Yano, wieso..? von Inojin (Nanami's Gefühle..) ================================================================================ Kapitel 1: OneShoot-Yano, wieso? -------------------------------- Ich war grade kurz vor meinem 19-ten Geburtstag, als das Leben eine weitere Überraschung für mich bereithielt. Es war ein Winternachmittag, zu dieser Jahreszeit war es gegen 18 Uhr schon stockdunkel. Grade, als ich durch den Flur humpelte um meine Stiefel auszuziehen, begrüßte mich meine Mutter mit einem Lächeln. Ein Blick zu ihr verriet, dass etwas gutes passierte. Ich blickte sie fragend an, dann glitten meine Augen auf ihre Hände. Was war den das was sie da hielt? Ein Brief! Für eine Sekunde blieb mein Herz stehen, aber wirklich nur für eine Sekunde. Immerhin hätte es ein Brief von Yano sein können, doch meine Hoffnungen wurden begraben, als meine Mutter zu sprechen begann. „Ein Brief von der Uni“ Ich nahm den weißen Umschlag an mich, ein wenig enttäuscht. Die S-Uni. „Ich werde es mir auf meinem Zimmer ansehen und dir dann davon berichten!“ Mein Lächeln sollte meine Traurigkeit überdecken. Dies schien sogar zu wirken, denn meine Mutter lies von mir los und begab sich mit einem Nicken in die Küche. Ich blieb allein mit dem weißen Umschlag der S-Uni. Ob ich wieder abgelehnt wurde? Wundern würde mich inzwischen so gut wie nichts mehr. Während ich die Treppen zu meinem Zimmer hinaufstieg, wehte ich mit dem Umschlag mir etwas Luft zu. Es ist doch bestimmt keine positive Nachricht. Das Glauben ans positive hatte ich verloren. Ich meinem Zimmer lies ich mich als erstes auf mein Bett werfen. Es roch frischbezogen und war angenehm kühl. Wieder ein Blick auf den Umschlag. Aufmachen -oder gleich wegwerfen? Wie gesagt, egal was kommt, ich wäre vorbereitet. Die S-Uni wäre die letzte Uni, auf die ich mich bewerben würde. Wenn sie mich ablehnen, müsste ich mir einen Job suchen, oder so was in der Art. Ja, und ich habe auch schon gesagt, dass ich das Glauben ans positive total verloren habe. Seit Yano… Nun, nicht daran denken. Ich spüre schon den Druck in den Wangen. Diesen heißen, unangenehmen Druck, der schmerzhaft die Tränen laufen lässt. Ein Schluck lies mich beruhigen. Halbherzig zeriss ich den Umschlag und nahm den Brief, der über mein Schicksal entscheiden würde. “Aufgrund ihrer fabelhaften Ergebnisse wurden sie in Unsere Uni zugelassen! Herzlichen Glückwunsch, wir freuen uns auf sie!“ Zugelassen? Ich? An der S-Uni? Natürlich, ich habe mich gefreut, musste sogar grinsen. Die S-Uni war nicht meine Erstwahl gewesen, aber sie befand sich in Tokyo. Da war er wieder. Der kleine Funken Hoffnung. Ich drückte mit beiden Händen die Zulassung an mich. Ob ich ihn wiederfinde? Ob ich Yano jemals wiedersehe? Nun passierte es wieder, gegen meinen Willen. Meine Gedanken, meine Gefühle- sie waren alle bei ihm. „Yano Motoharu“ Mit zittriger Stimme flüsterte ich seinen Namen. So lange habe ich mich nicht gewagt diesen zu nennen. Wie? Wie konnte das alles so ausgehen? Wir standen uns so nah. Ich konnte nicht mehr, ich weinte- wieder, nach langer Zeit. Wegen ihm. Es tat wieder weh, ganz schrecklich weh. Yano, wieso nur? Du hattest mir doch versprochen, du hattest mir versprochen immer bei mir zu sein, auf mich aufzupassen und mich zu lieben. Und nun? Kein Anruf, kein Brief, keine SMS. Nichts. Ich bedeute dir nichts mehr, richtig Yano?! Im Endeffekt würde es nichts bringen, nach Tokyo zu gehen, wenn ich nur ihn wiedersehen möchte. Doch wie habe ich das immer gesagt? Ich gehe nach Tokyo wegen mir, nicht wegen ihm. Ich glaube, da habe ich gelogen. Ich hatte immer Angst, dass die Entfernung uns auseinander zerrt. Diese Angst war nun Realität geworden. Die Hoffnung war das einzige, was mir übrig blieb. Doch wie konnte ich nur denken, dass in dieser riesigen Stadt Tokyo, ich, die kleine Nanami Takahashi, meine Liebe wiederfinden würde. Er war meine Liebe, ja. Doch was dachte er nur über mich? Ich beschloss mit dem Selbstmitleid aufzuhören. Davon würde sich doch überhaupt nichts ändern. So schwer es mir auch fiel, ich rappelte mich auf, ging ins bad und legte mich ins Bett. Einschlafen war heut nicht- die ganze Nacht konnte ich einfach nicht aufhören zu weinen. Ich litt so sehr. Yano, wieso nur? Ein Blick in den Spiegel am nächsten Morgen, verriet mir meinen schlechten Zustand. Einen kurzen Moment beobachtete ich mein Gesicht im Spiegel. Diese zerzausten Haare und die aufgequollene, rote Augen erinnerten mich an den Tag, an dem Yano ging. Ich sah dort genau so aus, wenn nicht sogar um das mehrfache schlimmer. Yano, Yano, Yano. Er schrieb mir schon seit einem halben Jahr nicht mehr. Wieso gehe ich dann eigentlich nach Tokyo? Es hat doch keinen Sinn! Yano hat sein Interesse an mir verloren. Ich starrte weiterhin in den Spiegel. Meine Mimik rührte sich nicht. Nur meine Gedanken und meine Gefühle waren diejenigen, die wirr-warr stifteten. Yano, wieso hast du mir das nur angetan? Du hast mich mit meiner größten Angst in Verbindung gesetzt. Ich bin verzweifelt, ich weine nur noch, Yano. Jeden Tag wünsche ich dich wieder bei mir zu haben. Bin ich egoistisch? Sag es mir, Yano. Yano, ich liebe dich. Und du? Du hattest geschworen. Leere Versprechungen, kann doch jeder. Hast wohl jemanden kennengelernt, richtig? Sonst würde es niemals soweit kommen. Du tust mir so weh, Yano und doch liebe ich dich. Ich leide und ich liebe dich. Wegen dir weine ich sooft, Yano. Ich kann das nicht mehr Yano. Wer das Gefühl nicht kennt, wenn alles innerlich tobt und man einfach sterben will, der wird mich niemals verstehen. Wenn einem die Seele so richtig wehtut. Wenn das Herz vor Trauer einfach in Stücke gerissen wird, wenn der Schmerz dich lähmt. Doch das schlimmste ist, fliehen kann man nicht. Ich bin einfach nur ein Haufen Elend, dass der Vergangenheit nachweint. Einer Vergangenheit, die kein Ende fand. Yano, wieso hast du mir das angetan? 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