Unvergessliche Sommerferien von xXSasukeUchihaXx (Yami x Yugi) ================================================================================ Kapitel 7: Unverblümte Neugier ------------------------------ Die frische Nachtluft tat einerseits gut, war es doch so stickig und warm in der Diskothek gewesen, aber noch immer fühlte Yugi die Lust, die mit jeder weiteren Minute und mit jedem Schritt stärker wurde. Zum Glück hatte Yami ihren Freunden eine glaubwürdige Geschichte erzählen können, denn die Wahrheit wäre vermutlich sehr peinlich geworden. "Ein Rückschlag der Grippe" dachte sich Yugi und achtete auf den Gehweg, während er immer wieder versuchte, seine Lustlaute zu unterdrücken. Diese beständige Reibung, die durch das Laufen des Pharao verursacht wurde, raubte ihm allmählich den gesunden Verstand. "Bist du noch wach, Yugi?" ertönte die Stimme von Yami, war es doch seit einer Weile so still, während er sich darauf konzentrierte, sich nicht zu schnell zu bewegen. Der Heimweg musste für seinen besten Freund die Hölle sein, spürte er doch bei jedem Schritt die Beule des Kleineren, während Yugi immer wieder angespannt durchatmete. "Ja, ich bin noch wach. Wie könnte ich denn auch einschlafen, wenn... Gott, Yami, achte auf deine Füße und... Ha...". Sofort vergrub Yugi sein Gesicht in der Halsbeuge des Älteren, um seine Röte zu verbergen. Wäre Yami nicht über einen Stein gestolpert, hätte er solche Laute sicherlich nicht ausgestoßen, aber das Schicksal meinte es wohl nicht gut mit ihm. Zu seiner Verwunderung, Yugi war sich nicht einig, ob er schockiert oder verwundert über sich selbst sein sollte, gefielen ihm allmählich die Gefühle, die durch die Reibung verursacht wurden. Wie es wohl wäre, wenn Yami noch einen Schritt schneller gehen würde? Nein, solche Gedanken gehörten verboten, auch wenn seine Körpermitte wohl anderer Meinung war. "Entschuldige, Yugi... Ich... Weißt du... Du keuchst mir ständig ins Ohr und bringst mich aus dem Konzept. Nicht nur du befindest dich in einer merkwürdigen Situation, sondern auch ich und... Ich weiß auch nicht. Ich... Du bringst mich total in Verlegenheit" erwiderte Yami leise und auch unsicher, während er seine Konzentration neu sammelte. Auch auf seinen Wangen war nun eine leichte Röte erschienen, wobei die Röte im nächsten Moment noch ein wenig zu zunehmen schien, als er den warmen Atem des Kleineren auf seiner Haut spürte. Wie von selbst beschleunigte der Ältere seine Schritte, versuchte seine aufgewühlten Gedanken zu ordnen, aber je schneller er lief, desto mehr beschleunigte sich auch die Atmung des Jüngeren, dessen Finger sich in dem schwarzen Stoff seines Muskelshirts verkrallten. "Yami... Ha... Bleib stehen, ich... Bitte, lass mich runter, bevor noch ein Missgeschick geschieht" keuchte Yugi und endlich verlangsamten sich die Schritte, ehe er von dem Rücken des Pharao hinunter gelassen wurde. Angestrengt atmete der Kleinere einige Male durch, war dieses Gefühl wirklich intensiv und berauschend gewesen, aber ebenso machte ihm seine Vernunft klar, dass er nicht so fühlen durfte. Er durfte es nicht, weil er seinen besten Freund für sein eigenes Vergnügen benutzen würde. Verzweifelt und noch immer nach Erlösung verlangend, blickte Yugi aus verklärten Augen zu Yami auf, auf dessen Wangen eine ebenso starke Röte zu erkennen war, wie wohl in seinem eigenen Gesicht. "Yugi, ich... Darf ich dir eine sehr persönliche Frage stellen?" durchbrach der Pharao die Stille und konnte nicht verhindern, dass seine Hände vor Nervosität zitterten. Natürlich wusste er, warum er den Kleineren runter hatte lassen sollen, doch nun erwachte auch seine Neugier, die er unbedingt stillen wollte. Kurz sah er sich um, erblickte eine dunkle Gasse und ergriff die Hand seines Freundes, um mit ihm in die Dunkelheit zu flüchten. Kein einziges Wort, kein einziger Laut und keine einzige Miene oder Geste sollte gehört oder gesehen werden. Das folgende Gespräch sollte ihr kleines Geheimnis bleiben. Unter einer Laterne, die die dunkle Gasse beleuchtete, blieb der Ältere stehen und ließ die Hand des Kleineren los. Ein leiser Seufzer entwich seinen Lippen, ehe er sich gegen die Hauswand lehnte und Yugi mit einen merkwürdigen Glanz in den Augen betrachtete. "Ich habe keinerlei Erinnerungen an meine Vergangenheit, wie du sicherlich weißt. Ich frage mich, ob ich vielleicht eine Freundin besessen habe, weil... Derartige Gefühle, wie Lust oder Liebe sind mir völlig fremd" begann Yami und blickte Yugi weiterhin neugierig in die Augen. "Du empfindest ungewollt Lust und ich... Ich wollte dich fragen, ob du mir dieses Gefühl beschreiben kannst. Vielleicht trete ich dir mit meiner Neugierde auch zu nahe, aber...". Der Pharao konnte seine Röte nicht einmal verhindern, war er sich doch so unsicher und wusste nicht einmal, ob er nun eine Grenze überschritten hatte. Auch bei Freundschaften gab es sicherlich Grenzen. Yugi blinzelte einige Male, war er sich nicht sicher, ob Yami eben wirklich eine derartige Frage gestellt oder ob er sich vielleicht verhört hatte. Sollten ihn derartige Fragen verwundern oder war es nicht natürlich, dass Yami bei ihm Antworten suchte, weil er sich im Moment nun mal in einer ungünstigen und auch sehr peinlichen Lage befand? Yugi wusste es nicht, errötete nun selbst und suchte nach den passenden Worten, um das Gefühl der Lust beschreiben zu können. "Also... Du trittst mir nicht zu nahe, Yami" erwiderte der Kleinere, um Zeit zu schinden, weil er noch immer nicht wusste, wie er dieses intensive Gefühl mit Worten beschreiben sollte. "Ich... Ich kann dir dieses Gefühl nicht in einfachen Worten erklären. Du musst dieses intensive Gefühl selbst erfahren und... Jetzt bringst du mich in Verlegenheit". Zum Ende hin lächelte Yugi unsicher, während er sich am Hinterkopf kratzte. Er konnte seine Empfindungen einfach nicht in Worte fassen, zuckte im nächsten Moment jedoch erschrocken zusammen und richtete seine violetten Augen auf Yami, dessen Hände ihn gegen die Hauswand gedrückt hielten. Nicht fest, aber dennoch würde er dem Pharao nun nicht entkommen können. "Ich... Wenn du mir dieses Gefühl nicht beschreiben kannst, dann... Dann löse es in mir aus. Vermutlich verlange ich zuviel von dir, aber vorhin... Was wäre geschehen, wenn ich dich nicht runter gelassen hätte?" murmelte der Ältere und ging ein wenig in die Hocke, um Yugi besser in die Augen sehen zu können. Er wollte dieses Gefühl auch empfinden, um somit das Leid seines besten Freundes teilen zu können. Vielleicht würde ihm sogar eine Möglichkeit einfallen, um Yugi zu helfen. "Was? Yami, hast du etwa... Du hast doch nicht etwa Alkohol getrunken? Ich meine... Du weißt doch genau, was passiert wäre, wenn diese Reibung... Ich... Du bist doch nicht etwa schwul, oder?" entgegnete der Jüngere mit einer beachtlichen Röte auf den Wangen, während er einige Male tief durchatmete. Der Pharao hatte sicherlich keinen Alkohol in seiner Abwesenheit angerührt, aber was sollte er nun von dessen unverblümte Neugier halten. Wie sollte er ihm dieses Gefühl überhaupt bescheren? Er würde ihn bestimmt nicht in den unteren Regionen anfassen, wenn Yami das von ihm erwartete. Yugi hatte nicht einmal Erfahrungen mit Mädchen gemacht und nun sollte er einen Jungen in seine peinliche Lage bringen? Ehrlich, er hatte keine Ahnung, hatte er doch noch nicht einmal einen einfachen Kuss erlebt. "Schwul? Was bedeutet dieses Wort? Ist es etwas Schlimmes?". Nun wurde Yugi erneut bewusst, dass er solche Worte nicht einfach verwenden durfte, denn obwohl Yami seine Erinnerungen an sein damaliges Leben verloren hatte, waren ihm solch moderne Wörter einfach fremd. Vermutlich hatte es dieses Wort vor 5000 Jahren nicht einmal gegeben, also musste er dem Pharao wohl erklären, was er mit diesem Wort meinte. "Schwul bezeichnet man Jungs, die auf das gleiche Geschlecht stehen. Es wird auch Homosexualität genannt, also... Stehst du auf Jungs?" erklärte der Kleinere sachlich, zumindest versuchte er es, wobei ihm der neugierige Blick des Älteren ein zaghaftes Lächeln abverlangte. Er hatte wirklich nicht gewusst, dass Yami so neugierig sein konnte, aber irgendwie konnte er ihn auch verstehen. "Auf einen Jungen stehen? Du meinst, ob ich mich für Jungs interessiere?" fragte Yami, nur um sicher zu gehen, dass er die Erklärung des Kleineren auch richtig verstanden hatte. Inzwischen hatte er vollkommen vergessen, warum er Yugi in die dunkle Gasse gezerrt hatte, stellte er sich doch nun völlig andere Fragen. "Ja... Vor einigen Jahren waren solche Beziehungen noch verboten, aber inzwischen dürfen sogar zwei Männer heiraten. Allerdings gibt es immer noch viele Menschen, die derartige Beziehungen abstoßend finden, aber wenn du mich nach meiner Meinung fragst, ich finde, jeder Mensch sollte sich sein Glück selbst aussuchen dürfen. Ich meine, homosexuelle Jungs sind auch nur Menschen, oder?" fuhr Yugi mit seiner Erklärung fort, wobei es ihm natürlich wichtig erschien, seinen Standpunkt zu diesem Thema zu erläutern. Der Pharao erwiderte nun das zaghafte Lächeln seines besten Freundes, während er seine Hände von dessen Schultern gleiten ließ und sich nun doch daran erinnerte, warum er mit Yugi in dieser düsteren Gasse verschwunden war. "Ich muss mich bei dir entschuldigen, Yugi. Ich war so versessen darauf, meine Neugier zu stillen, dass ich... Ich wollte dich nicht bedrängen, aber genau das habe ich getan. Ich war genauso wie dieser Kerl" murmelte der Ältere bedrückt, wurde ihm doch nun klar, was er eigentlich getan hatte. Wegen seiner Neugierde hatte er Yugi in Bedrängnis gebracht, welcher doch vor einer Stunde so etwas Schreckliches hatte erleben müssen. "Nein, du bist nicht Keito, sondern mein Freund und ich vertraue dir. Ich weiß, dass du mir nie etwas Böses antun würdest und... Du bist eben neugierig und für deine Neugier habe genügend Verständnis" lächelte Yugi und erhob seine Hand, um das Gesicht des Pharao in seine Richtung zurück zu drehen. "Ich, an deiner Stelle, wäre wahrscheinlich auch so neugierig" fügte der Jüngere noch hinzu, ehe er ein verblüfftes Gesicht aufsetzte und einen vorsichtigen Blick zu seinen Schritt riskierte. "Hey... Dieses Mittel scheint seine Wirkung zu verlieren. Langsam lässt mein erregter Zustand nach". "Das freut mich, Yugi. Ich... Danke, dass du soviel Verständnis für mich aufbringst" entgegnete Yami und seufzte erleichtert aus. Jedoch fiel ihm noch eine Frage ein, die Yugi ihm vor wenigen Sekunden gestellt hatte. "Du hast mich gefragt, ob ich schwul bin, also... Ob ich auf Jungs stehe, nicht wahr? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht". Verlegen kratzte sich Yami am Hinterkopf, ehe er nun selbst eine Frage beantwortet bekommen wollte. "Und du, Yugi? Stehst du nicht auf Jungs oder hast du nur Interesse an Mädchen?" fragte der Pharao interessiert, sah den Kleineren ebenso fragend an und erwartete eine ebenso ehrliche Antwort. "Ähm... Ich habe noch nie darüber nachgedacht, Yami. Keine Ahnung, ob ich es tue, aber...". Eine kurze Pause trat ein, in der Yugi angestrengt nachdachte und die Hand des Älteren ergriff, um mit ihm diese düstere Gasse zu verlassen. "Ich weiß nicht einmal, wie sich ein Kuss anfühlt. Klar, mich haben schon einige Mädchen auf die Wange geküsst, aber noch nie auf den Mund". Erneut trat eine Pause ein, während Yugi mit Yami auf den Gehweg trat und unsicher zu einer Laterne aufblickte. "Ich frage mich, ob es vielleicht einen Unterschied gibt. Ich meine, küsst ein Junge genauso wie ein Mädchen? Wie soll ich...". Der Jüngere verstummte und sah zu Yami auf, welcher hinter ihm getreten war und die Arme um seinen Oberkörper gelegt hatte. "Du hast eben gesagt, dass du mir vertraust" wisperte Yami nahe an dem linken Ohr seines besten Freundes und stützte sein Kinn auf dessen Schulter. Die Antwort erfolgte mit einem leichten Kopfnicken, weswegen der Ältere einmal tief durchatmete, ehe er flüsternd fortfuhr. "Schließe deine Augen, Yugi". Der Kleinere tat, wie ihm geheißen, war sich aber dennoch unsicher, ob er das Kommende wirklich wollte. Yami würde ihm doch nicht seinen ersten Kuss stehlen, oder? Wollte er seinen ersten Kuss von einen Jungen bekommen, dazu auch noch von Yami, der eigentlich ein Pharao war? Im nächsten Moment verflüchtigten sich jedoch seine Bedenken, als er zarte und weiche Lippen auf seiner linken Wange spürte, während eine der goldenen Haarsträhnen des Älteren an seinem Hals kitzelte. Yami hätte sich niemals die Dreistigkeit erlaubt und Yugi den ersten Kuss geraubt. Nein, der erste Kuss war etwas Besonderes, auch wenn seine Neugier somit ungestillt blieb. Stattdessen ruhten seine Lippen auf die zarte Haut, während er spürte, wie die zierlichen Hände über seine Handrücken wanderten, ehe Yugi einen leisen Seufzer ausstieß. "Meine Knie, Yami... Ich..." hauchte Yugi, ehe sich die Arme noch fester um seinen Bauch schlangen, um ihm den nötigen Halt zu geben. Dieses Gefühl, dachte sich Yugi insgeheim. War es Zufriedenheit oder fühlte er sich im Moment einfach nur geborgen, weil er von Yami umarmt und geküsst wurde? Sicher, er wurde nicht richtig geküsst, aber dennoch kribbelte seine Wange, während sich eine angenehme Gänsehaut auf seinen Armen ausbreitete. "Yugi..." hörte er die leise Stimme des Älteren, ehe die weichen Lippen über seine Wange glitten und hauchzarte Küsse auf seiner Haut verteilten. Natürlich bemerkte der Jüngere die Unsicherheit des Pharao, wusste um dessen Unerfahrenheit und dessen Neugierde und ließ auch den nächsten Schritt mit sich geschehen, während ihm erneut ein Seufzer über die Lippen huschte. "Würdest du mich auch küssen, Yugi?" wollte Yami in Erfahrung bringen und seufzte nun ebenfalls leise aus. Er wollte so etwas auch erleben, wollte das Gefühl dabei empfinden und wollte seine Neugier endlich befriedigen, auch wenn er nicht wusste, ob er nicht vielleicht schon einen Schritt zu weit gegangen war. Seine Zweifel und Bedenken wurden im nächsten Augenblick beseitigt, als sich Yugi in seinen Armen drehte und dessen Hände in seinen Nacken legten. "Hoffentlich werden wir nicht gesehen" murmelte Yugi verlegen, denn er wollte nicht, dass irgendein Gerücht in die Welt gesetzt wurde. Schließlich war er dem Pharao ähnlich genug, um als dessen kleiner Bruder bezeichnet zu werden, oder? Als er sich jedoch nach allen Seiten umgesehen hatte, stellte er sich auf seine Zehenspitzen und legte seine Lippen auf die rechte Wange des Älteren. Warum er Yami seinen Wunsch erfüllte? Er wusste es ehrlich gesagt nicht so genau, aber vielleicht wollte er ihm das gleiche Gefühl schenken, welches Yugi eben selbst noch empfunden hatte. "Yugi... Ich..." hauchte der Pharao, ließ seine Augenlider sinken und drückte den Jüngeren noch ein wenig enger an seinen Oberkörper. Seine rechte Wange kribbelte, während seine Hände vor Aufregung und Anspannung zitterten. Dieses Gefühl vermochte er nicht in Worte fassen, war es doch unbeschreiblich und nun konnte er Yugi verstehen. Solche Gefühle musste jeder Mensch selbst erleben und er war froh, dass sein bester Freund ihm dieses Gefühl zukommen ließ. "Mh? Deine Hände zittern, Yami" nuschelte der Kleinere gegen die Wange des Älteren und glitt mit seinen Lippen zu dessen Ohr. "Bist du zufrieden mit mir?" hauchte Yugi fragend, doch auch dieses Mal glitten Yami keine Worte über die Lippen. Stattdessen wanderten dessen zittrige Hände über den Rücken des Jüngeren, während Yami seinen Kopf auf die Schulter seines Freundes bettete. "Mach dir keine Sorgen, Yugi. Ich... Dieses intensive Gefühl berauscht noch immer meine Sinne und ich bin ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht, weil du aufgehört hast" gestand er und hob sein Gesicht und nun konnte Yugi den rötlichen Schleier auf den Wangen des Älteren sehen. Yugi lächelte verlegen, senkte jedoch seinen Kopf, um seine eigene Röte verbergen zu können, obwohl Yami sein Gesicht sowieso schon gesehen hatte. Yami war enttäuscht, weil er aufgehört hatte? Wie lange hätte der Kuss auf dessen Wange denn andauern sollen? "Also... Ich wollte dich nicht enttäuschen, aber...". "Du hast mich auch nicht enttäuscht. Ich hätte nur gern ein wenig länger dieses Gefühl empfunden" unterbrach der Ältere seinen besten Freund und löste die Umarmung, um nun erstmal wieder ein wenig Distanz zwischen ihnen zu bringen. Dieses Gefühl war wirklich berauschend gewesen und er hatte das Gefühl, als würden diese weichen Lippen noch immer seine Wange küssen. In seinen Gedanken versunken, erhob er seine Hand und fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Stelle, auf welche er die Lippen hatte spüren können. "Yami?" fragte Yugi und riss somit den Pharao aus seine Gedankengänge. Die violetten Augen warfen ihre volle Aufmerksamkeit zu Yugi hinab, welcher sich verlegen am Hinterkopf kratzte, aber dennoch die minimale Distanz mit einem Schritt zunichte machte. "Ich möchte mich bei dir bedanken. Es gibt einen entscheidenen Unterschied zwischen deinen Kuss und die Küsse der Mädchen" fuhr Yugi fort und legte erneut seine Lippen auf die Wange des Älteren, welcher einen wohligen Laut von sich gab. "Der Unterschied besteht darin, dass ich von einer vertrauten Person geküsst wurde, die mein Vertrauen besitzt und die ich besonders mag" beendete der Jüngere seinen Satz lächelnd und blickte dem Pharao in die Augen. "Ich... Ich mag dich auch sehr und...". Yami unterbrach sich, fuhr mit seiner Hand durch das weiche Haar des Kleineren und seufzte erneut wohlig aus. "Komm, wir gehen nach Hause. Wir wollten uns doch einen Film im Fernsehen ansehen, also... Wenn du das noch möchtest". Yugi nickte aufrichtig, löste sich nun von Yami und trat mit ihm das letzte Stück des Heimweges an. Ja, er würde noch immer einen Film mit Yami sehen wollen, war er doch noch gar nicht müde und der Ältere offensichtlich auch nicht. Lächelnd betrachtete Yugi den Boden unter seinen Füßen und dachte an den eben erlebten Kuss zurück. Ob sich Yami auch so wohl und geborgen bei ihm gefühlt hatte? Hatte er deswegen gemeint, er wolle dieses Gefühl noch länger empfinden? Yugi wusste es nicht und stellte sich nun eine weitaus wichtigere Frage. Er hatte sich nicht geekelt, obwohl Yami ein Junge war. Hieß das etwa, dass er Interesse an Jungs hatte? Wie hätte es sich wohl angefühlt, wenn der Pharao statt seiner Wange seine Lippen berührt hätte? Gott, so weit wollte er gar nicht denken und dennoch stellte er es sich in seinen Gedanken vor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)