Schwarz, wie die Hoffnung von MarySae (- Wenn es nichts mehr gibt, was dich auffängt - [leichtes NamiXRuffy]) ================================================================================ Kapitel 4: Ein Name in der Zeitung ---------------------------------- Kapitel 4 – Ein Name in der Zeitung „Nami? Nami!“ Sein Schrei wurde von den Wänden, sowie dem Glasdach, welches sich noch immer schützend gegen den Regen stemmte, zurückgeworfen. Er hallte laut in seinem Kopf. Wieder und wieder. Ihr Name erfüllte seine Gedanken und ließ kein Platz für anderes. Er machte sich große Sorgen um seine Freundin. Es sah ihr nicht ähnlich ohne ein Wort zu verschwinden! Und laut Robin war sie nicht einmal mehr ansprechbar gewesen, als sie mit starrem Blick weggelaufen war! Ein ganz komisches Gefühl machte sich ihn ihm breit. Es musste etwas passiert sein, soviel war sicher. Anders konnte er sich ihre Reaktion nicht erklären. Nami war zwar aufbrausend und laut, doch sie hatte sich in den letzten Jahren verändert. Sie vertraute ihren Freunden. Daran glaubte er mit ganzem Herzen. „Ruffy? Hast du sie gefunden?“ Chopper kam in seiner Rentier- Gestalt auf ihn zu gerannt und blieb schliddernd vor ihm stehen. In seinem Fell glänzten hunderte keine Wassertropfen und Dreck verklebte die Haare. Er schien bis auf die Knochen durchnässt. Doch wahrscheinlich sah Ruffy selbst nicht besser aus. Wie sehr er es auch hasste und trotz seiner sonst so optimistischen Einstellung, er musste Choppers Frage mit einem Kopfschütteln beantworten. Das kleine Rentier ließ traurig den Kopf hängen. „Mach dir keine Sorgen, Chopper!“, meinte der Schwarzhaarige dann. Ein kleines, aufmunterndes Lächeln zierte sein Gesicht. „Wir werden sie finden, ganz bestimmt!“ Doch in diesem Moment wusste er selber nicht, ob er wirklich an seine eigenen Worte glauben konnte… „Wenn diese geldgierige Zicke ständig verschwinden will, soll sie doch! Wir sollten gar nicht so viel Zeit verschwenden und aufhören sie zu suchen. Die kommt schon wieder. Wahrscheinlich lag draußen bloß ein Berry auf der Straße rum.“ Ruffy wandte sich der grimmigen Stimme zu. Zorro stand genervt gegen eine der Hauswände gelehnt und gähnte herzhaft. Aus schmalen Augen sah er seinen Kapitän an und schien auf eine Reaktion seinerseits zu warten. Dieser starrte wütend zurück. „Nami verschwindet nicht einfach so!“, mischte sich der Schiffsarzt ein und sprach genau das aus, was Ruffy in diesem Moment dachte. „Sie ist unsere Freundin, Zorro. Und wir werden sie nicht sich selbst überlassen. Wir werden weitersuchen, bis sie wieder bei uns ist.“ Die Stimme des Schwarzhaarigen war dunkel und kalt. Chopper war bereits einen Schritt zurück gewichen und sah beunruhigt von einem zum anderen. Zorro und Ruffy schauten sich lange in die Augen, fast so, als würden sie einen Kampf in ihren Köpfen austragen, bis der Schwertkämpfer den Blickkontakt abbrach und sich von der Mauer abstieß. „Bitte, wie du meinst.“, grummelte er weiter. „Mach doch was du willst… Käpt’n.“ Das letzte Wort betonte er besonders. „Ich jedenfalls werde zurück zum Schiff gehen.“ Wie zum Gruß hob er die rechte Hand und verschwand hinter der nächsten Häuserecke. Der Kapitän schaute seinem Freund noch eine ganze Weile nach, auch wenn er schon längst verschwunden war. Die Wassertropfen erzeugten ein melodisches Trommeln auf dem Glasdach über ihm. Langsam ging es dem Schwarzhaarigen tierisch auf die Nerven. Es störte ihn beim Nachdenken! „Ist Zorro sauer auf uns?“ Choppers leise Stimme ließ Ruffy aufschrecken. Er hatte den Kleinen fast vergessen. Jetzt hieß es: Optimistisch denken. Oder zumindest so tun… Sein breites Lächeln erschien, als er sich seinem Schiffsarzt zuwandte. Traurige Augen starrten ihn an. „Nicht doch, Chopper! Zorro tut immer nur so! In Wahrheit macht er sich auch ziemliche Sorgen um Nami! Er würde es nur nie zugeben.“ Wenn ihm so wenig an den anderen liegen würde, wie er immer tat, dann wäre er schon längst gegangen. Doch stattdessen war er immer der erste, der seine Freunde im Kampf beschützte. Ruffy hatte das gleich von Anfang an bemerkt. Sonst wäre er sich nie so sicher gewesen, dass Zorro in seine Crew gehörte. „Bist du sicher?“ Chopper schien noch nicht überzeugt zu sein. „Ja, bin ich! Das war seine Art zu sagen, dass wir für heute aufhören sollten zu suchen.“ Jedes dieser Worte brannte ein Loch in sein Herz. Wie sehr es ihm doch widerstrebte, auch nur daran zu denken! Wie konnte er einfach zurück auf sein Schiff gehen und schlafen, wenn seine Navigatorin irgendwo in dieser Stadt herumlief und wer weiß was gerade durchmachte? Was wäre er nur für ein Kapitän? Doch der Blick auf seinen kleinen Freund neben ihm ließ den winzigen Funken Vernunft, den er doch irgendwo tief in sich trug, aufflammen. Zitternd vor Kälte und mit müdem Blick sah das Rentier zu ihm herauf. Er hatte seine gewohnte Gestalt angenommen und Ruffy sah, wie seine Beine unter ihm nachzugeben drohten. Sein Körper schwankte gefährlich. Er gab sich wirklich mühe, damit seine Augen nicht einfach zufielen. Der Kapitän der Strohhutbande schloss kurz die Augen. Namis Gesicht erschien in der Dunkelheit. Er sah ihren angespannten Blick, als sie ihn vor wenigen Stunden aus dem Wasser gezogen hatte. Er sah, wie sie ihn anlächelte, aus lauter Freude, ihn zu sehen. Und er sah sie, wie sie weinend vor ihm im Dreck saß und ihn anflehte ihr zu helfen… Er öffnete seine Augen. Das Lächeln war nicht gewichen, als er den fragenden Blick des Rentieres traf. „Wir sollten zurück zum Schiff. Mal sehen, ob die anderen etwas rausgefunden haben.“ Er gab keine Widerrede. Auch wenn sein Körper noch etwas zögerte. Sein Verstand wusste, dass sie nichts mehr tun konnten. Es musste weit nach Mitternacht sein. Seit Stunden suchten sie nun schon nach einem Zeichen der Orangehaarigen. Vergeblich. Er als Kapitän musste Prioritäten setzen. Er hatte so viel gelernt in den zwei Jahren, in denen er seine Freunde nicht wiedersehen konnte. Wie oft war er jede Situation, die er in den letzten Jahren erlebt hatte, im Kopf noch einmal durchgegangen? Wie oft hatte er sich selber gefragt, was seine Aktionen sollten? Er hatte sich vorgenommen seine Freunde über seine Abenteuerlust zu stellen. Und jetzt musste er sich wieder dazu durchringen. Er musste unbedingt dieses Gefühl verdrängen, was seit der Ankunft auf dieser Insel in ihm aufkeimen wollte. Er durfte sich nicht verleiten lassen, sich gleich voller Freude in das nächste Abenteuer zu stürzen; egal was passierte. Besonders in dieser Situation musste Ruffy sich mit seinen Freunden beraten. Nami musste warten… „Bestimmt hat Sanji schon was zu Essen gemacht! Boah, habe ich ein Hunger! Mitternachtssnack!“ Sein Lachen hallte in den leeren Straßen wider. Der kleine Arzt sah verwirrt zu seinem Freund hoch. „Ruffy?“, fragte er verwundert über den plötzlichen Freudensausbruch. Doch der Angesprochene grinste nur. „Ich habe Hungerrrrr! Los Chopper!“, lachte der Schwarzhaarige und sprang die Straße entlang in Richtung Meer. Das Rentier zuckte müde mit den Schultern und trottete hinter seinem Kapitän her. oOoOoOoOo „Sie sind weg.“ Das wild schlagende Herz fing an sich zu verkrampfen, als die Person diese leisen Worte in die kalte Nachtluft hauchte. Kurz hatte sie überlegt einfach aus dem Schatten zu treten. Mit den Piraten zu sprechen. Sie hätten ihr helfen können. Doch zu welchem Preis? Die Person zog den Mantel enger um ihren Körper. Der Regen hatte ihn so durchnässt, dass er ihr vorkam, als wöge er schwer wie Blei. Die zitternden Hände strichen ihre strähnigen Haare aus dem Gesicht. Sie waren noch immer dreckverkrustet und Wasser tropfte scheinbar unendlich um ihren Körper herum, wo sie ein Abbild ihres Körpers auf dem Boden hinterließen. Etwas regte sich im Schatten. Ein dunkles Lachen mischte sich unter das Geräusch der auf das Glasdach fallenden Regentropfen. Stoff raschelte im leichten Wind. „Hervorragend. Es war so einfach. Du bist wirklich talentiert… Nami.“ Er legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie unterdrückte ein Zucken. Schweigend starrte sie auf die Stelle, an der eben noch ihre Freunde gestanden hatten. „Morgen folgt der nächste Teil unseres Planes. Und bald wird die Marine vor mir im Staub kriechen.“ Seine Stimme klang wie aus weiter ferne. Es war, als wäre ihr Kopf noch immer unter Wasser. Dunkelheit umgab ihren Geist und nur ein Gedanke füllte ihn komplett aus. Vorsichtig senke sich ihr Blick auf ihre zarten Hände. So sehr sie sich jedes Mal wünschte, es wäre alles nur ein Traum gewesen… Bei dem Anblick ihrer Finger fand sie schnell in die ungeliebte Realität zurück. Das Blut klebte noch immer an ihnen. I H R Blut. Niemals wieder würde sie den Anblick vergessen. Diese glasigen Augen, die starr in ihre Richtung blickten. Es gab kein zurück mehr. Sie war nicht länger eine einfache Diebin die bloß andere Piraten bestahl und so niemandem Leid zufügte. Nein. Sie war zu einem Mörder geworden… ********** Hatte das Zimmer schon immer aus nichts als Schwärze bestanden? War es schon immer ein so kalter Ort gewesen? Wie hatte er sich hier all die Jahre so wohl fühlen können? Er hatte die Nacht kaum geschlafen. Immer wieder verfolgten ihn die Bilder des vorherigen Tages. Nami war einfach verschwunden. Jeder hatte die ganze Stadt nach ihr abgesucht, doch nicht mal einen kleinen Hinweis auf ihren möglichen Aufenthaltsort herausgefunden. Es war fast so, als hätte sie diese Stadt nie betreten. Ruffy fühlte sich unwohl. Es hing eine seltsame Schwere über der Sunny, wie er sie noch nie gespürt hatte. Als Chopper und er das Schiff vor wenigen Stunden betreten hatten, waren einige der anderen bereits in ihre Zimmer verschwunden. Nur Robin und Sanji hatten noch in der Küche gesessen und still einen Kaffee getrunken. „Ruffy! Chopper! Ihr seid ja klitsch nass! Ihr solltet euch schnell etwas anderes anziehen. Eine Erkältung wäre das letzte, was wir jetzt noch brauchen.“, hatte Sanji mit einem gezwungen aussehenden Lächeln gesagt, während Robin nicht einmal von ihrem Buch aufgesehen hatte. „Keine schlechte Idee“, kam es von Ruffy, der schon einige der Sandwiches mitnahm, die der blonde Koch vorbereitet hatte und verschwand so schnell, wie er gekommen war, wieder aus der Küche. Es war ihm ganz recht gewesen nicht auch noch für die anderen den Optimisten spielen zu müssen. Und seitdem lag er still in seinem Bett und starrte in die Nacht hinein. Er hatte keinen Schlaf gefunden. Jedes Mal, wenn das Reich der Träume ihn zu sich holen wollte, tauchten Bilder seiner Navigatorin auf der schwarzen Leinwand der Dunkelheit auf. Und immer zierten Blut und Tränen ihren zarten Körper… Erneut schüttelte er seinen Kopf hin und her, um die Bilder zu vertreiben. Am liebsten hätte Ruffy laut aufgeschrieen, seine Wut in den Himmel gebrüllt, doch er wollte die Jungs nicht wecken und erstickte seinen Schrei mit dem Kopfkissen. Er hasste es, seine Freunde nicht bei sich zu haben… „Ruffy?“ Ein leises Flüstern ließ ihn aufschrecken. Innerhalb weniger Sekunden saß er kerzengerade im Bett. Suchend glitt sein Blick durch das Zimmer und blieb an dem schmalen Lichtstreifen der Tür hängen. Der Umriss einer Person drang durch den Spalt. „Ro-Robin?“, fragte er leise und versuchte durch die Dunkelheit etwas zu erkennen. „Komm bitte in die Küche. Leise.“, war alles, was sie sagte, ehe der Lichtschein sich wieder lautlos von der Tür weg bewegte. Eine Kerze? Etwas verirrt verließ der Schwarzhaarige das Bett und schlich sich, möglichst leise, in Richtung Tür. Schon bevor er sie erreicht hatte, kam ihm der schwere Geruch von kaltem Regen entgegen. Eine leichte Gänsehaut bildete sich, als er die Tür hinter sich schloss und der eisige Wind seine Haut streifte. Dichte Regenwolken verschleierten den Himmel, sodass es dem Piraten nicht möglich war zu sagen, ob es immer noch Nacht oder schon Tag war. Sein Blick schweifte über die Sunny. Nichts war mehr übrig von der fröhlichen und gelassenen Stimmung, die normalerweise an Bord herrschte. Geblieben war nur Kälte. Seufzend machte er sich auf den Weg über das Grasdeck und erklomm die wenigen Stufen hinauf zur Küche. „Guten Morgen, Kapitän.“, kam es ihm entgegen, als er den schwach beleuchteten Raum betrat. Sein Blick fiel auf Robin, die lächelnd zu ihm aufsah. Vor ihr lag ein Knäuel von Papier und daneben stand eine dampfende Tasse mit Kaffee. Sein Geruch hing schwer in der Luft. Wahrscheinlich hatte sie nicht nur eine Tasse getrunken. „Morgen.“, gab er müde zurück. Irgendwie widerstrebte es ihm diesen Morgen als „gut“ zu betrachten. „Hab ich dich geweckt?“, fragte sie nach und nippte an ihrem Kaffee. Achtlos ließ sich der Schwarzhaarige auf den Stuhl ihr gegenüber fallen. „Nein. Ich habe sowieso nicht geschlafen.“, meinte er etwas zerknirscht. „Das habe ich vermutet.“, gab Robin lächelnd zurück und stellte die Tasse fein säuberlich auf ihrem Unterteller ab. Das leise ‚Kling’, war das einzige, was die Stille durchbrach. „Käpt’n, wir haben ein Problem.“ Die Worte der Archäologin ließen Ruffy aufhorchen. Das Lächeln in ihrem Gesicht war völlig verschwunden und zum ersten Mal schien sie ihre Gefühle nicht verbergen zu wollen. So müde hatte er sie noch nie gesehen. Das Rascheln von Papier lenkte seinen Blick von ihrem Gesicht auf den Tisch vor ihm. Er sah noch, wie Robin den Stapel, der gerade noch vor ihr gelegen hatte, auf seiner Seite des Tisches ablegte und dann die Hände so verschränkte, damit sie ihren Kopf darauf abzustützen konnte. Prüfend musterte sie sein Gesicht. Ruffy beugte sich nach vorne und untersuchte das weiße Etwas. „Daily Sun“ prangte in Großbuchstaben auf dem oberen Rand des Papiers, gefolgt von dem heutigen Datum. „Eine Tageszeitung?“, fragte der Schwarzhaarige verwundert woraufhin sein Gegenüber stumm nickte. Warum holte sie ihn so früh morgens aus dem Bett, um ihm eine Zeitung vorzulegen? Das Unbehagen in seiner Brust wuchs und ließ sein Herz vor Anspannung schneller schlagen. Hastig überflog er die Titelseite, bis er an einer der Überschriften hängen blieb. Es war, als drehte sich sein Magen um. Seine Hände verkrampften. „Ja, ich befürchte genau dasselbe.“, hörte er Robin sagen, doch er war nicht in der Lage sie anzusehen. Er konnte nur auf den Namen vor ihm starren. Diesen einen Namen… ************** „Blutiger Diebeszug erschüttert die Stadt - Erneut schlagen die ‚Schwarzen Panther’ zu – AME- Town wurde in der Nacht von der berüchtigten Diebesbande „Schwarze Panther“ heimgesucht. Nicht bestätigten Gerüchten nach, war schon seit längerer Zeit vermutet worden, dass diese Insel auf der Liste der Diebe weit oben stand. Trotz verstärkter Sicherheitsanforderungen hatte dieser Diebstahl jedoch nicht verhindert werden können. Am frühen Morgen gegen zwei Uhr war von einigen besorgten Anwohnern ein tumultartiger Lärm bei der hiesigen Polizeiwache gemeldet worden. Es sollte sich hierbei um einen Einbruch in das Haus der berühmtesten Händlerin der Insel handeln. Sofort eilten alle verfügbaren Einsatzkräfte den Menschen zu Hilfe, doch das Unbeschreibliche war bereits geschehen. Als die Polizei das Zimmer der Hausherrin betrat, tat sich ihnen ein Bild des Schreckens auf. Einem Augenzeugen zufolge soll der Raum komplett verwüstet worden sein und sämtliche Wertsachen seien aus dem Safe entwendet worden. Doch die eigentliche Tragödie wurde erst kurze Zeit später von den Beamten bestätigt: Die Hausherrin Amaria- sama († 58) hatte den Einbruch nicht überlebt. Mehrere Stichwunden sowie eine Schusswunde sollen auf ihrer Leiche, die neben dem Tresor gelegen hatte, entdeckt worden sein. Welche dieser Verletzungen tödlich gewesen war, muss zunächst eine medizinische Untersuchung klären. Gerüchten zufolge, sollen die „Schwarzen Panther“ ein neues, überaus gefährliches Mitglied bei sich aufgenommen haben - Nami, die diebische Katze: Navigatorin der Strohhutbande. Sie soll - nach Augenzeugenberichten – diejenige gewesen sein, die auf die wehrlose Frau eingestochen hat. Von offizieller Seite wurde das jedoch noch nicht bestätigt. Und ob das etwas mit der Strohhutbande zu tun hat, muss noch geklärt werden. Die Marine warnt jedoch: Bleiben Sie in ihren Häusern und halten sie sich von den Piraten fern.“ ************** Ruffys starrte noch immer auf die kleinen schwarzen Buchstaben, ohne dass sie für ihn einen Sinn ergaben. Was sollte das heißen? Nami war einer Diebesbande beigetreten und hatte eine ältere Frau umgebracht? Sie hatte die Strohhutbande verlassen? „Käpt’n! Wir müssen uns dringend etwas einfallen lassen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis hier die ersten aufgebrachten Dorfbewohner auftauchen! Und ich bin mir sicher, dass auch die Marine nicht mehr lange auf sich warten lässt! Wenn wir Nami finden wollen, haben wir nicht mehr viel Zeit.“ Robins Worte hallten in seinem Kopf wider und wider. Immer noch starrte er auf die gedruckten Worte, ohne sie richtig zu sehen. Wie konnten sie nur so etwas behaupten? Nami würde nie jemanden umbringen! Und sie würde niemals ihre Freunde verlassen! Das musste eine Lüge sein! Anders konnte es überhaupt nicht sein! Wütend krallten sich seine Hände an der Tischkante fest. Er ignorierte den Schmerz, den das harte Material verursachte. Er ignorierte Robins Worte, die ihm sagten, er müsse sich beruhigen. Er wollte sich aber nicht beruhigen! Der ganze Albtraum von Water 7 kroch erneut in ihm hoch. Dort war schon mal genau dasselbe passiert! Wieso? Wieso wurden immer die anderen vor eine solche Wahl gestellt, die niemand alleine treffen konnte? Warum gab es immer nur den einen Weg, der „Selbstopferung“ hieß? Wieso hatte er seine Freundin schon wieder nicht beschützen können? „Ruffy, wenn wir nicht bald etwas unternehmen, dann verlieren wir sie - für immer.“ Jedes einzelne von Robins Worten bohrte sich tiefer in sein Herz, in seinen Verstand, bis er glaubte, von innen zu zerspringen. „Hey Robin, was ist hier los?“ Erst jetzt bemerkte der Schwarzhaarige, dass sie nicht mehr alleine in der Küche waren. Ihre Freunde standen in der Tür und beobachteten fragend die Szene, die sich ihnen bot. Wie zur Antwort hielt die Archäologin ihnen die Zeitung hin, die Zorro still entgegen nahm und gleich den Artikel zu lesen begann. Die anderen Jungs schauten ihm über die Schulter. Im Raum wurde es ganz still. Niemand bewegte sich. Lediglich der unregelmäßige Atem der Strohhutbande erklang in der Stille. Alle starrten fassungslos auf das Blatt Papier. Sie wollten das, was sie gerade gelesen hatten, genauso wenig verstehen, wie zuvor Ruffy. „Was zum Teufel…“, war es Zorro, der zuerst das Schweigen durchbrach. „Namiiii- Mausiiii! Warum? Was ist nur mit dir passiert?“, heulte Sanji und ließ sich zu Boden sinken. „Na-mi…“, brachte das kleine Rentier hervor, ehe er sich heulend an Lysopps Bein krallte. Robin lenkte den Blick zurück auf ihren Kapitän. Dieser hatte sich noch immer nicht gerührt, doch sein Gesicht verriet ihr genau, was in ihm vorging. Hatte er damals auch so gelitten, wo sie sich der CP 9 angeschlossen hatte, um ihre Freunde zu retten? Hatten sie alle wegen ihr so gelitten? Doch sie kannte Nami inzwischen zu gut. Wie oft hatten die beiden Frauen nachts in ihrem Zimmer gesessen und sich über alles Mögliche unterhalten? Wie oft hatte Nami sie gebeten, sich nie wieder wegen so etwas in Gefahr zu begeben? Sie hatte immer gemeint, es gäbe nichts, was man nicht zusammen mit seinen Freunden lösen könnte. Wieso hatte sie also gerade ihre eigenen Worte missachtet? „Ich kenne das Fräulein Navigatorin lange genug um zu wissen, dass sie nicht einfach so weggelaufen wäre. Es musste etwas gewesen sein, was sie selber nicht handhaben konnte. Etwas, was sie total überfordert hatte. Und alle Fäden laufen bei dieser Bande von Dieben zusammen. Es muss etwas geben, was sie dazu gezwungen hat ihnen beizutreten.“ Keiner der anderen antwortete. Stumm folgten sie ihrem Gedankengang. „Wenn die Panther das haben, was sie haben wollten, werden sie nicht mehr lange auf dieser Insel bleiben. Wir müssen einen Weg suchen, Nami schnellstmöglich zu finden, um genau zu erfahren, was passiert ist. Wenn sie erstmal diese Insel verlassen haben, wird es äußerst schwierig für uns, ihrer Spur zu folgen.“ Sie hatten nicht viel Zeit, das war sicher. „Und so wie sich dieser Zeitungsartikel anhört“, warf Franky ein, „wird es hier bald von Marinesoldaten nur so wimmeln.“ Robin nickte. Genau das vermutete sie auch. Die Schwarzhaarige atmete noch einmal tief ein und schob beim Aufstehen ihren Stuhl nach hinten. Gespannt blickte sie in die Runde. „Wir wissen nicht, was passiert ist, aber eines ist klar: das Fräulein Navigatorin ist da in etwas hineingeraten, aus dem sie nicht mehr alleine rauskommt.“ Dann wandte sie sich an Ruffy. „Käpt’n? Was tun wir jetzt?“ Da musste er nicht lange überlegen. Er wollte sie selbst fragen, was das alles zu bedeuten hatte und warum sie es nicht für nötig befunden hatte, ihren Freunden etwas von ihrem Problem zu erzählen. So einfach würde er sie nicht davonkommen lassen… Er hob seinen Kopf und sah jedem seiner Freunde durchdringend in die Augen. „Wir werden sie finden und sie wieder zurückholen. Ob sie es will oder nicht.“ Auf die Gesichter der anderen huschte ein kleines Lächeln. Das war wieder typisch Ruffy. „Das wäre nicht das erste Mal“, lachte Lysopp und Sanji und Zorro nickten zustimmend. „So einfach kommt Schwester Nami uns nicht davon. Wir haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden.“, kam es von Franky, der in der hinteren Reihe wieder irgendwelche seltsamen Posen machte. „Yohohohoho! Sie kann nicht behaupten, bei uns sei es nicht lustig!“, mischte sich Brook ein. Ruffy war froh über ihre Reaktionen, auch wenn er nicht daran gezweifelt hatte. Trotzdem brauchte er seine Freunde nun mehr den je. Wieder mal galt es, die Existenz der Strohhutpiratenbande zu sichern. „Wir sollten zuerst…“, begann der Schwarzhaarige, als plötzlich das Schiff zur Seite kippte und der Rumpf über den Sandboden zu scharben schien. Stühle fielen krachend zu Boden und nur mit viel Glück schafften Die Piraten es, sich auf den Beinen zu halten. „Was war das denn?“, fragte Franky verwundert, der gerade versuchte, den kleinen Chopper am weiterrutschen zu hindern. Lysopp stürzte zur Tür und riss sie mit einem Mal auf. Vorsichtig steckte er seinen Kopf in den herunterprasselnden Regen, nur um ihn Sekunden später wieder panisch einzuziehen. „Die Marine!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)