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A hard another life

Das Leben läuft manchmal nicht so, wie man es will.
von

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Fortschritte und tödliches Nass

Derio starrte müde an die mit Muscheln und Seesternen verzierte Decke. Es war früher Morgen und der junge Xeno lag noch immer in seinem Bett. Bald würde die Trainingseinheit bei ihrem Meister Zen beginnen, doch er brachte es nicht über sich, aufzustehen und sich fertig zu machen.

Seit Tagen schon verbrachte er seine gesamte freie Zeit nach dem Training mit Nanja, die ihm den Umgang mit dem Siku beibrachte. Auch, wenn Derio fast keine Fortschritte machte und die Wurfscheiben immer noch größtenteils ihr Ziel verfehlten, blieb seine Freundin erstaunlich gelassen und erklärte ihm geduldig, was er tun sollte. Doch dieses spezielle Training forderte seinen Tribut: Derio wachte jeden Morgen mit heftigen Muskelschmerzen auf und brachte es nur schwer fertig, aus dem Bett zu kommen.

Tief seufzend wälzte er sich herum. „Tja, es bringt wohl nichts! Ich muss raus. Außerdem lindert das Wasser sicherlich den Schmerz“, meinte er zu sich selbst und stemmte sich mit einem Ruck hoch. Stöhnend stand der Prinz auf und rieb sich die schmerzenden Muskeln.

Derios Zimmer war eine kleine Grotte eines riesigen Höhlenkomplexes, der dem Oberhaupt ihres Volkes, seinem Vater, zustand. Überall befanden sich kleine Teiche und an den Wänden flossen Rinnsale von klarem Wasser herab.

Sein Bett befand sich auf einer Seite der Höhle und bestand aus einem riesigen Seeschwamm als Matratze und einer dünnen Algendecke. Luxuriöse oder dekorative Einrichtungsgegenstände, wie sie haufenweise in den Schlössern der Menschen zu finden waren, gab es hier nicht.

Noch immer müde zog sich Derio die Weste, das typische Kleidungsstück des Prinzen, über und legte die drei Gurte an, an denen seine Waffen und Taschen hingen. Nachdem er sich kurz mit Wasser bespritzt hatte, das sich in seinem Zimmer in einer Schale auf einem Sockel sammelte, wandte er sich zum Ausgang seiner Grotte und schritt in den Gang hinaus. Sein Ziel waren die großen Speisesäle am anderen Ende der Königshöhlen.

Derio schritt zielsicher durch die Gänge und, obwohl das Höhlensystem äußerst komplex war, verirrte er sich nie. Schließlich war der Xeno hier aufgewachsen und kannte jeden noch so kleinen Winkel.

Nach ein paar Minuten war er im kleinsten Speisesaal angekommen. Dort wimmelte es nur so von Bediensteten, die das Frühstück für das Clanoberhaupt und seine Familie herrichteten. Sie alle machten Derio Platz, als dieser durch die übergroße Türe schritt und sich auf seinen Stuhl setzte. Allgemein waren alle Räume und Gänge überdurchschnittlich groß. Selbst der Stuhl von Lored hatte überdimensionale Ausmaße, sodass kein normaler Xeno bequem darauf sitzen konnte.

Gerade, als Derio den Stuhl berührte, kamen auch schon seine Eltern herein. Seite an Seite schritten sie durch die Tür. Schon beim ersten Anblick des Paares wurde dem Betrachter schnell klar, weshalb die gesamten Räumlichkeiten so viel Platz boten. Es war weniger ein Ausdruck von Prunk und Reichtum, sondern besaß vielmehr praktische Gründe: Während Derios Mutter Tamia eine ganz normale Statur und Körpergröße besaß, so überragte Lored alle anderen Xeno bei weitem. Er war mindestens doppelt so groß wie ein normaler Vertreter ihres Volkes und hatte dadurch eine weitaus imposantere Erscheinung. Diese enorme Körpergröße war unter dem Königsgeschlecht der Xeno ganz normal und diente als praktischer Schutzmechanismus. Schließlich musste ein König seine Untertanen beschützen und das ging besser, wenn er doppelte Größe und Kraft besaß.

Ja, Derio sollte ebenso einmal zu solch einer Größe heranwachsen, doch dies zeigte sich erst in ein paar Jahren, wenn er einen Wachstumsschub bekam. Bis dahin behielt er eine normale Körpergröße für einen Xeno in seinem Alter. Dem Jungen behagte die Vorstellung ganz und gar nicht, einmal wesentlich größer als alle anderen zu sein, doch dies war eine Tatsache, die er hinnehmen musste.

Als das Paar zu seinem Platz am anderen Ende des Tisches schritt, nickten die beiden ihrem einzigen Sohn zu. Tamia war eine wunderschöne rote Xenodame mit gelben und gutmütigen Augen und langen, dünnen Auswüchsen, die sie zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Ihr Gemahl besaß dieselbe Hautfarbe wie Derio und hatte markante Gesichtszüge sowie einen äußerst strengen aber freundlichen Blick. Beide hatten eine eindrucksvolle Erscheinung, doch das Paar war äußerst gutherzig und leitete sein Volk mit liebevoller Hand. Demnach waren sie sehr beliebt und hoch angesehen.

Sobald Tamia und Lored auf ihren Plätzen saßen, hörten die Bediensteten mit ihren Vorbereitungen auf und verzogen sich. Der riesenhafte Xeno blickte seinen Sohn aus blauen Augen an. „Guten Morgen, mein Sohn. Ich hoffe, dass du gut geschlafen hast und dich auch heute wieder im Training anstrengst“, waren seine Worte und die tiefe Stimme hallte wie der Donnerschlag eines Wasserfalles durch den Saal.

Derio senkte kurz den Blick. „Ja, Vater, das habe ich und ich werde weiterhin mein Bestes geben“, brachte dieser heraus.

Natürlich wusste Lored vom miserablen Talent seines Sohnes, was die Siku betraf, doch er war sich ebenso bewusst, dass Derio seit kurzem Sondertraining unternahm. Somit nickte das Oberhaupt mit einem Lächeln und antwortete nur: „Gut so.“

Mit diesen Worten konnten sie ihr Frühstück beginnen. Gierig lud sich Derio die verschiedensten Fisch- und vor allem Pflanzensorten auf den aus Korallen gefertigten Teller. Die Speisen verschlang er schnell. Natürlich waren ihm die guten Essenssitten bewusst, doch musste er diese nicht an den Tag legen, wenn er nur mit seinen Eltern aß. In solchen Sachen waren die beiden ziemlich tolerant, das er natürlich sehr begrüßte.

Schon bald war das Frühstück für Derio beendet und er war wohl gesättigt und gestärkt für den Tag. Obwohl seine Eltern noch lange nicht fertig waren, stand er dennoch auf, nickte ihnen zum Abschied zu und verschwand. Solch ein Verhalten mochte dem Betrachter unhöflich erscheinen, doch seine Eltern wussten, dass er ins Training musste.

Ein erneuter Weg durch die halbdunklen Gänge führte ihn zu einer riesigen Höhle, in welcher ein unterirdischer See lag. Dies war die Eingangshalle, obwohl der Gang, aus dem Derio trat, der einzige war, der dorthin führte. Auch befand sich keine Tür oder ein Tor in einer der hohen Wände, aus denen man hätte hinaus ins Freie gelangen können.

Doch Derio schritt unbeirrt in die Höhle und auf den See zu, dessen Ufer äußerst flach verlief. Leise rauschend berührten die Wellen Derios Beine, als dieser durch das sonst stille Wasser watete. Als ihm das Wasser bis zur Hüfte reichte, machte er einen Kopfsprung und schwamm mit kräftigen Zügen tiefer in den See. Erst unter Wasser eröffnete sich einem die wahre Bedeutung dieses Gewässers: Tief unter der Oberfläche befand sich in der Felswand ein prächtiges Tor, das direkt in den äußeren See führte und Derio somit nach draußen brachte. Dies erklärte auch, weshalb das Wasser noch immer so unruhig war: Die Wachen hatten die Tore vor kurzem geöffnet und hatten somit das Wasser in Bewegung gebracht. Besagte Wachen schwammen nun auf der Stelle und beobachteten aufmerksam jede Regung in der Nähe des Tores. Als der Prinz diese passierte, salutierten sie kurz und zeigten somit diesem ihren Respekt ihm gegenüber. Derio seinerseits nickte ihnen zur Begrüßung und als Antwort zu, obwohl er dieses Ritual immer wieder aufs Neue verabscheute.

Auf der anderen Seite tauchte der junge Xeno wieder auf und schwamm ans Ufer zurück, das dieses Mal etwas steiler ausfiel. Dort atmete er ein paar Mal tief durch und ließ seine noch immer steifen Schultern kreisen.

„Okay, erneut auf ins Verderben!“, sprach er zu sich selbst und machte sich auf den Weg zum Trainingsplatz, wo ihn sicherlich schon Nanja erwarten würde.

Das Training bei Meister Zen verlief wie eh und je: Trotz Derios Anstrengungen wurden seine Fertigkeiten im Umgang mit den Sikus nicht sonderlich besser, allerdings glänzte er weiterhin im Dolchkampf. Hin und wieder bekam Derio einige fiese Sprüche von Ribo zu hören. Falls Nanja zufällig in der Nähe war, so warf diese dem Unruhestifter einen bösen Blick zu, doch Derio starrte wie immer auf den Boden und gab keine Antwort, aus Sorge, ihm könnte Schlimmeres zustoßen. Somit war er ein leichtes, wehrloses Opfer für Ribos Sticheleien.

Nach einer halben Ewigkeit, so erschien es ihm, war die heutige Trainingseinheit zu Ende und Nanja und Derio begaben sich an ihren Übungsplatz außerhalb des bewohnten Gebietes der Xeno. Dort konnten sie ungestört üben.

Es verlief wie immer: Derio machte schwache Fortschritte und ließ sich von Nanja Tipps geben. Doch irgendwas an Nanjas Verhalten verriet ihm, dass sie mit ihm über etwas reden wollte. Als sie nach einer Weile immer noch nichts sagte, wollte er sie darauf ansprechen, doch da kam sie ihm doch zuvor, als sie das Sikuwerfen unter Wasser übten.

„Ich verstehe nicht, wieso du dich ständig von Ribo so einschüchtern lässt! Verstehe mich nicht falsch, aber dir gebührt eines Tages die Aufgabe, uns alle hier anzuführen! Wie sollst du das hinkriegen, wenn du es noch nicht einmal schaffst, gegen Ribo zu bestehen?“, fragte sie ihn mit ernster aber ruhiger und besorgter Stimme.

Derio starrte sie zuerst total verblüfft an. Er war auf so etwas nicht vorbereitet gewesen. Aber, wenn er so darüber nachdachte, war es sowieso eine Frage der Zeit gewesen, wann ihn jemand darauf ansprechen würde. Nichtsdestotrotz wusste der Kronprinz keine Antwort darauf und ließ nur traurig den Kopf hängen.

Nanja seufzte. „Ach, Derio! Nimm es mir bitte nicht übel, aber jemand musste das mal ansprechen. Sieh her, du wirst immer besser mit dem Siku und daraus solltest du etwas mehr Selbstvertrauen schöpfen“, sagte die Xenodame und schwamm an Derios Seite. Dort legte sie eine Hand an sein Kinn und hob den Kopf ein wenig an, sodass er gezwungen war, in ihre himmelblauen Augen zu blicken.

„Ich will dir nur helfen, verstehst du?“ Sie lächelte ihn aufmunternd an und nun wusste Derio gänzlich nicht mehr, was er antworten sollte. Er spürte sogar, dass er aufgrund Nanjas plötzlicher Nähe etwas rot im Gesicht wurde.

Hektisch stammelnd versuchte er dann doch ein paar Worte heraus zu bekommen: „Ich ... äh ich danke –.“ Weiter kam er nicht, denn plötzlich rauschte ein riesiger Schatten an ihnen vorbei. Die Druckwellen, die dieser Schatten verursachte, waren so stark, dass Derio und Nanja auseinander gerissen wurden. Wie aus weiter Ferne hörte er ihren schrillen Schrei, doch dann kehrte sofort wieder Stille ein.

Hektisch brachte sich Derio wieder in eine aufrechte Position und blickte sich nach seiner Freundin um. Wo war sie? Und war sie verletzt? Wieso hatte sie so geschrieen? Und was mochte dieser Schatten bedeuten? Dies alles waren Fragen, die durch seinen Kopf schossen und die er leider nicht beantworten konnte.

Zu seiner großen Erleichterung fand er sie kurz darauf unterhalb von ihm, mit einem Gesichtsausdruck, den er noch nie an ihr gesehen hatte: Angst und Verzweiflung verzerrten ihre sonst hübschen Gesichtszüge.

Aufs äußerste alarmiert schwamm er sofort zu ihr.

„Hey, alles in Ordnung?“

„Derio! Oh gut, du bist noch hier und unverletzt! Stell dir vor, das war ein Aalhai!“

„Ein Aalhai? Aber -.“ Derio konnte nicht weiter sprechen, denn genau in diesem Moment kam das lange, mit Stacheln übersäte Ungetüm aufs neue auf sie zu geschwommen.

Reflexartig zückte Derio seinen Dolch und verpasste dem Tier eine leichte Schnittwunde oberhalb des rechten Auges. Mit diesem Angriff hatte er den Vorstoß des Monsters aufgehalten, denn der Aalhai schrie auf und schwamm schnell aus seiner Reichweite und begann, sie beide zu umkreisen. Der Blick aus diesen wilden Augen schien sie zu durchbohren.

Nun kroch auch die Angst in Derios Glieder. Was machte dieses Monster nur hier? Wie war es an den Wachen und Patrouillien vorbei gekommen? Waren sie nun verloren? Doch das waren erneut Fragen, auf die er keine Antwort wusste. Wichtig war nun, hier weg zu kommen.

Wütend und zugleich verängstigt blickte Derio den Aalhai an. Es war ein ungefähr fünf Meter langer, haiähnlicher Koloss. Allerdings besaß dieses Tier einen etwas schmaleren Körper, der vor allem an der Schwanzflosse wie ein Aal aussah. Um das furchteinflößende Auftreten noch perfekt zu machen, besaß der Aalhai am gesamten Körper Stacheln, die durchaus dieselbe Länge wie Derios Unterarm besaßen.

Plötzlich schrie Nanja überrascht auf. „Meine Glocke! Das Monster hat sie!“

Derio blickte zuerst zu Nanja und dann zum Aalhai zurück, der sie immer noch hungrig umkreiste. Dort konnte er tatsächlich eine von Nanjas Glocken an einem krummen Rückenstachel des Monsters erkennen. Er wusste, dass diese Glocken Nanja sehr viel bedeuteten, denn sie waren ein Erbstück ihrer verstorbenen Mutter.

Plötzlich fasste Derio einen Entschluss. Er umklammerte den Griff seines Dolches fester.

„Warte hier“, sagte er zu seiner Freundin und schwamm davon, geradewegs auf das Monster zu. Der Xeno hatte zwei Ziele: Er wollte die Glocke für Nanja zurückholen und gleichzeitig den Aalhai von hier weglocken. Das, was Nanja ihm noch nachrief, überhörte der junge Xeno einfach. Er war zu sehr darauf konzentriert, zu beweisen, dass etwas Anderes in ihm steckte, als ein schüchterner Junge, der im Schatten seines großartigen Vaters stand und darin gänzlich verschwand.

Scheinbar aller Angst beraubt schoss Derio auf das Tier zu. Beinahe sah es so aus, als ob sich Derio dem Fisch ungesehen nähern konnte, doch da hatte er sich eindeutig getäuscht. Das Ungetüm war auf einen Angriff vorbereitet und schnappte in dem Moment nach Derio, als dieser über es hinweg schwimmen und die Glocke an sich reißen wollte. Hektisch wich der Xeno im letzten Moment mit einer Seitwärtsrolle aus.

>Verdammt! Das Tier ist schnell!<, dachte er sich und wich nochmals einem Angriff des Aalhais aus. Allerdings war diese Rolle wesentlich langsamer, sodass sich ein Stachel tief in seinen linken Arm bohren konnte.

Derio schrie auf und sein Gesichtsfeld wurde plötzlich rot-schwarz vor Schmerz. Es schien, als wäre das zukünftige Clanoberhaupt nicht mehr kampffähig und somit dem Aalhai schutzlos ausgeliefert. Das Ungetüm sah seinen Vorteil und begann erneut, auf den nun im Wasser taumelnden Xeno zuzuschwimmen. Nur noch ein letzter Angriff und er hatte seine Beute, dieser Tatsache war sich der Verletzte schmerzlich bewusst.

Als das Monster und Derio nur noch einen Meter voneinander trennten, surrte auf einmal etwas heran und bohrte sich oberhalb des rechten stachelbesetzten Auges tief in das Fleisch des Fisches.

Erneut schrie der Aalhai auf und brach seinen Angriff ab. Dieser Schrei brachte Derio wieder zu Bewusstsein. Verwirrt bemerkte er, dass Nanja ihr Siku nach dem Aalhai geworfen und ihm somit das Leben gerettet hatte.

Nur kurz durchflutete Derio das Gefühl tiefster Dankbarkeit, denn er bemerkte, dass ihr Angreifer sich noch immer nicht geschlagen gab und nun aus Rache einen Angriff auf Nanja startete.

Derio schrie auf, umklammerte seinen Dolch und schwamm rasend schnell auf den Aalhai zu. Das konnte er nicht zulassen! Während er das Tier einholte, nahm er ein Siku vom Rücken und bewarf es damit. Überraschenderweise bohrte sich die Waffe tief in die Schwanzflosse des Monsters. Doch Zeit, sich über diesen unerwarteten Treffer zu freuen, gab es nicht.

Der Xeno hatte das nun etwas langsamer gewordene Ungetüm eingeholt und verpasste ihm einen Schnitt quer über den Rücken, während er mit der linken Hand nach dem Glöckchen griff und es vom Stachel riss. Sein Angriff hatte Erfolg und lenkte die Aufmerksamkeit des Aalhais wieder auf den blauen Xeno.

Mit einem letzten Blick auf Nanja machte Derio kehrt und schwamm davon, um das Tier aus dem Lebensraum der Xeno zu locken. Insgeheim hoffte er, unversehrt wieder zurück zu kommen, um Nanja die Glocke geben zu können.

Sein Plan schien zunächst Erfolg zu haben und das Monster schwamm ihm tatsächlich nach. Doch es besaß trotz seiner Verletzungen noch einiges an Energie und konnte den Abstand zwischen ihnen stetig verringern. Der durch seine Wunde deutlich geschwächte Xeno war sich seiner misslichen Lage durchaus bewusst, doch ihm fiel nichts anderes ein, als weiter zu schwimmen.

Er musste die Grenze erreichen und konnte sich dort dann verstecken. Vielleicht hatte er ja Glück und traf dort auf eine Gruppe ihrer Krieger, die regelmäßig patrouillierten. Diese konnten ihm sicherlich helfen.

Durch diesen Gedanken fasste Derio neue Kraft und schwamm wieder etwas schneller voran. Außerdem hielt er sich ziemlich nah am Grund des Sees, wo viele Algen und hohe Pflanzen wuchsen. Diese müssten den Aalhai in seiner Bewegung etwas hemmen, da sich die Pflanzenfasern ständig zwischen seinen scharfen Stacheln verfingen und ihn zurückhielten. Allerdings wurde die Wut des Tieres keinesfalls gehemmt. Immer wieder stieß es wütende Schreie aus, die Derio sagten, wie nahe es ihm schon war.

Plötzlich machte der Aalhai einen Schub nach vorne und schnappte nach Derios Fuß. Dieser schrie auf und machte eine Seitwärtsrolle, sofern es ihm sein verletzter Arm erlaubte. Um Haaresbreite entging er dem Angriff und schwamm gehetzt weiter. Bald, bald hatte er die Grenze erreicht. Es musste nicht mehr weit sein.

Auf einmal spürte er einen starken Sog, der ihn tiefer nach unten zog. Zu spät bemerkte er seinen Fehler: Wegen der Verfolgung in Gedanken versunken, hatte er nicht auf seinen genauen Weg geachtet und war nun in einen Strudel gekommen. Dies war allerdings kein normaler Strudel. Nein, er befand sich über einer Öffnung im Fels, durch die das Wasser unter die Berge nach draußen, also außerhalb des Tals, floss.

Derio versuchte noch, panisch gegen die Strömung anzukämpfen, doch es war zu spät. Sowohl er als auch der Aalhai wurden erfasst und durch das Loch gezogen. Bevor es gänzlich dunkel wurde, sah der Xeno, wie der Kopf seines Verfolgers auf einem scharfen Felsen aufschlug. Das Knacksen war selbst durch die tosenden Wassermassen zu hören, bevor das Tier tot zusammenbrach.

Daraufhin umfing Derio tiefste Dunkelheit und Panik überflutete ihn nun gänzlich. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er konnte auch nichts tun gegen diese Wassermassen, die ihn hin und her warfen und immer tiefer zogen.

Sein letzter Gedanke war, dass er wenigstens Nanja erfolgreich gerettet hatte, ehe sich ein tiefer Schmerz über seinen Hinterkopf ausbreitete und sein Körper erschlaffte.

Der Xeno wurde nun gänzlich vom Berg verschluckt, umgeben von tiefster Schwärze und tödlichem Nass.
 

~ Fortschritte und tödliches Nass – Ende ~
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wahnsinn, nach über einem Jahr mal wieder ein neues Kapitel. O__o Ohman, die Zeit geht an mir irgendwie total vorbei. >.< Es tut mir sehr leid, dass ihr so lange darauf habt warten müssen ... aber ihr müsst verstehen, dass ich mich meistens dann nur hin setzte, wenn ich auch die richtige Lust dazu verspüre und die Zeit dazu habe.
Allerdings werde ich jetzt aufpassen, dass ich mich öfter daran erinnere, dass ich an meiner FF weiter arbeiten muss, sonst kommt das ja kaum in die Gänge hier. ^^° Aber ich kann jetzt auch nichts versprechen. >.<
Leider ist das Kapi recht kurz geworden, aber es heißt ja auch so schön „in der Kürze liegt die Würze!“. =)
Allmählich kommt die Story auch ins Rollen. Mal sehen, was als Nächstes noch so alles passieren wird! =P Ich muss zugeben, das was ich selbst auch noch nicht vollkommen.

Ich verabschiede mich jetzt auch schon wieder von hier. ^^
Macht es gut! =3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  _Saliona_
2014-03-15T20:25:11+00:00 15.03.2014 21:25
Yay ich freu mich ja so! Endlich wieder ein neues Kapitel! *-*
Ich war total überrascht, dass es bei Derio weitergeht, hätte ich jetzt nicht erwartet. XD
Du hast toll beschrieben, in was für einer Umgebung er aufwächst und lebt und nun wissen wir auch mal, wie seine Eltern aussehen. ^^ Sein Vater scheint ein bisschen streng zu sein... Nihihi, ich muss da voll an die Zoras denken, bei der Stelle, wo Derio das Tor zum Außensee passiert. XDD So mit den Xeno, die Wache halten und so. XD
Ach, er tut mir leid, wie er immer von Ribo schikaniert wird. :( Eigentlich dürften sie das ja gar nicht, weil er ja ein Prinz ist! Voll gemein. -_-
Huch, ich schätze mal du warst da ein bisschen sehr arg verknallt, als du die Stelle mit Derios erwachenden Gefühlen für Nanja geschrieben hast oder? XDD
Den Kampf mit dem Aalhai finde ich super! Sehr sehr spannend! Ein interessantes Wesen... muss mal jemand zeichnen... :) Oh neiin, der arme Derio. O.o Bin schon mal gespannt, wo es ihn hin verschlagen hat!
Weiter so! Freu mich auf das nächste Kapitel. ^^
Hdgdl
Sali ;}
Antwort von:  Issura
17.03.2014 21:05
Ja, das wurde auch mal wieder Zeit, nicht wahr? ^^°
xD Naja, bei Derio muss es ja auch mal wieder weiter gehen oder nicht? :P
Ja, ich habe mir vor allem für Derios Wohnraum was Besonderes einfallen lassen. Das hat sich dann in meinem Gedächtnis festgesetzt, da ich vor allem Unterwasserwelten sehr schön finde. ^^ Und die Zoras sind ja der Grundanstoß für diese Rasse gewesen.
Ja, Ribo ist echt gemein, aber ich kann dich etwas beruhigen: die anderen respektieren ihn und behandeln ihn für Derios Geschmack etwas zu hochgestochen, was er ja wiederrum auch nicht ausstehen kann. Er möchte einfach nur ein normaler Xeno sein.
Verknallt? Ach komm, schießt dir nicht auch das Blut ins Gesicht, wenn jemand anderes dir plötzlich so nahe kommt als jemand, in den du verliebt bist? :P
:D puh, ich bin froh, dass ich sie Szenen mit dem Aalhai etwas spannend rüber gebracht habe. Und vllt werde ich ja mal eine Skizze zu diesem Monster entwerfen. =3
Ich freue mich mindestens genauso wie du auf das nächste Kapiel! =3
Hdagdl und Danke! ;)
Antwort von:  _Saliona_
17.03.2014 22:03
TOTAL! XDDD
Das stimmt schon, jaa. ^^
Jap, Unterwasserwelten sind immer sehr schön und spannend! Ich find das so cool mit den Zoras. :D
Ahh, das ist gut, da bin ich froh... lieber zu hochgestochen, als zu gemein.
Äh, klar, wem passiert das nicht? XD Aber ich meine ja, dass du damals etwas beeinflusst warst... :P
Das wär toll! *-*
Yeah! ;D
Bitteee!
Antwort von:  Issura
19.03.2014 21:12
Ja, denn in Unterwasserwelten lauern ja auch sehr viele dunkle Gefahren *düstere Stimme hab*
Genau, aber Derio sieht beides als gleich ätzend an. ^^
Ja, könnte schon sein, dass ich beeinflust war. ^^ Aber mei, ich steh dazu =P
Antwort von:  _Saliona_
19.03.2014 22:12
Uhh jaa... Das lernt man schon bei Findet Nemo. XDD
Genau. ^^
Okay, gut so! XD
Antwort von:  Issura
20.03.2014 17:37
Hehe, stimmt! xDDD


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