How I Go von _ayame (Hermine x Blaise) ================================================================================ Kapitel 9: Zukunft. ------------------- Es war kaum zu glauben, doch sie hatten es geschafft. Die Ausbildung war beendet und das mit Erfolg. Wie schnell die Zeit vergangen war. Nun stand er im Ministerium und hielt sein Abschlusszeugnis in der Hand und dazu noch einige Informationsblätter. Blaise stand gemeinsam mit seinem Team in der Großen Versammlungshalle und hörte den Leuten überhaupt nicht mehr zu. Im Nachhinein konnte er nicht einmal mehr sagen wer überhaupt am Rednerpult gestanden hatte. Zu sehr war er überwältigt mit Auszeichnung abgeschlossen zu haben. Er wusste, dass er gut war, doch dass er zu den besten gehörte war ziemlich überraschend, wenn es auch noch auf Papier stand. „Kommt, ich lade euch zum Essen ein. Das muss doch gefeiert werden.“, Savage hatte jeden einzelnen von ihnen gedrückt und strahlend gratuliert, doch man sah ihm an, dass er den gleichen Gedanken hatte wie sie drei. Die Zeiten ihres Teams waren vorbei. Blaise schaute von einem zum Anderen. Savage würde ein neues Team bekommen und ausbilden. Cormac würde sicherlich auch weiterhin Aufträge ausführen und auch ein guter Teamführer werden. Er selbst war sich nicht sicher was aus ihm werden würde. Wahrscheinlich würde er wie Cormac auch ein Team bekommen und Aufträge im Ausland erfüllen. Hermine? Er wusste nicht, ob sie weiter an der Front bleiben würde oder den Status eines Ausbilders annehmen würde. Es würde sie wohl beides reizen und auch in beidem würde sie erfolgreich sein. Das wusste er einfach nur. Seit der Hochzeit, die vier Wochen her war, hatten sie sich nicht mehr gesehen oder voneinander gehört. Sie alle hatten Urlaub gehabt, den jeder für sich verbrachte. Cormac hatte mit seiner frisch angetrauten eine lange und ausgiebige Hochzeits – Weltreise unternommen und vom Rest wusste er nicht wirklich was. Er selbst hatte die freien Wochen mit Familie und Freunden verbracht und auch immer wieder einen Versucht unternommen Hermine zu erreichen. Nie hatte sie sich auch nur ansatzweise zurückgemeldet. Weder auf magischem Wege wie Eulen oder aber nicht magischen Wegen wie SMS oder E-Mail. Ja, durch die Ausbildung war er an solche Dinge gelangt und empfand sie als recht hilfreich. Jedenfalls hatte sie auf keine seiner Nachrichten reagiert und unangemeldet wollte er nicht bei ihr zu Hause auftauchen. Blaise wusste genau, dass er sich wie ein Idiot benommen hatte und alles zerstört hatte auf der Hochzeit. Nicht der Kater am nächsten Morgen hatte ihn daran erinnert, auch nicht der noch leicht gerötete Fleck auf seiner Wange, sondern der Besuch von Cormac. Der Kerl hatte ihm schon einmal eine verpasst, als er in Deutschland Mist gemacht hatte, doch der strafende Blick seines Freundes hatte seine Realität zerstört. Selbstverständlich hatte keiner außer Zabini selbst das ganze verbockt und er gab auch niemandem die Schuld, doch sein alter Teamkamerad hatte ihn auf den Boden der Tatsachen gebracht. # „Es tut mir Leid, wirklich.“, hatte er gegrummelt, nachdem er die Tür geöffnet hatte und seinen Kumpel entdeckt hatte. „Entschuldige mich auch bitte bei Lynette.“, ohne auf seinen Kumpel zu achten hatte sich Blaise ein Wasser eingegossen und ein Aspirin aus dem Schrank genommen. „Während Lynette kein Stück wütend auf dich ist, könnte ich dich in der Luft auseinander nehmen.“, seine Stimme war ruhig und doch konnte Blaise die unterdrückte Wut raushören. Klar, ihm würde es wohl nicht anders gehen in diesem Moment, wenn er ehrlich war. Eigentlich hatte er auf einen lauten Wutausbruch des ehemaligen Löwen gewartet, doch dieser schien sich recht gut unter Kontrolle zu haben. Die Beziehung zu Lynette schien ihn weicher gemacht zu haben und ein wenig war Blaise schon eifersüchtig auf das Paar. Sie hatten sich gefunden und würden jetzt auf ewig glücklich sein können. „Ja, ich hätte nicht so viel trinken sollen. Ich weiß auch nicht was da über mich kam.“, gerade wollte er zum Trinken ansetzen als er auch schon an seinem T-Shirt gepackt wurde und mit einer Wucht gegen die Wand daneben gedrückt wurde, dass Blaise beinahe die Luft wegblieb. Hatte er nicht gerade noch die Ruhe und Zurückhaltung seines Kumpels gelobt, strich er diesen Gedanken auch schon direkt wieder aus seinen Gedanken. Das Glas war klirrend zu Boden gegangen und der Küchenteppich war nun vollgesogen mit dem Wasser. „Ich habe dir bereits einmal gesagt, dass du sie nicht wie Dreck behandeln sollst. Hast du mich damals nicht verstanden? Hätte ich deutsch mit dir reden sollen?“, noch immer drückte der Junge seinen Freund gegen die Wand und würde wohl auch so bald seinen Griff nicht lockern. Doch mehr an dieser Situation verwirrte ihn, dass es anscheinend um Hermine ging. „Mir reicht es so langsam. Dass du voll warst und rumgebrüllt hast – ich hätte es auf deiner Hochzeit wahrscheinlich genauso getan. Das kann ich dir wirklich verzeihen. Doch ich kann dir nicht verzeihen, dass du ein verdammtes, egoistisches Arschloch bist und auch noch irgendwelche Ansprüche auf Hermine stellst. Sie ist dir schlichtweg egal und eine verdammte Notlösung, wenn Carmen nicht da ist und das hat sie eindeutig nicht verdient. Wenn dir dein Leben lieb ist, bringst du das wieder in Ordnung.“, Cormac ließ von ihm ab, schnaufte und verpasst ihm noch einen Kinnhacken, den Blaise einfach über sich ergehen ließ. Zu sehr hatten ihn die Worte durcheinander gebracht. Was sollte das denn bitte? Hermine hatte ihm immer einen Korb gegeben, wenn er eine einzige Verabredung mit ihr haben wollte, immer und immer wieder hatte sie abgelehnt ohne ihm eine gescheite Begründung zu geben und auf einer Hochzeit konnte sie sich plötzlich mit Pucey vergnügen und eine Reise mit ihm planen? Das war ja wohl verdammt noch eins nicht fair von ihr gewesen und jetzt bekam er auch noch Schläge? „Sie hat mich geohrfeigt und sie ist jetzt die Arme oder wie?“, Blaise zog sein Shirt wieder gerade und rieb sich das schmerzende Kinn. Wenigstens hatte er einen ordentlichen Schlag drauf, dachte sich Blaise sarkastisch. „Reiz meine Selbstbeherrschung nicht zu sehr aus, Zabini.“, mit einem drohenden Finger sah der Junge seinen ehemaligen Teamkameraden an und überlegte ein wenig. „Du verstehst es wirklich nicht.“, kam es überrascht und er ließ seine Hand sinken. Diese Erkenntnis schien ihn ziemlich zu schockieren, denn ihm blieb der Mund offen stehen. „Was versteh ich denn bitte nicht? Dass sie mir ständig einen Korb gibt und da einen romantischen Trip mit nem Anderen plant?! Das ist nicht fair von ihr und das weißt du verdammt gut.“, zischte der junge Mann und nahm seinen Zauberstab von der Arbeitsplatte und ließ die Scherben mit einem Schlenker verschwinden. Wovon redete denn der Kerl denn nur? Erst kam er einfach vorbei, presste ihn gegen eine kalte Wand und verpasste ihm dann auch noch eine. „Ich muss los.“, keuchte er und schüttelte den Kopf. Nun verstand Blaise gar nichts mehr. Er musste los? Wohin denn so plötzlich. „Ich muss los.“, wiederholte er nochmals und schaute dann seinen Freund an. Ja, sie waren Freunde geworden über die Jahre und durch die Aufträge. Sie konnten einander blind vertrauen und das würde die Zukunft wohl auch nicht großartig ändern können. „Und du solltest dich schleunigst mit Hermine aussprechen. Doch wage es nicht sie noch einmal zum Weinen zu bringen! Dann werde ich dich persönlich töten, das schwöre ich dir bei Merlin.“, ohne eine Antwort zu bekommen verschwand er aus der Wohnung und ließ einen leicht verunsicherten Blaise zurück. Sie hatte wieder wegen ihm geweint? # Blaise erwachte mit einem brummenden Kopf. Die Nacht war zu kurz gewesen und die wirren Träume von Hermine, Carmen, seiner Vergangenheit hatten ihren Beitrag dazu getan. Vorsichtig und blinzelnd drehte er sich in dem großen Bett um und spürte, dass er alleine war. Seine Augen riss er augenblicklich auf und sah, dass Hermines Hälfte bereits kalt war. Wie lange war sie denn schon auf den Beinen? Sein Blick auf den Wecker verriet ihm, dass es erst kurz nach halb 8 war. Normalerweise standen sie immer gemeinsam auf und genossen noch die Zeit, die sie alleine für sich hatten, im Bett. Mit zwei fließenden Bewegungen war er auf den Beinen und vertrieb den aufkommenden Schwindel mit zwei kräftigen Atemzügen. Er machte sich auf den Weg in die Küche und entdeckte dort niemanden. Der Tisch war auch leer, die Kaffeemaschine machte auch keine Geräusche. Der nächste Gang brachte ihn zu seinem Sohn, der noch tief und fest zu schlafen schien. Behutsam zog er die Tür wieder zu und machte sich auf die Suche nach seiner Frau. Draußen war es noch recht dunkel. Immerhin kam der Winter und die Tage wurden kürzer. Es dauerte auch nicht lange. Bad, Küche, Kinderzimmer, Schlafzimmer, Wohnzimmer – alles leer und verlassen. Als Blaise schließlich das Esszimmer erreichte und durch die geöffnete Terrassentür nach draußen blickte, blieb ihm beinahe das Herz stehen, ehe sein Herz wie wild schlug. Draußen stand sie, die Haare wirr durcheinander, der Blick unfokussiert und hatte einen seiner Pullover um sich geschlungen. Sie hatte geweint. # Das Essen verlief eher schweigend. Savage und Cormac versuchten Gespräche ins Rollen zu bringen und doch war es nicht das selbe, wenn sie antwortete oder gar Blaise. Nicht einmal schenkte sie ihm auch nur einen Blick, während sein Blick ganz alleine ihr galt. Den anderen Beiden Männern am Tisch war es bereits aufgefallen, doch sie ließen das Szenario kommentarlos. „Wo wir gerade hier alle vier zusammen sitzen möchte ich euch direkt eure Zukunft übermitteln.“, ihr Ausbilder zog drei Umschläge aus seinem Umhang, die alle feinsäuberlich mit ihren Namen beschriftet waren. Jeder von ihnen bekam seinen Umschlag und ungläubig starrten sie drauf. Wenn sie die Umschläge öffnen würden, wäre ein Kapitel endgültig abgeschlossen und es gab kein zurück. Vorsichtig rissen sie die Umschläge auf und überflogen die wenigen Zeilen, die dort niedergeschrieben worden waren. „Team Comp. Ex. II“, Cormac war der Erste, der die Stimme wiederfand und den Inhalt seiner Karte preisgab. Team Comp. Ex. II war eine Einheit, die sich mit dem Ausland – vor allem Europa beschäftigte. Sie waren spezialisiert im Aufspüren und er wäre weiterhin direkt an der Front. „Team Comp. Out. III“, Blaise war der nächste und er wusste, dass es für ihn einen leicht anderen Weg gab. Oh, damit hatte er überhaupt nicht gerechnet, wenn er ehrlich gewesen war. „Asien, Glückwunsch.“, Savage klopfte ihm auf die Schulter und doch konnte er es noch nicht fassen. Stattdessen blickte er auf Hermine, die noch immer keine Reaktion zeigte. War es nicht das, was sie sich gewünscht hatte? Statt einer Antwort hatte sie ihre Karte nur zugeklappt und wieder in den Umschlag geschoben. „Entschuldigt mich.“, sie erhob sich von ihrem Platz und verließ das Restaurant. Drei Augenpaare hatten sich auf ihren Rücken gerichtet und es sollte das letzte Mal sein, dass sie Hermine für die nächsten vier Monate sahen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)