Personal Paradise - withered flower - von Strawberrymilk (verwelkte Blume) ================================================================================ Prolog: -------- Prolog Mit einem selbstsicheren Grinsen auf den Lippen öffnete sie die Tür zu dem Tattoo und Piercing Studio. Keine Sekunde später trat der grünhaarige Mann hinter ihr durch die Tür und schob die junge Frau hinter sich, als wollte er sie vor den Blicken der Männer im Studio abschirmen, doch es gelang ihm nicht. „Hast du 'nen Termin?“, fragte ein großer blonder Mann, der nun auf ihn zukam. „Mensch Robin.“, plapperte das Mädchen, dass der Grünhaarige noch immer hinter seinem Rücken hielt, los. „Ich brauche doch kein Termin bei meinem Bruder, oder?“ Ohne zu zögern sprang sie hinter dem Rücken ihres Freundes hervor und in die Arme ihres großen Bruders, der nur leise seufzte. „Was kann ich denn diesmal für dich tun?“ „Ich will nur mein Geburtstagsgeschenk abholen.“, antworte die Schwarzhaarige knapp und pustete sich ihren nun grünen Pony aus dem Gesicht. Seit einiger Zeit trug sie ihn wieder so, dass man ihr gesamtes Gesicht sehen konnte, nachdem ihr Freund des öfteren angemerkt hatte, dass er nicht nur die Hälfte ihres Gesichtes sehen wollte. „Du machst mich arm.“, stellte ihr großer Bruder theatralisch fest, wobei er sich durch die ungekämmten Haare fuhr um seiner Aussage noch mehr Tragik beizulegen. Doch dies brachte seine kleine Schwester nur dazu, ein freches Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. „Komm du hilfst mir doch bestimmt dabei ein paar Spuren aus der Vergangenheit verschwinden zu lassen.“, während sie sprach zog sie ihr Top hoch und entblößte somit die Narbe, die sie und ihren Freund immer an die Begegnung mit dem Leader der Nordside erinnern würde. „Oder kannst du zulassen, dass deine Schwester ewig mit so einem hässlichen Ding leben muss?“ „Bleibt mir 'ne Wahl?“, fragte der Blonde nur der Rhetorik wegen und schob die beiden schon zu seinem Platz. „Was soll's denn werden? Und wie ich dich kenne möchtest du jetzt auch Piercings und dein neuer Freund ist bestimmt nicht nur aus Langeweile mit gekommen.“ „Nö.“, meinte die Schwarzhaarige und zog ihren Freund an sich, der die ganze Zeit geschwiegen hatte. „Wir wollen gerne das gleiche Tattoo.“ „Worauf habe ich mich da nur eingelassen?“, fragte sich der Grünhaarige selbst und verdrehte die Augen, als Flo ihn auf den Stuhl drückte. Sie beugte sich über die Lehne und sah ihn belustigt an. „Das hätte ich dich hierbei auch fragen können.“, lachte sie laut, über das surren der Tattoo Maschine hinweg und spielte dabei an ihrem neuen pinken Ring. --------------------------------------------------------------------------------- es geht weiter ich hatte einige Planungsprobleme aber jetzt bin ich ziemlich glücklich mit dem Plot. Allerdings wäre dann noch eine dritte... ach egal erst mal WF fertig schreiben. Ich hoffe es geht so zügig voran wie bei DS aber ich habe ja Notenschluß und auch bald Ferien also sieht das alles gar nicht so schlecht aus. =) Ich lass euch keine Ruhe ^^ Kapitel 1: 1. Szene ------------------- 1. Szene Verschlafen strich sie sich die schwarzen und grünen Haare aus dem Gesicht. Ohne Nachzusehen wusste sie, dass Andy schon lange nicht mehr neben ihr lag. Während sie die blassen Beine aus dem Bett schwang, begann ihr Gehirn neue Vermutungen über ihren Freund anzustellen, welche dessen Abwesenheit begründen konnten. Egal wie viel Zeit sie damit verbrachte sich darüber den Kopf zu zerbrechen, kam sie doch nur zu einer Lösung, die besagte, dass niemand anderes als er selbst und seine Probleme für sein stundenlanges Fehlen verantwortlich war. Mit einem lauten seufzten erhob Flo sich von dem viel zu kleinen Bett, dass sie sich mit Andy teilte, sollte er einmal gedenken die Nacht bei ihr zu verbringen, um sich etwas anzuziehen und um ihr noch so kindlich wirkendes Gesicht mit viel schwarzer Farbe in ihr gewöhnliches zu verwandeln. Das Klingeln ihres Handys lies sie zuerst zusammen fahren, doch dann sprang sie durch den Raum um das Gespräch so schnell wie möglich entgegen zu nehmen. Irgendwo hoffte sie, dass es ihr Freund war, der sich bei ihr meldete um ihr davon zu berichten was er nun schon seit einiger Zeit ohne sie trieb und sie um Hilfe zu bitten, doch eine kleine Persönlichkeit in ihrem Kopf schien sich mehr über eine andere Stimme am Telefon zu freuen. Im Grund war es Flo egal, wer sie anrief, Hauptsache es war irgendjemand der sich bei ihr meldete um mit ihr zu sprechen. Seit gut vier Monaten lebte sie nun zusammen mit Andy und seiner Schwester Judy in dem brüchigen Haus am Stadtrand und es hatte sich einiges geändert. Zum einen hatte Andy sehr klare Regeln aufgestellt und zum anderen versucht Flo sie sooft, wie es ihr möglich war diese zu umgehen. Es wunderte sie, dass Andy ihr Handy nicht mitgenommen hatte, so wie er es sonst auch immer tat. Flo gab sie allergrößte Mühe Andys Ängste und seinen Kontrollwahn zu verstehen, doch sie hielt es in diesem Haus einfach nicht mehr aus. Ohne auf den Display und auf die Nummer des Anrufers zu achten nahm sie den Anruf entgegen und hielt sich das lila Gerät an ihr Ohr. „Ja?“, fragte sie aufgeregt. Ihre Stimme klang ungewöhnlich hoch und schien sich fast zu überschlagen. „Schrei doch nicht so.“, plärrte ihr die Stimme ihres Bruders entgegen. „Oh, sorry.“, murmelte Flo, nun bemüht ihre Stimme gelangweilt klingen zu lassen, doch sie war sich nicht sicher in wie Weit es ihr gelang. „Wie geht’s denn dem Tattoo und den Piercings?“ Flo verdrehte die Augen und lies sich wieder auf das Bett fallen, um es innerhalb von wenigen Sekunden wieder zu bereuen, da die Matratze mehr einem Brett ähnelte als einer Wolke. „Joha, alles gut verheilt.“, antwortete Flo schnell. „Selbst die Bridge?“, fragte Robin mehr sich selbst, als seine Schwester. „Mhh, ich bin wohl ziemlich gut.“ „Kann schon sein.“, vermutete Flo, doch das knacken der Treppenstufen erschreckte sie. „Kann ich dich später nochmal anrufen?“, fragte sie noch schnell, doch ohne eine wirkliche Antwort abzuwarten beendete sie eilig das Telefonat und warf das Handy wieder in die Schublade, aus der sie es gezogen hatte. Andy war von seinem nächtlichen Ausflug wieder zurück gekehrt und sie spürte, wie seine Laune stetig dem Tiefpunkt entgegen sank. Mit großer Wahrscheinlichkeit hatte er zudem noch zu viel Getrunken und war dementsprechend Flos Ausflüchten nicht sonderlich friedlich gestimmt. Bevor sie zu Judy und dem nun anwesenden Andy in die Küche ging, stellte sie sich noch einmal vor den Spiegel und betrachtete sich selbst. Ein blasses Mädchen mit großen violetten Augen blinzelte etwas verwirrt zurück. Obwohl Flo nichts weiter trug als ihre Unterwäsche und ein T-Shirt von Andy verließ sie das Zimmer. „Erzählst du mir heute wo du warst?“, fragte Flo munter, als sie auf den Grünhaarigen zusteuerte, der sich in der Zwischenzeit schon auf einen Stuhl fallen gelassen hatte. „Stell keine Fragen, bitte.“, brummte dieser nur als Antwort, zog Flo jedoch trotzdem zu sich und drückte sie kräftig auf seinen Schoß. Allein diese Geste lies Flo wieder den gesamten Schmerz der letzten Tage und Wochen vergessen. Da er sich nicht wehrte oder ihr anderweitig zu verstehen gab, dass er in diesem Moment keine Nähe benötigte, schmiegte sie sich enger an ihn und atmete tief ein. Abwesend nahm Andy ihre Reaktion war, doch er ging nicht weiter auf sie ein. Stattdessen lies er sich von Judy ein Bier reichen, das er in einem Zug leerte. Die leere Flasche lies er einfach auf den Boden fallen. „Du trinkst zu viel.“, murmelte Flo leise an seine Brust. „Lass mich machen was ich will.“, fuhr Andy sie zornig an. Es stand ihr nicht zu auch nur eine seine Handlungen in Frage zustellen, selbst wenn es sich hierbei um eine Kleinigkeit handelte. Das Mädchen auf seinem Schoß zuckte nicht einmal zusammen. Sie drückte ihm nur einen kurzen Kuss auf den Mund und erhob sich dann, obwohl sie wusste, dass er mehr erwartete. Wütend biss sich Andy auf die Zähne, um den Fluch herunterzuschlucken, damit Flo ihre Rache in wenigen Stunden aufgab. Ihm war schnell klar geworden, dass sie sich kontrollieren lies, solange sie tun und lassen konnte wonach ihr war, da sie nichts vor ihm zu verbergen hatte. Doch Andy konnte sich nicht überwinden und versucht ihr unbewusste die Freiheiten zu nehmen und ihr Leben so einzuschränken, dass sie sich nur nach ihm richtete. Allerdings hatte Flo schnell eine Möglichkeit gefunden ihn ebenfalls im Zaum zu halten. Sobald er etwas tat was ihr nicht gefiel verwehrte sie Andy ihren Körper. „Möchte... möchte Flo etwas essen?“, fragte Judy nervös. „Gerne.“, antwortete Flo in einem leichten Singsang. „Judy hat für Flo einen ganz leckeren Salat gemacht.“, rief das junge Mädchen nun ebenfalls fröhlich und kramte aus dem Kühlschrank, der unter normalen Umständen nicht einmal für eine Person gereicht hätte, eine kleine Schüssel mit Salat. „Er ist etwas anders als sonst. Vielleicht schmeckt er nicht...“ „Ach was?“, fragte Flo, nahm die Schüssel entgegen, holte sich eine Gabel und nahm auf dem Stuhl, der Andy gegenüber stand, platz. „Judy du solltest Köchin werden.“ Während Flo glücklich über ihren Salat vor sich hinsummte, verlangte Andy nach etwas anständigem zu essen. Schnell zauberte Judy für ihren Bruder ein Steak auf den Tisch. „Ist ja kein Wunder, dass du immer dünner wirst.“, stellte Andy fest, während er sich über sein Stück Fleisch stürzte, als hätte er seit Tagen nichts gegessen. „Müssen wir das wieder diskutieren?“, fragte Flo genervt. „Ich will halt einfach kein Fleisch essen. Ich meine, das hat mal gelebt.“ Sie deutete mit ihrer Gabel angeekelt auf Andys Steak, als würde er gerade ein lebendes Rind verdrücken. „Ja, ja.“, beendete Andy das Gespräch, obwohl er es begonnen hatte. Genervt erhob er sich. „Ich bin schlafen, wenn ich auch nur ein Wort höre...“ „Dann bist du ziemlich sauer.“, unterbrach Flo ihn mit vollen Mund und winkte ihm noch zum Abschied. „Ich hoffe doch, dass du schön von mir träumst.“ Andy erwiderte nur mit einem seltsamen Grummeln, das vermuten lies, dass er die Dinge, die er von Flo träumen würde, viel lieber in der Realität umgesetzt hätte, doch er verschwand ohne ein weiteres Wort. Mit leeren Augen starrte Flo noch immer den Türrahmen an, in dem Andy noch vor wenigen Momenten gestanden hatte. Als Judy die Küche verließ, betrachtete sie nachdenklich ihren pinken Verlobungsring. Vor zwei Monaten hatte Andy sie damit überrumpelt. Sie musste fast darüber lachen, wenn sie daran dachte wie Andy ihr einfach ohne viele Wort den Ring aufgezwungen hatte, ohne das sie verstanden hatte, was er überhaupt von ihr wollte. Erst einige Stunden später war sie ihm lachenden um den Hals gefallen. Gedankenverloren streite sie den Ring von ihrem Finger und lies ihn auf den Tisch fallen. Nachdenklich betrachtete sie ihn und fragte sich selbst, ob sie sich überhaupt im klaren darüber gewesen war, auf was sie sich eingelassen hatte. Wütend starrte sie den Ring an, als könnte er ihr diese Frage beantworten, doch als sie das Fluchen von Andy hörte, der zudem nach ihr verlangte, beantwortete sich diese Frage wie von selbst. Andy konnte ihr das geben, was sie immer gebraucht hatte und doch gab er ihr nicht genug davon, weshalb sie wohl nie von ihm los kommen würde. Andy war nicht der Typ Mann, der ihr verliebt hinterher rennen würde, selbst, wenn ihm danach wäre, dass hatte er vor einiger Zeit beweisen. Er erinnerte Flo jeden Tag daran was es bedeutete zu leben und er war der einzige, der sie wirklich verstand. Nicht nur, was ihre NHI-Fähigkeiten betraf. Schnell steckte sie den Ring wieder an und erhob sich, um Andy zu beruhigen. Sobald sie den Raum betrat hielt Andy ihr das Handy vor das Gesicht. „Mit wem hast du gesprochen?“, fragte er wütend und blies ihr Zigarettenqualm ins Gesicht. „Mit Robin.“, antwortete Flo bissig und ohne nachzudenken, doch ihr war klar, dass ihm diese Antwort nicht ausreichen würde. „Kannst du auch ruhig überprüfen.“ Dieser Aufforderung kam Andy innerhalb wenigen Sekunden nach. „Ich habe dir das nicht erlaubt.“ „Ey, er ist mein Bruder. Ich werde doch nicht um Erlaubnis bitten müssen, um mit ihm zu sprechen.“, fauchte Flo und zog im letzten Moment den Kopf ein, um der Ohrfeige auszuweichen. Schnell zog Andy die Hand zurück und ärgerte sich doch über seine Reaktion. Im Grunde wollte er Flo nicht schlagen und er war froh darüber, dass sie ihm immer auswich und doch trieb ihm die Schwäche, die er dabei zeigte, nur noch mehr in Rage. Noch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, drückte Flo sich schon an ihn. Wiedereinmal lies er sich von ihr ablenken und doch nahm er gerne jede Chance an, die sich ihm bot, denn nur zusammen mit Flo war es im Möglich die Realität, sollte es auch nur für eine kurze Zeit sein, zu vergessen und einfach nur er selbst zu sein. --------------------------------------------------------------------------------- souu und das erste Kapi ist da ich denke schon, dass es schnell weiter gehen wird, denn bald sind Ferien und ich bekomme endlich einen neuen Schreibtisch, an dem ich meine Kreativität voll ausleben kann... es gibt bald ein Cover, oder besser gesagt zwei. Ich habe jetzt eine Freundin beauftragt, nachdem ich selbst total versagt habe (schaut euch nur mal mein Flo Bild an TT,TT) ich bleibe dann doch lieber beim Schreiben ^^ ach was ich noch erwähnen wollte: Ich glaube ich beschäftige mich zu viel mit PP, besonders mit Andy XD Erst kritzel ich ihn ständig in meine Hefter und als wir das Thema Nervenphysiologie in Bio angefangen haben, war ich sofort Feuer und Flamme (mmhhh ob bei Andy wohl mehrere Aktionspotenziale aufgebaut werden???) gruß und kuss Ella-chan Kapitel 2: 2. Szene ------------------- 2. Szene Obwohl sein Körper seit Tagen verzweifelt um Schlaf oder wenigstens um einige ruhigen Stunden bettelte, gelang es Andy auch diesmal nicht seine Augen zuschließen und sich zu entspannen. Während er in dem viel zu kleinem Bett neben seiner schwarzhaarigen Freundin lag, war er viel zu sehr damit beschäftigt neue Pläne zu erstellen, um seinen Traum endlich wahr werden zu lassen und zu gleich seine Rache an Z. und Mike vollenden zu können. Es trieb ihn langsam in den Wahnsinn, dass seine Pläne in letzter Zeit immer zum Scheitern verurteilt waren. Erst gelang es diesem Flittchen Jo Mike derartig den Kopf zu verdrehen, dass er seine ganzen Prinzipien, und somit auch Andys sorgsam überdachten Anschlag, über Bord warf und dann war ihm die Sache mit Z. und Flo so sehr außer Kontrolle geraten, dass das Mädchen für immer durch eine unschöne Narbe auf ihrem sonst so makellosen Körper gezeichnet war. Langsam glitt sein Blick zu Flo, die nur so tat als hätte sie schon längst die Welt der Träume betreten, durchfuhr ihm ein brennender Schmerz, als sein Blick die Narbe auf ihrem Unterleib erfasste, die zwar gut durch die Sterne und die Flügel kaschiert, jedoch nicht gänzlich verdeckt, wurden. Jedes mal, wenn er Flos Körper sah, erinnerte er ihn an sein Versagen und an seine Schwäche. Auch wenn Flo sich die größte Mühe gab sich nichts anmerken zu lassen, so spürte er doch, dass sie sich lange nicht mehr in ihrem Körper wohlfühlte. Nach wenigen Versuchen seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, musste er sich erneut eingestehen, dass er sich allein für Flos Veränderung verantwortlich machte. Sicher waren vor allem seine Schuldgefühle, die er nicht lange unterdrücken konnte, wenn er sie nackt vor sich sah, für das seltsame Essverhalten und die ungewöhnlichen Verletzungen an ihren Armen und Beinen verantwortlich. Doch er hatte sich geschworen, dass so etwas nicht noch einmal geschehen würde. Solange Flo bei ihm war würde er über sie wachen und jeden, der ihr etwas antat gnadenlos ins Jenseits befördern. Dies hatte er an dem Tag besiegelt, als er ihr den Ring angesteckt hatte, woraufhin Flo ihn mit dem Tattoo, dass nun ihren wie auch seinen Unterbauch zierte, ihrer Treue beweisen. Niemals würde sie ihm allein lassen, das hatte sie ihm damit versprochen. Langsam zog Andy seinen Arm unter Flos Kopf weg, die darauf nur einen gespielt müden, jedoch tatsächlich empörten, undefinierbaren Laut von sich gab. Träge schlug sie die noch geschminkten Augen auf. „Wo willst du schon wieder hin?“, fragte Flo möglichst verschlafen, doch er spürte wie angespannt sie war. Anscheint hatte sie jede Änderung seiner Gefühle in den letzten Minuten aufgesogen und sich somit zusammen gereimt, worüber er sich erneut den Kopf zerbrach. „Das geht dich nichts an.“, brummte er ein wenig zu abweisend, denn Flo sah ihn mit einer Mischung aus Zorn und Angst an. Schnell griff sie hinter sich und holte mit einem Kissen aus, um es ihm ins Gesicht zu schleudern, doch Andy fing das Kissen geschickt ab, packte sie am Arm, damit sie nicht weitere Dinge nach ihm werfen konnte und starrte anschließend irritiert das Kissen an. „Lass mich los.“, rief sie und zerrte verzweifelt an ihrem Arm, doch Andy verstärkte seinen Griff nur noch. „Du tust mir weh.“ „Dann hör auf mich mit irgendwelchen Kissen oder sonstigen Gegenständen zu bewerfen. Caramba, da muss man ja um sein Leben fürchten.“, meinte er leicht belustigt, während er beobachtete wie Flo versuchte sich mit Hilfe ihres gesamten Körpers zu befreien, doch es gelang ihr erst als er sie fast los ließ. Die Schwarzhaarige schien die ganze Situation nicht einmal ansatzweise so amüsant zu finden wie ihr Freund, der sein Lachen beim Anblick ihrer ernsten Mine schnell abwürgte. „Nimm mich mit.“ „Bist du noch ganz dicht?“, fragte er ohne nachzudenken und tippte ihr gegen die Stirn. „Ich glaube ich laufe noch nicht aus.“, antwortete sie genauso schnell und schlug seine Hand weg. „Warum willst du mich nicht dabei haben? Ich bin schlauer als die meisten Kerle und habe auch Ahnung vom Schießen. Das bei Z. und Marianne war zwar mein Fehler...“ „Halt die Klappe.“, fuhr er sie an. Wie üblich packte er sie zu aggressiv und drückte sie auf das harte Bett. „Es war ein Fehler und er wird nicht noch einmal passieren und auf deine dämliche Frage weißt du die Antwort doch eh schon, oder glaubst du ich bin zu blöd und vergesse, dass du meine Gefühle spüren kannst?“ „Denkst du etwa, dass ich mir keine Sorgen um dich mache?“, keifte sie empört. „Ich weiß ja nicht mal was du da draußen treibst oder mit wem du da was... “ Genervt verdrehte Andy die Augen. Er hatte nicht sonderlich große Lust darauf sich Vorwürfe über sein schlechtes Verhalten gegenüber seiner Freundin anzuhören. Jo hatte ihn damit bis an sein Lebensende versorgt. Hart drückte er seine Lippen auf ihre und brachte sie so zum Schweigen. Obwohl er sie vor Zorn zittern spürte, lies sie ihn gewährend und erwiderte das Zungenspiel. Den kurzen Moment, indem Andy viel zu sehr damit beschäftigt war Flo zu entkleiden, nutzte das Mädchen und drehte die Lage geschickt um. Zufrieden thronte sie auf ihm. „Weißt du, dass es ziemlich mies ist, das ich nie machen darf was ich will?“, fragte sie und grinste ihn überlegen an. Der Streit, der sie noch vor wenigen Momenten noch zum überschäumen gebracht hatte, schien völlig in Vergessenheit geraten zu sein. Andy zog die Augenbrauen hoch, doch wenn er sich ehrlich eingestehen musste, trugen diese ungewohnten neuen Umstände nicht zu seinem Missfallen bei. Eigentlich gab er in jeglichen Bereichen nur unter besonderen Umständen die Führung ab, doch dies war ein sehr besonderer Umstand. „Dann zeig mir doch mal was dir gefällt.“, forderte er sie kühl auf, doch innerlich bebte er vor Aufregung. Das Grinsen auf Flos Lippen wurde nur noch breiter und das, was sie anschließend mit ihm tat lies ihn erneut alles um ihn herum vergessen. Nur einige Stunde später verließ Andy mit ungewohnt guter Laune das Haus in Richtung Stadt, ohne Judy für die dreckige Küche verantwortlich zu machen. Ebenfalls hatte er Flo heute gestattet ihren Bruder erneut anzurufen oder ihn, selbstverständlich zusammen mit ihm, zu besuchen. Er konnte wirklich zufrieden mit sich sein, besonders, wenn er an die Belohnung dachte, die auf ihn wartete, wenn er zurück kommen würde. Zudem war es ihm so gelungen Flo von ihrer wahnsinnigen Idee ihm zu helfen abzulenken, obwohl ihm bewusst war, dass Flo erst aufhören würde dieser Idee nachzugehen, wenn sie neben ihm in diesem Kreis saß. Er seufzte bei dem Gedanken an ihre Hartnäckigkeit, die er liebte und zugleich doch verfluchte. „Gibt es Neuigkeiten?“, fragte einer der jungen Männer und betrachtete Andy mit skeptischer Mine. „Was ist denn mit dir los?“ „Geht dich einen feuchten Dreck an.“, fuhr er den Mann neben ihn an, der sofort verstummte. Diesmal brauchten diese unfähigen Menschen nur eine Minute, um ihn den ganzen Tag zu ruinieren. Das war eindeutig ein neuer Rekord. „Das liegt bestimmt an seiner Freundin.“, erklärte ein zweiter Junge dem anderen. „Stimmt, die sieht echt nicht schlecht aus... Die könnte meine Stimmung sicher auch heben.“ „Geht's noch?“, brüllte Andy die beiden an. Noch ein weiteres Wort und er zog sein Klappmesser um die beiden für immer zu verunstalten. Wie konnten sie es wagen in seiner Gegenwart so über Flo zu sprechen? „Ho.“, murmelte der erste. „Jonas ich glaub' mit dem ist heute echt nicht gut Kirschen essen.“ Der Grünhaarige schnaubte verächtlich, lies sich in dem kleinen Raum nieder und starrte seine beiden Handlanger erwartungsvoll an. „Ich hoffe ihr habt mir was gutes zu bieten. Caramba, wenn ich umsonst hierher gekommen bin dann seid ihr lange genug glücklich gewesen.“ „Naja, wir haben einen neuen gefunden.“, erklärte Jonas schnell, der nicht wollte, dass Andy erneut die Beherrschung verlor. Erst gestern hatte er die gesamte Wohnung verwüstet, weil Max es versäumt hatte weitere NHI's aufzuspüren. „Was kann er?“, fragte Andy desinteressiert und steckte sich eine Zigarette an, um sich wieder zu beruhigen. Mittlerweile schien nicht einmal mehr die Bezeichnung Kettenraucher seinen Zigarettenkonsum zu bezeichnen. Flo hatten ihn liebevoll, wie sie war, als Zigarettenfresser bezeichnet. „Er ist kein NHI.“, erklärte Max. „Er wollte so tun, als wäre er einer, aber an mit kommt keiner vorbei.“ Stolz tippte er sich an rechte seine Schläfe, an der ein recht seltsames Tribal zu sehen war. Andy konnte ihn nicht leiden, doch seine Fähigkeiten NHI's aufzuspüren und zu erkennen hatte sich nun schon mehrere male als nützlich erwiesen, doch sobald Andy Ersatz für den lauten jungen Mann gefunden hatte, würde er ihn schnell erledigen. Der Gedanke daran bereite Andy schon in diesen Sekunden Freude. „Was will er dann hier?“ „Ich finde, dass sich etwas in der Stadt ändern sollte.“, antwortete plötzlich eine Stimme hinter ihm, die Andy nur allzu gut bekannt vorkam. Er drehte sich um und starrte in das Gesicht des ehemaligen Schlagzeugers von Flo. Die Haare waren noch immer so bunt, wie sie es bei ihrer letzten Begegnung waren, jedoch fielen sie ihm nun in noch längeren ungepflegten Strähnen ins Gesicht. Mit viel Fantasie erkannte Andy in diesen Strähnen den Ansatz von Dreads, doch Eds Haare sahen eher danach aus, als hätte er vor einigen Monaten einfach aufgehört sie zu kämmen. Unweigerlich rümpfte Andy die Nase. „Dann geh doch zu deinen komischen Gefallenen.“, fuhr Andy ihn aggressiv an und spuckte vor ihm auf den Boden. „Was wie dich brauchen wir hier nicht.“ „Ich kann euch helfen.“, erklärte Ed ruhig und setzte sich ungeladenen auf den Platz neben Andy. „Wobei willst du uns schon helfen?“, fragte Andy großspurig. „Ich habe jede menge Typen hinter mir, die einiges mehr drauf haben als du.“ „Ich kann dir dabei helfen Phil zu erledigen.“, schlug Ed mit einem Schulterzucken vor. Dieser Satz verfehlte seine Wirkung nicht. Obwohl Andy wusste, dass es weitaus wichtigeres gab, als den Ex seiner Freundin aus dem Weg zu räumen, reizte es ihn trotzdem ein weiteres Feindbild zu vernichten. Außerdem konnte er dadurch sichern, dass Flo wirklich für immer bei ihm bleiben würde. „Das kann ich auch alleine.“, meinte Andy jedoch kühl und winkte Jonas zu sich. „Schaff ihn hier raus. Ich brauche keine Überläufer und Schleimer wie ihn.“ Sofort stand Jonas hinter ihm, entschuldigte sich kurz und zog Ed hoch, um ihn aus der Wohnung zu zerren, doch Ed weigerte sich mit unerwarteter Stärke. „Ich hab' gehört, dass Phil wieder Kontakt zu Flo aufnehmen will und July und die anderen Gefallenen sollen sich auch auf die Suche nach dir und Flo gemacht haben.“ Andy sah ihn gelangweilt an. „Na und?“ „Flo ist Phil immer noch was schuldig und du kennst sie ja. Vielleicht geht sie dann ja wieder zu ihm zurück.“ „Erzähl keinen Scheiß.“, brüllte Andy, sprang auf, entriss Ed Jonas' Griff und schleuderte ihn gegen eine Wand. Der Junge brachte einen unterdrücktes Stöhnen hervor und rieb sich den Hinterkopf, der gegen die Wand gestoßen war, bis Andy ihn am Hals packte und zudrückte. „Sag mir wo er ist und ich leg ihn um.“ „Gesundheit.“, sagte Judy schüchtern, als sie das Niesen von Flo hörte. „Wird Flo krank?“ „Danke.“, meinte Flo und winkte ab. „Bestimmt denkt jemand an mich.“ Verwirrt blinzelte Judy Flo an, die lachte. „Hast du davon noch nie etwas gehört?“, fragte sie ungläubig und setzte sich neben die Schwester ihres Freundes, die bereitwillig zur Seite rutschte. „Wenn du niest, dann denkt jemand an dich. Aber es gibt auch mehr von solchen „Theorien“.“ Neugierig starrte Judy Flo an, die erneut lachte. „Und wenn du zum Beispiel Schluckauf hast, dann sagt man, dass jemand eine andere küsst aber dabei an dich denkt.“ „Das ist lustig.“, meinte Judy leise. „Was machst du eigentlich da?“, fragte Flo neugierig und hob den Schal hoch, den Judy gerade strickte. „Ich mache einen Schal für Andy und dich.“, erklärte sie schnell. „Äh, natürlich zwei aber sie sehen gleich aus.“ „Kannst du mir mal zeigen wie das geht?“ „Gerne.“ Es war das erste mal, dass Judy so strahlte. Sofort begann sie Flo in die Kunst des Strickens einzuweihen, obwohl die Schwarzhaarige offensichtlich kein Talent und auch nicht die Geduld für solche Handarbeiten besaß. --------------------------------------------------------------------------------- UUUnd?? Gab es jemand, der anstatt Ed da den Phil erwartet hat???? XP naja ich hoffe ihr habt die Skizze von dem kommenden Cover gesehen!!! Was haltet ihr davon? Ouu und es tut mir voll Leid, dass ich erst jetzt wieder schreibe aber mein Real life verlangt zur Zeit nach mir @.@ aber Flo und Andy begleiten mich immer schön dabei (in langweiligen Schulstunden gibt es nichts besserers als an meiner PP FF weiter zu planen) ich versuche weiter zu schreiben aber ich habe über die Ferien nen Vortrag aufbekommen, der ziemlich fett ist @.@ aber das wird schon... außerdem habe ich zur Zeit irre Lust FA zu zeichnen aber sie gefallen mir nie *grummel* Kapitel 3: 3. Szene ------------------- 3. Szene Die Dusche plätscherte laut, obwohl sich niemand wusch. Ein Teil des heißen Wassers hatte sich bereits als Kondenswasser an den Fenstern und Spiegeln niedergelassen, während der andere Teil als kleine Dampfschwaden durch die Gegend schwebten. Dumpf hörte sie die Teller und Töpfe klappern, als sie sich das zweite mal an diesem Tag den Finger langsam immer tiefer in den Hals schob. Obwohl sie sich sicher war, dass Judy ihr Würgen nicht hören konnte, war ihr doch bewusst, dass ihr ungewöhnliches Essverhalten den beiden Geschwistern nicht entgangen war. Angewidert betätigte sie die Spülung, während sie sich wankend aufrichtete, nur verschwommen nahm sie war, wie ihr Erbrochenes in die Kanalisation verschwand. Sobald Andy das Haus verließ, kam sie sich vor wie ein kleines Kind, das langsam von dem grausamen Leben zerfetzt wird, ohne sich je dagegen wehren zu können. Mühsam schleppte sich Flo zur Dusche und sank in sich zusammen. Abermals war sie erleichtert über das laute Brausen des Wassers, denn so konnte niemand ihren verzweifelten Schrei hören außer sie selbst. Warum konnte sie nicht immer bei ihm sein und alles vergessen? Judy erschrak, als sie den lauten Klingelton von Flos Handy schon zum fünften Mal hörte. Nervös starrte sie das lila Gerät, das durch die Vibration fast von dem kleinen Küchentisch rutschte, an und war sich noch immer nicht sicher was sie tun sollte. Flo war noch immer im Bad beschäftigt und niemals würde Judy es wagen die Tür zu öffnen um ihr das Handy zu geben. Sie hatte Angst um die Freundin ihres Bruders, doch sie wusste keinen Weg ihr zu helfen, was sie nur noch unruhiger werden lies. Sie hatte vor nichts mehr Angst, als das Flo nie wieder kommen würde. Erst als sie wahrnahm, wie Flo die Dusche ausstellte und die Tür des Badezimmers öffnete, sprang sie auf und lief mit dem Handy in der Hand zu ihrer neuen Freundin. „Flo.“, rief sie, als sie vor dem Mädchen stand, das sich wieder nur eines von Andys Oberteil übergezogen hatte und noch dabei war sich die Haare mit einem bereits recht dreckig wirkenden Handtuch abzutrocknen. „Dein Handy... es hat schon ganz oft jemand für dich angerufen.“ „Wer denn?“, fragte Flo ohne aufzusehen. Sie versuchte ihre Haare irgendwie in das Handytuch zu schlingen, doch es gelang ihr nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Genervt lies sie das Handtuch einfach auf den Boden fallen und starrte es an, als wäre es Auslöser ihre Probleme. „Ich wollte nicht gucken.“, gab Judy schüchtern zu und senkte verlegen den Blick, während sie Flo das Handy übergab. „Du kannst ruhig gucken wer anruft.“, murmelte die Schwarzhaarige, wobei sie ihr Handy aufschob um zu sehen wer der Grund für ihre entgangenen Anrufe war. Für einen kurzen Moment blieb Flo die Luft aus und die letzte Farbe wich von ihren Wangen. Wenn Andy herausfand wer sie angerufen hatte, konnte sie sich auf eine harte Nacht gefasst machen. „Alles in Ordnung?“ Judys Stimme lies Flo wieder nach Luft schnappen. Wenn die Schwester von Andy nicht nachgefragt hätte, wäre sie sicher an Sauerstoffmangel verstorben. „Ja, ja klar. Warum fragst du?“, schon wieder konnte sie ihre Stimme nicht kontrollieren. Schnell löschte sie die Liste ihrer verpassten Anrufe, obwohl sie wusste, dass Andy andere Mittel und Wege hatte um herauszufinden wer es war, der sie belästigt hatte. Krampfhaft überlegte Flo, wie sie Judy auf andere Gedanken bringen konnte, da diese anscheint fest entschlossen war diesmal nicht alles einfach nur hinzunehmen. „Du hattest mich doch mal wegen deinen Haaren gefragt, oder?“ Judy klappte den Mund langsam zu, den sie gerade wild entschlossen geöffnete hatte um Flo zu fragen was in ihr vorging, doch diese Frage brachte sie wieder völlig aus dem sorgfältig zurechtgelegten Konzept. Statt ihrer Frage brachte sie nun ein verwundertes „Hä?“ hervor. „Naja.“, begann Flo langsam und fuchtelte wild mit den Händen durch die Luft, was sie immer nur dann tat, wenn sie nicht wusste wohin mit sich. „Du hattest doch mal gefragt, ob ich dir nicht die Haare anders scheiden könnte, weil wir doch kein Geld für so was haben. Ich finde das ist ein guter Zeitpunkt für eine neue Frisur.“ „Nein.“ Irritiert blieb Flo stehen, die schon wieder auf dem Weg ins Badezimmer war, um ihre Haarschere und vielleicht auf etwas Haarfarbe zu holen, auch wenn sie nicht viel hatte. „Was ist mit dir los?“, Judy klang unbeholfen und sie rieb als weiteres Zeichen ihrer Unsicherheit ihre Beine aneinander. Nervös sah sie auf und blickte direkt in die Augen von Flo, die sich so vor der Hartnäckigkeit der sonst so schüchternen Judy erschrak, dass sie sofort den Blick abwandte. „Ich...“, Flo seufzte ergeben. Obwohl Judy sich so hilflos anhörte, spürte Flo die Entschlossenheit ihr zu helfen, in dem Mädchen brennen. Es berührte sie so sehr, dass sie Judy fast um den Hals gefallen wäre und sie nie mehr losgelassen hätte. „Ich... werde es dir erzählen, aber bitte gib mir noch ein bisschen Zeit. Aber jetzt machen wir deine Haare.“ Sie zwinkerte Judy kurz zu, bevor sie verschwand um ihre Materialien zu holen. „Aber nicht zu kurz.“ „Keine Angst.“, lachte Flo. Es fiel ihr schwer ihre gute Laune beizubehalten, doch sie schaffte es immer wieder aufs neue, auch wenn sie sich jedes mal fragte woher sie die Energie für diese Stimmung nahm. Am liebsten hätte sie sich jetzt in ihrem Bett verkrochen, sich die Decke über den Kopf gezogen und so lange geschrienen und geweint, bis Andy zu ihr gekommen wäre um sie zu trösten. Nach kurzem Schweigen öffnete Judy kurz den Mund um ihn wieder zu schließen. Flo spürte, dass sie etwas sagen wollte, doch nicht so recht wusste wie sie es ausdrücken sollte. „Ich werde nicht gehen.“, sagte Flo leise, als sie begann Judy die Spitzen zu schneiden. Flo hatte niemals irgendeinen Beruf erlernt. Sie hatte zwar einen relativ vernünftigen Abschluss geschafft, doch ihr größter Traum war es immer Musik zu machen, allerdings hatte sie ihre Chancen auf eine Traumkarriere, wie sie die Stars in Hollywood hingelegt hatten, schon längst verspielt. Seltsamer Weise bereute sie in diesem Punkt nichts. Judy nickte stumm. Flo schluckte, wissend was sie nun von Judy hören würde. Zwar empfand sie Andy nicht als grausam oder als krank, aber sie konnte verstehen warum andere ihn mit diesem Wörtern beschrieben. „Manchmal habe ich Angst vor ihm.“, flüsterte sie, ohne sie anzusehen. „Er.. Er wird immer so böse...“ „Keine Angst.“, versuchte das andere Mädchen so aufmunternd wie möglich zu sagen, doch es gelang ihr nicht ganz. „Ich werde dich vor im Beschützen. Das Verspreche ich dir.“ Im gleichen Moment, als dieses Versprechen Flos Lippen verließ, schlug unten die Tür auf. Schon an seinen Schritten konnte man seine nackte Wut erkennen. „Wer hat heute angerufen.“, brüllte er, noch bevor er den Raum betreten hatte. Flo spürte wie Judy unweigerlich zusammen zuckte, wenn sie nicht aufgepasst hätte, dann hätte sie Judy die Haare verschnitten. „Ich komm gleich wieder.“, meinte Flo angespannt. Judy sah sie aus großen Augen von unten herauf an, als wollte sie sie am liebsten aufhalten, doch erneut schienen ihr dafür die Worte zu fehlen. Andy kochte vor Wut, als er in Flos Handy nach einer bestimmten Nummer suchte. Er hoffte für sich und alle Beteiligten, dass Ed nicht die Wahrheit ausgesprochen hatte, doch im Grunde wusste er, dass Phil angerufen hatte um Flo zurück zu gewinnen. Er drehte sich nicht einmal um, als seine Freundin den Raum betrat und mit kleinen Schritten auf ihn zu lief. „Wie war dein Tag?“ Andy schnaubte zornig als Antwort und warf das Handy mit solcher Wucht in die Ecke, dass die Hülle aufsprang und der Akku heraus flog. Entgegen seiner Erwartungen trat Flo noch einen Schritt auf ihn zu und wollte ihn umarmen, doch er schenkte ihr noch immer keine Beachtung, was sie wohl als Zeichnen deute vorfahren zu dürfen. Ohne weiter zu zögern drückte sie sich an ihn, in der Erwartung von seinen Armen umschlossen zu werden, doch er zeigte nicht die geringste Regung. „Ich habe nicht mit ihm gesprochen.“, flüsterte Flo leise. Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte die Anrufe von Phil zu leugnen. Anscheint hatte Andy schon zuvor von jemanden erfahren, dass ihr Exfreund noch lange nicht aufgeben hatte. „Ich würde auch gar nicht zu ihm zurück gehen...“ „Wie sicher kann ich mir da sein?“, brüllte Andy plötzlich und schleuderte Flo so stark von sich, dass sie fast auf den Boden gefallen wäre. Nur mit Mühe fand sie ihr Gleichgewicht wieder. Erst schien sie wieder auf ihn zu gehen zu wollen, doch Andys blanker Zorn lies sie erstarren. „Wo her soll ich wissen, dass du mich nicht mit ihm betrügst und mit ihm durchbrennst?“ „Warum sollte ich so was bitte machen? Ich liebe doch...“ Bevor Flo in irgendeiner Weise reagieren konnte, hatte Andy schon zugeschlagen. Die Zeit schien nicht mehr zu vergehen. Wie in Trance starrte Andy auf seine Hand, die Flos Gesicht mit eine solchen Kraft getroffen hatte, dass es an der betroffenen Stelle rot leuchtete. In Gedanken fragte er sich warum Flo ihm diesmal nicht ausgewichen war, obwohl sie es sicherlich geschafft hätte, hätte sie es wirklich gewollt. Doch stattdessen hatte sie zugelassen, dass Andy sie zwei mal getroffen hatte, wobei der zweite Schlag dazu geführte hatte, das aus ihrer Unterlippe langsam Blut tropfte. Selbst als Flo sich umdrehte und mit anfangs langsamen, dann immer schneller werden, Schritten das Zimmer verließ, konnte er sich noch immer nicht bewegen, sondern ihr nur fassungslos hinterher starren. Erst das laute Knallen der Haustür veranlasste seine Beine dazu sich wieder zu bewegen. Mit stummen Tränen in den Augen beobachtete Judy wie zu erst Flo durch die Küche rannte um die Wohnung zu verlassen, doch sie hätte es niemals gewagt auch nur einen Versuch zu starten, der sie hätte aufhalten können. Lieber kauerte sie sich zitternd auf ihrem Stuhl zusammen, schlang die Arme um die angezogenen Knien, kniff verzweifelt die Augen zusammen und summte leise ein Lied vor sich hin, um sich abzulenken, als auch Andy mit einem verzweifelten Ausdruck in den Augen, den sie noch nie bei ihm gesehen hatte, ebenfalls die Wohnung verließ. „Flo warte.“, immer wieder rief er nach ihr, doch das Mädchen blieb nicht stehen. Nur mit dem T-Shirt bekleidet rannte sie auf nackten Füßen vor ihm durch die Straßen. „FLO!“ Flos Ausdauer hatte sich in der letzten Zeit so sehr verschlechtert, dass Andy nicht lange brauchte um sie einzuholen und sie zu packen, doch noch immer sah sie ihn nicht an. „Was fällt dir eigentlich ein...“, doch der Anblick von Flo lies ihn auf der Stelle verstummen, als er sie mit Hilfe eines geschickten Handgriffes dazu zwang ihn in die Augen zu sehen. „Was hast du erwartet? Das ich mich freue?“, fragte Flo mit recht fester Stimme, obwohl durch die Schminke schwarzgefärbte Tränen über ihre Wangen rannen und dunkle Spuren hinterließen. „Warum tust du das?“, plötzlich war die brennende Wut gelöscht und wie Rauch verflogen. Alles was er noch fühlte war die Angst davor, von der Frau, die er liebte, allein gelassen zu werden. Niemals würde er zulassen, dass sie ging. „Warum lässt du mich allein? Warum lässt du mich nicht raus? Warum kümmerst du dich nicht um mich? Warum darf ich dir nicht helfen? Warum...“, Flos Stimme wurde immer schwächer, bis sie schließlich verstummte und ihre Gefühle für sich sprechen lies. „Ich kann nicht anders...“, gab Andy leise zu und zog das vor Kälte und Schwäche zitternde Mädchen langsam an sich. „Bitte, lass mich nicht mehr allein. Ich kann nicht mehr.“, brachte Flo noch hervor, bevor sie sich keine Mühe mehr gab um zu kämpfen und in den Armen ihres Freundes zusammenbrach. „Keine Angst...“, nuschelte Andy, während er sie vorsichtig hochhob um sie wieder zurück zu tragen. Wiedereinmal war im bewusst geworden, dass er sich verändern musste um Flo nicht zu verlieren, denn er wusste nicht mehr, was er ohne sie tun sollte. Er wollte weder, dass sie sich zu Tode hungerte, weil sie ihren Körper nicht mehr akzeptierte, noch, dass sie sich selbst verletzte um mit ihren Probleme zu vergessen und er wusste, dass nur er die Fähigkeiten hatte um ihr zu helfen. --------------------------------------------------------------------------------- ouuh man es tut mir so Leid @.@ da verspreche ich, dass es schnell weiter geht und dann brauche ich so lange um wieder weiter zu schreiben... ich hoffe ihr könnt mir vergeben *schäm* naja sonst... ich hoffe es gefällt euch, dass es jetzt ein bisschen böser und schwerer für die beiden wird allgemein wird die FF (wie ihr vielleicht schon bemerkt habt) etwas böser als die PP DS ich weiß nicht ob ich diese "dunklen" szenen so hinbekomme, dass sie auch so wirken wie sie sollen ich hoffe doch es gefällt euch trotzdem ach und was ich noch sagen soll... ihr seid schuld daran, dass ich mit jetzt den Pony grün gefärbt habe tzetzte was treibt ihr mich auch so in den PP Wahn XP Kapitel 4: 4. Szene ------------------- 4. Szene Der Preis für ihren Erfolg war außerordentlich hoch gewesen und hätte sie fast verschlugen, doch das zählte in dem Moment des Triumphs nicht. Zufrieden lief sie mit großen Schritten neben ihrem Freund her, der die Hände in den Taschen vergrub und jeden einen bösartigen Blick schenkte, der es wagte sich auf seiner Straßenseite aufzuhalten. „Hey.“, lach Flo ausgelassen, wobei sie begeistert zu Andy sprang und sich an seinen Arm drückte. „Guck nicht so, als würde jeden Moment die Welt untergehen.“ „Ja, ja.“, maulte Andy zurück, versuchte kurz seinen Arm zurück zu ziehen, entschied sich jedoch kurzfristig anders und zog sie lieber noch ein wenig näher an sich heran. Flos eindeutiger Blick hätte Andys Stimmung fast gehoben, doch ein junger Mann zerstörte den kurze Phase des Wohlbefindens, noch bevor sie richtig begonnen hatte. „Hast du ein Problem Wichser?“ Der junge Mann, der Flo interessiert hinterher geschaut hatte, wandte seinen Blick peinlich berührt und unter großen Entschuldigungen ab und lief mit ungewöhnlich schnellen Schritten die Straße hinunter. Verwirrt drehte Flo den Kopf nach hinten, um zu sehen wer der Auslöser für einen erneuten Wutausbruch ihres Freundes war, mit dem sie nun fertig werden musste, doch sie erblickte nur noch den Rücken des Jungen, der gerade hektisch um eine Ecke bog. So lauschte sie auch nur mit halber Aufmerksamkeit Andys Vortrag über die Männer dieser Welt, die sowieso alle nur Versager waren und sich zudem noch erdreistet seinem Eigentum hinterher zu sehen. Erst als Andy nach einigen wüsten Beschimpfungen von unschuldigen Passanten zu dem Schluss kam, dass er sie doch besser zu hause gelassen hätte, unterbrach sie ihn unwirsch. „Warum?“, fragte sie mit hoher schneller Stimme und blieb stehen. Andy schien sich gerade dafür entschieden zu haben sie, mit oder ohne ihre Einwilligung, irgendwie wieder in die Wohnung zu verfrachten, als ihr die rettende Idee kam. „Und wenn du immer bei mir bist?“ Andy brummte eine unverständliche Antwort, die von Flo nicht richtig verstanden wurde, doch selbst wenn er sie angeschrien hätte, wäre seine Aussage allein aus Prinzip überhört worden. „Wenn du allen klar machst, dass ich zu dir gehöre? Dann wissen sie doch alle, dass ich...“ „Dass du mein Eigentum bist.“, beendete Andy selbstzufrieden ihren Satz, wie er seiner Meinung nach enden sollte. Während er in Flos Gesicht las, dass sie eigentlich nicht unbedingt diese Formulierung bevorzugte, spürte er dennoch, wie ihre Nerven auf ihn reagierten. Langsam schob er seine Hand unter ihren viel zu kurzen Rock und drückte sie gegen die Wand eines mit Graffiti überzogenen Hochhauses. Mit zufriedenen Grinsen registrierte er Flos erwartungsvollen Blick, doch anstatt sie zu küssen, beugte er sich zu ihrem Ohr und flüstert ihr zu: „Meinst du etwa so was?“ Genervt verdrehte Flo die Augen. Schnell packte sie Andy an den Haaren und zog ihn so ohne große Anstrengung zu sich herunter. „Und du sagst zu mir, dass ich immer in den unmöglichsten Momenten reden will...“, murmelte sie, bevor sie Andy erlaubte die Führung zu übernehmen. Für die entsetzten Blicke der Passanten hatte Flo nur noch ihren Mittelfinger übrig, doch im Grunde war ihr alles egal, solang sie nur bei Andy sein konnte. Sein Blick reichte aus, um Max das mehr als zweideutiges Grinsen aus dem Gesicht zu schneiden, als er zusammen mit Flo die Wohnung betrat. Er bemerkte, wie Flo leicht die Nase kräuseltet, doch bevor er ihren Ekel vor Max und der dreckigen Wohnung zu seinen Vorteilen ausspielen konnte, fasste sie sich wieder und legte ein sehr gequältes Grinsen auf, was allerdings nur von ihm bemerkt wurde. Ohne auf die anderen zu achten lies sich Andy auf seinem Platz nieder und zog Flo mit der einen Hand ruppig auf seinen Schoß, während er mit der anderen das bereitgestellte Bier von Jonas entgegen nahm. „Hey Kleine magst du auch was trinken?“, fragte Max, der sich an den Türrahmen gelehnt hatte und ebenfalls ein großzügigen Schluck aus seinem Bier trank. Flo wollte gerade antworten, als Andy ihr sein eigenes Bier in die Hand drückte. „Nenn' sie nicht so!“, zischte Andy zu ihm herüber, doch Max schien diese Drohung nicht sonderlich abzuschrecken, sondern eher anzuspornen. Er stieß sich locker vom Rahmen der Tür ab und trat einen Schritt auf die beiden zu, jedoch reagierte Andy sofort. Schnell entzog er Flo, die ihn entgeistert ansah, wieder die Bierflasche und warf sie auf Max zu, der sich allerdings noch im richtigen Moment duckte, um der noch halbvollen Flasche auszuweichen, die an der gegenüberliegenden Wand zerschellte und neben einem großen Fleck auch einen penetranten Geruch nach billigem Bier hinterließ. „Wow, Alter!“, rief Max erschrocken aus, als er die beschmutzte Wand betrachtete und seinen Blick langsam wieder zu Andy schweifen lies. „Was geht denn mit dir?“ „Vielleicht kann mir jemand sagen was heute so ansteht.“, rief Flo dazwischen um Andys Ausdrücke zu übertönen. Sie freute sich zwar darüber, dass Andy sie anscheint so sehr brauchte, dass er nicht zu ließ, das sich ein Mann ihr auch nur näherte, doch sie empfand seine Reaktion als ein wenig übertrieben, zudem hatte sie keine Lust nachher seine schlechte Laune ausbaden zu müssen, sollte der Streit zwischen den beiden eskalieren. Zwar bemühte sich Andy seine Wutausbrüche zu kontrollieren, doch er neigte immer noch dazu plötzlich die Geduld zu verlieren und seine Wut auf einen ganz bestimmten Weg ausleben zu wollen. Unwillkürlich biss sich Flo auf die Lippen und schüttelte den Kopf als sie an seine Launen dachte, bei denen es ihm egal war ob sie mit ihm schlafen wollte oder nicht. Langsam verstand sie warum so viele Menschen Angst vor Andy hatten. „Tjaaa.“, begann Max vielversprechend, der sich offenbar schnell von seinem Schock erholt hatte und nicht mehr auf den immer noch fluchenden Andy achtete. „Ich nehme an, dass Andy dir die Grundlagen erklärt hat...“ Flo nickte leicht, worauf Max mit wilden und überlegend wirkenden Gesten fortfuhr. „Also, wir suchen zur Zeit noch ein paar gute NHI's um den Plan wirklich durchziehen zu können und wir machen uns eigentlich ganz gut, was natürlich alles nur an mir legt.“, mit einem königlichen Gesichtsausdruck tippte er auf sein Mal. „Aber jetzt ist jemand zu uns getroffen, der kein NHI ist, aber Andy wohl auf neue Ideen gebracht hat.“ „Wer denn?“, fragte Flo und wandte sich langsam von Max ab und dem Grünhaarigen zu. „Und was willst du machen.“ „Geht dich nichts an.“, stellte Andy kühl klar und erhob sich, sodass Flo auf den Boden rutschte. Mit einem angewiderten Ausdruck sprang sie sofort wieder auf, wäre vor Schreck aber fast wieder nach hinten gefallen, als sie sah, wer Andy auf andere Gedanken gebracht hatte. „Hey Flo. Was machst du denn hier?“, fragte Ed nervös als er sie erblickte, während er unruhig an einer seiner dreckigen Strähnen spielte. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“, rief Flo entsetzt, während sie auf ihn deutete. „Er will mir helfen Phil zu erledigen.“, antwortete Andy desinteressiert, wobei er sich ein neues Bier öffnete und sich einen Schluck genehmigte. „Das kann dir aber egal sein.“ „Kann man dir trauen.“ Ed sah Flo nicht in die Augen, als er versprach es wirklich ernst zu meinen und sie nicht zu verraten, doch die Schwarzhaarige ließ sich dadurch nicht in Sicherheit wiegen. Sie fragte sich, ob Andy ihm wirklich vertraute oder sein Hass auf Phil so groß war, dass ihm die Mittel und Wege, sowie das Risiko hintergangen zu werden, nicht mehr interessierten. Sie versuchte seine Gefühle zu deuten, doch alles was sie bei Andy spürte war Desinteresse und Langeweile. Langsam begann sie sich zu Fragen, ob er einen Weg gefunden hatte seine wahren Gefühle und Absichten zu verbergen. Wütend trat sie gegen eine am Boden liegende Bierdose, die, zu ihrem bedauern, nicht leer war und somit ihren Inhalt in den ohnehin schon verdreckten Boden im Flur ergoss. Die jungen Männer im Raum sahen sie kurz an, wandten ihren Blick jedoch wenige Sekunden später wieder ab, da es wichtigeres gab, als die undefinierbaren Wutausbrüche eines Mädchens. Es war diesmal noch später geworden als sonst und während sich der Junge mit den bunten Haaren auf den Weg machte, fragte er sich, ob er überhaupt noch auf ihn warten würde. Der Gedanke, dass der Schwarzhaarige wieder gegangen sein konnte, veranlasste ihn dazu seine Sweatshirt Jacke zu zuziehen, da ihm einen kalten Schauer dem Rücken herunter jagte. Ihm war von Anfang bewusst gewesen, wie Riskant diese Aktion war und wie wenig Zeit ihnen zur Verfügung stand um sie zu beenden. Doch zu allem Überfluss wusste Flo nun, dass er sich mit Andy traf und sie würde nicht lange brauchen um Misstrauen zu sähen, was in seinem Fall allerdings mehr als Gerechtfertigt war. Schnaufend hielt Ed an der Ecke an, an der er sich sonst immer mit dem Mitglied der Gefallenen traf, doch auf den ersten Blick entdeckte er ihn nicht. Erst, als er in die nächste Seitenstraße einbog erblickte er den jungen Mann, der es sich auf einer Parkbank gemütlich gemacht hatte. „Wo warst du so lange?“, fragte er, als er sich ordentlich hinsetzte, Ed den Platz neben sich und eine Zigarette anbot. Dankend nahm Ed beides an und ließ sich neben ihn fallen. „Flo war heute da.“, sagte Ed nach einigen genüsslichen Zügen an seiner Zigarette beunruhigt, da er die Reaktion seines Nachbarn nicht erahnen konnte. „Er nimmt sie zu so was mit?“, brüllte der Schwarzhaarige wütend und sprang auf. „Wie kann er nur so verantwortungslos sein? Er konnte schon einmal nicht auf Flo aufpassen...“ „Phil beruhige dich.“, unterbrach Ed ihn schnell, bevor er sich noch mehr in Rage reden konnte. Phil schnaubte wütend, klappte aber den Mund zu und lies damit Ed die Möglichkeit fortzufahren. „Da passiert doch nichts. Aber ich glaube Flo hat Verdacht geschöpft. Sie weiß, dass ich hinter dir stehe und Andy nicht leiden kann, also bleibt dir wohl nicht mehr viel Zeit um sie zurück zu holen und da er sie jetzt nicht mehr alleine lässt wird es noch schwerer.“ Phil schwieg eine Weile und schritt dabei unablässig im Kreis, blieb einige male stehen, nur um nach wenigen Sekunden weiter zu gehen. „Gib mir deine Waffe.“, meinte er knapp und streckte seine Hand fordernd zu Ed aus. „Warum?“, fragte Ed verwundert, zog jedoch ohne weitere Widerrede seine Pistole aus einer Innentasche seiner Jacke um sie Phil zu übergeben, doch kurz bevor er sie in seine Hand legte hielt er inne. „Du willst doch nicht jetzt...“ „Das ist nicht dein Problem.“, zischte Phil und entriss Ed die Waffe, bevor er sie zurück ziehen konnte. „Alter, das ist keine gute Idee.“, gab Ed zu bedenken, doch Phil hörte nicht auf ihn. Alles was für ihn zählte war Flo aus den Händen dieses Tyrannen zu befreien und er hatte durch Ed alle Informationen, die er brauchte um sie zurück zu holen. Warum sollte er also noch warten und seinem Widersacher somit noch mehr Möglichkeiten geben sie zu quälen? Phil lief mit schnellen Schritten auf sein Auto zu, um zu Andys Haus zu fahren. Allein wenn er daran dachte, dass dieser ekelerregende Mensch mit seiner Flo geschlafen hatte, begann seine Magensäure langsam die Speiseröhre empor zu klettern. Wütend spukte er auf die Straße, bevor er die Autotür zuschlug und den Motor aufheulen lies. Nicht mehr lange und Flo würde wieder in seinen Armen liegen. „Wollen wir noch irgendwo hingehen?“, fragte Flo, als sie endlich die Wohnung von Max verließen, der nun alleine mit den vielen Bierflecken und dem Gestank aufnehmen musste. Flo hatte versucht die Sauerei im Flur, für die sie verantwortlich war, zu beseitigen, doch Andy hatte sie ruppig aus der Wohnung gezogen, als er Max Blick bemerkt hatte. „Ich habe Kopfschmerzen.“, brummte Andy teilnahmslos, doch Flo ließ sich nicht verunsichern. „Ach komm schon, wir waren schon ewig nicht mehr weg...“, jammerte sie und setzte ihren flehenden Blick auf, bei dem er ihr eigentlich nie etwas abschlagen konnte. „Ich will nur ein bisschen tanzen gehen.“ Andy schüttelte den Kopf und zog sie weiter in Richtung des Hauses, doch noch immer blieb Flo hartnäckig. „Bitte, ich will noch nicht zurück.“, gab sie leise zu. „Warum nicht?“, fragte Andy gelangweilt, blieb jedoch stehen, was ihr das Gefühl gab, dass er zumindest etwas an der Antwort interessiert war. „Ich habe ein ungutes Gefühl und ich wollte wirklich mal wieder mit dir weggehen.“ „Aber da sind andere Typen, die...“ Flo begann zu lachen, was Andy ein wenig aus der Bahn warf. „Hast du schon vergessen?“, lachte sie zwinkernd und lief schnell in die Richtung ihres Lieblingsclubs. „Wenn du allen zeigst, dass ich dir gehöre dann ist das doch kein Ding.“ Schnell hatte Andy sie eingeholt und sie zu sich heran gezogen. „Dafür bekomme ich aber meine Belohnung.“, forderte er kühl und grinste sie dabei vielsagend an. „Aber natürlich, so viel wie du willst.“, antwortete Flo nicht eine Spur verlegen und hauchte Andy einen Kuss auf die Lippen. Stur starrte Phil die Straße an. Schon seit Stunden saß er unbewegt in seinem Auto, die Waffe so fest in der Hand, dass es mittlerweile schmerzte, und wartete ungeduldig auf Andy und Flo, von denen jedoch weit und breit keine Spur war, doch er hatte Zeit. Er konnte warten, auch wenn es ihm den letzten Nerv rauben würde, schwor er sich Zähne knirschend. Wenig später hörte er eine bekannte Stimme laut und aufgeregt lachen. Ohne zu zögern öffnete er die Autotür und erhob sich. Am Ende der Straße konnte er zum einen die Personen, die er am meisten Liebte, zum anderen aber auch die Person, die er am meisten Hasste, sehen, wie sie sich einander hingaben. „HEY, Hurensohn.“, brüllte er laut und rannte auf die beiden zu. --------------------------------------------------------------------------------- ENDLICH geht es weiter ihr könnt mich schlagen, beißen, bespunken und alles was euch sonst noch einfällt aber bitte hasst mich nicht *heul* es tut mir so leid, dass es so lange nicht weiter geschrieben habe aber dieses verdammte Real Life... naja ich hoffe das Kapitel trösetet euch ein bisschen, obwohl es ja auch so ein nettes Ende hat... aber ich weiß ja wie es weiter geht XP ich versuche weiter zu schreiben, bevor der Klausurstreß wieder anfängt... aber ich werde diese FF nicht vergessen dafür liegen mir Andy und Flo viel zu sehr am Herzen und Personal Paradise ist ein viel zu geiler Manga um die wenigen FF's hier nicht zu beenden! Außerdem sagt mein neuer Nickname glaube ich alles Kapitel 5: 5. Szene ------------------- 5. Szene Nur am Rande nahm Flo war, dass irgendjemand etwas aus einiger Entfernung brüllte, doch es interessierte sie nicht sonderlich. Zum einen waren ihre Sinne durch den Alkohol so getrübt, dass sie sich nur noch auf eine Sache konzentrieren konnte und zum anderen war Andy um einiges spannender als irgendein Betrunkener, der unter Alkohol oder sonstigen Drogen aggressiv wurde. Erst als Andy sie erschrocken von sich stieß, um sie anschließend hektisch hinter sich zu drücken, schenkte sie dem jungen Mann, der auf sie zu stürmte ihre Beachtung. Obwohl sie soviel getrunken hatte, dass es ihr zuvor noch schwer gefallenen war einen Fuß vor den anderen zu setzten ohne zur Seite zu fallen, wurde sie, als sie das Gesicht des Jungen erkannte, sofort wieder nüchtern. Am liebsten hätte sie geschrien, doch Andy schob ihr die Hand vor den Mund. „Scheiße.“, war das einzige, dass Andy noch sagen konnte, bevor Phil vor ihnen stand und die Waffe auf ihn richtete. Unauffällig suchte der Grünhaarige nach seiner Pistole, doch im Grunde wusste er, dass er sie ausgerechnet an diesem Abend nicht bei sich trug. Alles was er fand war ein Klappmesser, dass ihm sonst immer gute Dienste geleistet hatte, doch gegen eine Pistole und einen jungen Mann, der geradezu vor Hass spürte, hatte er, realistisch gesehen, mit diesem Messer keine Chance. Vorsichtig warf er einen Blick auf Flo, die offensichtlich gänzlich unbewaffnet das Haus verlassen hatte und sollte sie eine Waffe, welcher Art auch immer, bei sich haben, war sie nicht in der Lage dazu sie zu verwenden ohne sich selbst zu verletzten. Innerlich fluchend richtete er seinen eiskalten Blick auf Phil, der ihn noch immer regungslos anstarrte. „Was willst du hier?“, zischte Andy bedrohlich, obwohl es nur einen einzigen Grund für Phils Anwesenheit gab: Flo. „Ich hole mir nur zurück, was ursprünglicher Weise mal mir gehört hat.“, brachte Phil zwischen zusammengekniffenen Zähnen hervor. „Also Finger weg von meiner Freundin.“ Er winkte übertrieben mit seiner Waffe, um noch einmal zu verdeutlichen wie weit er ohne zögern gehen würde. Andy spürte, wie viel Mühe es Phil kostete ihn nicht gleich zu töten. Eigentlich würde Andy nicht darauf tippen, dass Phil wirklich abdrücken könnte, da er einfach nicht genug Mut dazu besaß, den Tod in die Augen zu sehen, doch er hatte ihn schon einmal unterschätzt. Nie wieder würde ihm ein so weitreichender Fehler unterlaufen. Doch trotz der ernst gemeinten Drohung von Phil bewegte sich Andy nicht einmal um nur einen Schritt nach hinten. Unerschrocken blickte er direkt in den Pistolenlauf von Phils Waffe. „Sie gehört mir.“, knurrte Andy in einer gefährlichen Tonlage. „Ach so?“, stellte Phil überrascht fest und begann, zu Andys Überraschung, laut zu lachen. Doch sobald die ersten Töne seines künstlichen Lachens seinen Lippen entkommen waren, erstarb es wieder. Phil legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Nachthimmel, ohne die Waffe auch nur einen einzigen Moment nicht auf Andy zu richten. „Ich finde du hast genug 'Spaß' mit ihm gehabt. Flo du weißt doch zu wem du gehörst, oder hast du etwa schon wieder alles vergessen?“ Andy verzog vor Schmerzen das Gesicht, so stark krallte Flo ihre Finger in seinen Rücken. „Fang nicht wieder damit an.“, flüsterte Flo plötzlich, so leise, dass Andy sie kaum verstand. Irritiert drehte Andy so weit seinen Kopf, wie es ihm möglich war, ohne Phil dabei aus den Augen zu lassen. Phil schien zu ahnen, was in seinem Kopf vor sich ging. „Ach, du hast es ihm nicht gesagt?“, fragte Phil großspurig. „Halt die Klappe Phil!“, schrie Flo nun und versuchte sich an Andy vorbei zu drücken, doch dieser hielt sie so fest, dass sie sich nicht befreien konnte. „Du kannst ihm doch nicht nur die halbe Geschichte erzählen.“, belehrte Phil die Schwarzhaarige. „Sonst vergisst du doch den wichtigsten Part mit uns beiden...“ „Was zur Hölle soll das hier werden?“, unterbrach Andy den Jungen mit der Augenklappe aggressiv. Wütend trat er einen Schritt auf Phil zu, vergaß dabei allerdings Flo mit sich zu ziehen, sodass diese jetzt ungeschützt in Phils Blickfeld treten konnte „Verkrieche dich lieber wieder in dein Loch!“ Erst jetzt registrierte er, dass er damit seinem Widersacher direkt in die Hände gespielt hatte. Zum einen konnte er Flo nun nicht mehr hinter sich ziehen und zum anderen war es ihm nun völlig unmöglich sich zu bewegen, ohne eine Kugel mitten durch die Stirn geschossen zu bekommen. „Ohh, verliert der große Andy die Kontrolle?“, provozierte Phil ihn weiter, während sich ein arrogantes Grinsen auf seine Lippen legte. Niemals hätte Andy es für möglich gehalten, dass Phil so sein konnte. „Also Flo? Ich warte nicht mehr lange. Ich gebe dir noch kurz Zeit damit du diesem verdammten Wichser die Wahrheit erzählen kannst. Danach will er dich sowieso nicht mehr.“ Aus den Augenwinkeln beobachtete Andy, wie Flo verzweifelt nach einer Möglichkeit suchte um ihn zu retten, doch als sie langsam auf Phil zu lief, dachte Andy zu nächst an einen äußerst makaberen und unangebrachten Scherz. „Flo das ist nicht dein Ernst.“, brüllte Andy, als sie sich neben Phil stellte, der sofort einen Arm um sie legte und sie an seinen Körper drückte. Allein diese Umarmung brachte Andys Brustkorb fast dazu zu zerspringen. Halb blind vor Wut nahm er war, wie Phil sein Gesicht in Flos Haaren vergrub, während sie steif dastand und Andy hilflos ansah. Selbst Flos Nerven, die ihm verrieten wie widerwärtigen sie sich fühlte, halfen ihm nicht sich zu beruhigen. Es war als würde jemand mit aller Gewalt versuchen sein Herz aus seiner Brust zu reißen, ohne das er auch nur die Möglichkeit hatte sich zu wehren. „Du bist dünn geworden.“, hauchte er ihr ins Ohr. „Was hat er dir nur angetan?“ Flo spürte, wie Phils Blicke und seine freie Hand ihren Körper erkundeten. Es kostete sie Mühe die Gallensäure wieder herunterzuschlucken, so sehr ekelte sie dieser Mensch an. „Na, dann werde ich es mal zu ende bringen.“, seufzte Phil zufrieden und wollte gerade abdrücken, als Flo im letzten Moment gegen seinen Arm schlug und somit den Schuss in eine nahegelegene Betonmauer einschlagen ließ. Verwundert richtete Phil seinen Blick auf Flo, die ihn mit Tränen in den Augen anstarrte. Dass Andy in der Zwischenzeit auf die Knie gefallen war und merklich an Luft schnappte, schien ihn nicht zu interessieren. „Ich gehe nur mit dir, wenn du Andy nichts tust.“, schrie sie laut. „Solltest du ihn umbringen, dann tu ich mir was an.“ Zu Andys Verwunderung schien diese Drohung Wirkung zu zeigen, denn Phil zog die Waffe schneller weg, als er sie zuvor auf ihn gerichtet hatte. Andy nutzte seine Gelegenheit, doch er war noch zu geschockt von dem Schuss und von Flos Entscheidung um wirklich reagieren zu können, als Phil seinen Schlag abwerte und selbst zuschlug. „Gib's auf.“, riet Phil ihn, als er Andy so stark in den Magen trat, dass dieser Blut spukte, als er versuchte sich aufzurichten. Erneut rettete Flo ihn vor einem Schlag, als sie sich vor ihn stellte. „Es reicht Phil.“, fauchte sie zornig. „Er hat verstanden, dass ich...“ „Er wird es nie verstehen.“, unterbrach Phil sie mit seltsamer ruhiger Stimme. Er atmete hörbar aus und schenkte Andy einen mitleidigen Blick, als wüsste er genau, wie sich der am Boden liegende Mann fühlte. „Genauso, wie ich es nie verstehen werde.“ Ohne ein weiteres Wort ließ Phil von Andy ab, der langsam wieder auf die Beine kam, und zog Flo so brutal hinter sich her, dass diese hinfiel und sich die Knie aufschlug. Sie nutzte die kurze Zeit, die Phil benötigte, um sie wieder auf die Beine zu ziehen, um zu Andy zu sehen. Es gelang ihr noch ihn einmal über die Wange zu streichen, bevor Phil sie ruppig von ihm wegzog und so durch die Straße zerrte. Gerade als Andy hinter den beiden her rennen und Flo wieder an sich reißen wollte, drehte sich Phil um und schoss ohne zu zielen in Andys linken Oberschenkel. Obwohl das Adrenalin, dass sein Körper unermüdlich produzierte, die Schmerzen unterdrückte, gehorchte ihm sein Bein nach einigen Metern nicht mehr und er fiel wie ein kleines Kind, dass noch nicht laufen gelernt hatte, in den Dreck genau vor Phils Füße. „Weißt du was dich trösten könnte?“, fragte Phil, wobei er mit den Schuhen Andys Gesicht drehte. „Der körperliche Schmerz vergeht schnell, vergleicht man ihm mit dem was für ein Loch das hier in dein Herz reißt.“ Er achtete darauf, dass Andy ihn ansah, als er seine Lippen begierig auf Flos drückte. Verzweifelt versuchte sie ihn von sich zu stoßen, doch es gelang ihr nicht. Es gab nichts, dass Andy sich sehnlicher wünschte, als eine Waffe um Phil genau das gleiche anzutun. Noch nie in seinem Leben hatte sich Andy so verdammt hilflos und nutzlos gefühlt. Das letzte was Andy wahrnahm, war das zufriedene Lachen von Phil, welches Flos Worte übertönte, die sie an ihn richtete. Er glaubte noch zu spüren, wie ihm eine Hand durch die Haare fuhr und eine Träne, die nicht ihm gehörte, auf seine Wange tropfte. Er war sich nicht mehr sicher, ob Flo ihm wirklich noch etwas zugeflüstert hatte, oder ob ihm seine Fantasie einen Streich gespielt hatte, bevor Phil sie über die Schulter warf, da sie sich weigerte Andy so liegen zu lassen. „Ich liebe dich Andy aber bitte vergiss mich.“ Dieser Satz war das einzige, was in seinem sonst leeren Kopf und Körper hallte und ihm langsam das Bewusstsein raubte. Die laute Musik, die plötzlich aus der Küche erklang, jagte Judy einen solchen Schrecken ein, dass sie fast aus ihrem viel zu kleinen Bett gefallen wäre. Unruhig sah sie sich in dem dunklen Raum um, bis sie sich noch einigen Sekunden dazu entschied aufzustehen, um nachzusehen was diesen Lärm verursachte. Als sie die Küche betrat wunderte sie sich nicht über das blaue Leuchten, dass sie auf dem Tisch bemerkte. Eigentlich hätte ihr klar sein können, dass es Flos Handy war, das zu einer solchen Uhrzeit diesen Lärm verursachte. „Andy?“, rief sie vorsichtig, als sie auf das Handy zu ging. Andy hatte ihr befohlen ihm immer Bescheid zu geben, sollte Flos Handy klingeln, doch als sie keine Antwort bekam, nahm sie das kleine Gerät in die Hand. „Flo?“ Als Judy auch von Flo keine Antwort bekam, da die beiden offensichtlich noch nicht zu hause waren, betrachtete sie das Handy vorsichtig. Zwar hatte ihr Flo gesagt, dass es sie nicht störte, wenn Judy ihre Anrufe entgegen nahm, allerdings hatte Judy noch nie solche Freiheiten gehabt. Aus diesem Grund kostete es sie auch einige Mühe den Mut aufzubringen, um das Gespräch entgegen zu nehmen. Vorsichtig hielt sie das Handy an ihr Ohr und erschrak trotzdem, als sie die Stimme eines unbekannten Mannes hörte, so sehr, dass sie das Handy fast wieder fallengelassen hätte. „Flo?“ „N... Nein.“, flüsterte Judy so leise, dass es für den Mann fast unmöglich war sie zu verstehen. „Hä, aber das ist doch ihre Nummer?“ „J.. Ja.“, brachte Judy nach einigem zögern hervor. „Aber sie ist nicht da.“ „Ach so...“, stellte der Mann beruhigt fest. „Ich dachte schon, dass sie ihre Nummer geändert hat, oder so was. Wer bist du eigentlich?“ „Ich?“, fragte Judy überrascht nach. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sich irgendjemand für sie interessierte, da sie noch nie jemand nach ihrem Namen oder ihren Interessen gefragt hatte. „Na wer denn sonst?“, fragte der junge Mann lachend nach. „Ich muss doch wissen, wem diese nette Stimme gehört.“ Unwillkürlich begann Judys Herz so laut zu schlagen, dass es sie nicht gewundert hätte, sollte er es gehört haben, und zudem pumpte es soviel Blut in ihre Wangen, dass sie selbst im Dunkeln zu sehen war. Zuerst erschien ihr dies als unangenehm, doch als sie darüber nachdachte, stellte sie zu ihrer eigenen Verwunderung fest, dass er ihr gefiel auch einmal wichtig zu sein, sollte es auch nur für ein Telefonat sein. Entschlossen umklammerte sie das Telefon. „Ich... ich bin Judy.“ Der Weg, den Phil zu seinem Auto hinter sich bringen musste, hatte deutliche Spuren an ihm hinterlassen. Obwohl Flo so viel Kraft und Gewicht verloren hatte, wusste sie immer noch, wie sie sich wehren konnte. Er wollte gar nicht genau wissen, wie sehr sie seinen Rücken zerkratzt und seinen Bauch durch ihre Tritte in Mitleidenschaft gezogen hatte. Zu seiner Zufriedenheit gab sie ihre Fluchtversuche zu gleichen Zeit wie ihre Schreie auf. Die Ruhe die nun im Auto herrschte erschien ihm als ein wenig unheimlich und als er nach hinten sah, wunderte er sich zuerst darüber, dass Flo sich auf den Rücksitzen zusammen gerollt hatte und schlief. Als ihm einfiel, dass sie mit Andy wahrscheinlich noch viel zu viel getrunken hatte, konnte er sich vorstellen, wie schwer es ihr gefallen war gegen die Erschöpfung anzukämpfen, bis sie schließlich aufgegeben hatte. Vorsichtig öffnete Flo die Augen und wunderte sich zuerst, als sie verschwommen feststellte, dass sie in einem Auto lag und jemand gerade die Tür öffnete. Als sie Phils Gesicht erkannte, reagierte ihr Körper schneller, als sie es ihm in diesen Zustand zu getraut hätte. Doch Phil schien damit gerechnet zu haben, dass sie ihn angreifen würde und wehrte ihren Schlag ohne Probleme ab und zog sie an ihrem rechten Arm geschickt auf dem Auto. Sie hasste ihre Beine dafür, dass sie noch zu schwach waren sie zu tragen, als sie auf dem Bürgersteig stand und von Phil festgehalten wurde. Zu allem Überfluss schlug ihr das Schwindelgefühl so stark auf den Magen, dass sie gar nicht erst versuchte gegen den Würgereiz anzukämpfen. Wenigstens ergoss sie ihren Mageninhalt direkt über Phils Schuhe, doch dieser schien gar nicht darauf zu achten. „Los komm schon mit!“, fuhr er sie an und zog sie aggressiv hinter sich her, sodass sie fast wieder hingefallen wäre. Zum Glück kehrte ihr Verstand und ihr Gleichgewichtssinn mit jemanden weiteren Schritt ein wenig mehr zurück, wodurch sie bald wieder klare Gedanken fassen konnte. Nun wusste sie auch, dass sie in einem Versteck der Gefallenen befand. Offenbar war es Phil gelungen nicht rausgeworfen zu werden, obwohl er Andy und ihr bei der Flucht geholfen hatte, wobei bei ihr die Frage aufkeimte, warum er es überhaupt zugelassen hatte, dass sie mit Andy ging. Hatte er etwa gehofft, dass sie selbst erkannte, dass sie zu ihm gehörte? Sie musste sich eingestehen, dass sie Phil noch nie wirklich verstanden hatte. „Hey Phil.“, rief plötzlich eine bekannte Stimme und brachte Flo auf andere Gedanken. „Ich hab's doch gewusst.“, fauchte sie, als sie Ed erkannte, der sie jedoch nur kurz ansah und sich dann wieder Phil zu wandte. Nach einigen Sekunden drehte er sich jedoch wieder zu ihr. „Hier bist du zu hause. Du wirst es verstehen...“ „Heute kann man wohl niemanden mehr trauen...“, stellte sie trocken fest, als sie mit gezerrt wurde. Der kleine Mann vor ihr sah sie Schuldbewusst an, doch sie spukte ihm als stumme Antwort vor die Füße. Fröhlich pfiff Robin vor sich hin, als er in die Straße einbog, in der seine kleine Schwester mit ihrem Freund und dessen jüngerer Schwester lebte. Er hatte beschlossen die Drei spontan zu besuchen und damit zu überraschen. Natürlich wollte er Flo wieder sehen, aber er hatte in der vergangen Nacht ein wirklich ungewöhnliches Gespräch mit Judy geführt und wollte sie nun genauer kennen lernen. Er wusste nicht warum, aber er musste sich eingestehen, dass sie ihm ein wenig gefiel, doch als er einen scheinbar leblosen Körper am Boden liegen sah, erschien ihm dies seltsam nebensächlich. Ohne zu zögern sprang er auf den jungen Mann zu, dessen Gesicht durch Blut und Dreck fast unkenntlich war, doch allein die grünen Haare verrieten Robin schnell, dass es sich um Andy handelte. Starr vor Schreck brauchte Robin einige Sekunden, bis er sich wieder gefasst hatte, und sich dazu bewegen konnte den Freund seiner Schwester auf den Rücken zu drehen. Erleichtert stellte er fest, dass er noch sehr schwach atmete. „Verdammte Scheiße.“, fluchte Robin leise, als er feststellte, dass Andys linker Oberschenkel durch einer Schusswunde stark verletzt war. Während er versuchte Andy hochzuziehen, brauchte er nicht lange um darauf zu kommen, wer dafür verantwortlich war. „Dafür wirst du leiden Phil.“, zischte Robin trotz des trockenen Halses, der ihm von diesen schrecklichen Anblick beschert worden war. „Dafür bring ich dich um!“ --------------------------------------------------------------------------------- uuuund weiter geht's... wenn auch mit einiger Verspätung aber dafür gibt es ja sehr langes Kapitel =D öhm ich möchte gerne noch was sagen und zwar widme ich dieses Kapitel der lieben Rosa_Maus, auch wenn es etwas spät ist. Alles, alles liebe und süße von mir nachträglich zum Geburtstag! Ich hoffe doch, dass dieses Kapitel dir ganz besonders gefällt (wo es doch durch eine so wundervolle Stimmung gekennzeichnet ist *lach*). Aber ich denke ich werde noch ein nettes Bonus Kapitel als richtiges Geschenk nachreichen =D Ich hoffe du freust dich trotzdem darüber was gibt es noch zu sagen??? Ich liebe Judy! Je mehr ich aus ihrer Sicht schreibe, desto mehr mag ich sie =D im übrigen ist ein Flo Cosplay geplant und auch schon fertig fehlt mir nur noch der Andy *zwinker* Kapitel 6: 6. Szene ------------------- 6. Szene Schon seit Stunden versuchte Andy seine Augen dazu zu zwingen sich zu öffnen und versuchte durch Mittel, die ihm zuvor nicht bekannt waren, seinen Körper dazu zu bringen sich zu regen, doch es gelang ihm nicht. Er wusste nicht wo er war, noch was mit ihm geschah, doch nicht einmal das Dröhnen in seinem Kopf und die nahezu unerträglichen Schmerzen in seinen Armen und Beinen konnten ihn von den, für ihn, wirklich wesentlichen Dingen ablenken. Im Grunde war ihm nicht wichtig was mit ihm in diesen Stunden passierte, doch er hoffte, dass er irgendwo die Kraft finden würde diesen geschundenen Körper wieder in Bewegung zu bringen um das erste Mädchen, in das er sich wirklich verliebt hatte, aus den dreckigen Händen von Phil zu befreien. Obwohl die Kälte schon bis in die Knochen des schwarzhaarigen Mädchens vorgedrungen war und sie am ganzen Körper zitterte, weigerte sie sich die Kleidungsstücke anzuziehen, die Phil ihr in den kleinen Raum gelegt hatte. Zum einen war sie ein Mensch, der schon aus Prinzip eigentlich alles verweigerte oder nicht wahrnahm und zum anderen war ihr bewusst, dass es sich bei der Kälte, die sie langsam von innen zu verzerren drohte, nicht um eine Kälte handelte, die durch zusätzliche Kleidung oder ein warmes Getränk gestillt werden konnte. Sie hatte früh gelernt mit dieser Kälte umzugehen und sie mit andere Mittel und Wege zu betäuben oder sie durch eine kurzzeitige Wärme zu ersetzten, doch dies hatte die Kälte nie für immer aus ihrem Kopf getrieben und sie war jedes mal stärker und erbarmungsloser wieder zurück gekehrt und hatte sie an die wirklichen Leiden ihres Lebens erinnert. Darum wunderte sie sich, dass es ihr so schwer fiel sich nun wieder mit ihr zu arrangieren, doch je mehr sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass nur Andy die Fähigkeit dazu hatte, ihre Nerven so stark zu trüben, dass sie den schleichenden Schmerz, der sie nun zu überwältigen drohte, nicht mehr spüren konnte. Sie wunderte sich nicht, als sie Stimmen vor ihrer Tür hörte. Zuerst versuchte sie zu verstehen was die beiden jungen Männer besprachen, doch dann entschied sie sich dazu besser nicht genau wissen zu wollen, was Phil mit ihr vor hatte. Vorsichtig stand sie auf und trat an das kleine Fenster, durch das sie niemals hätte fliehen können und starrte auf die von der Sonne hell erleuchtete Straße und versuchte sich selbst ihre Hoffnungen auf Rettung, Freiheit und ein glückliches Leben mit Andy zu nehmen. Eigentlich hätte ihr klar sein müssen, dass sie niemals zusammen unbekümmert hätten leben können, doch Flo bereute es nicht es wenigstens versucht zu haben. In einem unregelmäßigen und viel zu schnellen Takt trommelte er auf den Küchentisch. Robin war sich nicht sicher, ob er Andy wirklich richtig geholfen hatte, da er sich vor einigen Jahren geschworen hatte nie wieder auf seine Kräfte zurückzugreifen und war, da er in der Regel seine Schwüre auch wirklich hielt, nicht mehr geübt im Umgang mit seinen NHI-Kräften. Zwar standen alle Zeichen so, als wäre es ihm gelungen die schwersten Verletzungen, wie die Schusswunde in Andys linken Oberschenkel, zu heilen, doch Andy lag noch immer in seinem Bett und führte einen innerlichen Kampf, den Robin nur zu gut nachempfinden konnte, denn auch dies war sein Preis für die Heilung seines Körpers. Vorsichtig warf Robin einen kurzen Blick auf Judy, die nicht weniger angespannt wirkte als er, doch er konnte nicht erahnen ob Judy Angst um das Leben ihres Bruders hatte oder ob sie in Gedanken eher bei ihrer Freundin Flo war und sie sich aus diesem Grund zusätzlich noch ein schlechtes Gewissen zusprach, da sie sich mehr um eine Fremde als um ihren Bruder sorgte. Nicht ungern hätte Robin Judy in die Arme geschlossen und ihr versprochen, dass sich alles irgendwie zum Guten wenden würde. Nur war er sich selbst nicht sicher, ob dies ein Versprechen war, welches nicht gehalten werden konnte. Endlich hatten seine Augen ihm gehorcht und ließen sich dazu bewegen sich zu öffnen. Die Helligkeit, die in dem kleinen Raum in dem er lag, durchleuchtete nahm ihm allerdings sofort wieder die Sicht. Erst nach einigen Sekunden, die sich anfühlten wie Jahre ohne die Möglichkeit etwas zu sehen, konnte die Sonne nicht mehr verhindern, dass er sofort, noch ehe er begriffen hatte wo er war oder was mit ihm geschehen war, aufsprang und aus dem Zimmer stürmte. Erst als er Robin und Judy in der Küche sah, bemerkte er, dass es ihm eigentlich nicht möglich sein konnte sich ohne Schmerzen zu bewegen. Irritiert starrte er auf sein Bein und richtete sein Blick, in dem die Verwunderung eingezogen war, hektisch auf Robin, der sich ihm langsam mit erleichterte Mine nährte. „Was hast du mit mir gemacht?“, fragte Andy hektisch noch bevor Robin überhaupt die Möglichkeit hatte etwas zu sagen. „ NHI.“, meinte Robin achselzuckend. Obwohl Andys Ohren diese Information ohne große Verzögerung an sein Gehirn weiterleitete konnte dieses nicht sonderlich viel mit einer Nachricht dieser Art anfangen. In einer gewöhnlichen Situation wäre er sicherlich in der Lage gewesen von selbst darauf zu kommen, bei was es sich bei Robins Gabe handelte, doch alles in ihm wartete nur noch darauf Phils Leben so grausam wie nur möglich zu beenden. Robin schien schnell zu verstehen, dass Andy wohl einiges mehr hören wollte, als nur die Tatsache, die Robin ursprünglich versucht hatte zu verbergen. Darum deutete er mit einem leisen seufzten auf seinen Hals, an dem Andy nun auch sein Mal unter all den anderen Tattoos bemerkte. „Eigentlich wollte ich gar nicht, dass es jemand weiß, aber was soll's.“, meinte Robin mit einem auffällig gelassenen Tonfall und ließ sich dabei langsam auf einen der Stühle sinken, wobei er mit einem leichten nicken Andy ebenfalls riet sich zu setzten, doch dieser zog es vor zu stehen, was Robin mit einem erneuten Schulterzucken akzeptierte. „Eigentlich wusste bis jetzt nur Flo, dass ich ein NHI bin, aber auch sie wusste nicht, was ich für eine Fähigkeit habe. Vielleicht hast du es dir schon gedacht, aber ich kann Menschen heilen, darum kannst du auch hier ungehindert durch die Wohnung rennen. Du kannst von Glück reden, dass es dir schon nach wenigen Stunden wieder so gut geht, denn meine Kräfte sind ziemlich eingerostet...“ „Wieso?“, unterbrach Judy Robin und sprang auf, doch als sie bemerkte, dass nun auch Andys Augen auf ihr ruhten, die ihr mit ihren eindeutigen Ausdruck wieder allen Mut nahmen, tapste sie wieder vorsichtig zurück, blieb jedoch stehen. „Ich... Ich meine, dass ist doch eine tolle Kraft. Warum...?“ Bevor Andy etwas sagen konnte, sprang Robin auf und legte seine Hände auf Judys Schultern. „Sicher ist das eine tolle Gabe, aber ich muss einen nicht unbedingt niedrigen Preis zahlen, um sie zu benutzen.“ Langsam zog er seine knielange zerschlissene Hose hoch und gab damit den Blick auf seinen linken Oberschenkel frei, auf dem nun die Narbe war, die eigentlich nach einiger Zeit an Andys Körper zu sehen sein musste. Schnell richtete Andy seinen Blick auf das Loch, welches seine Jeans von Phils Schuss davon getragen hatte, und musste feststellen, dass es sich dabei um den einzigen Schaden handelte, der ihn noch zeichnete. Noch während Robin sich umdrehte, registrierte Andy an seiner rechten Schläfe eine weitere Narbe, die wohl eigentlich an ihm hätte platziert sein sollen. „Warum machst du so was?“, fragte Andy, anstatt sich zu bedanken und zog währenddessen sein Handy aus der Tasche um festzustellen, das das Gerät durch Phils Tritte ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden war. „Wir kennen uns nicht mal richtig.“ „Im Grunde hat das auch nichts mit dir zu tun.“, gab Robin ehrlich zurück. Als er bemerkte, dass Andys Handy nicht mehr funktionstüchtig war, angelte er seines aus den großen Taschen seiner Hose und drückte es ihm in die Hand. „Ich will nur nicht, dass Phil denkt Flo würde ihm gehören. Zum einen hasse ich ihn aus persönlichen Gründen und zum anderen treibt er Flo in den sicheren Tod und ich habe das Gefühl, dass Flo wohl wirklich glücklich mit dir ist, soweit es ihr bei ihrer Psyche halt möglich ist. Also tu mit den gefallen und bereite diesem Kerl ein richtig hässliches Ende.“ „Keine Sorge.“, zischte Andy, während er sich das Handy an sein Ohr hielt und darauf warte, dass sich Jonas meldete. „Das kann ich dir versprechen.“ Als in Flo schon die Hoffnung, dass Phil sie einfach in diesem Raum vergessen hatte, begonnen hatte zu keimen wurde plötzlich die Tür so heftig auf geschleudert, dass die Türklinke eine Kerbe in der Wand hinterließ. Ebenso schnell wie er die Tür aufgestoßen hatte, warf er sie wieder zurück ins Schloss und lief langsam auf Flo zu. Sofort sprang das junge Mädchen auf und wich so weit zurück, wie es der kleine Raum zu ließ. „Lass mich in Ruhe Phil.“, keifte sie kraftloser, als er erwartete hatte und drückte sich mit dem Rücken an die Wand in der Hoffnung dort Schutz vor ihm finden zu können. Ihr Ausdruck und ihre leicht geduckte Körperhaltung erinnerten ihn an eine Raubkatze, die bereits wusste, dass sie den Kampf schon vor langer Zeit verloren hatte, aber sich dennoch bis zur endgültigen Erschöpfungen nicht beugen würde. Als er sich ihr einen Schritt nährte huschte sie so schnell sie konnte, in die andere Ecke des Zimmers, ohne den Blick von ihm abzuwenden. „Du kommst hier nicht raus.“, meinte Phil und hob die Hände. „Es gibt nur einen Schlüssel für diese Tür und der ist außerhalb dieses Raumes. Du kommst also erst raus, wenn du erkannt hast, zum wem du gehörst.“ „Dann muss ich wohl ewig hier bleiben, denn ich war, bin und werde niemals dein verdammtes Eigentum sein.“, fauchte sie zornig, doch er achtete nicht einmal auf sie. „Du hast noch nichts gegessen.“, stellte er fest, als sein Blick auf den Teller mit einigen Nahrungsmittel fiel. „Und dabei bist du doch schon viel zu dünn. Weißt du, ich mache mir echt sorgen um dich. Ich will doch nur dein bestes.“ Sie konnte es nicht mehr hören. Immer und immer wieder, ja nahezu in jeder Sekunde ihrer Beziehung hatte er ihr gesagt, dass er doch nur ihr bestes wolle und doch tat er nie das, was zu ihrem besten war. Im Gegenteil, er neigte dazu ihr durch andere Menschen so viel Schmerzen zuzufügen, dass sie bis vor wenigen Monaten viel zu oft zu ihm zurück gegangen war, doch erst jetzt schien sie das alles zu erkennen. „Dann lass mich in Ruhe, wenn du wirklich mein bestes willst.“, brachte sie hervor und versuchte verzweifelt gegen ihre Wut anzukämpfen, die sich langsam in ihr hoch kämpfte und ihr schon jetzt die Sinne trübte. Schnell stütze sie sich an der Heizung ab um nicht auf die schon aufgeschlagenen Knie zu fallen und biss sich auf die Lippe, damit der Schmerz und der Geschmack von Blut sie zurück in die Realität holte. Sofort stand Phil bei ihr und packte sie an beiden Armen und zog sie von der Heizung weg. „Was tust du da Flo.“, schrie er sie an und schüttelte sie dabei so heftig, dass Flo aufgrund des Nahrungsmangels und dem noch nicht ganz abgebauten Alkohol im Körper langsam in sich zusammen sackte. „Flora.“, flüsterte Phil traurig und hockte sich ihr gegenüber hin und sah ihr in die helllila Augen, in die er sich schon bei ihrer ersten Begegnung verliebt hatte. Es gab nichts, was er sich mehr wünschte, als von diesen Augen mit der gleichen Liebe betrachtet zu werden, wie es Andy vergönnt war, doch alles was Flo in ihren Blick für ihn legte war die pure Abscheu, die Phil jedoch nicht davon abhielt sie in den Arm zu nehmen und ihr langsam über den Rücken zu streichen, sowie er es in solchen Momenten immer getan hatte. Langsam fuhr seine Hand immer weiter nach unten und noch bevor Flo realisieren konnte was Phil vorhatte, hatte er sich bereits auf den Boden gedrückt und sich über sie gebeugt. „Weißt du wie scheiß egal es mir ist, wie viele Chikas bei dir sind?“, brüllte Andy durch das Telefon. „Wenn ich sage, dass du deinen verdammten Arsch hier hin bewegen sollst, dann mach das gefälligst sonst kannst du nie wieder mit irgendjemanden ficken! Ist das klar?“ Max, der das Telefon schon eine Armlänge von sich entfernt hielt, fuhr zusammen, so laut klang Andys Stimme aus dem Gerät. Es war, als würde er direkt neben ihm stehen und ihm in das Ohr schreien. Vorsichtig warf er einen Blick auf die beiden Mädchen, die nur noch in ihrer Unterwäsche bekleidet auf seinem Bett saßen und die ihn jetzt völlig entgeistert anstarrten. Während die größere der beiden aufstand und zusammen mit ihrer Freundin, die immer noch wie paralysiert das Telefon anblinzelte, und der Kleidung der beiden das Zimmer verließ, seufzte er. „Ist ja gut. Beruhige dich, Alter. Ich bin schon auf dem Weg.“ „Das will ich für deine Gesundheit aber auch hoffen.“, damit war das Gespräch auf schon beendet und Max erhob sich langsam. Genervt griff er nach seiner Jeans und betrachtete noch einmal kurz den Platz, auf dem die beiden Mädchen noch vor wenigen Sekunden gesessen hatten. „Tut mir Leid, kleiner Mann. Ein anderes mal vielleicht.“, murmelte er, während er sich in Windeseile die Jeans anzog und in seine Schuhe sprang, um sich auf den Weg zu der Adresse zu machen, die Andy ihm geben hatte. Wütend drückte Andy fast das Lenkrad durch, als der ältere Mann im Auto vor ihnen immer noch nicht fuhr. Doch das laute dröhnen der Hupe veranlasste ihn nicht dazu weiter zufahren, sondern auszusteigen und sich langsam Andys Auto zu nähren, doch Andy fluchte nur und hörte nicht auf Jonas Warnung und fuhr einfach auf den Bürgersteig ohne auf die Fußgänger zu achten. Er hörte nicht einmal, was die Passanten ihm zornig hinter riefen und im Grunde war ihm auch egal ob er jemanden verletzt hatte oder nicht. Jonas und Robin, die beide auf der Rückbank saßen warfen sich einen panischen Blick zu, der sie jedoch nicht retten konnte. „Flora.“, hauchte Phil ihr ins Ohr und küsste es anschließend. Ohne Hast und ohne auf ihre Schläge und Tritte zu achten arbeite er sich so zu ihrem Hals und zu ihrem Brustkorb vor. Verzweifelt versuchte Flo sich aus dem eisernen Griff Phils zu befreien, doch seine Arme drückten ihre erbarmungslos auf den Boden und auch ihre Beine hatten durch seine viel zu wenig Bewegungsfreiheit um ihm ernsthafte Schmerzen zu bereiten. Ihr blieb nur eine einzige Möglichkeit für ein Entkommen und wenn es ihr in dieser Situationen nicht gelingen würde sich seinen Griff irgendwie zu entwinden wusste sie, dass sie keine Chance mehr hatte ihm zu entkommen. „Ich liebe dich.“, flüsterte Phil, als er vorsichtig seinen Griff an ihrem linken Arm lockerte, um sie leichter entkleiden zu können. Sie wusste nicht, ob er tatsächlich geglaubt hatte, dass sie dies ohne Gegenwehr über sich ergehen lassen würde oder ob er einfach noch keine Übung in so etwas hatte, denn sie nutzte ihren linken Arm sofort und kratze Phil am Hals, doch bevor sie erneut ausholen konnte hatte er ihren Arm wieder auf den Boden gedrückt. „Liebst du mich?“, fragte er gequält, denn Flos Fingernägel hatten deutlich blutige Wunden an seinem Hals hinterlassen. Als Antwort spukte sie ihm ins Gesicht. Schnell zog er sich an sich und verdrehte ihre Arme schmerzhaft hinter den Rücken, sodass sie aufschrie. Verzweifelt drückte er sich an sich und benetzte damit ihr Gesicht mit seinem Blut, dass langsam aus den tiefen Kratzern an seinem Hals quoll und sich seinen Weg sucht. „Sag das du mich liebst.“, schrie er. „Sag es oder du machst alles nur noch schlimmer.“ Ein leichtes Grinsen legte sich auf Flos Lippen, als sie leise antwortete: „Ich hasse dich.“ Er stieß sie von sich, sodass sich ihr die Möglichkeit bot sich aufzurappeln und zur Tür zu rennen, doch Phil packte sie von hinten an den Schultern und schleuderte sie auf das Bett, ohne darauf zu achten, dass Flo dabei mit dem Kopf gegen die Kante stieß. „Flora du gehörst mir. Denk doch daran, was du mir noch schuldig bist, was ich alles für dich getan habe...“, er versuchte seine Stimme ruhig zu halten, doch immer wieder gelang es der Wut durchzubrechen. „Es gab immer nur dich und mich, was war denn daran so schlecht?“ Bis zur letzten Sekunde gab Flo den Kampf nicht auf, doch als er sich seiner Hose entledigt hatte, sich über sie beugte konnte sie nicht einmal mehr schreien. Alles was sie noch konnte war den Kopf zur Seite zu drehen, damit sie dabei wenigstens nicht sein Gesicht sehen musste, doch nachdem sie ihren Blick abgewendet hatte griff er viel zu brutal in ihre Haare und zwang sie so wieder ihn anzusehen. Noch einmal überprüfte er, ob er Flo wirklich aufgespürt hatte, doch er war sich sicher, dass Phil sie in diesem Gebäude gefangen hielt. Sicherlich hatte Phil nicht mit Andys Fähigkeiten gerechnet, denn niemand konnte Flo so weit von ihm entfernen, dass er sich nicht mehr hören, riechen oder spüren konnte. Bevor er seine Waffe entsicherte nickte er Robin, Jonas und Max zu, die es ihm gleich taten. Zusammen drangen sie in das Gebäude vor um Flo zu befreien. Flo hatte aufgehört zu denken und lag noch immer regungslos auf dem Bett und starrte die Decke an. Ihr Blick war leer, als wäre sie in einer anderen Welt. Sie hatte nicht einmal mit vollem Bewusstsein mitbekommen, wie Phil sie wieder angezogen hatte. Er lag neben ihr und hatte einen Arm um sie gelegt und redete ununterbrochen auf sie ein, doch sie konnte und wollte ihn nicht hören. Erst jetzt schien sie zu registrieren, dass es ihr möglich war ihren Kopf zu drehen. Vorsichtig bewegte sie ihre Augen und sah einen bekannten schwarzen Gegenstand auf dem Boden liegen, denn Phil wohl dort hingelegt hatte, nachdem er mit ihr fertig gewesen war. Doch im Grunde war es unwichtig warum die Pistole dort lag. So schnell, dass es fast wehtat kehrte ihr Verstand und ihre Kraft zurück, sodass wie berauscht aufsprang und nach der Waffe am Boden griff und sie langsam auf Phil richtete, der sie zuerst verwirrt doch dann fast amüsiert ansah. „Womit willst du mir drohen?“, fragte er großspurig. Er hatte die Gewissheit, dass sie niemals auf ihn schießen würde, also blieb ihr keine andere Wahl. Ihre Hand zitterte nicht einmal, als sie ihre Waffe langsam anhob und an ihre eigene Schläfe setzte. „Du machst was ich sage oder ich bring mich um!“, schrie sie lauter als nötig. --------------------------------------------------------------------------------- ouu, es tut mir Leid, dass ihr so lange auf das nächste Kapitel warten musstet, doch ich muss mir eingestehen, dass es diesmal nicht am Zeitmangel lag.... ehrlich gesagt, ist es mir echt schwer gefallen dieses Kapitel zu schreiben und ich habe das Gefühl, dass ich für das Kapitel so viel Zeit gebraucht habe wie für alle anderen zusammen.... naja ich hoffe doch, dass es dadurch wenigstens "gut" ist =( Ich bin einfach der grausamste Mensch der Welt... aber ich muss zugeben, dass ich das Kapitel wirklich voll schlimm finde, zumal in meinem Kopf ja immer noch ein bisschen mehr passiert, als das, was ihr dann lesen könnt... arrrgh ich bin so böse zu Flo und Andy und auch zu Phil und zu Robin und zu Judy und auch ein ganz kleines bisschen zu Max *lach* oki ich hoffe es ist nicht zu böse... aber so bin ich halt (PP DS war für meine Verhältnisse echt süß ^^) und gehört das schon unter Adult??? Ich meine man liest ja jetzt nicht was wirklich passiert, oder??? Und Flo ist auch schon 18!!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)