Young Hearts von Ran34 (Der 29. Wolf) ================================================================================ Kapitel 32: Catch your Dreams ----------------------------- Katharina saß auf ihrer Couch im Wohnzimmer und versuchte sich durch ein gutes Buch von den wirren Gedanken in ihrem Kopf abzulenken. Seite um Seite wälzte sie das Buch, doch ihre Gedanken waren nicht bei der Sache, sie las die Worte, ohne dass sie sich in ihrem Kopf zu einem tieferen Sinn verflochten. Sie rieb sich angestrengt ihr Nasenbein, bevor sie das Buch auf ihren Schoß legte und aus dem Terrassenfenster sah. Plötzlich erschrak sie, sie wusste tief in ihrem Inneren, dass sie nichts zu befürchten hatte, doch sie hatte Angst. Sie drückte ihr Kissen eng an sich, auch wenn sie wusste, dass das, was draußen war, nicht zu ihr hereinkommen konnte. Draußen flaute Wind auf, wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie sagen, dass sich dort ein kleiner Sturm zusammenbraut. Als sie sich schließlich überwand, ihrer Angst entgegenzutreten, schritt sie langsam zur Terrassentür und öffnete diese vorsichtig. Leises Wimmern drang zu ihr und als sie die beiden Kleinen mit Wolfsohren entdeckte, ging ihr das Herz auf. Sie nahm die beiden, noch immer sehr vorsichtig und ein wenig verängstigt, auf den Arm und deutete der Wölfin an, einzutreten. Drinnen angekommen, setzte sie sich mit den dreien auf die Couch und sie schmiegten sich eng an sie. Die Hitze, die noch am Vormittag geherrscht hatte, stand förmlich in der Luft. Der Sturm brachte scheinbar ein Sommergewitter mit sich. >Was haben die Kleinen bloß alleine in meinem Garten gemacht? Sind sie vielleicht ausgebüchst?<, nur zögerlich legte Katharina eine Hand auf den Kopf von Mai, die sich an sie klammerte. Ein fernes Donnergrollen bestätigte ihre Vermutung, aber wie konnte es auch sein, dass sie großartig falsch läge? Immerhin war sie Meteorologin, es wäre äußerst unangenehm, wenn sie bei einem genauen Blick in den Himmel nicht hätte sagen können, wie es sich entwickeln würde. Vielleicht war es auch die Wissenschaftlerin in ihr, die den drang hatte, die Fellohren von Mai und Hotaru genauer unter die Lupe zu nehmen. Vorsichtig berührte sie die Ohren und als sie begannen zu zucken, zog sie leicht erschrocken ihre Hand fort. Das plötzliche Aufkommen eines grellen Blitzes ließ die Welpen zusammenschrecken und Mai und Hotaru begannen leise zu weinen. Der nächste Blitz ließ nicht lange auf sich warten, doch er kam nicht alleine. Mit ihm kam ein großer Schatten, der die Siluette eines Wesens, halb Mensch, halb Wolf hatte. Zum wiederholten Male schrak sie zusammen, als jemand an ihre Terrassentür klopfte. Schnell erkannte sie, dass es Haku war und sie hoffte inständig, dass er diese Situation nicht falsch verstehen würde. Mit zitternden Händen und pochendem Herzschlag, der von einem erneuten Donnergrollen bestärkt wurde, öffnete sie die Tür und ließ den Werwolf herein. „Oh mein Gott, sie sind bei dir? Ich habe mir solche Sorgen gemacht, sie sind einfach ausgebüchst.“, sagte Haku außer Atem und mit sichtlichen Sorgenfalten auf der Stirn. „Ähm ja… ich… ich habe sie bei mir im Garten entdeckt.“ „Hör zu, Katharina, ich spüre deutlich, dass du Angst hast, aber das musst du nicht. Wir werden dir nichts tun.“ „Ist das… ist das wie bei Hunden?“ „Was meinst du?“, fragte er verwundert. „Kannst du meine Angst riechen?“ Haku musste schmunzeln: „Ja, ich rieche deine Angst, höre dein Herz, das viel zu schnell in deiner Brust schlägt und sehe deinen nervösen Blick.“ „Warum hast du dann nicht mitbekommen, dass die Kleinen bei mir waren?“ „Der Sturm hat die Gerüche verweht, ich konnte sie nicht riechen und das Haus ist erfüllt von ihrem Duft.“, Haku lächelte innerlich, als er bemerkte, dass Katharina langsam ruhiger wurde und ihre Angst in den Hintergrund trat und stattdessen die Neugierde Oberhand gewann. „U… und warum habt ihr alle Ohren, sonst aber Menschengestalt?“ „Weil wir bestimmte Teile unseres Körpers verwandeln können, wenn wir uns konzentrieren.“, mit diesen Worten verwandelte Haku seine Ohren zurück und setzte sich zu seinen Welpen auf die Couch, denen er beruhigend über den Rücken streichelte. „Und die reagieren dann ganz normal? Also… wenn du… deine Rute `rausholen` würdest, dann könntest du auch fühlen, wenn sie jemand berührt?“ „Natürlich, sie ist doch ein Teil meines Körpers.“ „Ähm… das klingt vielleicht ungehobelt, aber… darf ich deine Ohren anfassen und kannst du mir beschreiben, was du dabei fühlst?“, fragte sie vorsichtig und näherte sich ihm, während das Donnergrollen immer lauter wurde und die Blitze immer heller. „Ähm… ja, ich kann`s versuchen.“, er ließ seine Ohren wieder zum Vorschein kommen. Vorsichtig berührte sie seine Ohren, anfänglich zuckte er noch mit den Ohren, wenn sie so zaghaft darüber strich, doch irgendwann wurden es beruhigende Streicheleinheiten, die ihn das Gewitter draußen völlig vergessen ließen. „Wie fühlt sich das an?“, fragte sie mit sanfter Stimme, aus der jegliche Angst gewichen war. „Es… es ist sehr angenehm. Es fühlt sich so angenehm an, als würde jemand dir über den Rücken streicheln. Du fühlst dich geliebt und es macht dich glücklich.“, sagte er wahrheitsgemäß. Katharina setzte sich zu ihm und den Welpen auf die Couch: „Es tut mir leid, dass ich so reagiert habe… du… du hast dich nicht verändert, nur durch die Tatsache, dass du ein Wolf bist. Du bist noch immer der treue, gutherzige Papa, der du schon immer warst.“ „Schon gut. Wenn du das endlich verstanden hast, dann genügt mir das.“, sagte er lächelnd und strich ihr freundschaftlich über den Arm: „Ich werde jetzt langsam nach Hause gehen, ich muss noch Mittag machen.“ „Ähm… bleib doch noch. Wenn Jack heute nicht zum Essen kommt, dann kannst du doch mit den drei hier bleiben und wir essen zusammen?“ „Ja, meinetwegen. Ich muss aber nochmal rüber und die Türen abschließen.“, sagte er und stand auf. Er öffnete die Haustür und trat hinaus in den Sturm, der noch immer wütete. Ein Mensch hätte wohl arge Probleme, voranzukommen, doch zum einen war Haku solche Stürme gewohnt und zum anderen war er ein Wolf und der Sturm Teil seines Wesens. Er ging ins Haus und als er ins Wohnzimmer gelangte, erblickte er schon, dass der Sturm Blätter hineingeweht hatte und dabei war, einen Blumentopf umzuwehen, den er grade noch im rechten Moment stützen konnte. Er schloss die Terrassentür und drehte den Schlüssel im Schloss herum. Bevor er das Haus wieder verließ, schaute er noch einmal zurück und schloss dann auch die Haustür ab. „Sag mal, wenn du ein Werwolf bist, besteht deine Familie dann auch aus Werwölfen? Oder wurdest du irgendwie verwandelt?“, fragte sie, als er sie in der Küche am Herd erblickte. „Pass auf, wir machen es so. Ich beantworte dir einmal pro Woche drei Fragen und dafür bringt du den Welpen, wenn sie alt genug sind, bei, wie man das Wetter deutet.“, wich er geschickt ihrer Frage aus. Sie wog nur kurz ihre Antwort ab: „In Ordnung. Ich dachte, ich mache heute Kartoffelgratin, ist das in Ordnung?“ „Ja, aber hast du vielleicht auch noch etwas Fleisch?“, da sie keine Antwort auf diese Frage wusste, steckte sie ihre Nase kurzerhand in den Kühlschrank und wurde nach einiger Zeit des Kramens fündig. Haku wollte ihr das Fleisch grade aus der Hand nehmen, als draußen mit lautem Poltern ein Kübel umfiel. „Würdest du vielleicht meine Apparaturen und die Kübel für mich reinholen? Ich mache in der Zeit das Essen fertig.“ „Ja, klar. Kein Problem, aber brate das Fleisch nicht zu sehr durch.“ Mit einem Lachen bestätigte sie seine Bestellung, bevor er sich, unter den wachsamen Augen seiner Welpen, nach draußen begab, um Katharinas Instrumente in Sicherheit zu bringen und die restlichen Pflanzen zu retten. Das Rädchen des Windsensors drehte sich bereits gefährlich schnell und die Kübel wankten bedrohlich. Er öffnete die Terrassentür und trug die Kübel und Messgeräte, eines nach dem anderen, in ihr Wohnzimmer, auch wenn der Sturm langsam nachließ und das Gewitter schon ein wenig abgeflaut war. Nach dem Essen unterhielten sich die beiden noch lange, während sie zwischendurch mit den Welpen spielten, so war es in gewisser Weise auch positiv gewesen, dass seine Kleinen ausgebüchst waren. Sie redeten sich alles von der Seele, fühlten sich nicht mehr wie Fremde und wuchsen freundschaftlich noch enger Zusammen. Ja, Katharina fühlte sich sogar ein klein wenig, wie ein Teil dieser außergewöhnlichen Familie. Sie war froh, dass sie nicht länger auf ihre Angst hörte, sonder auf ihr Herz. Ihr Herz war es auch, dass Mai, Fia, Hotaru, Haku und Jack nicht mehr freigeben wollte. Der Himmel hatte sich bereits rot verfärbt, als Haku mit den Welpen nach Hause zurückkehrte, wo Jack sie schon erwartete. „Wie war dein Tag?“, fragte Haku, nachdem er Jack zur Begrüßung geküsste hatte. „Heute ging`s eigentlich und bei dir? Irgendetwas passiert?“, fragte Jack, während Haku sich mit den drei Ausreißern auf der Couch neben ihm platzierte. „Unsere Lieblinge sind ausgebüchst, aber es hatte auch etwas Gutes, immerhin habe ich die Wogen mit Katharina wieder geglättet und sie dazu überredet, dass sie unsere drei unterrichtet.“ „Unterrichtet?“ „Ja, sie ist doch Meteorologin und im Moment forscht sie an den klimatischen und wettertechnischen Veränderungen. Jedenfalls wird sie ihnen beibringen, dass Wetter vorherzusehen. Auf kurzen Zeitraum natürlich.“ „Denkst du wirklich, dass das nötig ist.“ „Würde sie es ihnen nicht beibringen, dann würde ich es tun. Jack, das Wetter bestimmt unser aller Leben, natürlich ist es nötig.“ Das Gähnen der drei Wonneproppen beendete ihre Diskussion, bevor sie überhaupt richtig beginnen konnte: „Ich gehe und bringe sie ins Bett.“, Jack küsste die drei noch einmal kurz, bevor Haku sie nach Oben in ihre Betten brachte. Als alle umgezogen und in ihre Betten eingemummelt waren, begann Haku zum ersten Mal in seinem Leben eine Geschichte zu erzählen, eine Geschichte seiner Ahnen: *Vor langer, langer Zeit war eine Familie in schwerer Not. Wohl führten sie ein gutes und im Geistigen begründetes Leben, aber ihre Nächte waren von schrecklichen Träumen und Visionen erfüllt. Der Vater, der keinen anderen Ausweg sah, nahm seine Medizinpfeife und ging, um Rat beim großen Geist zu suchen. Ruhig saß er auf einem offenen, mit Präriegras bewachsenen Feld, rauchte dabei und lauschte dem Flüstern des Windes. "Ich kann dir helfen", hörte er. "Wer spricht zu mir?" fragte der Vater. Als er sich umsah, bemerkte er eine Spinne, die auf einem Grashalm saß. "Ich bin es, die dich gerufen hat. Ich habe eine Antwort auf deine Gebete. Ich will dich meine Medizin lehren. Die Verwirrungen aus deinem Leben kommen nicht aus dir selbst, denn du führst ein gutes, im Geistigen begründetes Leben. Jene Geister um dich herum, die nicht in Harmonie leben, möchten, dass du zugrunde gehst. Es sind böse Geister, dem Chaos entstammend, die dich während deines Schlafes heimsuchen." Während die Spinne dem Vater dies erzählte, war sie geschäftig, zog zwei Grashalme auseinander und band sie mit Spinnweben zusammen. "Du musst mir jetzt bestimmte Dinge bringen, damit ich dir helfen kann", sagte sie bestimmt. Der Vater ging fort und brachte, als er zurück kam, die Dinge mit, um die die Spinne gebeten hatte. Zuerst legte er die Adlerfeder in das Gewebe. "Diese Feder verkörpert die Luft und die Geister der Lüfte", sagte die Spinne. "Als nächstes soll der Stein in das Gewebe eingebracht werden. Dieser Stein verkörpert den Geist der Erde. Dann lege die Muschel in das Gewebe. Diese Muschel steht für den Geist des Meeres. Zum Schluss lege die Perlenschnur in das Gewebe. Diese Perlen wurden im Feuer gebildet und repräsentieren deshalb die Geister des Feuers. Nun nimm diesen Fänger der Träume, der die Kräfte von Erde, Wind, Feuer und Wasser in sich trägt. Hänge ihn über dein Bett und du wirst gut ruhen. Weil friedliche Geister sich in einer gerade Linie fortbewegen, werden sie in den Träumen zu dir kommen können. Aber die Geister chaotischen Ursprungs können auf graden Linie nicht voran kommen und werden in dem Gewebe eingefangen. Dort werden sie festgehalten, bis die ersten Strahlen der Sonne sie verbrennen."* Jack hatte die ganze Zeit über im Türrahmen gelehnt und der sanften Stimme Hakus, die mit so viel Gefühl diese Geschichte, die er von seiner Großmutter überliefert bekommen hatte, erzählte, gelauscht. Als die drei eingeschlafen waren und Haku aufstand, blickte er Jack überrascht an, er hatte diesen gar nicht hochkommen hören, so vertief war er selbst in diese Geschichte. Jack legte seine Arme um ihn und schloss ihn fest in diese. Ohne Leidenschaft, ohne Feuer, einfach nur mit der puren Zuneigung zueinander, lauschten sie dem beruhigenden Herzschlag des anderen. In dieser Nacht schliefen die beiden eher schlecht, als recht, denn der Sturm hatte zwar die Luft draußen abgekühlt, doch im Haus staute sich noch immer die Hitze. Jack und Haku zogen sich die T-Shirts, die sie nachts trugen aus und legten sich nebeneinander auf die Bettdecke, die viel zu warm geworden war. Sie wälzten sich hin und her, bis sie schließlich, einander in die Augen schauend, zum liegen kamen. „Es ist definitiv zu warm, ich bekomme kein Auge zu.“, flüsterte Haku. „Ich auch nicht. Und jetzt? Wollen wir nach Unten und ein wenig Fernsehen?“, versuchte Jack eine Lösung für das Problem zu finden. „Wie wäre es denn mit einer ganz anderen Lösung?“, raunte Haku, während ein leichtes Lächeln seine Mundwinkel umspielte. „Ach und die wäre?“, raunte Jack ebenfalls, während er herausfordernd eine Augenbraue hochzog. „Wir sorgen dafür, dass wir richtig schwitzen, damit unser Körper endlich wieder auskühlen kann.“, flüsterte er verführerisch, während er sich Jacks Lippen langsam näherte. Der folgende Kuss knisterte förmlich vor aufkommender Leidenschaft und unerfülltem Verlangen. Haku schob sich halb auf Jack, legte ein Bein angewinkelt über seinen Körper, während seine Zunge Jacks Mund verließ und sich langsam seinen Hals hinunter tastete. Er beugte sich gänzlich über Jack und umspielte seine Brustwarzen, während er sich an seiner wachsenden Erregung rieb. Ein aufkommendes Stöhnen Jacks unterdrückte er durch einen feurigen Kuss, während er seine Hand in Jacks Schoß wandern ließ und seine Begierde weiter anfachte. Er glitt hinab und mit ihm auch Jack Boxershorts, die ihren Halt in seinen Kniekehlen fand. „Du… du willst doch nicht…!“ „Jack, du hast das bestimmt schon mindestens genauso oft für mich getan.“, raunte er verführerisch. „Ja, aber was ist mit… ah!“, er schlug sich eine Hand vor den Mund, als Haku sich hinab beugte, um ihm einen Liebesdienst zu erweisen. Diese Hand verblieb die ganze Zeit über dort, nur mit dem Unterschied, dass er irgendwann nicht mehr anders konnte, als hineinzubeißen, um sein Stöhnen zu unterdrücken, die andere Hand hingegen, war in Haku`s langes, seidiges Haar gefahren und zog nun hin und wieder sanft daran. Irgendwann konnte Jack es nicht mehr zurückhalten und sprang über die Klippe der Erregung und Lust. --------------------------------------------------------------------------------------- So, wir kommen der London-Reise endlich näher^^ Tut mir leid, dass ihr so lange darauf warten musstet >.< Vielleichthabt ihr ja Lust, euch die Wartezeit mit meiner neuen FF Dangerous Love Affair zu vertreiben?^^ Ich werde mich auf jeden Fall bemühen, schnell weiterzuschreiben, immerhin habe ich noch eine ganz besondere Überraschung für euch :3 lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)