Chaos of Emotion von abgemeldet (Wolfram x Yuri) ================================================================================ Kapitel 2: Nie mehr nach hause? ------------------------------- Kapitel II - Nie mehr nach hause? ~~~ “W….. Wir…. sind…… zu hause….” stotterte Yuri. Langsam stieg er aus der Badewanne, das Wasser war eiskalt und die Klamotten waren schwer. Wolfram hingegen konnte sich gar nicht bewegen, er war wie versteinert und man sah ihm an, dass er durcheinander war. “Wolf, steig aus der Wanne. Du wirst dich erkälten wenn du länger in dem kalten Wasser sitzen bleibst und weiter Löcher in die Luft starrst. Ich hole uns was zum Anziehen, warte hier”, dass letzte hätte der Dämonenkönig nicht sagen müssen, Wolfram schien keine Absichten zu haben, zu gehen, geschweige denn aufzustehen. Die Badezimmertür ging auf und Yuri schlich auf leisen Sohlen über den Flur zu seinem Zimmer. Im Großreich der Dämonen war es mittlerweile ende Sommer und die Nächte fingen an kühler zu werden, da auf der Erde allerdings die Zeit langsamer verging, war es dort Hochsommer und sehr heiß. Die Sonne hatte keine Gnade und erhitzte die Luft auf satte 32°. Mit Klamotten unter dem Arm kam Yuri wieder zurück ins Badezimmer - und ihm stockte der Atem. Der überrumpelte Dämon hatte sich wieder gefangen und stand mitten im Badezimmer, die Hände in die Seiten gestemmt und ein Handtuch um die Hüften. Es war nicht so, dass Yuri seinen Verlobten noch nie Nackt, oder besser gesagt, halbnackt gesehen hätte, die beiden badeten schließlich immer zusammen. Er wusste nicht, ob es am Licht lag, daran das er fror, oder waren es doch die Wassertropfen, die Wolframs Haar zum schimmern brachten? Eines wusste Yuri sicher: Er war fasziniert und konnte den Blick nicht abwenden. Dem Angestarrten entging dies natürlich nicht. Seine Augen verengten sich und seine Lippen, die so weich aussahen, bildeten ein lächeln. Yuris Blick blieb an den zarten rosanen Lippen hängen und sah, wie ein Wassertropfen sich den Weg von den Haaren, über die Wange und den Lippen bahnte, bis er schließlich zu Boden viel. Eine leise Stimme entwich den Lippen, diese hauchte in Yuris Richtung “Na? Gefällt dir, was du siehst?” In Yuris Kopf klickte es einmal und in Gedanken schallte er sich dafür, dass er ihn so angestarrt hatte. W- Was habe ich getan? Ich kann ihn doch nicht so angaffen, auch wenn er wirklich schö-….. HALT. Solche Gedanken sind tabu, wir sind beide Männer, wie oft er letzteres dachte oder sagte, wusste er schon gar nicht mehr. Viel zu oft hatte er diese vier kleinen Worte wiederholt und so langsam verloren sie ihre Bedeutung. Gerade als er Antworten wollte, erklang eine helle Stimme. “Yu-chan? Bist du wieder da Liebling? Hast du Hunger?” Miko, oder wie sich Yuris Mutter lieber nannte, Jennifer, rief von unten hoch. Die Spannung zwischen König in Verlobten löste sich langsam auf. Wolfram atmete einmal tief durch, nahm Yuri die Klamotten ab und zog sie sich an, Yuri tat es ihm gleich, allerdings drehte dieser sich peinlich berührt um. Er wollte nicht, dass der blonde Dämon seinen hochroten Kopf sah, allerdings hatte Wolfram dieses schon längst bemerkt und lächelte in sich hinein. Kaum saßen die Klamotten da, wo sie sein sollen, schwang auch schon die Badezimmertür auf. “Yu-chan, was machst du denn so lange? Oh, Wolf-chan, du bist auch hier, wie schön. Mama macht euch was leckeres zu essen, wie hübsch du in Yuris Anziehsachen aussiehst und dieses feine blonde Haar”, freudig und vor sich hin summend tanzte Jennifer die Treppe runter und ging in die Küche. Die beiden Jungs schauten sich nur verdutzt an, gingen dann aber hinterher. Auf dem Weg nach unten sprachen sie kein Wort, sie hingen beide ihren Gedanken nach. In der Küche war der Tisch schon gedeckt, für drei Personen. “Wo ist Shori?” Wollte Yuri wissen, er wunderte sich, dass sein älterer Bruder nicht zu hause war. “Er ist in die Stadt gegangen, dass neue Spiel ist doch draußen, dass wollte er sich kaufen gehen. Wolf-chan? Ich habe hier eine ganz süße Schürze, die steht dir sicher super. Zieh sie mal über.” Kaum hatte Yuri einmal geblinzelt, stand sein Verlobter in einer rosaroten Schürze da. Scheinbar machte ihm das alles auch noch spaß, so seufzte der Dämonenkönig nur und lies sie machen, er war eh erschöpft und wollte sich ausruhen. Als er sich gerade umdrehen wollte um hoch in sein Zimmer zu gehen kribbelte es in seiner Nase und er musste niesen, aber nicht nur das, ein kalter Schauer lief ihn über den Rücken und lies ihn zittern. Mist, ich habe mich hoffentlich nicht erkältet, nicht jetzt vor der Prüfung, dass wäre eine Katastrophe. “Von so ein bisschen Wasser bist du schon krank? Waschlappen”, gab Wolfram wie immer nett von sich. “Ich bin ke- ke- “ weiter kam er nicht, ein erneuter nieser bahnte sich seinen weg. Seine Mutter sah ihn besorgt an “Yu-chan, ich mache dir heiße Milch, werd ja nicht krank mein Schätzchen” ermahnte sie. Dieses hatte angesprochener auch nicht wirklich vor, das Wetter draußen war auch zu schön um krank zu werden. Dennoch beschloss er, dass er sich eine Stunde ausruhen sollte, irgendwas hatte ihn sehr angestrengt, ob es daran lag, dass Wolfram mit ihm die Welt gewechselt hatte? Warum war er überhaupt hier? Er wusste zwar, dass er die Welt wechseln kann wann immer er will, aber Wolfram? Er hatte sich vorgenommen, Wolfram so schnell wie möglich wieder zurück zu schicken, sonst drehte sein Verstand noch völlig durch. “Ich gehe mich etwas ausruhen” mit diesen Worten ging Yuri die Treppe hoch zu seinem Zimmer und schmiss sich aufs Bett. Lange blieb er allerdings nicht alleine, fünf Minuten später öffnete sich leise die Tür und smaragdgrüne Augen schauten ins Zimmer. Drinnen war es sehr warm und das Fenster war auf. Ein kühler Luftzug bewegte die Blonden Haare. Der Dämonenkönig lag auf seinen Bett und starrte an die Decke, schlafen konnte er nicht, dafür war es zu hell, außerdem war er zwar kaputt aber nicht müde. Also döste er einfach vor sich hin, dass Wolfram rein gekommen ist, hat er gar nicht mitbekommen. Erst als sich das Bett bewegte und die Matratze neben ihm runter gedrückt wurde, bemerkte er ihn. Kurz atmete er aus, schloss die Augen um dann den blonden Engel anzusehen. “Wolf, ich möchte mich ausruhen, wolltest du nicht meiner Mutter helfen?” Dieses hätte er lieber nicht gesagt, sein Verlobter sprang auf und funkelte ihn an. “Ich bin dein Verlobter, ist doch klar, dass ich mir sorgen mache. Aber wenn du mich so gar nicht brauchst dann gehe ich eben wieder zurück, mach doch was du willst.” Yuri schluckte, dass Wolfram leicht aufbrausend ist wusste er ja und das dieser immer gemein zu ihm war auch, aber irgendwie fühlte er sich nun schlecht, so hatte er es ja nicht gemeint. Moment, vorhin hatte er doch noch was anderes gedacht? Wollte er ihn nicht so schnell wie möglich zurück schicken? Das würde er jetzt auch tun, es würde Yuri bestimmt gut tun, wenn er mal alleine war. Er hoffte inständig, dass er, sobald er alleine war, wieder normal denken konnte. “Dann komm, ich bringe dich nach hause”, beide gingen ins Bad, Wolfram sagte kein Wort. Er krempelte sich die Hose hoch und zog die Socken aus, dann stieg er in die Wanne und verschränkt die Arme vor der Brust. Yuri tat es ihm gleich, er musste ihn nur schnell zu hause abliefern und konnte im selben Moment wieder verschwinden. Allerdings passierte nichts. Gar nichts. “Was ist denn? Nun mach schon”, meckerte der Dämon rum. “I- ich weiß nicht. Es geht nicht. Ich… kann dich nicht zurück bringen”, brachte er hinaus und sah zu Boden. “BITTE WAS?” schrie Wolfram, damit hatte er jetzt gar nicht gerechnet. Er kann mich nicht nach hause bringen? Er hat mich doch auch hierher gebracht. Was soll das denn jetzt? Das kann doch nicht sein ernst sein… was, wenn im Großreich der Dämonen was passiert und ich nicht da bin? Die Zeit vergeht da doch viel schneller als hier… seine Gedanken überschlugen sich förmlich. “Wolf-chaaaan, Yu-chaaaan das Essen ist nun fertig. Kommt etwas essen”, rief Jennifer doch keiner der beiden Jungs wagte es, sich zu Bewegen. Zwei Augenpaare starrten auf das Wasser und nichts geschah. Kein Strudel wollte sich Blicken lassen. “W-Wolfram….. Tut mir leid…. Also…. Wir finden schon einen Weg…. Wir können doch Bob später fragen, wenn Shori wieder da ist…..” versuchte Yuri seinen Verlobten Mut zu zusprechen. Wolfram nickte nur stumm, er wusste nicht, was es war, aber in seiner Brust machte sich ein Gefühl breit, was er bis jetzt noch nicht kannte. Es fühlte sich unangenehm an und es tat weh. Bei dem Gedanken nie wieder zurück zu können wurde ihm schlecht. Um sich selbst zu beruhigen, sagte er sich, dass alles halb so wild sei. Irgendwie würden sie einen Weg finden wie er wieder zurück könne, daran glaubte er fest. Das dumpfe Gefühl in seiner Brust verschwand leider nicht. Das Essen verlief still und auch Jennifer fragte nicht nach, was passiert sei. Als sie zu Ende gegessen hatten hielt sie es allerdings nicht mehr aus, die beiden so still und traurig zu sehen. “Mensch, macht doch nicht so ein Gesicht. Dafür ist wirklich viel zu schönes Wetter, los, geht in die Stadt oder so, unternehmt was. Jetzt raus mit euch.” Beide wurden wortwörtlich vor die Tür gesetzt und schauten sich verdattert an. Das war typisch Yuris Mutter. Ihnen blieb also nichts anderes übrig als ein bisschen rumzulaufen. Den blonden Engel schien das gut zu tun. Er schaut in verschiedene Schaufenster und bewunderte die unterschiedlichsten Dinge. Vor einem Geschäft blieb er dann stehen und sagte auf einmal “das will ich haben, der Stein ist schön”, als Yuri ihn über die Schulter schaute sah er einen Fluorit in verschiedenen Grüntönen. Er sah wirklich wunderschön aus und passte auch zu Wolfram. Als sein Blick weiter durch das Schaufenster wanderte stockte ihm der Atem und er lief knallrot an. DA würde er niemals reingehen. Der Laden vor den beide standen hieß “Liebesglück”, es war ein Sex-shop. Neben den schönen Edelsteinen, die wohl für Glück, Zufriedenheit und was auch immer sorgen sollten, gab es natürlich auch Dinge, die Yuri so schnell wie möglich wieder vergessen wollte. “Yuri, was ist nun? Kriege ich den Stein da? Warum bist du denn so rot? Hast du nun wirklich Fieber bekommen?” Antworten konnte Yuri nicht, da die Leute um sie herum schon kicherten und tuschelten, also zog er Wolfram schnell weiter. Zwar zeterte dieser rum und wollte wieder zurück, aber diesen gefallen würde er den wütenden Dämon nicht tun. “Wolf, in so einen Laden werde ich NIE reingehen, okay?” sagte der Dämonenkönig entschlossen. Wolfram verstand dieses überhaupt nicht, aber Yuri wollte ihn auch nicht erklären, in was für einen Laden sie fast gegangen wären. Es war ihm einfach viel zu peinlich. Für Yuri war das Thema damit eigentlich auch beendet, doch sein verlobter dachte darüber ganz anders, er plusterte sich vor ihm auf und holte tief Luft. “Du willst mit mir also nicht in Läden gehen? Du willst dich mit mir nicht in der Öffentlichkeit zeigen? Gib es doch zu, du hast bestimmt ein Verhältnis mit jemanden hier. Du bist immer so lange in deiner Welt, bestimmt hast du hier jemanden.” schrie Wolfram ihn an. Die Leute finden wieder an zu tuscheln und zu kichern. Es war wohl eindeutig, wie diese Situation auf die Leute wirken musste. Zwei junge Leute und einer brüllt von einer Affäre….. Aber es war doch gar nicht so. Okay, sie waren Verlobt, aber das war doch schon alles, außerdem was es ja ein Unfall. Oder doch nicht? “Wolf, ich habe hier niemanden, ich betrüge dich mit keinem und natürlich zeige ich mich mit dir in der Öffentlichkeit. Wie sind doch gerade draußen, oder nicht? Nur bitte, hör auf so rumzubrüllen, die Leute reden schon über uns” versuchte er noch zu retten, allerdings gab es da nicht mehr viel, was er hätte retten können. Wolfram schnaubte nur wütend, gab sich damit aber zufrieden. Auf einer Parkbank haben sich beide niedergelassen, auf dem Weg dahin, hatte Yuri Eis gekauft, für Wolfram Erdbeere und für ihn Schokolade. Es tat gut bei der Hitze etwas kaltes zu Essen. Langsam neigte sich der Tag dem ende zu, die Sonne ging langsam unter und der Himmel färbte sich Orange. “Yuri? Meinst du, Bob schafft es, dass wir wieder nach hause können?” fragte der Engel leise, als er sein Eis aufgegessen hatte. “Bestimmt, warum sollte er nicht? Er hat uns doch schon mal geholfen”, sicher war sich Yuri allerdings nicht, dieses wollte er aber nicht sagen. Er kannte die Angst die man verspürt, wenn man glaubt, seine Heimat nie wieder zu sehen. Dieses Gefühl ist einfach schrecklich und als er in so einer Situation steckte, wollte er mit keinem reden. Seiner Meinung nach schien es Wolfram allerdings anders zu gehen, immerhin konnte er noch eifersüchtig sein und streiten, also ging es ihm auch gut, dachte er. Das es Wolfram alles andere als gut ging, konnte er ja nicht wissen. Der blonde Engel würde es ihm auch nicht sagen, dafür war er zu stolz, oder wollte er Yuri einfach nicht traurig sehen? Er wusste genau, wie mitfühlend der Dämonenkönig war, Yuri würde mit ihm leiden, dass konnte er ihm nicht antun. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)