Universelles Durcheinander von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 10: Teil 10 - Glück ist nie von Dauer !? ------------------------------------------------ Autor: clef-san e-mail: clef-san@web.de und clef-san@gmx.de Animexx-Nick: Guru-Clef Titel: Universelles Durcheinander - Teil 10 Anime: Tenchi Muyo, DBZ, Oh! My Goddess, NGE, Silent Möbius, StarTrek - The next generation Warnings: no way ^_^v Disclaimer: Die Charaktere dieser Geschichte gehören alle nicht mir - mit Ausnahme der mysteriösen Frau ^_- ! Außerdem verdiene ich an dieser Story kein Geld. (leider wahr *sniff* ) Vorwort Wow. Ganze zwei Leute haben sich an dem Spekulationsquiz beteiligt. Niemals hätte ich mit so vielen Teilnehmern gerechnet. Okay, okay. Jetzt mal ohne den Ironiemodus. Ich habe mich sehr gefreut, daß überhaupt jemand auf mein Quiz reagiert hat. Und die Antworten überzeugen durch ihre Qualität, denn beide Teilnehmer lagen mit ihren Antworten zu den meisten Fragen ziemlich richtig. In dem Zusammenhang nochmal ein großes Dankeschön für die Teilnahme an: Mark Soul und Ravana. *Applaus Applaus* *aufgeregt rumhüpf wie Kermit der Frosch* Wer hat nun gewonnen ? Antwort: Beide. Und der Preis ? Nunja *rumdrucks* keiner von beiden hat einen Preiswunsch angegeben, aber ich werde mir schon was einfallen lassen. Soviel Eifer und Hingabe dürfen nicht unbestraft...ähm...unbelohnt bleiben *hüstel* Wie immer (auch wenn nicht extra erwähnt) grüße ich alle, die mir Kommentare ge-schrieben haben (auch hier siegte mal wieder Qualität über Quantität) und die, die die Story lesen, ohne Kommentare zu schreiben (auch wenn ich mich über ein paar mehr Kommis freuen würde). Verwiesen sei außerdem noch auf meinen "Abo-Service" (gegen Mitteilung eurer email-Adresse schicke ich euch fertige Teile der Story zu, so daß ihr nicht mehr danach suchen müßt). Und zuguterletzt hoffe ich, daß GirlsAngel mir für die Namensgebung der mysteriösen Frau nicht den Kopf abreissen wird - zumindest nicht, bevor ich mit der Story fertig bin *Angel mal besonders doll knuddl* So, schlagt mich, wenn ich zuviel labere, oder überschlagt das Vorwort einfach. Ab hier geht's mit der Story los - viel Spaß ! Anmerkung: °....° = jemand denkt "...." = jemand sagt Universelles Durcheinander - Teil 10 Mit : Star Trek-Next Generation-Crew, Borg-Kollektiv, Ryoko und Ryo-Ohki ( Tenchi Muyo ), Vegeta, Son-Goku, Son-Gohan ( alle Dragon Ball Z ), Skuld ( Oh! My Goddess ), Soryu Asuka Langley ( Neon Genesis Evangelion ), Rally Cheyenne und Aristo [ Katego-rie-1-Lucifer Hawk ] ( Silent Möbius ) and special appearance by 'The Mysterious Woman (TM)' (die in dieser Folge sogar einen Namen bekommen wird *mal großzügig sei* ) Drei Stunden waren vergangen seit Asuka den Shuttlehangar verlassen hatte. Rally wur-de langsam ungeduldig. Nicht nur das, sie begann, sich ernsthafte Sorgen zu machen. Irgendwann hatte sie jedoch genug davon, sich Sorgen zu machen. Langsam wurde es Zeit, sich Antworten auf ein paar Fragen zu holen. Entschlossen betrat sie das Shuttle und suchte Commander Riker auf. "Können sie mir sagen, wo Asuka so lange bleibt ?" kam sie sofort zum Kern der Sache. "Son Gohan hat irgendwie aus ihrer Aura - wie er sagt - gelesen, daß sie zu verkrampft sei, und der Neuralkontakt deswegen nicht funktionieren würde." antwortete der Erste Offizier des Schiffs bereitwillig. "Deshalb habe ich sie zum Holodeck drei geschickt. Gohan will dort ein paar Meditationsübungen..." "Verdammt !" Augenblicklich drehte Rally sich um und verließ mit schnelle Schritten das Shuttle. Rikers Blicke folgten ihr konsterniert. °War mir ein Vergnügen, ihnen helfen zu können...° Rally hatte Asukas Erklärung für das morgendliche Ereignis widerstrebend akzeptiert. Insbesondere war sie erleichtert gewesen, daß ihre Befürchtungen sich als grundlos er-wiesen hatten. Nun jedoch waren ihre Sorgen größer als je zuvor. Mit eiligen Schritten strebte sie auf den Ausgang des Hangars zu. Sie hatte die Schleuse fast erreicht, als sie sich öffnete. Gohan und Asuka standen auf der anderen Seite und sprangen überrascht ein paar Schritte zurück, da sie befürchteten, sonst von Rally über den Haufen gerannt zu werden. Die AMP-Gründerin stoppte ihre Vorwärtsbewegung als sie erkannte, daß die zwei Ge-suchten vor ihr standen, und musterte beide mit grimmiger Miene. "Wo zum Teufel habt ihr so lange gesteckt ?" schnaubte sie. Beide wurden augenblicklich rot, warfen sich gegenseitig unsichere Blicke zu und blickten dann leicht verlegen zu Boden. Rally registrierte dieses Verhalten mißtrauisch und zog daraus mit ihrem messerscharfen analytischen Verstand ihre Schlüsse. "W-wir haben...also..." Gohan schien nach den passenden Worten zu suchen. Asuka nahm seine Hand und drückte sie aufmunternd, bevor sie Rally mit einem heraus-fordernden Blick bedachte. "Wir haben über heute morgen gesprochen und dann gemeinsam...nunja...meditiert." antwortete Asuka an seiner Stelle. Der seltsame Glanz, der am Ende dieses Satzes in die Augen des Mädchens trat, trug herzlich wenig dazu bei, Rally davon zu überzeugen, daß dies der Wahrheit entsprach. °Was soll ich nur tun ?° Sie atmete einmal tief durch, bevor sie weitersprach. "Wir sind ein Team und wir haben eine wichtige Mission zu erfüllen." rief sie den beiden Teenagern ins Gedächtnis. "Der Lucifer Hawk stellt eine Gefahr für die Erde dar, und wenn wir ihn nicht zurückbringen, werden wir unsere Universen nicht voneinander tren-nen können. Wir sind bei diesem Rennen zur Erde eh schon im Nachteil." "Das wissen wir alles." fauchte Asuka. "Worauf zum Teufel willst du hinaus ?" "Ich will darauf hinaus, daß wir für diese Turtelei zwischen euch Beiden einfach keine Zeit haben." antwortete Rally bestimmt. Asukas Augen wurden zu schmalen Schlitzen, aus denen sie wütende Blicke auf die AMP-Gründerin schleuderte. "DAS..." bemerkte sie mit kalter Stimme. "...ist etwas was DICH absolut nichts angeht. Verstanden ?" Dann drehte sie sich zu Gohan um und küsste ihn leidenschaftlich direkt vor Rallys Au-gen, bevor sie Rally nochmal mit giftigen Blicken bedachte und sich mit einem zufriede-nen Lächeln auf den Weg zum Shuttle machte. Rally beobachtete das alles mit geballten Fäusten und zusammengepressten Lippen. Vol-ler Wut starrte sie diesem arroganten, egozentrischen Mädchen hinterher. "Ähmm...Rally ?" Die Angesprochene drehte sich langsam wieder zu Gohan um. "Also ich wollte nur sagen, daß Asuka und mir bewußt ist, was auf dem Spiel steht. Aber findest du nicht, daß du ein wenig überreagierst ?" "So ?" "Man könnte fast den Eindruck gewinnen, daß es dir nur darum geht, zu verhindern, daß Asuka und ich zusammenkommen." erwiderte der Halb-Sayajin. "Ist das so ?" Gohan nickte. "Und wenn das stimmt, bist du uns zumindest eine Erklärung schuldig, findest du nicht ?" "Mit anderen Worten: Ihr werdet euch trennen, wenn ich euch einen Grund dafür liefern kann ?" hakte Rally nach. Der Halb-Sayajin musterte sie erschrocken. Konnte sie tatsächlich einen nachvollziehba-ren und akzeptablen Grund für ihre Trennung haben ? Er weigerte sich, das zu glauben. "Du kannst es ja auf einen Versuch ankommen lassen." schlug er vor. "Aber ich liebe sie. Und sie liebt mich auch. Also muß es schon ein verdammt guter Grund sein." Rally nickte. "Ich werde darüber nachdenken, ob ich euch diese Angelegenheit erklären kann." ver-sprach sie ihm. "Spätestens heute abend hast du meine Antwort, aber bis dahin bitte ich euch Zwei: Tut nichts, was sich nicht wieder rückgängig machen läßt." Gohan verstand zwar nicht genau, wie das gemeint war, versprach jedoch, sich ihre Wor-te zu Herzen zu nehmen. Er beschloß, Asuka bei ihrem Test Gesellschaft zu leisten. Vielleicht konnte er ihr ja ir-gendwie helfen. Währenddessen beschloß Rally, sich schnellstmöglich mit Skuld zu beraten. Die Aufgabe, die ihr die Göttin auferlegt hatte, schien ihr so langsam aber sicher über den Kopf zu wachsen... Vegeta stand mit einem zufriedenen Grinsen unter der Dusche und genoß das Gefühl von heißem Wasser auf seiner Haut. Es hatte also tatsächlich einen Vorteil, an Bord von Ryo-Ohki zu leben. Mit Wasser zu duschen war viel zufriedenstellender als die Verwendung der Schallduschen auf der Enterprise. Naja...die Schallduschen waren auch nicht übel, aber Vegeta war jemand, der alte Ge-wohnheiten nicht leicht ablegen konnte, und zu seinen Gewohnheiten gehörte nunmal auch das Duschen mit Wasser. °Bin halt ein Traditionalist.° dachte der Sayajinprinz. °Andererseits habe ich in den letz-ten Tagen einige Dinge getan, die ich früher niemals für möglich gehalten hätte.° Sofort mußte er daran denken, wie schockiert und entsetzt er gewesen war, als er Ryo-kos Preisforderung nach dem Kniffelspiel gelesen hatte. Er schüttelte amüsiert den Kopf und lachte leise über seine eigene damalige Dummheit. °Nein. Unwissenheit.° korrigierte er sich selbst. °Rückblickend muß ich wohl froh sein, daß ich das Kniffelspiel verloren habe. Wenn ich daran denke, was mir sonst alles ent-gangen wäre...° "Hey, Ve-kun ! Schau mal, was ich gefunden habe !" Ryokos Ruf riß ihn aus seinen Gedanken. Er stellte das Wasser ab, wickelte sich ein Handtuch um die Hüften und wechselte vom Badezimmer in den Nebenraum. "Was ist denn, Ryo-chan ?" Als er das Schlafzimmer der Dämonin betrat, wanderte ihr Blick anerkennend über seinen nackten Körper. "Ich finde es immer wieder erstaunlich." meinte sie grinsend. "Was ?" fragte er. "Selbst wenn du tropfnaß aus der Dusche kommst...deine Frisur ist immer in einwand-freiem Zustand." Vegeta grinste nun ebenfalls. "Du weisst doch, ich bin unkaputtbar." Sie nickte wissend. "DAS hast du mir ja schon mehr als einmal bewiesen." Die Zwei tauschten ein anzügliches Grinsen untereinander aus. "Du sagtest gerade, du hättest etwas gefunden, Ryo-chan ?" erinnerte Vegeta sie. "Ja. Das hier." Die Dämonin hielt einen flachen zylindrischen Behälter hoch, dessen Deckel mit ein paar Schriftzeichen bedeckt war. "Eine...Keksdose ?" Der Sayajinprinz kam neugierig näher und ließ sich neben Ryoko auf ihrem breiten, gemütlichen Bett nieder. "Keine Ahnung." gestand Ryoko. "Ich kann die Schrift nicht lesen, und den Deckel kriege ich auch nicht auf." "Lass mich mal probieren." schlug er vor. Die Dämonin gab ihm die Dose, doch noch bevor er seine überlegene Muskelkraft an dem armen, unschuldigen Deckel demonstrieren konnte, stiess er ein ungläubiges Keuchen aus und starrte wie hypnotisiert auf die Dose. "Hey, was ist los Ve-kun ? Warum wirst du so blaß ?" erkundigte sich Ryoko besorgt. "Diese...diese Schrift." antwortet er nach einem Moment des Schweigens. "Was ist damit ? Kannst du sie lesen ?" "Es sind Schriftzeichen, die ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen habe." er-klärte er ihr mit leiser Stimme. "Diese Schrift wurde auf meiner Heimatwelt verwendet. Aber das ist unmöglich...das kann nicht sein." Verwirrt schaute er zu Ryoko. "Vegeta, meine Heimat, wurde vor vielen Jahren zerstört. Außerdem kann doch nichts von meiner Welt in diesem Universum auftauchen." "Du bist doch auch hier." Beruhigend legte sie einen Arm um ihn. "Aber was steht denn auf der Dose ? Vielleicht bringt uns das ja weiter." "Wenn es jemandem gelingen sollte, diesen Deckel zu öffnen, so wird dies große Macht verleihen." las der Sayajinprinz langsam vor. "Also eine Art magisches Artefakt." schlußfolgerte die Dämonin. "Los, versuch mal, es zu öffnen." Vegeta lächelte amüsiert. "Einem Baby den Schnuller wegzunehmen, dürfte schwieriger sein als das hier." Lässig stand er auf, legte einen Arm um die Dose und versuchte, den Deckel an einer Seite hochzuziehen. Zunächst war er lediglich etwas überrascht, daß es offenbar schwieriger war als gedacht. Als er seine gesamte Kraft benutzte, und der Deckel sich immer noch nicht von der Stelle rührte, stieg sein Wutlevel jedoch deutlich an. "Wie wäre es, wenn ich die Dose festhalte, und du mit beiden Händen an diesem blöden Deckel ziehst ?" schlug die Dämonin vor. Vegeta war einverstanden, doch auch diese Vorgehensweise brachte sie nicht weiter. An einem bestimmten Punkt war Ryoko nicht mehr in der Lage, seiner Zugkraft etwas ent-gegenzusetzen. Die Dose rutschte ihr aus der Hand, und der Sayajinprinz katapultierte sich selbst rückwärts in Ryokos Schlafzimmerwand. "VERDAMMTE SCHEISSE !" fluchte er ungehalten, während er aus dem Loch herauskrab-belte, das er hinterlassen hatte. "Das wäre doch gelacht, wenn ich diese Dose nicht auf-kriege !" Seine Wut kanalisierte er, indem er sich zum Supersayajin transformierte. Unterdessen probierte Ryoko gerade eine neue Idee aus. Sie hatte einen rotleuchtenden Stab aus Ki-Energie erschaffen und kniete mit diesem vor der Dose nieder. "Was hast du vor, Ryo-chan ?" knurrte Vegeta sie an. Offenbar war er immer noch sauer, weil er die Dose nicht aufbekommen hatte. "Ich will versuchen, ob der Deckel sich in der Mitte durchschneiden läßt." erklärte sie. "Wenn das gelingt,sollte es leichter fallen, das verdammte Ding zu öffnen." "Gut." Der Sayajin nickte ihr aufmunternd zu und verschränkte abwartend die Arme. Währenddessen brachte die Dämonin ihren Ki-Stab vorsichtig in Kontakt mit dem Deckel. Vor Überraschung weiteten sich ihre Augen, als sie bemerkte, wie das rote Licht beim Kontakt schwächer wurde. Entschlossen ließ sie mehr Ki in ihre Attacke fliessen, aber sie stellte fest, daß trotz ständigen Ki-Nachschubs das Leuchten auf einem niedrigen Niveau blieb. Nach fünf Minuten stand ihr der Schweiss nicht nur auf der Stirn, sondern lief ihr auch in kleinen Rinnsalen den Rücken herunter. "Dieses...dieses Ding absorbiert Ki-Energie." keuchte sie erschöpft, als sie Vegetas fra-genden Blick bemerkte. "Ruh dich einen Moment aus, Ryo-chan." meinte er nach weiteren zehn Minuten. Die Dämonin nickte matt und stellte ihre Versuche ein. Dann ließ sie sich erschöpft auf ihr Bett sinken. "Und was jetzt ?" murmelte sie schnaufend. "Jetzt probieren wir mal mein Ki an diesem Ding aus." Vegeta hatte lange überlegt. Dann war er zu dem Schluß gekommen, daß er seine Lieb-lingsattacke so variieren konnte, daß sie schwächer sein, dafür aber viel länger anhalten würde. "FINAL FLASH !!!" Ki-Energie sprang in einem genau bemessenen Strahl von Vegetas Hand zum Deckel jener seltsamen Dose über. Auch der Sayajinprinz bemerkte, daß seine Attacke schwächer wurde. Auch er verstärkte seine Anstrengungen. Nach einer Stunde ununterbrochener Ki-Attacke auf den Deckel einer Keksdose trat end-lich eine Veränderung ein. Die Schrift auf dem Deckel begann hell zu leuchten. Sofort stoppte der Sayajinprinz seine Attacke und warf mißtrauische Blicke auf den Be-hälter. Genau wie Ryoko war auch er völlig verschwitzt und ziemlich erschöpft. Ryoko krabbelte interessiert zum Rand ihres Bettes und rief aufgeregt: "Los, Ve-kun ! Versuch, ob du die Dose jetzt aufkriegst !" Vegeta nickte grimmig und legte erneut einen Arm um die Dose, bevor er erneut mit aller Kraft des anderen Arms an dem Deckel zerrte. Fast wie von selbst flog der Deckel von der Dose herunter und Vegeta katapultierte sich durch seinen eigenen Schwung erneut selbst durch den Raum. Diesmal hatte er jedoch mehr Glück, denn er landete weich in den Satinlaken von Ryokos Bett. "Wow ! Du hast es geschafft !" Überglücklich im Angesicht seines Erfolges sprang die Dämonin übermütig zu ihm herüber und landete rittlings auf ihm. "Hattest du denn was anderes erwartet ?" fragte er lediglich. Dann grinste er anzüglich. "Sag mal, hat es was bestimmtes zu bedeuten, daß du so auf mir sitzt, oder ist das nur Zufall ?" "Reiner Zufall." antwortete sie grinsend. "Aber was ist denn nun in der Dose ?" fragte sie neugierig. Vegeta machte ein enttäuschtes Gesicht. Dann drehte er den Behälter ein wenig, so daß man besser hineinsehen konnte, und stellte fassungslos fest, daß der Behälter unter dem Deckel völlig massiv war. Außerdem bemerkte er seltsame Symbole, die plötzlich in Weiss, und dann nochmal leicht versetzt in Schwarz auf der Fläche des Behälters auf-tauchten, die vorher von dem Deckel besetzt gewesen war. Ryoko nahm ihm die Dose aus der Hand und untersuchte die Symbole eindringlich. "Also weisst du, ich mag mich täuschen, aber ein paar der Symbole sehen denen ähnlich, die auf diesen großen Tafeln auf Skulds Holodeck standen." "Und das Ärgerliche ist, daß ich mich kein Stück mächtiger fühle." brummte Vegeta ent-täuscht. "Wir können Skuld später fragen, was es damit auf sich hat." schlug Ryoko vor. "Ja. Und wenn das nur ein Scherz von ihr war, dann bringe ich sie um." fügte Vegeta hin-zu. Ryoko krabbelte von ihm herunter und kletterte aus dem Bett. "Was hast du vor, Ryo-chan ?" Die Dämonin stoppte an der Tür und drehte sich zu ihm um, bevor sie antwortete. "Ich ? Duschen. Ich bin ganz verschwitzt von dieser Dosen-Aktion." Dann verschwand sie im Nebenraum, während Vegeta nachdenklich und mit einem unguten Gefühl den Behäl-ter betrachtete, den er gerade geöffnet hatte. "Hey, Ve-kun." Vegeta drehte den Kopf und sah Ryokos Kopf über sich durch die Wand ragen. Ein schelmisches Blitzen lag in ihren Augen, als sie ihn fragte: "Willst du nicht auch nochmal duschen ?" Der Sayajinprinz schob den Behälter unter das Bett und machte sich eiligst auf den Weg in den Nebenraum... Rally kam auf dem Weg zum Holodeck eins an mehreren Crewmitgliedern des Schiffs vorbei, die verschiedenen Tätigkeiten nachgingen. Einige waren nur auf dem Weg ir-gendwohin, während Andere mit Reparaturen beschäftigt waren. Die Anderen waren deutlich in der Überzahl. Diese Dinge kümmerten sie jedoch nicht sonderlich. Sie hatte schon schlimmere Verwü-stungen als diese hier gesehen. Besonders schlimme Zerstörungen in ihrem eigenen Uni-versum hatte der letzte Lucifer Hawk-Angriff verursacht. Sie war zwar selbst nicht dabei-gewesen, hatte es also nicht mit eigenen Augen gesehen, aber die Hawks hatten es ge-schafft, das AMP-Hauptquartier zu überrennen. Ihre Stellvertreterin war gezwungen ge-wesen, die F-Mission zu autorisieren. 'Donald', ein geostationärer Satellit, hatte ein schweres Lasergeschütz auf das HQ abgefeuert - der einzige Weg, um die dort versam-melten Horden von Lucifer Hawks zu stoppen. Dennoch hatte Tokyo anschließend evaku-iert werden müssen, und nun machte Rally sich große Sorgen, ob in ihrer Abwesenheit die Mitglieder der AMP mit der Situation zurechtkommen würden. Gleichzeitig machte sie sich natürlich Sorgen um die Sache mit den gekoppelten Univer-sen. Sie hatte noch keinen Schimmer, wie sie Aristo einfangen und zurückbringen konn-te. Das Fangen eines Kategorie-1-LHs war etwas, was ein paar kranke Hirne aus den Chefetagen einiger Biotechfirmen probiert hatten, aber diese Projekte hatten sich jedes-mal kurz nach ihrem Start zu einer Katastrophe entwickelt. Lucifer Hawks der ersten Ka-tegorie liessen sich nunmal nicht festsetzen. Jedenfalls nicht für längere Zeit. Und als ob das noch nicht genug Sorgen wären, kam nun noch die Sache mit Gohan und Asuka dazu. °Ich weiss schon, warum ich nie Mutter geworden bin.° Sie seufzte schwer. °Ich bin für sowas einfach nicht geschaffen.° Sie war so sehr mit ihren Sorgen beschäftigt, daß ihr entging, daß einige der Crewmit-glieder, denen sie begegnete, ein recht kindisches Verhalten an den Tag legten, indem sie während ihrer Arbeit eine infantile Melodie summten: "Dadumdidumdidudeldum...dadumdidumdidumdum...dadumdidumdidudeldidum... da-dumdidumdidumdum ...plop goes the weasle...dadumdidumdadudeldidum...." Erst als sie das Holodeck betrat, und sowohl Data als auch Skuld ebenfalls summend an-traf, kam ihr der unterbewußte Gedanke, daß hier irgendetwas nicht stimmte. Da sie je-doch auf den ersten Blick keine Gefahr erkennen konnte, schob sie diesen Gedanken schließlich beiseite. Sie hatte zuviel zu tun, um sich von Hirngespinsten ablenken zu las-sen. "Hi, Rally. Was machst du denn hier ?" "Hallo, Skuld. Kann ich dich kurz sprechen ? Es geht um meine besondere Mission." "Oh." Skuld sprang von ihrer Antigravplattform und führte Rally zwischen einige der Ta-feln. "Computer. Initiiere Programm Skuld-Theta eins. Schalldispersionsfeld auf meine Position ausrichten. Radius zwei Meter." Der Computer piepte leise und bestätigte die Ausführung des Befehls. "Wir können ungestört sprechen." erklärte Skuld. "Aber ich habe nicht viel Zeit, also mach's möglichst kurz." Rally nickte. "Ich glaube, ich habe versagt." begann Rally und senkte betrübt den Kopf. "Was ist geschehen ?" Rally fasste den heutigen Morgen in kurzen Sätzen zusammen, und Skuld nickte verste-hend. "Liebe ist eine der stärksten Emotionen, die es gibt." meinte sie dazu. "Und eine der un-berechenbarsten." "Gohan hat mich nach dem Grund für meine Interventionsversuche gefragt." bemerkte Rally. "Für einen Jungen in seinem Alter ist er bemerkenswert vernünftig." entgegnete die Göt-tin. "Und eine schnelle Auffassungsgabe hat er auch. Das Mädchen hingegen ist ziemlich dickköpfig. Wenn sie glaubt, daß du sie in eine Richtung kommandieren willst, wird sie vermutlich automatisch die entgegengesetzte Richtung einschlagen, nur um zu demon-strieren, daß sie ihre eigenen Entscheidungen trifft." Rally dachte an die kurze Szene im Shuttlehangar und nickte bestätigend. "Aber was soll ich tun, um die Situation unter Kontrolle zu halten ? Das wächst mir lang-sam aber sicher über den Kopf !" "Es ist ja genaugenommen auch nicht dein Ziel zu verhindern, daß sie sich lieben. Also wäre vielleicht ein Kompromiß möglich." meinte Skuld nachdenklich. "Ich habe nur die Befürchtung, daß das Initialereignis des Problems bereits stattgefunden hat." "Dann sprich mit dem Captain und der Ärztin." empfahl ihr die Göttin. "Ich wollte sie zwar eigentlich nicht einweihen, aber wenn es nicht anders geht..." Rally nickte. "Also eine medizinische Untersuchung vor unserem Abflug." "Genau." stimmte Skuld zu. "Und was ist, wenn die Untersuchung meine Befürchtung bestätigt ?" "Das ist im Moment nicht so wichtig, schätze ich." brummte die kleine Göttin. "Ich glaube kaum, daß ihr für neun Monate abwesend sein werdet. Alles weitere kann ich bei Bedarf regeln, wenn ihr wieder zurück seid." Rally nickte zustimmend. Dann verabschiedete sie sich von Skuld und machte sich auf den Weg zu Captain Picard. Sie war sicher, er würde begeistert sein, sich mit der poten-tiellen Notwendigkeit einer Manipulation der aktuellen Zeitlinie beschäftigen zu müssen... Als Asuka erneut in den Entryplug kletterte, tat sie dies mit gemischten Gefühlen. Sie setzte sich kurz mit diesen Gefühlen auseinander. Es war im Grunde wie mit den zwei Schalen einer Waage. Auf der einen Seite hatte sie die Befürchtung, daß sie es wieder nicht schaffen würde, oder den Selbstzweifel, wie Gohan es genannt hatte. Auf der ande-ren Seite waren Gefühle wie Gelassenheit, Harmonie - und Liebe. Der Trick bestand nun darin, diese innere Waage in einer Position zu erhalten, in der entweder ein Gleichge-wicht herrschte, oder die positive Seite überwog. "Wenn du die Sequenz aktiviert hast, vergiß, wo du bist, und stell dir vor, du wärst wie-der in diesem schönen friedlichen Wald." hörte sie Gohans Stimme über die Kommunika-tionsverbindung. "Und mach dir bloß keine Sorgen, wenn es nicht sofort klappt. Nimm dir die Zeit, die du brauchst." Sie lächelte. °Warum können die Leute bei NERV nicht ein bißchen wie Gohan sein ?° "Starte neurale Verbindungssequenz." meldete sie, während sie auf den Aktivierungs-knopf drückte. "Und Gohan..." "Ja, Asuka ?" "Ich bin froh, daß du hier bist." Draussen neben Commander Riker lächelte Gohan ein wenig verlegen, während Riker so tat, als wenn er außer den Anzeigen auf seiner Konsole nichts mitbekäme. "Danke, Asuka. Ich bin auch froh, daß du da bist." Das Mädchen schloß die Augen und konzentrierte sich auf das hinter ihm liegende Holo-deckerlebnis. Das leichte Kribbeln in ihren Haarspangen lenkte sie zwar ein wenig ab, aber Asuka begann, ruhig und entspannt zu atmen, während sie im Geiste ihren Aufent-halt auf dem Holodeck nochmal durchlebte. Da sie die Augen geschlossen hatte, entging ihr, daß in schneller Folge die Dioden Rot-eins bis Rot-vier der Neurokontaktanzeige aufleuchteten. Nach vielleicht einer Minute begann Rot-fünf zu leuchten, und wenig später zeigte auch Rot-sechs ein schwaches Glimmen. Nach fünf Minuten leuchteten die Dioden Gelb-eins und Gelb-zwei. Eine sporadische Ver-bindung war etabliert. Seltsame Eindrücke drängten sich in den Geist des Mädchens. Durch die Verwirrung ver-schlechterte sich zunächst der Kontakt wieder, aber Asuka zwang ihren Geist wieder zur Ruhe. Gelb-drei begann zu leuchten, und Asuka begriff plötzlich, daß die verwirrenden Bilder und Gefühle, die in ihrem Kopf auftauchten ihre Ursache in der Verbindung zum "Körper" des Shuttles hatten. Ein leiser Freudenschrei kam über ihre Lippen, während sie versuchte, gleichzeitig die positiven Gefühle vom Holodeck in ihrem Kopf zu behalten, und die sensorischen Ein-drücke, die sie vom Shuttle erhielt, zu verstehen und einzuordnen. Wie Riker schon bei ihrem ersten Versuch prophezeit hatte, war dies gar nicht so leicht, also entschloß sie sich, ein Experiment zu wagen. Sie vermutete, daß der Rumpf des kleinen Schiffs mit ihrem Torso korrespondierte, und daß dieses seltsame Gefühl, ein Loch im Torso zu haben - wenn auch kein schmerzhaftes "Lochgefühl" - von der offenen Heckschleuse kam. Dank ihrer langen Erfahrung im Umgang mit neuralen Steuerelemen-ten fand sie nach kurzer Zeit heraus, wie sie dieses "Loch" geistig beeinflussen konnte. "Ähmm...Asuka ?" "Was gibt's, Gohan ?" "Die Heckschleuse hat sich gerade geschlossen." meldete der Halb-Sayajin mit unsicherer Stimme. "Ich weiss." verkündete sie stolz. "Das war ich." "ECHT ?" Asuka konnte ihn vor ihrem inneren Auge regelrecht vor Begeisterung hüpfen sehen. "Ich meine...das ist ja großartig. Ich hätte nicht gedacht, daß du es im ersten Anlauf so weit schaffen würdest. Ich bin echt stolz auf dich, Su-chan !" Asuka lächelte fröhlich. "Danke. Aber das war nur die Tür." bemerkte sie belustigt. "Wenn ich dieses Ding hier zur Erde fliegen soll, muß ich schon etwas mehr tun als nur die Tür schließen." Sie hörte Gohans fröhliches Grinsen fast aus seinen Worten heraus. "Ich weiss, Su-chan. Aber weisst du, jede Reise, egal wie lang sie ist, beginnt mit einem einzigen Schritt." "Dann wollen wir mal sehen, ob ich bereit für den nächsten Schritt bin." antwortete sie. "Commander Riker hatte nämlich recht. Das Shuttle fühlt sich sehr viel anders an als mein EVA, und ich kann viele der Inputs noch nicht so richtig zuordnen." "Wie Gohan schon sagte." meldete sich nun auch der Commander zu Wort. "Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Und auch meinen Glückwunsch zu deinen schnellen Fortschritten." In der Zwischenzeit hatten die Dioden Gelb-vier und Grün-eins beschlossen, sich der Lichtparade anzuschliessen. Im Verlauf der nächsten zwei Stunden wurde Asuka im Umgang mit den sensorischen Inputs des Shuttles immer sicherer. Commander Riker gab schließlich die Erlaubnis für einen ersten vorsichtigen Testflug. Vorsichtshalber würde die Brückencrew das Shuttle dabei genau im Auge behalten, und im Notfall mit einem Traktorstrahl eingreifen. Asuka blieb mit Riker und Gohan für drei Stunden im All, wobei sie nach anfänglichem Zögern immer gewagtere Manöver flog. Schließlich ordnete der Commander eine Pause an und Asuka landete das Shuttle sicher im Hangar. Als sie aus ihrem Entryplug kletterte, warf sie sich in einer stürmischen Umarmung in Gohans Arme und küsste ihn. "Das war einfach klasse !" jubelte sie. "Das war großartig ! Ich hätte nie gedacht, daß das so viel Spaß machen würde !" Ihre Augen leuchteten wie die Augen eines kleinen Kindes, das gerade einen Berg von Weihnachtsgeschenken auspackt. Gohan drückte sie an sich und erwiderte ihren Kuß. "Ich hab ja immer gesagt, daß du das kannst, nicht wahr ?" Sie nickte begeistert. So fröhlich und aufgedreht hatte er sie noch nie erlebt. Dann drehte sie sich zu Riker um. "Und wie geht's jetzt weiter, Commander ?" Riker schmunzelte angesichts so großen Tatendrangs und so offen gezeigter Emotionen. "Ich hatte da zunächst mal an ein Mittagessen gedacht." lautete sein Vorschlag. "Und nachher könnten wir mal ausprobieren, wie gut du als Pilotin zurechtkommst, wenn du von einem anderen Shuttle verfolgt wirst." "Also eine Kampfsimulation, ja ?" Riker nickte. "Alles klar." entgegnete sie unbekümmert. "Komm Gohan, wir gehen was essen." Mit diesen Worten packte sie ihren Freund am Arm und zog ihn hinter sich her. Riker grinste hinter den Beiden her, bis sie verschwunden waren, und machte sich dann zusammen mit Geordi auf den Weg ins Zehn Vorne. °Ob ich genauso verrückt war, als ich so jung war wie die Zwei ?° fragte er sich unter-wegs, fand aber auf diese Frage keine Antwort - zumindest keine ehrliche Antwort. "Sagen sie, ist ihnen auch aufgefallen, daß einige Leute an Bord einen reichlich seltsamen Musikgeschmack haben, Geordi ?" fragte er den Chefingenieur kurz bevor sie Zehn Vorne erreichten. Dabei bezog er sich auf einige Crewmitglieder, denen sie unterwegs begegnet waren. "Als ich das letzte mal im Maschinenraum war, haben einige Leute dieses Lied bei der Arbeit gesummt, Commander." antwortete er. "Mir geht es zwar auf die Nerven, aber solange die Leute ihre Arbeit vernünftig machen, können sie von mir aus weiter dieses 'plop goes the weasle' summen." "Ich frage mich, was der Captain sagen würde, wenn plötzlich einer der Brückenoffiziere dieses Lied summen würde." entgegnete Riker schmunzelnd. Geordi schloß sich dem Schmunzeln an, ging jedoch nicht weiter auf das Thema ein. Das Schiff machte einen düsteren, martialischen Eindruck, aber das war man von klingo-nischen Schiffen ja gewohnt. Man konnte auf einem Kreuzer der Föderation ohne Proble-me in Gegenden geraten, die an einen zivilen Urlaubstransporter erinnern würden. Auf klingonischen Schiffen war soetwas undenkbar. An jedem Platz auf einem klingonischen Schiff hatte man immer und jederzeit das Gefühl, auf einem Kriegsschiff zu sein. Der Geruch nach Blut, der in den Gängen der iKS Blutschwur hing, passte daher sogar fast ins Bild. Als der Lucifer Hawk an Bord gekommen war, hatten die Klingonen ver-sucht, ihn mit ihren lächerlichen Strahlwaffen und dann auch mit armseligen Klingenwaf-fen zu besiegen. Aristo hatte sechs von ihnen für diesen Frevel getötet und verspeist, um seine Kräfte zu stärken. Die anderen sechs Besatzungsmitglieder hatte er genauso versklavt, wie er es mit dem Crewman von der Enterprise gemacht hatte. Jetzt saß er auf der Brücke auf dem Platz des Captains und dachte über seine Zukunfts-pläne nach. Die Klingonen waren überraschend einfach zu unterwerfen gewesen. Er hatte ihnen nur Gedanken an eine ruhmreiche Mission zur Aufdeckung eines gegen das klingo-nische Reich gerichtete Komplott eingeben müssen. Danach waren die sechs Überleben-den so formbar wie Wachs gewesen. Nachdenklich ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Sein Blick blieb an einem Blutfleck auf dem Boden hängen, der plötzlich anfing zu glühen. Zuerst beobachtete er das Phänomen interessiert. Der Zerstörer hatte Kurs auf die En-terprise genommen, weil Aristo wissen wollte, ob seine Widersacherin noch immer dort war. Getarnt würde er unbemerkt in die Nähe des Schiffs gelangen, und dort würde er schon spüren, ob Rally Cheyenne in der Nähe war oder nicht. In der Zwischenzeit hatte er nichts zu tun, und da war dieser glühende Blutfleck eine unerwartete aber willkomme-ne Abwechslung. Plötzlich stand eine Frau in einem dunklen Kleid und mit fast schulterlangen braun-blonden Haaren über dem Blutfleck. Sie war etwa ein Meter sechzig groß und das auffäl-ligste Merkmal an ihr war die schwarz-weisse Doppel-X-Tätowierung auf ihrer Stirn. Hätte der Lucifer Hawk ein menschliches Gesicht gehabt, wäre jetzt wohl ein tiefes Stirn-runzeln fällig gewesen. So beschränkte sich das Wesen auf einen Moment verblüfften Schweigens. "Das war durchaus beeindruckend." bemerkte er schließlich mit einer tiefen telepathisch übermittelten Stimme. "Falls du noch mehr solcher Tricks zu meiner Unterhaltung auffüh-ren kannst, lasse ich dich vielleicht sogar am Leben." Falls er hatte bedrohlich sein wollen, mußte er erkennen, daß er damit völlig gescheitert war. Das einzige, was er erreichte war, daß die Frau ihn auslachte. "Du solltest mich besser nicht durch unbedachte Äußerungen reizen, Lucifer Hawk Ari-sto." entgegntete sie ebenfalls telepathisch. "Du kennst meinen Namen ?" Sie verzog das Gesicht zu einem spöttischen Lächeln. "Muß ich diese Frage wirklich be-antworten ?" Jetzt lachte auch der Lucifer Hawk. "Du hast Mut." stellte er beeindruckt fest. "Aber was hast du noch zu bieten ?" "Ich weiss, warum du zur Erde willst." erklärte sie ohne Umschweife. "Ist das so ?" Er neigte sich interessiert nach vorn. "Ja. Du willst..." Im nächsten Moment schnellte ein Arm des Lucifer Hawks vor und umwickelte den Körper der Frau wie der Leib einer Würgeschlange. "Wenn du meine Pläne kennst, kann ich nicht zulassen, daß du am Leben bleibst." don-nerte er und erhob sich von seinem Platz. Völlig unbeeindruckt von der Aussicht, wie eine Zitrusfrucht ausgepresst zu werden, schaute die Frau zuerst an sich herab, bevor sie langsam den Kopf hob und Aristo mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck bedachte. "Das war ein Fehler. Aber ich hätte wissen müssen, daß deine Art nur auf die harte Tour lernt." Im nächsten Moment begann ihre Stirntätowierung in einem dunklen unirdischen Licht zu glühen, während sie Aristo ein boshaftes Lächeln schenkte. Einen Augenblick später hallten qualvolle, telepathische Schreie eines gepeinigten Lucifer Hawks durch den magischen Äther. Keine Sekunde später wurde sie wieder abgesetzt. Aristo zog seinen Arm zurück und ließ sich geschockt in seinen Sessel fallen. "W-was...bist...du ?" "Ah...wir nähern uns wieder der zivilisierten Konversation." Ihre telepathische Stimme triefte vor Hohn. "Ich sehe ein, daß du einen Namen brauchst, mit dem du deine neue Verbündete anreden kannst." "V-verbündete ?" "Du kannst mich Shanae, Göttin der Zerstörung, Fiesheit und Vergesslichkeit nennen." erklärte sie ihrem Gegenüber. "Ich habe zwar noch ein paar weitere Titel, aber die sind nicht so wichtig." "Wieso Verbündete ?" "Wir beide verfolgen die gleichen Interessen, Aristo." "Tatsächlich ?" "Ja. Aber im Unterschied zu einem kleingeistigen sterblichen Wesen wie dir sind meine Ambitionen größer als deine." "Anstatt mich zu beleidigen, könntest du deine Worte näher erklären,...Verbündete." Sie bedachte ihn mit einem fiesen Grinsen. "Dieses Universum wurde nicht nur mit dem Universum verbunden, aus dem du und die-se Rally Cheyenne gekommen sind, sondern auch noch mit sechs weiteren." "Woher weisst du das ?" "Vielleicht weil die liebe gute Shanae ihre Ohren gespitzt und ihre Augen aufgehalten hat, wer weiss ?" Ihr Grinsen wurde noch eine Spur gemeiner. Aristo musterte sie nachdenklich. "Oder weil du selbst für diese Verbindung verantwortlich bist ?" "Oh, wenn du das glauben willst, werde ich dich nicht daran hindern." erwiderte sie ki-chernd. "Ich habe das Gefühl, du spielst mit mir !" grollte er. "Hey ! Das ganze Leben ist ein Spiel !" "Und was genau hast du vor, Shanae ?" fragte er. "Wie willst du mir helfen ?" "Ist doch ganz einfach. Ich werde dir verraten, wie du eine ganz bestimmte magische Formel, die du bei einem ganz bestimmten Ritual verwenden willst, so modifizieren kannst, daß sich ihre Wirkung bedeutend vergrößert." Das Gesicht eines Lucifer Hawks kann keine Emotionen wiedergeben. Aber Shanae, die Göttin der Zerstörung, Fiesheit und Vergesslichkeit, wußte, daß Aristos gegenwärtige Haltung nichts anderes als ungläubiges Erstaunen ausdrücken sollte. Erstaunen, das schließlich großer Zufriedenheit, dann aber auch Mißtrauen Platz machte. "Was verlangst du für deine Hilfe ?" Sie lachte vergnügt. "Warum so mißtrauisch ?" "NIEMAND würde tun, was du tun willst, ohne etwas dafür haben zu wollen." "Durch die Tat an sich bekomme ich schon, was ich will." antwortete sie grimmig. "Näm-lich Rache." "Rache ? An wem ?" "Das geht dich nichts an, Aristo. Sind wir nun im Geschäft ?" Der Lucifer Hawk schwieg für einen Moment. "Wir sind im Geschäft." "Gut. Dann erschaffe ein Portal für mich einen Tag bevor du die Erde erreichst." "Und wie ?" "Ein Blutfleck auf einer glatten Oberfläche." antwortete sie. "Und darüber genug Platz, damit ich diese Gestalt hier annehmen kann." "Ein Blutfleck ?" "Tja, was soll ich sagen ?...Ich kann diese Teleportmagie leider nur durch Blut hindurch anwenden." erklärte sie ihm. "Der Fleck hier ist ja noch fast frisch, aber bis ihr die Erde erreicht habt, ist er für meine Zwecke unbrauchbar." Der Fleck glühte erneut, und wenig später war die Göttin verschwunden. Aristo betrachtete noch lange die Stelle, an der die Göttin gestanden hatte und dachte über den Handel nach. Sein ursprüngliches Vorhaben hätte ihn unter Seinesgleichen zu einer Berühmtheit gemacht. Wenn der neue Plan jedoch Erfolg hatte, würde ihn das un-sterblich machen. Und er würde in der Hierarchie der Nemesis-Zone einen Platz gleich unter dem König einnehmen, soviel war sicher. Angesichts des bevorstehenden Triumphs war er so voller Vorfreude, daß er begann laut-hals zu lachen. Ein Lachen, in das er sich immer weiter hineinsteigerte, je mehr seine Machtphantasien wuchsen. Nunja...es hatte schon einen Vorteil, wenn man nur von geistlosen Sklaven umgeben war, wenn man sich wie ein Idiot aufführte: Es gab niemanden, der sich darüber aufre-gen, es weitererzählen, oder ihn dabei stören konnte... Und während die Mächte des Bösen damit beschäftigt waren, ihren bevorstehenden Sieg zu feiern, leistete eine Göttin Schwerarbeit bei der Lösung eines mathematischen Pro-blems. Endlich, nach unzähligen Stunden ununterbrochener Arbeit, waren sämtliche Ma-trizen fertiggestellt, die Skuld brauchte, um der Funktionsweise des Transwarpantriebs auf die Spur zu kommen. Fünf und drei Viertel Millionen Werte hatte sie mit Hilfe der Quantenmechaniker dem Subraum-Kontinuum abgetrotzt und auf die großen Memoryta-feln gebannt. Die Menge der Daten hatte ihre ersten Erwartungen bei Weitem übertrof-fen. Dennoch hatte sie alle Daten fein säuberlich registrieren müssen. Als sie damit fertig war, gönnte sie sich eine kurze Pause, in der sie eine große Portion Schokoladeneis verspeiste. Ihr letztes Mondsteinarmband hätte nur noch für eine halbe Stunde gereicht, als sie den Einsatz ihrer Göttinnenkraft beendet hatte. Für ihre Verhält-nisse ein sehr knappes Sicherheitspolster. Mit der Eiskremschale in der Hand schlurfte Skuld zu Data herüber und beobachtete ihn bei der Arbeit. Beeindruckt stellte sie fest, daß er bereits ein Drittel aller Matrizentafeln bearbeitet hatte. Die ursprüngliche Matrix besaß fünfhundert Zeilen und einhundert Spal-ten. Der Android mußte diese Matrix in eine Diagonalform bringen, und dann die Eigen-werte derselbigen bestimmen, um das Gleichungssystem, welches von der Matrix be-schrieben wurde, zu lösen. Die Göttin würde danach diese bearbeiteten Formen der Matrizen, also die Inhalte der einzelnen Tafeln, auf eine in diesem Universum nur ihr bekannte Art und Weise zueinan-der in Beziehung setzen. Skuld schätzte, daß sie binnen achtundvierzig Stunden die ex-akte Funktionsweise des Borgantriebs würde herleiten können. Selbstverständlich hätte sie auch einen eigenen Antrieb bauen können, der das Verfahren der Borg völlig ignorierte. Aber die Navigationsanweisungen aus dem Borg-Datenknoten liessen sich nur korrekt umsetzen, wenn die Funktionsweise des Antriebs mit den Naviga-tionsparametern korrespondierte. Ansonsten wäre das Ergebnis mit dem Versuch ver-gleichbar gewesen, eine Maschine zu verwenden, dessen Gebrauchsanweisung in einer unbekannten Sprache verfasst war. Man konnte die Maschine verwenden. Klar. Aber man konnte das Ergebnis nicht voraussagen. Und bei einer Reise über mehrere zehntausend Lichtjahre wäre jede Art von Abweichung nicht nur peinlich, sondern fatal. "Data ?" "Ja, Skuld ?" "Ich bin mit der Datenerfassung fertig." teilte sie ihm mit. "Ich werde mich ein paar Stunden ausruhen, bevor ich mit dem nächsten Schritt weitermache." "In Ordnung. Ich werde meine Arbeit beenden und dann den Holodeckstatus speichern, so daß du nach deiner Pause sofort weitermachen kannst." Skuld nickte nur und trottete erschöpft zum Replikator. Dort ließ sie ihre leere Eisschüs-sel verschwinden und orderte einen Eimer Wasser. Diesen stellte sie auf den Boden und war im nächsten Moment verschwunden. Captain Picard saß in seinem Bereitschaftsraum und studierte Fortschrittsberichte über die Reparaturen. Durch die Berichte über personelle Umstrukturierungen zur Kompensa-tion der jüngsten Verluste hatte er sich bereits durchgearbeitet. Dabei war er kurz von Rally Cheyenne unterbrochen worden, die ihm ein potentielles Problem geschildert hatte, das den Gesamterfolg der Universal-Rettungsmission gefährden konnte. Zuerst hatte er ihr Ansinnen mit einem reflexartigen Verweis auf die Oberste Direktive zurückweisen wollen. Dann hatte er jedoch erkannt, daß sie sich in einer Situation befan-den, die so einmalig war, daß keiner ihrer Aspekte von der Direktive zuverlässig abge-deckt werden konnte. Im Hinblick auf die potentielle Gefährdung mehrerer Universen hatte er sich gedanklich von Dingen wie Schutz der individuellen Rechte und Bewahrung von unschuldigem Leben verabschieden müssen. Das Wohl von sehr, sehr Vielen hatte mehr zu wiegen, als die - in der Föderation unveräußerlichen - Rechte eines Einzelnen. Er sah ein, daß er im Notfall Rallys Argumentation würde folgen müssen. Glücklich war er jedoch nicht darüber. Bedrückt griff er nach der Tasse mit dampfendem Earl Grey Tee, während er weiter die Reparaturberichte überflog. Als plötzlich Skulds Gestalt direkt über der Teetasse erschien, ließ der Captain vor Schreck die Tasse fallen. Dann gehorchte der Körper der kleinen Göttin den Gesetzen der Schwerkraft und begrub Picard unter sich. "AU ! IST DAS HEISS !" jammerte Skuld unaufhörlich, während sie sich mühsam wieder aufrappelte. Picard erhob sich ebenfalls und strich seine Uniform glatt, während er versuchte, einen Rest von Würde zu bewahren. "Skuld. Wozu haben wir Türen ?" tadelte er sie ungehalten. "Es reicht doch schon, daß diese Ryoko ständig durch den Boden oder die Decke auftaucht." Die Göttin bedachte ihn mit einem entschuldigenden Blick. "Sorry, Captain. Ich bin wohl beim Teleportieren falsch abgebogen." "Bitte was ?" Picard guckte verständnislos. Skuld seufzte. "Ich wollte an Bord von Ryo-Ohki teleportieren." erklärte sie. "Aber ich kann das nur durch Flüssigkeiten. Ryoko sollte mir einen Eimer mit Wasser bereitstellen, den ich als Tor benutzen kann, aber den muß ich wohl mit ihrem Tee verwechselt ha-ben." "Offensichtlich." schnaufte Picard ein wenig besänftigt. "Vielleicht versuchst du es dies-mal lieber mit dem Transporter und vergewisserst dich, daß Ryoko den Eimer auch wirk-lich bereitgestellt hat." Skuld schüttelte den Kopf. "Ihre Musterscanner können die Daten meines Körpers nicht vollständig verarbeiten. Da-her ist es unmöglich,diese Technologie bei mir anzuwenden." entgegnete sie auf den Vor-schlag. "Jedenfalls nicht ohne die Gefahr massiver Datenverluste während des Transfers." "Hm. Verstehe." Picard ging zu seinem Replikator und orderte eine neue Tasse Earl Grey sowie einen Ei-mer Wasser. Skuld nickte ihm dankbar zu, konzentrierte sich auf das Wasser in dem Eimer und ver-schwand. Kopfschüttelnd machte Picard sich wieder an die Arbeit. Diesmal hatte Skuld besser gezielt. Zumindest landete sie an Bord von Ryo-Ohki - nur nicht über dem erwarteten Wassereimer, sondern unter der laufenden Dusche. Stellte sich nun die Frage, wer überraschter war: Die augenblicklich tropfnasse Skuld, oder Vegeta und Ryoko. Wie auch immer, jedenfalls nahme alle Drei spontan am Wettbewerb um den am schnell-sten Rot anlaufenden Kopf teil, und brachten es auf ein klares Unentschieden. Ryoko stand sprachlos und ein wenig außer Atem in der Dusche, stützte sich mit beiden Armen an der Wand ab - und starrte in völliger Verwirrung auf die kleine Göttin herunter, die plötzlich in dem schmalen Raum zwischen ihr und der Wand aufgetaucht war. Vegeta stand hinter der Dämonin, die Arme um ihren Körper gelegt, und schien noch damit beschäftigt zu sein, Skulds plötzliches Auftauchen geistig zu verarbeiten. Dies hielt ihn allerdings nicht davon ab, die kleine Göttin mit seinen Blicken zu erdolchen. Skuld schließlich mußte erst einmal die desorientierende Erfahrung des Teleports über-winden. Der sich ihr bietende Anblick machte auf dem Weg in die bewußten Regionen ihres Hirns erstmal Halt in der unterbewußten Region. °Das hätte Keiichi mit meiner Schwester anstellen können, wenn ich nicht immer so wachsam wäre.° Noch bevor die visuelle Information wieder Fahrt aufnehmen und die bewußten Regionen ihres Hirns erreichen konnte, hatte dieser Gedanke ihren typischen Reflex ausgelöst. Sie griff mit jeder Hand in den jeweils gegenüberliegenden Ärmel ihres Kleides und holte kleine, mit röhrenförmigen Aufsätzen versehene Kugeln hervor. "NEO-SKULD-GRANATE !!!" Ein halbes Dutzend dieser Kugeln landete vor Skuld in der Dusche und ließ Ryoko und Vegeta erstaunt zurückweichen, so daß die Göttin mit zwei schnellen Sprüngen Abstand zwischen sich und die Dusche bringen konnte. Die Explosionen zerlegten mit einem lauten Donnern gekonnt die Einrichtungen des Ba-dezimmers. Durch den Rauch, der aus dem Bad in Richtung von Ryokos Schlafzimmer abzog, erkann-te man zunächst nur zwei grob menschenförmige, glühenden Umrisse. Dann tappsten Ryoko und Vegeta mit grimmiger Miene und voll aktivierter Kampfaura aus dem Bad. Zunächst ohne jeden Kommentar griffen sie nach ihrer Kleidung und zogen diese an. "Also sie hätte es uns doch wirklich sagen können, wenn ihr so langweilig ist, nicht wahr, Schatz ?" schnurrte Ryoko mit boshaftem Grinsen. Vegeta grinste ebenso zurück. "Sie hätte wirklich noch ein paar Minuten warten können, finde ich, aber wenn sie gerne mit explosiven Bällen spielen möchte - das kann sie haben." Beide verliessen voller Vorfreude den Raum. "Wer sie zuerst findet, gibt dem anderen Bescheid, okay ?" "Klar, Ryo-chan. Bei DEM Spaß soll sich schließlich keiner ausgeschlossen fühlen." erwi-derte der Sayajinprinz mit einem gemeinen Grinsen. Unterdessen suchte eine gewisse Göttin voller Panik nach irgendeinem Behälter mit Flüs-sigkeit, um zur Enterprise zurückkehren zu können... Ausgelassen näherten sich Gohan und Asuka ihrem Quartier. Dabei plapperten sie so aufgeregt miteinander wie zwei kleine Kinder auf ihrem ersten Schulausflug. Asuka be-schrieb ihrem Freund mit Worten und Gesten, wie sie das Shuttle während der Kampfsi-mulation gehandhabt hatte, während der Halb-Sayajin ihr seine Perspektive als Passagier vermittelte. Zu Anfang war Asuka logischerweise klar im Nachteil gewesen. Riker war der beste Shut-tlepilot an Bord des Föderations-Flaggschiffs und als solcher ein exzellenter Kampfpilot, der genau wußte, wozu ein Shuttle in der Lage war und wozu nicht. Nach zwei Stunden hatte Asuka genug Einblicke in die Möglichkeiten des kleinen Raum-schiffs und in die Manövertaktiken des modernen Raumkampfs bekommen, daß die deut-lich besseren Reaktionszeiten ihrer neuralen Steuereinheit begannen, eine Rolle zu spie-len. Nach einer weiteren Stunde waren beide Piloten gleichwertige Gegner, aber da so-wohl Asuka als auch Commander Riker langsam aber sicher müde wurden, beendeten sie den Trainingsflug. Ein Technikerteam sollte das Shuttle nochmal durchchecken, und wenn keine Probleme auftraten, würde Einsatzgruppe "Erde" am nächsten Tag aufbrechen. Arm in Arm und mit einem fröhlichen Lachen im Gesicht betraten die Zwei das Quartier. Als sie Rally bemerkten, die mit finsterer Miene am Tisch saß, verschwand bei Beiden das Lächeln, und in Gohans Augen trat ein ernster Ausdruck, während Asukas Blick zu wü-tender Entschlossenheit wechselte. "Wollt ihr jetzt in der Tür stehenbleiben, oder kommt ihr heute noch rein ?" fragte die platinblonde Managerin mit einem leichten Anflug von Sarkasmus. Gohan spürte, wie Asuka sich anspannte, bereit für einen verbalen Gegenangriff, also zog er sie etwas fester an sich. Das Mädchen warf ihm einen Seitenblick zu und registrierte sein leichtes Kopfschütteln, das schließlich von ihr mit einem fast unmerklichen Nicken beantworten wurde. Beleidigungen konnte sie später immer noch austeilen. Ohne Rally noch weiter zu beachten, trat sie schließlich ein, aber anders als ihr Freund setzte sie sich nicht sofort an den Tisch, sondern holte aus dem Replikator eine dreifache Portion gebratenen Fisch mit Curryreis. Eine Portion stellte sie an ihren Platz, während sie die anderen zwei Portionen an den Halb-Sayajin weiterreichte. Dann setzte sie sich, zwinkerte Gohan vergnügt zu, und be-gann zu essen. "Du wolltest uns etwas mitteilen." bemerkte er nach einem Moment des Wartens in Rallys Richtung. "Vorher warte ich noch auf Jemanden." Gohan musterte sie verständnislos, während Asuka eher mißtrauisch wirkte. Als jedoch nach fünf Minuten Doktor Crusher den Raum betrat, und Rally ebenfalls mit einer finste-ren Miene musterte, begannen bei den beiden Teenagern einige Alarmglocken zu läuten. "Da ihr Morgen zu einer wichtigen Mission aufbrechen werdet, muß ich euch vorher einer medizinischen Untersuchung unterziehen." erklärte die Bordärztin. Gohan erkannte an ihrer Aura, daß sie log, behielt diese Information jedoch erstmal für sich. Möglicherweise würde er ja mehr erfahren, wenn er vorläufig mitspielte. Sie untersuchte zuerst Rally, der sie völlige Gesundheit bescheinigte. Dann untersuchte sie Gohan - mit gleichem Ergebnis. Als sie Asuka mit der Leseeinheit des Medotrikorders scannte, bemerkte der Halb-Sayajin sofort die steigende Anspannung der Ärztin. Diese machte sich schließlich in einer hochgezogenen Augenbraue, und einem kurzen Augenblick des Schrecks bemerkbar, als sie die Ergebnisse ablas. Gohan war alarmiert, als Doktor Crusher Rally einen unauffälligen Seitenblick zuwarf und dann fast unmerklich nickte, bevor sie schließlich verkündete, auch Asuka sei gesundheitlich in einwandfreiem Zustand. Den kaum unterdrückten Zorn in ihrer Aura verstand der Halb-Sayajin ebensowenig wie die plötzlich einsetzende Depression in Rallys. Als die Ärztin den Raum verlassen hatte, warf er der AMP-Gründerin neugierige Blicke zu, während Asuka ahnungslos Reis und Fisch in sich hineinschaufelte. "Nun ?" fragte er die sichtlich blasse Rally. Dieser fiel nur ganz am Rande auf, daß Gohan sein Essen bis jetzt noch nicht angerührt hatte. °Aber es gibt ja noch eine Hoffnung, daß wir hier nicht in Schwierigkeiten stecken.° fiel ihr plötzlich ein. Dann wandte sie sich an Asuka. "Sag mal Asuka..." begann sie vorsichtig. "...hast du in deinem Universum schon mal mit einem Jungen geschlafen ?" Vor lauter Überraschung spuckte sie glatt ihr Essen aus und verteilte es großzügig in Go-hans Gesicht. "RALLY NO BAKA !" Asuka sprang mit hochrotem Kopf von ihrem Platz auf, griff nach ih-rem Teller und warf damit nach Rally, die sich jedoch geistesgegenwärtig von ihrem Stuhl fallen ließ. Asuka griff nach einem von Gohans Tellern. "DU VERDAMMTE HENTAI-SCHLAMPE !" Der zweite Teller machte sich auf die Reise und verfehlte die AMP-Gründerin knapp. Asu-ka nahm Gohans zweiten Teller. "ICH MACH DICH KALT, DU !" Nachdem auch der dritte Teller erstaunlicherweise sein Ziel verfehlt hatte, beschloß Asu-ka, die Sache auf ein etwas persönlicheres Niveau zu bringen. Sie nahm ihren Stuhl zur Hand und stürmte in den Nahkampf, während ihr Opfer ver-suchte, Distanz zu wahren und das Mädchen zu beruhigen. Bevor jedoch Schlimmeres passieren konnte, griff Gohan ein und legte einen Arm um seine amoklaufende Freundin. Davon ließ sie sich jedoch nicht im mindesten beeindruk-ken. Mit Stühlen konnte man schließlich auch werfen. Es war nur der Tatsache, daß sie dank Gohan nicht richtig zielen konnte, und einem schnellen Hechtsprung ihres Opfers zu verdanken, daß auch diese Attacke keinen Perso-nenschaden arichtete. "Gohan, laß mich los !" verlangte sie mit wutverzerrtem Gesicht. "Rally, du hast zwanzig Sekunden, um den Grund für diese Frage zu erklären." meinte der Halb-Sayajin jedoch nur mit einem ärgerlichen Unterton. "Danach werde ich Asuka loslassen. Und versuch nicht, zu fliehen, denn dann lasse ich sie los und werde ihr bei der Jagd helfen." Rally nickte heftig und begann zu sprechen. "Skuld hat einen Brief von sich selbst bekommen." begann sie ihre Erklärung. "Diesen Brief hat sie in der Zukunft geschrieben, und als Warnung in die Vergangenheit ge-schickt. Er behandelt eine Gefahr für die gesamte Mission, die ihr Zwei verursacht hattet, und ich habe in den letzten Tagen versucht, diese Gefahr zu verhindern." Asuka versuchte, sich aus Gohans Griff zu befreien und fletschte wütend die Zähne. "DAS ERKLÄRT ABER NICHT, WIESO DU MIR SO EINE UNVERSCHÄMTE FRAGE STELLST ! LASS MICH LOS, GOHAN ! ICH WERDE DIESER KUH BEIBRINGEN, WELCHE FRAGEN MAN BESSER NICHT STELLEN SOLLTE !" "Meine Frage war der letzte Strohhalm, an den ich mich klammern konnte." entgegnete Rally unbeeindruckt von der Brüllerei. Solange Gohan sie im Zaum hielt, konnte Asuka rumbrüllen wie sie wollte. "Meine letzte Hoffnung wäre gewesen, daß du diese Frage mit 'Ja' beantwortet hättest." "Warum ?" fragte Gohan, bevor seine Freundin wieder losbrüllen konnte. Wenigstens war seine Su-chan beherrscht genug, um Rallys Antwort abzuwarten. Rally senkte den Kopf und atmete einmal tief durch, bevor sie den Zweien direkt in die Augen blickte. "Doktor Crushers Scan hat gerade bestätigt, daß Asuka schwanger ist." Für einen Moment herrschte absolute Stille, während auf den Gesichtern der zwei Teena-ger das Wechselspiel der Gefühle zu erkennen war. Asuka drehte sich zögerlich zu ihrem Freund um. Beide waren völlig perplex und starrten sich nur gegenseitig an, unfähig, zu entscheiden, wie sie nun reagieren sollten. Dann jedoch strahlten die Zwei über's ganze Gesicht und riefen gleichzeitig "WOW !". Asuka sprang dabei in Gohans kräftige Arme, die sie mühelos festhielten. Gemeinsam tanzten sie jubelnd und freudestrahlend durch das Quartier, bis sie von Rally unterbrochen wurden. "Ich glaube, ihr Zwei habt noch überhaupt nicht begriffen, wo das Problem liegt, oder ?" Die Zwei hielten inne und starrten Rally verblüfft an. Was konnte an einem Baby denn so schlimm sein ? "Wisst ihr noch, das Skuld erklärt hat, daß der Lucifer Hawk mit mir in meine Dimension zurück muß, weil sich meine Dimension sonst nicht abkoppeln läßt ?" Nicken. "Ihr versteht sicher, daß daraus folgt, daß jede unserer Dimensionen nur dann abgekop-pelt werden kann, wenn alles, was von dort gekommen ist, auch wieder zurückgekehrt ist, oder ?" Wieder Nicken. "Das bedeutet auch, daß sich die Abkopplung nicht durchführen läßt, wenn irgendwas von hier nach dort gelangt, was nicht zuvor von dort gekommen ist." Beide Teenager nickten erneut. Und diesmal war es Asuka, die vor Schreck die Augen aufriß und aschfahl im Gesicht wurde, als ihr die Implikationen bewußt wurden. "Oh, nein..." wisperte sie. Rally nickte. "Leider...doch." Diesmal lag sogar ehrliches Bedauern in ihrer Stimme. "Skuld sagt, wäret ihr zwei aus derselben Dimension gekommen, wäre es kein Problem. Aber das Baby würde Genmaterial, das aus Gohans Dimension stammt, mit in deine Di-mension bringen, und somit liesse sich deine Dimension nicht mehr abkoppeln, und Go-hans möglicherweise auch nicht." Sie räusperte sich kurz, bevor sie mit leiser Stimme weitersprach. "Wir haben vor dem Abflug zur Erde nicht mehr die Zeit, uns um diese An-gelegenheit zu kümmern, aber sobald wir mit Aristo wieder auf der Enterprise sind, wirst du das Baby nicht behalten können...tut mir leid, dir das sagen zu müssen, Asuka." Asuka sackte in sich zusammen. "Das ist...nicht fair...", klagte sie mit erstickter Stimme. "Verdammt, das ist einfach nicht fair !" Schluchzend rollte sie sich auf dem Boden zusammen und schlug wieder und wie-der mit ihrer Faust auf den Fußboden ein, während Gohan, ebenfalls den Tränen nahe, Rally bedeutete, sie beide allein zu lassen. Diese nickte nur knapp und verließ dann mit versteinerter Miene den Raum. Kaum war sie draußen, wechselte dieser Ausddruck jedoch zu Sorge und Mitgefühl. Wü-tend hieb sie mit der Faust gegen die Korridorwand. Asuka hatte vollkommen Recht. Das war wirklich nicht fair. Unterdessen saß Worf mit Commander Riker im Zehn Vorne. Der Klingone trank den ob-ligatorischen Pflaumensaft, während er seinem Vorgesetzten von Son Gokus Trainingssit-zung berichtete. Der Commander wiederum nippte gelegentlich an seinem rigelianischen Pfefferminzcocktail, gab ab und zu einen Kommentar zu Worfs Erzählung ab und berich-tete schließlich von seinen Flugstunden mit Asuka. Als er gerade damit begann, ihre er-sten wirklich erfolgreichen Kampfmanöver zu beschreiben, setzte sich Doktor Crusher zu ihren beiden Freuden. Dabei war ihr deutlich anzusehen, daß sie wegen irgendetwas vor Wut zu platzen drohte. "Einen doppelten Warpkernbruch." verlangte sie mürrisch von der Bedienung. Riker unterbrach seine Erzählung und zog erstaunt eine Augenbraue hoch. Der Warp-kernbruch war so ziemlich der heftigste Drink in der Galaxis. Angeblich benutzten ihn die Ferengi sehr gern bei Geschäftsverhandlungen, Glücksspielveranstaltungen und ähnli-chem, um andere sehr schnell betrunken zu machen, damit sie sie besser über den Tisch ziehen konnten. Einer dieser Drinks sollte ausreichen, um einen normalgroßen Humanoi-den völlig betrunken zu machen - wenn er nicht gerade eine Resistenz gegen Alkohol besaß. "Was ist passiert, Beverly ?" "Nicht viel." seufzte sie schwer. "Der Captain und ich haben nur gerade dabei mitgehol-fen, die Grundrechte der Föderation und die Erste Direktive außer Kraft zu setzen." Worf und Riker wechselten erstaunte Blicke. Die Bedienung brachte den bestellten Drink, und die Ärztin kippte die Hälfte des ersten Glases herunter, schnappte heftig nach Luft und wischte sich die Tränen aus den Augen, bevor sie weitersprach. "Aufgrund eines Briefs, den Skuld angeblich aus einer möglichen Zukunft an ihr gegen-wärtiges Selbst geschrieben hat, hat Rally Cheyenne versucht, die sich entwickelnde Be-ziehung zwischen Son Gohan und Asuka Langley zu verhindern." "Und ? Hatte sie Erfolg ?" fragte Riker, der aufgrund des Verhaltens der Zwei während des Trainingsflugs nicht davon ausging. "Nein. Asuka ist schwanger." Worf und Riker schauten verblüfft drein. "Und deswegen sind sie wütend ?" fragte Worf verwundert nach. Beverly schüttelte den Kopf. "Rally hat beim Captain durchgesetzt, daß das Baby auf irgendeine Art und Weise ent-fernt werden muß, um Probleme bei der Entkopplung der Universen zu vermeiden." er-klärte sie. "Und weil ich gar nicht glücklich darüber bin, daß ein Leben beendet werden soll, nur weil - um mal die Vulkanier zu zitieren - das Wohl der Vielen über das des Ein-zelnen geht, werde ich mich jetzt betrinken." "Wie hat Asuka es aufgenommen ?" "Keine Ahnung, Will. Solange bin ich nicht mehr dageblieben. Aber ich habe Deanna Be-scheid gesagt." Riker nickte beruhigt. "Bei ihr ist sie in guten Händen." "Es ist trotzdem ein großes Opfer, was da von ihr verlangt wird." brummte Worf. Er wollte gerade wieder nach seinem Pflaumensaft greifen, als plötzlich Skuld direkt über dem Glas auftauchte und krachend auf allen Vieren auf der Tischplatte landete. "Verdammt ! Wo bin ich denn jetzt wieder gelandet ?" panisch schaute sie sich um, wäh-rend die anderen Anwesenden sie verblüfft anstarrten. "Ähm...Skuld ?" Ihr Kopf fuhr zu Riker herum. "Was ist los mit dir ?" "Sie sind hinter mir her." erklärte sie in atemloser Panik, während sie vom Tisch herun-terkletterte. "Wer ?" "Na die zwei Verrückten." stiess die kleine Göttin hervor, während sie versuchte, alle Ek-ken des Raums gleichzeitig im Auge zu behalten. Plötzlich stiess sie einen panischen Schrei aus, als sie eine leuchtende Fläche im Boden entdeckte, durch die langsam Ryoko und Vegeta auftauchten. Beide schauten sich su-chend um. Dann entdeckte Vegeta sein Opfer und machte seine Begleiterin darauf auf-merksam. Mit einem gemeinen Grinsen im Gesicht näherten sie sich dem Tisch. Vegeta ließ zwei Ki-Kugeln in den Händen entstehen, während Ryoko einen rotleuchtenden Stab aus Ki er-zeugte. "H-h-hilfe !" jammerte Skuld. Vegeta nickte zustimmend. "Die wirst du brauchen, Kleine." Riker und Worf erhoben sich und stellten sich den Beiden in den Weg. "Was ist überhaupt das Problem ?" fragte der Erste Offizier. "Die da hat Ryokos Badezimmer in die Luft gesprengt !" knurrte der Sayajinprinz. "Während wir noch drin waren !" fügte Ryoko schlechtgelaunt hinzu. Riker musterte die Göttin streng, die daraufhin schuldbewußt den Kopf senkte. "Warum müsst ihr auch vor meinen Augen solche Schweinereien treiben ?" versuchte sie sich zu verteidigen. Worf und Riker machten große Augen und bemühten sich nahezu erfolglos, ein Grinsen zu unterdrücken. Mit einem krachenden Geräusch rammte Doktor Crusher ihren Kopf auf die Tischplatte. Als sie ihn mit einem Ausdruck purer Verzweiflung wieder hob, tat sie dies nur, um noch einen dritten Warpkernbruch zu bestellen. "Wer hat dich denn gebeten, die Dusche zu betreten ?" fuhr Vegeta die kleine Göttin an. "Und was heisst hier Schweinereien ?" brüllte die Dämonin gleich hinterher. "Auf meinem Schiff tue ich immer noch was ich will !" "A-aber..." "Was wolltest du überhaupt in der Dusche ? Ich habe dir doch extra einen Eimer mit Wasser in deinen Schlafraum gestellt." "Also...ich glaube, ich kann es im Moment nicht richtig." "Was ?" "Teleportieren." Skuld schniefte traurig. "Wann immer ich teleportiere, lande ich beim ersten Versuch nie da, wo ich hin will." "Und WIESO sprengst du uns dann in die Luft ?" fragte Vegeta nochmal. "D-das war nur...das wollte ich nicht, aber wisst ihr, also...naja...das ist halt so ein Reflex bei mir." sie warf Vegeta und Ryoko einen entschuldigenden Blick zu. Beide schauten sich kurz an, nickten dann und liessen ihr Ki wieder verschwinden. "Beim nächsten Mal reisse ich dir aber den Kopf ab." versprach ihr der Sayajinprinz. "Und du wirst mein Badezimmer wieder in einwandfreien Zustand versetzen." ergänzte die Dämonin streng. Skuld nickte eifrig und versprach, sich am nächsten Tag zuerst um das Bad zu kümmern. "Puh. Auf den Ärger brauch ich was zu trinken." verkündete Ryoko, nachdem Worf und Riker sich wieder gesetzt hatten. Sie sah das volle Glas Warpkernbruch neben Doktor Crushers halbvollem Glas stehen, und ergriff die sich bietende Gelegenheit beim Schopfe. Nachdem sie das Glas in einem Zug geleert und wieder auf den Tisch gestellt hatte, legte sie ein wenig nachdenklich den Kopf schief. "Nicht übel, das Zeug." verkündete sie lächelnd. "Könnte aber noch'n bißchen aufge-peppt werden." Die drei Föderationsoffiziere machten bei dieser Bemerkung große Augen. "Ähm...das ist so ziemlich das härteste Zeug, was es gibt." teilte Riker ihr mit. "Awas." Die Dämonin winkte verächtlich ab. Dann stapfte sie zum Barmann rüber und erklärte ihm einen ganz bestimmte Drink. Ein paar Minuten später kam sie mit mehreren Gläsern einer blau-grün leuchtenden Flüssigkeit wieder und ließ sich bei den anderen am Tisch nieder. "Das", verkündete sie, "is ein Fusionsbrenner." Sie schob Riker, Worf, Doktor Crusher und Vegeta ein Glas vor die Nase. Riker bemerkte, daß der Drink aus mehreren Schichten bestand, die sich nicht miteinan-der mischten, wenn man mit dem Glas vorsichtig umging. Auf diese Weise entstanden vermutlich die Farbverläufe in dem Glas. Er schüttelte es vorsichtig und beobachtete die langsame Schlierenbildung. Dann roch er vorsichtig an der Flüssigkeit und verzog das Gesicht. Der Alkoholgehalt dieses Drinks ließ sich nur erahnen. Er lag irgendwo zwischen sehr hoch und extrem hoch. Worf war inzwischen zum gleichen Ergebnis gekommen. Mit Sicherheit konnte man die-sen Drink im Notfall als Treibstoff verwenden. Vergnügt hob Ryoko ihr Glas. "Los Leute ! Auf Ex ! Der Letzte is'n Weichei !" Alle versuchten es, doch nur Ryoko, Vegeta und Beverly schafften es. Als zwanzig Se-kunden später die volle Wirkung des Drinks einsetzte, schaffte es von den Dreien jedoch nur Ryoko, am Tisch sitzen zu bleiben. Worf versuchte das Feuer in seinem Rachen dadurch zu löschen, daß er mit seinem ge-liebten Pflaumensaft nachspülte, aber das Ergebnis war in etwa so, als wenn man Wasser auf Napalm goss. Es wurde nur noch schlimmer. Riker hielt sich krampfhaft am Tisch fest und schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen, während er sich fragte, wie Ryoko das überleben konnte. Die Dämonin schaute belustigt in die Runde und beobachtete das Ergebnis des Drinks. "HA ! HA ! HA ! Habsch doch gesacht, dasses'n Supadrink is !" krähte sie vergnügt. Skuld schüttelte nur den Kopf. Was war so toll daran, absichtlich den eigenen Verstand außer Funktion zu setzen ? Als Worf sich jedoch entspannt in seinen Sessel zurücklehnte und unvermittelt anfing, "plop goes the weasle" zu summen, und Skuld schließlich begeistert mitmachte, verging der Dämonin das Lachen. Sie packte den fast außer Gefecht gesetzten Vegeta und flüch-tete mittels Teleport aus dem Raum. Wäre er nüchtern gewesen, wäre Riker das Verhalten des Klingonen mindestens merk-würdig, wahrscheinlich sogar verdächtig vorgekommen. Da der Fusionsbrenner jedoch auch auf ihn eine nicht unerhebliche Wirkung hatte, war er lediglich wegen Ryokos Reak-tion belustigt. Als Rally nach vielen Stunden wieder in ihr Quartier zurückkehrte, kam ihr Counsellor Troi entgegen. "Wie geht es Asuka ?" fragte Rally sofort. "Ich habe nicht mit ihr gesprochen." antwortete die Halb-Betazoidin leise. "Sie wollte al-lein sein, und ich habe ihren Wunsch respektiert. Der Einzige, den sie in ihre Nähe läßt, ist Son Gohan. Mit ihm habe ich kurz über die Angelegenheit gesprochen, aber der Inhalt dieses Gesprächs ist vertraulich." Rally nickte verstehend. Ärztliche Schweigepflicht war auch für sie kein unbekannter Be-griff. "Ich hätte nicht erwartet, daß diese Sache sie so mitnehmen würde." "Davon ausgehend, wie sie sich seit ihrer Ankunft verhalten hat, bin ich auch über-rascht." stimmte Deanna zu. "Aber ich denke, ihre Beziehung zu Son Gohan hat dazu geführt, daß sie ihre ganze Lebenseinstellung geändert hat." "Haben sie..." Rally suchte nach passenden Worten. "...irgendeinen Rat, wie ich mich verhalten soll, Counsellor ? Ich will diese bedauerliche Angelegenheit nicht noch kompli-zierter machen - zumal wir Asuka dringend und schnell für unsere Mission brauchen." "Mein Rat wäre, sich vorläufig ganz rauszuhalten." entgegnete Deanna ernst, aber ohne eine Spur eines Vorwurfs in ihrer Stimme. "Nach allem, was ich mitbekommen habe, ist Asuka nicht sehr gut auf sie zu sprechen, und jegliche Einmischung - ganz gleich aus welchen Gründen - dürfte keine angenehmen Ergebnisse zur Folge haben." "Ich soll die Zwei also dieses Problem unter sich klären lassen und Abstand zu Asuka hal-ten, soweit es möglich ist." fasste sie zusammen. Deanna nickte. Dann lächelte sie. "Wenn sie wegen ihrer Beteiligung an dieser Sache Schuldgefühle haben, können sie gern zu mir kommen." Rally grinste säuerlich. °Zu Hause war es Katsumi, hier ist es Asuka. Offenbar kann ich nirgendwo hinkommen, ohne Jemanden zu verletzen.° "Danke. Aber ich brauche keinen Seelenklempner. Ich bin es gewöhnt, unter Druck zu stehen und Probleme mit Leuten zu haben." "Wie sie meinen. Aber wenn sie ihre Meinung ändern sollten, bin ich für sie da, wenn sie wollen." Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von Rally, die daraufhin ihr Quartier betrat. Als sie in das gemeinsame Schlafzimmer der Gruppe trat, blieb sie zuerst überrascht ste-hen und liess die Szene auf sich wirken. Gohan und Asuka lagen zusammen in Asukas Bett und schliefen. Asuka lag auf der Seite und hatte sich ein wenig zusammengerollt, und der Halb-Sayajin hatte beschützend seine Arme um sie gelegt. Rally vermutete, daß sie zuvor für längere Zeit geweint, und daß der Junge sie daraufhin getröstet hatte. Mit einem mitleidigen Kopfschütteln - auch wenn sie es den Beiden ge-genüber nicht zugeben würde, ging ihr Asukas Schicksal recht nahe - zog sie sich so ge-räuschlos wie möglich um und legte sich schließlich schlafen. Was auch geschah, sie wür-de sich in die Beziehung der Zwei nicht mehr einmischen. Da das Problem der Schwan-gerschaft ja schon existierte, war eine Einmischung ja auch nicht mehr gerechtfertigt. Skuld hielt Wort. Gleich am nächsten Morgen stand sie bei Ryoko auf der Matte, um das demolierte Badezimmer zu reparieren. Die Dämonin empfing sie, nur in einen dünnen Morgenmantel gekleidet, am Eingang ih-res Schlafzimmers. "Sei aber leise." flüsterte sie Skuld zu. "Vegeta hat furchtbare Kopfschmerzen, und jed-weder Krach würde ihn ziemlich wütend machen." Skuld gab sich alle Mühe, die Tatsache zu ignorieren, daß der Sayajin ziemlich unbeklei-det in Ryokos Bett lag. "Und wie soll ich das Bad reparieren, ohne Krach zu machen ?" Ryoko zuckte mit den Schultern und grinste gemein. "Schätze, da wirst du dir was einfallen lassen müssen, hm ?" Skuld dachte einen Moment nach, teleportierte dann zur Enterprise zurück - wobei sie sich schon daran gewöhnt hatte, daß sie vermutlich über irgendjemandes Getränk auf-tauchen würde - und kehrte nach einer weiteren Stunde mit ihrer neuesten Erfindung zurück. "Ich weiss übrigens jetzt, warum das Teleportieren nicht richtig klappt." teilte sie Ryoko mit. "So ? Und woran liegt's ?" "Neutrinos." "Häh ?" "Mein Universal-Energie-Entsorger Mark-eins verwendet ein schwarzes Loch als Energie-depot, und dieses emittiert Neutrinos." erklärte Skuld. "Neutrinos verursachen chaotische Abweichungen beim Einsatz meiner Kräfte. Glücklicherweise hatten die Neutrinos keinen Effekt auf meine Arbeit mit den Subraummatrizen." "Kannst du was dagegen tun ?" Skuld schüttelte den Kopf. "Na dann mach dir lieber Gedanken um mein Bad." entgegnete die Dämonin gleichgültig. "Ich will das nämlich nachher wieder benutzen." Skuld verkniff sich die Bemerkung, die ihr auf der Zunge lag und machte sich an die Ar-beit. Nachdem sie ihren Schall-Absorber Mark-eins mit ihrer üblichen lautstarken Vorankündi-gung - die Vegeta kurzzeitig aus dem Schlaf riß, und ihn zu wüsten Drohungen veran-lasste - eingeschaltet hatte, hätte sie im Bad einen Atomkrieg beginnen können, ohne damit jemanden zu wecken. Die Reparaturarbeiten waren innerhalb von drei Stunden erledigt, und die kleine Göttin begab sich erleichtert zurück auf die Enterprise - diesmal durch eine Tasse mit heissem Kaffee im astrometrischen Labor - um ihre Forschungsarbeit am Transwarpantrieb wie-der aufzunehmen. Mit fröhlichem Summen eines uns inzwischen sehr bekannten Liedes startete sie das am Vortag von Data gespeicherte Programm und machte sich an die Arbeit. Zuerst kontrollierte sie die Tafeln. Die Ergebnisse waren zufriedenstellend. Alle Matrizen waren bis zur Form ihrer Säkulargleichung aufgelöst worden. Die sich ergebenden Eigen-werte hatte Data wohl auch schon berechnet und auf zusätzlichen Tafeln festgehalten. Das Gehirn der kleinen Göttin leistete Unglaubliches, als sie im Verlauf der nächsten Stunden alle Eigenwerte überflog und dabei auf ihren physikalischen Sinn prüfte. Sie erwartete keine Fehler, und wurde nicht enttäuscht. Erschöpft orderte sie eine Salat-schüssel voll Schokoladeneis und dachte während des Essens über ihre weiteren Schritte nach. "Wie kommst du voran, Skuld ?" Die Göttin zuckte zusammen und hätte fast ihre Schale fallengelassen. "Argh ! Data !" schnaubte sie. "Erschreck mich doch nicht so." Der Android legte den Kopf leicht zur Seite und machte ein besorgtes Gesicht. "Tut mir leid, Skuld. Es lag nicht in meiner Absicht, dich zu erschrecken." "Ich weiss. Ich habe nur sehr intensiv nachgedacht, und dabei nicht bemerkt, daß du reingekommen bist." "Hm." machte Data nur. "Ich hoffe, meine gestrigen Bemühungen waren dir eine Hilfe." Skuld nickte zufrieden. "Und was kommt jetzt ?" Die Göttin grinste breit. "Jetzt kommt der Teil, der mir am meisten Spaß macht." Data schaute sie fragend an. "Wie ich ja schon mal erklärte, ist das Universum ein zehndimensionales Gebilde." Data nickte. "Und deshalb werde ich jetzt mit den Daten aus den Matrizen ein wenig zehndimensiona-le Differentialrechnung betreiben." Der Android machte große Augen. "Das ist aber eine sehr komplexe Aufgabe." "Ich weiss. Ich habe das schließlich während meiner Ausbildung gelernt. Und ich gehörte immer zu den Besten meiner Klasse." entgegnete sie stolz. Daß fast alle anderen Teil-nehmer ihrer Klasse den Unterricht regelmäßig geschwänzt hatten, brauchte sie ja nicht zu erwähnen. Nur drei Göttinnen außer ihr hatten die Disziplin und Energie besessen, an diesen Stunden regelmäßig teilzunehmen. Ihre Schwester Belldandy, Peorth, und Skulds größte Rivalin auf dem mathematisch-technischen Gebiet, eine Göttin, die nicht mehr existierte und deren Name nicht mehr genannt wurde. Sie und Skuld waren trotz der Rivalität gute Freundinnen gewesen, weshalb Skuld normalerweise alle Erinnerungen vermied, die sie an ihren Verlust erinnern konnten. "Und wie hilft dir die Differentialrechnung weiter ?" fragte Data neugierig nach. "Naja. Differentialrechnung beantwortet hier die Frage nach Ursache und Wirkung. Und mit der Kenntnis, welche der zehn Universal-Variablen durch den Transwarpantrieb in welcher Art und Weise beeinflußt werden, kann ich ein exaktes physikalisches Modell des Antriebs erstellen." antwortete sie. "Und wenn ich das Modell habe, ist die Umsetzung in ein funktionierendes Modell ein Kinderspiel." Nach diesen Worten begann sie - nur mit einem seltsamen Rechenschieber bewaffnet, der wohl zu den wenigen Dingen gehört hatte, die sie bei ihrem Transfer in dieses Uni-versum dabeigehabt hatte - ihre Arbeit an den Matrixgleichungen. Data beobachtete sie dabei und versuchte, nachzuvollziehen, was sie dort tat. Sicher konnte man dieses Wis-sen später nochmal irgendwie verwenden. Vierzehn Stunden später erreichte die iKS Blutschwur die Position der Enterprise. Auf dem Hauptschirm betrachtete Aristo die gewaltige Ansammlung von Trümmerteilen in der Umgebung des Föderationsschiffs. "Der Abtaster zeigt Trümmer von mindestens einhundert Borgschiffen an, Meister." mel-dete einer der versklavten Klingonen. "Die Enterprise weist eine Reihe oberflächlicher Beschädigungen auf." "Bringt mich näher heran, Sklaven, aber achtet auf die Tarnung." brummte Aristo ange-spannt. Sogar ihm war klar, daß dies ein gewaltiger Kampf gewesen sein mußte. Ohne daß auf der Enterprise irgendjemand auch nur eine vage Ahnung von der Anwe-senheit des Bird of Preys hatte, glitt er langsam näher. Wie ein Geier, der sich einer Stel-le mit Aas nähert. Im Abstand von fünfhundert Metern flog das gekaperte Klingonenschiff über die Enterpri-se hinweg. Der Lucifer Hawk konzentrierte sich dabei ganz auf seine metaphysischen Wahrnehmungsfähigkeiten. "Passiert das Schiff nochmal auf der Unterseite." befahl er schließlich. Die Crew gehorchte augenblicklich, und Aristo versuchte erneut, Rally Cheyenne zu er-spüren. Aber da war nichts. Nicht die kleinste Spur ihrer Anwesenheit. Natürlich hätte sie auch versuchen können, ihre Ausstrahlung zu maskieren, aber das ergab keinen Sinn. Aristo wußte, daß sie hier war, und ein Raumschiff mitten im leeren Raum war kein Ort, den man einfach so mal eben verlassen konnte. Dennoch war dies die einzig logische Erklärung für die Abwesenheit ihrer Aura. °Wo bist du, Rally Cheyenne ?° "Gibt es Anzeichen für weitere Schiffe hier draußen ?" Die Zeit verstrich, während der Sensoroffizier die eintreffende Telemetrie überprüfte. "Nein, Meister." antwortete er schließlich. "Aber die Sensoren orten eine sehr schwache Ionenspur, die von der Enterprise wegführt. Möglicherweise ein Shuttle." "Auf Verfolgungskurs gehen." Sekunden später hatte der Raubvogel sich auf die Spur seiner Beute begeben. --------------------------------- Tja. Das war dann auch schon wieder Teil zehn. So langsam wird es also ernst für die Guten, denn während sie immer mehr Probleme bekommen, scheinen die Bösen auf der Siegerstrasse zu sein. Einsatzgruppe Erde ist zwar schon unterwegs, aber Aristo hat das schnellere Schiff. Wird der Vorsprung reichen ? Was geschieht, wenn Aristo Rally&Co un-terwegs einholt ? Wie reagieren die Borg auf unerwarteten Besuch ? Alles sehr berechtigte Fragen. Die Antworten werden sich in den nächsten Teilen der Sto-ry ergeben. bis demnächst, clef-san Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)