Pirate Girl von Lolita_Deluxe (Als einziges Mädchen in der Whitebeard Bande) ================================================================================ Kapitel 1: Strange Girl ----------------------- „Paps, bald erreichen wir den Hafen der nächsten Insel!“ „Sehr gut. Diese verdammten Rookies wissen einfach nicht, wo und wann sie ihre Befugnisse überschreiten!“ Eigentlich war diese Insel momentan nicht auf der eingeplanten Route der Whitebeard Piraten. Gewisse Umstände zwangen den Kapitän der Moby Dick allerdings zu diesem kleinen, äußerst unerfreulichen Umweg. Die Insel, die von vielen Piraten angepeilt wird, um in die Neue Welt zu gelangen und auf der die von der Bevölkerung verhassten Fischmenschen leben, wurde vor wenigen Tagen von einigen Rookies in Beschlag genommen. Und da die Insel, sowie die Bevölkerung auf dieser, unter Whitebeards Schutz standen, musste er natürlich handeln. Jimbei hatte ihm vor wenigen Tagen die unerfreuliche Botschaft überbringen lassen. Dies konnte er nicht ignorieren, denn Jimbei war ein Verbündeter der Bande, ein enger Vertrauter noch dazu, und somit praktisch gesehen ein Mitglied seiner Crew. Allmählich war es Whitebeard Leid, sich immer mit diesen Quälgeistern von Neulingen herumzuschlagen, die noch immer grün hinter den Ohren waren und meinten, sich in der neuen Welt einen Namen machen zu können, indem sie sich mit den Whitebeard Piraten anlegten. Das ging bis jetzt nur leider immer nach hinten los. Die meisten machten schon einen Rückzug und suchten das Weite, bevor auch nur ein einziges Crewmitglied das Schiff verlassen hatte. Lächerlich! Solch unehrenhaftes Verhalten duldete der Kapitän des Schiffes unter keinen Umständen und machte meist kurzen Prozess mit diesen Schwächlingen, die sich Piraten schimpften. „Jimbei meinte, es gäbe irgendwelche Komplikationen. Keine Ahnung, was er damit meinte.“ Portgas D Ace, Kommandant der 2. Division legte seine Stirn in Falten und sah zu Whitebeard, der sich gerade einen großen Schluck Sake gönnte. „Ich kann mir darunter auch nichts vorstellen, aber wir sollten es auf keinen Fall ignorieren oder ihn nicht ernst nehmen. Du weißt, dass Jimbei unausstehlich wird, wenn er erst einmal verärgert ist.“ Marco, Kommandant der 1. Division grinste leicht, während er, ebenso wie Ace zu seinem Vater blickte. „Wenn der Fischmensch wieder einmal nur maßlos übertrieben hat, und wir umsonst diesen Umweg gemacht haben, dann kann er schon mal anfangen, sich die Kiemen einzeln zu entfernen.“ Grimmig sah Ace zu Marco. Geduld und unnötige Aktionen waren eindeutig nicht sein Ding. Marco tat das eben Gesagte mit einem lässigen Grinsen ab. „Wir werden ja sehen.“ _________________________________________________________________________________ „Lass mich endlich vorbei, du mutierter Haifisch!“ „Geht leider nicht. Wie oft soll ich dir Gör das denn noch sagen?“ Jimbei war mittlerweile nicht nur am Ende seiner Kräfte, sondern auch am Rande eines Nervenzusammenbruches. Innerlich war er schon längst kurz davor, sich selbst den letzten Gnadenstoß zu verpassen. Wer ahnte denn auch bitteschön, dass ein kleines, rotznäsiges Mädchen, nicht älter als 7 Jahre, es fertigbrachte, ihn, einen der legendären 7 Samurai, nun schon geschlagene 2 Tage in Schach zu halten, ohne erste Anzeichen von Erschöpfung zu zeigen. Es interessierte ihn brennend, wer dieser kämpfende Meter war. Aber er bekam ja keine Antworten von ihr. Sogar im Gegenteil. Dieses kleine Mädchen parierte seine Angriffe nicht nur mit Leichtigkeit, nein, sie machte sich nebenbei noch einen Scherz daraus ihn zu beschimpfen und bei jeder Gelegenheit ein freches Mundwerk an den Tag zu legen. Womit hatte er das nur verdient? Er wollte dem Mädchen ja schließlich auch nicht wirklich etwas böses. Diese ganze Begegnung mit ihr konnte er einfach nur als äußerst merkwürdig bezeichnen. „Augen auf und Fressbrett zu, du Schlumpf!“ Einen Moment der Unachtsamkeit nutzte das kleine Miststück doch tatsächlich aus und verpasste ihm mit einem riesigen Felsblock einen gezielten Hieb in den Magen. Wie machte sie das nur? „Wer bist du? Und wie hast du das alles gemacht, hast du etwa Teufelskräfte?“ Jimbei musste sich eingestehen, dass sie wirklich gut war, nein sie besaß außergewöhnliche Fähigkeiten, und so wie er das beurteilen konnte, dazu noch einen ziemlich ausgeprägten Dickschädel. Jedoch waren ihre Fähigkeiten untypisch für einen Teufelsfruchtnutzer... „Was geht dich das denn an?“ So ging das nun schon seit 2 Tagen und allmählich brachte sie ihn auf die Palme. Das kleine Rotzgör zeigte null Respekt oder Anstand. Und er war immerhin einer der 7 Samurai der Meere und Kapitän der Fischmenschen Piratenbande. Oft war er tatsächlich kurz davor gewesen ihr einfach nur den Kopf abzubeißen und sich damit eine Menge unnötigen Stress zu ersparen. Aber was sollte er dann Whitebeard erzählen? Er hatte bereits einige Boten ausgesandt, die Whitebeard und seiner Mannschaft die Nachricht übermitteln sollten, schnellstmöglich hier her zu kommen. Immerhin hatte dieses Mädchen seine Pflicht für ihn erledigt. Ein weiterer Schlag traf ihn. Diesmal allerdings nur knapp am Arm und mit vereinzelten Feuerhieben. Ja richtig, mit Feuer. Das kleine Gör schaffte es irgendwie Feuer, Wasser und Erde auf ihn zu schleudern, was ihm nicht wirklich imponierte, da es ihn doch das ein oder andere mal an den falschen Stellen erwischte. „Wirst du langsam müde, Fischfresse? Du könntest es uns beiden einfacher machen und mich in Ruhe meinen Weg fortsetzen lassen. Dann wären wir doch beide zufrieden.“ Frech grinsten ihn ihre schwarzen Augen an, die von einigen langen Strähnen ihres Haares verdeckt wurden. „Das würde dir wohl so passen, hmm? Aber ich habe dir schon einmal erklärt, dass das leider nicht möglich ist!“ Wütend funkelte sie ihn an. Ihre kleinen Hände waren zu Fäusten geballt und er hätte schwören können, dass in diesem Moment ein ungewöhnlich starker Windstoß über die menschenleere Lichtung, auf der sie nun bereits so lange kämpften, fegte. Die Baumkronen schwankten außergewöhnlich stark in eine Richtung und auch der Staub wirbelte aggressiv um sie herum. Jimbei sprang blitzschnell in die Luft, da plötzlich hunderte von kleinen Felsblöcken auf ihn zugeschossen kamen. Einige wehrte er mit seinem Schwert ab, andere mit der bloßen Hand, wieder andere schleuderte er zurück in ihre Richtung. Ein erschrockenes Aufstöhnen drang an seine Ohren, während er leichtfüßig auf dem feuchten Gras landete. Er warf einen Blick in ihre Richtung und musste überrascht feststellen, dass sie nun um einige Kratzer und Wunden reicher geworden war, als noch vor wenigen Momenten. Ihr Gesicht war blutverschmiert und einzelne Haarsträhnen klebten darin. Auch ihr Kleid sah nun mehr aus wie ein Putzlumpen, als ein richtiges Kleidungsstück. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. Anscheinend beherrschte sie ihre Kräfte noch nicht hundertprozentig. Diese Tatsache verschaffte ihm eine kleine Genugtuung, wenn auch nur minimal. „Na, reicht es dir etwa schon, oder willst du weitermachen?“ Eigentlich war diese Frage überflüssig, da Jimbei ihre Antwort bereits kannte. „Tse, als ob ich gegen jemanden wie dich schlapp machen würde. In deinen Träumen vielleicht!“ Angriffslustig lächelte sie ihn an und wischte sich leicht den Schweiß aus dem Gesicht. Jimbei warf einen Blick in den Himmel. Lange konnte es nicht mehr dauern. Bald waren sie hier. Er konnte es praktisch spüren. _________________________________________________________________________________ „Vater, es warten bereits einige von Jimbeis Leuten auf uns.“ Ace blickte über die Rehling hinunter zu den Piraten, die freudig auf die Crew zu warten schienen. „Marco, Ace, Jozu und Thatch, ihr kommt mit. Der Rest bleibt auf dem Schiff!“ Grummelnd erhob sich Whitebeard von seinem Platz und verließ gemächlich das Schiff. Seine 4 Söhne folgten ihm gehorsam und besahen sich nun die Insel genauer. Die Stadt war vom Hafen aus gut erkennbar. Es wirkte allerdings nicht danach, dass hier gerade Piraten die Gegend unsicher machten. Ace zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. Abwartend verschränkte er die Arme vor der Brust. „Was ist hier nun los? Ich habe schließlich nicht den ganzen Tag Zeit!“ Auch Whitebeard war sich darüber im Klaren, dass dies nicht der übliche Schauplatz eines Gemetzels, welches von Piraten angezettelt wurde, war. „Whitebeard, es ist einfach unglaublich... weißt du...“, fing einer der Fischmenschen an zu sprechen. Marco verdrehte genervt die Augen. „ Was denn?“ Ein anderer fuhr fort: „Wenn wir es nicht mit eigenen Augen gesehen hätten, wir würden es wohl nicht glauben. Diese Rookies, die hier einen Aufstand veranstaltet haben, sie waren zwar nicht gerade schwach, aber wir wären schon mit ihnen fertig geworden...“ „Wo liegt dann genau das Problem, dass Jimbei uns so dringend rufen musste? Ihr habt sie doch zurecht gewiesen, so wie ich das verstanden habe, oder?“, mischte sich nun Jozu ein. Abwartend blickten Whitebeard und seine 4 Kommandanten in die Gesichter der Männer. „Das war nicht das Problem! Wir kamen ja nicht einmal dazu, irgendetwas zu unternehmen. Uns ist jemand zuvorgekommen, der sämtliche Piraten spielend leicht außer Gefecht gesetzt hat.“, fuhr einer der Männer aufgebracht fort. „Und das eigentlich sonderbare an der Sache ist, dass es ein kleines Mädchen war, die das alles gemacht hat! So etwas habe ich noch nie erlebt! Ein kleines Mädchen macht kurzen Prozess mit 30 gefährlichen Piraten!“ Die Kommandanten tauschten vielsagende Blicke aus. Niemand sprach im Moment ein Wort. „Jimbei hält sie noch auf der Insel fest, da er meinte, du würdest sie sehen wollen. Allerdings gestaltet sich das auch langsam als ziemlich schwierig heraus, da sie sich nun schon seit geschlagenen 2 Tagen gegen ihn zur Wehr setzt.“ Nun machte Whitebeard einen Schritt nach vorne. „Was meint ihr damit?“ „Sie kämpfen nun schon 2 Tage und Nächte ununterbrochen. Niemand von beiden scheint aufgeben zu wollen. Das kleine Gör macht keine halben Sachen, ein richtiger Sturkopf von Kämpferin.“ Erneutes Schweigen trat in die Runde. „GURARARARA!“ Whitebeard brach plötzlich in schallendes Gelächter aus. „Wollt ihr mir erzählen, dass unser lieber Jimbei es nicht schafft, ein kleines Kind ruhig zu stellen? Gurararara!“ Auch Ace und Marco konnten sich ein Grinsen nicht länger verkneifen. „Das will ich mit eigenen Augen sehen!“ _________________________________________________________________________________ „Scheiß Fischkopf! Lass mich runter oder ich stopf dir die Kiemen einzeln!“ Jimbei war am Ende. Aber anscheinend nicht nur er. Denn nach dem letzten Schlagaustausch war die Kleine, die er nun mit einer Hand an den Füßen gepackt hatte und Kopf über vor sich baumeln lies, zusammengebrochen. Er hatte schon geglaubt, dass Kind würde niemals schlapp machen. Da hatte er die Chance ergriffen und sie sich gepackt, in der Hoffnung sie würde noch lange genug Ruhe geben. Dies war allerdings nicht der Fall, denn bereits nach wenigen Minuten schlug das Mädchen ihre Augen wieder auf und giftete ihn an, als wäre er irgendein dahergelaufener Raufbold. Genervt rollte er mit den Augen. So etwas war ihm ja noch nie passiert. „Jetzt halt doch endlich mal deine vorlaute Klappe!“, fuhr er sie nun ernsthaft gereizt an. „Ich will schließlich nur ein paar Dinge von dir wissen und nicht...“ „Ist mir doch egal was du willsr, du Riesengoldfisch! Nimm deine blöden Griffel von mir, oder ich zeige dir was echte Schmerzen bedeuten!“ Amüsiert hob er eine Augenbraue. „Du willst mir zeigen was Schmerzen sind?“ „Darauf kannst du Gift nehmen!“ Ein heiseres Lachen entfuhr seiner Kehle. Doch während er durch diese kurze, heitere Gefühlsregung abgelenkt war, nutzte der kleine Teufel in seiner Hand die Gelegenheit und vollführte mit ihren Hände und Fingern ein paar Bewegungen, die Jimbei von hinten mit Eisblöcken attackierten. Der Fischmensch, dadurch nicht nur aus der Fassung, sondern auch aus dem Gleichgewicht gebracht, wusste gar nicht wie ihm geschah, da war ihm der Zwerg, den er noch eben in den Händen hielt, schon wieder entwischt. Und das war noch lange nicht alles. Kurz nachdem er sich wieder zu seiner vollen Größe aufgebaut hatte fing die Erde unter ihm an schrecklich zu beben und zu vibrieren. Tausende von kleinen Steinen erhoben sich gefährlich zuckend in die Luft, wirbelten um ihn herum und der Boden unter ihm gab ein drohendes Grollen von sich. Das Mädchen fuchtelte mit ihren Armen hin und her und hatte dabei ein wissendes Grinsen auf den Lippen. „Jetzt regnet es Steinchen für den kleinen Fischmenschen.“ Und kaum hatte sie den Satz beendet krachten die Stein auf Jimbei nieder und das in einem Tempo, welches er selten bei fliegenden Gegenständen gesehen hatte. Denn genau genommen konnte man die Steine mit dem bloßen Auge kaum erkennen, so schnell waren sie. In letzter Sekunde sprang er mit all seiner Kraft in die Lüfte, konnte aber nicht verhindern, dass ihn vereinzeltes Gestein erwischte und ihm leichte Verletzungen und tiefe Kratzer zufügte. „Jetzt reicht es mir langsam! Ich wollte dir eigentlich nicht wehtun, aber du lässt mir wohl keine andere Wahl.“ Er schloss die Augen. Verwirrt blickte das Mädchen in die Luft. Wo noch eben dieser riesige Fischmensch gewesen war, war nun nichts mehr. Nichts außer der Luft zum atmen. Panisch sah sie sich in der Gegend um, konnte aber nichts erkennen, was wie ein großer, blauer Fisch mit zwei Beinen aussah. „Hinter dir, du Rotzlöffel.“ Geschockt weiteten sich ihre Augen. Ihr ganzer Körper spannte sich an und ihre Muskeln versteiften sich. Noch ehe sie ein weiteres mal hätte blinzeln können, spürte sie einen harten Schlag in ihren Nacken und fiel bewegungsunfähig zu Boden, ehe alles um sie herum schwarz wurde. „Wer nicht hören will, muss eben fühlen.“ Genervt atmete Jimbei einige male erleichtert aus. Dann packte er das Mädchen am Kragen ihre Kleides und hob es hoch. Er betrachtete ihr Gesicht, das von vielen Wunden geschmückt wurde. Schlafend sah sie ja fast friedlich und wie ein normales kleines Mädchen aus. Bei diesem Gedanken musste Jimbei unweigerlich lächeln. Pah, als ob! „Gurararara! Jimbei, Jimbei, dass du dir von einem kleinen Gör so auf der Nase herumtanzen lässt!“ Genervt drehte sich der Fischmensch in die Richtung aus der die ihm nur allzu bekannte Stimme ertönte. „Du hast sie doch gesehen, Vater. Das ist definitiv kein normales Kind! Das ist ein Teufelsbalg!“ Er schritt auf Whitebeard zu, noch immer mit dem Mädchen in den Armen. „Jimbei, lange nicht gesehen was?“ Ace grinste ihn verschmitzt an. Auch die übrigen Kommandanten lächelten oder hoben die Hand zur Begrüßung. „Dieses Spiel macht das Kind schon seit zwei Tagen mit?“ Marco beugte sich leicht über sie und betrachtete sie neugierig und abschätzend. Auch Whitebeard und die restlichen Piraten begutachteten sie eingehend. „Hast das arme Ding aber ganz schön zugerichtet Jimbei.“ Thatch schüttelte leicht grinsend den Kopf. „Pah, die war nicht gerade zimperlich! Außerdem hatte sie die meisten Verletzungen schon bevor ich sie getroffen habe.“ „Also haben diese mickrigen Piraten sie dermaßen ramponiert?“ Whitebeard zog eine Augenbraue nach oben und sah Jimbei an. „Nein, mit denen war sie innerhalb kürzester Zeit fertig. Die meisten sind panisch vor ihr davongelaufen, nachdem sie gesehen haben, was sie mit ihren Kameraden angestellt hat.“ Der Fischmensch konnte ein schadenfrohes Grinsen nicht länger unterdrücken. Geschah denen ganz Recht. „Das ist interessant.“ Es war eine trockene Feststellung Whitebeards. Jedoch konnte man die Zustimmung in den Gesichtern der Anwesenden erkennen. „Was hast du nun vor Paps?“ Marco sah interessiert zu seinem Kapitän auf. Dieser jedoch richtete seine gesamte Aufmerksamkeit auf das kleine Mädchen in Jimbeis Armen. „Sie scheint aufzuwachen.“ „Oh nein! Nicht noch einmal!“ Den gleichen Fehler würde der Fischmensch bestimmt nicht noch einmal machen. Schnell packte er, unter den verwunderten Blicken der Anwesenden, beide Hände und Füße des Mädchen und ließ ihr somit keine Bewegungsfreiheit mehr. „Nach so einem Schlag, so schnell wieder fit zu sein, ist eine beachtliche Leistung.“, Jozu beobachtete ebenso wie alle anderen das weitere Geschehen mit großem Interesse. Langsam öffnete sie ihre schweren Augenlider und schien nicht recht zu wissen, wo sie denn überhaupt war.Verschlafen blinzelte sie einige Male ehe sie geschockt ihre Augen aufriss und wilde Bewegungen vollzog, die jedoch nicht recht klappen wollten. Verwirrt warf sie ihren kleinen Kopf hin und her, um sich zu orientieren. Dann erblickte sie den Übeltäter, der an ihrer momentan misslichen Situation schuld war. Sofort verengten sich ihre Augen zu Schlitzen. Der Samurai der Meere tat es ihr gleich. „Du verdammter Stockfisch sollst deine Drecksflossen von mir nehmen! Wie oft soll ich dir das denn noch sagen? Lass mich gefälligst runter, oder es setzt was!“ Sie schrie und zappelte und warf ihm nebenbei noch Todesblicke zu, die es in sich hatten. Die amüsierten Neuankömmlinge schien sie gar nicht zu bemerken. „Du gehst mir langsam aber sicher ziemlich auf die Nerven du Terrorzwerg!“ Er brüllte einfach zurück, ohne an die anderen Piraten zu denken. „Gleichfalls Knautschnase. Lass mich endlich los!“ „Kannst du vergessen!“ „Ich bring dich um. Aber vorher kastrier ich dich, säbel dir sämtliche Glieder ab und steck sie dir in deine dämlichen Kiemen!“ „Ich reiß dir gleich deine ungehaltene Zunge raus!“ „Versuchs doch!“ "Nur zu gerne!" "Los! Trau dich!" „GURARARARA!“ Völlig außer sich fiel Whitebeard in tosendes Gelächter, in das seine Kommandanten mit einstimmten. Es war einfach ein zu göttliches Bild. Einer der sieben Samurai der Meere hielt ein kleines brüllendes Mädchen im Arm und zoffte sich mit ihr bis aufs Blut. Erschrocken betrachtete sie nun die Neuankömmlinge. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass noch andere Leute hier waren, so sehr war sie in den Wortaustausch vertieft gerwesen. „Jimbei, die kleine gefällt mir!“ Noch immer lachte er laut. Ace hielt sich sogar schon den Bauch vor lauter Lachen. Das schien der Kleinen allerdings überhaupt nicht zu passen, denn wie auf Kommando strampelte sie noch heftiger. Und mit aller Kraft, die sie schließlich noch aufbringen konnte, schaffte sie es irgendwie, sich aus dem erbarmungslosen Klammergriff des Fischmenschen zu befreien. Schnell lief sie ein paar stolpernde Schritte rückwärts, um einen Sicherheitsabstand zu gewinnen. Dann betrachtete sie die Anwesenden aufs Genaueste. Ihre Augen huschten abschätzend von einer Person zur Nächsten. „Und was wollt ihr jetzt von mir?“, patzig stellte sie diese Frage an Whitebeard. Er schien der Boss von diesem komischen Haufen zu sein. „Nana, jetzt beruhige dich erst mal Kleine. Zuerst muss ich dir meinen Dank aussprechen, da du anscheinend diese Piraten außer Gefecht gesetzt hast.“ Er blickte auf sie herunter und wartete eine Reaktion ihrerseits ab. „Erstens: Ich bin nicht klein! Und zweitens: Ist mir doch total egal. Die haben mich eben genervt, mehr nicht.“ Beleidigt verschränkte sie die Arme und sah ihn böse an. Der Kapitän der Moby Dick fand die ganze Situation äußerst belustigend. Die Kleine hatte was auf dem Kasten und bewies Mut. Er mochte solche frechen Gemüter, die sich nicht unterkriegen ließen. „Soso, trotzdem. Darf man fragen, wie du das angestellt hast? Es waren meines Wissens nach nicht gerade wenige und sonderlich schwach wohl auch nicht junge Dame“ „Nein darfst du nicht! Und jetzt lasst mich in Ruhe!“ Trotzig blickte sie zu ihm auf. Er sah ihr tief in die Augen, sodass es ihr einen kalten Schauer den Rücken herunter jagte. Aber sie hielt dem Blick tapfer Stand. Als Verlierer wollte sie hier nicht hervorgehen, ganz bestimmt nicht. Seine Augen schienen ihre Gedanken lesen zu können und dies bereitete ihr ein wenig Angst. Whitebeard stellte amüsiert fest, dass sie seinem Blick einiges entgegenzusetzen hatte. „Hey Paps, was wollen wir jetzt mit der Kleinen machen?“, hörte man einen ebenfalls sehr amüsierten Jozu fragen. „Ja das Mädchen hat irgendetwas an sich und lustig ist sie auch noch.“, stellte Marco fest. Das fand diese allerdings überhaupt nicht so lustig. Diese Typen redeten gerade so, als hätten sie irgendetwas zu bestimmen. Über sie! Und das hatten sie nicht! „Haltet die Schnauze! Ihr habt gar nichts mit mir zu machen! Ich mache was ich will! Und ich will hier jetzt endlich abhauen!“ Sie brüllte, und sie musste aufpassen, dass sich ihre Stimme nicht überschlug. Ihre Hände, die zu Fäusten geballt waren, zitterten, und die Knöchel traten bereits hell hervor. „Nicht gleich ausrasten. Will dir ja niemand etwas Böses.“ Beschwichtigend hob Marco die Hände nach oben und lächelte sie leicht an. „Halts Fressbrett Blondie. Dich hat keiner gefragt!“, spuckte sie ihm förmlich entgegen. Während Marco die Kinnlade bis zum Boden fiel, kriegten sich die anderen Kommandanten vor Lachen kaum noch ein. „Hast wohl ne neue Freundin gefunden, was Marco?“, Thatch schlug ihm lachend auf die Schulter. Jimbei schüttelte nur den Kopf und wendete sich an Whitebeard. „So geht das nun schon seit 2 Tagen!“ Diesen aber schien dieses Schauspiel noch immer köstlich zu amüsieren. „Ja die Kleine hat Biss!“ Im Hintergrund hörte man ein aufgebrachtes Schreien, dass sie nicht klein sei. Aber Whitebeard fuhr ungestört fort: „Ich denke, ich werde sie mit auf mein Schiff nehmen. Sie soll ein Mitglied meiner Crew werden, meine Tochter.“ Nun konnte man die unterschiedlichsten Reaktionen beobachten. Während Jozu sehr überrascht drein blickte, konnte sich Ace das fette Dauergrinsen nicht mehr vom Gesicht wischen. Thatch schien erfreut über den Zuwachs in der Mannschaft zu sein und widmete sich einem tobenden Marco, der mit seinen Händen wild gestikulierte. „Das ist doch nicht dein Ernst, oder? Mit dem Biest halte ich es keinen Tag auf einem Schiff aus, da schmeiß ich sie eher über Bord, oder mich!“ Thatch versuchte den 1. Kommandanten zu beruhigen, was jedoch kläglich scheiterte. „Du alter Sack hast wohl nicht mehr alle Latten am Zaun! Was bildest du dir eigentlich ein, so über mich bestimmen zu wollen?! Ich werde niemals Mitglied in deiner dämlichen Piratenbande!“ Das Mädchen lief zu Hochtouren auf. Erneut zuckten überall in der Gegend massig Steine durch die Luft. Diesmal versuchte sie allerdings nicht nur den blauen Fischmenschen zu treffen, sondern auch die übrigen Anwesenden. „Scheint ja nicht sonderlich erfreut zu sein die Kleine.“ Jozu grinste während er durch einige leichte Bewegungen dem spitzen Gestein auswich. „So ein loses Mundwerk!“ Marco kniff angesäuert die Augen zusammen. „Eine temperamentvolle junge Dame haben wir da aber.“ Thatch lachte laut, sprang in die Höhe und schleuderte mit einem gezielten Schlag sämtliche noch fliegende Steine auseinander. „Was...!?“ Ungläubig riss das Mädchen die Augen auf. Das waren unheimliche Typen! „Überrascht?“ Schadenfroh blickte Marco sie an. Wütend stierte sie ihn an. „Warum willst du nicht in meine Bande eintreten? Viele wären sehr glücklich darüber, sich ein Mitglied meiner Crew nennen zu dürfen.“ Herausfordernd ging er einige Schritte auf sie zu und sah ihr erneut tief in die Augen. „Ich aber nicht! Ich will weder Teil deiner Bande, noch deine Tochter sein! Ich werde nämlich eines Tages meine eigene starke Crew haben und dann werde ich die Königin der Piraten!“ Stille herrschte. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Die Kommandanten warteten auf eine Reaktion ihres Kapitäns. Dieser aber schwieg beharrlich. „Ich werde stärker als alle anderen werden und dann das legendäre One Piece finden! Und du alte Stinkmorchel wirst mich nicht daran hindern!“ Whitebeard musste zugeben, dass er die kleine für ihren Traum und den Mut diesen laut auszusprechen still bewunderte. „Du Rotznase willst Piratenkönig werden? Gurararara!“ „Lach mich gefälligst nicht aus! Du wirst schon sehen!“ Wutentbrannt stampfte sie mit dem Fuß auf, breitete ihre Arme aus und führte sie vor ihrem Körper wieder zusammen. Blitzschnell schleuderte sie plötzlich vereinzelte Flammen in seine Richtung. „Nicht sehr klug von dir, meine Kleine.“ Mit einer einzigen Handbewegung Whitebeards war innerhalb von Sekunden nur noch ein kleines Rauchwölkchen von dem Feuerwirbel übrig. Geschockt weiteten sich die Augen des Mädchens. „Aber...“ Mehr Zeit blieb ihr allerdings nicht, denn ihr Gegner holte erneut zu einem Schlag aus. Wieder erhob er nur kurz seine Hand. Diese kleine Geste reichte aber schon aus, um das junge Mädchen vom Boden wegzureißen. Unkontrolliert wirbelte sie in der Luft herum, bis sie schließlich hart auf dem Untergrund aufschlug. Ein Schreien konnte sie gerade noch unterdrücken, aber ein schmerzverzerrtes Stöhnen kam gequält über ihre Lippen. Ihre Umgebung wurde immer undeutlicher und verschwommener. Ihr Kopf dröhnte, ihr Herz pochte wild. Was nun? Hilflos, unfähig sich zu rühren, lag sie am Boden. Sie biss sich auf die Unterlippe, versuchte aufzustehen, aber scheiterte. Auch nach mehreren Versuchen wollte es nicht gelingen. Ihr Körper weigerte sich, war am Ende seiner Kräfte. Mit den Ellbogen stützte sie sich ein wenig auf, um in das Gesicht ihres Peinigers blicken zu können. War sie denn wirklich so schwach? Whitebeards Gesicht zeigte keinerlei Regung. Er beobachtete, wie das ihm unbekannte Kind versuchte, sich aufzurichten, es aber nicht schaffte. Ihre schwarzen Augen funkelten ihn mit einem kampfeslustigen Glitzern an, welches er schon lange bei keinem Gegner mehr erlebt hatte. „Du bist am Ende deiner Kräfte. Lass es gut sein! Mein Angebot ist noch vorhanden. Komm in meine Bande und werde meine Tochter! Das ist eine einzigartige Chance für dich Zwergin. Außerdem wäre es sehr schade um dein Leben“ Er lächelte sie leicht an, mit diesen unergründlichen Augen, die niemand zu deuten vermochte. Leicht beugte er sich zu ihr herunter und streckte seine Hand aus, um seine Worte zu verdeutlichen. In diesem Moment sammelte das Mädchen ihre letzten noch vorhandenen Kräfte, stämmte mit aller Macht ihre Hände in den Boden, sprang blitzschnell auf und startete den letzten Angriff, den ihr geschwächter Körper noch zuließ. „FICK DICH! DU ALTER SACK!“ Alles wurde schwarz, absolute Stille. Leichtes Sonnenlicht. Ein warmer, weicher Untergrund. Wahrscheinlich ein Bett, oder? Starke Schmerzen durchzuckten ihre Glieder ebenso wie ihren Kopf, der wie sie spürte mit einem Verband umwickelt war. Langsam versuchte sie ihre Augen zu öffnen, was gar nicht mal so leicht war. Nach einigen Versuchen gelang es ihr dann schließlich doch und sie versuchte ihre Umgebung wahrzunehmen. Eine Kajüte? Was machte sie denn bitte auf einem Schiff? Blitzartig schlug sie die Decke von ihrem Körper und sprang aus dem warmen Bett. Ein fataler Fehler, wie sie sich eingestehen musste. Stark wankte sie in alle möglichen Richtungen und konnte nicht ihr Gleichgewicht halten. Zudem machten es ihr die enormen Schmerzen sehr schwer, sich aufrecht zu halten. Nach einigen Minuten gelang es ihr dann Gott sei dank und sie stand wie eine Kerze in dem ihr völlig unbekannten Raum. Die Ereignisse schossen in ihren Kopf und plötzlich konnte sie sich an jedes noch so winzige Detail erinnern. Verärgert kniff sie ihre Augen zusammen und wusste nun nicht so recht, was sie überhaupt machen sollte. Wenn dieser komische alte Knacker sie tatsächlich mit auf sein Schiff genommen hatte... Verdammt! Beschissener Tag, beschissenes Leben! Und jetzt? Fliehen war wohl nicht drinnen. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, mit welcher Leichtigkeit der Alte sie fertig gemacht hatte. Was sollte das ganze überhaupt? Es war ja wohl nicht normal, dass man ein Kind einfach so, und dass auch noch gegen seinen Willen in seine Piratenbande aufnahm! Der wollte sie ja wohl verarschen! Verächtlich schnaubte sie, sich noch immer im Unklaren darüber, wie sie nun als Nächstes handeln sollte. Leicht schüttelte sie ihren Kopf. Hatte ja jetzt im Moment doch keinen Sinn. Vorsichtig begutachtete sie ihren Körper, der, wie sie feststellen musste einwandfrei verarztet worden war. In Sachen Medizin konnte ihr niemand etwas vormachen. Dennoch löste sie die Verbände, sowohl am Körper, als auch am Kopf. Leise glitt der Stoff zu Boden. Sanft legte sie ihre Hände auf die verwundeten Stellen. Ein helles violettes Licht umströmte ihre Finger und bereits nach wenigen Augenblicken sah man von den Verletzungen nichts mehr. „Merkwürdig, aber durchaus praktisch.“ Zufrieden mit ihrer guten Arbeit grinste sie in sich hinein. Al nächstes hieß es Nerven zu bewahren. Vorsichtig und so leise wie nur irgendwie möglich öffnete sie die Holztüre der Kajüte, in die man sie befördert hatte. Sachte lugte sie hinaus auf den Gang, niemand war zusehen. „Na toll!“ Beleidigt tat sie einen Schritt auf den Gang. Wieso war hier denn bitte keine Sau? Kopfschüttelnd machte sie sich auf den Weg, um ans Deck zu gelangen. Grelles Sonnenlicht kam ihr entgegen, als sie oben ankam. Lautes Grölen und Gelächter drang an ihre Ohren. Etliche Männer waren an Deck. Manche schliefen, andere unterhielten sich angeregt, wieder andere hielten es anscheinend für lustig, sich mitten am Tag bereits zu betrinken. Einige der Männer verstummten, als sie das Mädchen sahen. Den meisten schien ihre Anwesenheit allerdings relativ egal zu sein. „Du bist ja schon wieder wach. Hätte ich nicht gedacht, dass du nach Paps´ Vorstellung vorhin so schnell wieder auf den Beinen bist.“ Marco lehnte gelassen an einer Wand und sah belustigt auf sie herunter. „Kannste dir ne Scheibe von abschneiden, Fruchtschädel!“ Frech ging sie an ihm vorbei, ohne ihn nur noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Diesmal kam sie ihm aber nicht so einfach davon. Denn ehe sie sich versah hatte er sie an ihrem Kleid gepackt und hinten am Nacken hochgezogen. „Lass mich runter du Spinner!“ Er hob sie auf eine Augenhöhe und amüsiert in die Augen. „Du solltest lernen ein wenig mehr Respekt zu zeigen Kleine. Das könnte hier sonst noch böse für dich ausgehen.“ Den Blick den er nun aufsetzte ließ sie schlucken. „Marco, lass doch das arme Mädchen in Ruhe. Die kann ja schließlich auch nichts für deine Stimmungsschwankungen.“ Thatch gesellte sich lachend zu den beiden Streithähnen. „Sie hat ja immerhin angefangen.“, grummelte Marco vor sich hin, entschied sich dann aber dafür das Mädchen wieder runter zu lassen. Sobald diese wieder festen Boden unter den Füßen spürte nahm sie sogleich ein paar Schritte Abstand von den beiden Kommandanten. „Dir scheint es wieder besser zu gehen. Das freut mich.“ Erschrocken drehte sie sich um. Da war er! Der Kerl, der sie gegen ihren Willen verschleppt hatte und über ihren Kopf hinweg über ihre Zukunft entschieden hatte. Da saß er nun ganz gemütlich und schüttete tonnenweise Sake in sich hinein. Und er lächelte sie schon wieder so merkwürdig an, als könnte er in ihr Inneres blicken. Die ganze Situation gefiel dem jungen Mädchen überhaupt nicht. „Was soll das alles? Wieso bin ich hier?“ Sie versuchte ein Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. Mittlerweile waren sämtliche Augenpaare der Crew auf sie und den Kapitän gerichtet. Es herrschte Stille. Einzig das sachte Rauschen des Meeres konnte man vernehmen. „Ich dachte das wäre klar. Du gehörst ab jetzt zu meiner Bande. Den Whitebeard Piraten.“, erklärte er ihr als wäre es das normalste auf der Welt. „Das ist ja wohl ein schlechter Scherz! Und selbst wenn nicht, hast du alte Stinkmorchel mir überhaupt nichts zu sagen!“ „Gurararara! Dein Temperament gefällt mir. Aber du wirst dich wohl mit der Tatsache abfinden müssen. Ich habe es bereits beschlossen. Ich will sehen, was aus dir wird. Wirf dein Leben doch nicht so einfach weg!“ „Du alter Sack kannst mich mal! Ich hau hier ab! Ihr habt doch alle nen Vollschaden! Und mein Leben geht dich einen feuchten Dreck an!“ Wütend schrie sie ihn an. „Mit der Kleinen wird’s hier bestimmt nicht so schnell langweilig.“ Jozu lachte in sich hinein und stieß Marco in die Seite. „Ja ich weiß nur nicht, ob ich das jetzt positiv oder negativ sehen soll.“ Entrüstet lies er die Schultern hängen und musterte das kleine Energiebündel, das gerade versuchte über die Rehling zu klettern. Halt! Was machte sie??? „HEY STOP!“ Marco, Ace und Thatch stürmten gleichzeitig auf sie zu und hielten sie davon ab, ihren Plan in die Tat umzusetzen. „Spinnst du? Wir sind mitten auf dem Meer und du kannst weder schwimmen, noch hast du ein Boot!“ Ace verpasste ihr eine Kopfnuss unter der sich zusammenzuckte. „Autsch! Du Blödmann! Was fällt dir ein mich zu schlagen? Außerdem habe ich doch gerade eben gesagt, dass ich hier verschwinde. Welcher Vollidiot behauptet eigentlich, dass ich nicht schwimmen kann?“ Sie lief schon rot an so wütend war sie. Was bildeten sich diese Oberidioten eigentlich alle ein? „Hast du denn nicht von einer Teufelsfrucht gegessen?“ Nun mischte sich der Kapitän in die Unterhaltung mit ein. „Nein, habe ich nicht, du alter Sack!“ „Wirklich interessant.“ „Ja, total...“ Genervt verdrehte sie die Augen, was den Kapitän zum schmunzeln brachte. „Hör mir mal gut zu. Finde dich lieber mit der Situation ab. Versuchst du noch einmal abzuhauen, dann werde ich schon dafür sorgen lassen, dass du solche Dummheiten in Zukunft unterlässt!“ Das war doch wohl alles nicht wahr!? Während sie noch immer versuchte die sie umklammernden Hände der Kommandanten loszuwerden, starrte sie fassungslos in das Gesicht des großen Piraten. „Warum das alles? Ich verstehe das nicht.“ Ihre Stimme war nun kein Brüllen mehr. Sie wurde immer leiser und starrte auf den Boden, als ob der die Antworten wüsste. „Das musst du im Moment auch noch nicht. Manchmal versteht man gewisse Dinge erst mit der Zeit und du bist schließlich noch blutjung, meine Tochter.“ Die Kommandanten ließen von ihr ab. Doch das letzte Wort von Whitebeard brannte sich praktisch in ihr Gehör ein, /Tochter/ „Nenn mich gefälligst nicht so! Du bist nicht mein Vater und wirst es niemals sein!“ Mit diesen Worten rannte sie unter Deck und ließ eine fassungslose Crew und ihren Kapitän zurück. „Die wird uns noch ganz schön auf Trab halten.“ „Das finde ich gar nicht so lustig, Ace! Wegen der bekommen ich irgendwann noch mal einen Nervenzusammenbruch!“ Marco blickte ziemlich finster drein. „Ja aber ihr respektloses Verhalten gefällt mir irgendwie.“ Thatch beteiligte sich ebenfalls an dieser Unterhaltung. Mittlerweile hatten sich die Crewmitglieder wieder ihren üblichen Aktivitäten gewidmet. „Ich denke sie muss sich nur erst an die ungewohnte Umgebung gewöhnen. Sie braucht vielleicht einfach ein bisschen Zeit.“ Thatch sah in den Himmel, der heute völlig wolkenlos war. „Ja, vielleicht.“ „Marco!“ Der Kommandant der 1. Division blickte fragend zu Whitebeard und näherte sich ihm. „Was gibt es, Vater?“ „Ich werde das Mädchen in deine Division stecken.“ „WAS? Ist das dein Ernst?“ Schockiert blickte er zu seinem Vater auf. „In der Tat. Ich denke sie wird sich dort gut schlagen. Und du wirst ein Auge auf sie haben!“ „Na super...“ Der Tag konnte nicht mehr schlechter für ihn laufen. Er gesellte sich wieder zu seinen sich vor Lachen krümmenden Kameraden. Die Sonne war bereits untergegangen. Nur das seichte Licht des Mondes spendete ein wenig Licht in dem dunklen Raum, in dem sie nun schon seit Stunden alleine hockte. Sie saß gegen eine Wand gelehnt, die Beine an ihren Körper gezogen und blickte regungslos auf die gegenüberliegende Holzwand. /Tochter/ Was bildete sich dieser Whitebeard eigentlich ein? Aber sie wusste, dass sie sich momentan seinem Willen beugen musste. Sie hatte gar keine andere Wahl. Sie hatte seine Kräfte am eigenen Leib zu spüren bekommen und das war wahrscheinlich nur ein minimaler Bruchteil seiner eigentlichen Kräfte gewesen. Sie wusste nur zu gut, mit wem sie es hier zu tun hatte. Sie war ja schließlich nicht von gestern. Whitebeard war überall bekannt, als der stärkste Pirat der Welt seit Gol D Rogers Tod. Außerdem war er einer der 4 legendären Kaiser. Dennoch wollte sie vor ihm nicht kuschen. Deshalb hatte sie es zumindest versucht, sich gegen ihn zu behaupten. Betrübt musste sie feststellen, dass sie noch sehr viel stärker werden musste, um ihren großen Traum, die nächste Piratenkönigin zu werden, erreichen zu können. /Tochter/ Dieses Wort passte ihr gar nicht. Er war verdammt noch einmal nicht ihr Vater! Dann hatte er auch kein Recht sie als seine Tochter zu bezeichnen. Alles in ihr sträubte sich dagegen. Von draußen konnte sie wildes Grölen und Geschrei wahrnehmen. Diese Piraten feierten wohl sehr gerne. Sie hörte, wie jemand die Türe leise öffnete, hereinkam und sie dann hinter sich schloss. Es interessierte sie nicht sonderlich, wer es war. Sie war erschöpft und sah keine Notwendigkeit darin, sich in eine Verteidigungsposition zu begeben. Die Piraten auf diesem Schiff wollten ihr nichts tun. Das hatte sie in der Zwischenzeit erkannt. Wie gebannt starrte sie noch immer die Wand an, bis sich ein ihr vertrautes Gesicht in ihr Blickfeld schob. Marco hatte sich vor sie hingekniet und musterte sie mit ausdruckslosem Gesicht. Still betrachtete sie ihn. „Ich habe mir gedacht, dass du vielleicht ein wenig Hunger haben könntest.“ Er stellte eine kleine Schale mit Essen neben sich und ließ sie nicht aus den Augen. „Hn.“ Wie auf Kommando knurrte ihr Magen einmal auf. Ihre Wangen erröteten leicht. Verräterischer Körper! Marco musste schmunzeln. „Lag ich wohl goldrichtig.“ Beschämt schaute sie in eine andere Richtung. „Du solltest etwas essen. Danach sieht die Welt vielleicht schon wieder ganz anders aus.“ Noch immer hockte er direkt vor ihr. „Meinst du, wenn ich was esse, wird sich irgendetwas ändern oder was?“ Sie sah ihm nun ebenfalls in die Augen. „Wer weiß.“ Leicht lächelte sie. Einen Versuch war es ja wert. Verwundert beobachtete Marco, wie sie tatsächlich die Schüssel nahm und zaghaft einen Bissen in ihren Mund schob. Er konnte es gar nicht glauben. Sie hörte nicht nur auf ihn, sie lächelte so gar. Er entschied sich bei ihr zu bleiben. Eigentlich hatte er vor gehabt ihr nur ein wenig Nahrung vorbeizubringen und dann wieder zu seinen Kameraden zu gehen. Aber nun wollte er ihr Gesellschaft leisten, da sie ja anscheinend nicht wieder das Kriegsbeil mit ihm ausgraben wollte. Es war nicht sonderlich überraschend für ihn, dass sie in kürzester Zeit den ganzen Inhalt der Schale verdrückt hatte. Sie musste schon eine ganze Weile lang nichts mehr gegessen haben. Deutlich fitter stellte sie das nun leere Gefäß neben sich ab und widmete sich wieder ihrem Gegenüber. „Willst du noch mehr? Wir haben reichlich an Bord, falls du noch etwas möchtest.“ „Nein.“ „Wenn du meinst.“ Er kratzte sich am Kopf und wusste nicht so recht, was er zu ihr sagen sollte. „Danke...“ Er erstarrte in seiner Bewegung und sah sie sprachlos an. Er musste sich verhört haben, aber es machte nicht den Anschein danach. Verlegen blickte sie zu Boden. Sie konnte ja auch anders, wenn sie nur wollte. Leicht lächelnd fing er an zu sprechen. „Nicht der Rede wert. Kann dich ja nicht verhungern lassen Kleine!“ Verwundert stellte er fest, dass ihre Gedanken abschweiften, da sie die Zimmerdecke fixierte. Abwesend meinte sie ruhig sprechend: „Nenn mich nicht immer klein.“ Er lachte rau auf. „Weiß ja niemand wie du heißt.“ Verwirrt sah das Mädchen nun wieder zu ihm. Sie legte den Kopf leicht schief. Sie schien zu überlegen dann lächelte sie erneut. „Nala. Ich heiße Nala.“ Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihm antwortete. „Nala also... Ich bin Marco. Der Kommandant von Whitebeards 1. Division.“ Er überlegte einen Augenblick. „Zu der du ab heute auch gehörst.“ „Was?“ Erschrocken sah sie ihn an.“Wer behauptet das?“ „Vater wollte es so. Er wird schon seine Gründe haben.“ Ihre Augen wurden leicht glasig und richteten sich wieder an die gegenüberliegende Wand. „Vater... Warum nennt ihr euren Kapitän Vater?“ Ihre Stimme glich eher einem Flüstern. Nun sah sie erwartungsvoll in sein lächelndes Gesicht. „Weil er uns seine Söhne nennt. Es macht uns glücklich. Wir sind eine Familie und auch wenn es nur ein Wort ist... es macht uns einfach glücklich.“ Sie hatte Kopfschmerzen. Das war alles? Weil es sie glücklich machte? „Eine Familie, huh?“ Sie schüttelte den Kopf ein wenig. Das war so absurd... „Ja. Und wir respektieren ihn alle sehr. Er sorgt sich um jeden einzelnen. Und deshalb solltest du auch aufhören ihn so zu verachten. Er wird sich schon etwas dabei gedacht haben, als er dich aufgenommen hat. Sei dankbar für die Chance und das Vertrauen, das er dir entgegenbringt.“ „Dankbar... Ich verstehe ihn einfach nicht!“ Er schmunzelte leicht. „Weißt du, das tun wir auch nicht immer. Aber wir vertrauen ihm. Er weiß, was er tut. Du solltest das auch tun. Du wirst sehen, dass es hier bei uns gar nicht so übel ist.“ Er kratzte sich am Kopf und erhob sich. „Vielleicht...“ Nala schaute zu ihm hinauf. „Ich werde dann mal wieder zu den anderen zurück gehen. Wenn du möchtest kannst du ja mitkommen. Paps würde es bestimmt freuen.“ Abwartend stand er da und blickte zu ihr. Er lächelte, als sie sich schließlich erhob und ihn anlächelte. „Von mir aus.“ Er nickte zufrieden. „Dann komm mal mit.“ Zusammen verließen sie den Raum. Er wusste nicht warum, aber langsam konnte er sich die kleine Nala doch ganz gut in ihrer Mannschaft vorstellen. Verrückte Welt.... 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