Träume eines Siebenjährigen von yubae (Conan (Shinichi) X Heiji) ================================================================================ Kapitel 24: Seifenblasen ------------------------ „Ein Ticket für'n 20. nach Tokyo“, sagte Heiji zu dem Mann am Ticketschalter. Dieser gab nach kurzer Rückfrage über die Uhrzeit etwas in seinen Computer ein, Heiji zahlte und nahm dann das ausgedruckte Ticket entgegen, reichte es Conan. Dieser steckte es ein, nachdem er kurz darauf gesehen hatte. „13.21Uhr“, sagte er leise, blickte zu Heiji auf. Sie hatten noch den heutigen Abend und morgen den Tag im Freizeitpark. Dann fuhr er zurück. Es war besser so. Das wusste er. Bis sie bei Heiji angekommen waren, sagte keiner ein Wort. Es gab nichts mehr zu sagen, nichts mehr zu klären. Zumindest schien es nach außen hin so. Doch in den beiden ging ganz anderes vor sich. Auf dem Weg zum Zimmer, sahen sie beide in Richtung Bad. Wäre das gut? Durfte wirklich geschehen, was geschehen würde? Konnte Heiji ihn überhaupt begleiten? Es war nicht unbedingt ungewöhnlich, zumindest bei Geschwistern, doch das waren sie nicht. Conan sah nur im Augenblick sehr danach aus. Die folgenden Worte machten es Heiji auch nicht viel einfacher: „Heiji-niichan? Es war toll in Kyoto. Die Tempel waren sooo groß!“, sage Conan auf seine sehr kindliche Art und Weise. Vielleicht würde es dem Jungen aus Osaka dadurch leichter fallen? Er konnte ja nicht wissen, dass das Gegenteil der Fall war. //Warum hört er nich auf? Kann er nich mal sein wer er is?// Es belastete Heiji. Dieses Hin und Her zwischen ihnen beiden. Mal war er Shinichi, verhielt sich seinen siebzehn Jahren entsprechend und dann war er wieder dieser kleine Junge, den er äußerlich nun mal darstellte. Deshalb konnte er auch nichts dazu sagen. Mit einem Nicken zeigte er lediglich, dass er die Worte gehört und verstanden hatte. Mehr war ihm in diesem Moment nicht möglich. Als seine Mutter folgend zu ihnen kam, war er unglaublich dankbar dafür, denn die Luft schien zum Schneiden dick zu sein. „Habt ihr Hunger, ihr beiden? Oder habt ihr unterwegs gegessen? Sonst würde ich mit dem Essen anfangen...“ Conan lächelte breit. „Wir haben nur Kuchen gegessen, heute Mittag. Ich hab riesigen Hunger!“, sagte er sofort. Die Frau lachte und nickte. „Dann bereite ich das Essen vor. Ihr könnt ja bis dahin baden gehen? Es wird sicher noch ein wenig dauern. Wenn du möchtest, kannst du aber einen Apfel haben, damit du nicht verhungerst“ Leicht schüttelte Conan den Kopf. „Danke“ Baden. Nachdem sich Heijis Mutter wieder abgewandt hatte, stand dieses Wort im Raum. Heiji und Conan sahen sich nicht an. Baden. In diesem Moment klang es wie etwas Verbotenes. Baden. Die nächsten fünf Minuten zogen sich für Conan hin, als wären es fünf Stunden. Dann aber schien es, als hätte er seine Stimme, die er verloren hatte, wiedererlangt und er blickte zu Heiji. „Komm. Du hast gesagt, du begleitest mich.“, sagte er ernst. Leicht schrak Heiji zusammen. Ob es nun die Worte waren, die so plötzlich kamen, oder deren Bedeutung, konnte Conan nicht ausmachen. Er wandte sich nur noch ab, verließ das Zimmer mit seinem Pyjama, den er vom Futon genommen hatte. Damit lief er in Richtung Badezimmer, ließ die Tür jedoch offen. Er zog sich noch nicht aus, wartete ab und lauschte den Geräuschen im Haus. Es dauerte etwas, ehe er Heijis Schritte auf dem Flur vernahm. Heiji trat etwas ins Bad, lehnte sich gegen den Türrahmen des Vorraums und musterte Conan kurz, ehe er einen weiteren Schritt machte und die Tür hinter sich schloss. „Ist es, weil ich ein Kind bin?“, fragte Conan nach, blickte zu ihm auf. „Mag sein“, antwortete der Größere schlicht, begann sich auszuziehen, ohne Conan noch einmal Beachtung zu schenken. Noch zögerte dieser, zog sich dann aber ebenfalls aus und trat in den Dusch- und Baderaum*. Heiji ging ihm nach, auch wenn er ebenso unsicher war wie Conan. Er blickte zu ihm, deutete auf den Hocker, der vor der in der Wand eingelassenen Dusche stand. „Setz dich“, forderte er ihn auf. Conan nahm langsam und zögernd Platz, während sich Heiji hinter ihn kniete und einen Schwamm nahm. Die ganze Situation erschien Heiji so irreal. Da saß dieser kleine Junge von sieben Jahren vor ihm, der doch tatsächlich viel älter war. War es denn dann verwerflich ihn zu berühren? Eigentlich war er ja nicht so jung... Es dauerte noch eine ganze Weile und Conan war kurz davor die seltsame Situation abzubrechen, als der Größere den Schwamm in Duschschaum tränkte und begann den Rücken des Jungen zu waschen. Conan beobachtete ihn im Spiegel. Heiji spürte den Blick, sah auf und erwiderte ihn, wenngleich nicht allzu viel zu sehen war. Mit einer Hand wischte Conan das Glas von der Hitze und Feuchtigkeit beschlagene Glas des Spiegels wieder frei. Langsam sank der Schwamm zu Boden und Heiji konzentrierte sich mehr auf den Augenkontakt, den sie nun hatten. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. „Ich gehe... nicht kaputt“, wisperte Conan. Leicht biss sich Heiji auf die Unterlippe. „Sieh dich an. Ich kann nich anders als so vorsichtig zu sein“, entgegnete er. Diese Worte trieben Conan wieder ein Messer in die Brust. „Ich bin... siebzehn, Hattori!“, gab er zurück. „Ich seh nen kleinen Jungen vor mir. Ich seh Conan. Und das is auch das einzige, was mich von Dummheiten abhält“ Er war nicht ganz ehrlich damit. Doch es war ihm das Einfachste, auf die Art zu antworten. Leicht verkrampfte sich Conan, stand auf und wandte sich ab. Sofort griff Heiji nach dem Duschkopf, spülte Conan vorsichtig ab. „Dummheit. Was für eine Dummheit? Warum sollte es eine Dummheit sein, was immer du tun willst?“, sagte Conan verletzt und Heiji zögerte. Er konnte ihm nicht nahekommen. Nicht in dieser Situation. Langsam streckte er seine Arme nach Conan aus, ließ sie jedoch etwas hilflos wieder sinken. „Du bist'n Kind, Kudou!“ Die Finger des Kleineren zitterten. Er war kein Kind. Er war siebzehn. Er war genauso alt wie Heiji. Er hasste diesen Körper, er hasste, dass er nicht sein konnte was er war. Er hasste das alles. Gerade wollte er einfach aus dem Bad gehen, als Heiji seine Stimme erhob. „Es tut mir leid... Ich...“ „Spar's dir...!“ Conan funkelte ihn leicht an, konnte jedoch nicht wirklich böse sein. Irgendwo verstand er Heiji doch. Dennoch saß der Schmerz so tief. Vielleicht lag es nun an ihm etwas zu tun... Er war sich nicht sicher. Was sollte er denn tun? Auf was sollte das alles hier hinauslaufen? Er wusste ja nicht einmal, was er sich aus alledem erhofft hatte. Es herrschte einige Zeit Stille zwischen ihnen, bis Conan nun den ersten Schritt machte. Er griff Heijis Hand, zog ihn daran zum Hocker. „Setz dich hin, Heiji-niichan“, meinte er mit kindlicher Stimme. Vielleicht wäre es auf diese Weise einfacher, auch wenn er sich damit selbst verraten würde. Es kostete Heiji ziemlich Überwindung sich nun zu setzen, doch er nahm Platz und Conan wusch seinen Rücken. Fast ehrfürchtig strich er mit dem Schwamm über die braungebrannte Haut. Seine andere Hand hob sich und er legte sie zärtlich auf seinen Rücken. Eine Gänsehaut breitete sich auf Heijis Körper aus. Conan bemerkte dies, strich sanft seine Wirbelsäule vom Nacken an nach unten, stoppte jedoch auf Höhe der Taille. Heiji spürte diese kleine Kinderhand, schluckte schwer. Er konnte es nicht einfach so genießen. Dort hinter ihm stand ein Kind. Ein siebenjähriges Kind. Leicht vergrub er das Gesicht in den Händen, was Conan stoppen ließ. „Es tut mir leid“, sagte er leise und Heiji schüttelte den Kopf. Conan griff nun den Duschkopf, spülte Heiji vorsichtig ab, bis aller Schaum im Abfluss verschwunden war. Heiji stand auf, hob Conan nun einfach auf die Arme und trat mit ihm zur Wanne. In diese stieg er hinein, hielt Conan auf seinem Schoß und drückte ihn zärtlich an sich. „Deine Haare sind noch gar nicht gewaschen“, raunte Heiji dem Kleineren zu, als er sein Gesicht etwas in sein Haar geschmiegt hatte. Dieser schmunzelte etwas. „Ist deine Schuld. Du hast dich ja nicht darum gekümmert“, antwortete er, wobei ja auch Heiji noch keine gewaschenen Haare hatte. Für einen Moment schien es, als wäre alles okay zwischen ihnen. Sanft pustete Heiji etwas Schaum von Conans Schulter, den er nicht richtig abgespült hatte. Wieder dieses Schweigen zwischen ihnen, das alles nur noch mehr erschwerte. Noch immer hatte Heiji seine Arme um Conan gelegt und dieser strich sie sanft entlang. Heijis Arme waren so muskulös durch das ständige Kendou-Training. Sein Körper schien so steinhart und durchtrainiert. Er lehnte sich etwas dagegen und wurde von Heiji mehr in die Arme geschlossen. Diese Intimität zwischen den beiden war so besonders, so speziell. Langsam schloss Conan die Augen, versuchte sich mehr zu entspannen, doch lang hielt dieser Moment nicht an, denn er fühlte Heijis Hand, die sich auf seine Brust legte. Sofort riss er wieder die Augen auf. Was tat er da? Doch so schnell diese Berührung gekommen war, so schnell war dieses Gefühl auch schon wieder weg. Heiji hatte seine Hand wieder etwas entfernt. Er hatte sich bewusst machen müssen, dass Conan, nein Shinichi, im Moment nun mal der kleine Junge Conan war. Hätte eben dieser Junge gewusst, was in Heiji vorging, wäre er wahrscheinlich gegangen. Doch so konnte er sich einfach keinen Reim darauf machen. Er konnte gar nicht sagen, wie lang sie dort in der Wanne saßen, wie oft ihn Heiji berührte und sich wieder zurückzog. Er wunderte sich, doch sagte er nichts dazu. Vermutlich war das besser. Immerhin hatten die falschen Worte schon vieles zwischen ihnen in Frage gestellt. //Ein Kind... ein Kind...//, sagte Heiji in Gedanken immer wieder zu sich selbst. Nein, Shinichi war kein Kind. Doch er musste ihn als ein solches sehen. //Pädophil// Dieses Wort grub sich immer tiefer in ihn. „Hattori?“ Wieder mit seinem Nachnamen? Was sollte das? „Hm?“, machte der Größere. Conan sprach jedoch nicht weiter. Er senkte nur etwas den Blick, ehe er sich löste und aus der Wanne stieg. Er wandte sich zu Heiji, der folgen wollte, doch schüttelte der den Kopf. „Bleib“, befahl er ihm schon fast und Heiji hörte darauf. „Was fühlst du, wenn du diesen Körper siehst?“, fragte er leise nach. Endlos lange schien Heiji zu überlegen. Er versuchte passende Worte zu finden. Dann aber setzte er zu einer Antwort an. „Ich seh ihn nich“, erwiderte er. „Ich seh in dir Shinichi. Immer. Auch wenn ich mich bemüh dich als Kind zu sehn“, sagte er nun zum ersten Mal. Er wollte aufrichtig sein, ihm seine Gedanken offenlegen. Diese entwaffnende Ehrlichkeit ließ Conan etwas zurücktreten. Er ballte seine Hände, sah zu Boden. „Was ist dann... das Problem?“, fragte er leise weiter nach. „Für andere bist'n kleines Kind. Ich spür... deinen Kinderkörper. Deshalb kann ichs nich. Es geht nich. Moralisch schon nich. Wenn uns andre sehn, weiß ich, sie sehn ein Kind mit seinem großen Bruder“ Langsam stieg nun auch Heiji aus der Wanne. „Wen ich mir einred dich als Kind zu sehen, bringts mich nich in Versuchung. Wenn... ich dich berühr, merk ich, dass du'n Kind bist“ Zögerlich nickte Conan. Natürlich verstand er das irgendwie. Doch sie waren unter sich. Warum blockte Heiji auch jetzt ab? Aber er konnte nicht weiter nachfragen. Ein Klopfen unterbrach die Zweisamkeit. „Essen ist gleich fertig!“, rief Heijis Mutter. „Kommen!“, antwortete der Größere, öffnete die Tür zum Vorraum und zog ein Handtuch aus dem Regal. Dieses wickelte er um Conans Körper, trocknete ihn zärtlich ab. Dabei sah er ihm wieder in die Augen, lehnte zögerlich seine Stirn gegen die Conans. Er fühlte seinen Atem, erschauderte etwas. Doch er konnte nicht. Er riss sich wieder los von diesem Gefühl, nahm sich ebenfalls ein Handtuch und trocknete sich ab. Conan fühlte sich schummrig. Seine Beine schienen so weich. Etwas unbeholfen zog er sich an. Auch Heiji stieg in seine Kleidung, verließ mit Conan das Bad. Als die beiden Jungen ins Wohnzimmer kamen, wartete Heijis Mutter bereits. „Ich hab gar nicht gewusst, dass du so gut mit Kindern kannst, Heiji. Aber es ist süß, dass ihr nun schon zusammen badet“, sagte sie lächelnd. „Ach, ja! Im Gästezimmer hat vorhin ein Handy geklingelt. War sicher deins, oder?“ Fragend blickte sie zu Conan, der leicht nickte. „Danke“. Hätte er gewusst, wie eilig es war, wäre er sicher gleich sein Handy holen gegangen. »Ruf mich an! Es ist etwas mit Ran passiert« »Wo bist du, verdammt? Ran wurde angeschossen« »Geh endlich an dein Handy! Es waren die Männer in Schwarz« »Sie wissen wer du bist!« »Du musst weg. Auch Heiji ist in Gefahr, ich bin es, der Professor, die Kleinen...« »Wo bist du nur...?« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)