Mehr als nur Bewunderung von Shileyn_Nea (Balthier x Vaan) ================================================================================ Kapitel 3: Was Betrunkene wollen -------------------------------- „Noch einen!“, lallte Vaan dem Barkeeper zu, während er seine Hand hob, um gesehen zu werden. „Na na, kleiner Mann. Hast du nicht langsam genug getrunken?“, versuchte Balthier ihn von seinem nächsten Glas berauschender Flüssigkeit abzuhalten. „Hast du etwa vergessen wieso wir hier sind?“ Nein, das hatte Vaan nicht vergessen. Als sie alle zusammen mit der Strahl im Luftschiffterminal von Rabanastre angekommen waren, hatte Balthier dem Jungen vorgeschlagen mit ihm in die Bar „Am Sandmeer“ zu gehen, um zu reden und ihm bei seinem Problem mit Penelo zu helfen. Allerdings war das Problem dabei wohl eher, dass Penelo eben nicht sein Problem war, sondern Balthier selbst. Und Vaan hatte zuvor wirklich für einen kurzen Moment geglaubt der edle Luftpirat hatte verstanden, was vor sich ging. Doch leider war dem nicht so. Nun ja, was hieß leider, natürlich war Vaan irgendwie erleichtert, dass sein Geheimnis immer noch wohl behütet war, aber trotzdem war er komischerweise ein wenig geknickt. Das mochte vielleicht daran liegen, dass ihm dadurch der peinliche Moment eines Geständnisses erspart geblieben worden wäre. Jetzt musste er Balthier wohl doch selbst aufklären. Es stellte sich nur noch die Frage, ob der blonde Junge seinem Piratenkumpanen überhaupt irgendwann gestehen wollte, dass er sich von ihm angezogen fühlte. Aber wenn er ehrlich war, würde er es sich sowieso nicht trauen, mal ganz davon abgesehen, dass er sowieso nicht die geringste Chance bei dem Frauenversteher hatte. „Wir sitzen bestimmt schon seit einer geschlagenen Stunde hier und du hast nicht ein Wort über dein kleines Problemchen verloren. Also schieß los“, redete Balthier weiter, als er keine Antwort zur vorher gestellten Frage von seinem Gegenüber erhalten hatte. Ehrlich gesagt habe ich nicht mal mehr Lust überhaupt noch irgendwas zu sagen, dachte sich Vaan, während er an seinem nächsten Drink nippte. Er sah den begehrenswerten Luftpiraten nicht einmal an, ja ignorierte ihn schon regelrecht. Dies entging dem Dunkelhaarigen natürlich nicht und langsam wurde er ungeduldig. Erst nahm der Sprössling seine Hilfe an und jetzt saß er da, soff wie ein Fass und reagierte nicht einmal mehr auf des Älteren Worte. Das war genug des Guten. Balthier entriss dem Blonden sein Getränk, wodurch ihm endlich dessen Aufmerksamkeit zuteil wurde, funkelte ihn verärgert an und wollte ihn gerade zurechtweisen, als er plötzlich durch einen über ihn herfallenden Vaan unterbrochen wurde. „Gibbes wieda surück, sas is meins!“, protestierte der Jüngling undeutlich, langte mit einem Arm nach dem Drink und verlor prompt das Gleichgewicht auf dem hohen Barhocker. Der Luftpirat konnte ihn gerade noch vor einem Aufprall auf den Boden retten, verschüttete dafür aber unglücklicherweise mehr als die Hälfte des Getränkes in seiner Hand, was zu allem Übel auch noch auf seiner Hose landete. „Das reicht!“ Balthier knallte das Glas auf den Tresen, legte das Geld daneben, packte Vaan unsanft an seinem Handgelenk und zerrte ihn mit einem gezischten „Du kommst jetzt mit mir mit“ aus der Bar, während den beiden verständnislose Blicke hinterher geworfen wurden. Draußen angekommen und darauf bedacht nicht zu viel Radau zu machen, fragte der Dunkelhaarige die blonde Nervensäge wo er wohnte, um ihn dort hinzubringen, da es für heute Abend genug sei. „Saggich dir do nich“, lautete nach Kurzem die Antwort. Was bildete sich dieser Klotz von Luftpirat eigentlich ein so mit Vaan umzugehen? Er war doch kein kleines Kind mehr und konnte sehr wohl auch alleine nach Hause finden, was er seinem Gegenüber unter viel Nuscheln deutlich zu machen versuchte. Na schön, dachte sich Balthier, dann eben anders. Ohne eines weiteren Wortes zog er den jüngeren Sturkopf hinter sich her, was sich dieser überraschenderweise auch relativ lange widerstandslos gefallen ließ. Er hielt seine Hand. Nun ja, eher sein Handgelenk, aber es war zumindest schon mal nah dran. Vaan konnte es nicht fassen und fragte sich, ob er es wagen sollte seine Hand noch ein ganz kleines Stückchen zu drehen, nur um sie mit Balthiers verschränken zu können. Ach was soll's! Er ließ seine Bedenken links liegen und tat einfach, wonach es ihm verlangte. Jetzt oder nie. Der ältere Luftpirat festigte kurzzeitig seinen Griff, als er bemerkte, dass Vaan seine Hand bewegte, lockerte ihn aber wieder, weil ihm auffiel, dass es nicht sein Anliegen war ihm diese zu entziehen. Vielleicht tat ihm sein Handgelenk einfach nur weh? Doch kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gebracht, war er irritiert. Prüfend ließ er seinen Blick nach unten gleiten und tatsächlich ... Vaan hatte seine Hand mit der des Älteren verschränkt. Erst wollte Balthier ein Kommentar abgeben, dass er wie ein kleines Kind sei, das sich an seine Mama klammerte, aber als sie fast am Ziel angelangt waren, erklang nun doch ein „Wo willsu eigentlich hin?“ von dem Blonden, das ihn wieder davon abbrachte. Der Angesprochene schwieg auch weiterhin, bis sie inmitten einer kleinen Gaststätte standen. „Ein Einzelzimmer", verlangte er woraufhin er von dem dicken, brummigen Kerl hinter dem Empfang einen einzelnen Schlüssel entgegen gestreckt bekam. Als er danach greifen wollte, erinnerte er sich wieder, dass er mit Vaan 'Händchen hielt' und löste die Bindung so schnell wie möglich, um dadurch keine Aufmerksamkeit zu erregen. Balthier kannte diesen Schuppen und wusste wo die Zimmer lagen, da er schon des öfteren mit reizenden Damen einige Nächte hier verbracht hatte. Natürlich war es kein fünf Sterne Hotel, aber gerade sauber genug, um nicht vor Ekel wieder schreien heraus zu rennen. „Ich brauch kein Simma, ich geh na Hause!“ „Du gehst nirgendwo hin, also sei still!“, befahl der Dunkelhaarige dem Jüngeren. „Du bist unzurechnungsfähig und leichtsinnig, wenn du betrunken bist. Komm mit.“ Vaan sah immer noch nicht ein warum er dem Befehl des Älteren nachgehen sollte, also drehte er sich einfach um und wollte geradewegs wieder aus der Gaststätte wanken, als man nur noch ein dumpfes Krachen vernahm und besagter Sturkopf quer auf dem Fußboden lag. „Idiot. Siehst du, was habe ich dir gesagt?“, kam es belehrend von Balthier, der sogleich neben dem Betrunkenen stand und ihm wieder auf die Beine half. „Du Volltrottel hast dir auch noch die Stirn aufgeschlagen.“ Ein Seufzen. Wie schon so oft an dem Abend wurde Vaan von seinem Kameraden hinter sich her geschleift und wehre sich nicht einmal mehr, da er sich wohl oder übel eingestehen musste, dass er wirklich keinen Sinn machte zu versuchen alleine nach Hause zu finden. Der Luftpirat führte ihn in ein Zimmer, schloss hinter ihnen die Tür und setzte ihn auf ein Bett. „Bevor du deinen Rausch ausschläfst, lass mal sehen wie schlimm die Wunde ist.“ Daraufhin strich Balthier dem Jungen seine blonden Strähnen aus dem Gesicht und kam näher, um sich die Stirn anschauen zu können. Währenddessen wurde Vaan immer nervöser. Er ist so nah, dachte er sich und musste schlucken, so unglaublich nah und so … wunderschön. „Was hast du gesagt?“ „Hä?“ „Hast du gerade irgendwas gesagt?“, stellte Balthier wieder seine Frage. Oh nein, hatte Vaan gerade etwa laut gedacht? Er konnte wirklich nicht mehr klar denken. Zwar ließ die Wirkung des Alkohols wieder langsam nach, aber dafür vernebelte die Nähe Balthiers jetzt seine Sinne. Nur noch ein paar Zentimeter. „Was schaust du so? Geht es dir nicht gut?“, fragte der Luftpirat besorgt. Nein, mir geht es nicht gut, wollte Vaan antworten, doch bei dem Versuch etwas zu sagen, schnürte ihm sein Verlangen die Kehle zu. Ihm wurde immer wärmer und er hatte nur noch einen Gedanken. Nur noch ein paar Zentimeter. Der Blonde blickte sehnsüchtig in die braunen Augen des Begehrten, hob seine Hand und konnte nichts mehr dagegen tun, als sich diese in den Haaren des Luftpiraten vergruben. Nur noch ein paar Zentimeter. Dann war es auch schon geschehen, er hatte seinen Mund auf den des anderen gepresst und nun schlang er auch seinen anderen Arm um Balthier. Er drückte ihn nieder auf das Bett, während er sich breitbeinig auf die Hüfte des Älteren setzte. Ein kurzes Seufzen entwich ihm bevor er anfing mit seiner Zunge über die Lippen des anderen Mannes zu lecken. Doch dieser wusste nicht, wie ihm geschah und so lag er, nicht in der Lage auch nur ansatzweise eine Gefühlsregung zu zeigen, unter Vaan, der dabei war ihn in einen Kuss zu verwickeln. So oft hatte Balthier schon unzählige Frauen geküsst, doch das hier war etwas anderes. Nur ließ er den Blonden nicht wissen, ob er das hier überhaupt wollte … bis er schließlich wieder zu sich kam und reagierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)