Alle meine Gesichter von vanilla_quicksand (Charaktere, ihre Psyche und ihre Lieder.) ================================================================================ Kapitel 3: Nedka Taslakowa (ohne Text) -------------------------------------- DISCLAIMER: IN ARBEIT DISCLAIMER II: Wenn ich hiervon eine Version mit Liedtext reinstellen sollte, dann nur widerwillig und der Vollstaendigkeit halber. Mit eingebundenem Text wirkt das Ganze einfach zu flach und plakativ. Name: Nedka Taslakowa Clan: Tzimisce Lied: Die Happy - Like A Flower Die Luke in der Tür schnappt auf, ein Paar dunkelbrauner Augen starrt argwöhnisch nach draußen, dann quietschen die Scharniere. "Ah, da sind Sie ja schon. Kommen Sie herein. Seien Sie willkommen in meinem Studio, betrachten Sie sich als Gast." Ihre Worte werden in unregelmäßigen Abständen von einem leisen, metallischen Klicken unterbrochen; drei Silberringe, die ihre Unterlippe umfassen, tippen beim Sprechen gegen die Zähne. Sie spielt mit dem mittleren. "Sollten Sie irgendeinen Wunsch haben, so zögern sie bitte nicht, ihn zu äußern, ich werde mein Möglichstes tun." Er schaut um sich, flink und auf der Hut, denkt, ich würde es nicht bemerken. Ihm ist nicht ganz wohl bei der Sache, mit jedem Schritt wächst seine Angst. Und ich kann ihn nur zu gut verstehen - er hat allen Grund dazu, jetzt, wo er die Schwelle zu meiner Welt überschritten hat und sich auf mein Gebiet begibt. In meine Hände, und das wörtlich. Hier herrsche ich, nur ich, das weiß er, und ich bin eine Meisterin meines Fachs - das weiß ich. Wie betont nonchalant er doch die Hände in die Taschen steckt ... jetzt, in diesem Moment, überschlagen sich in seinem Kopf alle Geschichten über den Clan der Unholde, die er je gehört hat. Und er ist sicher, in eine gut vorbereitete Falle gelaufen zu sein und hier nie wieder wegzukommen, oder falls doch, irgendwann als formloser Fleischklumpen in einer Mülltonne oder sogar einem untoten Magen zu landen. Natürlich. Ich könnte ihm jetzt genauso leicht die Haut abziehen oder die Wirbelsäule verbiegen, bis sie bricht, wie ich gerade dieses Streichholz zwischen den Fingern zerknicke. Und dazu bräuchte ich ihm nur die Hände aufzulegen, die Richtung sanft anzudeuten - sein Fleisch würde meinen Berührungen gehorchen, so willig, wie etwas ohne eigenes Bewusstsein es nur kann. Die Bulgarin geht ihm voraus, einen kleinen, schmalen Flur entlang ins Vorzimmer. Ihre kahle rechte Kopfhälfte schimmert im grünlichen Neonlicht, das restliche schwarze Haar verschmilzt fast mit ihrer Kleidung. Er war bereits ein paarmal hier, der erste Vorstellungsbesuch und dann einige Male, um sein Motiv mit ihr zu besprechen und auszuarbeiten, aber trotzdem wird er - wie bis jetzt jedes Mal - von der Kahlheit des Raumes unangenehm überrascht. Ein schlichter, L-förmiger Schreibtisch voller loser Blätter und abgegriffener Mappen verschiedenster Art an der einen Wand, einige eckige Sessel und zwei niedrige Tischchen an der anderen. Eine Tür neben dem Schreibtisch führt ... irgendwohin. Bis auf die Sessel ist alles weiß. Sie tritt hinter den Schreibtisch und lächelt ihn an, nein, sie sieht durch ihn hindurch auf ihr Reich. Die kleine Frau scheint im Linoleumboden verwurzelt zu sein, mit ihm verbunden; sie bewegt sich so selbstsicher wie eine Kampfkunstmeisterin und sie genießt jede Regung ihres Körpers. Als wäre diese antiseptisch strahlende Umgebung eine Verlängerung ihres schwarzgekleideten Selbst. Sie scheint mit dem Raum zu tanzen, als sie in einer der Mappen nach seinem Motiv sucht. Sie grinst, fast schon unanständig breit, fast schon lüstern. Die schwarzen Tintenlinien, die ihre rechte Gesichtshälfte in verrückten Ornamenten überziehen und sich den Hals entlang unter die Kleidung ranken, winden sich für einen Augenblick in ihrer Freude an der eigenen Stärke, der eigenen Macht und Kunstfertigkeit wie Schlangen unter ihrer Haut - dann zieht sie ein Blatt Papier aus der Mappe, öffnet den Mund und nennt seinen Namen. Ein Lichtstrahl bringt die zwei Silberkugeln in ihrer Zunge zum Funkeln und er ist fest überzeugt, sich die wandernden Tätowierungen nur eingebildet zu haben. Er zögert kurz. Heute ist er gekommen, um endlich mit dem Stechen anzufangen - aber eigentlich würde er sich am liebsten umdrehen und wieder gehen. Es tut nichts zur Sache, dass er sie ohne weiteres mit drei Fingern am Kinn hochheben und an eine der weißen Wände klatschen könnte, es ist nicht von Belang, dass er einen halben Kopf größer und fast fünfzehn Kilo schwerer ist als sie - er meint vor Anspannung schon fast einen Knochendorn in seiner Magengrube zu spüren. Es raschelt hinter ihm, leise Schritte. Er fährt herum. Von einem der Sessel, halb hinter dem Garderobenständer verborgen, hat sich gerade ein Mann erhoben. Warum hatte er den eigentlich nicht bemerkt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)