Chaos of Emotion von abgemeldet (Wolfram x Yuri) ================================================================================ Kapitel 1: Der Brunnen ---------------------- Chaos of Emotion Kapitel 1 - Der Brunnen ~~~ Die Morgensonne färbte das königliche Schlafgemach golden, selbst die schweren Vorhänge konnten nichts dagegen tun, dass das Licht spielerisch bis in die letzte Ecke des Zimmers drang. Ein leises Murren ging durch das Zimmer, gefolgt von einem seufzen. Schwarze Haare kamen unter einer dicken Decke zum Vorschein, kurz darauf schauten sich zwei verschlafene Augen um. Yuri stand ganz leise auf, um den Engel der neben ihm noch friedlich schlummerte nicht zu wecken. Das Einzige, was man von dem Engel sah, waren goldene Haare und eine helle, fast weiße Haut. Wäre er doch immer so friedlich… dachte Yuri, während er den Engel beobachtete. Was tue ich hier nur, so was geht doch nicht, ich kann doch keinen Jungen anhimmeln… Kopfschüttelnd ging Yuri sich umziehen, vor dem Frühstück wollte er unbedingt eine Runde laufen gehen, dieses war mittlerweile sein morgendliches Ritual und Konrad wartete immer im Hof auf ihn. “Konrad, lass uns los” rief Yuri während er an dem winkenden Konrad vorbeilief, dieser eilte hinter Yuri her. “Majestät, habt ihr gut geschlafen?” “Gut wie immer, Wolfram hat es nur wieder geschafft in mein Bett zu kommen…” murrte Yuri. Konrad setzte sein nettes Lächeln auf und zuckte die Achseln. Jeder im Schloss wusste bescheid das Wolfram bei Yuri schlief und fanden dieses auch normal, was der Dämonenkönig allerdings nicht verstehen konnte, sie waren ja immerhin beide Männer. Nach dem morgendlichem Frühsport begaben sich Yuri und Konrad ins Speisezimmer. Am Tisch saßen bereits Gwendal und Wolfram, wobei letzteres gerade wütend von seinem Stuhl hochgeschossen ist und nun mit lauten Schritten auf Yuri zuschritt, dieser wich gleich zwei Schritte nach hinten aus. “Yuri, warum hast du mich nicht geweckt? Wo warst du heute morgen?” Jedes Mal dasselbe, alle anwesenden aßen weiter und auch Konrad, den Yuri hilfesuchend ansah, saß am Esstisch und schmierte sich ein Brot. Laut seufzte Yuri, immer das selbe mit ihm…. Im Schlaf sieht er wie ein Engel aus, solange er die Klappe hält ist er das ja auch im wachen Zustand… leider kann ich davon nur träumen. Wolfram baute sich vor dem Dämonenkönig auf und funkelte ihn an “Ich habe dich was gefragt, wo ist die Antwort?” Gerade wollte Yuri zu einer Antwort ansetzen da öffnete sich hinter ihm die Tür und ein Mann mit silberweißen Haaren betrat den Raum. Die Violetten Augen des Mannes sahen Yuri und hafteten sich an ihn fest, kurz darauf ertönte ein lautes “Majestäääääääät” und Gunther stürmte auf Yuri zu. “Gunther, ist ja gut, ich kriege keine Luft mehr…. Gunther….” Gunther umarmte Yuri so fest, dass dieser Angst hatte zu ersticken. Dieser lies gleich von seiner geliebten Majestät ab “Majestät, heute müssen wir Volkskunde durchnehmen und natürlich Königliches benehmen, nie werde ich, Gunther vergessen was an jenem Tag passiert ist, als ihr, eure erhabene Majestät…..” Alle im Speisezimmer hörten den umhertänzelnden von Kleist nicht mehr zu, jeder wusste, dass es noch Stunden dauern kann bis er seinen Vortrag abgeschlossen hatte. Selbst Wolfram hat von Yuri abgelassen und sich an den Tisch dazu gestellt. “Ich werde heute noch nachhause zurückkehren, wir schreiben eine wichtige Klausur”, sagte Yuri ernst. Konrad nickte nur zustimmend, ihm war klar, dass Yuri auch ein Leben auf der Erde zu führen hatte und ebenso hatte er auch da Verpflichtungen denen er nachgehen musste. Gwendal war das alles ziemlich egal, er murrte nur weil der ganze Papierkram doch wieder an ihm hingen blieb. Zwei waren damit aber alles andere als zufrieden, Gunther hing schon an Yuri dran und jammerte ihn voll, dass er es nicht ertragen könne wenn er ihn verlässt. Wolfram beschwerte sich hingegen lautstark, man befürchtete sogar, dass man ihn im ganzen Land hören konnte. “Nein, dieses mal nicht, du gehst nicht zurück, hier ist dein Platz, bei mir, ich bin dein Verlobter. Wie kannst du nur wieder zur Erde wollen? Du bist und bleibst ein Weichei” “Nenn mich nicht Weichei”, dieses sagte Yuri nur noch aus reiner Gewohnheit, eigentlich wollte er gar nicht mehr antworten. Wolfram wusste, dass er immer zu aufbrausend ist, doch dieses war nun mal seine Natur, er konnte sich ja nicht um 180° ändern. Es ärgerte ihn sehr das Yuri so abweisend zu ihm ist, für ihn war es ganz normal das er mit seinem Verlobten so viel Zeit wie möglich verbringen wollte, scheinbar dachte Yuri anders darüber. Diese Vermutung stimmte ihn traurig, auch wenn er es nie zugeben würde, doch ständig abgewiesen zu werden hinterlässt irgendwann auch auf der stärksten Seele spuren und seine war mittlerweile angekratzt. Niemals würde Wolfram dieses zugeben, dafür war er einfach zu stolz, dieses sagte er jedes Mal zu sich selber, doch ob das auch wirklich stimme? Yuri sagte zwar immer, dass es nur ein versehen mit der Verlobung war und auch, dass sie beide Männer waren, es war für ihn ein Unding anzunehmen das er mit einem Mann zusammen sein konnte. Warum nur schlug dann sein Herz so schnell, wenn Wolfram ihm zu nahe kommt? Warum beobachtet er ihn, wenn er schläft? Er wusste es selbst nicht. Spinnerei, nannte er es, alles Spinnerei und Einbildung. Nie würde er einen Mann attraktiv finden oder gar süß… aber…. Wolfram war für ihn süß und niedlich wenn er schlief. Dennoch, er klammerte sich daran fest, dass sie beide Männer sind, dieses darf nicht sein und geht nicht, er mag Frauen, er steht auf Frauen, solche wie Cecilie von Spitzweg, die Mutter der drei unterschiedlichen Brüdern, sie war sexy und eine wahre Frau. Nach dem Frühstücken gingen Yuri und Wolfram, der ihm immer folge, raus in den Hof. Die Sonne lachte vom Himmel und ein paar Schäfchenwolken hingen am Azurblauen Himmel. Beide Atmeten synchron einmal tief ein und mussten anfangen zu lachen. Diese heiteren Momente sind bei den beiden leider sehr selten, meistens schrie Wolfram Yuri an, oder dieser ignorierte Wolfram. Konrad der stets in der nähe von dem Dämonenkönig war bedauerte es, dass diese kurzen und schönen Momente schnell vorbei sind. Gisela lief durch den Gang im Schloss, den man vom Hof aus sehen konnte. Yuri betrachtete die anmutigen Schritte von ihr 10.…9.….8 Wolfram schaute, was Yuris Aufmerksamkeit erlangt hatte 7.…6.…5.… als er sah, was es war, verdüsterte sich sein Blick 4.…3.…2.… Yuri drehte sich zu Wolfram um, sah seinen Gesichtsausdruck und setzte sich in Bewegung 1.… jetzt ist die ruhe vorbei ,dachte Konrad. “Yuri, du Fremdgeher, wie kannst du nur anderen hinterher schauen? Ich bin dein Verlobter, nur ICH, bleib gefälligst hier wenn ich mit dir rede” brüllte Wolfram wie ein aufgeweckter Löwe los. “Ich habe doch gar nichts gemacht, ich gehe nicht fremd….” versuchte Yuri sich irgendwie zu retten, doch Wolfram hörte gar nicht mehr zu. Die Verfolgungsjagd, wo ein blonder Engel versuchte den König der Dämonen zu fangen ging quer durch das Schloss. Immer wieder blickte Yuri über die Schulter, um jedes Mal festzustellen, dass sein Verfolger aufholte, langsam aber stetig verringerte sich der abstand zwischen den beiden. Vor ein paar Monaten ist Yuri ihn keinen Meter entkommen, der morgendliche Frühsport hat sich also ausgezahlt. Allerdings ist Wolfram, trotz Yuris Frühsport, schneller. In der Sonne funkelte das Wasser des Brunnens wie tausende Diamanten, von weiten könnte man meinen, der Brunnen leuchtet. “Ich warne dich, DAS tust du nicht” schrie Wolfram. “Natürlich, was sonst, du lässt mir ja keine Wahl” sagte Yuri und sprang ab, sein Verfolger war allerdings so dich, dass dieser Yuri am Arm packte. Schockiert schaute Yuri Wolfram an, dieser grinste nur hämisch und beide landeten mit einem lauten platschen im Brunnen. Was dann allerdings passierte, konnte sich keiner erklären, ein heller Schrei hallte durch die Gemächer des Schlosser, Konrad rief Yuris und Wolframs Namen und rannte auf den Brunnen zu. Was er dann sah, verschlug ihn die Sprache, denn er sah nichts. Weder von Yuri noch von Wolfram. Das Yuri einfach so in seine Welt wechseln konnte war nichts neues, es passierte fast jede Woche, dass aus einem Streit heraus Yuri einfach ins Wasser sprang und flüchtete. Allerdings bis jetzt immer alleine, oder mit dem großen Weisen, Murata zusammen. Dieser wurde auch sofort gerufen um zu fragen, ob er wüsste, was aus seiner Majestät und Wolfram passiert sei. “Hmm, dass ist wirklich merkwürdig…. Aber da wird schon alles in Ordnung sein, da Wolfram schon einmal die Welten gewechselt hat und er sich an Shibuya festgehalten hat, wurde er womöglich einfach mitgezogen” sagte Murata im ruhigen Ton. Niemand wollte bezweifeln was der große Weise sagte, doch so ganz zufrieden waren alle mit dieser Erklärung nicht, widersprechen tat aber keiner. Keuchend und hustend holten König und Verlobter Luft, verwirrt sahen sie sich um. Helles Licht blendete sie und es war eng, sehr eng. Yuri blinzelte, er kannte den Geruch der von dem Ort ausging, er war sehr vertraut. Wolfram saß nur schockiert neben ihn, er war total weggetreten. Nach einer Minute wussten beide, wo sie gelandet waren, mitten in der Badewanne in Yuris Zuhause, sie waren auf der Erde. Kapitel 2: Nie mehr nach hause? ------------------------------- Kapitel II - Nie mehr nach hause? ~~~ “W….. Wir…. sind…… zu hause….” stotterte Yuri. Langsam stieg er aus der Badewanne, das Wasser war eiskalt und die Klamotten waren schwer. Wolfram hingegen konnte sich gar nicht bewegen, er war wie versteinert und man sah ihm an, dass er durcheinander war. “Wolf, steig aus der Wanne. Du wirst dich erkälten wenn du länger in dem kalten Wasser sitzen bleibst und weiter Löcher in die Luft starrst. Ich hole uns was zum Anziehen, warte hier”, dass letzte hätte der Dämonenkönig nicht sagen müssen, Wolfram schien keine Absichten zu haben, zu gehen, geschweige denn aufzustehen. Die Badezimmertür ging auf und Yuri schlich auf leisen Sohlen über den Flur zu seinem Zimmer. Im Großreich der Dämonen war es mittlerweile ende Sommer und die Nächte fingen an kühler zu werden, da auf der Erde allerdings die Zeit langsamer verging, war es dort Hochsommer und sehr heiß. Die Sonne hatte keine Gnade und erhitzte die Luft auf satte 32°. Mit Klamotten unter dem Arm kam Yuri wieder zurück ins Badezimmer - und ihm stockte der Atem. Der überrumpelte Dämon hatte sich wieder gefangen und stand mitten im Badezimmer, die Hände in die Seiten gestemmt und ein Handtuch um die Hüften. Es war nicht so, dass Yuri seinen Verlobten noch nie Nackt, oder besser gesagt, halbnackt gesehen hätte, die beiden badeten schließlich immer zusammen. Er wusste nicht, ob es am Licht lag, daran das er fror, oder waren es doch die Wassertropfen, die Wolframs Haar zum schimmern brachten? Eines wusste Yuri sicher: Er war fasziniert und konnte den Blick nicht abwenden. Dem Angestarrten entging dies natürlich nicht. Seine Augen verengten sich und seine Lippen, die so weich aussahen, bildeten ein lächeln. Yuris Blick blieb an den zarten rosanen Lippen hängen und sah, wie ein Wassertropfen sich den Weg von den Haaren, über die Wange und den Lippen bahnte, bis er schließlich zu Boden viel. Eine leise Stimme entwich den Lippen, diese hauchte in Yuris Richtung “Na? Gefällt dir, was du siehst?” In Yuris Kopf klickte es einmal und in Gedanken schallte er sich dafür, dass er ihn so angestarrt hatte. W- Was habe ich getan? Ich kann ihn doch nicht so angaffen, auch wenn er wirklich schö-….. HALT. Solche Gedanken sind tabu, wir sind beide Männer, wie oft er letzteres dachte oder sagte, wusste er schon gar nicht mehr. Viel zu oft hatte er diese vier kleinen Worte wiederholt und so langsam verloren sie ihre Bedeutung. Gerade als er Antworten wollte, erklang eine helle Stimme. “Yu-chan? Bist du wieder da Liebling? Hast du Hunger?” Miko, oder wie sich Yuris Mutter lieber nannte, Jennifer, rief von unten hoch. Die Spannung zwischen König in Verlobten löste sich langsam auf. Wolfram atmete einmal tief durch, nahm Yuri die Klamotten ab und zog sie sich an, Yuri tat es ihm gleich, allerdings drehte dieser sich peinlich berührt um. Er wollte nicht, dass der blonde Dämon seinen hochroten Kopf sah, allerdings hatte Wolfram dieses schon längst bemerkt und lächelte in sich hinein. Kaum saßen die Klamotten da, wo sie sein sollen, schwang auch schon die Badezimmertür auf. “Yu-chan, was machst du denn so lange? Oh, Wolf-chan, du bist auch hier, wie schön. Mama macht euch was leckeres zu essen, wie hübsch du in Yuris Anziehsachen aussiehst und dieses feine blonde Haar”, freudig und vor sich hin summend tanzte Jennifer die Treppe runter und ging in die Küche. Die beiden Jungs schauten sich nur verdutzt an, gingen dann aber hinterher. Auf dem Weg nach unten sprachen sie kein Wort, sie hingen beide ihren Gedanken nach. In der Küche war der Tisch schon gedeckt, für drei Personen. “Wo ist Shori?” Wollte Yuri wissen, er wunderte sich, dass sein älterer Bruder nicht zu hause war. “Er ist in die Stadt gegangen, dass neue Spiel ist doch draußen, dass wollte er sich kaufen gehen. Wolf-chan? Ich habe hier eine ganz süße Schürze, die steht dir sicher super. Zieh sie mal über.” Kaum hatte Yuri einmal geblinzelt, stand sein Verlobter in einer rosaroten Schürze da. Scheinbar machte ihm das alles auch noch spaß, so seufzte der Dämonenkönig nur und lies sie machen, er war eh erschöpft und wollte sich ausruhen. Als er sich gerade umdrehen wollte um hoch in sein Zimmer zu gehen kribbelte es in seiner Nase und er musste niesen, aber nicht nur das, ein kalter Schauer lief ihn über den Rücken und lies ihn zittern. Mist, ich habe mich hoffentlich nicht erkältet, nicht jetzt vor der Prüfung, dass wäre eine Katastrophe. “Von so ein bisschen Wasser bist du schon krank? Waschlappen”, gab Wolfram wie immer nett von sich. “Ich bin ke- ke- “ weiter kam er nicht, ein erneuter nieser bahnte sich seinen weg. Seine Mutter sah ihn besorgt an “Yu-chan, ich mache dir heiße Milch, werd ja nicht krank mein Schätzchen” ermahnte sie. Dieses hatte angesprochener auch nicht wirklich vor, das Wetter draußen war auch zu schön um krank zu werden. Dennoch beschloss er, dass er sich eine Stunde ausruhen sollte, irgendwas hatte ihn sehr angestrengt, ob es daran lag, dass Wolfram mit ihm die Welt gewechselt hatte? Warum war er überhaupt hier? Er wusste zwar, dass er die Welt wechseln kann wann immer er will, aber Wolfram? Er hatte sich vorgenommen, Wolfram so schnell wie möglich wieder zurück zu schicken, sonst drehte sein Verstand noch völlig durch. “Ich gehe mich etwas ausruhen” mit diesen Worten ging Yuri die Treppe hoch zu seinem Zimmer und schmiss sich aufs Bett. Lange blieb er allerdings nicht alleine, fünf Minuten später öffnete sich leise die Tür und smaragdgrüne Augen schauten ins Zimmer. Drinnen war es sehr warm und das Fenster war auf. Ein kühler Luftzug bewegte die Blonden Haare. Der Dämonenkönig lag auf seinen Bett und starrte an die Decke, schlafen konnte er nicht, dafür war es zu hell, außerdem war er zwar kaputt aber nicht müde. Also döste er einfach vor sich hin, dass Wolfram rein gekommen ist, hat er gar nicht mitbekommen. Erst als sich das Bett bewegte und die Matratze neben ihm runter gedrückt wurde, bemerkte er ihn. Kurz atmete er aus, schloss die Augen um dann den blonden Engel anzusehen. “Wolf, ich möchte mich ausruhen, wolltest du nicht meiner Mutter helfen?” Dieses hätte er lieber nicht gesagt, sein Verlobter sprang auf und funkelte ihn an. “Ich bin dein Verlobter, ist doch klar, dass ich mir sorgen mache. Aber wenn du mich so gar nicht brauchst dann gehe ich eben wieder zurück, mach doch was du willst.” Yuri schluckte, dass Wolfram leicht aufbrausend ist wusste er ja und das dieser immer gemein zu ihm war auch, aber irgendwie fühlte er sich nun schlecht, so hatte er es ja nicht gemeint. Moment, vorhin hatte er doch noch was anderes gedacht? Wollte er ihn nicht so schnell wie möglich zurück schicken? Das würde er jetzt auch tun, es würde Yuri bestimmt gut tun, wenn er mal alleine war. Er hoffte inständig, dass er, sobald er alleine war, wieder normal denken konnte. “Dann komm, ich bringe dich nach hause”, beide gingen ins Bad, Wolfram sagte kein Wort. Er krempelte sich die Hose hoch und zog die Socken aus, dann stieg er in die Wanne und verschränkt die Arme vor der Brust. Yuri tat es ihm gleich, er musste ihn nur schnell zu hause abliefern und konnte im selben Moment wieder verschwinden. Allerdings passierte nichts. Gar nichts. “Was ist denn? Nun mach schon”, meckerte der Dämon rum. “I- ich weiß nicht. Es geht nicht. Ich… kann dich nicht zurück bringen”, brachte er hinaus und sah zu Boden. “BITTE WAS?” schrie Wolfram, damit hatte er jetzt gar nicht gerechnet. Er kann mich nicht nach hause bringen? Er hat mich doch auch hierher gebracht. Was soll das denn jetzt? Das kann doch nicht sein ernst sein… was, wenn im Großreich der Dämonen was passiert und ich nicht da bin? Die Zeit vergeht da doch viel schneller als hier… seine Gedanken überschlugen sich förmlich. “Wolf-chaaaan, Yu-chaaaan das Essen ist nun fertig. Kommt etwas essen”, rief Jennifer doch keiner der beiden Jungs wagte es, sich zu Bewegen. Zwei Augenpaare starrten auf das Wasser und nichts geschah. Kein Strudel wollte sich Blicken lassen. “W-Wolfram….. Tut mir leid…. Also…. Wir finden schon einen Weg…. Wir können doch Bob später fragen, wenn Shori wieder da ist…..” versuchte Yuri seinen Verlobten Mut zu zusprechen. Wolfram nickte nur stumm, er wusste nicht, was es war, aber in seiner Brust machte sich ein Gefühl breit, was er bis jetzt noch nicht kannte. Es fühlte sich unangenehm an und es tat weh. Bei dem Gedanken nie wieder zurück zu können wurde ihm schlecht. Um sich selbst zu beruhigen, sagte er sich, dass alles halb so wild sei. Irgendwie würden sie einen Weg finden wie er wieder zurück könne, daran glaubte er fest. Das dumpfe Gefühl in seiner Brust verschwand leider nicht. Das Essen verlief still und auch Jennifer fragte nicht nach, was passiert sei. Als sie zu Ende gegessen hatten hielt sie es allerdings nicht mehr aus, die beiden so still und traurig zu sehen. “Mensch, macht doch nicht so ein Gesicht. Dafür ist wirklich viel zu schönes Wetter, los, geht in die Stadt oder so, unternehmt was. Jetzt raus mit euch.” Beide wurden wortwörtlich vor die Tür gesetzt und schauten sich verdattert an. Das war typisch Yuris Mutter. Ihnen blieb also nichts anderes übrig als ein bisschen rumzulaufen. Den blonden Engel schien das gut zu tun. Er schaut in verschiedene Schaufenster und bewunderte die unterschiedlichsten Dinge. Vor einem Geschäft blieb er dann stehen und sagte auf einmal “das will ich haben, der Stein ist schön”, als Yuri ihn über die Schulter schaute sah er einen Fluorit in verschiedenen Grüntönen. Er sah wirklich wunderschön aus und passte auch zu Wolfram. Als sein Blick weiter durch das Schaufenster wanderte stockte ihm der Atem und er lief knallrot an. DA würde er niemals reingehen. Der Laden vor den beide standen hieß “Liebesglück”, es war ein Sex-shop. Neben den schönen Edelsteinen, die wohl für Glück, Zufriedenheit und was auch immer sorgen sollten, gab es natürlich auch Dinge, die Yuri so schnell wie möglich wieder vergessen wollte. “Yuri, was ist nun? Kriege ich den Stein da? Warum bist du denn so rot? Hast du nun wirklich Fieber bekommen?” Antworten konnte Yuri nicht, da die Leute um sie herum schon kicherten und tuschelten, also zog er Wolfram schnell weiter. Zwar zeterte dieser rum und wollte wieder zurück, aber diesen gefallen würde er den wütenden Dämon nicht tun. “Wolf, in so einen Laden werde ich NIE reingehen, okay?” sagte der Dämonenkönig entschlossen. Wolfram verstand dieses überhaupt nicht, aber Yuri wollte ihn auch nicht erklären, in was für einen Laden sie fast gegangen wären. Es war ihm einfach viel zu peinlich. Für Yuri war das Thema damit eigentlich auch beendet, doch sein verlobter dachte darüber ganz anders, er plusterte sich vor ihm auf und holte tief Luft. “Du willst mit mir also nicht in Läden gehen? Du willst dich mit mir nicht in der Öffentlichkeit zeigen? Gib es doch zu, du hast bestimmt ein Verhältnis mit jemanden hier. Du bist immer so lange in deiner Welt, bestimmt hast du hier jemanden.” schrie Wolfram ihn an. Die Leute finden wieder an zu tuscheln und zu kichern. Es war wohl eindeutig, wie diese Situation auf die Leute wirken musste. Zwei junge Leute und einer brüllt von einer Affäre….. Aber es war doch gar nicht so. Okay, sie waren Verlobt, aber das war doch schon alles, außerdem was es ja ein Unfall. Oder doch nicht? “Wolf, ich habe hier niemanden, ich betrüge dich mit keinem und natürlich zeige ich mich mit dir in der Öffentlichkeit. Wie sind doch gerade draußen, oder nicht? Nur bitte, hör auf so rumzubrüllen, die Leute reden schon über uns” versuchte er noch zu retten, allerdings gab es da nicht mehr viel, was er hätte retten können. Wolfram schnaubte nur wütend, gab sich damit aber zufrieden. Auf einer Parkbank haben sich beide niedergelassen, auf dem Weg dahin, hatte Yuri Eis gekauft, für Wolfram Erdbeere und für ihn Schokolade. Es tat gut bei der Hitze etwas kaltes zu Essen. Langsam neigte sich der Tag dem ende zu, die Sonne ging langsam unter und der Himmel färbte sich Orange. “Yuri? Meinst du, Bob schafft es, dass wir wieder nach hause können?” fragte der Engel leise, als er sein Eis aufgegessen hatte. “Bestimmt, warum sollte er nicht? Er hat uns doch schon mal geholfen”, sicher war sich Yuri allerdings nicht, dieses wollte er aber nicht sagen. Er kannte die Angst die man verspürt, wenn man glaubt, seine Heimat nie wieder zu sehen. Dieses Gefühl ist einfach schrecklich und als er in so einer Situation steckte, wollte er mit keinem reden. Seiner Meinung nach schien es Wolfram allerdings anders zu gehen, immerhin konnte er noch eifersüchtig sein und streiten, also ging es ihm auch gut, dachte er. Das es Wolfram alles andere als gut ging, konnte er ja nicht wissen. Der blonde Engel würde es ihm auch nicht sagen, dafür war er zu stolz, oder wollte er Yuri einfach nicht traurig sehen? Er wusste genau, wie mitfühlend der Dämonenkönig war, Yuri würde mit ihm leiden, dass konnte er ihm nicht antun. Kapitel 3: Harte Wahrheit ------------------------- Dieses mal hat es leider länger gedauert, aber nun ist es geschafft, Kapitel drei ist geschrieben. Im nächsten Kapitel wird’s dramatisch ;) ich hoffe, es gefällt euch weiterhin, nun viel spaß beim lesen. Kapitel III Harte Wahrheit ~~~ Als Yuri und Wolfram abends nach Hause kamen, war Shori schon da. Schnell zogen sie sich die Schuhe aus und rannten, ohne auf die verdutzte Jennifer zu achten, die Treppe hoch. Immerhin wollten sie wissen, wann Bob Zeit hat um Wolfram wieder zurückzubringen. Der junge Dämonenkönig machte sich natürlich Gedanken, nicht nur, dass er seinen Verlobten nicht zurückbringen kann, nein, er kann auch nicht mehr in die andere Welt wechseln. Die Zeit auf der Erde verging langsamer als die im Großreich der Dämonen, jede Minute konnte drüben also was passieren, die Zeit drängte also. Shori saß in seinem Zimmer am Computer und schaute E-Mails nach, als es an seiner Tür klopfte. Ohne auf ein “herein” zu warten, stürmten die beiden Jungs in das Zimmer. Vor lauter Hast schnappten beide nach Luft. Als sie sich wieder gefangen hatten, fing der Dämonenkönig sofort an zu sprechen. “Shori, du musst uns helfen, wir müssen dringend mit Bob reden. Wir können nicht mehr zurück. Er kann uns doch sicher helfen, oder?”, sprudelte es aus Yuri raus. “Wie? Nicht mehr zurück? Wartet, ich werde Bob sofort anrufen.”, gesagt, getan, schon hatte Shori das Telefon in der Hand und hörte das Freizeichen. Nach kurzer Zeit nahm Bob auch ab. “Bob, ich bin's, Shori, also ich habe ein anliegen an dich…..”, Shori ging aus dem Zimmer in den Nebenraum, was Wolfram schier auf die Palme brachte. Immerhin ging es hier um ihn, also wollte er natürlich wissen, was er mit Bob besprach. Wütend drehte er sich zu Yuri um, dieser wusste natürlich sofort, dass er gleich alles abbekommen würde, der Dämon war einfach viel zu aufbrausend. “Yuri, ich will wissen, was die da bereden, schließlich geht es hier doch um mich oder nicht? Was soll das also? Ich will sofort wissen was los ist, los mach was”. Was sollte Yuri schon tun? Er zuckte nur mit den Schultern und hob beschwichtigend die Hände. “Wolf, ich weiß das dich das nervt, aber warte doch erstmal ab, es klärt sich bestimmt bald alles.”, Wolfram gefiel die Antwort zwar gar nicht, aber er gab sich einfach damit zufrieden. “Wie? Du kannst das Tor auch nicht mehr öffnen? Aber wie sollen wir nun Wolfram zurückbringen?”, “Shori, es tut mir wirklich leid, aber es scheint so, als müsste Wolfram erstmal hierbleiben, ich weiß nicht, wann sich das Tor wieder öffnen wird, aber derzeit kann ich nichts für euch tun.”, Shori starrte an die Wand vor sich. Das Tor geht nicht mehr auf, eigentlich gut, so hätte er Yuri wieder bei sich und müsste sich nicht immer Sorgen machen, ob Yuri drüben etwas passiert. Was natürlich nicht so toll war, war die Tatsache, dass sich Wolfram auch in dieser Welt befindet, aber kleine Opfer musste man nun mal eingehen oder nicht? Immerhin ging es hier um seinen kleinen, geliebten Yu-chan, dass musste Wolfram verstehen. Shori war sich sicher, dass es so gut war. Wenn das Tor nicht mehr aufging, war Yuri in Sicherheit, besser kann es doch gar nicht mehr sein. “Na, okay, Wolfram wird sich damit schon abfinden. Yuri freut es sicher, dass er erstmal eine Auszeit vom Königsdasein nehmen kann”, sagte Shori. Bob verabschiedete sich noch mit den Worten, dass er sich melden würde, sobald er wisse, was genau mit dem Tor los ist und legte auf. Wolfram hatte Yuri im Klammergriff als die Tür aufging und Shori eintrat. “Hilf mir, jetzt ist alles….” weiter kam Yuri nicht, Wolfram verstärkte seinen Griff. “Wie war das noch mal? Ich habe dich vorhin nicht ganz verstanden, wiederhol es doch noch mal für mich, ja?”, säuselte der Dämon mit ironischen Unterton zu dem Dämonenkönig. “E-Es war n-nicht so….. ein…. V-V-Versehen….”, presste Yuri hervor, bevor er wieder nach Luft schnappte. “Ach ja? Und was war es dann? Hmm? Sag schon, du Weichei”, Wolframs Ton war nun kein Säuseln mehr mit einem Unterton sondern nur noch ein Zischen. “W-Wolf….. Luft…. Keine…..ich….” hauchte der Dämonenkönig hervor. Was genau passiert war? Yuri hat ein Poster angeschaut, nicht irgendein Poster, es war “Miss Juli” im sehr dünnen Bikini. Total in Gedanken versunken starrte er auf das Poster drauf, was Wolfram natürlich nicht entging. Wie konnte sein Verlobter nur jemand anderen so anglotzen? Dann auch noch so etwas anzügliches, das ging gar nicht. Nach endlosen diskutieren, dass Yuri es nicht so meinte, kam ihn etwas über die Lippen, was er nicht hätte sagen sollen. Dummerweise überlegt der Dämonenkönig nicht lange, wenn er etwas sagt und nun hat er den Salat. Nur gut, dass Wolfram in seiner Welt keine Magie einsetzen kann, sonst wäre er und der gesamte Stadtteil wohl längt Asche. Warum hat er nur aus Versehen gesagt, dass die Frau auf dem Poster total klasse aussieht und er sich wünschte, auch so eine Frau als Freundin zu haben? Nicht, dass das schon schlimm genug war, sagte er auch noch, dass Wolfram ja ganz hübsch und alles sei, aber gewisse Rundungen doch fehlten. Wer kann dem Dämon da verübeln, dass er total ausrastet? “Ähm, ich will euch beide in eurem Ehestreit ja nicht stören, aber bitte hört mir doch mal kurz zu, ich habe Bob erreicht.”, sagte Shori im sachlichen Ton. Wolfram hörte auf zu zettern und lies seinen Verlobter wohl oder übel mit einem grummeln gehen. “W-Wir haben keinen E-Ehestreit”, japste Yuri. Es gefiel ihm gar nicht, dass Shori auch nur daran dachte, dass sie so etwas wie einen “Ehestreit” haben könnten, wie sollte das auch gehen? Es war damals doch nur ein Unfall gewesen, ein UNFALL. Früher oder später würde es sich klären, da war Yuri ganz sicher. Obwohl ihm ein beklemmendes Gefühl überkam als er daran dachte. Wollte er eventuell gar nicht daran denken, dass alles nur ein Versehen war? Könnte es sogar sein, dass er Wolfram in irgendeiner Art und Weise mochte? Nein, dass konnte nicht sein. Yuri wischte den Gedanken beiseite, er mochte Wolfram, das stimmt. Aber er mochte ihn nur als Freund, als sehr guten Freund eben. Mehr war da nicht dahinter. “Erzähl, wann kann ich nach Hause? Müssen wir wieder zu diesem Land namens “Schweiz”? Was hat er gesagt? Nun erzähl endlich”, ungeduldig wie immer fragte der blonde Engel drauf los. Sein Herz pochte so laut, dass er Angst haben musste, dass es die anderen im Zimmer hörten. Er konnte es sich nicht erklären, doch er fühlte sich nicht Wohl. Irgendwas sagte ihm, dass es schlechte Nachrichten geben würde. Bitte lass mich unrecht haben, ich möchte wieder nach Hause, viel zu lange bin ich nun schon hier gewesen, drüben ist sicher viel Zeit vergangen…… Sag was positives…. Los…. dachte Wolfram und betete innerlich. Shori räusperte sich und begann langsam zu reden, “Also es ist so, Bob weiß auch nicht genau was los ist, er kann gerade den Weg in das Großreich der Dämonen auch nicht öffnen. Allerdings arbeitet er daran und probiert herauszufinden, woran es liegt. Wie es aussieht, musst du noch eine Weile hier bleiben.”, sein Blick glitt erst zu Wolfram und dann zu Yuri. “Yu-chan, ist das nicht toll? Du kannst hier erstmal entspannen und dich ausruhen. Jetzt kannst du wieder ein ganz normaler Schüler sein, die Noten zeigen ja, dass du nicht beides kannst.”, des Königs Bruder war total glücklich, man sah ihm seine Freude regelrecht an. Nichts gibt es schöneres, als seinen geliebten kleinen Bruder bei sich zu haben. “Wolf? Geht’s dir nicht gut? Du solltest dich hinlegen, hey… Wolfram… HEY”, Wolfram bekam das nicht mit. Er war komplett neben sich, wusste nicht mehr was er denken sollte. Hier bleiben? Erstmal nicht mehr nach Hause? Das geht doch nicht, drüben könnte alles in seiner Abwesenheit passieren. Yuri legte seine Hände auf die Schultern seines Verlobten und schüttelte ihn sanft. Der blonde Engel war nicht mehr ansprechbar. Er hörte gar nicht mehr hin, was Yuri zu ihm sagte, die Worte kamen zwar bei ihm an, aber eher wie durch eine Wand. “Wolf, komm, wir gehen ins Zimmer….. Ausnahmsweise darfst du zu mir kommen, okay?”, Yuri war hilflos, er wollte den blonden Engel so gerne helfen, ihm aufmunternde Worte sagen, aber er wusste einfach nicht wie. Was konnte er auch schon großartig tun? Außer ihm nett auf die Schulter klopfen und sagen “wird schon”, doch das würde ihm wohl kaum helfen. Dabei müsste er es doch am besten wissen, wie es einem geht, der nicht mehr nach Hause kommt, er hat doch das selbe durchgemacht. Wie elend er sich damals gefühlt hat, natürlich war das Großreich der Dämonen auch seine Heimat, aber trotzdem wollte er doch seine Familie, seine Freunde nicht einfach zurück lassen. Das Gefühl damals war einfach schrecklich. Vorsichtig zog Yuri seinen Verlobten hinter sich her in sein Zimmer. Allerdings kam er nicht so weit, im Flur blieb Wolfram stehen. Eigentlich hätte der Dämonenkönig ahnen sollen, was sein gegenüber jetzt tun würde, immerhin kannte er ihn schon sehr lange. “Das gibt’s nicht, ich will mit Bob reden, was soll das denn? Wollt ihr mich hier alle verarschen? Pah…..”, schwupp war der blonde Engel auch schon wieder zurück gerannt und in Shoris Zimmer verschwunden. Kopfschüttelnd und mit einem seufzen ging Yuri hinterher. Hatte er sich eben nicht noch Gedanken gemacht, wie es in seinem Gegenüber aussehen würde? Aber er kannte doch Wolfram, so was wirft ihn doch nicht gleich aus der Bahn. Nein, nicht den Wolfram, den er kannte. Kaum stand Yuri vor dem Schlafzimmer von Shori öffnete sich auch schon die Tür und Wolfram stürmte aus dem Zimmer und rannte in Yuris Zimmer. Völlig verdattert starrte der Dämonenkönig hinterher, was war nur los? “Shori, was ist passiert?”, auf dem Boden lag Shoris Handy, eindeutig wurde es mit roher Gewalt zerstört. “Tja, dein Freund hat mich angemeckert ich solle ihn mit Bob telefonieren lassen, als ich ihm Bob übergab und dieser ihm das selbe sagte wie ich schon, flippte er aus, machte mein teures Handy kaputt und rannte weg. Der kriegt sich aber sicher wieder ein.” , damit drehte sich der Ältere der Brüder um und setzte sich an seinen Computer. Wolfram schmiss sich auf Yuris Bett, ihm war übel und in seinem Kopf drehte sich alles. Vorhin wollte er es nicht wahr haben, er klammerte sich an den Gedanken, dass alle ihn nur verarschen würden, aber die Realität sah anders aus. Die Wahrheit kann hart sein, sie kann weh tun, doch nie hätte Wolfram gedacht, dass die Wahrheit ihm solche Schmerzen bereiten kann. Innerlich schien es ihn aufzufressen. Nein…. Das darf nicht passieren, das schaffe ich schon. Es ist ja auch nicht für lange…. Ich bin ein Kämpfer, wäre doch gelacht, wenn ich damit nicht fertig werde versuchte sich Wolfram einzureden. Er hörte wie die Tür aufging, zwei schwarze Augen lugten durch die offene Tür und dann trat Yuri ins Zimmer. Vorsichtig kam er näher. “Was ist? Ich bleibe jetzt für eine Weile hier, wo ist mein Kopfkissen?”, dass kann ja heiter werden, dachte sich Yuri. Noch nicht mal der erste Tag war um und schon wurde er in die Mangel genommen, in der Stadt blamiert und nun angemault…. Wer war hier eigentlich der König und wer der “Untergebene”? Kapitel 4: Verbrannt -------------------- Als erstes ein riesen Sorry das es so lange gedauert hat. Bei mir war “Notstand”, einfach viel zu viel zu tun. Nun ist alles wieder im Lot, ich kann voll los legen und das schöne ist, ich habe Zeit. Was im Klartext heißt: Nun geht’s weiter. Diesen Monat soll auch noch das nächste Kapitel kommen, pro Monat 1-2 Kapitel sind ab nun geplant. Ich hoffe, ihr könnt mir diese lange Wartezeit verzeihen, nun wünsch ich euch viel spaß. Ps.: Ich habe dieses Kapitel mitten in der Nacht geschrieben und da ich euch nicht noch länger warten lassen wollte, es so on gestellt, wie es ist….. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel IV Verbrannt Die Woche verging schnell, seitdem Wolfram mit in Yuris Welt gezogen wurde. Der Dämonenkönig zeigte ihm die Stadt, wie die Menschen bei ihm lebten, zeigte ihm, wie er den Fernseher betätigte damit ihn nicht zu langweilig wurde, wenn Yuri in der Schule war. Wolfram schien überhaupt keine Probleme zu haben, sich in der Welt zurecht zu finden, auch seine Mutter, Jennifer, freute sich über ihr neues “Modell” an dem sie sämtliche Kleider ausprobieren konnte. Häufig kam es vor, dass Yuri die Treppe runter kam und Wolfram in einem Rosa Rüschenkleid vor ihm stand, natürlich mit passendem Rot-Rosernen Schlaufen im Haar. Er musste allerdings zugeben, dass Wolfram nur zu süß aussah, wenn er rot anlief, dieser Moment des “süß seins” war allerdings von kurzer Dauer, danach kam ein fauchen und eine Wortflut überrollte den Dämonenkönig. Die meisten dieser Wörter hatte Wolfram aus dem Fernsehen, es war wohl doch nicht so gut gewesen, ihm zu zeigen, wie er durch die Programme schaltete. Zudem schlief der Engel in Yuris Zimmer, wo einzig alleine Shori hatte was dagegen, dass er dort schlief, Jennifer fand das alles natürlich klasse und freute sich für ihren Sohn, so einen hübschen Verlobten zu haben. Mittlerweile hatte Yuri auch aufgehört zu protestieren, es brachte ja eh nichts, Wolfram würde sich doch nur wieder zu ihm ins Bett schleichen. “Yuuuuuuuuuriiiiiiiiiiiii, KOMM SOFORT HER!!”, brüllte ein wütender Wolfram durch das leere Haus. Yuris Familie war nicht da, alle hatten was zu erledigen, so dass die beiden Jungs sturmfrei hatten, was Yuri gar nicht erfreute. Ihm ist etwas rausgerutscht, was er eigentlich geheim halten wollte und was die anderen eigentlich auch nichts anging, es ist ja nicht so, dass Yuri was gemacht hätte, oder? Außerdem hat er doch nein gesagt, was ist also schon dabei? So viele Leute kriegen das zu hören und sagen dann nein, aber niemand interessiert das wirklich, nur Wolfram muss so durchdrehen. Oder ist es wirklich so schlimm, dass ein Mädchen Yuri gefragt hat, ob er mit ihr gehen möchte? Er gibt ja zu, dass er geschmeichelt war, auch hat er sich sehr darüber gefreut, aber etwas hemmte ihn “ja” zu sagen, er konnte einfach nicht. Als er das Mädchen ansah, musste er an Wolfram denken, wahrscheinlich weil dieser ihm umgebracht hätte, wenn er dieses gesehen hätte. Warum sollte er auch sonst an ihn denken, wenn ein Mädchen ihm fragt, ob er mit ihr gehen möchte? Wolfram sah sofort das was anders war, als Yuri gestern von der Schule nach Hause kam. Er nervte einfach so lange, dass es dem Dämonenkönig rausgerutscht war. Wie der Blitz ist Yuri geflüchtet und hat sich versteckt, in der Abstellkammer, die zwar eng und ungemütlich war, aber sie rettete ihm sein Leben, also nahm er das in Kauf. Vor der Tür blieb Wolfram stehen und ging auf die Abstellkammer zu. Hinter der Tür betete Yuri, dass er doch bitte gehen solle. Leider nützte alles flehen und beten nichts, die Tür öffnete sich und sein Verlobter stand wutentbrannt vor ihm. “Was soll das? Warum haust du einfach ab? Stell dich dessen, was du gesagt hast, die Betrüger, Fremdgeher, Kröte”, Kröte? Das war neu, aber wie kommt er auf Kröte? Ach ja, er hatte eine Reportage über Krötenwanderungen gesehen und sich zu Tode geekelt. “Aber Wolf, es ist doch nichts passiert, ich habe doch nicht zu gesagt”, versuchte sich Yuri irgendwie rauszureden. “Nichts passiert? Ha, du hast ihr bestimmt schöne Augen gemacht, dich kann man nicht alleine lassen”, schnauzte der blonde Engel. Beschwichtigend hob der Dämonenkönig die Hände und versuchte ihm klar zu machen, dass nichts war. Nach gefühlter Ewigkeit lies es Wolfram dann auch dabei und begab sich, immer noch sauer, ins Schlafzimmer, bevor er jedoch die Tür zu knallte schrie er nach unten, dass er gefälligst eine Tasse heiße Milch haben wolle. Seufzend begab sich Yuri also in die Küche, um den Wunsch des Engels nach zu kommen. In Gedanken versunken rührte er in der Milch rum. Er dachte über den gestrigen Tag nach, war es nicht so, dass er schon immer mit einem Mädchen gehen wollte? Das mit Wolfram war doch nur ein versehen….. In Yuris Brust schmerzte es als er das dachte. War er etwa krank? Herzkrank oder so? Er würde es irgendwann mal abklären lassen. “Auaaaa, verdammt…. So ein Mist, nicht überkochen… WAAHH”, die Milch ist über den Rand geschwappt und hat Yuris Hand leicht verbrannt. Der Herd ist auch nicht besser davon gekommen, denn nun breitete sich die weiße Flüssigkeit auf dem Herd aus. Schnell nahm Yuri die Milch vom Herd und schüttete sie in den Abfluss, seine Mutter würde sich hierüber bestimmt blendend freuen. Noch bevor er seine Hand kühlen ging holte er einen Lappen und wischte den Herd sauber. “Was soll das denn werden, wenn es fertig ist?”, hinter ihm ist Wolfram aufgetaucht und grinste vor sich hin. Als er Yuris Hand sah, verging ihm aber das grinsen und eilte schnell auf diesen zu. “Hast du dir die Hand verbrannt? Das müssen wir sofort kühlen, komm”. Energisch zog er den Dämonenkönig zur Spüle und drehte den Wasserhahn auf. “Dich kann man echt nicht alleine lassen, du würdest dich ohne mich doch selbst umbringen…. Also wirklich, so ein weichei, kann noch nicht mal Milch kochen, pah”, im typischer Wolfram Art zischte er Yuri an. Allerdings konnte dieser ihn gar nicht hören, dass Blut rauschte nur so in seinen Ohren, knallrot ist er angelaufen und starrte auch Wolframs Hand die seine fest hielt. ~stille~ Keiner sagte einen Ton, der Engel schaute Yuri an, schaute auf die Hände und wieder zurück. Das einzigste was die stille zwischen ihnen brach, war das rauschen des Wassers, welches fröhlich vor sich hin plätscherte und die Spannung im Raum einfach zu ignorieren schien. Nach einer gefühlten Ewigkeit atmete der Schwarzhaarige langsam aus. “Es… also…. Tut mir leid… ich war wohl vom Schmerz wie gelähmt… weißt du… das ist eine schlimme Verbrennung….”, versuchte er sich raus zu reden. Was sollte er auch anderes tun? Er konnte ja nicht einfach sagen, dass es ihm peinlich ist, dass sie beide “Händchen halten”, was eh quatsch war, es war natürlich die Wunde, die weh tat. Außerdem ist diese Situation ja eine ganz andere, das kann man nicht als Händchen halten bezeichnen, oder? Wolf lies seine Hand los und schaute leicht abwesend auf den Wasserhahn, was sollte er darauf auch schon Antworten? Er hatte ja oft genug gesagt, dass sie Verlobt seien, also warum sollte Yuri jetzt plötzlich rot werden? Natürlich war es die Verbrennung, was anderes kann es nicht sein, er würde schon recht haben. “Geht’s deiner Hand denn jetzt besser? Ja? Ich denke schon. Also, wo ist meine Milch? Noch nicht fertig? Hm, Hm? Zack zack, ich habe gesagt, ich will heiße Milch und wehe du lässt sie noch mal überkochen und verbrennst dich”, mit diesen Worten stapfte Wolfram aus der Küche, irgendwas unverständliches murmelte er dabei vor sich hin. Das war mal wieder typisch, erst den Helden spielen und dann im Befehlston was verlangen, zum Glück kannte Yuri das Prozedere schon und machte sich sogleich daran, neue Milch auf zu setzen. Zuvor jedoch machte er den restlichen Herd sauber. Was war das denn gerade? Ich kann doch nicht rot werden, nur weil Wolfram meine Hand nimmt, daran war doch nichts ungewöhnliches, schließlich bin ich kein verliebtes Schulmädchen….. Hoffe ich, was denke ich da nur? In seinem Kopf herrschte Chaos, alles war durch einander, nichts passte mehr zusammen. Er war fest davon überzeigt, dass er sich nicht auf ihn einlassen darf, in der anderen Welt mag das ja okay sein, aber hier? Nein, hier nicht, die Leute würden ihn verachten, mit den Finger auf ihn zeigen, ihn auslachen, er würde niemals einen Job bekommen, kein Geld verdienen, Arm sein……. Die Gedanken nahmen seinen lauf. Wolfram machte sich währenddessen seine eigenen Gedanken. Wie sah noch mal die Eingangshalle des Schlosses aus? Wo genau lag sein altes Zimmer und in welches Zimmer, schlich er sich heimlich jede Nacht? Wie sah das Schloss aus? Alles schien zu verblassen, graue Umrisse verbargen die Wahrheit vor ihm. Der blonde Engel seufze, er merkte, wie er langsam aber sicher immer tiefer hinab gezogen wird. Wie lange kann er die Fassade, des fröhlichen, unantastbaren Jungen wohl noch halten? Er wusste es nicht, im Moment, wusste er einfach gar nichts mehr…. Wo war er überhaupt? Was tat er hier? Kapitel 5: Dunkelheit --------------------- Es tut mir Furchtbar leid, dass es nun so lange gedauert hat. Ich werde nun nichts mehr Versprechen, irgendwie habe ich echt zu wenig Zeit. Allerdings werde ich mir mühe geben, schneller zu schreiben, zumindest probiere ich es nun. In diesem Kapitel geht es nun um Wolfram, es hat sich im letzten Kapitel ja schon angedeutet. Ich wünsche euch also viel spaß beim lesen. Ps.: Vielen Dank für eure Kommentare, ich freue mich jedes mal sehr darüber. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel V Dunkelheit Die Tage vergingen, ohne das etwas nennenswertes geschah. Wolfram kommandierte Yuri rum, dieser nörgelte permanent, Schimpfwörter vielen und Türen wurden geknallt. Mittlerweile war dieses schon Alltag im Hause der Shibuyas geworden. Die Zeit verstrich, ohne das jemand mitbekam, dass sich Wolframs Herz in ein riesiges Loch verwandelte. Der Abgrund der sich auftat, drohte ihn zu zerreißen, ihn in die Dunkelheit zu zerren und ihn zu verschlingen, nichts sollte mehr von ihm übrig bleiben. “Wolf? Wolf-chan? Ich habe dir neue Sachen zum Anziehen gekauft, ich werde sie ins Zimmer bringe”, die Stimme von Jennifer hallte im Haus, eine Antwort gab es nicht. Warum gab es denn keine Antwort? Sonst ist Wolfram immer schnell da, wenn es um was zum Anziehen ging. Yuri saß über seinen Hausaufgaben, bald ist das Schuljahr vorbei, er musste dringend lernen um nicht sitzen zu bleiben. Der blonde Engel war ihm dabei keine Hilfe, er verstand selber nichts von alledem. Mathe war ein Fremdwort für ihn, lesen konnte er auch nicht und Geschichte? Natürlich nicht. Der Dämonenkönig hat ihn allerdings schon was beigebracht, einzelne Wörter kann Wolfram schreiben und auch ein bisschen was lesen kann er, wenn es auch nur einfache Sachen sind. Für Yuri war es normaler Alltag, dass Wolfram immer in seiner nähe war. Dieses war wohl der Grund, warum Yuri nicht merkte, wie es seinen Verlobten ging, dass nicht alles gut war. Zu viel nähe macht wohl blind. Im Dämonenkönigreich verstrich die Zeit viel schneller, dieses wusste Wolfram noch genau, aber wo genau war dieses Reich? Wie sah es da noch mal aus, ohne TV, ohne Autos und ohne Hochhäuser? Er konnte es sich nicht mehr Vorstellen, warum nur? Da ist er doch aufgewachsen, man muss doch wissen, wie seine alte Umgebung aussieht…. Was für Kleidung trug er damals eigentlich? T-Shirt und Jeans waren es wohl nicht… oder doch? Essen…. Ob es auch Eintopf gab? Bestimmt, Eintopf gab es sicher… das kennen doch alle. Da saß er, Wolfram, auf Yuris Bett und beobachtete ihn, wie er die Hausaufgaben machte, wie er grübelte, jammerte weil etwas nicht klappte und dann aufjubelte, weil er verstanden hat. Und er? Er saß hier einfach rum, konnte nichts tun. Hier war er einfach nicht zu Hause, aber wo war er es dann? Wollten ihn die Leute in der anderen Welt überhaupt noch haben? Haben sie sein Gesicht schon vergessen, so wie er ihres vergessen hatte? “Yuri… hör mal….”, er musste mit jemanden reden, Yuri würde es sicher verstehen. “Was denn? Jetzt nicht, ich Arbeite doch gerade… nachher ja?”, Er drehte sich nicht mal um, um Wolfram das zu sagen, er winkte lediglich mit der Hand. “Aber hör doch mal….. Wie…. Wie sah…. Also ich meine….”, stotterte der Engel rum . “Mensch, jetzt nicht habe ich doch gesagt, wenn dir langweilig ist geh spiele spielen oder so”, sagte Yuri schroffer als er wollte. Wolfram ging leise aus dem Zimmer, sagte seiner Mutter, dass er spazieren geht, zog sich die Schuhe an und ging, er ging einfach weg. Wohin er gehen wolle, dass weiß er nicht, Hauptsache weg, alles andere ist egal. Weg vom nachdenken, weg von den Gedanken, weg von diesem Leben. Entkommen, konnte er sich selber allerdings nicht. Wo er auch war, es schien ihn ein zu nehmen. Voller Wut und Trauer trat er gegen einen Laternenpfahl. Sein Fuß tat höllisch weh, aber es war ihm egal, alles war egal, warum sollte auch noch was wichtig sein? Er hatte alles Verloren war ihm lieb war, nichts ist ihm geblieben und auch Yuri wollte ihn eindeutig nicht haben. Wäre es nicht besser, wenn er einfach weg wäre? Alle hätten dann wieder ihre ruhe…. Hier konnte er nicht helfen, er kannte sich nicht aus. Freunde gab es hier für ihn nicht. Die Welt um ihn rum wurde langsam dunkel, ein Stern ab Himmel gab es nicht, dieser ist schon lange erloschen. Der letzte Funken, der noch da war….. Wann ist er verschwunden? Wolfram wusste es nicht mehr, ihm war es auch egal, es spielte keine Rolle mehr. Wo Schatten ist, ist auch Licht, dass hatte er mal aufgeschnappt im Fernsehen, doch was passiert, wenn es nur noch Schatten gibt? Wenn über einem die Welt zusammen stürzt und alles um einen rum vernichtet wird? Wenn einem alles genommen wird, was man hatte, wenn man alleine ist? Das Loch das sich im Herzens Wolfram auftat wurde größer. Die Augen wurde trüb, Leben war nicht mehr da, es war nur noch eine Hülle seiner selbst. Er ging die Straße weiter, es begann zu regnet. Regen…. Er wäscht alles rein. Die Erde wird gewaschen, sauber gemacht, von allem Schmutz befreit, der Regen ist ein schönes Geschenk der Natur. Schön…. Was ist die Bedeutung von schön? Scherben von zersplitterten Flaschen lagen vor seinem Füßen. Sie funkelten im Regen, das Wasser lief daran runter und tropfte auf den Asphalt. Der Engel, nein, von einem Engel war nichts mehr zu sehen. Das, was dort noch stand, war kein Engel mehr, es war etwas bemitleidenswertes, etwas, was nicht mehr konnte, etwas, was aufgegeben hatte, zu hoffen. Hoffnung, warum sollte man das auch noch haben? Er hatte gehofft, er hatte gebetet, er hat dran geglaubt, eine lange, lange Zeit. Nun nicht mehr, es hat keinen Sinn, warum sollte er daran glauben, wenn nichts passiert? Es ist Sinnlos. Was ist Sinnlos? Sinnlos ist alles, alles was nicht erfüllt wird. Träume sind Sinnlos, Hoffnungen sind auch Sinnlos. Das denken, dass es besser wird, ist auch Sinnlos. Es wurde dunkel. Die Welt um Wolfram war nicht mehr greifbar. Er bückte sich nieder, nahm eine der Glasscherbe und schaute sie sich genau an. Sie war Glatt, vom Regen sauber gewaschen, mit scharfen Kanten versehen. Scherben, sie waren mal ein ganzes, sie bildeten eine Form. Jetzt nicht mehr, sie sind zu Bruch gegangen, kaputt sind sie, in Einzelteile verfallen. Das eine Teil von einem ganzen, was er nun in den Händen hielt, verletzte ihn an der Hand. Aber es tat nicht weh, warum tat es denn nicht weh? Lebe ich denn nicht mehr? Bin ich gestorben, ohne es zu wissen? Wolfram setze die Scherbe am Arm an und zog drüber. Rote Flüssigkeit tropfte hinunter auf den Boden, vermischte sich mit dem Regen und verschwand. Die Scherbe viel zu Boden und zerbrach. Warum hatte er das getan? Was sollte das werden, wenn es fertig ist? Er wollte sich doch nicht verletzen….. Was sagt er denn jetzt, wenn er nach Hause kommt? Aber das wäre wohl egal, Yuri sah ihn nicht mehr. Langsam ging er nach Hause, er schlüpfte durch die Tür und ging schnell ins Bad, er wollte nicht, dass die anderen ihn so sehen. Wasser lief in die Badewanne und Wolfram wusch sich rein. Rein, wie der Regen die Welt. Rein, von allem. “Wolf? Bist du da? Du wolltest mir doch vorhin was sagen… bist du im Bad?”, Yuris Stimme drang dumpf, wie durch einen Vorhand an sein Ohr. Sie klang locker und leicht, irgendwie erfrischend. “Hey, wo bist du denn?”, die Tür ging auf und Yuri stand im Bad. Mit einem Schrei drehte er sich um. “ Sag doch, dass du Badest, meine Gü…..”, mitten im Satz brach er ab. Auf dem Boden sah er Blut. Blut? Ruckartig drehte sich Yuri wieder um ohne nach zu denken. “Hast du dich verletzt? Sag doch was, dass müssen wie verarzten, zeig her, was ist denn?”, Wolfram hielt seinen Arm fest an sich gepresst. Das konnte er ihm doch nicht zeigen, dass geht doch nicht. Er würde ihn für verrückt halten, ihm hassen. Warum tat der Gedanke daran nur so weh? Es war doch eigentlich egal, ob er ihn mochte… oder? Langsam hob er den Arm hoch, so das Yuri die tiefe Schnittwunde sehen konnte. “Wa….. Was ist denn passiert? Das sieht schlimm aus, warte, ich hole Verbandszeug”, somit Eilte Yuri los und holte den Verbandskasten. “Komm, dass verarzte ich eben”. Yuri war sich sicher, dass etwas nicht Stimmte. Irgendwas war anders…. Was war nur geschehen? So kannte er Wolfram nicht, dass war nicht Wolfram. Wo war sein herrischer Verlobter hin? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)