The kissing Whisky von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 41: Wieder vereint -------------------------- Die Sonne machte sich gerade sichtbar, da bewegte sich der weiße Marinemantel, den Kori über den Schultern trug, geschmeidig im Wind während Kori zielstrebig mit gerade einmal einem Seesack bepackt an den Hafen von Marineford schritt. Das weiße Haare wehte ihr wilder durchs Gesicht, je näher sie dem Hafen kam, denn mit jedem Schritt wurde es windiger, da sich die Gebäude immer mehr ausdünnten. Genervt strich sie sich immer wieder Strähnen hinter die Ohren und verschnellerte ihre Schritte bis sie endlich vor ihr stand. Koris Blick fiel rasch auf die seitlich geankterte Archimedes, das Schiff, auf dem sie bereits so viele Seemeilen besegelt hatte, so viele Piraten gefangen und nach Impel Down brachte und ihre Crew das erste mal zusammenfand. Motiviert marschierte sich voran zur Strickleiter, über welche sie an Board kletterte, nachdem sie schwungvoll ihren Seesack über Reling warf. An Deck angekommen, machte sich sofort das Gefühl wieder breit, das sie hatte, als sie Reeynas Schiff das erste Mal betrat. Das Gefühl, die Welt verändern zu können. Die salzige Seeluft drang an Koris Nase und für kurze Zeit schloss sie die Augen. Ihr war seit dem Kampf und dem Training mit Sakazuki bewusst geworden, dass sie nicht mehr so naiv und vorschnell argieren durfte. Sie wusste, dass sie stark war, aber auch, dass sie ihre Grenzen hatte und an diesen wollte sie nun jeden weiteren Tag arbeiten. Als die Konteradmirälin über das Unterdeck schritt, ging an der Spitze der Galionsfigur gerade die Sonne auf. Kori ballte die Fäuste und Griff schlagartig zu ihrer neuen Hellebarde, die quer über den Seesack gespannt war. In Windeseile sprang sie in einem Satz an die vorderste Stelle der Reling, direkt hinter der Figur. Koris Pupillen verengten sich, die Augenbrauen zogen sich zusammen und einen Atemzug später schnellte die Klinge an ihr vorbei und der Kopf der Galionsfigur glitt zur Koris absoluter Zufriedenheit ins Wasser. "Kori!", eine schockierte sehr hohe Stimme direkt hinter der Weißhaarigen lenkte die Aufmerksamkeit nun komplett auf sich. Die Angesprochene drehte sich langsam um, erhob sich und sprang mit einem Satz vor die Blonde Schiffsbauerin. "Sorry, aber ich kann dieses Gesicht nicht auf meinem Schiff haben", sagte sie und ging an June vorbei zu ihrem Seesack, den sie ohne in den Raum zu sehen, in ihre Kajüte schleuderte. Wieder an Deck angekommen, stand die Blonde immer noch schockiert am selben Fleck. "Aber warum?", fragte sie leise, als sie Kori bemerkte, dass Kori wieder zurück war. "Sie sah aus wie meine Mutter", sagte Kori mit kühler Stimme und sprang wieder vom Schiff direkt auf den Steg. "Iss was, wir reisen ab, sobald die Sonne aufgegangen ist", war der Befehl, den Kori gab, bevor sie sich wieder auf den Weg zum Trainingsplatz machte. Eine letzte Einheit wollte sie noch abhalten, ehe sie wieder davon segelt, doch Sakazuki würde nicht mit ihr trainieren, das hatte er deutlich gemacht. Mit ihrer Hellebarde am Kampfplatz angekommen, schloss sie die Augen und übte sich für einen kurzen Augenblick in Mediation, dann stellte sie sich ihre Gegner vor und begann diese zu bekämpfen. Schnell und grazil bewegte sie sich über den noch menschenleeren Platz. Durch das Schwingen ihrer Hellebarde hallten immer wieder Surrgeräusche über den Kampfplatz, gefolgt von Koris Stimme, die klar machte, dass Kori auch diese unsichtbaren Gegner sehr ernst nahm. "hiii...hjaaa", schrie sie und attackierte einen der unechten Gegner mit einem Hieb von oben während sie im Sprung auf ihn herab eilte. Zu Koris Überraschung schellte ihre Barde direkt gegen ein Schwert und als sie die Augen aufriss, sah sie direkt in Akios amnetistfarbenen Augen. Druck auf das Schwert ausgeübt schleuderte der einarmige Soldat die Weißhaarige zurück, welche ein freches Grinsen aufsetzte. "Ich bin nicht mehr so ungeschickt", sagte Akio und schon griff Kori wieder an. Auch diese Attacke konnte er gut mit seinem Schwert abwehren. Nicht nur Kori konnte sich im Kampf elegant gewegen, denn mit einer leichtfedrigen Drehung stand Akio direkt hinter und hätte mit dem Schwert durchziehen können, was er auch andeutete, doch auch Kori hatte mehr Aufmerksamkeit erlernt und duckte sich unter den Hieb hinweg, aus der Hocke heraus formte sie eine Drehung in der sie ein Bein ausstreckte, welches Akio die Füße vom Boden wegzog. Im nächsten Moment lehnte sie überlegen über seinem Gesicht hielt ihm die Klinge ihrer Waffe an die Kehle. "Ach wirklich?", fragte sie frech und Akio nickte. "Ja wirklich", antwortete er und hob seinen hinterbliebenen Arm an, um ihr zu demonstrieren, dass seine Klinge ebenso gefährlich an ihrer Kehle strich, wie die ihre an seiner. "Okay, akzeptiert", sagte Kori und schwungvoll standen sie beide wieder auf. "Warum kämpfst du nicht mit anständig? Du hast nicht einmal deine Teufelskraft benutzt", merkte Akio an während er sich die Kleidung abklopfte und den Mantel wieder gerade richtete. "Du warst doch auch nicht voll bei der Sache", konterte Kori und strich sich nach dem zurechtrichten ihrer Kleidung die Haare hinter die Ohren. "Ich wollte mich langsam herantasten, du wiederum hast Mitleid wegen meinem Arm...", unterstellte ihr der Blonde und Kori begann sofort zu dementieren, auch wenn er gar nicht so falsch lag. "Das nächste mal kämpfen wir beide richtig", mit diesem Satz streckte sie den Arm zu ihm aus um die Abmachung abzuschließen und er schlug tatsächlich ein. "Es wird mir eine Ehre sein." Ein sanftes Lächeln zierte Akios Gesicht während Kori kaum eine Regung in ihrer Mimik zeigte. Der Blick zum Horizont gab Kori auch sogleich das Zeichen, dass es an der Zeit zu gehen war. "Bis bald, Akio", sagte Kori mit einem knappen Nicken und machte sich auf den Weg zurück zur Archimedes, wo sie auch bereits die Crew erwartete. Doch da stellte sich erst die Frage, wen sie hier überhaupt zu erwarten hatte. Eddie wurde im Hauptquartier zum Küchenchef befördert und hielt die gesamte Küche auf Trab. Mushroom war mit Akio gesegelt und somit jetzt auf Marineford, sie plauderte ja auch aus, um wen genau es sich bei Lakritz handelte, welche seit Koris Anschluss bei der G-5 unauffindbar war, bis sie an dem Tag des Aufeinandertreffens zwischen Kori und Sakazuki plötzlich wieder auftauchte. Diese Frau blieb für Kori weiterhin ein Mysterium. Jade und Sapphire waren bei Kori gewesen und Bing und Bong segelten aktuell mit Jhu, welche sich sehr erfolgreich durch die neue Welt kämpfte. Als Kori beim Schiff ankam, stand vorerst nur June hier, welche zwischen Fersen und Fußballen auf und ab wippte, um sich so die Zeit etwas zu vertreiben. „Wir müssen die Bing und Bong zurückholen“, sagte Kori und June nickte sofort motiviert sowie sie ihre Vorgesetzte erblickte. „Ich nehme sofort Kontakt auf“, sagte June noch und eilte auf das Schiff, wo sie eine Teleschnecke benutzte, um die Vizeadmirälin über ihren Aufenthaltsort auszufragen. Kori war richtig sauer auf sich selbst, dass sie diese zwei Jahre nicht besser genutzt hatte. Ihre besten Freunde waren ihr nun Welten voraus und Kori steckte beinahe fest. Tatsächlich hatte sie sich nun einen besseren Rang ergattert und erste Erfahrungen mit Haki gemacht, allerdings war sie sich sicher, dass Akio während seiner Ausbildung bei Kuzan sehr viel gelernt hat und Jhu, Jhu machte einfach ihr Ding. "Ich hab hier wen gefunden, der unbedingt wieder mit uns segeln will", Sapphires Stimme drang an Koris Ohr und als sich diese umwandte, erblickte sie den hübschen Eddie. Wow, was war mit diesem Mann geschehen? Es schien, als wäre er noch hübscher geworden, seine Gesichtszüge waren markanter und das einst wilde kurze braune Haar wuchs ihm nun über die Ohren und war lässig nach hinten gestrichen. Ein neues Piercing entdeckte Kori auch sofort. Ein Nasenring, darüber verdrehte sie nur die Augen. "An Land zu sein liegt dir nicht besonders, nicht wahr?", fragte Kori, doch Eddie schüttelte den Kopf. "Andere Vorgesetzte außer dir liegen mir nicht", sagte er und ging an ihr vorbei zum Schiff, vor dem Aufstieg allerdings blieb er noch einmal stehen. "Das Augen verdrehen hab ich gesehen", neckte er Kori, welcher das nicht einmal unangenehm war. Sie war immerhin nun wieder seine Vorgesetzte und durfte sich zu solcher Mimik hinreißen lassen. Mit einem Blick zu Sapphire, fragte sie sich, wo Jade war. In letzter Zeit hatten die beiden viel gemeinsam trainiert. Mehr ungewollt als geplant. Denn sie waren die Einzigen, die für einander einen brauchbaren Gegner darstellten. Auch wenn Mushroom seit Akios Ankunft mitmischte. Die Dunkelhäutige hatte bei Akio einiges gelernt. Dem Training der dreien zuzusehen, wenn sie eine freie Sekunde hatte, war für Kori ausgesprochen inspirierend. Die raue Soldatin mit den rosaroten Haaren beherrschte das Rüstungshaki schon so viel besser als sie und hätte bereits allein auf Grund der Leistung, die sie hier an den Tag legte, einige Beförderungen bekommen, doch die junge Frau weigerte sich. Warum? Sie wusste ihren Platz und der war bei Kori. „Lakritz hab ich leider nicht gefunden, aber dafür hätte Mushroom die Abreise beinahe verschlafen“, kam Jade mit der Soldatin bei der kleinen Gruppe an. „Gar nicht wahr, ich hab die Zeit nur genutzt“, sagte Mushroom frech und ging an Kori und Sapphire vorbei, direkt aufs Schiff. Kori grübelte ein wenig nach. Sie wollte nicht ohne Lakritz lossegeln, allerdings war sie Garps Frau gegenüber sehr frech gewesen, als diese sich in den Kampf zwischen ihr und Sakazui einmischte. Bestimmt wollte sie gar nicht mehr mit und das wollte Kori fürs erste akzeptieren. Dass Lakritz schon lange an Board war, wusste sie ja nicht. „Ok, lasst uns los“, sagte sie und alle betraten das Schiff, Eddie wärmte sogar schon die Küche auf und startete die Vorbereitungen für ein Zusammenfindungsmenü an welches sie sich noch lange erinnern würden, weil es so ausgezeichnet sein sollte. Die Segel wurden gehisst, der Kurs gesetzt und June wusste genau wo sie hin mussten. Kori startete sogleich einen Kontrollgang durch und über das Schiff, gestartet bei der Kapitänskajüte. Kurz hielt sie inne, ehe sie die Tür öffnete. Sie wusste genau, was sie darin erwartete und dennoch traf es sie wie ein Schlag ins Gesicht. Eine Hand voll Steckbriefe blitzten ihr sofort entgegen und inmitten des Tisches stand die Spieluhr, die Vince ihr vor Jahren geschenkt hatte. Langsam ging sie auf den Tisch zu und öffnete die Spieluhr. Musik drang an ihre Ohren, Seifenblasen blubberten aus dem Inneren heraus und feine Lichtstrahlen formten eine kleine Lichtshow. Im Inneren der Spieluhr landeten Koris Augen auf dem Ring seiner Mutter. Sachte griff sie hinab und nahm ihn in die Hand, dabei fiel ihr Blick auf den Steckbrief des blauhaarigen Jungen. Sie schüttelte den Kopf sofort, steckte den Ring rasch wieder in die Spieluhr und klappte diese ruckartig wieder zu. Neben Vinces Steckbrief waren noch die Ihrer Mutter, ihrer Tante und der von Ace. Es machte sie zornig, diese Gesichter zu sehen und so kehrte sie eiligst wieder um und schritt zielstrebig durch den Rest des Schiffes. Alles war in bester Ordnung, die Duschen waren sauber, der Speiseraum war top, die Küche wurde sofort genutzt und die Schlafräume der anderen waren auch absolut in Ordnung. June kümmerte sich tatsächlich wirklich gut um das Schiff, aber Kori hatte auch nichts anderes erwartet. „Kori? Ist alles in Ordnung?“ Sapphire hatte einmal mehr bemerkt, dass die Weißhaarige etwas beschäftigte, sie konnte die Wut, die diese Steckbriefe auslösten einfach nicht ablegen. Kori hatte an der Hinterseite des Schiffes einen ruhigen Ort gesucht an dem sie über die nächsten Schritte nachdachte. Sie sah zu Sapphire hoch, kein Lächeln, kein Zucken regte sich auf ihrem Gesicht. Sie sah ihn einfach nur kühl an. „Ich plane den Untergang des roten Teufels“, sagte sie in aller Ruhe und Sapphire nickte. Die Ruhe gefiel ihm nicht besonders, da Kori immer sehr aufbrausend war vor allem, wenn es um diese Frau ging, doch der Grund seiner Sorge verging sofort, als Koris Mundwinkel plötzlich doch zuckten und die Konteradmirälin in abgrundtief bösartiges Lachen verfiel. Nun gab es einen neuen Grund, denn so hatte er Kori noch nicht erlebt. „Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“ Als er das zweite mal fragte, fiel ihm auf, dass sie eigentlich gar nicht auf das erste Mal geantwortet hatte. Der viel zu selbstsichere Blick, der Kori beinahe schon wie einen Psycho wirken ließ, verunsicherte den Soldaten gleich noch mehr. „Natürlich“, sagte sie mit selten ausgeglichener Stimme. Der Mann mit den petrolfarbenen Haaren wurde zögerlich, doch er wollte es vorerst dabei belassen. Sie waren nun beinahe alle wieder beisammen und das war erst der Start, dass dies allerdings auch erst der Start von Koris Persönlichkeitsentwicklung sein sollte, ahnte er noch gar nicht und hätte es auch nicht geglaubt, hätte es ihm jemand prophezeit. In Kori wurde in der Zwischenzeit ein Kampf zwischen gut und böse ausgetragen. Koris liebenswürdige Seite, die ihren Freunden nur das beste wünschte, legte sich mit der rachsüchtigen Kori an, die am liebsten alles kurz und klein geschlagen hätte, was ihr in die Quere kam. Nach außen machte sie weiterhin keinen besonders stabilen Eindruck, der nicht nur Sapphire aufgefallen war. „Ich wusste, es zahlt sich aus, zu warten“, flüsterte Mushroom vor sich hin und rieb sich zufrieden die Hände. Jade hingegen war einfach nur froh, dass Kori wieder einen Antrieb gefunden hatte, er tat die aktuelle Anwandlung als Phase ab, wie Eltern es oft taten. June und Eddie hingegen bemerkten den Sinneswandel noch kaum und waren einfach nur froh, wieder auf der Archimedes zu sein, ein Ziel zu haben und alles wieder beim Alten zu haben. Aber war es wirklich so? „Vizeadmiral Jhu“, Kori salutierte vor ihrer einstig so engen Freundin, die Distanz war spürbar und führte schon beim ersten Kontakt der beiden Mannschaften auf ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. „Was ist denn plötzlich mit Kori los?“, bemerkte nun auch June, dass etwas nicht stimmte. Jade nahm die Blonde zur Seite und senkte dabei den Kopf. Leise begann er von der Zeit bei der G-5 zu sprechen. Er erzählte ihr von einer Kori, die zeitweise jegliche soziale Regung verloren hatte, wie herzlos sie mit Piraten umging. „Aber sie hat Piraten immer schon gehasst“, sagte June etwas zu laut, denn sie kassierte dadurch einen tadelnden Blick ihrer Vorgesetzten, worauf sie die Schultern anzog. Woher kam diese Kälte? Jade nickte kurz und flüsterte June ins Ohr: „aber sie hatte nie Gefallen daran gefunden, sie zu quälen und ihnen das letzte Fünkchen Hoffnung zu nehmen, sie hat diese Männer gebrochen.“ Der junge Mann verschränkte die Arme vor seiner Brust. Bei jeder Möglichkeit, die Kori bei der G-5 hatte trieb sie Piraten in den Wahnsinn, die gesamte Crew war so drauf und dennoch schaffte es die Weißhaarige, oft auch die Besatzung zu schockieren. „Kori, Kori!“, eine hübsche junge Frau mit Schulterlangen braunen Haaren lief auf Kori zu und umarmte diese, ihr gefolgt kam der einst dickliche Bong, der in diesen vergangenen Jahren eindeutig mehr Bewegung und Training hatte, als in seinem restlichen vorhergehenden Leben. Das Haar trug er immer noch kurz, aber einen Seemannsbart hatte er sich wachsen lassen. Es sah in Koris Augen eigenartig aus, aber sie hielt nicht viel von Äußerlichkeiten. Etwas abwesend drückte sie die junge Frau von sich und starrte ihr fordernd in die Augen. „Erkläre dich“, sagte sie ruhig. „Kori… ich bins, Bing!“, sagte die Braunhaarige und Kori sollte sich sofort wieder erinnern. Bing und Bong hatten sich auf Marineford mit Ivankov angelegt und die Hormonschleuder hatte aus Bing eine Frau gemacht. Kori nickte. „Kori, bitte, du musst uns wieder mitnehmen“, sagte Bing und Bong nickte sofort heftig. „Vizeadmiral Jhu ist ganz toll“, sagte dieser und sah dabei zu der Blauhaarigen, welche nur verlegen lächelte. „Aber sie ist zu nett“, flüsterte Bong und Kori zuckte mit den Schultern. „Natürlich kommt ihr wieder mit, deswegen bin ich ja hier“, sagte sie und wandte sich wieder von den beiden ab. Ihre Aufmerksamkeit gehörte nun Jhu. „Ich gratuliere zur Beförderung“, sagte sie mit einem Unterton, aus dem Jhu sofort heraushörte, dass sie es nicht ehrlich meinte. Sie seufzte. Es machte sie traurig, dass sich ihre Freundin nicht richtig für sie freute. „Danke“, sagte sie aber knapp und bat Kori im nächsten Moment um ein Gespräch unter vier Augen. Die Crew machte sich in der Zwischenzeit wieder auf den Weg zurück aufs eigene Schiff, sie hatten einander viel zu erzählen. In diesen zwei Jahren war sehr viel geschehen. June und Eddie waren die gesamte Zeit beim Marinehauptquartier gewesen. June kümmerte sich vorrangig um die Archimedes, half aber jedem Offizier, der Reparaturen bei seinem Schiff benötigte während sich Eddie in der Küche den Ruf des besten Koches ergatterte und schlussendlich die gesamte Kombüse leitete. Er hoffte nur, die Köche dort haben etwas von ihm gelernt. Mushroom segelte mit Akio, welcher immer wieder für Trainingseinheiten bei Kuzan Pausen einlegte, bis dieser plötzlich verschwunden war. Die Dunkelhäutige lernte von dem Konteradmiral sehr viel und konnte in der Zeit auch ihr Rüstungshaki ausbilden. Immer wieder wurden ihr Beförderungen vorgeschlagen, doch jede schlug sie ab. „Ich kenne meinen Platz“, sagte sie jedes einzelne mal. Jade und Sapphire waren die ganze Zeit über bei Kori und erzählten von der Verzweiflung, die ihre Vorgesetzte durchlebte. Sapphire war sehr mitfühlig und schluchzte leise, als er erzählte, wie der Strohhut ihn in Koris Körper ansprach und sagte, dass er sie erkannte, weil Ace von ihr sprach. „Verflucht“, fauchte Mushroom und schlug ihre Faust in die offene Handfläche. „Wenn er doch nicht gestorben wäre“, sagte sie und erhielt sofort einen zurechtweisenden Blick von Jade. „Er ist aber gestorben und seine Hinrichtung war notwendig, Mushroom, er war Pirat, das kann keiner von uns gutheißen“, sagte er. Mushroom verdrehte die Augen. „Du verstehst doch nichts von Romantik“, sagte sie während sie den Kopf schüttelte und dann zu Bing und Bong sah. Ein freches Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus. „Apropos Romantik, was ist denn mit euch beiden?“, fragte sie und ihr Blick wurde beinahe hypnotisierend als sie näher auf die beiden zuging. Bong streckte sofort die Arme vor sich aus und schüttelte verteidigend den Kopf. Bing hingegen verdrehte die Augen. „Denkst du, nur weil ich jetzt nichts mehr zwischen den Beinen hab, spring ich auf Männer an?“, fragte der immer so desinteressierte Soldat. Mushroom fixierte nun Bong, seine Reaktion gefiel ihr. Ihr Grinsen wurde breiter. „Tja, aber du bist immer noch n Mann und hast plötzlich n hübsches Mädl als besten Freund, das ist doch sicher… hmm wie nennen wir es… etwas delikat?“, fragte sie und traf genau einen wunden Punkt. Bing war immer sein bester Freund gewesen, doch seit er auf Ivankov traf, wurde es seltsam, seinetwegen, nicht wegen Bing. Er überspielte immer alles, und auch, wenn der Mythos es so besagte, dass Frauen, soetwas merkten, so hatte Bing keinen blassen Schimmer. „Schau ihn doch an, da kann kein Mann kalt bleiben“, sagte Bong und Bing zog sofort die Augenbrauen hoch. „Sag mal, wie oft hab ich dir gesagt, du sollst mich nicht mit solchen Augen ansehen?“, Bing stürzte auf Bong zu, schnappte ihn am Kragen und zog ihn nahe zu sich. Bings Augen funkelten gefährlich. „Eine Fantasie und du bist tot, mein Lieber“, sagte sie wie jedes Mal, wenn sie in diese Situation kamen und Bong nickte, wie jedes Mal. „Männer sind Schweine, wisst ihr das?“, sagte Bing und ließ Bong dabei angewidert los. Die junge Frau strich sich angestrengt durchs Haar. Während Sapphire sofort auf Bong einredete, dass er verstehen konnte, dass die Situation sicherlich nicht leicht für ihn war, stieß Mushroom ein schadenfrohes Lachen aus. „Ach Leute, wir werden noch so viel Spaß haben“, sagte sie. „Kori? Was ist los?“, fragte Jhu die Konteradmirälin als sie sich in Jhus Kajüte gesetzt hatten und einander für kurze Zeit anschwiegen. Kori wandte den Blick ab und sah einfach nur an die kahle Holzwand. „Nichts“, sagte sie knapp, doch Jhu glaubte ihr nicht. Sie wusste selbst, was vorgefallen war und sie wusste, dass dies nicht Nichts war. Es war immer schon schwer, wahre ehrliche Gefühle von Kori zu erfahren. Sie stritt immer alles ab und so war es auch jetzt. Jhu rutschte wieder in Koris Blickfeld und sah ihr eindringlich in die Augen. „Du hast jemanden verloren, der dir zumindest irgendetwas bedeutete und bist für zwei Jahre von der Bildfläche verschwunden mit einer Crew, die den schlimmsten Ruf der Marine hat“, sagte sie und wollte darauf hinaus, dass Kori nicht mit den Geschehnissen abgeschlossen hatte. Sie verlief sich in einer Situation, die sie verdrängen ließ. Abermals drehte die Weißhaarige den Kopf weg, diesmal auf die andere Seite, dort stand ein Tisch und auf diesem Tisch stand ein Bilderrahmen, mit einem Bild von ihr, Jhu und Akio. Die drei lachten, hatten einander in den Armen und waren sichtlich glücklich. Das Foto entstand nach dem sie mit Kapitän Reeyna ihren ersten Piraten gefangen hatten. „Schau mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede“, sagte Jhu mit einem ihr unüblichen groben Ton und zog Koris Gesicht wieder zu sich zurück. Die Finger ließ sie dabei an Koris Kinn, da sie vermutete, sie wolle wieder ausweichen. Stur sah die Weißhaarige der Vizeadmirälin in die Augen. Stille. Sie starrten einander für eine Weile an. Jhu wollte nicht aufgeben, sie wollte wissen, in Kori vorging. „Ich habe keine Zeit für solche Kindereien“, sagte Kori und brach damit die Stille. Ruckartig stand sie auf und ging zur Tür. „Und ich habe keine Lust, dass du dich irgendwo reinreitest, nur weil du nicht damit abschließen kannst, dass Ace gestorben ist“, sagte Jhu lauter und Kori drehte sich sofort wieder um. „Warum glaubt jeder, ich kann mit Ace nicht abschließen?! Er ist tot, das weiß ich und es ist richtig Jhu, er war da draußen und hat Verbrechen begangen, ganz zu schweigen, wer sein Vater war und wobei er Whitebeard unterstützte. Er liegt unter der Erde und dort gehört er hin. Wenn Madame es nun erlaubt, würde ich gerne auf mein Schiff zurück und jemanden retten, der zu unrecht als Pirat gesucht wird!“ Kori war wütend, die Worte trafen Jhu eins nach dem anderen ehe ihr der Knopf aufging. Jhu fasste sich an die Stirn. „Natürlich… Vince… ich hab den Steckbrief gesehen. Der Junge, den du unbedingt besuchen wolltest, als du den Kapitänsrang erlangt hast“, murmelte sie vor sich hin. Das alles machte langsam Sinn für die Blauhaarige, sie war ja nicht dabei, als Kori ihn auf Mina Island suchte, sie war nicht dabei, als sie auf Loguetown einmarschierte und eine Crew rekrutierte und sie war nicht dabei, als sie jeden Tag aufs neue die Jagd auf Taiya fortsetzte und erst recht war sie nicht dabei, als Kori den Steckbrief das erste Mal sah. „Ja, Vince, sie hat ihn entführt und zwingt ihn dazu für sie zu arbeiten!“ Mit dieser Aussage verließ Kori die Kajüte und stürmte auf ihr eigenes Schiff. Jhu ersparte sich ihre Vermutung. Die Vermutung, dass Vince freiwillig gegangen war, weil er auf der Insel nicht die Möglichkeit hatte, seinen Traum zu verwirklichen. Denn soweit kannte sie den Jungen aus den Erzählungen bereits. Hätte er mit der Piratin nicht gehen wollen, dann wäre er nicht gegangen. „Alles Gute, Kori“, rief sie ihrer Freundin nur nach und hoffte mit jeder Faser ihres Körpers, dass sie an Vinces Entscheidung nicht zu Grunde ging, wenn sie jemals auf die Red Devils traf, Taiyas Crew. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)