Frostbrand von TalonOne (Warhammer 40.000 / ASP - Songfic) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Dunkel. Das war der erste Sinneseindruck, der seinen Geist erreichte, als er erwachte. Dann erst folgte die Kälte. Sie steckte schon so tief in seinem Körper, dass er sich selbst kaum fühlte. In die Tiefe reicht kein Blitzen eines Sonnenstrahls hinein Während er noch überlegte, wie er hier her gekommen war, fiel ihm das scharfe Pfeifen auf, mit dem eiskalte Luft in den Raum strömte. Dazu mischte sich das seltsam hallend Knacken von Eis. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass er von totaler Stille umgeben war. Kein Geräusch, doch durch die Ritze Heult nur der kalte Wind allein Instinktiv rollte er sich zusammen und drückte sich an die eiskalte Wand. Sein zitternd ausgestoßener Atem bildete weiße Wolken, die trotz der Dunkelheit leuchteten. Noch immer rätselte er, wie er in diese Lage gekommen war, doch er erinnerte sich nur an ein blendendes blaues Licht. Ich hab mich an die Wand gekauert Seh' den Atem in der Luft Trotz der undurchdringlich scheinenden Dunkelheit um ihn wurde er eines fahlen Lichtscheines gewahr, der durch eine schmale Ritze in sein gemauertes, eiskaltes Gefängnis fiel. Noch immer suchte er in seinem Geist nach seinem Namen. Eingekerkert, eingemauert Lieg ich wie in einer Gruft Er rappelte sich mühsam auf, der Kälte in seinen Gliedern zum Trotz. Schwankend näherte er sich der Ritze, die, wie er nun herausfand, zu einer fingerbreit geöffneten Tür gehörte. Dahinter lag ein langer, gerader Gang, von einigen schwachen Leuchtröhren kaum erhellt. Die Tür war so kalt, dass seine Haut leicht daran festfror. Geschockt zog er seine Hand zurück. Du siehst im fahlen Neonlicht Der Korridor erstreckt sich Er öffnete den Mund zu einem Hilfeschrei, doch die Luft, die er in seine Lunge zog, war so eisig, dass er nur ein Krächzen herausbrachte. Er keuchte vor Schmerz, sein Brustkorb fühlte sich an als bestünde er aus Eis. Der Schrei ist ungehört verhallt Hier drinnen ist es schrecklich Kalt Sein Blick fiel auf die frostüberzogenen, schmutzig schwarzen Steine der unerbittlichen Wände. Worte standen dort. Worte in seltsamer roter Farbe an die Wand geschmiert. Er schreckte zurück. Worte aus gefrorenem Blut, mit zerfetzten Fingerkuppen von zitternden Händen geschrieben. Worte in einer arkanen Sprache, die er noch nie gesehen hatte. Trotzdem konnte er sie lesen: Keine Erlösung, kein Vergeben! Immer wieder die selben vier Worte. Keine Erlösung, kein Vergeben! Keine Erlösung, kein Vergeben! Keine Erlösung, kein Vergeben! Und die steifen, kalten Hände Schmieren Worte auf die Wand Wieder sackte er in sich zusammen. Die Kälte drohte ihn zu übermannen und er war kurz davor, in eine gnädige Ohnmacht zu fallen. Doch die schiere Unmöglichkeit der Situation hielt ihn wach. Seine ganze Umgebung schien unwirklich. Die frostigen Steine, das Knirschen und Knacken des Eispanzers der sie überzog, die viel zu leichtgängige Tür und die bizarren Schriftzeichen an der Wand. Und du wartest auf das Ende Aus deiner eigenen Welt verbannt Nur das kaum sichtbare Ende des Ganges schien ihm seltsam real. In seinem gefrorenen Geist formte sich das Verlangen, dieses Ende zu erreichen. Es dauerte eine Ewigkeit, bis das Verlangen seine Beine erreicht hatte. Du siehst im fahlen Neonlicht Der Korridor erstreckt sich Er trat in den Gang und erstarrte. Er hätte vor Verzweiflung und Wut geschrien, doch mehr als ein Krächzen brachten seine unterkühlten Stimmbänder nicht zustande. Der Gang war noch kälter als der Raum aus dem er kam. Der Schrei ist ungehört verhallt Hier drinnen ist es schrecklich Kalt Er starrte auf seine gefühllosen Hände. Seine Fingerkuppen waren weiß. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er auch seine Füße nicht mehr spürte. Frostbrand Er sah an sich hinab. Seine Füße fühlte er nicht, doch sie waren noch da...gekleidet in schwere Schuhe, die einen Erinnerungsfetzen in ihm aufkommen ließen während er durch den eisigen Gang stakte. Frostbrand INS Nürnberg. Ein Kriegsschiff! Ich ergebe mich in dir INS Nürnberg, Devastorklasse. Ein Trägerschiff! Ich entfessle mich in dir 250987. Eine Nummer. Ein Datum? Ich vergebe mir in dir 250987-HR-452. Kein Datum. Eine Dienstnummer. Ich verletze mich an dir Rich, Harald. Der Erste Offizier des Schiffes. Ich versetze mich in dich Rich, Harald. Dienstnummer 250987-HR-452. Erster Offizier des Devastorklasse-Trägerschiffes INS Nürnberg. Ich erbreche mich in dich Rich, Harald. Dienstnummer 250987-HR-452. Erster Offizier des Devastorklasse-Trägerschiffes INS Nürnberg. Ich erbreche mich in dich Rich, Harald. Dienstnummer 250987-HR-452. Erster Offizier des Devastorklasse-Trägerschiffes INS Nürnberg. Ich erbreche mich in dich Er selbst! Er war Harald Rich. Erster Offizier des Devastorklasse-Trägerschiffes INS Nürnberg der heiligen Imperialen Navy. Er brach zusammen. Gerade noch konnte er seinen Sturz abfangen. Seine Ellenbogen trafen auf den vor Kälte knirschenden Boden. Er spürte den Aufschlag nicht einmal richtig, so betäubt waren seine Nerven. Er fiel zur Seite und keuchte auf als sein Rücken mit der Wand in Berührung kam. Auch er schien jetzt vor Kälte zu brennen. Würdest gern die Augen schließen Nur den kürzesten Moment Ob es von der Erkenntnis über seine Identität kam oder von der unbeschreiblichen Kälte in seinem Körper vermochte er nicht zu sagen. Nur dass er müde war wusste er. So müde wie noch nie zuvor. Sterbensmüde. Wieder begann der Frost seinen Geist zu übermannen. Der Tod schien ihm jetzt eine angenehme Rettung zu sein. Lass Schlaf Dich in die Arme schließen Bevor auch dich der Frost verbrennt Er war kurz davor sich der Kälte zu ergeben, da fiel sein Blick auf das Ende des unendlich erscheinenden Ganges. Ein Gefühl von Wärme zuckte durch seinen Kopf. Du siehst im fahlen Neonlicht Der Korridor erstreckt sich Keine Erlösung, kein Vergeben. Nein. Er würde nicht aufgeben. Nicht er, Rich, Harald. Dienstnummer 250987-HR-452. Erster Offizier des Devastorklasse-Trägerschiffes INS Nürnberg. Mit einem Schrei der Verzweiflung sprang er auf, den unbeschreiblichen Schmerz in seinen Gliedern ignorierend. Der Schrei ist ungehört verhallt Hier drinnen ist es schrecklich Er rannte los. Seine Beine folgten den Befehlen aber zu langsam und so wurde mehr ein Stolpern daraus, aber das war ihm egal. Er würde den Korridor besiegen. Er würde die Kälte besiegen. Er würde überleben. Er, Rich, Harald. Dienstnummer 250987-HR-452. Erster Offizier des Devastorklasse-Trägerschiffes INS Nürnberg. Du siehst im fahlen Neonlicht Der Korridor erstreckt sich Er stolperte über seinen gefühllosen Fuß und schlug der Länge nach hin. Sein Schmerzensschrei verkam zu einem rasselnden Pfeifen, zu verbrannt war seine Lunge. Der Korridor flackerte einen Sekundenbruchteil. Die Lampen? Egal. Nur weiter, weiter! Der Schrei ist ungehört verhallt Ein Alptraum keiner weckt dich Er durfte nicht aufgeben. Nicht er, Rich, Harald. Dienstnummer 250987-HR-452. Erster Offizier des Devastorklasse-Trägerschiffes INS Nürnberg. Ein letztes Mal stemmte er sich auf die Füße. Hier drinnen ist es schrecklich Wie durch ein Wunder gehorchten ihm seine Beine trotz der brennenden Kälte die sie erfüllte. Doch als er aufblickte um zu sehen, wie weit er es noch hatte, war da kein endloser Korridor. Nur eine Schiffsbrücke. Seine Schiffsbrücke. Und eine riesige Gestalt in dunkelgrauer Rüstung. Kalt Nein. Warm. Alle Kälte war aus seinen Gliedern gewichen. Trotzdem schien das Deck um ihn herum gefroren zu sein. Eine mächtige aber dennoch sanfte Stimme ertönte aus der Rüstung: "Rich, Harald. Dienstnummer 250987-HR-452. Kapitän des Devastorklasse-Trägerschiffes INS Nürnberg. Du bist würdig." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)