Universelles Durcheinander von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 13: Teil 13 - Another one bites the Dust ------------------------------------------------ Die am Schluß des letzten Teils von Agent Delta erwähnte VütB ist die 'Verordnung über temporale Bewegungen'. (wollte ich nur aus Verständnisgründen mal nachtragen) Eigentlich wollte ich diesen Teil schon lange fertiggestellt und hochgeladen haben, aber ich bin mit dem Schreiben irgendwie nicht so recht vorangekommen (was DIESE Story betrifft, nicht allgemein), weil ich nicht so richtig hinbekommen habe, alles so zu schreiben, wie ich es mir vorgestellt habe. Und wenn ich alles irgendwie lieblos zusammengetippt hätte, wäre das weder für mich noch für euch sonderlich befriedigend gewesen, denke ich, also hoffe ich, ihr vergebt mir die lange Pause - obwohl dieser Teil unrsprünglich auch ein wenig länger werden sollte. Ich hoffe aber, ich werde mit den letzten Teilen der Story nicht so lange brauchen. Anmerkung: °....° = jemand denkt "...." = jemand sagt Universelles Durcheinander - Teil 13 Mit : Star Trek-Next Generation-Crew, Borg-Kollektiv, Ryoko und Ryo-Ohki ( Tenchi Muyo ), Vegeta, Son-Goku, Son-Gohan ( alle Dragon Ball Z ), Skuld ( Oh! My Goddess ), Soryu Asuka Langley ( Neon Genesis Evangelion ), Rally Cheyenne und Aristo [ Kategorie-1-Lucifer Hawk ] ( Silent Möbius ) and 'The Mysterious Woman (TM)' alias Shanae alias ...ähm...das verrat ich erst später ^_^ Vegeta tigerte unruhig durch Ryokos Schlafzimmer. Sieben Stunden waren vergangen seit Skuld durch das Portal nach Asgard gegangen war, und so langsam wurde der Sayajinprinz ungeduldig. Ryoko lag unterdessen auf ihrem Bett und sah ihm amüsiert zu. °Immer behauptet er, daß Skuld ihm auf die Nerven geht, aber jetzt macht er sich doch Sorgen um sie.° dachte sie belustigt. °Und ich wette, wenn ich ihn darauf anspräche, würde er sagen, daß er sich nur Sorgen macht, weil er ohne Skuld nicht nach Hause zurück kann.° "Wenn du so weiter machst, läufst du mir noch ein Loch in den Boden, Ve-kun. Und du bekommst ein Magengeschwür. Ich mache mir ja auch Sorgen, aber ich finde, du übertreibst ein wenig." "Um wen sollte ich mir Sorgen machen, Weib?" gab er gereizt zurück. "Um diese kleine Nervensäge etwa? Pah! Mir geht nur die Warterei auf den Sack, das ist alles." "Wenn du es sagst." erwiderte sie darauf mit einem nachsichtigen Lächeln. Bevor Vegeta ihre Erwiderung kommentieren konnte, bewegte sich der Energiewirbel des Portals plötzlich schneller. Ein Blinzeln später stand Skuld im Raum. "Na das wird ja auch Zeit." polterte Vegeta sofort drauflos. "Wo zum Teufel..." "Nicht jetzt." unterbrach ihn die kleine Göttin sofort. "Wir haben ein großes Problem." "Wie groß?" fragte Ryoko besorgt. "So groß, daß ich es gerade mal ansatzweise erfassen kann." antwortete Skuld. "Also ziemlich groß." murmelte die Dämonin daraufhin. "Hört gefälligst auf mit dieser schwammigen Drumherumlaberei!" motzte der Sayajinprinz. Dann wandte er sich an Skuld. "Was kannst du uns über das Problem sagen?" "Es gibt ein Programm namens Megadestrosoft, desen Aufgabe die Vernichtung der Schöpfung ist." begann sie. "Jemand hat eine zweite Version davon geschrieben und in dieses SRM-Modul hier gepackt. Was das Programm mit der Kopplung der Universen zu tun hat, weiss ich nicht, aber eine seiner Auslösekomponenten ist ein technomagisches Ritual, das irgendwo in diesem Universum abgehalten werden wird." "Was für ein Ritual?" "Das weiss ich nicht." "Und wo?" "Ich brauche eine Karte dieses Universums. Dann kann ich den Standort mit dem Koordinatensatz bestimmen, den ich bei der Analyse des Programms erhalten habe." "Hast du deshalb so lange für deine Rückkehr gebraucht?" fragte Vegeta. Skuld nickte. "Die Anweisung für die Trennung der Universen und die Öffnung aller Portale habe ich auf einem Datenspeicher mitgebracht. Das werde ich mir ansehen, sobald wir dieses Ritual gestoppt haben." "Na dann mal los." brummte der Sayajinprinz unternehmungslustig. "Aber woher kriegen wir die Karte?" Ryoko grinste breit. "Fragen wir doch die Borg." schlug sie vor. Zwei Minuten später standen die Drei auf der Brücke von Ryo-Ohki und hatten die Borgkönigin auf einem großen Bildschirm. "Wir benötigen eine Karte dieses Universums." entgegnete Skuld auf die Frage nach dem Grund für den Anruf. Die Borgkönigin hob erstaunt eine Augenbraue. "Wir auch." bemerkte sie trocken. "Das würde die Expansion unseres Reiches deutlich beschleunigen." Skuld machte ein bedrücktes Gesicht. Schon wahr, es war unwahrscheinlich, daß irgendjemand eine akkurate Karte eines aus tausenden von Galaxien bestehenden Universums besaß. "Vielleicht wissen die Borg trotzdem, wo das ist, was du suchst." versuchte Ryoko sie aufzumuntern. "Vielleicht." murmelte Skuld. Dann nannte sie der Borgkönigin eine Zahlensequenz. "Was willst du an diesem Ort?" fragte diese neugierig. "Die Person, die für die Kopplung unserer Universen verantwortlich ist, wird an diesem Ort ein technomagisches Ritual durchführen, das die Existenz von uns allen gefährdet." antwortete die Göttin bereitwillig. "In dem Fall liegt es wohl in unserem Interesse, euch zu helfen, was?" Die Königin lächelte. Allerdings lag nicht mal ein Hauch von Freundlichkeit in diesem Lächeln. "Der Ort, den diese Koordinaten bezeichnen, ist die Erde." "Danke für die Auskunft.", meinte Skuld und nickte Ryoko dann auffordernd zu. Wenige Sekunden später verschwand Ryo-Ohki in einer rosafarbenen Energieblase. Aus blauen Linien wurden wieder kleine, helle Punkte in der Schwärze des Alls, als das Shuttle Hawking knapp außerhalb der Umlaufbahn von Pluto unter Warp ging. Für einen Moment verharrte das Schiff auf einem Kurs, der es zur Oberfläche des äußersten Planeten des Sonnensystems geführt hätte. Dann jedoch hatte die Pilotin einen Kurs bestimmt, der es der Hawking erlauben würde, möglichst viel sensorischen Schatten der äußeren Planeten auf ihrem Weg auszunutzen, und auf diese Weise so lange wie möglich für jedes Schiff in der Erdumlaufbahn unsichtbar zu bleiben. Andererseits jedoch mußte ein Föderationsshuttle, das sich an eine Föderationswelt anschlich, auf das Personal der Systemüberwachung äußerst verdächtig wirken. Und so sehr sie sich auch gewünscht hätte, daß es anders wäre, das Raumüberwachungssystem der Föderation konnte Asuka ohne Tarnvorrichtung nicht überlisten. So kam es, daß sie, als sie gerade den Jupitermond Ganymed passierten, Gesellschaft bekamen. Ein flaches, leicht an einen Diskus erinnerndes Schiff der Defiant-Klasse hängte sich ans Heck des Shuttles und verlangte eine umgehende Identifikation. Genervt über die unerwünschte Ablenkung aktivierte Asuka ihr Kommsystem, jedoch ohne Bildübermittlung. Es fehlte gerade noch, daß der Captain der USS Ranger sich wunderte, warum das Shuttle von einem vierzehnjährigen Mädchen geflogen wurde. "Ranger, hier ist das Shuttle Hawking von der Enterprise. Wir sind mit einem dringenden Auftrag auf dem Weg zur Erde." "Warum senden sie nur ein Tonsignal?" "Haben sie ein Problem damit?" fragte Asuka genervt zurück. °Es gibt doch jetzt wirklich wichtigere Probleme.° "Ich sehe immer gern, mit wem ich es zu tun habe." gab der Captain der Ranger nach einem Moment des Schweigens zurück. "Und wenn wir schon dabei sind, nennen sie mir doch bitte ihren Rang und ihren Namen." Mit einem deutlich hörbaren Seufzen aktivierte Asuka die Bildübermittlung. "Soryu Asuka Langley. Ich bin Pilotin und arbeite für die Geheimorganisation NERV." "Sie gehören nicht zur Sternenflotte. Wer hat sie autorisiert, ein Sternenflotten-Shuttle zu fliegen?" "Schnellmerker." gab Asuka zurück. "Wenn sie nur mit Leuten von ihrem eigenen Verein sprechen wollen, müssen sie sich mit Fähnrich Hanson unterhalten. Ich muß jetzt jedenfalls zur Erde." "Was für ein Auftrag ist das, von dem sie sprachen? Und wer hat ihn erteilt?" "Es geht lediglich um die Rettung des Universums." brummte sie. "Alles weitere lassen sie sich von Hanson erklären. Ich bin in Eile." "Sie können mir viel erzählen." erwiderte der Captain der Ranger. "Halten sie ihre Position, Hawking, bis wir die Angelegenheit überprüft haben. Sollten sie sich weigern, koppeln wir sie mit einem Traktorstrahl an und stellen sie unter Arrest." Als sie das hörte, sah Asuka rot. Bis jetzt hatte sie sich wirklich bemüht, ihr Temperament im Zaum zu halten. Schließlich machte der Typ ja auch nur seinen Job. Aber das war nach all den Strapazen der letzten Tage, die sie für diese Mission auf sich genommen hatte, einfach zuviel. "Sie dämlicher Ignorant!" fauchte das Mädchen. "Ein Fremdwesen hat sich mit einem gestohlenen klingonischen Bird-of-Prey bei ihnen eingeschlichen. Wir sind hier, um den Burschen aufzuhalten. Überprüfen sie, was sie wollen, aber dann bitte auf dem Weg zur Erde. Oder wollen sie riskieren, an der Vernichtung des Universums Schuld zu sein?" Man konnte den Kapitänen der Sternenflotte sicher einiges unterstellen, aber mangelnde Flexibilität glücklicherweise nicht. Und so kam es, daß die Ranger die Hawking auf dem Weg zur Erde eskortierte. Die Gegenwart eines gutbewaffneten Kriegsschiffs sorgte dafür, daß Asuka sich schon etwas sicherer fühlte. Die Ranger würde sicherlich in der Lage sein, es mit einem Bird of Prey aufzunehmen. Dieses Sicherheitsgefühl hielt jedoch nur, bis die beiden Schiffe auf halbem Weg zwischen Mond und Erde waren. Plötzlich enttarnte sich das klingonische Schiff drei Kilometer über der Ranger und feuerte seine Disruptorkanonen und einen Photonentorpedo ab. Der Torpedo ließ für einen kurzen Moment eine Schwachstelle in den Schutzschilden des Föderationsschiffs entstehen. Kurz, aber ausreichend für die Energiesalven, um auf Höhe der Brücke in die Hülle der Ranger einzuschlagen. Fluchend beschleunigte Asuka auf volle Impulskraft und ließ die Hawking gleichzeitig in einer Spiralbahn abtauchen, um aus der Umgebung der schwer getroffenen Ranger wegzukommen. Auf den Hecksensoren sah sie, wie der Raubvogel aus den Geschützen unter seinen Schwingen grünes Feuer auf die Ranger spie noch während er das trudelnde Föderationsschiff hinter sich ließ. Offensichtlich war der Raubvogel mehr daran interessiert, das Shuttle aufzuhalten, als seiner ursprünglichen Beute den endgültigen Gnadenstoß zu geben. Ein Fehler, denn kaum geriet er in den Feuerbereich der Bugwaffen der Ranger, da eröffnete sie auch schon das Feuer. Ein bläuliches Flackern tanzte über die Heckschilde des Raubvogels, der ausweichend zur Seite wegkippte und gleichzeitig eine Salve von drei Photonentorpedos aus dem Heckwerfer abfeuerte. "Arme Schweine." lautete Asukas bedauernder Kommentar, als die Ranger unter der Kraft der Explosionen auseinanderbrach. "Hanson, bitten sie die Föderation um Unterstützung. Die müssen ja wohl mehr als nur ein Schiff hier haben. Gohan, halte deinen Ki-Schild bereit." gab sie Anweisungen. Ihr Shuttle hatte jetzt nur noch siebzigtausend Kilometer bis zur Atmosphäre vor sich und der Raubvogel war knappe fünfzigtausend Kilometer hinter ihnen. Asuka flog wilde Zickzack-Manöver, um ihrem Verfolger das Zielen zu erschweren, gab diese jedoch nach einigen Sekunden auf, weil der Raubvogel seine Tarnvorrichtung wieder aktiviert hatte. Auf diese Weise konnte das Schiff seine Waffen nicht einsetzen, wodurch aus dem Kampf wieder ein Wettrennen wurde. Ein Blick auf das Sensordisplay lieferte die Erklärung. Zwei Schiffe der Steamrunner-Klasse und ein Schiff der Akira-Klasse bewegten sich mit hoher Geschwindigkeit auf einen Abfangkurs, und die Chancen, das Shuttle in der Zeit bis zum Eintreffen der Verstärkung zu vernichten, waren minimal. "Shuttle Hawking für anfliegenden Schiffsverband. Werden von getarntem Bird of Prey verfolgt und erbitten Unterstützung." rief sie die Verstärkung über Funk. "Hawking, hier ist Captain Sacharow an Bord der Murmansk.", kam es von dem Schiff der Akira-Klasse, "Gehen sie auf Kurs null-zwei-fünf Komma null-neun. Wir eskortieren sie zur Sternenbasis 2." Besagte Sternenbasis befand sich in einem hohen Erdorbit und bot mehr als genug Möglichkeiten zum Andocken für das Shuttle. Zudem verfügte die Basis über hervorragende Abwehrsysteme, die ein einzelner Raubvogel unmöglich überwinden konnte. "Negativ, Murmansk." widersprach sie sofort. "Wir haben eine dringende Mission auf der Erde zu erledigen, bei der es um jede Minute geht." "Verstehe. Wenn der Raubvogel sich enttarnt, um auf ihr Shuttle zu feuern, werden wir ihn sicherlich zerstören können. Aber er wird trotzdem mindestens einen freien Schuß haben." °Das ist riskant. Mit nur einem Schuß wird er viel Glück brauchen, um uns zu zerstören.° dachte Asuka sich. °Die Hawking könnte sogar einen Torpedotreffer gerade so überstehen. Was also wird der Klingone tun? Wie kann er sicherstellen, daß wir draufgehen, obwohl er weiss, daß der nächste Schuß sein letzter sein wird?° sie überlegte, was sie an Stelle des Gegners tun würde, und plötzlich lief es ihr kalt den Rücken herunter. "Captain Sacharow, ich glaube, der Klingone wird nicht auf uns feuern." erklärte sie ihm. "Ach nein?" "Er wird nicht das Risiko eingehen, vernichtet zu werden, ohne sicher sein zu können, daß er uns mitnimmt." "Unterschätzen sie nie die Entschlossenheit eines Klingonen." entgegnete Sacharow daraufhin. "Tue ich nicht. Ich glaube, er wird versuchen, sich getarnt an uns heranzupirschen, und uns dann zu rammen." gab sie zurück. "Oder er wird in unserer Nähe seinen Warpkern sprengen." "Und sie sind sicher, daß sie nicht doch zur Starbase fliegen wollen?" fragte Sacharow nochmal nach. "Absolut, Captain. Gehen sie in eine Position, aus der sie alles abschießen können, was sich uns nähert, und achten sie auf Turbulenzen." "Turbulenzen?" "Sie werden es verstehen, wenn es soweit ist." Nach diesen Worten schaltete Asuka das externe Kommsystem aus. "Hanson. Geben sie mir basierend auf dem letzten bekannten Abstand zwischen uns und dem Raubvogel eine Hochrechnung für den frühestmöglichen Kollisionszeitpunkt." "Vierzehn Sekunden." kam es kurz darauf zurück. °Gut. Bis dahin sind wir schon in der oberen Atmosphäre.° Sechs Sekunden vor dem errechneten Zeitpunkt aktivierte Asuka die Phaser des Shuttles, schaltete sie auf breite Fächerung und feuerte sie vorwärts und schräg nach unten ausgerichtet in die Atmosphäre ab. Das Ergebnis war eine Wolke aus hocherhitztem, ionisiertem Gas, die sich explosionsartig ausbreitete. Plötzlich entdeckte sie eine neue Verwirbelung in dieser Wolke, knappe sechstausend Kilometer hinter der Hawking und schnell näherkommend. Mit der enormen Geschwindigkeit, die nur durch die mentalen Steuerimpulse erreicht werden konnte, mit denen sie die Systeme der Hawking kontrollierte, erfasste sie den Wirbel in Sekundenbruchteilen und feuerte erneut den Phaser ab. Natürlich war der Phaser eines Shuttles nicht stark genug, um in dieser Situation ernsthaften Schaden an dem Raubvogel anzurichten, aber die Phaserenergie wechselwirkte mit dem Tarnfeld und ließ es teilweise zusammenbrechen, so daß auch die drei Kriegsschiffe eine saubere Zielerfassung bekamen. Binnen Sekunden war der Raubvogel Geschichte. Asuka hatte diese Episode jedoch geistig schon abgehakt und hatte den Lebensformscanner aktiviert. Maximal fünf Planetenumrundungen würden sie brauchen, um die komplette Oberfläche abzusuchen. Wenn sie Pech hatten, und sie den Lucifer Hawk erst beim fünften Umlauf aufspürten, würden sie weitere zehn Stunden verbraucht haben. Sechs Stunden später hatte Asuka ein schwaches Signal auf dem Display des Lebensformscanners. "Der Lucifer Hawk ist in Tokyo." teilte sie ihren Begleitern überrascht mit. "Auf einem großen achteckigen Innenhof eines zweistöckigen Gebäudes." "Geh bis auf zwanzig Kilometer runter und bleib in einer geostationären Position." bat Hanson. "Bestätigt. Zwanzig Kilometer, geostationärer Orbit." wiederholte sie. Nach wenigen Minuten befand sich die Hawking in der von Fähnrich Hanson gewünschten Position. Rally und Gohan postierten sich neugierig und angespannt zugleich hinter dem Fähnrich neben der Transporterplattform. "Ich hab das Signal." murmelte er. Seine Finger flogen über das Display. Schließlich aktivierte er eine Kontaktfläche, woraufhin ein dissonantes Zirpen erklang. "Asuka, geh bitte zehn Kilometer tiefer. Ich habe Probleme damit, das Signal zu isolieren." Wenig später bestätigte die Rothaarige das Erreichen der neuen Flughöhe, und Hanson ging die einzelnen Schritte der Transportsequenz noch einmal durch. Dann gab er ein enttäuschtes Schnauben von sich. "Probleme?" erkundigte Rally sich besorgt. "Kann man sagen, Miss Rally." entgegnete er. "Ich kann den Transferfokus nicht sauber auf das Ziel ausrichten." "Soll heißen?" "Das soll heißen, daß ich ihn nicht beamen kann, weil ich ihn nicht sauber erfassen kann." "Möglichkeiten, was dagegen zu tun?" erkundigte Rally sich. "Wenn wir rund um das Ziel einige Musterverstärker aufbauen, sollte es mir möglich sein, eine saubere Erfassung hinzubekommen." erklärte der Fähnrich. "Was soll denn das heißen: Es SOLLTE MIR MÖGLICH SEIN?" mischte Asuka sich tobend über den Lautsprecher ein. "Kannst du es, oder kannst du es nicht? Das ist hier keine Lotterie, sondern bitterer Ernst, weisst du?" Rally hob überrascht eine Augenbraue. Eine derartige Äußerung aus Asukas Mund hätte sie nicht erwartet. "Ich kann es." presste er nach kurzem Nachdenken hervor. "Dann werde ich uns vor dem Gebäude runterbringen." erwiderte die Pilotin entschlossen. "Gohan, setz deinen Ki-Schild ein, nur für alle Fälle. Rally, wenn wir Aristo im Innenhof stellen, wird es deine Aufgabe sein, ihn beschäftigt zu halten. Gohan, du gibst Rückendeckung. Ich stelle diese Musterverstärker auf, und wenn ich fertig bin, beamt Hanson ihn sofort rein." Rally nickte beifällig. "DAS klingt nach einem guten Plan." "Yep." stimmte Gohan zu. "Treten wir ihm in den Arsch." Aristo stand im Innenhof des Forschungskomplexes, den seine mysteriöse Verbündete scheinbar mühelos unter Kontrolle bekommen hatte im Zentrum eines sich langsam über den ganzen Innenhof ausdehnenden Leuchtkreises. An verschiedenen Stellen flimmerten seltsame, mystische Symbole. Einige wären einem halbwegs mit Okkultismus vertrauten Betrachter bekannt gewesen, andere hätten ihm schon nach kurzem Anschauen Kopfschmerzen verursacht. Die Erschaffung des Ritualkreises beanspruchte den Großteil von Aristos Konzentration. Zumal einige der Elemente des Kreises auch für ein im Umgang mit der Magie so versiertes Wesen wie ihn neu waren. Elemente, die er auf Anweisung der mysteriösen Shanae hinzufügte. Trotzdem entging ihm aber keineswegs der Anflug des Shuttles. "Impertinente Insekten." murmelte er. "Anscheinend haben sie meine Untergebenen übertölpelt." Er seufzte. "Die Sklaven in diesem Universum lassen wirklich sehr zu wünschen übrig." Gern hätte er der Existenz des Shuttles mit einem Energiestrahl ein Ende bereitet, doch leider wurden seine Kräfte momentan für die Erschaffung des Ritualkreises benötigt. "In wenigen Minuten ist der Kreis vollendet und dann werde ich mich mit dir befassen, Rally Cheyenne." schwor er sich. "Und dann wirst du miterleben dürfen, wie ich für mein Volk eine neue Ära einläuten werde." Ein grollendes Lachen begleitete seine Worte. Rally, Gohan und Asuka, vier Musterverstärker schleppend, rannten in den Innenhof. Als die AMP-Gründerin den Ritualkreis erkannte, nahm ihr Gesicht einen noch entschlosseneren Ausdruck an. "Du willst also tatsächlich diesen Wahnsinn zu Ende bringen." stellte sie fest. "Was du Wahnsinn nennst, nenne ich eine Vision." erwiderte der Lucifer Hawk mit seiner tiefen, grollenden Stimme. Er deutete auf eine Steinbank. "Setzt euch und seht zu. Dann bleibt ihr am Leben." "Das meinst du nicht ernst." entgegnete Rally. "Aber natürlich. Wenn ihr mich nicht stört, ist das doch das Mindeste, was ich tun kann." Rally wollte etwas erwidern, doch Asuka kam ihr zuvor. Der Rotschopf lachte lauthals. "Ich hab zwar keinen Schimmer davon, was du hier genau vorhast, aber wenn du denkst, wir lassen dich mit diesem Mist weitermachen, solltest du dir unbedingt mal ein Gehirn wachsen lassen." "So?" Aristos Grollen klang einigermassen belustigt. "Verzieh dich in dein eigenes Universum und hör auf, hier rumzunerven, du Freak." bekräftigte das Mädchen seine Meinung. "Du willst, das ich gehe, kleines Mädchen?" Er lachte amüsiert. "Gut, dann gehe ich." Seine Gegner schauten überrascht. "Durch das Tor, das ich hier öffnen werde." setzte er lachend hinzu. Gohan, Rally und Asuka tauschten entschlossene Blicke aus. "Zeigen wir's dem Arsch." brummte Gohan. Rally und Asuka nickten knapp. Dann schwärmten sie aus. "Bevor du mit deinem Ritual weitermachst, mußt du erst mit mir fertig werden." verkündete Rally. Ein rotglühendes Muster erschien auf ihrer Stirn, als sie ihre Kräfte anzuzapfen begann. Das Glühen erschien kurz darauf auch in ihren Augen. Aristo schien sie für einen Moment verächtlich zu mustern, bevor ein Schrei seine Aufmerksamkeit auf Gohan lenkte. Der junge Halbsayajin erstrahlte in goldenem Licht, während seine Haarfarbe von Schwarz zu Blond und seine Augenfarbe von Onyx zu Türkis wechselte. "Na das ist ja mal interessant." grollte der Hawk vergnügt. "Ein wandelnder Weihnachtsbaum." Gohan warf Aristo aus zusammengekniffenen Augen einen grimmigen Blick zu. "Ich bin gefährlicher als ein Weihnachtsbaum." erwiderte er. "Komm her und finde heraus, wie gefährlich." Er zwinkerte Asuka unauffällig zu. Die Rothaarige nickte unmerklich. Sie würde die Ablenkung nutzen, um die Musterverstärker aufzustellen. Das erste Gerät, ein hüfthohes Metallrohr mit einer leuchtenden Spitze und vier ausklappbaren Standfüssen, platzierte sie auch sofort vor sich auf dem Boden. Dann bewegte sie sich unauffällig zur Seite, um die anderen drei Verstärker aufzustellen. Aristos Blick folgte dem Mädchen. "Du musst mich für sehr dumm halten, Blondie." Mit diesen Worten machte er einen Schritt in Asukas Richtung, doch sofort verstellte Gohan ihm den Weg. "Aus dem Weg!" grollte Aristo und schritt bedrohlich auf den Halbsayajin zu. Ein roter Energieblitz, der ihm in die Seite fuhr, brachte ihn jedoch aus dem Gleichgewicht. Verärgert fuhr er herum. "Na schön. Wenn du mitspielen willst, meinetwegen, aber dann beschwer dich nicht, wenn du dir wehtust, Rally Cheyenne." Aristo hob einen Arm und feuerte ebenfalls einen roten Energieblitz ab, der jedoch mindestens dreimal so groß war wie Rallys. Die weissblonde Frau warf sich mit einem Hechtsprung zur Seite und feuerte einen neuen Blitz ab, doch Aristo bewegte sich blitzschnell zur Seite und ging Gohan im Nahkampf an. Der wenige Sekunden andauernde Schlagabtausch zeigte ihm jedoch, daß das keine gute Idee gewesen war. Eine wirbelnde Kombination von Schlägen und Tritten katapultierte den Lucifer Hawk in die Gebäudewand hinter ihm. Gohan war daran gewöhnt, daß seine Gegner gelegentlich unter Trümmern begraben wurden. Normalerweise pflegten die Trümmer dann immer wie durch eine Explosion wegzufliegen, wodurch der Gegner sich zu befreien pflegte. Der Lucifer Hawk jedoch schien einfach durch die Trümmer hindurchzufliessen, als ob er durchlässig für feste Materie wäre. Der Effekt ähnelte sehr der Methode, mit der Ryoko sich durch Hindernisse zu bewegen pflegte. "Das war gut für einen Weihnachtsbaum." meinte er anerkennend. Gohan grinste. "Ich sagte doch, ich bin gefährlich." Aristo nickte. Dann hob er beide Arme und ließ ein wahres Gewitter von Psi-Blitzen auf Rally und Gohan regnen, während er auf den Halbsayajin zustürmte. Die AMP-Gründerin benutzte eine Kombination aus Psi-Schild und Ausweichen, um dem Gröbsten zu entgehen, während Gohan seine Beine fest auf den Boden heftete und den Blitzen mit seinen vor dem Körper verschränkten Armen widerstand. Grimmig grinsend erwartete der Halbsayajin seinen näherkommenden Gegner. Wenn Aristo trotz seiner Schlappe wieder in den Nahkampf wollte, würde Gohan ihm das gewiß nicht ausreden. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, daß Asuka gerade den zweiten Verstärker aufgestellt hatte. Plötzlich war der Hawk verschwunden. "Was?" stiess Gohan verblüfft hervor. "Rally, wo ist er hin?" rief er der hinter einer Bank in Deckung gegangenen Frau zu. "Weiss nicht." gab diese zurück. "Aber sei vorsichtig. Er muß hier noch irgendwo sein." Gohan bewegte sich langsam auf das Zentrum des Ritualkreises zu. Seine Sinne arbeiteten auf Hochtouren, versuchten, seinen verschwundenen Feind wiederzufinden. Son Goku saß in seiner Kabine und löffelte lustlos ein Schälchen mit Haferbrei. "Wie konnte ich mich nur darauf einlassen?" murmelte er gelegentlich deprimiert vor sich hin. Dann griff er nach einer Tasse mit Kräutertee und spülte den Geschmack des Haferbreis damit herunter. Der Geschmack des Tees war in seinen Augen nur eine unwesentliche Verbesserung. Nachdenklich schaute er aus dem Fenster hinaus in die Schwärze des Alls. Seine Gedanken waren bei seinen Freunden auf der weit weit entfernten Erde. In einem anderen Universum. "Hi, Goku!" "WAAAH!" Erschrocken fuhr der Sayajin herum und wäre bei Ryokos plötzlichem Auftauchen fast vom Stuhl gefallen. "Was machst du denn hier?" rief er erstaunt. "Skuld hat rausgefunden, daß es Probleme auf der Erde gibt." erklärte die Dämonin knapp. "Der Verursacher unserer Schwierigkeiten soll sich dort aufhalten und wir dachten, zwei Vollblutsayajins sind besser als einer, wenn wir dorthin fliegen, um die Lage zu checken." Der Sayajin sprang mit einem strahlenden Grinsen auf und nickte enthusiastisch. "Das ist ja großartig!" "Na dann komm." erwiderte sie ebenfalls grinsend und streckte einladend eine Hand aus. Son Goku ergriff sie, und wenig später waren die Zwei von Bord der Enterprise verschwunden. Sie rematerialisierten auf der Brücke von Ryo-Ohki, wo Skuld und Vegeta bereits ungeduldig warteten. "Na wird ja auch Zeit, Kakarott." polterte der Sayajinprinz einfach nur aus Prinzip. "Musste Ryoko dich erst überreden herzukommen, oder trödelst du grundsätzlich so rum?" "Ähm...also eigentlich..." begann Son Goku irritiert, aber Ryoko schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. "Für dieses Rumgenerve zwischen euch beiden ist jetzt nicht die richtige Zeit, Kinders. Damit könnt ihr weitermachen, wenn wir den Burschen erwischt haben, der unsere Universen durcheinandergebracht hat, klar?" Vegeta warf ihr einen finsteren Blick zu und nickte dann unmerklich. Goku schwieg einfach. "Ich habe Picard über unsere Erkenntnisse informiert." teilte Skuld Ryoko mit. "Und ich habe alles für den sofortigen Abflug zur Erde vorbereitet." "Na dann wollen wir den Bösewicht nicht mehr länger warten lassen, was?" entgegnete die Dämonin fröhlich. Sekunden später machte ihr Schiff den nächsten Hüpfer durch den Subraum und wechselte in annähernd Nullzeit direkt in den Erdorbit. "Ryo-Ohki ortet Trümmerteile von zwei verschiedenen Schiffen." bemerkte Ryoko. "Laut metallurgischen Scans passt eine der Trümmerwolken zu einem klingonischen Schiff." "Und die andere?" fragte Skuld vorsichtig. "Ein Schiff der Föderation." gab die Dämonin dumpf zurück. "Oh nein." murmelte Skuld. "Ist es..." "Nein." antwortete Ryoko, nachdem sie die von ihrem Schiff gelieferten Daten genauer studiert hatte. Als Weltraumpiratin hatte sie Erfahrung mit der Überprüfung von Schiffswracks. Sie hatte in ihrer Karriere schließlich genug davon selbst produziert. "Die Masse der Trümmerwolke ist zu groß für das Shuttle. Das muß ein anderes Föderationsschiff gewesen sein." "Glaubst du, sie haben Aristos Schiff zerstört, bevor er die Oberfläche erreichen konnte?" fragte Vegeta neugierig nach. "Um dir das zu beantworten, müssen wir die Oberfläche nach Lucifer Hawk-Spuren scannen." entgegnete Ryoko nachdenklich. "Ich glaube, er ist da unten." warf Son Goku ein. "Warum bist du da so sicher?" erkundigte sich Skuld. "Ich spüre Son Gohans Supersayajin-Aura, also kämpft er gegen jemanden. Außerdem spüre ich die Aura von dieser Rally Cheyenne. Sie ist stärker als bisher, aber deutlich schwächer als Gohans." "Und da ist eine dritte Aura, annähernd so stark wie die von deinem Sohn." setzte Vegeta hinzu, nachdem er sich für einen Moment auf den Planeten konzentriert hatte. "Aber sie ähnelt von der Struktur ein wenig der Aura von dieser Rally." "Könnt ihr uns hinführen?" fragte Ryoko. Vegeta deutete auf einen bestimmten Bereich des Globus, der eine Art Bildschirm auf der Brücke ausfüllte. Skuld und Ryoko warfen sich gegenseitig verblüffte Blicke zu. "Anscheinend haben die Bösen eine Vorliebe für Tokyo, egal, in welches Universum man kommt." bemerkte die Dämonin trocken. Die Göttin nickte nur zustimmend, dann riß sie jedoch schockiert die Augen auf, als sie einen enormen Energieanstieg in der Stadt spürte. "Wir müssen uns beeilen, oder es gibt eine Katastrophe." stellte sie fest. Ryoko, die die Energie nun ebenfalls spürte, konnte dem nur beipflichten und leitete sofort den Sinkflug ein. Asuka hatte gerade den dritten Musterverstärker aufgebaut, als sie Gohans Problem bemerkte. Der Lucifer Hawk war irgendwie verschwunden, und solange sich daran nichts änderte, konnte ihr Geliebter nicht gegen das dämonische Wesen kämpfen. Plötzlich bemerkte sie eine Bewegung hinter Gohan, der fast in der Mitte des Ritualkreises stand, und sich suchend umschaute. Es sah so aus, als würde ein Maulwurf einen seiner kleinen Hügel entstehen lassen. Aber welcher Maulwurf grub sich durch eine Oberfläche aus massivem Beton? Als das rätselhafte Etwas sich noch ein Stück weiter vorwagte, erkannte Asuka darin schließlich einen staubgrauen Tentakel. Ein Tentakel mit einer dolchartigen Spitze. Und Gohan hatte noch nichts bemerkt. Ohne nachzudenken sprang Asuka auf und stürzte auf ihren Freund zu, um ihm zu helfen. "GOHAAAAN! PASS AUF!" Der Blick des Halbsayajins heftete sich für einen Moment auf seine entsetzt schreiende Freundin, die panisch auf ihn zugestürzt kam. Ein Augenblick der Verwirrung ließ ihn zögern, doch dann meldete sein Gefahrensinn eine Attacke von hinten. Buchstäblich im letzten Augenblick warf Son Gohan sich zur Seite und rollte herum, um zu sehen, was passierte. Ein stechender Schmerz, der von seinem Oberschenkel ausging, sagte ihm, daß er getroffen worden war. Aber von was? In einer Mischung aus Entsetzen und Faszination starrte er auf den grauen Tentakel, der wie ein Pilz hinter ihm aus dem Boden gewachsen war. Dieser Tentakel musste auf ihn zugeschossen sein, aber die massive und sehr scharfe Spitze des Tentakels, die ihn zweifellos hatte aufspiessen sollen, hatte ihm glücklicherweise nur einen Kratzer beigebracht. Aber nach dem Fehlschuß stoppte der Tentakel seine Vorwärtsbewegung nicht. "Nein." hauchte Gohan geschockt, als er aus wenigen Metern Entfernung mitverfolgen konnte, wie sich der Tentakel mit enormer Wucht und Geschwindigkeit knapp unterhalb des Brustbeins mit einem widerlichen, reissenden Geräusch in Asukas Körper bohrte. Anschließend trat etwa ein Meter des Tentakels direkt neben der Wirbelsäule wieder aus ihrem Rücken aus. Asukas Vorwärtsbewegung kam so abrupt zu einem Halt, als wäre sie gegen eine Wand gelaufen. Nur daß der stahlharte Tentakel, auf den sie aufgespiesst worden war, sie davon abhielt, zurückzuprallen. Für einen Moment erstarrte sie mit hochgerissenen Armen in ihrer Bewegung. Ihre Augen schienen aus ihren Höhlen quellen zu wollen, während der Lucifer Hawk sie harpunierte, aber kein Schmerzenslaut kam über ihre Lippen. Ein einzelnes Wort kam zusammen mit einem Blutschwall über ihre Lippen: "Shit." Dann fiel ihre Gestalt kraftlos in sich zusammen, nur noch in der Luft gehalten vom transformierten Arm des Lucifer Hawks, und das temperamentvolle Leuchten verschwand langsam aus ihren Augen. "Nein! A...Asuka...nein..." Die Worte kamen zusammen mit unkontrollierten Schluchzern über Gohans Lippen. In dem Moment stand er derart unter Schock, daß er sich gegen einen Angriff nicht hätte verteidigen können. Vermutlich hätte er ihn noch nicht einmal wahrgenommen. Dann begann ihr Körper sich zu bewegen, doch schnell erkannte Gohan, daß es nicht wirklich ihr Körper war, der sich bewegte. Aristo zog seinen Arm wieder zu normaler Größe zurück und zerrte den Körper des Mädchens dabei mit, als wäre er ein Angler, der seinen gefangenen Fisch an Land zieht. Irgendwie war der Vergleich makaber, aber er war nicht unpassend. Aristo, der Angler. Der Tentakel, die Angelschnur. Gohan, der Köder. Und Asuka... Brennender Haß formte sich in den Augen des Halbsayajins, als er Aristo aus dem Boden hervorschweben sah. Eine Aura von Genugtuung und Zufriedenheit umgab den Lucifer Hawk wie ein Mantel. Nachdem er wieder festen Boden unter den Füssen hatte, zog er mit einem widerlichen, schmatzenden Geräusch seine transformierte Hand aus dem Leib der Rothaarigen zurück, die nun neben ihm in ihrem eigenen Blut lag, und verwandelte die scharfe Spitze in eine Hand zurück. Genüßlich schleckte er sich Asukas Blut von den Fingern und musterte den Halbsayajin und die weiter entfernt stehende Rally Cheyenne triumphierend. "Köstlich." murmelte er zu sich selbst. "Obwohl ihr Blut noch besser schmecken würde, wenn sie noch Jungfrau gewesen wäre. Aber ich will da mal nicht zu wählerisch sein." Gohan sprang auf und stiess einen unartikulierten Wutschrei aus. Nie zuvor in seinem Leben hatte er einen derartigen Haß verspürt. Und nie zuvor wäre er bereit gewesen, auch nur in Erwägung zu ziehen, sich einem derartigen Haß bedingungslos hinzugeben. Aber das war früher gewesen. Bevor er erfahren hatte, was Liebe bedeutete. Und bevor er hatte mitansehen müssen, wie das Mädchen, das er liebte, geschlachtet worden war wie ein Stück Vieh. Son Gohan bündelte den ganzen Haß, den er in sich finden konnte, in einem lauten Schrei. Dann begann er plötzlich zu leuchten wie eine Supernova. Aristo beschirmte erstaunt seine Augen mit einer Hand, als der Junge ein gleißendes, goldenes Licht abzustrahlen begann, das heller war als alles, was der Lucifer Hawk je gesehen, oder wovon er auch nur gehört, hatte. Als das Licht nach einer halben Minute soweit an Intensität verlor, daß man hineinsehen konnte, ohne Angst um sein Augenlicht haben zu müssen, stiess er ein überraschte Keuchen aus. Der Junge hatte sich verändert. Abgesehen von dem Umstand, daß die offenbar zwischenzeitlich freigesetzten Kräfte um seine Füsse herum den Beton aufgerissen hatten, und er von einer fast einen Meter weit in den Raum strahlenden Korona aus goldenem Licht umgeben war, durch die gelegentlich blauweisse Blitze zuckten, hatte Son Gohan nun eine wilde, hinter ihm fast bis zum Boden reichende Mähne aus strahlendblondem Haar. Gewaltige Muskelpakete bedeckten einen Körper, der zwischenzeitlich um einen halben Meter gewachsen war, damit der Zuwachs an Muskelmasse kein zu großes Ungleichgewicht in den Körperproportionen verursachte. Und der Haß. Aristo hatte nie zuvor so viel Haß in den Augen irgendeines Lebewesens gesehen. Nur mühsam unterdrückte er ein Schaudern. "Und jetzt", verkündete der Halbsayajin, während er das Verlangen, Aristo in Stücke zu reissen, kaum noch zügeln konnte, "bringe ich dich um." Rally erwachte aus ihrer schockinduzierten Starre, gerade als sie Gohans Worte vernahm. °Ich muß ihn stoppen.° war der einzige Gedanke, der ihr kam, während sie auf den Halbsayajin zustürzte, um zu verhindern, daß er ihrer aller Zukunft für billige Rache wegwarf. Sie kam zu spät. Gohan schien sich nicht zu bewegen. Er schien einfach zu verschwinden, und zehn Meter entfernt, direkt vor Aristo, wieder aufzutauchen. Bevor irgendwer reagieren konnte, hatte der Halbsayajin seinen Gegner mit einer Hand am Hals gepackt, während er auf der anderen Handfläche einen strahlendblauen Energieball von der Größe eines Medizinballs entstehen ließ, den er dann dem Lucifer Hawk quasi direkt ins Gesicht schob. Schwebend ließ er sich dann von der Druckwelle der Explosion einige Meter nach hinten tragen, und noch bevor Aristo sich von dem ersten Blast soweit erholt hatte, daß er irgendetwas hätte tun können, erschuf Gohan einen neuen Blast, in den er so viel Energie pumpte, wie er nur konnte, bevor er ihn auf die Reise schickte. Von dem Angriff, der jeder denkbaren Attacke seines Vaters oder Vegetas um mindestens den Faktor zehn überlegen war, wurde der Lucifer Hawk augenblicklich in seine subatomaren Bestandteile zerlegt, bevor der Blast durch den hinter ihm befindlichen Teil des Forschungszentrums pflügte und dann in grader Bahn weiterflog, bis er schließlich den Erdorbit verließ. Auf seinem Weg durch den Asteroidengürtel des Sonnensystems desintegrierte er mehr als nur einen Kleinplaneten, bis er schließlich knapp vor Pluto an Kraft verlor und sich auflöste. Andernfalls hätte das Sonnensystem wohl seinen neunten Planeten eingebüsst. Eine hochgewachsene, elegante Frau mit langen, grünen Haaren stand in einer Kammer neben einem mysteriösen Portal, in dem sich ein spiralförmiger Wirbel aus einem bunten Farbgemisch drehte, und warf einen letzten Blick auf einen Energiescanner, bevor sie sich mit einem erleichterten Seufzer den Angstschweiß von der Stirn wischte und die Notevakuierungssequenz abbrach. Der Wirbel erlosch. Und die Frau beschloß, daß ein heißes Bad jetzt genau das Richtige wäre. Zeit hatte sie ja normalerweise genug. =================== So, das war's leider schon für dieses Mal. Im nächsten Kapitel bekommen die Helden auf der Erde richtig was zu tun. Außerdem enthüllt Shanae ihre wahre Identität und ihre Absichten, aber es wird verdammt schwer werden, sie aufzuhalten (vielleicht sogar unmöglich, wer weiss?). Abgesehen davon können wir die Sache mit der Abkopplung der Universen ja jetzt anscheinend vergessen, da Asuka tot ist, und Gohan Aristo so gründlich zerlegt hat, daß man nicht mal mehr eine Quantensignatur von ihm finden würde. Ach ja: Dieser kleine Joke da oben im letzten Absatz fiel mir ein, als ich Gohans Blast bis nach Pluto geschickt habe. Da steckt also so nichts weiter dahinter. Nur so eine Idee, der ich nicht widerstehen konnte. ^^" bis zum nächsten Mal, das liebe clef ^__^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)