie viel und was sie schon zusammen hatten durchstehen müssen, also waren solche Ängste vollkommen berechtigt. Jedoch wurde seine Angst erneut erweckt, jedoch nicht durch die Szenen im Film, sondern durch Yami, welcher ihm leise Worte ins Ohr flüsterte. "Vielleicht sitzt du gerade neben einen Vampir, Yugi. Vielleicht bekomme ich gerade Durst auf Blut und warte nur noch auf den passenden Augenblick, um dich zu beißen". Das Halsband von Yugi wurde geöffnet und landete nur eine Sekunde später auf den Boden hinter der Couch, ehe der Ältere den verängstigten Yugi ins Polster hinab drückte und sich über ihn beugte. "Nein... Du bist kein Vampir. Ein Vampir ist ein untotes Wesen und besitzt keine Körperwärme. Außerdem besitzt du ein Spiegelbild und kannst dich bei Tageslicht in der Öffentlichkeit bewegen" entgegnete der Kleinere verunsichert und versuchte Yami mit aller Kraft von sich hinunter zu schieben. "Was wäre, wenn diese Vermutungen nicht der Wahrheit entsprechen?" grinste der Pharao amüsiert und leckte sich über seine Lippen, um Yugi noch ein wenig mehr zu necken. Dieses Spiel war ganz nach seinem Geschmack, auch wenn der Kleinere deutlich Angst zeigte. Nein, noch würde er ihn nicht aus seinen Händen entkommen lassen. "Du hast bestimmt süßes Blut, mein Kleiner. Keine Sorge, ich werde dich ganz zärtlich beißen und dich nicht töten, sondern nur meinen Durst stillen" versicherte Yami und mit diesen Worten beugte er sich zu Yugi hinab und fuhr mit seiner Nasenspitze den Hals entlang. "Ja, dein Blut wird mir schmecken. Du riechst auch unglaublich köstlich" fuhr er fort und hielt die Hände, die ihn von Yugi hinunter schieben wollten, neben dem Kopf des Jüngeren fest, welcher allmählich an seinen eigenen Worten zweifelte. "Hör auf, mir Angst zu machen, Yami. Ich vertraue dir und...". Yugi stoppte in seinen Satz, während sich seine Augen erschrocken weiteten. Wieso spürte er nun die warme Zunge des Älteren auf seiner Haut? Wieso ging Yami so weit und spielte ihm noch immer einen Vampir vor, obwohl Yugi solche Angst hatte? Seine Gegenwehr gab er auf, ließ seine Augenlider sinken und versuchte sich innerlich zur Ruhe zu zwingen. Yami schmunzelte gegen die weiche Haut des Halses, leckte noch einmal über die ausgesuchte Stelle, die er gleich beißen würde und ließ die Hände des Kleineren los, welcher seine Gegenwehr offensichtlich aufgegeben hatte. "Yugi..." hauchte er leise, ließ seine Hände an den Seiten des Jüngeren hinauf gleiten und umfasste schließlich dessen Gesicht, um in die violetten Augen sehen zu können. "Ich würde dir doch niemals weh tun, Yugi. Du kannst mir immer vertrauen" wisperte Yami und beendete somit das Spiel, um den Kleineren zu erlösen. Erleichtert seufzte Yugi, beruhigten ihn diese Worte und auch wenn das Spiel sein Ende gefunden hatte, wendete sich der Ältere erneut seinem Hals zu, nur um ein weiteres Mal über seine Haut zu lecken. "Was... Yami..." nuschelte Yugi verlegen, errötete und blickte in eine andere Richtung. Was machte der Pharao? Wieso glitt dessen Zunge noch immer verspielt und neugierig über seinen Hals? "Magst du das nicht?" entgegnete der Pharao fragend und stoppte in seiner Tätigkeit. Er wollte Yugi doch nur wieder beruhigen, auf welche Art und Weise blieb doch ihm überlassen, oder etwa nicht? Schließlich hatte er seinen besten Freund verschreckt, ihm sogar Angst gemacht, also musste er nun für ihn da sein. "Doch, aber... Ich... Ich meine..." haspelte Yugi und versuchte sein derzeitiges Befinden in Worte zu fassen. Natürlich mochte er es, wie die Zunge des Älteren über seine Haut glitt, wie der warme Atem seinen Hals streifte und auf seinen Armen eine Gänsehaut verursachte, aber konnte er das wirklich so sagen? Wie würde Yami auf seine Worte reagieren? Erneut wendete sich Yami dem Hals des Kleineren zu, jedoch leckte er dieses Mal nicht über die weiche Haut, sondern biss zärtlich in die zuvor befeuchtete Stelle. Ein leiser Seufzer drang an sein Ohr, während er die zierlichen Hände spürte, die sich in seinem Haar verkrallten. Nun glaubte er zu wissen, was Yugi zu sagen versuchte und mit dieser Vermutung bestärkt, wanderte er mit seinen Lippen höher, Stück für Stück, bis er das Ohr des Jüngeren erreichte. "Ich glaube, dass ich schwul bin. Ich mag es, dich zu berühren, Yugi und ich... Ich fühle mich wohl in deiner Nähe. Du gibst mir das Gefühl, etwas Besonderes in deinen Augen zu sein und ich weiß, dass du mich auch sehr magst" hauchte Yami und schmunzelte im nächsten Moment über Yugi, welcher ihn unsicher und verlegen musterte. "Du warst schon immer etwas Besonderes für mich, aber... Ich... Klar, ich mag dich wirklich, aber...". Sanft fuhren die Finger des Kleineren durchs Haar des Älteren, glitten in dessen Nacken und kraulten dort den Haaransatz, ehe Yugi leise fortfuhr. "Ich weiß, du möchtest eigentlich nicht aufhören, aber ich weiß nicht, ob ich für solche Dinge bereit bin. Ich möchte dich auch nicht enttäuschen, aber... Kannst du mich verstehen, Yami?". "Ja, ich verstehe dich und enttäuschen tust du mich auch nicht. Ich hätte das einfach nicht sagen sollen, aber irgendwie hat mich dieses wohlige Gefühl übermannt. Ich bin genauso wie Keito und...". Der linke Zeigefinger legte sich auf die Lippen des Pharao, brachte ihn zum Schweigen, während Yugi entschieden seinen Kopf schüttelte. "Keito hat mit dieser Angelegenheit überhaupt nichts zutun. Es stimmt, ich habe furchtbare Angst gehabt und wenn du und Kaiba nicht gekommen wäret, um mir zu helfen, würde ich jetzt nicht so gelassen unter dir liegen können" murmelte Yugi, denn es hätte weitaus schlimmer kommen können, wenn Yami seinen gedanklichen Hilferuf nicht gehört hätte. "Weißt du, gerade weil du mein bester Freund bist, kann ich nicht einfach so leichtsinnig handeln und sagen 'Okay, küss mich und mach mit mir, was auch immer du willst'. Ich habe einfach Angst, dass ich unsere Freundschaft durch einen dummen Fehler gefährde". In diese Richtung hatte Yami noch gar nicht gedacht und er musste Yugi zustimmen, denn er würde es nicht ertragen, wenn ihre Freundschaft durch seine Neugierde kaputt gehen würde. "Entschuldige, Yugi. Ich bin wohl zu egoistisch gewesen" murmelte der Ältere, nachdem er den Zeigefinger des Jüngeren von seinen Lippen entfernt hatte. Erneut schüttelte Yugi seinen Kopf, ehe er seine Lippen für einen kurzen Moment auf die rechte Wange des Pharao legte. "Egoismus ist keine Straftat und außerdem bin ich auch sehr oft egoistisch gewesen. Ich meine, du hast ständig meinen Platz eingenommen, wenn ich der Verzweifelung nahe gewesen bin" erwiderte Yugi leie und spreizte seine Beine, damit sich Yami nicht länger über ihn beugen musste und sich hinlegen konnte. Yami nahm die stumme Einladung an, stützte sich aber dennoch mit beiden Armen ab, um Yugi nicht gänzlich unter sich zu begraben. Doch nach weiteren Minuten und den wohltuenden Streicheleinheiten in seinem Nacken, sank sein Kopf auf die Brust des Jüngeren, während er genießerisch seine Augenlider sinken ließ. "Du warst sehr einsam in den letzten Jahrtausenden, nicht wahr? Die ganze Zeit einsam im Milleniumspuzzle" murmelte Yugi und fuhr mit seiner Kraulbewegung fort. Oh ja, der Pharao musste sich schrecklich allein gefühlt haben. Kein Wunder, dass er seine Nähe suchte und sich so sehr an seinen Körper schmiegte. "Erinnere mich nicht an diese lange Zeit, Yugi. Es war schrecklich, weil ich nicht einmal wusste, wer ich eigentlich bin" nuschelte Yami vor sich her und verkrallte seine Finger in dem weißen Hemd, welches sein bester Freund trug und lauschte dessen unregelmäßigen Herzschlag. Er war erneut von Yugi auf die Wange geküsst worden, jedoch war der Moment zu kurz gewesen, um dieses Gefühl genießen zu können. "Ich wünschte, ich könnte für immer bei dir bleiben, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass jeder Tag mein Letzter sein könnte" fügte der Pharao ebenso leise hinzu und teilte somit seine größte Angst mit. Seine größte Angst, wollte er doch nicht noch einmal ins Puzzle gesperrt werden, sondern stattdessen ein normales Leben führen. Ja, mit Yugi und ihren Freunden wollte er sein jetziges Leben genießen. Yugi wusste keine Erwiderung, verdrängte er doch diesen Gedanken täglich, weil er ebenso wenig wollte, dass Yami ihn wieder alleine ließ. Klar, er war nie wirklich allein gewesen, aber wenn der Pharao wieder in das Milleniumspuzzle gesperrt werden würde, würde eine schreckliche Leere bleiben. "Ich habe auch schreckliche Angst vor diesem Tag, also sollten wir im Hier und Jetzt leben, oder?" entgegnete Yugi und schlang seine Arme um Yami, wollte er ihn doch festhalten, dessen Körperwärme spüren und ihn bei sich wissen. Der Pharao erwiderte die feste Umarmung, behielt seine Augen geschlossen und genoss die Wärme, die Yugi ihm spendete. Nach weiteren Minuten war er jedoch auf dem Körper des Kleineren eingeschlafen, während Yugi die Zimmerdecke traurig musterte und sich die Tränen aus den Augen versuchte zu blinzeln. Oh ja, diese Angst war ihr ständiger Begleiter, aber Yugi würde den Pharao unter keinen Umständen ohne Gegenwehr gehen lassen. Nein, er schwor sich, er würde alles in seiner Macht stehende tun, damit Yami bei ihm bleiben konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)