Unvergessliche Sommerferien von xXSasukeUchihaXx (Yami x Yugi) ================================================================================ Prolog: Die Macht eines einzelnen Wunsches ------------------------------------------ Nach nur wenigen Minuten klingelte sein Wecker, den er jedoch sofort wieder ausschaltete. Mit Mühe und einem flauen Gefühl in der Magengegend, stieg er aus dem Bett und lief auf das gekippte Fenster zu, um es gänzlich zu öffnen. Tief atmete er die Morgenluft ein, versuchte dabei seine angespannten Muskeln ein wenig zu entspannen, aber der kühle Hauch ließ Yugi erschaudern und ihn vor Kälte erzittern. Schüttelfrost auch noch, war sein nächster Gedanke und ging zum Stuhl, welcher vor seinem Schreibtisch stand und ergriff seine feinsäuberlich gefaltene Schuluniform, mit der er sein Zimmer verließ und das Bad aufsuchte. Seine morgendliche Katzenwäsche kaum erledigt, gerade noch sein dunkelblaues Halsband umgelegt und das Milleniumspuzzle um seinen Hals gehängt, wurde er von einem Schwindel ergriffen, mit welchem er nun gar nicht gerechnet hatte. Seine zittrigen Hände ergriffen gerade noch das Waschbecken, um nicht den Halt zu verlieren, doch seine ebenso zittrigen Beine konnten sein Gewicht nicht für lange halten und somit war er gezwungen, auf seine Knie zu sinken. Hatte es ihm wirklich so schlimm erwischt, dass er nicht mal die Kraft aufbringen konnte, um sich für die Schule fertig zu machen? Wie sollte er erst den Schulweg bewältigen? "Bist du schon wach, Yugi? Das Frühstück ist fertig" hörte Yugi seinen Großvater rufen und allein bei dem Wort 'Frühstück', stieg ihm erneut die Übelkeit den Rachen hinauf, ließ den Jungen kaum merklich würgen, ehe er sich mit aller Kraft, die er noch aufbringen konnte, auf seine zittrigen Beine kämpfte. Nein, an Frühstück war im Moment nicht zu denken und außerdem durfte sein Großvater nicht bemerken, dass er eigentlich ins Bett gehörte. "Ich habe keinen Hunger" rief er nach weiteren Atemzügen und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Abgesehen von seiner fiebrigen Röte, die sich auf seinen Wangen gebildet hatte, war sein Gesicht von einer unnatürlichen Blässe vereinnahmt worden und ließ ihn wahrlich krank erscheinen. Seine Augen wirkten zudem klein und ziemlich erschöpft, während bereits die nächsten Schweißtropfen auf seiner Stirn bildeten. "Komm schon, Yugi. Drei Stunden wirst du doch wohl schaffen" spornte er sich leise an, straffte seine Gestalt und ging zurück in sein Zimmer, um sich seine Schultasche zu schultern. Hoffentlich machte er auf dem Schulweg nicht irgendwo schlapp, sonst käme er wahrscheinlich noch in ernstere Schwierigkeiten. Vor der offen stehenden Küchentür blieb er kurz stehen, um seinen Großvater einen guten Morgen zu wünschen und unterdrückte erneut einen weiteren Hustenanfall. "Yugi, warte...". "Ich habe keine Zeit, Großvater. Ich treffe mich mit Joey. Bis später" unterbrach Yugi seinen Großvater überhastet und stieg die wenigen Stufen zum Spieleladen hinab, welches er auch nach wenigen Sekunden hinter sich ließ. Das er sich mit Joey treffen würde, war eine reine Notlüge gewesen, denn Yugi wusste um die Sorge seines Großvaters und wollte ihn nicht beunruhigen. Was hätte er denn tun sollen? Großvater hätte ihn in seinem Zustand niemals gehen lassen. Einige Schritte lief der Junge mit der Igelfrisur, natürlich in seinen Gedanken versunken, die Straße hinauf, konzentrierte dabei all seine Kräfte, die er noch besaß und wischte sich mehrmals mit seinem linken Ärmel über seine bereits wieder verschwitzte Stirn. Keuchend und nun auch wieder hustend, blieb er bei der nächsten Abzweigung stehen, blickte sich müde um und warf einen prüfenden Blick auf seine Armbanduhr. Kein Wunder, dass er völlig allein durch die Straßen schlenderte, denn es dauerte noch knappe zwei Stunden, bis die Schule beginnen würde. Was hatte er sich nur dabei gedacht, als er aus die Wohnung gestürmt war? Er hätte sich wenigstens noch für eine Stunde ins Bett legen können, doch nun stand er hier und zu seinem Leidwesen brachen die Wolken auch noch auf, ehe er im Regen stand und nicht einmal wusste, wo er sich um diese frühe Uhrzeit unterstellen sollte. Nochmals atmete er einige Male tief durch, bevor Yugi seinen Weg fortsetzte, denn ihm blieb wohl nichts erspart, jedenfalls schien das Glück heute Morgen nicht auf seiner Seite zu sein. Nach nur wenigen Schritten verschwomm seine Sicht gänzlich, doch der Fall auf den nun feuchten Boden blieb aus. Zwei Arme hielten ihn auf seinen Beinen, während seine verschwitzte Stirn an die Brust der Person lehnte, die ihn noch hatte auffangen können. Unsicher sahen die müden Augen auf, ehe ein dankbares Lächeln auf seinen Lippen erschien, als er die Person erkannte. "Yami..." hauchte Yugi und bemerkte sehr wohl die Sorge in dem Gesicht seines Freundes. "Deine Stirn ist ganz heiß" murmelte der Pharao, ehe der Kleinere die Augenlider sinken ließ und vor Erschöpfung in seinen Armen zusammen sackte. "Yugi... Hey, du kannst doch nicht einfach..." wendete Yami ein und ging mit dem Jüngeren in die Hocke, erstmal, da er seine Gedanken ordnen musste. Warum hatte er den Kleineren nicht an seinem Vorhaben gehindert? Wieso hatte er tatenlos zugesehen? Yami wusste es nicht und blickte sich auf den leeren Straßen um, doch keine Menschenseele konnte er erblicken, die ihm vielleicht hätte helfen können. "Und jetzt? Ich kann ihn schlecht zurück nach Hause tragen. Sein Großvater würde den Schock seines Lebens erleben, weil sein Enkel durch eine unsichtbare Macht durch die Luft schwebt" murmelte der Ältere und sah sich erneut um, denn Yugi konnte unmöglich im Regen bleiben. Er brauchte dringend ein Unterschlupf und eine gute Idee, wie er den Kleineren ohne Aufsehen nach Hause bringen konnte. Entschlossen ein Unterschlupf zu finden, hob er Yugi auf seine Arme, nicht ohne noch ein weiteres Mal die Gegend zu erkunden, denn er musste eventuellen Begegnungen aus dem Weg gehen. Als er sich sicher war, setzte er sich langsam in Bewegung und nur zwei Häuserblocks weiter entdeckte er einen Spielplatz, den er wohl um diese Uhrzeit benutzen konnte. Mit eiligen Schritten bezog er mit Yugi eines der hölzernen Häuser und setzte sich auf eine ziemlich kleine Bank, aber was hatte er erwartet? Dieses Haus war für kleine Kinder gedacht und nicht für Jugendliche, gar Erwachsene. Seufzend blickte er zu Yugi hinab, dessen Körper unter der Kälte immer wieder erzitterte und erneut überlegte Yami, wie er ihm bloß helfen könnte. Nicht einmal Wärme konnte er dem Jüngeren zukommen lassen, war er doch nichts weiter als ein Geist, welcher ohne Yugi in dieser Welt nicht existieren konnte. Im Moment fühlte sich der Pharao einfach nur hilflos und verzweifelt, weil er nichts weiter tun konnte, als den Regen abzuwarten und zu hoffen, dass irgendeine bekannte Person, vielleicht sogar Joey, an dem Spielplatz vorbei käme und Yugi finden würde. "Ich wünschte, ich könnte dir Wärme geben, aber ich kann es nicht. Verzeih mir, Yugi" murmelte der Pharao verzweifelt vor sich her und verfluchte sein verdammtes Schicksal. Sicher, oftmals hatte er dem Kleineren bei Duellen unterstützt, sogar dessen Part übernommen, doch nun ging es um die Gesundheit seines besten Freundes. Der fiebrige Schimmer auf den Wangen des Kleineren nahm zu, ebenso die Blässe und allmählich kroch eine gewisse Angst in Yami hoch, denn er wollte nicht länger warten und nur zusehen. Plötzlich, völlig unerwartet, reagierte das Milleniumspuzzle um seinem Hals und auch das von Yugi strahlte ein helles Licht ab. Irritiert blinzelte Yami einige Male, als das Licht verschwunden war und hob seine linke Hand, die er einige Sekunden wundernd betrachtete. Seine Hand, dachte er sich und blickte nun an seinen Körper hinab. "Was geht hier vor? Das..." sprach der Ältere leise, verstummte jedoch im nächsten Moment, da seine Stimme plötzlich so real wirkte. Wie konnte das sein? War er nicht länger ein Geist? Auf all seine Fragen vermochte er keine Antworten finden, denn noch immer betrachtete er seinen nun eigenen Körper, unabhängig davon, dass er sich diese Situation einfach nicht erklären konnte. Bevor er sich wieder auf Yugi konzentrieren konnte, welcher sich nun an seine warme Brust schmiegte, erklang eine weibliche Stimme über den Älteren, weswegen Yami seine Augen auf die Frau richtete, die über seinem Kopf schwebte. "Du bist doch das schwarze Magiermädchen" murmelte Yami ungläubig und versuchte noch immer zu verstehen, was hier eigentlich vor sich ging. Erst das helle Leuchten des Milleniumspuzzles, im nächsten Moment spürte er deutlich das Blut durch seine Adern fließen und nun tauchte auch noch das schwarze Magiermädchen auf. Was zum Teufel ging hier nur vor? "Seid unbesorgt, mein Pharao. Durch Euren Wunsch, Yugi zu beschützen und ihm die Wärme zu geben, die er braucht, war ich in der Lage, Euch Euren Wunsch mit meiner Magie zu erfüllen" sprach das blondhaarige Mädchen lächelnd und begutachtete den Jüngeren, welcher sein fiebriges Gesicht an die Brust des Pharao schmiegte. "Was? Ich dachte, ich könnte nur durch Yugi in dieser Welt existieren" erwiderte Yami und betrachtete erneut seinen Körper. Er war wirklich nicht länger ein Geist, spürte deutlich seine eigene Wärme und seinen regelmäßigen Herzschlag erfolgen. "Ihr unterschätzt die Macht Eurer Wünsche, mein Pharao. So lange Ihr Yugi beschützen wollt, besitzt Ihr diese außerordentliche Macht. Kümmert Euch um Euren Freund" entgegnete die Magierin, bevor sie von dem hellen Licht umhüllt wurde und vor den Augen des Pharao verschwand. "Warte... Wie lange wird mein Zustand anhalten?" wollte er noch in Erfahrung bringen, jedoch erhielt er auch nach weiteren Sekunden nicht die gewünschte Antwort, die er sich erhofft hatte und seufzte angestrengt aus. Wieder zu Yugi hinab sehend, drückte er den Kleineren an seine Brust, um ihm nun die Wärme zu geben, die Yugi bei ihm suchte. Gut, er hatte keine Antworten bekommen, doch nun war auch nicht die Zeit, sich über seinen Zustand irgendwelche Gedanken zu machen, denn nun konnte er seinen kleinen Freund nach Hause bringen. Ja, Yugi musste unbedingt ins Warme, denn seine Körperwärme allein reichte nicht aus, da die Glieder, die gesamten Muskeln des Jüngeren, angespannt waren und immer wieder erzitterten. Seufzend legte er Yugi auf die gegenüber liegende Bank ab, ehe sich Yami seines blauen Jackettes entledigte und den Jüngeren in den warmen Stoff einhüllte. "Keine Sorge, ich kümmere mich um dich, Yugi. Drück mir die Daumen, dass dein Großvater nicht zu sehr erschrocken wegen meines Auftauchens ist" lächelte Yami zaghaft und hob den Kleineren erneut auf seine Arme. Der Regen hatte noch immer nicht aufgehört, aber er konnte unmöglich noch länger warten, weswegen er das kleine Haus verließ und eiligen Schrittes die Straße hinab lief. Hoffentlich rief Herr Muto einen Arzt, denn es konnte sich unmöglich um eine normale Erkältung handeln, sonst wäre Yugi wohl kaum in seinen Armen zusammen gebrochen. Warum war Yugi nur so leichtsinnig gewesen? Nur wegen dem Zeugnis? Wahrscheinlich, aber auch diese Fragen mussten warten. Ja, wenn der Jüngere wieder wach geworden war, würde Yami wohl erstmal erklären müssen, wieso er nun einen eigenen Körper besaß und wie ihre Zusammenarbeit in der Zukunft aussehen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)