Haunted Soul von MorgainePendragon (A world so hollow... (IshiHime, RenRuki, IchiHime und IchixOriginalCharakter/Yourself)) ================================================================================ Kapitel 1: ... -------------- I was a fool to believe, … a fool to believe… It all ends today. Yes, it all ends today… ~ Du liegst vor mir. Dein Körper… zerschlagen und verwundet. Dein Blut tränkt den Boden und lässt den Himmel weinen, dessen Tränen aus Regentropfen sich ebenfalls rot färben, wo sie sich mit ihm mischen. Dein Gesicht ist ganz ruhig. Beinahe friedlich. Und ich möchte so sehr glauben, dass du diesen inneren Frieden nun auch endlich gefunden hast. Dein Schwert… dein Zanpakuto… ist zerbrochen, deine Augen ausdruckslos, ohne jegliches Leben. Noch bin ich zu erschüttert, um irgendetwas anderes zu empfinden als Erstaunen. Vielleicht erste Anflüge von Entsetzen, ja, einem Entsetzen, so grauenvoll und allumfassend, dass ich es am liebsten verleugnet hätte. Doch es geht Hand in Hand mit dem Anblick deines zerschmetterten Körpers, der vor mir liegt. Nur ein Körper. Das bist nicht mehr du. Aber… Ichigo… Ohne dass ich es selbst merke, stiehlt sich eine erste, verlorene Träne aus meinem Augenwinkel. Sie vermischt sich sofort mit dem herabströmendem Regen, der alles verwischt, fällt durch mich hindurch zu Boden, so wie jeder einzelne Tropfen Wasser es auch tut, der vom Himmel herabkommt. Es ist bald vorbei. Auch für mich. Alles ist ruhig. Verloren. Leere… Da ist eine saugende, allumfassende schwarze Leere, die nur darauf wartet mich zu verschlingen. Ganz tief in meiner Seele wartet sie darauf mich für immer auszulöschen und etwas anderes zurückzulassen, für immer die schwarzen Schwingen des Wahnsinns und der Verlorenheit um mich zu breiten, mich nie wieder loszulassen. Stille… Nur das Geräusch des fallenden Regens um uns herum. Und der immer lauter werdende innere Kampf, den ich verborgen in mir selbst gegen die Dunkelheit austrage, gegen die Wogen der Verzweiflung. Ich will schreien, doch ich bleibe stumm, meine Lippen ein blutleerer Strich, wie eine Narbe in meinem Gesicht. Ich strecke langsam die Hand nach dir aus, nach deinem Gesicht. Ich kann deine leeren Augen nicht ertragen. Ich kann es nicht ertragen, dich nicht mehr lächeln zu sehen. Ich will dich umarmen, dich trösten und für immer geborgen halten, dich vor allem schützen, was dir Böses will. Doch als ich dich berühre, gleiten meine Finger durch dich hindurch – und es zerreißt mich innerlich… Denn ich kann dich nicht berühren. Das konnte ich noch nie wirklich. Auch jetzt nicht. Nein, nicht einmal jetzt, um mich von dir zu verabschieden. Und nun ist er da. Mein Schrei. Laut, verzweifelt und abgrundtief traurig – doch für niemanden hörbar außer für mich, da es nur tief in meiner Seele geschieht, die im Begriff ist ins Nichts zu verschwinden. Ein so atemloser, entsetzlicher Laut, wie ihn menschliche Stimmbänder nicht im Stande sind zu formen. Doch meine Seele, das, was von ihr geblieben ist, kann es. Und es ist so mächtig, groß und schmerzhaft laut, dass sich mein Innerstes verletzt zusammenzieht und mich vollkommen hilflos zurücklässt, nur noch ein Schatten dessen was ich einmal gewesen bin. Und damit einhergehend kommen auch sie heran: Die Trauer, die Einsamkeit, die schwarze Woge und ich habe nichts, absolut gar nichts was ich ihnen noch entgegensetzen kann. Du hast mich wieder zum Leben erweckt, meinen Lebensmut neu entfacht, als ich meine Geschichte schon an ihrem Ende wähnte. Auch wenn ich anders wiedergeboren worden war, als ich es je für möglich gehalten habe und auch wenn wir niemals wirklich zusammensein konnten, DU warst alles für mich. Wegen dir habe ich gekämpft, gebetet, dass es einen Ausweg geben möge, gehofft, dass es eines Tages eine Möglichkeit geben würde, mich wieder zum Menschen werden zu lassen, oder, wenn dies nicht möglich war, dann zu einem Shinigami. Aber es hatte nicht sein sollen. Alles… war mir nun genommen worden. Ich habe mein Herz verloren. Es ist hier. Sie liegen dort, zerschmettert, ebenso wie dein Leib, der so entsetzlich blass und verwundbar aussieht: Mein Herz und meine Seele. Alles in mir krampft sich zusammen, als ein beinahe lautloses Schluchzen mein Herz zusammenpresst, als würde es ein Riese unter seinem Fuß zertreten. Mein Körper krümmt sich nach vorn, bis mein langes, dunkles Haar schwer herabfällt und durch deinen Körper streicht. Es tut so weh, so entsetzlich weh wie nichts zuvor in meinem Leben. Verzweifelt und wider besseren Wissens nehme ich nun beide Hände, versuche dein Gesicht zu umfassen, dich anzuflehen mich nicht zu verlassen, zu betteln, dich anzuschreien… Doch meine zitternden Finger gleiten wie zuvor durch deinen Körper hindurch und als ich die Hände dann hebe und mein Blick auf sie fällt, da sind sie schon fast nicht mehr zu sehen. Ich schwinde. Es ist soweit. Und die dunkle Woge in mir schreit und zerrt an mir, will mich in den Wahnsinn reißen. Ich weiß sehr wohl, irgendwo ganz tief in mir, dass es nicht nur die Trauer und der Verlust sind, die mich locken. Das Loch in meiner Brust ist fast offen, die Kette fast verschwunden. Ich würde ein böser Geist werden. Ein Hollow. Das, wogegen du dein halbes Leben lang gekämpft hast. Und als sich der erste, furchtbare, WIRKLICHE Schrei von meinen Lippen löst, voller Qual, Angst, Schmerz und voll von Trauer um die verlorene Liebe, die uns niemals wirklich vergönnt war, fühle ich, wie ich mich komplett auflöse, wie ich verschwinde, als hätte es mich nie gegeben, wie ich zu etwas vollkommen anderem werde. Fremdartig und böse ergreift dieses Etwas Besitz von mir. Und ich kann es nicht mehr aufhalten. Niemand kann das. Und ich selbst… will es nun auch gar nicht mehr. Was ist eine Welt für mich, in der du nicht mehr lebst? Sollen sie mich verschlingen, die Wellen der Dunkelheit, des Zorns und der Verzweiflung. Denn du, Ichigo, bist nicht mehr. ~ Today’s the day when dreaming ends… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)