The kissing Whisky von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 48: Voodoo ------------------ Auch wenn sich die Konteradmirälin durchaus zu helfen wusste, denn herumkommandieren ließ sie sich auf keinen Fall, so hatte der junge Arzt durchaus Argumente, wie zum Beispiel: "Je schneller wir den Grund für die Verzerrung Ihrer bestimmt zauberhaften Stimme haben, desto schneller können Sie das Kommando wieder übernehmen." Der junge Mann ging mit seinen Worten gekonnt um, dass ihm selbst die widerspenstige Kori folgte. Ein paar Schritte fern von all dem Trubel, weil eine Königsfamilie nach der anderen eintraf und die Leute hier aus den Staunen nicht herauskamen, geleitete Aleksej seine Patientin auf Jhus Schiff. Kori sah sich wahnsinnig Leid in diesem Augenblick. Die Königshäuser waren ihr reichlich egal, doch die Offiziere, die mit diesen aufmarschierten, ließen sie schon seufzen. Sie wollte mit Garp sprechen und den anderen Hochrangigen. Das alles nicht berücksichtigend geleitete Aleksej sie in sein Kämmerlein und schnappte sich rasch einige Utensilien während er die junge Frau anwies, sich auf das Feldbett zu setzen, kaum saß sie, hatte sie such schon ein Holzspatel im Mund und Aleksej begutachtete - unterstützt durch eine Taschenlampe - das Innere von Koris Mund und Hals. "Hmmm", machte er kurz und legte die Sachen weg, stattdessen tastete er Koris Hals von außen ab. "Das dachte ich mir schon", murmelte er vor sich hin und noch ehe er erklären konnte, was Sache ist, unterbrach ihn die Weißhaarige auch schon. "Und? Was muss ich nehmen, dass das wieder weg geht?", krächzte die Weißhaarige und beäugte den blonden Arzt, welcher gleich den Kopf schüttelte. "M'am, so einfach geht das nicht", enttäuschte er Kori, die genervt Luft zwischen ihre halbgeöffneten Lippen blies. "Sehen Sie das?", fragte er und deutete auf einer Illustration, auf der alle Adern, Sehnen, Muskelstränge und was unter der obersten Hautschicht noch so zum menschlichen Körper gehörte, zu sehen war, auf die Stränge um den Kehlkopf. Kori besah die Illustration und nickte. Ihr Blick war fordernd, da sie etwas mehr brauchte, als ein Bild. "Wenn diese Stränge geschwollen sind oder entzündet, dann ist das eine einfache Erklärung für Ihre Heiserkeit, aber Sie haben nichts. Ihr Hals, Ihre Muskelstränge und Stimmbänder sind nicht geschwollen, nichts ist entzündet und alles sieht gesund aus", und wiederum ließ ihn die Patientin nicht aussprechen. "Und warum klingt meine Stimme, als würde jemand an meinen Stimmbändern Violine spielen", krächzte sie mit verschränkten Armen vor der Brust. Der Arzt musste ihr doch etwas Brauchbares sagen können. "Es ist etwas im Kopf!", sagte Aleksej wie aus der Pistole geschossen. "Ich kann mir vorstellen, dass Ihnen etwas vehement gegen den Strich geht oder Sie schlucken etwas runter, ein Frosch sozusagen", sagte er mit ruhiger Stimme und hielt Kori dann ein Gläschen mit einer goldigen Flüssigkeit entgegen. Auf das Gesprochene reagierte sie nicht, nahm aber das Gläschen. "Was mach ich damit?", fragte sie. "Das ist Honig, der tut dem Hals gut, vielleicht hilft es als Placebo, was wirklich hilft, ist eine Aussprache und Ruhe", erklärte Aleksej und Kori lachte laut auf. "Als hätte ich Zeit für sowas" Koris stimme wurde immer brüchiger, sie fühlte sich tatsächlich ein wenig ertappt, wollte aber nicht darauf eingehen. Ruckartig stand sie auf, wurde von dem Arzt aber pariert indem er sich ihr in den Weg stellt. "Weißt du eigentlich, wer ich bin?", fragte sie entsetzt, doch Aleksej ließ sich nicht einschüchtern. "Ihr Rang ist mir vollkommen egal, Sie können die Großadmirälin sein… Ich bin vor allem Arzt und wenn es um Krankheiten und Verletzungen geht, bekleide ich den höchsten Rang hier, haben wir uns Verstanden? Honig, Aussprache und Ruhe!", forderte Aleksej mit strenger Stimme und sah Kori ernst in die Augen. "Du glaubst wirklich, Piraten fangen sich von selbst, nicht wahr?", war die schwache Frage, die der Arzt simpel zu beantworten wusste. "Jhu wird sich schon um Ihren Anteil kümmern, das wird ebenfalls verschrieben" Gerade wollte Kori protestieren, da hob Aleksej ruckartig den Arm und deutete ihr mit erhobenem Zeigefinger, Inne zu halten. „Dieser Raum“, sagte er und zeigte ihr mit dem Finger durch eine Kreisbewegung genau, welchen Raum er meinte. „Mein Sagen“, vervollständigte er und deutete dabei auf sich. Der Missmut stand der Weißhaarigen im Gesicht, doch was sollte sie tun? Er war Arzt, eine andere Meinung konnte sie sich nicht einholen und auch, wenn sie es nicht gerne aussprach, sie konnte Jhu tatsächlich diese Aufgabe überlassen. Sich ihre Niederlage eingestehend nickte Kori und krächzte ein gedrücktes „Danke“, ehe sie etwas geknickt den Raum und anschließend das Schiff verließ. Eine zweite Meinung wollte sie sich dennoch einholen. Draußen warteten Aki und Jhu bereits darauf, dass Kori ihnen verkündete, dass mit einem Saft oder dergleichen alles gegessen war, doch nein, so war es nicht. „Und?“, krächzte Kori „was machen wir jetzt?“, fragte sie die beiden. Eigentlich wollte sie sich nicht auf Smalltalk einlassen, doch die zwei waren ihre besten Freundinnen, Aki hatte sie schon so lange nicht gesehen und die Tatsache, dass sie hier war, ließ zumindest darauf schließen, dass sie auch einen brauchbaren Rang betitelte und irgendwie freute sie sich die Grünhaarige zu sehen, denn sie hatte sie vermisst, richtig vermisst. Vor allem aber vermisste sie die unbekümmerte Zeit von damals, als sie noch lernten und trainierten, sich für die Zeit, in der sie jetzt waren, vorbereiteten. „Ach, das ist ganz einfach, du hältst den Mund und wir werden erzählen“, sagte Jhu mit einem frechen Grinsen, da sie die Gesten, die Aleksej direkt hinter Kori machte, gleich verstanden hatte. Noch bevor Kori akzeptieren konnte, plapperte Aki auch schon drauf los. „Also seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, Manno, das ist ja schon Jahre her, das muss Alabasta gewesen sein...“, plauderte die junge Frau mit den grünen Haaren, bei dem Gedanken an Alabasta wurde sie aber etwas traurig, da sie da eine Kori kennenlernte, die sie so nicht kannte und eigentlich auch nicht besonders mochte. „Und du warst dann mit Smoker-san unterwegs, da hatte ich meine eigene Aufgabe, weil ich jetzt Kapitänin bin, aber hier bin ich mit Jhu, sie hat mich als Unterstützung angefordert, die Königsfamilie der Spiralquellen sicher hier her zu geleiten, aber ich hatte in der Zwischenzeit einen ganz geheimen Auftrag, darüber darf ich eigentlich gar nicht reden, aber wusstest du, dass Kapitänin Reeyna eine Schwester hat? Reeyna hat dich ja damals mitgenommen und wir haben so viele Piraten gefangen und ich habe deine Mutter gesehen, sie ist… wow… also ja… sie ist verdammt stark...“, gegen Ende der Erzählung wurde Aki etwas leiser und Kori stockte der Atem. „Sag nicht, ihr habt sie festgenommen?“, fragte sie mit schwacher Stimme. Nicht etwa, weil sie sich Sorgen machte, sondern weil dieser Triumph ihr, nur ihr allein gehörte. Aki schüttelte den Kopf. „Wir sind spärlich davon gekommen“, gab die junge Frau zu. Jhu stand nur da und lächelte sanft. Es tat gut zu sehen, wie Kori sich in dieses Gespräch verwickeln ließ, wenn auch dieses mehr von Aki geführt wurde, als, dass man sich wirklich unterhielt. Der Kapitänin fiel auch noch einiges mehr ein, das sie zu erzählen hatte. So beschrieb sie eine Reise, die sie auf eine eisige Insel führte, über einen weiten Bergpass folgten sie einer berüchtigten Piratencrew, welche sich noch freiwillig ergab, ehe sie wieder im Tal waren. Auch ein riesiges Seeungeheuer hatte sich ihnen in den Weg gestellt, aber außer einem reichlichen Festmahl war kaum etwas passiert, denn auch Aki hatte eine starke mutige Crew hinter sich auf welche sie stolz sein konnte. Kori ertappte sich dabei, wie sie sich für ihre Freundin freute und direkt stolz war. „Vielleicht segeln wir ja mal zusammen“, flüsterte Kori und ein kaum erkennbares Lächeln huschte über ihre Lippen, kaum zu vergleichen mit dem Freudenausruf, den Aki von sich gab, unterstrichen mit einer innigen Umarmung welche sie Kori direkt aufzwang. Total überrumpelt starrte diese nur in Jhus Gesicht, welche sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. Es tat gut, Kori so wieder zu sehen, „Falls es dich interessiert“, begann Jhu und steckte sich eine Zigarette an, worauf Kori einen entsetzten Blick konterte. „Seit wann rauchst du?“, fragte sie komplett verdattert und hatte dabei sogar für einen kurzen Augenblick etwas mehr Stimme. Jhu zuckte mit den Schultern und antwortete knapp: „Seit es etwas wilder wurde, aber was ich eigentlich sagen wollte, Käpt’n Sarossa sitzt wieder in Impel Down, den hattest du doch ursprünglich gefangen nicht wahr? Er entkam, als der Strohhutbursche seinen Einsatz hatte.“ Kori nickte. „Er ist mir am Schlachtfeld damals über den Weg gelaufen“, sagte sie leise, da ihre Stimme wieder versiegte. „Mit ihm entkamen einige“, der Missmut stand ihr im Gesicht. Wie konnte sich dieser Bengel erlauben, für so viel Unruhe zu sorgen? „Unter anderem Buggy, der Clown… und einen Samurai der Meere haben sie auch gleich noch aus ihm gemacht, dieser Vollidiot“, Jhu schüttelte entsetzt den Kopf. Koris linke Augenbraue zog sofort nach oben, während Aki alle anderen Ausbrecher aufzählte – wie es scheint, hatte sie eine genaue Liste aller ehemaligen Insassen, vielleicht hatte dies auch mit ihrem geheimen Auftrag zu tun? Aber jetzt interessierte Kori viel mehr, warum Jhu gerade den Clown erwähnt hatte. „Kennst du ihn etwa?“, fragte sie einfach und Jhu machte einen tiefen Zug an ihrer Zigarette. „Kennen wäre etwas untertrieben“, sagte sie mit tieferer Stimme, da sie beim Sprechen noch den Rauch ausatmete. Beinahe schon hysterisch wachelte Aki den Rauch weg „Kori hat eh schon keine Stimme“, sagte sie tadelnd. „Buggy ist mein großer Bruder, das schwarze Schaf der Familie und der Grund, warum ich bei der Marine bin“, sagte Jhu überraschend locker, während Kori beinahe die Luft zu Atmen fehlte, nicht aber wegen dem Rauch, der die Luft dicker machte. Auch Aki machte große Augen. „Warum erfahre ich das erst jetzt?“, fragte die Weißhaare mit schwacher Stimme. Jhu kratzte sich am Kopf, überlegte wirklich und antwortete wieder mit zuckenden Schultern: „Ich dachte, du wüsstest es… es ist doch irgendwie offensichtlich“, sagte sie worauf Aki kurz gluckste. „Offensichtlich ist bei Kori gar nichts, sie wusste nicht einmal, dass Jade und Sapphire Zwillinge sind“, kicherte sie, da sie bevor sie auf Kori und Jhu stieß, bereits mit Mushroom ins Reden kam, welche ihr das sofort offenbarte. „Wusste ich wohl“, protestierte Kori und Aki legte den Kopf schief. Ihr Blick war skeptisch: „Ja, nachdem sie es dir gesagt haben“, vermutete sie und Kori drehte den Kopf etwas beleidigt weg: „Na und, hier geht’s um Jhus Bruder von dem keiner wusste“ und sofort landeten die Blicke wieder bei der Blauhaarigen. Aki musste eingestehen, DAS war wirklich nicht ganz offensichtlich. „Im Grunde tut es ja nichts zur Sache, ich wollte ihn eigentlich fangen und Ma zurückbringen, sie war todtraurig, als sie erfuhr, dass er Pirat geworden ist und dann auch noch als Gold Roger aufstieg und schlussendlich gefangen wurde… also, das haben zumindest meine Schwestern gesagt“, erklärte Jhu noch „aber jetzt, wo er Samurai ist, er hat zu viele Schlagzeilen gemacht, als dass ich ihn einfach in seinem alten Kinderzimmer einsperren könnte“, murmelte sie noch. „Aber bei der Marine bleib ich trotzdem, ist ja lustig mit euch“, sagte sie und wuselte den beiden Jüngeren mit den Fingern durch die Haare. Diese neue Information war tatsächlich ganz schön spannend, das musste Kori zugeben, doch es änderte dennoch rein gar nichts. Nicht ihre Freundschaft zu Jhu und auch nicht ihre Einstellung zu Buggy, die kaum existent war, außer: ehemaliger Pirat, jetzt Samurai, nicht Ziel Nr. 1. „Naja, danke, dass du Sarossa wieder eingebuchtet hast, schwer wird nur Ivankov… ich hatte schon sehr viel Glück damals und er ist wahnsinnig stark“, seufzte Kori leise. „Bekommen wir schon hin“, sagte Jhu und zwinkerte Kori zu, welche bereits Pläne für den weiteren Verlauf des Tages geplant hatte. „Jhu… ich habe eine Bitte an dich“, sagte sie schließlich mit ernster aber dünner Stimme. „Dein Arzt hat mir Ruhe verschrieben… und du weißt ja… das Chaos ruht nicht… somit…“, Kori stotterte etwas vor sich her. Es fiel ihr doch viel schwerer als erwartet zu sagen ‚Bitte kümmere dich um alles‘ aber Jhu war nicht dumm und sie spürte wie unangenehm es für Kori war und so schnappte sie sich Aki und sagte: „Wir kümmern uns drum“ Die Konteradmirälin war sofort erleichtert, nickte zufrieden und ein leises „Danke“, wanderte über ihre Lippen. Dann holte sie tief Luft und wollte bereits den nächsten Schritt planen, beim Blick zu den Schiffen allerdings wurde ihr sofort klar – so ging das nicht. „Wie komme ich ohne Schiff am schnellsten ins Hauptquartier?“, fragte sie etwas überrumpelt, da sie nicht überlegt hatte, was sie eigentlich machen sollten, bis sie Vivi wieder nach Alabasta zurück brachten. sie saß hier regelrecht fest. Aki schnippte mit den Fingern und konterte sofort mit einer Lösung: „Du schnappst deine Leute und ich segle mit euch hinüber.“ Das zuckersüße Lächeln der Kapitänin war beinahe ansteckend, so dass sich Kori in ihrer Situation richtig unwohl fühlte. Erst Jhu darum zu bitten, die See sicher zu halten, auch wenn dies für jeden anderen kein Problem gewesen wäre, so war es für sie das aus der Hand geben der Zügel, und nun war sie auch noch darauf angewiesen, herumgefahren zu werden. „Danke Aki“, sagte Kori leise. „HEY! Team KORI“, rief Aki um Koris Crew zu sammeln. Natürlich wandten sich nicht nur die Angesprochenen um, sondern auch hochrangige Offiziere und Ansässige, so dass Kori ihren Blick senkte, neben der Grünhaarigen und der Blauhaarigen fiel sie mit ihrem weißen Haar zwar nicht so auf und auch die Größe war ein Vorteil, doch etwas peinlich war ihr das ganz schon, vor allem nachdem Aki ein zweites mal schon regelrecht brüllte, weil die Adressierten nicht antanzten. Gerade wollte Kori protestieren, da gesellte sich schon Eddie zu der Gruppe. „Sorry, ich musste der hübschen Offizierin noch den Hof machen“, sagte er und zwinkerte vielversprechend. „Welche Offizierin? Wie den Hof machen?“, fragte Aki neugierig und Eddie schüttelte den Kopf, dabei legte er den Zeigefinger auf seine Lippen: „Ein Gentleman genießt und schweigt“, sagte er während er von allen drei Damen skeptisch gemustert wurde. „Ich hab nichts unanständiges gemacht“, sagte er schließlich und verdrehte die Augen. „Was ihr immer denkt“, fügte er noch hinzu. „Was machen wir?“, fragte er dann aber rasch, als er erkannte, er konnte sich aus der Situation nicht mehr so einfach herausreden. „Hauptquartier, Arzt“, sagte Kori und Eddie machte große Augen. „Was ist passiert? Ist wer krank?“, fragte er sofort und Kori deutete auf ihren Hals, der Blick, den sie Eddie dabei schenkte, ließ nicht ahnen, dass die besonders geduldig sein wollte. „Schon gut, war ja nur ein Spaß“, murmelte er und langsam gesellten sich auch alle anderen Mitglieder aus Koris Crew zu der Gruppe, dass die kleine Reise zum Marine Hauptquartier gemacht werden konnte. „Ich finde es sehr vernünftig, eine Ärztin zu rekrutieren“, sagte Lakritz, obwohl Kori eigentlich nur eine zweite Meinung haben wollte. „Das ist… genau, was ich wollte?“, Natürlich, Lakritz wusste genau, dass Kori diesen Part noch gar nicht bedacht hatte, doch sie wusste auch, wie sie ihr etwas verkaufen konnte und zwar so, als sei es ihre eigene Idee gewesen. Die Crew kam soweit gut aus, aber das lag daran, dass bis jetzt nichts Schlimmeres passiert war und die wirklich schlimmen Dinge passierten eigentlich nur um das Hauptquartier. Vielleicht sollte Kori diesen Ort ganz allgemein meiden, doch anstatt sich darüber Gedanken zu machen, wollte sie schnellstmöglich ihr nächstes Ziel erreichen und dies machte Aki möglich, das Segel war nicht lange ausgefahren, konnten sie es auch schon wieder einholen und Kori war schnurstracks am Weg zum Großadmiral, der von seinem Glück noch gar nichts wusste. In der Zwischenzeit unterhielt sich Koris Crew ausgezeichnet mit der von Aki und Aki selbst war für einen Moment in ihrer Kapitänskajüte verschwunden, auch sie machte sich bereits Gedanken über die Zukunft und so holte sie Pläne und Landkarten hervor um ihre nächsten Schachzüge zu planen. „Großadmiral Sakazuki?!“, die Stimme der Konteradmirälin, so schwach sie auch war, ließ das Blut des Magmarmenschen beinahe gefrieren, nun ja, nicht vor Angst, viel mehr, weil er wusste, dass die Frau wieder etwas brauchte und keine Ruhe geben würde, ehe sie es erreicht hatte. Er schwieg. „Sakazuki Sir, ich brauche einen Arzt“, krächzte Kori und der Großadmiral neigte den Kopf. Innerlich grinste er sogar ein bisschen, weil er ganz eindeutig hörte, dass die Frau eine Ärztin brauchte, aber viel mehr musste er Grinsen, weil er selbst gerade den Schachzug seines Lebens machen konnte. „Krankenflügel! Erzulie Oyo!“, schrie er hinaus und hoffte, dass sich in diesem Moment zwei Probleme gleichzeitig lösten. Besagte Oyo und Kori, die ihn tatsächlich sofort in Ruhe ließ und den Krankenflügel aufsuchte. Wo der war, wusste sie ja bereits, da sie schon einige Male dort aufgewacht war. „Wie können wir Ihnen helfen?“, fragte eine bezaubernd nette Empfangsdame am Krankenflügel und Kori wiederholte: „Erzulie Oyo“ Die junge Frau sah Kori verwundert an, doch nickte dann. „Den Gang da entlang und dann das zweite Zimmer zu Ihrer Linken“, sagte sie und Kori folgte den Anweisungen. An der Tür zu besagtem Zimmer angekommen klopfte sie an dieser und wartete auf eine Reaktion – Nichts. „Erzulie Oyo?“, fragte Kori und klopfte noch einmal an der Tür. Ein weiteres Mal – nichts. Nur kurz geduldete sie sich und ging nach einem dritten gescheiterten Versuch einfach in das Zimmer hinein und sah dort sofort eine dunkelhaarige Frau mit einem Arztkittel – sehr tailliert getragen – ihr den Rückzugewandt auf einem Stuhl beim Fenster sitzen. „Frau Erzulie?“, endlich trug ihr Fragen Früchte. Die Frau drehte sich mit dem Stuhl um und Kori offenbarte sich eine dunkelhäutige sehr knapp bekleidete junge Frau. Kori zweifelte daran, dass sie unter dem Arztkittel, den sie mit einem Gürtel zugezogen hatte, abseits von sehr knappen weißen Shorts überhaupt noch etwas anderes trug. Zwischen den Fingern balancierte sie eine überraschend große Metallnadel und ihre Augen waren vollkommen von ihrem Pony verdeckt, die restlichen braunen Haare trug sie mit einem Haarband etwas nach hinten gebunden in Rastazöpfen. Eine wahrlich wunderschöne Frau mit einem für Kori viel zu eigenartigem Geschmack für Kleidung, denn sie trug auch noch sehr weit über die Knie hinüber laufende weiße Stiefel. „Ähm… könnten Sie sich bitte meinen Hals ansehen?“, fragte Kori mit kratzender Stimme und Oyo antwortete sofort mit einem klaren „Nein!“. Kori war verwundert und wollte natürlich wissen, warum, was sie nicht mit einer schlichten Frage wissen wollte, sondern mit ihrer üblichen aufbrausenden Art in der sie Oyo klar machte, wer sie war und was sie zu sagen hatte. „Tut mir leid, Frau Konteradmirälin, aber ich kann nicht sehen, wissen Sie, ich bin blind“, erklärte Oyo und brachte Kori an den Rande ihrer Geduld. „Und warum sind Sie Ärztin und warum schickt mich der Großadmirälin zu Ihnen? Ich habe keine Zeit für solche Scherze“, fragte sie aufgebracht, die Stimme gab dabei beinahe komplett auf. „Weil ich es gelernt habe und Medizin praktiziere“, antwortete Oyo ganz ruhig und ging auf die junge Frau zu. „Das zweite kann ich Ihnen nicht beantworten, vielleicht war er heute lustig gelaunt“, sagte sie noch bevor sie Kori die Hände auf den Hals legte. „Kein Wunder, dass Sie keine Stimme haben, wenn Sie Ihre Worte des Zorns zurück halten, oh und Enttäuschung und Liebeskummer“, diagnostizierte Oyo die körperlichen Beschwerden mit den seelischen Unterdrückungen der Patientin. Mit diesen Worten drehte sie sich wieder um und setzte sich bewaffnet mit einer Zeitung, wieder auf ihren Stuhl. Langsam blätterte sie das verkehrt gehaltene Informationspapier auf und ignorierte Kori wieder. Als würde sie nun erwarten, dass sich nach ihren Worten das Problem von alleine lösen würde. Kori allerdings stand weiterhin hinter ihr und wartete. „Was tun Sie da mit der Zeitung?“, fragte sie leise krächzend. „Sie können doch gar nicht lesen, wenn Sie nichts sehen können“ „Oh ich... dachte, wenn ich so tue, als würde ich sie lesen, dann lassen sie mich in Ruhe und gehen wieder, aber sie sind ja immer noch hier", meinte sie ehrlich und legte die Zeitung auf ihren Schoß, sowie sie mit ihrer Hand die weißhaarige Konteradmiralität verscheuchte. Der Großadmiral hatte nicht ohne Grund sofort mit Oyo gekontert, als Kori nach einem Arzt fragte. Natürlich wusste er auch, dass sie jemanden für ihr Schiff brauchte, alles andere empfand er als unverantwortlich, auch wenn er sich ein wenig wunderte, dass Kori nicht schon lange einen Arzt hatte. Und Oyo war nicht grundlos von einem Marineschiff zum nächsten befördert worden und daher nie lange unter dem Kommando eines einzelnen Admirals. Entweder war sie aufgrund ihrer zweifelhaften Methoden unerwünscht oder missachtete die Befehle ihrer Vorgesetzte oder – wie in diesem Fall – ignorierte sie dessen Probleme, dass die Schiffsärztin mehr einem Problemkind in der Marine glich, als jemanden behilflich sein zu können. Ihr Rang als Schiffsarzt rührte aber nicht von irgendwoher, da Oyo genau wusste, was sie tat. So auch in diesem Moment, sowie sie aufstand, zu Kori ging und in ihre Tasche griff um eine dünne Nadel in den Hals der Soldatin zu stecken. Schnell genug, dass jene gar nicht darauf reagieren konnte. "Still stehen", forderte Oyo, während sie leise runterzählte und dabei ihre weißen Lippen bewegte. Nach exakt zehn Sekunden entfernte sie ihr die Nadel und da war das unangenehme Gefühl im Hals dahin. Aber diese hatte nicht nur einen einfachen rauen Hals, wie Oyo in dem Moment feststellen sollte, sowie ihre Fingerspitzen beim entfernen der Nadel über ihren Hals strichen. An eben jener Stelle, wo sie ihr rücksichtslos die Nadel in den Hals steckte. "Was...? Das ist seltsam... Sie achten wohl nicht auf sich", murmelte Oyo. Nun hatte Kori ihr Interesse geweckt. "Äußerst eigenartig", murmelte sie immer und immer wieder, während sie Koris Gesicht abtastete und ihr dabei in die Nase und Augen pikste. "Das ist nicht einfach nur... kann es sein, dass sie sich in letzter Zeit ein bisschen... überfordert fühlen?", fragte sie so fürsorglich, wie noch nie und steckte ganz nebenbei ein paar Nadeln in ihre Wange und anschließend eine in ihre Nasenspitze. "Nicht bewegen", hauchte sie erneut, als wäre Kori nun ein Gemälde, welches man in seiner Schönheit einfangen müsste. "Drei, zwei, eins...", die Nadeln waren so schnell und unbemerkt entfernt, wie sie auf der blassen Haut von Kori erschienen waren. Ohne zu fragen, ob sie sich besser fühlt, setzte sich Oyo wieder auf ihren Platz, nahm die Zeitung zur Hand und tat wieder so, als würde sie darin lesen, sowie sie mit einem schmunzeln umblätterte. Manchmal stellte sie sich gern vor, dass sie sehen konnte, wobei sie seit ihrer Geburt nichts sah. Damit war Kori dann auch wieder links liegen gelassen, nachdem diese im Handumdrehen geheilt wurde. „Und… das wars jetzt?“, fragte Kori und bemerkte plötzlich, die Rückkehr ihrer Stimme und auch das Kratzen in ihrem Hals war mit dem unangenehmen Gefühl in ihrer Brust dahin. „Wow… Danke…“, haspelte sie rasch und fasste sich überrascht an den Hals. Oyo winkte ab. Kori fragte sich, ob sie Oyo direkt fragen sollte, ob sie mit ihr kommen wollte, doch sie haderte. Einerseits war sie sehr roh auf der anderen Seite, wollte sie den Großadmiral erst um Erlaubnis fragen, von der sie nicht wusste, dass sie sie bereits hatte und so wollte sie erst wieder zu ihm. "Miss?", hielt Oyo die Frau mit den weißen Haaren plötzlich auf, die gerade am Absatz kehrt machen wollte. "Dieser rote Teufel, den sie jagen... hat mir auch etwas gestohlen, was mir wichtig ist. Ich hoffe, wir beide bekommen zurück, was sie uns genommen hat", sagte sie mit betonten Worten und einen Moment wartete Kori ab, sollte Oyo noch mit einer weiteren Erklärung rausrücken. Aber diese machte nicht den Anschein, als würde sie erklären, was sie ihr gestohlen hatte, stattdessen wandte diese sich zu einem Schrank um, nahm eine Tasche heraus und stellte sich zu Kori. Diese musterte die dunkelhäutige Ärztin und fragte sich, was das sollte, aber vielleicht hatte sie ja einen Termin. „Dann… Danke und auf wiedersehen“, sagte sie zu ihr als sie die Klinke in die Hand nahm und damit die Tür öffnete, durch welche sie den Raum daraufhin verließ. Oyo schüttelte bewusst den Kopf. „Nein nein, ich gehe mit Ihnen“, sagte sie und der Weg, den Kori gerade beschreiten wollte, wurde wieder unterbrochen. „Wie?“, fragte sie und Oyo nickte. „Ich gehe mit Ihnen, ich folge Ihnen auf Ihr Schiff und begleite Sie als Ihre Ärztin und…“, Oyo pausierte kurz. „…Jägerin, wenn Sie so wollen“ „Aber dann muss ich das mit dem Großadmiral klären“, bestimmte Kori, die sich gleich noch unsicherer war, aber warum eigentlich? Warum hatte sie ein Problem damit, die junge Frau mitzunehmen? Sie passte doch so perfekt in ihren chaotischen Haufen, den sie ihre Crew nannte. „Der Großadmiral ist mir egal, der will mich hier sowieso nicht. Außerdem hat er Sie doch zu mir geschickt“, sagte Oyo und ging schnurstracks in die Richtung, in der sie beide zum Schiff kommen sollten. Und da war auch schon der Grund, warum Kori sich unsicher war. Respekt, wusste sie nun, würde sie von dieser Frau nicht erhalten, aber erhielt sie den von ihrer Crew? War es nicht eigentlich egal, solange ihre Leute hinter ihr standen? Ja, das war es und deswegen entschied sie: Oyo war ihre neue Schiffärztin! Mit einem selbstbewussten Grinsen machte sie sich mit Oyo auf den Weg zu Akis Schiff. Beide Mannschaften hatten sich bereits am Hafen versammelt und trainierten ein wenig, beziehungsweise gaben sie einander Tipps, für wahrhaftiges Training war immerhin der Trainingsplatz da, aber da niemand wusste, wie lange Kori sich hier aufhalten wollte, blieben sie alle hier. „Hey, Leute“, rief Kori und alle waren heilfroh, die Stimme der Konteradmirälin wieder in voller Pracht zu hören. „Darf ich vorstellen, das ist ---“, Kori konnte ihren Satz gar nicht zu Ende sprechen, da kreischte sie sich schon die Seele aus dem Leib, was die anderen nicht einmal mehr hörten, denn etwas Großes traf sie mit voller Wucht und riss ihr die Beine vom Erdboden weg. Kori spürte, wie jemand die Arme um sie geschlungen hatte und sie schwungvoll aus der Situation riss. Ein Blick nach oben gab ihr auch schon eine Idee von dem, was passiert war: Wie aus dem Nichts schwang sich ein ihr sehr bekanntes Gesicht an einem Seil am Marine Hauptquartier vorbei, schnappte Kori und landete jetzt mit ihr an einem Ort, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. „Oyo, mein Name ist Oyo“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)