Universelles Durcheinander von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 11: Teil 11 - Katz und Maus ----------------------------------- Autor: clef-san e-mail: clef-san@web.de und clef-san@gmx.de Animexx-Nick: Guru-Clef Titel: Universelles Durcheinander - Teil 11 Anime: Tenchi Muyo, DBZ, Oh! My Goddess, NGE, Silent Möbius, StarTrek - The next generation Warnings: nö ^_^v Disclaimer: Die Charaktere dieser Geschichte gehören alle nicht mir - mit Ausnahme der mysteriösen Frau ^_- ! Außerdem verdiene ich an dieser Story kein Geld. (leider wahr *sniff* ) Anmerkung: °....° = jemand denkt "...." = jemand sagt Universelles Durcheinander - Teil 11 Mit : Star Trek-Next Generation-Crew, Borg-Kollektiv, Ryoko und Ryo-Ohki ( Tenchi Muyo ), Vegeta, Son-Goku, Son-Gohan ( alle Dragon Ball Z ), Skuld ( Oh! My Goddess ), Soryu Asuka Langley ( Neon Genesis Evangelion ), Rally Cheyenne und Aristo [ Kategorie-1-Lucifer Hawk ] ( Silent Möbius ) and special guest appearance by a part of the Star Trek Voyager-Crew Das Langstreckenshuttle 'Hawking' war einer von zwei Teilnehmern an einem interstellaren Marathon. Der Preis des Wettkampfs war nicht mehr und nicht weniger als das Schicksal von acht Universen und ihrer Bewohner. Eingehüllt im Kokon des Pseudo-Entryplugs saß die Pilotin, Soryu Asuka Langley, und fluchte lautlos vor sich hin. Wieder einmal legte diese unbarmherzige, gesichtslose Macht, die von den Menschen Schicksal genannt wurde, das Überleben der Menschheit in ihre Hand. Und wieder einmal setzte dasselbe Schicksal alles daran, ihr das Leben zu vermiesen. °Wieso kann ich nicht die Welt retten und trotzdem glücklich leben ?° Sie wußte nicht mehr genau, was zwischen dem schicksalhaften Zeitpunkt zwei Tage zuvor, als sie erfahren hatte, daß sie schwanger war, ihr Kind aber nicht würde behalten können, und jetzt passiert war. Irgendwie hatte sie diese Zeit so erlebt, als wenn ihr Bewußtsein in Watte gepackt worden wäre. Es war ein Wunder, daß sie es überhaupt fertiggebracht hatte, erneut mit dem Shuttle zu synchronisieren. Ein Wunder, daß sie zu großen Teilen Son Gohan verdankte. Sicher hatten ihn die vergangenen Ereignisse genauso mitgenommen wie sie, aber er war für sie da, wenn sie ihn brauchte, spendete ihr Trost und gab ihr Kraft. Schweren Herzens hatte sie sich eingestanden, daß eine längere Beziehung mit Gohan unmöglich war. Natürlich hatte sie auf einer rationalen Ebene immer gewußt, daß sie beide so bald wie möglich wieder in ihre eigenen Universen zurückkehren würden, aber ihr Herz hatte diese Wahrheit ignoriert, als sie ihre Liebe zu ihm entdeckt hatte. Diese Liebe hatte ein unerwartetes Ergebnis gehabt. Sicher hatte Asuka nicht erwartet, schwanger zu werden. Schon gar nicht sofort bei ihrem ersten Mal. Früher wäre es für sie undenkbar gewesen, das auch nur in Erwägung zu ziehen, aber genau wie Gohan hätte sie sich über ein gemeinsames Kind gefreut. Aber es durfte nicht sein. Und nachdem sie ihren ersten Schock überwunden hatte, konnte sie es irgendwie verstehen. Nahm sie das Kind mit, würde es aufwachsen, ohne auch nur die Chance zu erhalten, jemals seinen Vater kennenzulernen, und soetwas wollte sie ihrem Kind nicht antun. Trotzdem schmerzte der bevorstehende Verlust, auch wenn sie nicht wußte, was Skuld tun würde, um das 'Problem zu lösen', wie sie so gefühllos gesagt hatte. Doch Gohans Nähe würde ihr helfen, den Schmerz zu lindern. Auch wenn sie die meiste Zeit der Mission damit verbringen würde, in ihrem Plug zu sitzen und das Shuttle zu fliegen, würden sie beide das Beste aus der Situation machen, und soviel Zeit miteinander verbringen wie irgendmöglich. Abgesehen davon würde sie ihr Bestes geben, um ihren geliebten Son Gohan und diese Rally Cheyenne in Rekordzeit zur Erde zu bringen. Und diesen jungen Fähnrich, den Picard ihnen im letzten Augenblick noch auf's Auge gedrückt hatte - für den Fall, daß zwischendurch Notreparaturen fällig wurden - ebenfalls. Sie wußte nicht wie er hieß. Als sie gestartet waren, hatte es sie nicht interessiert, und wenn sie ehrlich war, war es ihr auch jetzt völlig schnuppe. Während sie so über die Ungerechtigkeit des Lebens im allgemeinen, und die ihres Lebens im besonderen nachdachte, erregte plötzlich ein Signal der Sensoranzeige ihre Aufmerksamkeit. Das Shuttle war mit Warp fünf unterwegs. Alles, was in diesem Zustand die Aufmerksamkeit der Sensoren erregte, mußte ebenfalls mit Warp unterwegs sein. Ein Gedankenbefehl veranlaßte das Schiff, ihr nähere Daten zu liefern. Als Asuka erkannte, womit sie es zu tun hatte, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. °Verdammt ! Ich dachte, wir würden ihn zur Erde verfolgen, aber wenn er uns hier erwischt, ist es aus !° "Gohan, Rally, wir haben Gesellschaft." "Was ? Wer ?" Trotz der ernsten Situation konnte sie sich ein Lächeln angesichts Gohans Verwirrung nicht verkneifen. "Bird-of-Prey auf eins-acht-null Komma eins fünf." entgegnete sie. "Fliegt mit Warp sieben. Schnell näherkommend." "Du meinst...Aristo ist HINTER uns ?" "Es sei denn, hier fliegen häufiger Bird-of-Preys herum." entgegnete Asuka lakonisch. "Wenn er sich enttarnt hat, wird er uns sicher angreifen." bemerkte Rally. Asuka verzog genervt das Gesicht. °Also die Frau hat einen hervorragenden Blick für das Offensichtliche.° "Was sonst ?" brummte sie finster. °Schade. Eigentlich bin ich noch viel zu jung, um zu sterben.° Erstaunt registrierte sie, wie das feindliche Schiff immer näher kam, ohne zu feuern. °Was soll das werden, du Arsch ? Wir können nichts tun, also bring es endlich hinter dich.° Und dann begriff sie. Der Lucifer Hawk wollte so nah wie möglich herankommen, um das Spektakel aus nächster Nähe zu geniessen. °Schweinehund !° In einer Trotzgeste fuhr Asuka die Schutzschilde hoch, während der klingonische Zerstörer immer näher kam und dabei kontinuierlich verlangsamte, um sie nicht versehentlich zu überholen. Plötzlich hatte die EVA-Pilotin eine Idee, die ihren Kampfgeist wieder erwachen ließ. Als Aristos Schiff auf zehntausend Kilometer herangekommen war und seine Waffen aktivierte, zog sie die 'Hawking' nach oben und ging gleichzeitig unter Warp. Selbst bei der bestmöglichen Reaktionszeit würde das Schiff des Hawks sich weit außerhalb dieses Sternensystems befinden, bevor es wenden konnte, um sie erneut zu verfolgen. Dies sollte ihr einige Sekunden liefern, um ihr Überleben sicherzustellen. Die Generatoren des Strukturellen Integritätsfeldes jaulten bei diesem Manöver protestierend auf, und ihre Passagiere wurden durchgeschüttelt, aber Asuka zog ein paar Prellungen dem Vaporisiert-werden vor, und war sich sicher, daß die anderen es genauso sahen. Die Umgebungssensoren zeigten ihr als offensichtlichstes Merkmal ihrer Umgebung ein gewaltiges Asteroidenfeld an, das sich ein paar Millionen Kilometer entfernt befand. Unterbewußt entnahm sie dem Informationspaket, das über ihr Display scrollte, daß es sich bei den Asteroiden um die einzigen Überbleibsel von sechs Planeten in diesem Sonnensystem handelte. Der Stern im Zentrum der Formation war vor langer Zeit kollabiert und bildete ein schwarzes Loch. Warpreisen in der Nähe schwarzer Löcher waren gefährlich. Trotzdem riskierte sie, nachdem sie das Shuttle auf die Asteroiden ausgerichtet hatte, einen kleinen Hüpfer von fünf Sekunden bei Warp eins. Als sie unter Warp ging, entdeckte sie auf ihren Sensoren den näherkommenden Raubvogel und begann fluchend Ausweichmanöver, mit denen sie dem Disruptorbeschuß erstaunlich gut entkommen konnte. Mit maximaler Impulsgeschwindigkeit jagte das Shuttle in wilden Spiralen auf das Asteroidenfeld zu. Grüne Energiekugeln des Disruptorbeschusses zuckten beständig links und rechts an ihr vorbei. "Miss Langley, sie steuern direkt auf ein Asteroidenfeld zu." informierte sie die verschreckte Stimme des Fähnrichs. "Ach wirklich ?" presste sie hervor, während sie sich weiter auf's Ausweichen konzentrierte. °Denkt dieser Baka, ich als Pilot wüßte das nicht ?° "Wir fliegen für den Eintritt in ein Asteroidenfeld zu schnell." fügte er erklärend hinzu. "Die Schilde des Shuttles liefern uns keinen Schutz vor Kollisionen dieser Größenordnung." "Wenn ihnen nicht passt, wo ich hinfliege, steigen sie doch aus !" fauchte sie ins Kommsystem. "Ansonsten nerven sie mich nicht ! Ich muß fliegen !" Begriff dieser Baka nicht, daß der Raubvogel sie erwischen würde, wenn sie langsamer flog ? Mit einem Gedankenbefehl zog sie Energie aus der Lebenserhaltung und dem Schutzschild ab und verteilte sie auf den Antrieb und das SI-Feld. °Wenn der Schild nicht gegen die Felsen hilft, brauch ich an den auch keine Energie verschwenden.° Als die 'Hawking' haarscharf zwischen zwei Felsbrocken von der Größe der Enterprise hindurch in das Trümmerfeld hineinrauschte, brach der Raubvogel die Verfolgung ab. Aristo hätte Rally zwar gern tot gesehen, aber er war weder so versessen darauf, das selbst zu erledigen, noch so verrückt, seine Pläne auf der Erde zu gefährden, daß er sein Schiff bei einer Verfolgungsjagd in einem Asteroidenfeld riskiert hätte. Der Lucifer Hawk verfolgte den Kurs des Shuttles noch eine zeitlang auf dem Projektionsschirm auf der Hauptbrücke und bewunderte die Geschicklichkeit des Shuttlepiloten. Ein klein wenig verärgert war er allerdings schon. Die geglückte Flucht hatte ihm seinen Triumph geraubt. Im buchstäblich letzten Augenblick. Doch plötzlich hatte er einen Einfall, wie er zumindest einen kleinen Triumph verbuchen konnte. "Geschätzte Flugzeit zur Erde ?" fragte er. Der Sklave an der entsprechenden Station gab eine Anfrage in den Computer ein. "Elf Tage, Herr." "Und das Shuttle ?" "Mindestens zwanzig Tage." Aristo wollte seinen Triumph hinausbrüllen. Er hatte es geschafft. Rally würde ihn nicht aufhalten können. Vielmehr würde sie vermutlich gerade rechtzeitig auftauchen, um seinen Erfolg mitzuerleben. °Irgendjemanden brauche ich jetzt, mit dem ich meine Freude teilen kann.° entschied der Lucifer Hawk. Seine Sklaven fielen da natürlich weg. Völlig ungeeignet dafür. "Kanal zum Shuttle öffnen und Rally Cheyenne verlangen." Der Klingone an der taktischen Station betätigte ein paar Tasten. °Nanu ? Was ist denn jetzt ?° Asuka stellte erstaunt fest, daß ihr Kommnetz externe Daten empfing. "Hey, Baka Hentai." meldete sie sich bei ihren Passagieren. "Da ruft jemand nach dir. Scheint dein Freund Aristo zu sein." Rally wurde bei Asukas Anrede hochrot. Allerdings sammelte sie sich schnell wieder und trat vor den Bildschirm einer Kommunikationskonsole. Kurz darauf erschien das Bild Aristos, der in einer selbstgefälligen Siegerpose im Zentrum der klingonischen Brücke thronte. "Aristo." knurrte sie. "Ein Kompliment für die Fähigkeiten eures Piloten, Rally Cheyenne. Ich hätte nicht gedacht, daß ihr dem Tod so leicht entkommen könntet." "Was willst du ?" "Ich möchte dich wissen lassen, daß ich nun weiterfliegen werde. Mein Schicksal erwartet mich, und ich habe beschlossen, euch deshalb am Leben zu lassen." "Ach." meinte sie sarkastisch. "Einfach so ?" "Danke mir nicht für meine Großzügigkeit, Rally Cheyenne." entgegnete er mit einem düster-prophetischen Unterton. "Ich lasse dich am Leben, damit du vor deinem Tod das Ergebnis meiner Anstrengungen in diesem Universum erleben kannst." "Wie großzügig." spottete sie. Der Kerl mußte doch stinksauer sein, daß sie entkommen war, und war jetzt nur zu stolz, das zuzugeben. "In der Tat, Rally Cheyenne. Denn ich werde schon bald zu neuen Höhen aufsteigen, während die Meinen über eure Art triumphieren werden, denn dieses Mal wird uns keiner aufhalten." Mit diesen Worten unterbrach er die Verbindung. Asuka wich unterdessen weiteren Asteroiden mit einer unglaublichen Grazie und Kunstfertigkeit aus und beobachtete auf ihren Sensoren, wie der Bird-of-Prey von dem Asteroidenfeld wegschwenkte und wenig später mit Kurs zur Erde auf Warp ging. Zur gleichen Zeit stand Rally bleich und mit zitternden Knien vor der Konsole und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den leeren Bildschirm. Ihre Lippen bewegten sich, doch kein Laut war von ihr zu hören. Gohan, der die ganze Unterhaltung nervös verfolgt, aber nicht begriffen hatte, worum es ging, führte die völlig neben sich stehend Frau schließlich zu ihrer Liege im Heckbereich des Schiffs, da er den Eindruck hatte, daß sie jeden Moment in Ohnmacht fallen könnte. Nach ein paar Minuten fragte er schließlich, was los sei. Er mußte die Frage mehrfach wiederholen, bevor Rally überhaupt begriff, daß er mit ihr redete. Schließlich sagte sie etwas, was sich anhörte wie "Neo-Projekt Gaia." "Rally ! Rede mit mir ! Erklär mir, was los ist !" Mit Entsetzen im Blick betrachtete sie den jungen Halbsayajin, bevor sie mit brüchiger Stimme erklärte, was Aristo ihrer Ansicht nach vorhatte. "Er will das Projekt Gaia wiederholen, wenn er auf der Erde ist. Er will...das Tor zu Nemesis öffnen." "Was ist das für ein Tor ?" fragte Gohan beunruhigt, allerdings noch nicht wirklich besorgt. "Das Tor zu der Dimension, in der die Lucifer Hawks zu Hause sind." flüsterte sie. "Bei der Gelegenheit, als das Tor auf der Erde meines Universums geöffnet wurde, wurden weite Teile der Planetenoberfläche verwüstet und der Großteil der Bevölkerung starb." Nun war Gohan definitiv besorgt. Er kontaktierte Asuka in ihrem Plug und brachte sie auf den neuesten Stand. "Was soll ich machen ?" fragte sie. "Unser Kurs zur Erde ist bereits der schnellstmögliche, und wir werden noch zwanzig Tage unterwegs sein, Gohan. Der Arsch da draußen braucht etwa neun oder zehn Tage weniger als wir." "Fällt dir nichts ein, um die Reise zu verkürzen, Su-chan ?" drängte Gohan sie. "Wir müssen ihn daran hindern, das Tor zu öffnen." Asuka manövrierte das Shuttle in die Nähe eines großen Asteroiden, um Deckung vor kleineren Brocken auf ihrem Flugweg zu haben, während sie nachdachte. Sie rief eine Sternenkarte der Region auf. Schwarze Löcher, aber vor allem einige ungesunde interstellare Nebel mit gewaltigen Ausdehnungen blockierten den direkten Kurs zur Erde. Der schnellste sichere Kurs führte in einer großen Schlaufe um diese unpassierbare Zone herum. °Aber ein sicherer Kurs ist offensichtlich keine Option mehr, die uns im Moment offensteht.° Seufzend gab sie dem Navcomputer den Befehl, einen Kurs durch die gefährliche Zone anzugeben, unter der Prämisse, das der Weg der zeitlich kürzeste sein sollte. Schließlich zeigte der Computer ihr eine Route an, nicht ohne zuvor mehrfach wegen der Gefahren zu protestieren, und Asuka studierte den Kursvorschlag. Sicherlich wäre es möglich gewesen, eine Strecke zu finden, die räumlich gesehen kürzer war, aber es war unmöglich alle Etappen mit Warpgeschwindigkeit zurückzulegen, und je mehr Warpetappen die Reise hatte, desto schneller kamen sie voran - auch wenn der Weg länger sein würde. "Je nach Glück können wir auf einem anderen Kurs fünf oder sechs Tage sparen, Gohan." meldete sie nach einigen Minuten der Stille. "Ich höre da ein 'Aber', Su-chan." "Der Computer sagt, daß ein Großteil dieses Kurses unpassierbar ist." "Und weshalb ? Asteroiden ?" "Nein. Gefährliche Nebel in erster Linie." Gohan runzelte die Stirn. "Was ist denn an Nebel so gefährlich ? Man kann doch nur schlechter sehen ?!" "Baka-Gohan ! Nicht so ein Nebel." entgegnete sie. "Es gibt interstellare Nebel aus Stoffen, die die Schiffshülle auflösen, oder deren Strahlung uns umbringen würde. Oder Nebel, die unsere Sensoren stören - und blind fliegen wird selbst für eine so großartige Pilotin wie mich ein wenig schwierig." "Ach so." Gohan dachte nach. Wenn sie durch diese ominösen Nebel flogen, konnten sie sich auch gleich selbst in die Luft sprengen. Wenn sie nicht durch die Nebel flogen, würden vermutlich viele Milliarden Menschen sterben. Es war also nicht die Frage, ob sie die Nebel durchqueren sollten, sondern wie. Ganz offensichtlich brauchte das Shuttle Schutz. Schutz, den die Schildtechnologie des Schiffs nicht bieten konnte. Natürlich. Das war es. Ein Schutzschild mußte her. Augenblicklich transformierte er zum Supersayajin und begann, sich auf eine ganz bestimmte Technik zu konzentrieren. Eine Technik, die er zuletzt in Gottes Palast eingesetzt hatte, als dieser angegriffen worden war, und er seine Freunde hatte beschützen müssen. "Gohan, was ist da los ?" "Was meinst du, Su-chan ?" "Meine Sicht nach draußen zeigt eine bläulich flimmernde Kugel rund um das Shuttle." erklärte sie. "Was hat das zu bedeuten ?" "Das ist eine Technik von mir." antwortete er. "Eine Schutzblase aus Ki. Ich weiss, daß sie gegen feste Hindernisse wirkt, aber was diese Nebel betrifft, müßten wir es auf einen Versuch ankommen lassen." Asuka wäre am liebsten aus dem Plug geklettert, um ihren Freund zu umarmen. Stattdessen ermittelte sie, wie lange der Flug durch das Asteroidenfeld dauern würde. "Kannst du diese Blase fünf Stunden lang aufrechterhalten, Schatz ?" Gohan lächelte. "Kein Problem. Aber bleib trotzdem von größeren Felsen fern, wenn's geht." Gerade in dem Moment kamen Rally und der Fähnrich wieder nach vorn. "Was habt ihr vor ?" fragte Rally, als sie Gohans Zustand bemerkte. "Und warum fliegen wir in das Feld hinein ?" fügte Fähnrich Hanson hinzu. "Das bringt uns völlig vom Kurs ab." "Wir nehmen einen neuen Kurs." hörten sie Asukas kampflustige Stimme durch den Lautsprecher. "Aber der bisherige war schon der schnellste Kurs, Miss Langley." "War er nicht." entgegnete sie knapp. Hanson erbleichte als er begriff, worauf sie hinauswollte. "Das...das können sie nicht machen." "Was ?" fragte Rally, die noch immer ein wenig unter Schock stand. "Sie will durch die Nebel fliegen, aber dabei werden wir alle draufgehen." "Entspannen sie sich wieder." antwortete Asuka in ihrem coolsten 'Ich-hab-alles-im-Griff'-Tonfall, während sie die 'Hawking' um den großen Felsen herumbewegte, hinter dem sie bisher Deckung gefunden hatte und dann auf volle Impulskraft beschleunigte. Eine Reihe von Felsbrocken in ihrer Flugbahn, die in der Größe zwischen einer Faust und einem Lastwagen lagen, kamen in Kotakt mit Gohans Schutzfeld und zerbröselten augenblicklich zu feinsten Staubpartikeln. Als sie bemerkte, wie effektiv Gohans Schutztechnik war, legte sich ein triumphierendes Grinsen auf ihr Gesicht. °Und jetzt werden wir diesem aufgeblasenen Baka von Lucifer Hawk in den Arsch treten.° Jetzt, wo sie nur noch den größten Brocken ausweichen mußte, kam sie erstaunlich schnell voran. Der fünfstündige Flug durch die Asteroiden würde sie in Position für einen Warpflug zum McMurry-Nebel bringen. °Und dort werden wir mal sehen, wie gut Gohans Technik gegen tödliche Strahlungswolken wirkt.° Skuld war im Verlauf der letzten zwei Tage auch nicht untätig gewesen. Nach unermüdlichem stundenlangem Differenzieren - unter Nutzung ihres zehndimensionalen Rechenschiebers - hatte sie aus den Gleichungen ein physikalisches Modell des Transwarpantriebs entwickelt. Dabei hatte sie herausgefunden, daß es sich um eine primitivere Form einer Technologie handelte, die ihr bereits geläufig war, und so war es kein Problem für sie, einen funktionsfähigen Antrieb zu bauen. Dann jedoch fingen ihre Probleme an. Als sie den Antrieb an das Energienetz von Ryo-Ohki koppeln wollte, stellte sie fest, daß es kein solches Netz in dem Sinne gab. Das ganze Raumschiff war mehr eine Art Lebewesen als ein technologisches Konstrukt. Sie war deswegen ziemlich genervt gewesen und hatte stundenlang über Ryoko geschimpft. Wenn die Dämonin sie früher darauf hingewiesen hätte, hätte sie den Antrieb gleich mit einer unabhängigen Energiequelle konstruiert. So war sie gezwungen das nachzuholen. In mühsamer Kleinarbeit konstruierte sie eine Eindämmungskammer, Kontrollsysteme, Energiepuffer und Sekundärsysteme. Normalerweise hatte sie nichts dagegen Maschinen zu bauen. Im Gegenteil, sie liebte es. Aber erstens hatte sie es eilig und zweitens hätte sie bei dem ganzen Aufwand, der nun zusätzlich nötig war, fast schon ein ganzes Schiff neu bauen können. Der Chefingenieur der Enterprise, Geordi LaForge, studierte ihre Arbeit sowohl sorgfältig als auch neugierig. Das Konstrukt ähnelte ein bißchen dem Warpkern auf der Enterprise, machte aber, wie er mit ein wenig Neid eingestehen mußte, einen deutlich weiterentwickelteren Eindruck. "Was wirst du als Energiequelle verwenden, Skuld ?" Die kleine Göttin war gerade dabei, ein paar seltsam aussehende Bauteile, deren Funktion Geordi nicht mal erahnen konnte, miteinander zu verbinden, und schaute deshalb nicht auf, während sie antwortete. "Am liebsten hätte ich Materie eines Weißen Zwergsterns verwendet." erklärte sie. "Saubere und leicht zu handhabende Energie, aber leider ist kein solcher Stern in akzeptabler Reichweite. Also nehme ich die zweitbeste Alternative." "Und das wäre ?" "Ich fusioniere angereichertes Helium in der Eindämmungskammer und bringe das Ganze dann durch gravitonische Kompression zur Implosion." erklärte sie. "Moment mal...du redest da von einer künstlichen Nova." unterbrach Geordi sie schockiert, doch Skuld fuhr fort, als sei das, was sie da vorhatte so aufregend wie das anzünden von Knallfröschen zu Sylvester. "Ja. Und ? Der Energieschub, der dabei freiwird, wird jedenfalls in einem Energiepuffer gespeichert und dann auf einen Schlag abgerufen, wenn der Transwarpantrieb aktiviert wird. Danach wird wieder die Heliumreaktion gestartet, und das Ganze geht von vorn los." Für sie schien das ein alltäglicher Vorgang zu sein. "Das ganze läuft im Grunde so ähnlich wie die Reaktion in einem Verbrennungsmotor ab. Die Heliumzufuhr entspricht dabei der Zufuhr des Luft-Treibstoffgemischs, die Implosion entspricht der kontrollierten Zündexplosion im Motor, die Energieableitung in den Puffer hat ihre Analogie in der Arbeit, die die Kolben leisten...also was soll die Aufregung ?" "Oh, ich weiss, wie ein Verbrennungsmotor arbeitet, Skuld." erwiderte Geordi mit gemischten Gefühlen. "Aber eine Fehlzündung sprengt da wenigstens nicht das ganze Fahrzeug in die Luft." Skuld schüttelte nur den Kopf, während sie weiter arbeitete. "Ignorante Amateure." murmelte sie verärgert. Außer Data schien es hier niemanden zu geben, der die Perfektion ihrer Werke wirklich zu würdigen wußte. Zwei weitere Tage später begann sie damit, unter Ryokos wachsamen Augen ihren Energiekern an Bord von Ryo-Ohki zu installieren. Nach weiteren anderthalb Tagen und minimalen Pannen - Skuld hatte diesmal ausnahmsweise mögliche Nebenwirkungen ihrer Erfindung bedacht, bevor sie sie in Betrieb nahm - waren sie bereit für den Aufbruch zu den Borg. Son Goku und die Führungsoffiziere der Enterprise verabschiedeten die dreiköpfige Missionsgruppe genauso, wie sie es knapp sechs Tage zuvor schon mit der anderen Gruppe getan hatten. Die Zurückbleibenden konnten nun nichts weiter tun als warten und hoffen, daß die Missionen der beiden Gruppen erfolgreich verlaufen würden. Skuld stand aufgeregt in Ryo-Ohkis Kontrollkammer und wartete ungeduldig auf das Startsignal. Ryoko hatte darauf bestanden, vor der ersten Transwarpreise einen Sicherheitsabstand zur Enterprise einzunehmen, so daß sich ihr Schiff zunächst mit konventionellem Antrieb bewegte. "Sagen deine Navigationsdaten etwas darüber, was uns an unserem Zielort erwartet ?" erkundigte sich Vegeta bei der Göttin. Auch er war aufgeregt, aber seit das Warten vorbei war, war er deutlich umgänglicher. Zumal er und die Dämonin sich Teile der Wartezeit miteinander vertrieben hatten - sehr zu Skulds Mißvergnügen. "Ich bin mir nicht sicher." gestand Skuld. "Wenn ich das richtig verstehe, werden wir nach Borg-Benennung in Raumgitter sechs-vier-neun bei Unimatrix null-fünf herauskommen." "Klingt nach Beschäftigung." entgegnete der Sayajinprinz mit einem fiesen Grinsen. "Und du bist sicher, daß das mit diesen Transwarptunneln wirklich klappt, Skuld ?" "Ja, Ryoko." seufzte sie. Wieso zweifelte bloß jeder an ihren Erfindungen ? "Aber ich habe den Antrieb ein wenig modifiziert." Ryoko stutzte und sah die kleine Göttin stirnrunzelnd an. "Modifiziert ? Wie ?" "Nachdem ich festgestellt habe, daß der Transwarpantrieb der Borg eine primitive Form des Delokationsantriebs ist, mit dem ich sehr gut vertraut bin, habe ich den Nav-Datenknoten der Borg in eine Simulationsschleife gekoppelt." erklärte Skuld bereitwillig. "Der Transwarpflug wird also nur simuliert, um die exakten Endkoordinaten für den eigentlichen Antrieb zu ermitteln." "Und wieso dieser Aufwand ?" fragte die Dämonin skeptisch. "Weil der Delokationsantrieb schneller und praktischer arbeitet." "Schneller ist immer gut." warf Vegeta grinsend ein. "Der Transwarpantrieb faltet Teile des Subraums ineinander wodurch er einfach nur die Flugstrecke durch den Subraum abkürzt." "Und was ist daran das Problem ?" "Innerhalb eines Transwarpkanals können wir verfolgt oder angegriffen werden." "Oh." Das war ein Argument, mit dem Ryoko sich sehr gut anfreunden konnte. "Und der Delokationsantrieb geht einfach nur den nächsten konsequenten Schritt. Deshalb ist der Nav-Datenknoten auch fast kompatibel dazu." "Und welcher Schritt ist das ?" Skuld sah Ryoko an wie Jemanden, der fragt, ob sie ihm das Atmen beibringen kann. "Der Delokationsantrieb ermittelt die Subraumkoordinaten unseres Zielortes. Dann umhüllt er das Schiff mit einer Subraumblase und faltet den Subraum so, daß der Zielpunkt auf unseren Ausgangspunkt gefaltet wird." erklärte sie. Zufrieden bemerkte sie, daß beide Zuhörer zu begreifen schienen, worauf sie hinauswollte. "Danach hängt sich unser Schiff einfach an die Zielkoordinaten, woraufhin der Raum wieder zurückgefaltet wird. Nach Auflösung der Subraumblase befinden wir uns dann an unserem Zielort." "Verblüffend einfach." bemerkte Ryoko staunend. Sie hatte zwar nur die Hälfte verstanden, aber wenn sie das jetzt sagte, würde Skuld sich nur wieder aufregen. Als sie einen Seitenblick auf Vegeta warf, erkannte sie, daß der es offenbar genauso hielt. "Natürlich ist das einfach." entgegnete die kleine Göttin enthusiastisch. "Schließlich ist der schnellste Weg, um von einem Punkt zum anderen zu reisen, nicht sich, sondern den Punkt zu bewegen." Nach diesem Kommentar entging ihr zum Glück das tiefe Stirnrunzeln ihrer beiden Zuhörer. "Können wir dann bald mal loslegen ?" warf Vegeta ein, als er bemerkte, daß Skuld gerade weiter über diesen abgehobenen Technikkram reden wollte. Ryoko nickte enthusiastisch und nahm den Faden auf. "Ich denke auch, daß wir jetzt weit genug von der Enterprise entfernt sind." Skuld nickte zustimmend. Auch sie freute sich auf den ersten Einsatz des Antriebs. Schnell überprüfte sie nochmal die Einstellungen des Antriebs und startete dann die Simulation des Transwarpflugs. Anschließend checkte sie den Energiefluß aus ihrem 'Nova-Zweitakter' - so hatte Geordi den Energiekern nach ihrer Unterhaltung über dessen Funktionsweise genannt, und sie hatte den Namen nach anfänglichem Zögern übernommen - und fand auch hier keine Probleme. Wenig später signalisierte der Sim-Computer mit einem Piepton den Abschluß der Simulation. Diesmal ohne ihre übliche Vorankündigung drückte sie einfach eine Taste und leitete damit den Delokationsvorgang ein. Für die Beobachter auf der Enterprise war das Ganze nur deshalb spektakulär, weil der Abflug sich anders gestaltete, als das, was sie von den Transwarpflügen der Borg gewohnt waren. Ryo-Ohki hüllte sich plötzlich in eine rosafarbene Energiekugel, die einen Moment später schrumpfte und nach ihrem Verschwinden nur leeren Raum zurückließ. Für Ryo-Ohkis Besatzung war es ein seltsames Gefühl. Sie spürten zuerst ein leichtes Kribbeln auf der Haut, während auf dem Projektionsschirm der Weltraum um sie herum unter einem rosafarbenen Leuchten verschwand. Dann hatten die Drei für einen Moment das Gefühl, in alle Raumrichtungen gleichzeitig gezogen zu werden. Die Zeit schien sich zu dehnen wie ein Kaugummi - es hatte eine subjektive Ewigkeit gedauert, den letzten Gedanken, den jeder der Drei vor dem Sprung gehabt hatte, zu Ende zu denken. Als das rosafarbene Licht verschwand, war den Dreien nach einem kurzen Blick nach draußen sofort klar, daß der Antrieb funktioniert hatte. Sie waren bei den Borg. "Rosa ?" stiess Vegeta angewidert zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Skuld schaute ihn verständnislos an. "Wieso ? Die Farbe hängt mit der Art der Energieübergänge im sichtbaren Spektralbereich zusammen." "Aber...rosa." Er schüttelte sich angewidert. "Wie erniedrigend." "Warum das ? Ich verstehe nicht." erwiderte Skuld entgeistert. Sie warf Ryoko einen hilflosen Blick zu, aber die zuckte nur mit den Schultern und versuchte einen Lachanfall zu vermeiden. "Warum ?" wiederholte der aufgebrachte Sayajinprinz ihre Frage. "Weil das absolut schwuchtelig ist. Darum. Warum konnte es kein bedrohlicherer Farbton sein ? Warum müssen wir in diesem tuntigen rosa rumfliegen ?" "Weil es eben so ist !" schnappte Skuld beleidigt. "Leute, vielleicht sollten wir uns erst mal um die da draußen kümmern, bevor wir uns weiter streiten, was meint ihr ?" warf Ryoko ein und zeigte auf die Sichtprojektion näherkommender Borgschiffe. Vegeta nickte nur mit einem bösen Grinsen und ließ seine Fingerknöchel knacken. "Du hast Recht, Ryo-chan. Außerdem brauche ich nach diesem Schock etwas Entspannung." "Also los. Kündigen wir uns angemessen an." Die Borgkönigin stand in der Hauptkammer des zentralen Alkovens von Unimatrix null-eins und beobachtete die Szenerie, die auf einem großen Bildschirm dargestellt wurde: Ein Shuttle der Föderation, verfolgt von zwei Kuben, die das viel kleinere Schiff bereits mit einem giftgrünen Traktorstrahl erfasst hatten. Hinter der Königin stand eine junge Frau mit kurzem, blonden Haar, die Hände zu Fäusten geballt, die Zähne zusammengebissen. Sie war wütend. Nicht nur über die Gleichgültigkeit, mit der die Borgkönigin wertvolles Leben behandelte, sondern auch wütend über ihre eigene Hilflosigkeit. "Du hast sie im Stich gelassen." Der herablassende Tonfall brachte das Fass zum Überlaufen. "Nein !" Seven of Nine trat auf die Königin zu und schlug nach ihr. Die Königin wiederum hob lediglich eine Hand und hielt Sevens Arm mit Leichtigkeit fest. "Wir glaubten, du würdest ein Gewinn für uns werden." Eine Spur von Enttäuschung lag in der festen Stimme der Borgkönigin, während sie Seven mit einem Blick bedachte, den eine Mutter anwenden mochte, um ein kleines Kind zurechtzuweisen. "Wir haben uns geirrt. Du bist schwach." "Hören sie nicht auf sie, Seven. Sie ist irrelevant." Die Borgkönigin drehte den Kopf langsam zum Eingang ihrer Kammer, und erblickte Captain Janeway, die gerade mit einem Phasergewehr in der Hand eintrat. Augenblicklich traten zwei Drohnen vor, um der Bedrohung zu begegnen. "Rufen sie ihre Drohnen zurück." rief Janeway mit befehlsgewohnter Stimme. "Sonst töte ich sie." Die Borgkönigin gab einen mentalen Befehl, und die Drohnen blieben stehen. "Ihre Waffen sind nutzlos." bemerkte sie in ihrer gewohnt herablassenden Art. "Da wäre ich mir nicht so sicher." entgegnete die Kommandantin der Voyager selbstbewußt. "Mein taktischer Offizier deaktiviert gerade die Schilde, die diesen Raum umgeben." Sie aktivierte ihren Insignienkommunikator. "Tom, Status ?" Tom Paris meldete sich vom Shuttle aus, das keine dreihundert Kilometer vor dem gewaltigen, im Weltraum treibenden Gebilde schwebte, das von den Borg Unimatrix null-eins genannt wurde. "Wir haben die Kammer im Visier, Captain." Janeway trat etwas näher an die Königin heran. "Lassen sie sie gehen, oder ich gebe den Befehl zu feuern." Die Borgkönigin wollte gerade erwidern, daß Janeway das ebenfalls nicht überleben würde, als sie plötzlich eine vielstimmige Meldung vernahm, die ihre Aufmerksamkeit erforderte. "Unbekannte Technologie entdeckt. Raumgitter sechs-vier-neun. Unimatrix null-fünf." Ein Ausdruck der Verblüffung erschien auf dem normalerweise emotionslosen Gesicht der Königin. Wie konnte in der Umgebung einer Borg-Einrichtung plötzlich eine unbekannte Technologie auftauchen ?" Sie beschloß, Janeways Drohung für einen Moment zu ignorieren, und ließ sich das gemeldete Phänomen auf jenem Beobachtungsdisplay anzeigen, auf dem sie zuvor die Jagd auf Janeways Shuttle beobachtet hatte. Janeway und Seven entging dies natürlich ebenfalls nicht, und sie wurden Zeugen, wie in der Nähe einer Borg-Einrichtung plötzlich ein rosafarbener Lichtball erschien. Als dieser verschwand, gab er den Blick auf ein schwarzes Raumschiff frei, von dessen Oberfläche aus viele Zacken wie bei einem Kristall emporragten. Mehrere Borgschiffe nahmen augenblicklich Kurs auf das fremde Schiff, das sich scheinbar der Gefahr nicht bewußt war, denn es nahm Fahrt auf und näherte sich den Borg. "Wissen sie, wer das ist, Seven ?" wandte Janeway sich an die Frau zu deren Rettung sie hergekommen war. "Nein, Captain. Dieser Schiffstyp ist mir nicht vertraut." antwortete Seven kühl. "Allerdings werde ich Bescheid wissen, sobald sie assimiliert worden sind. Das wird wohl leider nicht mehr lange dauern." Im nächsten Moment waren die ersten Borgschiffe auf Waffendistanz herangekommen. Sowohl Janeway als auch Seven waren erstaunt, als sie sahen, daß die Borg sofort das Feuer eröffneten. Aus Neugier und in dem Bewußtsein, daß die Borgkönigin ihnen offenbar nichts tun würde, solange sich dieses fremde Schiff dort draußen befand, näherten sich die Zwei dem Bildschirm, um das Geschehen besser verfolgen zu können. Das fremde Schiff kassierte zwei Treffer und wich dann dem weiteren Beschuß scheinbar mühelos aus. Dann löste sich ein wahrer Sturm rotleuchtender Kugeln von jenem Schiff, während es über eine Reihe von Borgschiffen hinwegflog. Die Königin verzog leicht das Gesicht, Janeway klappte der Unterkiefer herunter und Seven zog eine Augenbraue hoch, als das Ergebnis dieses Angriffs offensichtlich wurde. Ein halbes Dutzend kleinerer Schiffe zerstört und drei Kuben schwer beschädigt. "Offensichtlich gibt es da draußen doch jemanden, für den Widerstand nicht zwecklos ist, wie mir scheint." bemerkte Janeway lakonisch. Die Borgkönigin drehte leicht den Kopf in ihre Richtung und warf ihr einen giftigen Blick zu. "Ein Ärgernis." bemerkte sie in einem Ton, mit dem Dschungelforscher über Moskitoschwärme reden würden. "Langfristig ist ihr Widerstand nutzlos. In wenigen Minuten werden so viele Schiffe dort sein, daß wir sie durch zahlenmässige Überlegenheit erdrücken werden. Außerdem sind sie gleich in Waffenreichweite der Abwehrbatterien von Unimatrix null-fünf." "Sie machen immer wieder den Fehler, ihre Gegner zu unterschätzen. Ist ihnen das noch nicht aufgefallen ?" Janeway versuchte sie zu reizen, um ihre Konzentration und Entscheidungsfähigkeit zu beeinträchtigen. "Und sie wiederholen sich ständig, Janeway." erwiderte die Herrscherin des Kollektivs mit einem müden Lächeln und wandte sich wieder dem Bildschirm zu. Ryo-Ohki blasterte sich dort gerade wieder einen Weg durch zwei Kuben frei, während um ihn herum grüne Energiestrahlen ins All stachen, und die Borgschiffe immer wieder erfolglos versuchten, ihn mit einem Traktorstrahl zu erfassen. Schließlich war er fast in Reichweite des Nexus von Unimatrix null-fünf, als sich plötzlich eine gelborange leuchtende Kugel gewaltigen Ausmasses von seinem Rumpf löste und auf die Borg-Einrichtung zuflog. Dann drehte er mit einem eleganten Schwenk ab. Mit Entsetzen im Blick dachte die Königin daran, was so ein Lichtball mit einem Fusionskubus angestellt hatte und kappte augenblicklich alle mentalen Verbindungen zur bedrohten Anlage. Dies blieb Seven nicht verborgen, da sie noch immer an das Kollektiv angeschlossen war. "Sie haben schon einmal gegen diese Leute verloren." Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Die Borgkönigin schwieg. Aber sie brauchte auch nicht zu antworten. Das Bild des Nexus, der sich nach dem Einschlag des Final Flash in eine wertlose Ansammlung von Milliarden von Trümmern verwandelte, war Antwort genug. Die Borgkönigin starrte schweigend auf das Untergangsszenario, während sie die Einsatzbefehle für die Verstärkungseinheiten wieder rückgängig machte. Dort gab es nichts mehr zu verteidigen, und dieser Gegner würde sicherlich bald den nächsten Basispunkt des Kollektivs anfliegen. Dort würde sie für Verstärkung sorgen. Und wenn das nichts half, dann beim übernächsten Punkt. Oder beim Überübernächsten. Irgendwann würden diese Wesen scheitern, und das Kollektiv würde dann den Wiederaufbau beginnen und da weitermachen, wo es aufgehört hatte. Überrascht registrierte sie, wie sich das Schiff wenig später wieder in diese rosafarbene Kugel hüllte und dann verschwunden war. "Neue Technologie entdeckt. Raumgitter sechs-drei-eins. Koloniewelt vier-eins-neun-fünf." Mit einem unterdrückten Seufzer brachte die Königin die neue Ansicht auf den Schirm und erlebte das Ende von fünf Sphären mit, als Ryo-Ohki sich den Weg in einen hohen Orbit um die Produktionswelt vier-eins-neun-fünf freikämpfte. Sowohl sie als auch ihre beiden unfreiwilligen Gäste beobachteten mit Staunen, wie eine weitere Energiekugel, die noch gewaltiger als die letzte war, auf den Planeten zustrebte. Noch bevor die Kugel die Oberfläche erreicht hatte, entfernte sich Ryo-Ohki bereits mit hoher Geschwindigkeit aus dem Orbit. Fünf Minuten später begann der Planet auseinanderzubrechen. Kurz darauf verschwand das Schiff wieder in dieser rosafarbenen Kugel. "Neue Technologie entdeckt. Raumgitter sechs-zwei-sechs." °Gut. Diesmal nicht in der Nähe einer wichtigen Einrichtung.° Die Borgkönigin wechselte erneut die Bildansicht und sah das schwarze Zackenschiff in der Nähe eines Detektors auftauchen. "Transmission entdeckt. Ursprung: Fremdes Schiff. Wir werden gerufen." Mit einem mentalen Befehl ließ die Königin das Signal durchstellen, leitete es jedoch vorsichtshalber zunächst kreuz und quer durch den halben Quadranten. Auf ihrem Bildschirm erschienen zwei der Wesen, die sie schon vom Angriff auf die Enterprise her kannte, und ein junges Mädchen. Als sie die Memoryprotokolle des Angriffs aufrief, erkannte sie, daß dieses Mädchen ebenfalls auf der Enterprise gewesen war. Ihre Drohnen hatten versucht, sie im Maschinenraum des Schiffs zu assimilieren, waren aber gescheitert. "So sieht man sich wieder, Bleichgesicht." "Ihre Bezeichnung ist Vegeta, nicht wahr ?" "PRINZ Vegeta." korrigierte er sie mit überheblichem Grinsen. "Meine Begleiter sind die liebreizende und verschlagene Ryoko, und das kleine Technikgenie Skuld." Offensichtlich war der Prinz heute sehr gut gelaunt. "Rede über mich nicht wie über ein Kind." warf Skuld wütend ein. "Verfolgen diese läppischen Angriffe auf uns einen bestimmten Zweck ?" fragte die Königin ungerührt. "Wir wollten ihre Aufmerksamkeit erregen." entgegnete Ryoko mit einem gemeinen Grinsen. "Damit sie wissen, daß sie uns besser ernstnehmen sollten." "Sie haben unsere Aufmerksamkeit. Fahren sie fort." "Gern. In einem direkten Gespräch. So ist es doch viel zu unpersönlich." "Sie erwarten doch nicht ernsthaft, daß ich ihnen die Koordinaten von Unimatrix null-eins gebe, oder ?" Ryoko und Vegeta grinsten breit und Skuld sagte nur: "Nicht nötig. Die Bezeichnung ihres Aufenthaltsortes reicht uns schon." Die Verbindung wurde unterbrochen, und eine Minute später war das Schiff erneut verschwunden. Tom Paris staunte nicht schlecht. Er saß in einem Shuttle knapp außerhalb des größten Weltraumkomplexes, den er jemals gesehen hatte. Zwei Borgschiffe hatten das Shuttle erfasst, aber er hatte die Hauptkammer der Einrichtung mit Hochleistungstorpedos anvisiert. Sowohl er als auch der holographische Doktor begannen bereits, sich Sorgen zu machen, als plötzlich in einer rosafarbenen Energieblase zehn Kilometer backbordseitig ein seltsames Schiff erschien, das sofort Fahrt aufnahm und rote Energiekugeln auf alle Borgschiffe im Umkreis feuerte. Das Schiff hatte etwa die Größe der Voyager, aber die Waffensysteme waren denen des Föderationsschiffs mehr als haushoch überlegen. Das Shuttle ruckelte für einen Moment, als sich die Traktorstrahlen von seiner Hülle lösten, weil es keine Schiffe mehr gab, die die Strahlen erzeugen konnten. Drei weitere Kuben tauchten auf und nahmen das Schiff in die Zange, doch plötzlich gab es einen hellen Blitz und die Kuben waren einfach so verschwunden. "Haben wir vielleicht doch nicht so leichtes Spiel mit diesen Fremden ?" spottete Janeway belustigt. Die Borgkönigin biss die Zähne zusammen und schwieg. Als sie sich vom Bildschirm abwandte, entdeckte sie plötzlich einen glühenden runden Fleck auf dem Boden, durch den plötzlich die drei Gestalten von Ryoko, Vegeta und Skuld auftauchten. Augenblicklich ließ sie ihre Drohnen auf die Neuankömmlinge vorrücken, die es auf unerklärliche Weise trotz der Multiphasenschilde und des Zerstreuungsfeldes geschafft hatten, in ihr Allerheiligstes vorzudringen. Unter Verwendung kleinerer Ausgaben jener Energiekugeln metztelten Ryoko und Vegeta in sekundenschnelle alle Drohnen im Innern der Kammer nieder. "Ich hatte doch gesagt, wir würden sie besuchen kommen." bemerkte Ryoko mit einem fiesen Grinsen. "Die hier gehören ihnen, glaube ich." fügte sie hinzu, hob ihre linke zur Faust geballte Hand, und zeigte dann, was sie dort verborgen gehalten hatte. Drei winzige Kuben hoben von ihrer Handfläche ab und schwebten durch den Raum. Die Borgkönigin war genauso fassungslos wie Seven und Janeway als sie begriff, was geschehen war. "Und wenn du noch mehr Widerstand leistest, wirst du nur deine Verluste erhöhen." merkte Vegeta an. "Ich habe im Alleingang die Armeen dutzender Welten vernichtet, weiss also, wovon ich rede. Widerstand ist völlig zwecklos." Als Janeway hörte, wie die Borgkönigin mit einer der Standardphrasen ihres eigenen Volkes konfrontiert wurde, hätte sie fast laut gelacht. Dann warf Vegeta ihr jedoch einen finsteren Blick zu. "Und wer bist du, Weib ? Du hast dieselben Klamotten an wie dieser nervende Glatzkopf Picard." Janeway starrte ihn verblüfft an. Hatte er gerade Picard gesagt ? "Nun red schon, Weib !" fuhr er sie an. "Ich hab meine Zeit nicht gestohlen." "Ich bin Captain Katherine Janeway vom Föderationsraumschiff Voyager." "Und was machen sie im Stützpunkt ihres Feindes ?" fragte er lauernd. "Eine Rettungsmission." antwortete sie hastig und deutete auf Seven. "Sie war einmal eine Borgdrohne, aber wir haben sie vom Kollektiv befreit. Kürzlich haben die Borg sie jedoch zurückgeholt, und ich bin hier um sie..." "Genug davon." unterbrach er sie schroff. "Von soviel rührseligem Gesülze wird mir ganz schlecht." Ryoko kicherte belustigt, während Janeway ihn schockiert anstarrte. "Sie halten wohl nicht viel von Hilfsbereitschaft und derartigen Dingen, was ?" erkundigte sie sich vorsichtig. "Seh ich aus wie der barmherzige Samariter, Weib ?" knurrte der Sayajinprinz sie an. "Und jetzt verschwendet nicht weiter meine Zeit und verzieht euch. Wir haben hier zu tun." "Janeway und Seven of Nine gehen nirgendwo hin." mischte sich nun die Königin wieder ein. Vegeta ließ eine einen Meter durchmessende Ki-Kugel auf seiner ausgestreckten rechten Hand entstehen und warf ihr einen herausfordernden Blick zu. "Wetten doch ?" Die Borgkönigin war nicht dumm. Sie wußte, wann sie verloren hatte. Mit einem mentalen Befehl deaktivierte sie die Schutzfelder, so daß Seven und Janeway an Bord des Shuttles gebeamt werden konnten. Der Doktor beamte dann auch noch Tuvok an Bord, woraufhin das Shuttle seine erbeutete Transwarpspule aktivierte und verschwand. "Ich gehe davon aus, daß ihr nicht hier seid, um diesen Komplex zu zerstören." merkte die Königin an, als ihre Gäste von der Voyager verschwunden waren. "Noch nicht." erwiderte Vegeta mit einem fiesen Grinsen. "Das hängt ganz vom Grad ihrer Kooperationsbereitschaft ab." fügte Ryoko hinzu. Die Königin legte den Kopf ein wenig schief und musterte sie fragend. "Skuld." gab die Dämonin ihrer Begleiterin das Stichwort. Die kleine Göttin trat vor und begann über das Problem der verbundenen Universen zu referieren. Im Verlauf der nächsten Stunde brachte Skuld sie auf den aktuellen Wissensstand der Gruppe. "Eine interessante Geschichte." bemerkte die Königin. "Außerdem eine Geschichte, die das Scheitern unseres Angriffs auf die Enterprise erklärt. Aber was hat das mit uns zu tun ?" "Um das Tor in mein Heimatuniversum von hier aus zu öffnen, brauche ich gewaltige Rechenkapazitäten." erklärte Skuld. "Und ihr Kollektiv verfügt über diese Ressourcen." "Und wenn du dein Tor geöffnet hast ?" "Dann kann ich auf die Möglichkeiten von Yggdrasil zugreifen, um die anderen Tore zu öffnen." antwortete sie. "Dann können alle anderen Betroffenen wieder in ihre eigenen Universen zurückkehren. Hinter ihnen werden dann die Tore verschlossen, und die Universen werden von diesem hier abgekoppelt." "Und wie ?" "Das weiss ich nicht so genau, aber wenn ich Zugriff auf Yggdrasil habe, kann ich die korrekte Vorgehensweise nachschlagen." "Wir sind bereit, euch zu helfen." verkündete die Borgkönigin daraufhin. "Im Austausch für die technischen Spezifikationen eures Energieneutralisators und eures Antriebs." Skuld wollte schon zustimmen, als Ryoko sich einmischte. "Offenbar haben sie noch nicht verstanden, worum es geht. Wenn alles so bleibt, wie es jetzt ist, besteht die Gefahr einer Universal-Kondensation, und das bedeutet statistisch gesehen fast neunzig Prozent Verlust des Kollektivs. Wollen sie das wirklich zulassen ?" "Habt ihr denn eine andere Wahl ?" fragte die Königin kühl zurück. "Wir können einen solchen Verlust verkraften, da er auch alle unsere Feinde schwächen wird. Aber ihr könnt ohne unsere Hilfe nichts erreichen." "Natürlich haben wir eine Wahl." warf Vegeta ein. "Wir werden solange herumfliegen und deine Schiffe, Planeten und Weltraumstützpunkte plattmachen, bis du zustimmst uns zu helfen." "Das würde aber die von euch benötigten Ressourcen vernichten." "Was egal ist, wenn du sie uns sowieso nicht zur Verfügung stellst, oder, Bleichgesicht ?" "Nun gut." erwiderte sie nach einem Moment des Nachdenkens. "Wir werden uns fügen." Skuld griff daraufhin in den Ärmel ihre Kleids und holte einen schwarzgrauen Kasten mit grünleuchtender Oberfläche hervor. "Ein Datenknoten." bemerkte die Königin erstaunt. "Wir haben ihn aus den Trümmern eines Kubus geborgen, der beim Kampf gegen die Enterprise zerstört wurde." erklärte Skuld. "Ich habe die Daten darin gelöscht, und alle Meßergebnisse meines Universal-Scans, die die Universal-Kopplung und mein Dimensionstor betreffen dort gespeichert. Außerdem finden sich dort die mathematischen und physikalischen Grundlagen für die zu berechnenden Informationen." Die Borgkönigin nahm den Datenknoten entgegen und schaute für einen Moment lächelnd auf Skuld herab. °Was für einen Schatz an Informationen würde es uns bringen, wenn wir dieses Kind assimilieren würden.° "Oh, und bevor sie sich falsche Hoffnungen machen." teilte Skuld ihr mit. "Ich bin eine Göttin. Dies hier ist nur eine Projektion meines Körpers, also verschwenden sie keine kostbare Zeit mit dem Versuch, mich zu assimilieren. Das funktioniert nämlich genausowenig wie bei Vegeta und Ryoko." Für einen kurzen Moment trat ein amüsiertes Funkeln in die Augen der Borgkönigin. °Wir brauchen nur genug Daten. Dann werden wir uns anpassen. Aber selbst wenn das nicht funktionieren sollte, werden wir durch unsere Kooperation lernen, Dimensionstore zu öffnen. Egal wie das hier ausgeht - wir gewinnen dabei.° "Wir werden euch informieren, wenn die Ergebnisse vorliegen." "Gut." brummte Vegeta. "Wir warten an Bord von Ryo-Ohki." Nach diesen Worten teleportierte Ryoko sich und ihre Begleiter wieder zurück in ihr Raumschiff. Jetzt konnten sie nur noch warten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)