The kissing Whisky von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 35: Entscheidung ------------------------ Da hing er, direkt gegenüber ihres Krankenbettes. Der Kommodoremantel, der Kori einst mit Stolz füllte. Doch im Moment des frühen Aufwachens hätte sie ihn beim ersten Anblick am liebsten angezunden und beim Fenster hinausgeschleudert. Doch die Vernunft war größer und sie legte ihn schlicht zusammen und packte ihn weg. Sie hatte in dieser Nacht eine Entscheidung getroffen und deswegen führte sie die nächsten Schritte, nachdem sie sich weiße Shorts und ein weißes Shirt übergezogen hatte direkt zum Großadmiral. An Schuhe hatte sie bis dahin nicht gedacht. Nach diesem kleinen Zwischenstopp ging sie auch schon zu dem Krankenzimmer in dem Bing und Bong lagen. Was sie so früh noch mit dem Oberhaupt der Marine besprechen musste, wollte sie ihrer Crew so schnell wie möglich beibringen, denn die Entscheidung, die sie getroffen hatte, betraf sie alle. Der Anblick, der sie im soeben betretenen Krankenzimmer erwartete, verpasste ihrem Herzen sofort einen Stich. Beide, Bing und Bong, lagen in Betten und waren beinahe von Kopf bis Fuß eingegipst. "Was habt ihr beiden Idioten auf dem Schlachtfeld angestellt?!" war sofort die rügende Frage. Bong lachte nur, das mussten die Medikamente sein, oder hatte er es doch so stark am Kopf? "Wir wollten den Tuntenkönig erledigen", erklärte Bing mit schwächlicher, überraschend hoher Stimme und Kori wollte gar nicht mehr wissen. Sie schüttelte den Kopf und begann sofort mit ihrer Predigt. "Seid ihr eigentlich von allen guten Geistern verlassen? Ihr hättet draufgehen können", in ihrer Stimme lag mehr Vorwurf als Sorge und sofort konterte Bing. "Wir sind ja gar nicht die Schlimmsten, sie Zwillinge haben sich mit dem Phönix angelegt", nun wurde Kori stutzig. Sie hob die Augenbrauen hoch und legte den Kopf schief. "Welche Zwillinge?" Bings wohl noch einziger beweglicher Finger hob sich und deutete zu der Türe. "Die Zwillinge", ergänzte er und als die Kommodore sich umdrehte erkannte sie Jade und Sapphire. "Seit wann seid ihr beide Zwillinge? Geschweige denn miteinander verwandt?", fragte sie und erinnerte sich dabei genau an den Tag, als sie die beiden das erste mal gesehen hat. Sie wären nicht verwandt, sagte ihr Jade damals und sie glaubte ihm. Warum auch nicht? Diese Frage ließ die beiden Soldaten blitzschnell zu Kori eilen. Sie warfen sich auf den Boden und küssten ihr die nakten Füße, denn der Weißhaarigen war vollkommen egal, wie sie her herum lief, sogar vor dem Großadmiral war es ihr nicht mehr wichtig. "Kommodore Kori, ich schwöre Ihnen ewige Treue", platze es aus Jade heraus. "Ich folge Ihnen bis zum Ende der Welt", sagte Sapphire noch beinahe gleichzeitig. "Was auch immer Sie befehlen" - "Wohin auch immer ihr Wort uns führt" - "Wir werden es tun" war das Versprechen, das ihr die beiden mit ehrlichster Absicht machten. Kori hingeben konnte beide nur verwirrt anstarren. Sie verstand absolut nicht. Ihre Hand schnellte hoch und sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und musste etwas verlegen lächeln.  "Dann steht doch bitte beide wieder auf", wünschte sie sich und rasch eilten die beiden zu einem Salut hoch. Kori nickte zufrieden. Die beiden sahen eigentlich ganz ordentlich aus, dafür, dass sie den Kampf mit Whitebeards erstem Kommandanten aufgenommen hatten.  Sie nahm an, sie hatten sich gut geschlagen, doch wie sie den Phönix und die Geschichten von ihm kannte, nicht besonders erfolgreich, weshalb ihr Blick wieder zu Bing wanderte. Irgendetwas an ihm war anders.  Natürlich lag er da, komplett in Gips gepackt. Bong kicherte die ganze Zeit schon, dass sie den scharfen Blick in seine Richtung steuerte.  "Was ist so lustig?!", fauchte sie ihn an. Sie hatte das Gefühl, jeder hier im Raum wusste, warum Bong so lachte und das wurmte sie gerade ungemein.  "Der Tuntenkönig...", begann Bong und presste die Lippen zusammen, jeden Moment sollte es geschehen. Er versuchte wirklich sehr, sich zusammenzureißen, doch es geschah. Er prustete einfach drauf los. Herzhaftes Lachen erfüllte den Raum und Bings Gesichtsausdruck wurde immer finsterer, sogar den Mund verzog er und da fiel Kori auf, was anders war, der Bursche hatte keinen Bart! Kori hatte ihn noch nie ohne seiner Geischtsbehaarung gesehen und sie hätte sich nie gedacht, dass er solch weibliche Gesichtszüge darünter versteckte.  "Kommodore, Emperior Ivankov hat seine Hormone bei Bing eingesetzt, Sie haben jetzt eine Soldatin mehr und einen Soldaten weniger", erklärte ihr Jade langsam die Situation während Bong schon beinahe brüllte vor lachen, dass der Gips, der seinen Körper bedeckte zu krachen begann, weil er sich eigentlich nicht so viel bewegen sollte.   "Wie bitte?", fragte Kori und starrte Bing verwundert an, dieser nickte nur. Die Weißhaarige zog die Augenbrauen hoch und nach einem kurzen Augenblick, in dem es Still war, weil Bong die Luft ausging und er nur noch stumm so sich hin hauchte und keuchte, musste sogar sie lachen. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und lachte zum ersten Mal herzhaft vor ihrer Crew, wenn auch nur vor einem Teil.  "Das ist doch komplett verrückt", sagte sie und fächerte sich mit der Hand Luft zu. Ihr Blick ging durch die kleine Runde.  "Das ist nicht euer ernst oder?", fragte sie und konnte sich für einen kleinen Moment gar nicht mehr sammeln und lachte herzhaft, dass ihr die Tränen in die Augen schossen. Bing hingegen verdrehte die Augen.  "Ich will ihn endlich sehen!", protestierte Bong, der durch eine Krause, die am Bett befestigt war, die ganze Zeit nur in eine Richtung sehen konnte und das war nicht, die von Bing.  "Er ist sicherlich so ein hässchliches Mädchen", prustete er wieder los und konnte falsche nicht liegen. Als Kori sich ihre neue Soldatin so besah, erkannte sie wirklich zarte Gesichtszüge, die von seidigem dunkelbraunem Haar nur unterstrichen wurden, offenbarten ein sehr hübsches Gesicht.  „Ich will die bärtige Lady sehen!!“, kamen Worte vom Gang gefolgt von „Ich will sie zuerst sehen!“, direkt danach schlitterten auch schon June, der blonde Wildfang, und Mushroom, das Biest, in das Krankenzimmer, dass sich nun beinahe Koris gesamte Crew hier versammelte. Einzig Lakritz und Eddie fehlten noch. Schulter an Schulter gepresst drängten die beiden sich an Bings Krankenbett und die Enttäuschung stand ihnen tief ins Gesicht geschrieben. „Man sieht ja gar nichts“, kam es enttäuscht von Mushroom und June stand der Schock tief ins Gesicht geschrieben. „Bing, Bong, was ist passiert?“, die beiden so eingegipst zu finden, dass man sie kaum erkannte, hatte sie nicht erwartet. „Tja, wir haben uns nicht nur mit Ivankov angelegt“, murmelte Bong verlegen. Die zwei Chaoten stellten im Kampf zwar ein überraschend gutes Team dar und ließen so einige Schwergewichte auf der Strecke, doch einem Fischmenschenkarate eines Jimbeis war eine ganz andere Liga. Kori betrachtete die ganze Szenerie etwas abseits. Sie konnte sich nicht ganz sammeln. Dass auch nur einem ihrer Crew etwas geschehen war, war schon schrecklich genug, aber nein, Bing und Bong lagen hier mit allen möglichen Brüchen und wer wusste, was sich unter den Verbänden und Eingipsungen befand. Sie fühlte sich verantwortlich. Natürlich war sie für ihre Crew verantwortlich, sie hatte sich darum zu sorgen, dass ihnen nichts schlimmeres geschah und dennoch war der vergangene Krieg eine spezielle Situation. Jeder hatte auf sich selbst zu achten. Sie konnte sich nicht auch noch um eine Hand voll Leute kümmern. Oder hätte sie das? Hätte sie ihre Aufmerksamkeit ihren Pflichten gewidmet anstatt die Flucht eines Piraten zu erhoffen und ihn beim Scheitern zu beobachten, wäre das alles vielleicht ganz anders ausgegangen. Kori kannte den Transenkönig und da er ihre erste Errungenschaft darstellte, war es ihr ein besonderer Dorn im Augen, dass dieser wieder auf freiem Fuß war. Die Weißhaarige ballte die Fäuste. Es war ihre Schuld. Sie hätte aufpassen sollen, sie hätte ihren Rang als deren Vorgesetzte, als Kommodore, befolgen müssen und entsprechend handeln, wenn ihre Leute in Gefahr waren.   Während Kori sich Vorwürfe machte, gesellte sich sogar Eddie zu der kleinen Truppe. Mit einem frechen Grinsen begutachtete er Bing.   „Man kann schon sehen, dass du ein hübsches Mädchen sein wirst“, sagte er und zwinkerte ihm/ihr zu. Dann betrachtete er seine Kommodore und war mit dem Anblick absolut nicht zufrieden. Sofort wurde der belustigte Gesichtsausdruck ernst.   „Kori? Kommodore Kori? Ist alles in Ordnung?“, fragte er seine noch blassere Chefin. Diese reagiert aber erst nachdem er auf sie zukam, seine Hand auf ihre Schulter legte und ruckartig daran zog. Wie aus allen Wolken fallend starrte sie Eddie an. „Eddie, dir geht es gut“, kam es erleichtert von ihr und er lächelte nur sanft. „Da Sie mir untersagt haben, mitzukämpfen, ist das hoffentlich keine Überraschung“, sagte er ruhig und zwinkerte ihr zu. Natürlich, Eddie als Koch bei solch einer Schlacht einzusetzen kam ihr damals schon dumm vor. Er konnte sich zwar excellent verteidigen, doch er war kein ausgebildeter Soldat. Kori seufzte erleichtert und nickte.  „Du hast recht“, murmelte sie. Besonders viel Farbe hatte sie aber noch immer nicht erlangt und hatte nun auch noch die gesammelte Aufmerksamtkeit ihrer Crew. Verlegen kratzte sie sich am Hinterkopf. „Leute… ich muss euch etwas mitteilen“, sagte sie und blickte jedes einzelne Gesicht ihrer Soldaten und in das des Koches. Sofort machte sich Sorge breit, denn so ernst und geknickt hatte sie Kori noch nie gesehen. Sie war eine strenge und ernste Kapitänin gewesen, das schon, trotzdem, das hier war anders. „Kommodore Kori“, kam es sofort von June in ihrer gewohnten hohen Stimme, doch hob die Hand und gebot ihr zu schweigen. Sie musste das nun anbringen, immerhin ging es um ihrer aller Zukunft. Die Situation hier in dem Krankenzimmer bestätigte ihr nur die Entscheidung, die machte, nachdem sie Akio aus ihrem Zimmer gescheucht hatte. Ihr war klar, dass sie ihn falsch behandelt hatte, die Mitschuld gab sie ihm und Jhu dennoch ein wenig, auch wenn der Hauptschuldige Akainu und vielleicht sogar Blackbeard war, der Ace gefangen hatte. „Ich bin zurückgetreten“, die Worte gingen ihr leichter und selbstbewusster über die Lippen, als sie es selbst vermutet hatte und sofort ging eine Diskussion los. Die Audrücke in den Gesichten waren geteilt schockiert, überraschte, entsetzt und sogar etwas wütend. Keiner wollte wahrhaben, dass das hier das Ende dieser Mannschaft war, geschweige denn, dass sie nun nicht mehr unter Kori segeln und kämpfen sollten. „Das akzeptiere ich nicht“, kam es streng von Jade, der sich sogleich vor seine ehemalige Vorgesetzte stellte. „Ich habe Ihnen gerade noch ewige Treue geschworen, Sie können nicht zurück treten und aussteigen“, sagte er. Kori holte Luft. „Ich werde nicht aussteigen...“, kam es ruhig von der Weißhaarigen und das sorgte schon einmal für ein wenig Erleichterung. „Aber wie treten Sie zurück?“, fragte nun Saphire, dem es auch ein Anliegen war, bei seiner Chefin zu bleiben. Niemand anderes würde ihm je Befehle geben dürfen als sie, die Frau, die als einzige davon absah, dass er und Jade Zwillinge war, die sie sogar so behandelte, als wären sie nicht einmal miteinander verwandt.  „Ich habe Großadmiral Sengoku gebeten, mich zurück zu setzen, mir meine Titel zu nehmen und mich als Soldatin einsetzen, in einer Crew, zu der ich passen. Ich werde ab nächster Woche mit der G-5 segeln“, erklärte sie ihren Plan. Die Zwillinge sahen einander an und das erste in ihrem Leben, waren sie sich einig.  „Wir folgen Ihnen“, kam es synchron von Kori und sie seufzte. „Aber ihr habt doch so viel Potential, das solltet ihr nutzen. Ihr alle“, dabei sah sie wieder durch die Runde.  „Ich möchte, dass ihr bei Jhu oder Reeyna oder sogar bei Akio anheuert“, war der Befehl, den die ehemalige Kommodore an ihre Mannschaft richtete. Der Protest ging los. „Aber… Kommodore...“, startete Mushroom, die mit dieser Situation überhaupt nicht umgehen konnte. Sie mochte Kori und sie mochte den Chaotenhaufen einer Crew, in der sie sich befand. Niemals war sie so gut aufgehoben, fühlte sich so angenommen wie in dieser Crew, war sie doch immer irgendwo eine Außenseiterin wegen ihrer makaberen Art. „Nicht mehr Mushroom, ich bin nur mehr Kori“, sagte die weißhaarige Soldatin und es fühlte sich an, als wäre ihre eine enorme Last von den Schultern genommen worden zu sein. Sie lächelte sogar sanft. „Aber Kori… Wo anders macht es bestimmt nicht solchen Spaß“, murrte die Dunkelhäutige und Kori seufzte abermals. Die Anderen stimmten sogleich in Mushrooms Protest ein. „Ich koche für niemand anderen!“ - „Kein anderes Schiff werde ich in Stand halten“ - „Ich hebe mein Schwert nicht für einen anderen Kapitän“ Und da, so schmeichelnd das auch war, riss Kori der Geduldsfaden. Ihre Gesichtszüge verengten sich, ein wütender Blick machte sich breit. „Ihr habt euch der Marine verpflichtet!!“, brüllte sie in die Runde. „Nicht mir! Ihr habt Gehorsam zu leisten!!“ Ihre ehemalige Crew wurde still. Koris Laune hatte im Handumdrehen umgesteuert, so wechselhaft kannten sie ihre ehemalige Vorgesetzte nicht. „Gut“, sagte Mushroom scharf und angegriffen. Schnellen Schrittes ging sie an der Weißhaarigen vorbei aber nicht ohne kurz vor ihr noch einmal stehen zu bleiben, ihr einen Blick zuwarf, der bedeuten sollte, dass sie es sich nun mit ihr vertan hatte, und ihr vor die Füße zu spucken. Als sie durch den Gang stapfte, konnte Kori noch einige wilde Flüche vernehmen. Der nächste, der sich vor ihr präsentierte war Eddie. Er sah sie enttäuscht an. „Ich hoffe, es geht Ihnen bald besser“, sagte er mit neutraler Stimme. Seinen Blick warf er dann auf Bing und Bong. „Machts gut ihr zwei, passt auf euch auf“, sagte er und verließ den Raum, ohne Kori noch eines Blickes zu würdigen. June hingegen wollte das alles nicht wahrhaben. Ihr liefen die Tränen die Augen hinunter und sie kämpfte nur so mit sich, nicht laut loszuflennen. „Das ist nicht ok!“, schrie sie dann und lief dann doch noch heulend aus dem Zimmer. Kori sah ihr nach, wie all den Anderen. Sogar Bing und Bong hatten ihr Statement parat: Sie sahen weg und schwiegen. Dies war beinahe die schlimmste Reaktion. Nichts. Jade und Sapphire, die uneinen Zwillinge, sahen einander an. Ja, jetzt war es einmal an der Zeit zusammen zu helfen, auch wenn Koris Worte hart waren und wahr. Sie hatten einen Schwur geleistet und sie würden diesen nicht im nächstbesten Moment brechen. Oder mussten sie? Schweigend verließen nun auch die beiden den Raum. Da stand sie nun. Bespuckt, angeschrien und ignoriert. Sie atmete tief ein. „Sagt bitte Lakritz Bescheid“, waren ihre Worte, in monotoner Stimme gesprochen, an Bing und Bong, dann verließ sie selbst das Krankenzimmer. Vor ihr lag nun ein komplett neuer Pfad. Sie schloss sich einer Crew an, die vom Chaos nur so besudelt war und das passte Kori eigentlich ganz und gar nicht, doch dies war der Befehl von Sengoku, sie musste Gehorsam leisten. In der nächsten Woche bereitete sie sich auf ihre neue Aufgabe vor. Soldatin sein. „Kori, ich habe gehört, du kommst mit uns zur Marinebasis G-5, ich hoffe, wir können diese raue Bande an Männern in den Griff bekommen“, sagte Kapitän Tashigi nach einer langen und harten Trainingseinheit in der Kori mit der Hellebarde ihres Vaters eindeutig überlegen war. Auf Tashigi reagierte sie kaum. Sie zuckte nur mit den Schultern und ging an ihr vorbei. Ihr war egal, ob sie die Männer in den Griff bekam oder auf Vordermann brachte. Sie hatte nur einen Befehl und dieser war, dort hin zu kommen und dort zu bleiben. Der Kapitänin entging natürlich nicht, dass Kori sich total verändert hatte, damals in Loguetown hatte sie das Mädchen als aufgeweckt und immer zufrieden in Erinnerung. Es brach ihr das Herz, sie so zu sehen. Kori verzog im Kampf keine Miene und ließ einen Gegner nach dem anderen hinter sich ohne mit der Wimper zu zucken, ohne Kommentar, ohne irgendeinen Laut. Am Tag der Abreise fragte sich die Kapitänin, ob das neueste Crewmitglied der G-5 in den letzten Tagen überhaupt gesprochen hatte. Nichteinmal als sie an Bord stieg und Vizeadmiral Smoker vor ihr stand, brachte sie ein Wort heraus. Sie salutierte in schönster Marinemanier und platzierte sich an Bord des kleines Schiffes, welches nur als Reisemittel, nicht als Kriegsschiff diente. Die Stimmung der ehemaligen Kommodore war in den letzten Tagen in den Keller abgesunken und seit dem nicht mehr hochgekommen. Sie könnte nicht einmal selbst sagen, ob sie gerade glücklich oder unglücklich war, sie fühlte einfach nichts. Sie wurde eine leere Hülle ihrer selbst und würde von nun an nur noch Befehle ausführen. „Wo ist das aufbrausende Mädchen von Loguetown hin?“, fragte Tashigi den Vizeadmiral, der an seinen zwei Zigarren rumkaute und bei dieser Frage seine Augenbrauen hob. Wusste Tashigi denn nicht, dass ihn solche Dinge nicht interessierten? „Sie ist wahnsinnig stark und stellt für die Marine eine exzellente Waffe dar. Wir setzen unsere Soldaten so ein, wie wir sie am besten brauchen können“, sagte Smoker. Tashigi seufzte. „Sie haben recht Sir, sie wird der Marine weiterhin nützlich sein“, murmelte sie auch wenn sie hoffte, dass irgendwo in Kori noch das liebe aufgeweckte Mädchen steckte, das sie damals kennen gelernt hatte. „Segel hissen, Anker einholen!!“, war Smokers erster Befehl und Kori kletterte sofort mit einem Mordstempo den Hauptmast hinauf um Folge zu leisten. Als sie einen Strick nach dem anderen löste, kreuzte sie beim letzten die Hände mit einem ihr wohl bekannten Soldaten. Kori sah hoch und blickte in Sapphirs sanft lächelnde Gesicht. Die leeren grünen Augen hafteten für einen Moment an dem Lächeln ehe sie sich abwandte und beim Ausglätten der Segel half, wo ihr Jade über den Weg lief. „Wir sagten doch, wir folgen Ihnen ans Ende der Welt“, sagte er sanft, als er, Kori und Sapphire wieder an Deck ankamen. Nichts regte sich an Koris Gesichtszügen. Der neutrale Blick machte Sapphire jetzt schon wahnsinnig, doch noch sagte er nichts. Er brummte nur und Kori nickte. Sie konnte es ihnen nicht verbieten. Wenn sie beide auch bei der G-5 angeheuert hatten, dann war das nun so. Hätte man sie gefragt, hätte sie nicht einmal sagen können, ob sie froh darüber war oder ob es sie wütend machte. Im ersten Moment war es ihr schlichtweg egal. Genauso wie ihr Tashigi und Smoker egal waren, deren Befehle sie einfach nur brav ausführte. „Das wird eine harte Zeit“, murmelte Jade und sah zu seinem Bruder. „Willst du nicht ein bisschen ordentlicher auftreten, wenn wir unter Vizeadmiral Smoker reisen?“, fragte er ihn rügend und schnippte mit seinen Fingern gegen Sapphires blaues Tuch, welches unordentlichen unter seinen Kragen gebunden wurde. „Willst du nicht ein bisschen ordentlicher auftreten?“, äffte ihn der breitere nach und richtete sich beim Umdrehen natürlich sein Tuch. Er wollte wirklich nicht sofort negativ auffallen. Auch wenn er nicht wusste, worauf er sich einließ und, dass ein unordentlicher Krawattenknopf im Tuch das kleinste Übel sein sollte. Als der Wind das erste Mal kräftig in die Segel fuhr, setzte sich auch das kleine Schiff schon in Bewegung. Nun ging es auf in die neue Welt, denn die Basis befand sich auf der zweiten Hälfte der Grandline und brachte somit weitere neue Gefahren mit sich. Nur die stärksten und rücksichtslosesten Piraten hielten sich hier auf. Wer hier nicht jeden seiner Schritte bedachte sollte schnell Geschichte werden und so standen sie nun da. Kori, Jade und Sapphire und der Leitung von Vizeadmiral Smoker, bis auf die Zähne bewaffnet, Messer, Schwerter, Hellebarde, Schlagringe und Stücke stellten nur einen kleinen Teil dar, der die Sicherheit dieser Reise gewahren sollte. Nun sollte Kori wieder eine von Vielen sein, gemeinsam mit zwei ehemaligen Mitgliedern ihrer Crew unter den Segeln der Marine, angeführt von Vizeadmiral Smoker. Eine neue Herausforderung, welche Kori mit Leichtigkeit erfüllen sollte. Jade und Sapphire würden sie dabei so gut sie konnten unterstützen und mit jedem Tag der vergehen sollte, versuchen, die Kori, die sie als Vorgesetzte liebten, wieder aus der kalten Schale, die nun neben ihnen stand herauszuholen. So konnte das mit der weißhaarigen Soldatin nicht weitergehen. Sie war zu höherem bestimmt und das wusste jeder einzelne ihrer ehemaligen Crew und jeder einzelne blickte auf den Tag voraus, an dem Kori wieder Kori war und sie unter ihr segeln konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)