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Mehr als nur Bewunderung

Balthier x Vaan
von

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Erkenntnis

"Vaan! Vaan, jetzt warte doch mal!", rief Penelo dem überaus genervt wirkenden Vaan zu. Doch dieser machte keine Anstalten stehen zu bleiben, sondern lief umso schneller als er merkte, dass Penelo ihm schon ziemlich nahe war.

Gerade wollte er um die nächste Ecke biegen, da packte ihn eine Hand von hinten an seine linke Schulter. Gezwungenermaßen blieb er stehen und schaute nun Penelo ins Gesicht, die ihre Arme verschränkt hatte.

"Was sollte das denn? Warum bist du auf einmal weggelaufen? Balthier war doch gerade dabei mit der Verkäuferin zu verhandeln."

"Ja, und hast du auch gesehen wie er mit ihr verhandelt?"

Penelo verdrehte ihre Augen. "Klar, er flirtet ein wenig mit ihr, aber ich verstehe überhaupt nicht warum du dich deswegen so aufregst. Das macht er doch ständig."

"Eben! Das macht er ständig! Warum kann er sich nicht einmal zurückhalten?"

Nach einigen Sekunden fing Penelo an zu schmunzeln. "Du weißt schon, dass du dich gerade anhörst, als wärst du eifersüchtig."

Erst nach einem Moment verstand Vaan was Penelo eben gesagt hatte. Eifersüchtig? Vaan war geschockt. So hätte er sein Verhalten nie gedeutet. Aber vielleicht war er es wirklich? Vielleicht.

Penelo rechnete eigentlich mit einem Protest Seiten Vaans über ihre nicht ganz ernst gemeinte Bemerkung. Umso überraschter war sie, als dieser in seinem Stillschweigen auch noch rot anlief.

"Hey, du wirst ja rot! Warum wirst du denn rot?", lachte Penelo über Vaans Reaktion.

"Was redest du denn da? Ich werde doch nicht rot. Ich... ich bin nicht eifersüchtig." Vaan versuchte sich rauszureden, lief aber schnell wieder in die Richtung, aus der er vorhin gekommen war, um dieser penlichen Situation zu entgehen.
 

Gefolgt von Penelo traf Vaan in dem Luftschiffterminal von Bhujerba ein. Balthier und Fran saßen bereits im Wartebereich und es war offensichtlich, dass Balthiers Verhandlungstaktik erfolgreich gewesen war, denn neben ihm lagen verschiedenste Kleinteile von Waffen sorgfältig in Tüten verpackt.

"Ach, auch wieder da?" Balthiers Blikck lag auf den beiden Jugendlichen.

Vaan war immer noch leicht gereizt und aufgrund seiner vorherigen Reaktion penlich berührt, deswegen schaute er Balthier nicht an und antwortete auch nicht auf seine unnötige Frage. So ergriff Penelo das Wort.

"Haben wir jetzt alles was wir brauchen?" Dabei deutete sie auf die Einzelteile neben Balthier.

"Ja, das ist alles. Was Basch und Ashe angeht, die beiden kommen selbst nach. Anscheinend haben sie noch einige wichtige Dinge hier in Bhujerba zu erledigen, also können wir gleich aufbrechen."

Vaan war froh, als er hörte, dass sie endlich weg konnten. Sie hatten wirklich schon mehr als genug Zeit hier verbracht und er wollte gerne wieder nach Rabanastre. Außerdem würde Balthier sich dann wenigstens nicht mehr an die Frauen in dieser Gegend ranmachen können.

Die vier machten sich auf den Weg zur Strahl und man konnte sehen, dass Balthier zufrieden war. Eigentlich freute sich Vaan auch für ihn, aber in seiner momentanen Stimmung war er nicht in der Lage diese Freude nach außen hin zu tragen und deswegen schwieg er auch weiterhin. Kurz nachdem sie die Strahl betreten hatten, verschwanden Balthier und Fran mit der Ankündigung sie würden das Luftschiff starten, obwohl Vaan nicht ganz klar war warum Fran mitging. Und so ergab es sich, dass er und Penelo wieder alleine waren. Nun hoffte der aschblonde Junge inständig Penelo würde das Thema von vorhin nicht wieder aufgreifen, doch kaum hatte er daran gedacht, leitete sie das Befürchtete mit ihren ersten Worten ein.

"Jetzt mal ehrlich, Vaan. Weswegen bist du denn rot angelaufen und dann auch noch weg gerannt als ich vorhin gemeint habe, dass du eifersüchtig zu sein scheinst?"

"Das... das war, weil... !"

Vaan versuchte eine Erklärung oder noch viel mehr eine plausibel klingende Lüge für sein Verhalten zu finden um nicht auf die wohl offensichtlichen Tatsachen zu sprechen zu kommen, doch er scheiterte kläglich. Was war bloß mit ihm los? Er war doch sonst immer so schlagfertig, wenn es um das erfinden von Lügen ging. Und jetzt? Nichts.

"Na einfach weil ich gar nicht eifersüchtig bin!"

Wenn schon nichts mit lügen war, dann wollte er wenigstens einen normalen, wenn auch nicht ganz sinnvollen, Satz zu Stande gebracht haben, bevor Penelo ihn weiter durchlöchern würde.

"Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass man sich so verhält, wenn man nicht eifersüchtig ist?" Ungläubig starre die Blondine ihrem besten Freund in die Augen.

"Nein, aber... . Ach, ich weiß auch nicht. Du setzt mich viel zu sehr unter Druck mit deinen Fragen, weißt du das?"

"Ich setze dich unter Druck? Das bist wohl eher du selbst. Aber ich glaube ich weiß schon worum sich diese ganze Sache hier dreht."

Ohne, dass sie ihren Verdacht überhaupt ausgesprochen hatte, fing Vaans Puls auf einmal an zu rasen. Mit zusammengekniffenen Augen wartete er auf Penelos weitere Worte, doch stattdessen hörte er sie mit langsamen Schritten näher kommen. Plötzlich spürte er, wie sie ihre Arme von hinten um ihn schlang und mit aufgeregt fröhlicher Stimme flüsterte:

"Du bist verliebt!"

In diesem Moment glaubte Vaan sein Herz würde stehen bleiben, doch sie hatte noch nicht alles gesagt. Ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste, Teil fehlte noch.

"Und zwar in... ."

Sie machte eine Pause.

Gleich. Jetzt gleich würde sie den Namen aussprechen. Es war kaum auszuhalten so warm war es inzwischen in ihren Armen geworden. Vaan war kurz davor sie zu unterbrechen, aber da hatte sie es auch schon über ihre Lippen gebracht.

"... Balthier."

Damit hatte sie ihre Vermutung ausformuliert und so sehr der Aschblonde es auch abstreiten wollte, musste er sich eingestehen, dass sie absolut recht hatte. Gerade wollte er etwas erwidern, als er sich zu Penelo umgedreht hatte um ihr ins Gesicht zu schauen, da ertönte eine Stimme hinter ihm.

"Ihr habt meinen Namen erwähnt?"

Vaan traute seinen Ohren nicht und noch viel weniger traute er sich sich umzudrehen. Hatte Balthier das Gespräch etwa mitgehört? Wusste er nun bescheid? Der Junge wollte sich die Folgen gar nicht ausmalen. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Trotz seiner Angst wandte sich Vaan Balthier zu, da er ihn gut genug kannte um zu wissen, dass er ihn sowieso aufgefordert hätte seinem Gesprächspartner nicht den Rücken zuzuwenden. Das gehörte sich nicht. Doch bei Balthiers Anblick war es endgültig zu viel. Vaan wurde rot wie eine überreife Tomate und eilte auf das Deck des Luftschiffes. Er brauchte unbedingt frische Luft und Abstand zu Penelo und vor allem Balthier. Das einzige, was er noch wahrgenommen hatte, waren die verwirrt hinterherschauenden Blicke seiner Gefährten und jetzt konnte er nur noch beten, dass Penelo Balthier nichts über seine Gefühle für ihn erzählen würde. Schlimm genug, dass sie es herausgefunden hatte, aber so wie er sie kannte würde sie nichts sagen. Nicht sofort.

Missverständnisse

Eine leichte Brise wehte durch Vaans Haar, während sich dieser zur Beruhigung die an ihm vorbeiziehende Landschaft betrachtete. Er konzentrierte sich voll und ganz auf seine Umgebung und wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie im königlichen Rabanastre ankommen würden. Bis dahin musste er jedoch noch durchhalten und den anderen, so gut es ging, aus dem Weg gehen.
 

Der Motor des Luftschiffes brummte draußen ziemlich laut, doch das tat Vaans Beruhigungsversuch keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Dieses Geräusch erinnerte ihn daran, wie gern der junge Bürger aus Rabanastre ein Luftpirat wäre. Wie gern würde er ein eigenes Luftschiff besitzen. Dann hätte er unendlich viel Freiheit. Mit verträumtem Blick und leicht hochgezogenen Mundwinkeln gab er sich seinen Sehnsüchten bezüglich der Luftpiraterie hin. Er würde mit seinem Luftschiff über ganz Ivalice fliegen, er würde sich so frei fühlen, er würde Aufsehen erregen und als der beste Luftpirat in Ivalice bekannt werden. Wenn er doch nur so sein könnte wie …

Nein! Dank seines Gedankengangs musste er unwillkürlich wieder an Balthier denken und daran, dass dieser vielleicht schon über alles bescheid wusste. Dabei war Vaan gerade fast wieder vollkommen zur Ruhe gekommen, aber nun waren all seine Ablenkungsversuche unnütz geblieben. Er raufte sich die Haare vor Wut über sich selbst und seufzte anschließend schwer.
 

„Worüber machst du dir denn so viele Gedanken?“

Reflexartig drehte sich Vaan um und erblickte ihn. Balthier. Der hatte ihm gerade noch gefehlt. Heute war wirklich nicht sein Glückstag. Für einen Augenblick vergaß der Aschblonde sogar, dass Balthier etwas gefragt hatte, doch schnell sammelte er sich wieder und antwortete viel zu zurückhaltend für sein eigentlich ziemlich offenes Wesen.

„Ach, das … ist nicht so wichtig.“
 

Der Luftpirat näherte sich dem Jüngeren und stellte sich schließlich neben ihn.

„Für etwas unwichtiges wirkst du aber ganz schön entnervt“, stellte Balthier fest.
 

Sein Blick lag währenddessen auf den Landschaften, denen auch Vaan vorher wie gebannt hinterhergeschaut hatte, doch seit Balthier das Deck betreten hatte, war seine Umgebung mehr als uninteressant geworden, denn nun zog der Ältere Vaans gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Selbst wenn der Luftpirat einfach nur dastand und in die Ferne schaute behielt der dabei seine ganz eigene Eleganz, die Vaan so sehr an ihm liebte. Sein braunes Haar schimmerte in der hellen Mittagssonne in einem warmen Rotton und ohne sich dessen bewusst zu sein, versank der aschblonde Junge immer weiter in seinen Gedanken.
 

Warum scherte sich jemand wie Balthier eigentlich um des Blonden Angelegenheiten? Sonst lagen seine Interessen doch hauptsächlich bei Frauen und Vaan war wohl alles andere als weiblich! Vielleicht hatte er im Moment bloß nichts anderes zu tun und es war weniger Interesse als schlicht und ergreifend Langeweile.
 

Unerklärlicherweise wurde es nun warm an Vaans rechter Schulter und als er seinen Kopf zur Seite neigte, um nach der Ursache zu schauen, erblickte er Balthiers Hand, die an dieser Stelle ruhte. Erschrocken von dem plötzlichen Bemerken dieser Berührung zuckte Vaan fast unmerklich zusammen und sein Herzschlag beschleunigte sich.

„Na ja, überleg es dir, Vaan. Wenn du darüber reden willst, lass es mich wissen, denn ich glaube ich könnte es dir um einiges einfacher machen.“ Mit diesen Worten wandte sich Balthier ab.
 

Es ihm einfacher machen? Das war doch nicht sein Ernst … oder etwa doch?

„Warte!“, hielt Vaan den Luftpiraten schließlich in letzter Sekunde zurück. „Du würdest mir also wirklich helfen?“

Mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen drehte sich der Angesprochene wieder um. „Was ist das denn für eine Frage? Natürlich würde ich das. So offensichtlich wie du daran verzweifelst. Das kann man sich ja nicht mit ansehen.“
 

Diese Aussage traf Vaan, wie ein Schlag. War es wirklich so offensichtlich? War er wirklich so leicht zu durchschauen, obwohl er sich die größte Mühe gab sich nicht die Blöße zu geben? Eingeschüchtert von der Situation wusste er nicht so recht, was er seinem Gegenüber erwidern sollte.
 

„Diese Unsicherheit passt nicht zu dir. Glaub mir, ich weiß was zu tun ist. Frauen sind da alle gleich. Ein paar Tipps von mir und du hast die Kleine mit Sicherheit am Haken.“

Vaan war völlig vor den Kopf gestoßen. „Frauen?“
 

„Dann eben Mädchen, wenn du das lieber hörst. Aber eigentlich ist Penelo doch schon so gut wie eine Frau, doch ich glaube das weißt du auch selbst“, zwinkerte der Braunhaarige dem Jungen zu. „Aber später mehr dazu, wir sind gleich wieder in Rabanastre. Komm.“

Was Betrunkene wollen

„Noch einen!“, lallte Vaan dem Barkeeper zu, während er seine Hand hob, um gesehen zu werden.

„Na na, kleiner Mann. Hast du nicht langsam genug getrunken?“, versuchte Balthier ihn von seinem nächsten Glas berauschender Flüssigkeit abzuhalten. „Hast du etwa vergessen wieso wir hier sind?“
 

Nein, das hatte Vaan nicht vergessen. Als sie alle zusammen mit der Strahl im Luftschiffterminal von Rabanastre angekommen waren, hatte Balthier dem Jungen vorgeschlagen mit ihm in die Bar „Am Sandmeer“ zu gehen, um zu reden und ihm bei seinem Problem mit Penelo zu helfen.
 

Allerdings war das Problem dabei wohl eher, dass Penelo eben nicht sein Problem war, sondern Balthier selbst. Und Vaan hatte zuvor wirklich für einen kurzen Moment geglaubt der edle Luftpirat hatte verstanden, was vor sich ging. Doch leider war dem nicht so.
 

Nun ja, was hieß leider, natürlich war Vaan irgendwie erleichtert, dass sein Geheimnis immer noch wohl behütet war, aber trotzdem war er komischerweise ein wenig geknickt. Das mochte vielleicht daran liegen, dass ihm dadurch der peinliche Moment eines Geständnisses erspart geblieben worden wäre. Jetzt musste er Balthier wohl doch selbst aufklären.
 

Es stellte sich nur noch die Frage, ob der blonde Junge seinem Piratenkumpanen überhaupt irgendwann gestehen wollte, dass er sich von ihm angezogen fühlte. Aber wenn er ehrlich war, würde er es sich sowieso nicht trauen, mal ganz davon abgesehen, dass er sowieso nicht die geringste Chance bei dem Frauenversteher hatte.
 

„Wir sitzen bestimmt schon seit einer geschlagenen Stunde hier und du hast nicht ein Wort über dein kleines Problemchen verloren. Also schieß los“, redete Balthier weiter, als er keine Antwort zur vorher gestellten Frage von seinem Gegenüber erhalten hatte.
 

Ehrlich gesagt habe ich nicht mal mehr Lust überhaupt noch irgendwas zu sagen, dachte sich Vaan, während er an seinem nächsten Drink nippte. Er sah den begehrenswerten Luftpiraten nicht einmal an, ja ignorierte ihn schon regelrecht.
 

Dies entging dem Dunkelhaarigen natürlich nicht und langsam wurde er ungeduldig. Erst nahm der Sprössling seine Hilfe an und jetzt saß er da, soff wie ein Fass und reagierte nicht einmal mehr auf des Älteren Worte. Das war genug des Guten.
 

Balthier entriss dem Blonden sein Getränk, wodurch ihm endlich dessen Aufmerksamkeit zuteil wurde, funkelte ihn verärgert an und wollte ihn gerade zurechtweisen, als er plötzlich durch einen über ihn herfallenden Vaan unterbrochen wurde.
 

„Gibbes wieda surück, sas is meins!“, protestierte der Jüngling undeutlich, langte mit einem Arm nach dem Drink und verlor prompt das Gleichgewicht auf dem hohen Barhocker.
 

Der Luftpirat konnte ihn gerade noch vor einem Aufprall auf den Boden retten, verschüttete dafür aber unglücklicherweise mehr als die Hälfte des Getränkes in seiner Hand, was zu allem Übel auch noch auf seiner Hose landete.
 

„Das reicht!“ Balthier knallte das Glas auf den Tresen, legte das Geld daneben, packte Vaan unsanft an seinem Handgelenk und zerrte ihn mit einem gezischten „Du kommst jetzt mit mir mit“ aus der Bar, während den beiden verständnislose Blicke hinterher geworfen wurden.
 

Draußen angekommen und darauf bedacht nicht zu viel Radau zu machen, fragte der Dunkelhaarige die blonde Nervensäge wo er wohnte, um ihn dort hinzubringen, da es für heute Abend genug sei.
 

„Saggich dir do nich“, lautete nach Kurzem die Antwort. Was bildete sich dieser Klotz von Luftpirat eigentlich ein so mit Vaan umzugehen? Er war doch kein kleines Kind mehr und konnte sehr wohl auch alleine nach Hause finden, was er seinem Gegenüber unter viel Nuscheln deutlich zu machen versuchte.
 

Na schön, dachte sich Balthier, dann eben anders. Ohne eines weiteren Wortes zog er den jüngeren Sturkopf hinter sich her, was sich dieser überraschenderweise auch relativ lange widerstandslos gefallen ließ.
 

Er hielt seine Hand. Nun ja, eher sein Handgelenk, aber es war zumindest schon mal nah dran. Vaan konnte es nicht fassen und fragte sich, ob er es wagen sollte seine Hand noch ein ganz kleines Stückchen zu drehen, nur um sie mit Balthiers verschränken zu können.

Ach was soll's! Er ließ seine Bedenken links liegen und tat einfach, wonach es ihm verlangte. Jetzt oder nie.
 

Der ältere Luftpirat festigte kurzzeitig seinen Griff, als er bemerkte, dass Vaan seine Hand bewegte, lockerte ihn aber wieder, weil ihm auffiel, dass es nicht sein Anliegen war ihm diese zu entziehen. Vielleicht tat ihm sein Handgelenk einfach nur weh? Doch kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gebracht, war er irritiert. Prüfend ließ er seinen Blick nach unten gleiten und tatsächlich ... Vaan hatte seine Hand mit der des Älteren verschränkt.
 

Erst wollte Balthier ein Kommentar abgeben, dass er wie ein kleines Kind sei, das sich an seine Mama klammerte, aber als sie fast am Ziel angelangt waren, erklang nun doch ein „Wo willsu eigentlich hin?“ von dem Blonden, das ihn wieder davon abbrachte.
 

Der Angesprochene schwieg auch weiterhin, bis sie inmitten einer kleinen Gaststätte standen. „Ein Einzelzimmer", verlangte er woraufhin er von dem dicken, brummigen Kerl hinter dem Empfang einen einzelnen Schlüssel entgegen gestreckt bekam. Als er danach greifen wollte, erinnerte er sich wieder, dass er mit Vaan 'Händchen hielt' und löste die Bindung so schnell wie möglich, um dadurch keine Aufmerksamkeit zu erregen.
 

Balthier kannte diesen Schuppen und wusste wo die Zimmer lagen, da er schon des öfteren mit reizenden Damen einige Nächte hier verbracht hatte. Natürlich war es kein fünf Sterne Hotel, aber gerade sauber genug, um nicht vor Ekel wieder schreien heraus zu rennen.
 

„Ich brauch kein Simma, ich geh na Hause!“

„Du gehst nirgendwo hin, also sei still!“, befahl der Dunkelhaarige dem Jüngeren. „Du bist unzurechnungsfähig und leichtsinnig, wenn du betrunken bist. Komm mit.“
 

Vaan sah immer noch nicht ein warum er dem Befehl des Älteren nachgehen sollte, also drehte er sich einfach um und wollte geradewegs wieder aus der Gaststätte wanken, als man nur noch ein dumpfes Krachen vernahm und besagter Sturkopf quer auf dem Fußboden lag.
 

„Idiot. Siehst du, was habe ich dir gesagt?“, kam es belehrend von Balthier, der sogleich neben dem Betrunkenen stand und ihm wieder auf die Beine half. „Du Volltrottel hast dir auch noch die Stirn aufgeschlagen.“ Ein Seufzen.
 

Wie schon so oft an dem Abend wurde Vaan von seinem Kameraden hinter sich her geschleift und wehre sich nicht einmal mehr, da er sich wohl oder übel eingestehen musste, dass er wirklich keinen Sinn machte zu versuchen alleine nach Hause zu finden. Der Luftpirat führte ihn in ein Zimmer, schloss hinter ihnen die Tür und setzte ihn auf ein Bett.
 

„Bevor du deinen Rausch ausschläfst, lass mal sehen wie schlimm die Wunde ist.“ Daraufhin strich Balthier dem Jungen seine blonden Strähnen aus dem Gesicht und kam näher, um sich die Stirn anschauen zu können.
 

Währenddessen wurde Vaan immer nervöser. Er ist so nah, dachte er sich und musste schlucken, so unglaublich nah und so … wunderschön.

„Was hast du gesagt?“

„Hä?“

„Hast du gerade irgendwas gesagt?“, stellte Balthier wieder seine Frage.
 

Oh nein, hatte Vaan gerade etwa laut gedacht? Er konnte wirklich nicht mehr klar denken. Zwar ließ die Wirkung des Alkohols wieder langsam nach, aber dafür vernebelte die Nähe Balthiers jetzt seine Sinne. Nur noch ein paar Zentimeter.
 

„Was schaust du so? Geht es dir nicht gut?“, fragte der Luftpirat besorgt.

Nein, mir geht es nicht gut, wollte Vaan antworten, doch bei dem Versuch etwas zu sagen, schnürte ihm sein Verlangen die Kehle zu. Ihm wurde immer wärmer und er hatte nur noch einen Gedanken. Nur noch ein paar Zentimeter.
 

Der Blonde blickte sehnsüchtig in die braunen Augen des Begehrten, hob seine Hand und konnte nichts mehr dagegen tun, als sich diese in den Haaren des Luftpiraten vergruben. Nur noch ein paar Zentimeter.
 

Dann war es auch schon geschehen, er hatte seinen Mund auf den des anderen gepresst und nun schlang er auch seinen anderen Arm um Balthier. Er drückte ihn nieder auf das Bett, während er sich breitbeinig auf die Hüfte des Älteren setzte. Ein kurzes Seufzen entwich ihm bevor er anfing mit seiner Zunge über die Lippen des anderen Mannes zu lecken.
 

Doch dieser wusste nicht, wie ihm geschah und so lag er, nicht in der Lage auch nur ansatzweise eine Gefühlsregung zu zeigen, unter Vaan, der dabei war ihn in einen Kuss zu verwickeln. So oft hatte Balthier schon unzählige Frauen geküsst, doch das hier war etwas anderes. Nur ließ er den Blonden nicht wissen, ob er das hier überhaupt wollte … bis er schließlich wieder zu sich kam und reagierte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Waldnymphe
2014-02-04T09:40:16+00:00 04.02.2014 10:40
NAIN! Jetzt wo es spannend wird >0< Ich habe diese Fanfiction aus Zufall entdeckt als ich meine Balthier/Fran-Leidenschaft neu entfachen wollte... aber das hier mit Vaan gefällt mir auch sehr gut! ♥ Und jetzt stelle ich fest das die Geschichte pausiert... so ein Jammer ;___;
Von:  Black_Polaris
2011-02-26T23:15:18+00:00 27.02.2011 00:15
wow cooler anfang, will mehr lesen ^^
Von:  Bellafoy_d_Visconata
2011-01-02T16:07:22+00:00 02.01.2011 17:07
Hi^^
Also ich fand dieses Kapi bis jetzt ganz toll.
Dein Stil ist fließend und auch die bisherige Handlung gefällt mir echt gut.
Also freu mich schon aufs nächsete kapi^^

LG Bella


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