Snow Was Falling When Love Came Calling von Lilian-Angel ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hallo :) Ich hab mal einen kleinen Weihnachts One-shot geschrieben, der irgendwie viel länger geworden ist, als ursprünglich geplant. Es folgt auf jeden Fall noch ein weiteres Kapitel, eventuell auch mehr. ^^ Warnung: Sex zwischen Männern und Chad Michael Murray. Aber nicht beides zusammen XD Viel Spaß Snow Was Falling When Love Came Calling „Ich glaub immer noch nicht, dass das eine so gute Idee ist.“, nervös zupfte Jared an seiner Krawatte herum, bis es Chad schließlich zu bunt wurde und er aufstand, dem andern einen Klaps auf die Hand gab und die Krawatte selber band. „Jetzt stell dich doch nicht an wie ein Mädchen beim Abschlussball. Ist ja nicht so, als ob dies dein erstes Date wäre. Du gehst da hin, ihr unterhaltet euch und am Ende bringst du sie nach Hause oder sie kommt mit zu dir und BANG. Das ist doch wirklich nicht so schwer.“ Jared schüttelte den Kopf. „BANG? Das ist jetzt nicht dein ernst, oder? Kannst du nicht wenigstens für fünf Minuten so tun, als wärst du ein anständiger, erwachsener Mensch? Musst du immer auf diesem Niveau reden?“ „Du regst dich ja schon wieder auf! Darum geht es doch schließlich. Seit das mit Sandy vorbei ist, hast du ja wohl nicht wirklich mehr etwas auf die Reihe gekriegt. Und das ist über drei Monate her. Ich sag dir, Alter, ich wäre inzwischen bestimmt vertrocknet... oder so etwas in der Art. Voila!“ Chad trat zurück und Jared betrachtete sich im Spiegel. Eins musste man Chad ja lassen, eine Krawatte binden konnte er wirklich. Sich ausdrücken dafür allerdings gar nicht. „Ich kenne diese… Wie hieß sie noch gleich?“ „Anne.“ „Anne, doch gar nicht. Ich weiß ja noch nicht mal, wie sie aussieht.“ Jared seufzte und ließ sich auf die Couch fallen. „Darum nimmst du ja auch die Rose mit. Daran wird sie dich schon erkennen. Und jetzt los mit dir, verdammt noch mal. Wenn du dir die Gelegenheit für einen guten Fick, für irgendeinen Fick, dadurch versaust, weil du zu spät kommst, dann Gnade dir sonst wer, ich werde es bestimmt nicht tun.“ „Irgendwann solltest du dir vielleicht mal Gedanken darüber machen, wieso dir mein Sexleben so wichtig ist.“ Chad grunzte daraufhin nur kurz und Jared gab es am Ende auf. Mit Chad zu streiten hatte wirklich keinen Sinn. Nicht, wenn er sich so auf ein Thema verbissen hatte. Er erhob sich, zog seinen Mantel über und nahm die Rose an sich. „Du kannst gerne hier bleiben, aber wehe du feiert wieder eine Party.“ „Ich bleib bestimmt nicht hier. Ich hab keine Lust, dass du nachher mit deiner Eroberung hier reinschneist und ich deinen Künsten zusehen muss. Da geh ich lieber zu meinem schlechten Kabelfernsehen nach Hause. „Ja, klar“, schmunzelte Jared leise, ehe er das Haus verließ. Chads weiteres Gerede einfach ignorierend. Der Weg zum Restaurant war wirklich nicht weit, und da es geschneit hatte, zog Jared es vor, diesen zu Fuß zu bestreiten. Besser als sich ins Auto zu setzen und mit der vereisten Straße kämpfen zu müssen. Er war erst ein paar Minuten unterwegs, da begann es auch schon wieder zu scheinen. Einen Augenblick blieb Jared stehen und betrachtete, wie die Schneeflocken sanft auf die Erde fielen. Seine Gedanken wanderten dabei unweigerlich zu dem letzten Jahr. Damals hatten er und Sandy kaum das Haus verlassen. Nicht nur, weil ihre Beziehung noch in der Phase gewesen war, in der man sowieso selten bis nie das Bett verließ, sondern auch, weil Sandy die Kälte und vor allen Dingen den Schnee nicht ausstehen konnte. Jared verstand bis heute nicht, wieso. Schon immer hatte er die kleinen, weißen Kristalle bewundert, die wie von Zauberhand ihren Weg hinunter auf die Erde fanden. Teilweise bis zu einer Stunde brauchten sie, bis sie schließlich den Erdboden, das nächste Dach, oder die nächste Straßenlaterne erreichten. Und für die kleinen Wesen, musste das doch eine halbe Ewigkeit sein. Trotzdem verloren sie nichts von ihrer Schönheit. Jede von ihnen ganz besonders. Auf ihre eigene Weise. Schließlich löste Jared sich von diesem Tagtraum und blickte auf seine Uhr. Er musste sich wirklich ein bisschen beeilen. Seine Schritte waren nun schneller, wollte er doch auf keinen Fall zu spät ankommen. Immerhin könnte er heute die Person kennenlernen, die sein Leben für immer verändern würde, auch wenn die Chance eher gering war, es war ja Chads Idee gewesen. Aber wer wusste das schon? Die Rose in seiner Hand war beinahe komplett mit Schnee bedeckt, nur noch ein klein wenig der roten Blüte schaute hervor. Schweren Herzens schüttelte er einmal leicht an ihr, bis nur noch ein leichter weiß Ton hervorschimmerte, konnte er sie doch nicht so schneebedeckt mit in ein Restaurant nehmen. Ein letztes Mal glitt sein Blick hoch zu den dunklen Wolken, die noch viel mehr Schneeflocken versprachen, dann betrat er das alte, steinerne Gebäude. Beinahe augenblicklich war er von einer angenehmen Wärme umgeben. Er hatte gar nicht bemerkt, wie kalt ihm geworden war. Der Kellner nahm ihm seinen Mantel ab und nachdem Jared ihm seinen Namen gesagt hatte, wurde er auch schon zu einem Tisch geführt. Zu seiner Erleichterung war sein Date noch nicht da. Er nahm Platz und ließ seinen Blick durch den Raum streifen. Überall leuchteten kleine Sterne und Sternschnuppen und in dem großen Fenster stand sogar eine kleine Krippe. Es standen nur noch fünf weitere Tische hier. Davon waren drei besetzt. An dem Tisch vor ihm saßen eine kleine Familie, Eltern und ihre zwei Kinder. Die beiden kleinen schienen fast in dem gleichen Alter zu sein, vielleicht sieben oder acht und sie waren wirklich sehr darauf bedacht, sich ordentlich zu benehmen. Sie beobachteten ihre Eltern genau, versuchten ihnen alles nachzumachen. Jared schmunzelte. Den Tisch ganz hinten in der Nische besetzten eine alte Frau und ein Mann mittleren Alters, vermutlich ihr Sohn, doch so wie es schien erhielten die beiden soeben die Rechnung. Also blieb nur noch der Tisch ihm gegenüber am Fenster übrig. Dort saß ein junger Mann, er konnte kaum älter als Jared sein. Sein Kopf war auf seiner Hand abgestützt, sein Blick verträumt aus dem Fenster gerichtet. Er trug, wie eigentlich alle anderen Männer hier auch, einen Anzug. Nicht schwarz, so wie der, den Chad ihm aufgezwungen hatte, sondern eher ein tiefes Blau. Seine Haare waren kurz und blond, doch der Rest seines Gesichtes war von der Hand verdeckt, sodass Jared nicht mehr erkennen konnte. Nicht, dass es wichtig war, wie sein Gegenüber wohl aussah. Aber Jared musste sich ja irgendwie die Zeit vertreiben. Und solange der Andere so andächtig aus dem Fenster starrte, musste Jared ja auch keine Angst haben, entdeckt zu werden. Als erstes Glitt sein Blick auf den Tisch. Vor dem Fremden stand ein Glas Wein, nur noch halb gefüllt, doch da war kein Teller und auch kein Glas für einen anderen Gast. Jared wunderte dies. Alleine zum Essen hierherzukommen, wäre zwar etwas ungewöhnlich, aber sicher nicht undenkbar, aber alleine hierherzukommen, um ein Glas Wein zu trinken. Das schien ihm doch etwas merkwürdig. Die einzige Schlussfolgerung war also, dass der Fremde genau wie Jared auf jemanden wartete. Vielleicht auch ein Blind Date, sowie es bei ihm der Fall war? Doch Jared fand nirgends einen Hinweis auf ein Zeichen an dem man den andern Mann erkennen könnte. Keine Rose oder sonst etwas. Also kannte er die Person vermutlich. Ein Räuspern riss Jared schließlich aus seinen Gedanken. Verwirrt blickte er sich um und erkannte vor sich den Kellner. „Es tut mir leid, aber sie sind jetzt schon seit über einer halben Stunde hier. Sie müssen etwas bestellen oder…“ Jared ließ ihn nicht zu Ende reden sondern bestellte einfach ein Glas Wein. Er hatte überhaupt nicht mitbekommen, wie die Zeit vergangen war. Wo zum Teufel war diese Anne denn bloß? Der Kellner nickte kurz und verschwand dann, so dass Jared sich wieder ganz und gar dem Beobachten widmen konnte. Als sein Blick allerdings dieses Mal auf den blonden Unbekannten viel, grinste der ihm aus leuchtend grünen Augen wissend entgegen. So schnell wie sein Kopf wieder zurück schnellte, war Jared sich beinahe sicher, er musste sich etwas gezerrt haben. Verdammt, warum hatte er auch so gaffen müssen. Seine Mom würde sich schämen, wenn sie ihren Sohn bei so unziemlichen Verhalten erwischt hätte. Es wäre jetzt wohl das Beste gewesen, seinen Kopf unten zu halten und einfach so zu tun, als hätte er nicht den Anderen angestarrt, sondern wäre einfach nur in Gedanken versunken gewesen. Die Erklärung war einfach nur logisch. Allerdings machten ihm die stechend grünen Augen einen Strich durch die Rechnung. Zwar konnte er nicht sehen, ob der Andere ihn wirklich ansah, aber er konnte die Blicke dafür umso deutlicher spüren. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und hob seinen Kopf ein weiteres Mal. Augenblicklich war er gefangen in den Auguren des Fremden, die ihm neckisch entgegensahen. Jared spürte das Blut in seinen Kopf rauschen und auch, wenn er sicherlich nicht erfreut darüber war, auszusehen wie eine überreife Tomate, so war das Blut doch in dieser Region seines Körpers wesentlich besser aufgehoben als in einer viel tieferen. Er war verdammt. Komplett verdammt. Erst das wirklich penetrante Klingeln seines Handys riss ihn wieder in die Realität zurück. Es brauchte ein paar Versuche, aber schließlich schaffte er es, abzuheben. „JA?“, schrie er panisch in den Hörer und erschrak sich beinahe selbst vor seiner eigenen Stimme. „Gott, nun schrei doch nicht so.“, grummelte es ihm ins Ohr. „Chad? Was zum Teufel willst du?“ „Ich wollte nur wissen, wann du wieder hier bist. Ich hab uns Pizza bestellt.“ „Was? Wovon zum Teufel redest du da? Hast du etwa wieder gekifft? Ich hab dir gesagt ich will den Scheiß nicht in meiner Wohnung.“ „Hä? Wieso gekifft? Ich frag doch nur, jetzt wo Anne dich versetzt hat…“ „Wie bitte?“ „Hat sie dir das etwa nicht gesagt? Sie hat in irgend so einer Bar nen Kumpel von mir abgeschleppt. Der hat mit gerade ne SMS geschickt. Dachte sie hätte dir Bescheid–“ Jared machte sich nicht die Mühe, sich von Chad zu verabschieden, er legte einfach auf. Das war ja Mal wieder so typisch. Was zum Teufel hatte ihn geritten, auf ein Date gehen zu wollen, das Chad organisiert hatte. Er musste ja wirklich verzweifelt sein. „Alles okay?“ Jared zuckte fürchterlich zusammen und war drauf und dran den Kellner anzuschreien, wie er es wagen konnte, ihn so zu erschrecken. Doch gerade noch rechtzeitig bemerkte er, dass der Kellner gar kein Kellner war, sondern der Fremde vom anderen Tisch. Oh Mist, oh verdammt, was machte der denn jetzt hier? Das konnte doch wohl nicht wahr sein. Es brauchte bestimmt eine Ewigkeit, ehe Jared bemerkte, dass sein Mund weit offen stand und er den Andern dreist anstarrte. Schnell klappte er ihn zu und stotterte: „Ja… klar…“ Super, ganz toll. Er kam hier wahrscheinlich wie der letzte Trottel rüber. Er wollte einfach nur noch nach Hause, Chad kräftig in den Arsch treten und sich in seinem Bett verkriechen. Genau das wollte er. „Blind Date?“, ertönte plötzlich eine Stimme. Oh ja, richtig, er war ja nicht alleine… Gott, irgendjemand musste ihm ganz schnell hier raushelfen. Schnell. „Ich.. ähh... ja… oder eher…. Nein... ich meine…“ Toll. Wortsalat. Ganz toll, Jared. Tolles Beispiel dafür, wie man andere Leute auf gar keine Fall beeindruckt. „Versetzt worden?“ Diesmal besaß Jared die Körperbeherrschung, nicht zu antworten. Das war natürlich nicht besonders höflich, also nickte er einfach nur. „Eine Schande. Würde es dir dann etwas ausmachen, wenn ich mich zu dir setze?“ Wieder brachte er nicht mehr als ein Nicken heraus, aber dafür hätte er sich am liebsten auf die Schulter geklopft. Besonders als sich plötzlich ein eindeutig erleichtertes Lächeln auf die Lippen des anderen legte. Jared atmete einmal tief durch. Er konnte unmöglich den Rest des Abends mit Stottern verbringen. Warum war er überhaupt so nervös? Er war doch für ein Blind Date hierhergekommen und nichts anderes war das hier jetzt. „Ich bin Jensen.“ Namen. Mit Namen konnte er umgehen. Er hatte auch einen, irgendwo tief vergraben. „Jared. Ich… bin Jared.“ Klasse. Erste Hürde geschafft. Jensen lächelte wieder und dieses Mal konnte Jared deutlich das Glitzern in den Augen des Anderen erkennen. Einfach atemberaubend. „Also, warum lässt sich so jemand wie du auf ein Blind Date ein? Du siehst nicht aus, als hättest du das nötig.“ „Ich… ein Freund hat mich quasi genötigt… und… naja… Sie hat mich halt versetzt. Hätte ich mir auch gleich denken können. Was ist mit dir? Warum bist du alleine hier?“ „Ich komme gerne alleine hierher. Besonders im Winter, wenn es schneit und die Schneeflocken auf den kleinen See hinter diesem Restaurant fallen. Einfach unbeschreiblich.“ Jensen wirkte während seiner Worte beinahe wie ein kleiner Junge am Weihnachtsmorgen, wenn er die Geschenke unterm Weihnachtsbaum entdeckte. „Das klingt wirklich wunderschön.“ Jared konnte kaum glauben, dass Jensen wohl tatsächlich Schnee genauso gerne hatte wie er. „Ich kann es dir zeigen, wenn du willst. Draußen meine ich. Draußen wirkt es noch viel besser als durch die Scheibe. Jared nickte und zog sich seinen Mantel über. Jensen tat es ihm gleich. Jared legte noch ein wenig Geld für das Glass Wein auf den Tisch und folgte dem Anderen dann nach draußen. Tatsächlich befand sich hinter einer Steinmauer ein kleiner See, der im Sommer wohl an die Terrasse angrenzte, jetzt jedoch komplett von Schnee umgeben war. Zugefroren war er allerdings noch nicht. „Komm, ich zeig dir meinen Lieblingsplatz.“ Ehe Jared etwas erwidern konnte, hatte Jensen auch schon nach seiner Hand gegriffen und zog ihn am See entlang zu einer kleinen, mit Schnee bedeckten Bank. Mit der freien Hand wischte er diesen fort, damit sie sich setzen konnten, ohne jedoch Jareds Hand loszulassen. Es gab zwar keinen Grund mehr, seine Hand zu halten, aber Jared störte es bestimmt nicht. Im Gegenteil. Sie nahmen Platz und beobachteten eine Weile fasziniert, wie der See die kleinen, weißen Flocken in sich aufnahm. Irgendwann begann Jensens Daumen leicht über Jareds Handrücken zu streichen. Vielleicht wäre jetzt der Moment gewesen, das Ganze hier abzubrechen. Immerhin war es ziemlich eindeutig worauf das Alles hinauslief, selbst für Jared, und das wäre auch alles schön und gut gewesen, hätte es da nicht dieses kleine Problem gegeben. Jared stand nicht auf Männer. Hatte er noch nie. Keine High School Experimente, keine schwule College Phase, kein betrunkenes Rummachen mit seinen Freunden, gar nichts. Und doch… irgendetwas war anders mit Jensen. Er wusste nicht, was es war, aber er fühlte sich auf merkwürdige Weise zu ihm hingezogen. „Ist alles okay? Du wirkst abgelenkt.“ Da war wieder dieser Blick, der seine Knie zu Pudding werden ließ und seine Hände zum Zittern brachte. „Ich hab nur nachgedacht.“ „Du frierst ja. Vielleicht sollten wir das hier unterbrechen, bevor dir noch die Finger abfallen.“ Jensen nahm nun auch Jareds zweite Hand und rieb dann beide Hände in seinen eigenen. Jared verstand erst nicht genau, worauf Jensen hinaus wollte. Wieso kalt? Ihm war nicht kalt. Moment mal! Seine Hände zitterten. Natürlich. Das war ein eindeutiger Beweis dafür, das ihm kalt war und nicht etwa, weil er so wahnsinnig nervös war. Aber er wollte nicht, dass sich ihre Wege jetzt schon trennten. Er genoss die Gesellschaft des Anderen einfach viel zu sehr. Er musste die Worte wohl ausversehen laut ausgesprochen haben, denn Jensen lachte plötzlich auf und schüttelte den Kopf. „Irgendwohin gehen, wo es wärmer ist, meine ich. Wenn dir das recht wäre…“ „Ja… klar…“, erwiderte Jared und fühlte sich dabei mal wieder wie ein kompletter Vollidiot. Normalerweise war er doch auch nicht so auf den Mund gefallen. Nur am Rande bekam er mit, wie Jensen ihn hochzog. Dabei ließ er eine Hand Jareds aus seinen Griff gleiten, die andere behielt er jedoch sicher in seiner eigenen. Sie gingen zu Jareds Erstaunen nicht zurück zum Eingang des Restaurants und damit auch an die Hauptstraße, sondern Jensen zog ihn einen kleinen Waldweg entlang, der an dem See entlang führte. Stillschweigend gingen sie nebeneinander her. Jensens Daumen hatte wieder begonnen, Jareds Handrücken entlang zu streichen. Der eisige Wind blies ihnen kalt ins Gesicht und so war die Verbindung ihrer beiden Hände bald der einzige warme Punkt an Jareds Körper. Erst nachdem sie bereits eine gefühlte Ewigkeit unterwegs gewesen waren, begann Jared sich Gedanken darüber zu machen, wo sie überhaupt hingingen. Er hatte Jensen nicht gefragt und inzwischen waren sie in einem Teil des Waldes angekommen, den Jared noch nie zuvor betreten hatte. Oh Verdammt… wo war er hier nur wieder hineingeraten? Was wenn Jensen ein Psychokiller war oder irgendetwas in der Art? Naja, Jensen war kleiner als er und in einem Kampf Mann gegen Mann hätte Jared sicher eine Chance gehabt, aber wenn Jensen eine Waffe bei sich trug, oder irgendwelche geheimen Kräfte– Okay, jetzt reichte es wirklich. „Kein Sorge, wir sind gleich da.“ Wieder schien Jensen seine Gedanken gelesen zu haben. Jared lächelte, vergaß allerdings zu fragen, wo „da“ eigentlich war. Jetzt war es sowieso schon zu spät. Und wenn er tatsächlich heute Nacht sterben sollte, dann war sein Mörder wenigstens attraktiv gewesen. Was? Nur, weil er nicht auf Männer stand, hieß das noch lange nicht, dass er einen netten Anblick nicht zu würdigen wüsste. Und ein netter Anblick war Jensen auf jeden Fall, mit diesen alles durchdringenden grünen Augen, den sündigen Lippen und diesen verboten langen Wimpern. Gar nicht gut, gar nicht gut. Er musste dringend an etwas anderes denken, schnell, bevor seine Gefühle anfingen sich in seiner Hose abzuzeichnen. Wann war er zu einem Teenager mutiert? Er verlor noch seinen Verstand. „Wir sind da.“ Jensens Worte rissen ihn aus seinen Gedanken und er richtete seinen Blick nach vorne. Was er sah, verschlug ihm beinahe die Sprache. Auf der kleinen Lichtung, auf welcher sie gerade zum Stehen gekommen waren, stand eine kleine Holzhütte, die beinahe komplett mit Schnee bedeckt war. Aus den Fenstern strömte ein warmes Licht, welches der Hüte so einen besonderen Glanz verlieh. „Das… das ist wirklich… beeindruckend.“ „Nicht wahr? Komm, lass uns hineingehen, bevor wir noch wertvolle Gliedmaßen in dieser Kälte verlieren.“ Jared konnte ihm da nur zustimmen. An der kleinen Tür angekommen, ließ Jensen seine Hand los, um den Schlüssel aus seiner Tasche zu fischen und die Tür zu öffnen. Jared bedauerte den Verlust sofort. „So, bitteschön.“ Jensen hatte die Tür geöffnet und schob Jared nun hinein. Sofort umfing den anderen eine heimische Wärme, die wohl von dem großen Kamin ausging, welcher an der einen Wand stand und in dem ein schwaches Feuer prasselte. „Setz dich ruhig schon einmal hin. Ich leg nur noch etwas Feuer nach.“ Jared tat, wie ihm geheißen, zog seinen Mantel aus und nahm auf dem geräumigen Sofa direkt vor dem Kamin Platz. Das Wohnzimmer war nicht besonders groß und beinhaltete außer der Couch und dem Kamin noch einen kleinen Sekretär in der einen und ein Bücherregal in der anderen Ecke, sowie einen kleinen Tisch. Jensen verschwand kurz in einem angrenzenden Raum, vermutlich der Küche und kehrte kurze Zeit später mit zwei Tassen zurück, von denen er eine Jared reichte. Es roch eindeutig nach Glühwein. Jared nahm einen Schluck und spürte sofort wie die Wärme seinen Körper durchströmte. „Besser?“ fragte Jensen, setzte sich neben ihn und nippte selbst an seiner Tasse. „Ja, danke. Du hast es wirklich schön hier.“ Jareds Blick glitt noch einmal durch den Raum, blieb dann aber an Jensen hängen. „Danke. Ich liebe einfach die Aussicht, außerdem entgeht man hier dem Lärm der Stadt.“ Jared kannte dieses Gefühl. Manchmal störte ihn das Stadtleben auch. Überall Autos und Krach. Hier war es dagegen vollkommen ruhig. Im Sommer konnte man wahrscheinlich die Vögel singen hören, aber im Moment war alles still. Nur Ihr gleichmäßiges Atmen war zu vernehmen. Ohne irgendeine Vorwarnung, griff Jensen wieder nach Jareds Hand und bettete dann seine Kopf auf dessen Schulter. Jared erstarrte. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Klar, die normale Reaktion wäre gewesen Jensen von sich zu schieben und ihm höflich zu erklären, dass er nicht schwul war und wirklich nicht gerne mit Männern kuschelte. Das Problem war nur, es machte ihm eigentlich nichts aus. Im Gegenteil, er genoss es, Jensens warmen Körper gegen seinen eigenen zu spüren. Doch gerade, als er sich an ihre Position gewöhnt hatte, richtete Jensen sich plötzlich auf und sah Jared eindringlich an. „Darf ich etwas versuchen?“ Jensens Stimme war rau und tief und Jared wäre es im Traum nicht eingefallen, ihm zu widersprechen. Da legte sich eine warme Hand an seine Wange und er registrierte nur noch, wie Jensen sich leicht zu ihm vorbeugte, da spürte er auch schon die Lippen des Anderen auf seinen. Oh Gott. Sie küssten sich. Sie küssten sich wirklich. Er küsste Jensen. Einen Mann. Er küsste einen Mann. Und verdammt, aber es gefiel ihm. Und wie es ihm gefiel. Erst waren Jensen Lippen kaum mehr als ein Hauch auf Jareds. Doch schon bald begann Jensen sanft an seiner Unterlippe zu saugen und zu knabbern, leckte schließlich immer wieder auffordernd darüber, bis Jared endlich nachgab und seine Lippen einen kleinen Spalt öffnete. Jensen verlor keine Zeit und ließ seine Zunge sofort in Jareds Mund gleiten. Jensen schmeckte nach Wein und Schnee und Jared verlor langsam den Bezug zur Realität. Die Dinge, die der Andere mit seiner Zunge anstellte…. Jared konnte ohne Zweifel behaupten, noch nie so geküsst worden zu sein. Jensen saugte, leckte, nippte alles auf einmal und Jared konnte seine Erregung beim besten Willen nicht zurückhalten. Da zog Jensen plötzlich an der Krawatte, welche locker um Jareds Hals lag und ehe Jared sich versah lagen sie auf der Couch. Jensen lag unter ihm, seine Augen strahlten und seine Lippen glänzten. Jared konnte bei diesem Anblick einfach nicht an sich halten und so war es diesmal er, der sich vorbeugte und die Lippen des Anderen versiegelte. Jensens Hände krallten sich in seine Haare, zogen Jared so näher zu sich. Sie unterbrachen den Kuss erst wieder, als sich plötzlich ihre Erregungen berührten. Jensen stöhnte laut auf und Jared wäre alleine durch dieses Geräusch beinahe in seiner Hose gekommen. Doch Jensen schien genau das zu wollen, denn er begann, sein Becken immer wieder gegen Jareds zu stoßen. Inzwischen hatte er sich in Jareds Schulter verbissen, unterdrückte so jedes weitere Stöhnen, während Jared hilflos gefangen war in dieser Lust, die er doch eigentlich gar nicht fühlen sollte. Dafür war es jetzt allerdings zu spät. Sein Glied war schon fast schmerzhaft hart und er wollte nichts weiter, als Erlösung. Jensens Zunge tanzte über die wenige Haut, die sie erreichen konnte und Jared gab auf. Er presste sich Jensens Bewegungen entgegen und von da an brauchte es nur noch ein paar Stöße, bis er Jensen unter sich zucken spürte und dieser schließlich mit Jareds Namen auf den Lippen kam. Jared folgte ihm nur Sekunden später. Heftig atmend ruhte er seinen Kopf an Jensens Schulter aus. Seine Augen waren geschlossen und er versuchte, seinen Herzschlag wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen. „Das war…“ Jensens stimme war heiser, aber Jared konnte deutlich das Schmunzeln heraushören. Verdammt, war das sexy. Jared wollte etwas erwidern, wollte dem Anderen klarmachen, wie sehr es ihm gefallen hatte, doch Jensen Lippen hielten ihn geschickt davon ab. Erst, als ihre Hosen begannen sich wirklich unangenehm anzufühlen, drückte Jensen Jared schließlich von sich und sie standen auf. Ohne ein Wort zu sagen, entledigte Jensen sich seiner Kleidung. Jared stand mit offenem Mund da und starrte den Andern an. Er hatte sich ja gedacht, dass Jensen gut aussah, aber als er ihn jetzt in seiner vollen Pracht vor sich stehen sah, lief ihm beinahe das Wasser im Mund zusammen. „Was ist? Willst du etwa diese klebrigen Klamotten anbehalten?“ Jensen wartete nicht auf eine Antwort, sondern machte sich selbst daran, Jared zu entkleiden. Im Nu war auch er nackt. „Siehst du? Schon besser.“ Jensens musternder Blick sandte Schauer über Jareds Rücken und er spürte, wie er leicht errötete. „Lass uns nach oben gehen.“ Oben? Wovon redete Jensen denn jetzt wieder. Offensichtlich befand sich hinter der Tür eine kleine Leiter, die Jared vorher noch nicht aufgefallen war. War ja auch verständlich, immerhin hatte Jensen gute Dienste darin geleistet ihn abzulenken. „Kommst du endlich?“, ertönte Jensens Stimme und erst da realisierte Jared, dass der Andere bereits oben angekommen war. Schnell kletterte Jared ihm hinterher. Oben angekommen erwartete ihn der Dachboden. Oder eher gesagt, Jensens Schlafzimmer. An der Stirnseite stand ein riesiges Bett. Definitiv größer als das von Jared. Auf der anderen Seite war ein kleiner Bereich abgetrennt, der wohl das Badezimmer darstellte. Jensen war inzwischen zum Bett gegangen und öffnete das Dachfenster. Das wahnsinnig große Dachfenster, um genau zu sein. Eigentlich schien fast der gesamte Dachboden aus Fenstern zu bestehen. Doch hinaussehen konnte man aufgrund der Schneemaßen trotzdem nicht. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum Jensen das Fenster über dem Bett geöffnete hatte. Als er es jetzt nämlich wieder schloss rutschte der Schnee von der Scheibe hinunter und das klare Mondlicht durchflutete den Raum. Wieder griff Jensens nach Jareds Hand, schaltet noch das Licht aus und drückte den Andern dann auf das Bett. Schnell schlang er noch eine Decke um ihre ausgekühlten Körper, ehe er Jared in einen erneuten Kuss verwickelte. „Ich bin nicht schwul.“ Oh Fuck, fuck, fuck…. Wieso war ihm das gerade jetzt herausgerutscht. Jensen würde ihn jetzt mit Sicherheit hinauswerfen. „Du… Was?“ Zum ersten Mal, seit sie sich getroffen hatten, sah Jensen verwirrt aus. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Jared es sicher niedlich gefunden. „Ich… nein… ich meinte… ich…“ Ja, genau. So machte er es bestimmt besser. Verdammt! Er wusste wirklich nicht, was er sagen sollte. „Also, ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber du hast heute ziemlich schwul auf mich gewirkt.“ Täuschte Jared sich, oder lag da tatsächlich ein kleines Lächeln auf Jensens Lippen. „Ja… aber… ich hab… nie… mit keinem…“ Jetzt lächelte Jensen eindeutig. Er beugte sich leicht vor und hauchte schließlich in Jareds Ohr: „Ich hab nie ist aber nicht das gleiche wie Ich will nicht. Willig schienst du nämlich durchaus zu sein.“ Jareds ganzer Körper stand unter Strom. Er wusste ja selber nicht, was mit ihm los war. Nur einer Sache war er sich sicher. Er wollte nicht, dass Jensen aufhörte ihn zu berühren. Jensen schien das zu wissen, denn seine Hände machten keine Anstalten, sich von Jareds Körper zu lösen. „Ich mach dir einen Vorschlag. Ich hab wirklich keine Lust mehr, mich heute Abend noch irgendwohin zu bewegen. Da du aber alleine höchst wahrscheinlich nicht aus diesem Wald herausfindest, wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als hier zu übernachten. Du kannst also entweder wieder runter gehen und auf der Couch schlafen. Allerdings ist die nicht halb so bequem wie sie aussieht, oder...“ Jensen hauchte einen kurzen Kuss auf Jareds Lippen und fuhr dann fort. „Oder du bleibst hier mit mir liegen, wir schauen uns den Schnee an und ich mach dir morgen früh Frühstück. Deine Entscheidung.“ Jensen blickte ihn erwartungsvoll an und Jared seufzte. Eigentlich sollte ihm diese Wahl wirklich nicht schwerfallen. Er wollte hierbleiben. Sein ganzer Körper schrie nach Jensen. Trotzdem. Vielleicht war es das Beste, jetzt einfach zu gehen. Er würde schon wieder aus diesem Wald herausfinden. Und wenn er zu Hause angekommen war, konnte er diesen ganzen Abend einfach hinter sich lassen. Er stand nicht auf Männer, hatte er nie und würde er vermutlich auch nie, und doch hatte Jensen ihn vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen. Was auch immer da zwischen ihnen war, Jared hatte das Gefühl er würde etwas Großes verpassen, würde er ihnen nicht zumindest eine kleine Chance geben. „Okay…“, hauchte er schließlich. Jensen grinste und küsste ihn kurz, ehe er sich in seinen Arm schmiegte. Irgendwie wurde Jared das Gefühl nicht los, Jensen hätte die Antwort erwartet. Aus dem kurzen Kuss wurde ein etwas längerer und ehe sie sich versahen waren sie wieder in einem heftigen Zungenspiel gefangen, die kleinen Kristalle vollkommen vergessend. Tbc Lilian Kapitel 2: ----------- Müde schlug Jared die Augen auf. Um ihn herum war alles dunkel und so brauchte er einen Moment, bevor er realisierte, dass er sich nicht in seinem eigenen Bett befand. schlagartig fielen ihm die Ereignisse des letzten Abends wieder ein. Er hatte einen anderen Mann geküsst, mit ihm herumgemacht. Und jetzt lag er auch noch mit diesem im Bett. Nackt. Jared stöhnte. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Was hatte ihn nur geritten, dass er sich auf so etwas einließ? Er musste hier raus. Schnell, bevor Jensen aufwachte. Das wäre sicher einfacher gewesen, wenn er etwas gesehen hätte. Hätte der kleine Wecker auf dem Nachttisch nicht neun Uhr morgens gezeigt, hätte Jared sicher gedacht es wäre noch mitten in der Nacht. Vorsichtig schälte er sich unter der Decker hervor und versuchte, sich aus dem Bett zu robben, da schlang sich plötzlich ein Arm um ihn. Nicht so fest, dass er ihn nicht hätte abschütteln können, aber er brachte ihn dazu, sich umzudrehen. Er erkannte im fahlen Licht des Weckers nur Umrisse, aber was er sah, ließ seinen Mund trocken werden. Jensen lag mit ausgetreckten Armen auf der andern Seite des Bettes. Die Decke lag so tief auf seinen Hüften, dass Jared sie zuerst beinahe übersehen hätte.  Jensens Atem ging ruhig und gleichmäßig, seine Haut schien beinahe zu schimmern. Es war Jared schier unmöglich seinen Blick von dem Anderen zu nehmen. Da er allerdings nach seinem Fluchtversuch ohne Decke auf dem Bett lag, wurde ihm so langsam kalt. Nur dort, wo Jensens Arm seinen Schenkel berührte, spürte er noch die Wärme des Anderen. Er hatte jetzt also genau zwei Möglichkeiten. Entweder, er sah zu, dass er aus diesem Bett herauskam, stieg in seine Klamotten und verschwand, oder… Oder er krabbelte zurück unter die Decke und wärmte sich auf. Wie schon am Abend davor entschied er sich auch dieses Mal für Jensen. Warum auch immer. Er hatte es aufgegeben, eine Erklärung dafür finden zu wollen, dass er die Nähe des Anderen so genoss. Stattdessen krabbelte er auf Jensen zu und schlüpfte zu ihm unter die Decke. Doch schon in der Sekunde, in der er die warme Haut des Anderen mit seiner eigenen streifte, spürte er, wie sich sein Körper nach mehr verzehrte. Behutsam, um den Anderen nicht zu wecken, glitt seine Hand über Jensens Brust. Trotz der Kälte, die in diesem Zimmer herrschte, war seine entblößte Haut warm und weich unter Jareds Fingern. Sanft glitten seine Finger über die Brustwarzen und er beobachtete fasziniert das leichte Zittern, welches dabei durch Jensens Körper fuhr. Unbeirrt wanderten seine Finger weiter hinab den Bauchnabel des Anderen entlang und nach einem kurzen Zögern verschwanden sie schließlich unter der Decke. Jared konnte sich nicht erklären, was plötzlich in ihn gefahren war. Er wollte mehr von Jensen, immer mehr. Wie von selbst und ohne auch nur das geringste Zutun seines Verstandes, schloss seine Hand sich um Jensens halb erregte Männlichkeit. Ein leises Stöhnen entwich dem Anderen, er wacht jedoch zu Jareds Erleichterung nicht auf. Es war das allererste Mal überhaupt, dass er einen anderen nackten Mann anfasste. Insbesondere diese Gewisse Stelle. Im ersten Moment wusste er auch nichts so recht damit anzufangen, aber dann besann er sich. Schließlich war er selbst auch ein Kerl, er wusste also, was er zu tun hatte. Oder zumindest wusste er, was ihm gefiel. Jensen schien ihm da zuzustimmen, bestimmte Körperteile auf jeden Fall, denn das Glied in seiner Hand war innerhalb von nur wenigen Minuten komplett erhärtet und Jensens Mund entwichen nun immer wieder leise Seufzer. Jared verlor sich ein wenig in ihnen, auch wenn er Jensen nicht ins Gesicht sah. Zu gebannt beobachtete er das stetige auf und ab seiner Faust. „Jared…“ Es brauchte einen kleinen Moment, bis dieses eine Wort es in Jareds Verstand schaffte. Und noch einige weitere, ehe er dessen Bedeutung begriff. Jensen war wach…. Jensen war aufgewacht, während er damit beschäftigt war dem Anderen einen runterzuholen. Er musste hier raus. Er musste sofort in dem nächsten Erdloch verschwinden. In seinem verwirrten Zustand brachte er es jedoch nicht fertig, seinen Plan zu vervollständigen und sich aus dem Staub zu machen. Oder fürs erste wenigstens seine Hände von Jensen Körper zu nehmen. Im Gegenteil. Wie angewurzelt saß er da und blickte panisch in die trüben grünen Augen seines Gegenübers. "Mach weiter… bitte… Hör jetzt nicht auf…" Jensens Stimme klang verschlafen und träge und noch bevor Jared etwas erwidern konnte, hatte der Andere auch schon wieder die Augen geschlossen. Jared saß da und wusste nicht, was er tun sollte. Wegrennen war keine Option, denn offensichtlich hielt ihn irgendeine außerirdische Macht in diesem Haus, oder eher gesagt in Jensens Bett fest. Und immerhin war er derjenige gewesen, der diese ganze Sache angefangen hatte. Da konnte er es wenigstens auch beenden. Entschlossen verstärkte er seinen Griff um Jensens Erregung und nahm seine rhythmischen Bewegungen wieder auf. Nun, da Jensen nicht mehr schlief, als wach konnte man diesen Zustand auch nicht wirklich bezeichnen, war sein Stöhnen lauter. Dadurch angetrieben arbeitete Jared schneller und härter, bis der Andere schließlich laut aufkeuchte und sich über Jareds Hand ergoss. Ja… den Teil hatte Jared verdrängt. So gern er Jensen auch hatte, aber das war wirklich Eww. Angewidert starrte er auf seine Hand, nicht sicher was er jetzt damit tun sollte. Er hatte kein Taschentuch bei sich, seine Socken lagen irgendwo im Wohnzimmer und ins Bettlaken schmieren schien ihm auch keine so tolle Idee zu sein. Wenn er doch nur wüsste, wo das Badezimmer war. All seine Gedanken wurden jäh unterbrochen als Jensen nach seiner Hand griff und sie zu seinem Mund führte. Jared war zu paralysiert um irgendetwas unternehmen zu können. Jensen konnte doch nicht… Anscheinend doch. Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, begann Jensen, seine Zunge über Jareds Finger tanzen zu lassen. Er saugte und leckte und trieb den Anderen damit beinahe in den Wahnsinn. Jared biss sich fest auf die Lippen, um sein Stöhnen zu unterdrücken. Wie konnte ihn so eine kleine Handlung nur so anmachen. Das durfte doch nicht wahr sein. Immer wieder glitt Jensens Zunge über Jared Hand, bis schließlich kein Tropfen Samen mehr an ihnen klebte. Als sein Blick schließlich den des Anderen traf, war dort wieder dieses einmalige Glitzern, das Jared so verrückt machte. Jensen beugte sich leicht vor und ehe Jared sich versah, spürte er die warmen Lippen des Anderen auf seinen. Seine Lippen öffneten sich beinahe reflexartig um der fremden Zunge Einlas zu gewähren. Sofort erkannte er seinen eigenen, schweren Geschmack auf Jensens Lippen. Er sollte das widerlich finden. Er sollte Jensen von sich stoßen und sich auf der Stelle die Zähne putzen. Gründlich! Stattdessen griff er in Jensens kurze Haare und presste ihre Münder noch fester zusammen. Jensen blieb allerdings auch nicht untätig. Ohne große Umschweife griff er nach Jareds Männlichkeit, welche dieser bisher mehr oder minder erfolgreich ignoriert hatte und begann einen schnellen und festen Rhythmus, der Jared so schnell kommen ließ, dass es beinahe peinlich war. Wie auch schon bei Jared, leckte Jensen nun seine eigene Hand sauber. Doch ein kleines Rinnsal blieb an seine Lippen hängen. Jared zögerte nur einen winzigen Moment, ehe er sich vorbeugte und den Tropfen aufleckte. Erst, als ihnen die Luft ausging, lösten sie sich wieder voneinander. Jensen ruhte seinen Kopf erschöpft an Jareds Schulter aus, während dieser ihm zärtlich durchs Haar fuhr, bis ihr Atem sich wieder beruhigt hatte. Jensen stupste Jared ein wenig an, bis dieser endlich verstand und sich hinlegte, seinen Hand weiter fest um den Anderen geschlungen. Müde schlossen beide die Augen und drifteten langsam in einen leichten Halbschlaf. Jareds Hände wanderten sanft Jensens Rücken auf und ab, während dieser kleine Kreise auf seine Brust malte. Ein kleines Seufzen entwich Jensen, ehe er sich schließlich aufrichtete und Jared ansah. "Morgen", nuschelte er und beugte sich leicht vor um einen kleinen Kuss von Jareds Lippen zu stehlen. "Morgen." Wieder ein kleiner Kuss. "Hast du nicht etwas von Frühstück gesagt?" Jensen der gerade zu einem weiteren Kuss angesetzt hatte, seufzte und ließ den Kopf hängen. "Du bist unglaublich." "Was? Das hast du mir doch versprochen. Deswegen bin ich schließlich noch hier." Jensen hob seinen Kopf und blickte ihn verletzt an. Jared bereute seine Worte sofort. "Ich… das war nur ein Witz. Ich bin gerne hier geblieben ich–" Das leise Lachen des Anderen untersprach seinen Wortschwall. Erst da begriff Jared, das Jensen ihn reingeleckt hatte. Er zog einen Schmollmund und verschränkte die Arme vor der Brust. Jensen lachte nur und presste seine Lippen ein letztes Mal auf Jareds. "Na gut. Ich mach dir dein ersehntes Frühstück." Jensen rollte sich aus Jareds Umarmung und stand auf. "Ich werde mich nur erst noch duschen. Musst du selber wissen, ob du hier bleiben willst, oder…" Er ließ den Satz offen und verschwand ins Bad. Jared fluchte leise in sich hinein. Er wäre wirklich liebend gerne noch liegen geblieben, aber so eine Einladung konnte er sich ja nicht entgehen lassen. Unwillig stand er auf und trottete dem Anderen hinterher. Bei seinem Anblick musste Jensen schon wieder Lächeln. "Es tut mir leid. Du kannst dich gleich einfach auf die Couch legen und ich mach dir das beste Frühstück, das du je gegessen hast." Jensen drehte sich um und stellte das Wasser der Dusche an. Diese war nicht besonders groß und als Jensen dann auch noch hineinsteig bezweifelte Jared ernsthaft, dort noch Platz zu finden. "Kommst du?" Jared blickte noch einmal argwöhnisch auf den verbleibenden Platz, stieg dann jedoch zu dem anderen unter das warme Wasser. Es war schon relativ eng, aber es sprach ja auch nichts dagegen, wenn er sich etwas näher an Jensen pressen musste. Dieser hatte sich in der Zwischenzeit etwas Duschgel auf die Handflächen gegeben und begann nun damit, Jared einzuseifen. Das war nicht nur angenehm, sondern auch notwendig, denn Jared bezweifelte ernsthaft, dass er alleine dazu in der Lage gewesen wäre. Er war einfach noch zu verschlafen. Jensen Hände wanderten flink über seinen Körper, und auch wenn er vielleicht etwas länger an Jareds Hintern verweilten als notwendig, so bliebe diese ganze Szene doch relativ jugendfrei. Jensen seifte sich schließlich selbst ein und duschte sie dann beide ab. Jared schaffte es tatsächlich, sich selbst abzutrocknen, nachdem sie die Dusche wieder verlassen hatten. "Ich wusste ja nicht, dass du noch so müde bist. Du wolltest doch etwas essen. Wir hätten wegen mir auch noch etwas liegen bleiben können." Jensens Finger tanzten zärtlich über Jareds Wange und er beugte sich zu einem kleinen Kuss vor. Erst, als Jensen diese Worte aussprach wurde Jared klar, dass die letzte Nacht das erste Mal seit langem war, in der er richtig geschlafen hatte. Normalerweise wachte er immer wieder auf, wenn er denn überhaupt etwas Schlaf bekam. "Sorry… Gestern war ein anstrengender Tag." Er musste Jensen ja nun wirklich nicht auf die Nase binden, dass er ein Freak mit Schlafproblemen war. "Schon okay. Wieder können ja nach dem Frühstück noch etwas schlafen." Jensen verließ das Bad und Jensen folgte ihm. "Klingt nach einer guten Ide–. Oh Mist!" Verdammt, daran hatte er gar nicht gedacht, Er könnte ja überhaupt nicht mehr solange bleiben. Es war bereits Mittag und heute Abend ging sein Flug. Die Weihnachtsfeiertage verbrachte er immer zu Hause. "Was ist?" "Ich… Mein Flug geht heute Abend und ich hab noch gar nicht gepackt. Ich muss nach dem Frühstück gehen." Dieses Mal war Jensens verletzter Blick echt. Auch wenn er nur einige Sekunden andauerte, so fühlte Jared sich doch wie das letzte Arschloch. "Es tut mir wirklich leid. Ich hab überhaupt nicht daran gedacht." Jensen schüttelte nur den Kopf. "Ist doch kein Problem." Seine Worte klangen aufrichtig, doch das Lächeln auf seinen Lippen wirkte schief und aufgesetzt. Ehe Jared aber noch etwas sagen konnte, reichte Jensen ihm plötzlich einen Stapel mit Klamotten. "Deine Klamotten sind doch nicht mehr so ganz dazu geeignet, angezogen zu werden. Socken, Shorts und Shirt kann ich dir leihen. Nur deine Hose wirst du später wieder anziehen müssen. Ich bezweifle nämlich, dass meine dir passen könnten." Jared gehorchte und folgte Jensen schließlich die Leiter hinunter ins Wohnzimmer. Der Kamin brannte nur noch schwach und da er die einzige Lichtquelle war, sah man kaum etwas. Jensen legte schnell Holz nach, während Jared sich auf der Couch niederließ. Er schloss seine Augen und genoss die angenehme Wärme, die ihn umgab. "Shit!" Jensens Ausruf brachte ihn dazu, seine Augen wieder zu öffnen. Der Andere stand am Fenster und hatte wohl die Vorhänge zurückziehen wollen. "Was ist los? Hast du dir wehgetan?" Jared stand auf und ging auf Jensen zu. Dieser zuckte nur zusammen. "Es… Jared es…" Das war das erste Mal, dass Jared den Anderen Mann stottern hörte. Was zum Teufel war hier nur los? "Was ist denn? Ist etwas passiert?" So langsam bekam er es mit der Angst zu tun. Vielleicht wartet draußen ja ein wütender Ex-Freund, der sich an Jared rächen wollte. Oder einfach irgendein Axtmörder. "Wir… wir sind eingeschneit." Mit diesen Worten schob Jensen die Vorhänge beiseite und Jared sah… Nichts. Absolut nichts. Der Raum war noch immer relativ dunkel und vor den Fenstern befand sich nichts als Dunkelheit. Eingeschneit. Sie waren tatsächlich eingeschneit. Er würde seinen Flug nicht kriegen. Er würde Weihnachten nicht zu Hause verbringen können. Das erste Mal in seinem Leben. TBC Kapitel 3: ----------- "Es tut mir so leid, Jared." Jensens Blick war auf den Teppich gerichtet und Jared brauchte einen Moment, um die Worte zu verstehen. Jensen war aber auch ein Idiot. "Es ist ja nun wirklich nicht deine Schuld, dass wir eingeschneit sind." Jareds zog Jensen in eine leichte Umarmung. "Bei dir zu Hause wärst du aber nicht eingeschneit. Jetzt verpasst du deinen Flug und… und… dein Weihnachten und…" "Shh." Jared legte dem Andere einen Finger auf die Lippen. "Mein Flug geht bei diesem Wetter doch sowieso nicht." Jensen seufzte leicht, sah aber noch nicht wirklich beruhigt aus. "Immerhin hättest du dann in deinem eigenen Zuhause feiern können. Ich hab nicht mal einen Baum oder irgendwelche weihnachtlichen Sachen." "Das ist doch kein Problem. Wir finden schon irgendetwas womit wir schmücken können. Und wenn nicht ist das auch okay." Jared zog den Anderen mit sich zurück auf das Sofa. "Zu Hause wäre ich alleine gewesen." Chad schlief zwar oft bei ihm, aber Weihnachten würde er bestimmt auf irgendeine seiner sinnlosen Partys gehen. Darauf konnte Jared gut verzichten. Aber alleine zu sein. An Weihnachten. Es gab wohl kaum etwas Schlimmeres. Außer natürlich... wenn diese Anna oder wie auch immer sie hieß aufgetaucht wäre. Dann hätte Jared sie vielleicht mit nach Hause genommen. Nicht, dass er glaubte, sie wäre sein Typ gewesen. Nachdem was sie am letzten Abend veranstaltet hatte mit Sicherheit nicht. Aber das letzte Mal, das er irgendeine Art sexuellen Kontakt hatte, wäre einfach so verdammt lange her, er hätte wahrscheinlich zu jedem ja gesagt. Sogar zu einem Kerl. Sagte eine kleine Stimme in seinem Kopf. Doch das stimmte nicht. Mit Jensen war das etwas anderes gewesen. Das musste es einfach. "Redest du jetzt etwa nicht mehr mit mir?" Jared zuckte bei diesen Worten zusammen. Er hatte nicht mitbekommen, dass der Andere mit ihm gesprochen hatte. "Was? Sorry, ich war gerade in Gedanken. Was hast du gesagt?" Jensen sah ihn leicht misstrauisch an, wiederholte sich dann aber. "Ich hab nur gesagt, dass ich überhaupt nichts hier habe, um dir ein schönes Frühstück zu machen. Ich wollte eigentlich noch etwas einkaufen, aber..." Verwirrt sah Jared sein Gegenüber an. "Du wolltest erst noch einkaufen? Wir sind hier mitten im Nirgendwo. Du wärst ewig weg gewesen." Das verstand er nun wirklich nicht. Jensen biss sich auf die Unterlippe und es forderte Jared alle seine Selbstbeherrschung, nicht sofort über ihn herzufallen. "Um ehrlich zu sein ist der Supermarkt gleich um die Ecke. Vielleicht fünf Minuten Fußweg." "Also hast du nur gesagt wir wären mitten im Wald, damit ich hier bleibe? Das war ein Trick?" Ein kleines Nicken von Jensen bestätigte seine Worte. Normalerweise hätte Jared ihn jetzt sicherlich aufgezogen, aber Jensens sah so schuldig aus, dass Jared ihm das einfach nicht antun konnte. Stattdessen griff er nach dem Kinn des Anderen und verwickelte ihn in einen zärtlichen Kuss. Als sie sich wieder voneinander lösten, war das Lächeln auf Jensens Lippen zurückgekehrt. "Wie sieht es denn jetzt mit dem Essen aus? So langsam bekomme ich richtig Hunger." "Du wirst wohl mit Cornflakes vorlieb nehmen müssen." "Im Moment würde ich alles essen." Sein Magen hatte schon angefangen sich zu beschweren, als sie noch im Bett lagen. Wenn er nicht bald etwas zwischen die Zähne bekam, konnte er für nichts mehr garantieren. "Okay, bevor ich Zahnabdrücke in meinen Möbeln riskiere…" Mit diesen Worten verschwand Jensen in der Küche. Jared sah ihm einen Moment hinterher, und folgte ihm dann. Die Küche war klein. Das hätte Jared eigentlich nicht wundern dürfen, immerhin war das ganze Haus nicht besonders geräumig. Aber dieser Raum hier war einfach winzig. An der einen Wand standen Herd, Spüle und Kühlschrank, an der Anderen stand ein kleiner Tisch, auf dem sich sorgsam gestapelt, ein Bündel Papiere befand. Jensen hatte gerade Kaffee aufgesetzt und nun durchströmte ein wunderbarer Geruch das Zimmer. Jared lehnte sich in den Türrahmen und beobachtete, wie der Andere ihr Frühstück zubereitete. Schließlich fanden sie sich je mit einer Schüssel Cornflakes und einer Tasse heißen Kaffee auf dem Sofa wieder. Jared achtete mühsam darauf, langsam zu Essen, um sich nicht in seiner Tollpatschigkeit mit Milch zu begießen. Sein großer Hunger machte das jedoch relativ schwierig. Schon nach wenigen Minuten war seine Schüssel leer, doch zu seinem Glück hatte er nichts verschüttet. Gerade begann er, an seinem Kaffee zu nippen, der übrigens ausgezeichnet schmeckte, da ergriff Jensen das Wort. "Es gibt leider nicht wirklich viel, was wir hier anstellen können. Ich hab einen Fernseher, aber meine Filmauswahl ist nicht besonders groß." "Ja… klar… das können wir machen." Jared war ein wenig enttäuscht. Er hätte sich lieber daran gemacht, dass Haus etwas zu dekorieren. Irgendetwas hatte Jensen bestimmt hier, um eine Weihnachtliche Stimmung aufzubauen. Plötzlich spürte er eine warme Hand auf seinem Oberschenkel. "Wir können auch etwas anderes machen, wenn dir das lieber wäre." Jared wurde schlagartig heiß und er hätte beinahe seine Tasse fallengelassen. "Schmü… Schmücken. Ich würde gerne… schmücken." Ein kleiner Schatten huschte über Jensens Gesicht, so schnell, dass Jared sich nicht sicher war, ihn wirklich gesehen zu haben. Er war sich bewusst, dass er den Anderen gerade vor den Kopf gestoßen hatte. Aber erstens wollte er wirklich ein bisschen Weihnachtsstimmung hierein bringen und zweitens… Zweiten war er sich nicht sicher, was er von Jensen wollte. Ob er überhaupt etwas von ihm wollte. "Wir können es versuchen, aber ich hab keinen Weihnachtsschmuck hier." "Das lass Mal meine Sorge sein." Mit diesen Worten stand Jared auf, stellte seine fast leere Tasse auf dem kleinen Beistelltisch ab und begann seinen Streifzug durch das Haus. Als erstes durchstöberte er die Küche. Schon auf der Cornflakes Packung wurde er fündig. Ein paar kleine Sternenanhänger zierten die Rückseite. Eigentlich waren diese für Kinder gedacht, aber sie würden schon gehen. Des Weiteren fand er in der Ecke einen Besen und die Tischdecke nahm er einfach auch noch mit. Wieder im Wohnzimmer begleiteten ihn Jensens argwöhnische Augen, während Jared seine Fundsachen vor dem Fenster ablegte. Dann holte er noch einen Topf aus der Küche, welchen er mit ein wenig Kaminholz und Zeitungspapier füllte. Schließlich steckte er den Besen verkehrtherum hinein und bedeckte das Ganze mit der grünen Tischdecke. "Siehst du? Sieht doch fast schon aus wie ein Weihnachtsbaum." Okay, kein typischer Weihnachtsbaum, aber mit ein wenig Deko würde man ihn schon erkennen. Er reichte Jensen die Cornflakespackung und forderte ihn auf, die kleinen Anhänger auszuschneiden. In der Zwischenzeit setzte Jared seinen Streifzug fort. Er sammelte alles ein, was auch nur im Entferntesten an einem Baum hängen konnte und ein bisschen Farbe in das noch trostlose grün brachte. In der Küche fand er ein paar leere Konservendosen, eine orange Spülbürste und einige bunte Abwaschlappen. Auch Jensen war nicht untätig geblieben und hatte ein paar Socken, Schals, Waschlappen und Gürtel herausgesucht. Gemeinsam behangen sie den unkonventionellen Baum. Am Anfang schien Jensen noch etwas zurückhaltend zu sein, doch spätestens als Jared zwei Kondome aus seiner Brieftasche zog, sie auspackte und ebenfalls an den Baum hing, konnte auch er sich das Lachen nicht mehr verkneifen. Glücklich betrachteten sie ihr Werk. Der Weihnachtsbaum war zwar nicht das, was man als schön bezeichnen würde, aber er brachte zumindest ein wenig Weihnachtsstimmung. Erst, als sie wieder auf der Couch platznahmen, wurde Jared bewusst, wie frei er sich eben in diesem Haus bewegt hatte. Er hatte Schubladen geöffnet und in Schränke gesehen, ohne dass Jensen ihm dieses erlaubt hatte. Der Andere hatte aber auch gar nicht danach ausgesehen, als hätte ihm das etwas ausgemacht. Es war fast so, als wäre es normal. Als würden sie sich schon ewig kennen. Er beobachtete das Gesicht des Anderen in dem Schein des Kaminfeuers und schon im nächsten Moment beugte er sich leicht vor, legte seine Hand in Jensens Nacken und küsste ihn. Es war kaum mehr als eine leichte Berührung ihrer Lippen und dennoch zogen sich kleine Stromstöße durch Jareds Körper. Er wollte sich gerade wieder von dem Anderen lösen, da krallten sich dessen Hände in seine Haare und hielten ihn fest. Während Jensens Zunge sich langsam den Weg zwischen Jareds Lippen bahnte, presste er ihn behutsam zurück auf das Sofa. Jensens Hände waren plötzlich überall. Sie bahnten sich ihren Weg unter sein Shirt, über seine Brust. Doch gerade, als Jared Jensen von seinem Shirt befreien wollte, klingelte sein Handy. Er war wirklich versucht es einfach klingeln zu lassen. Jensen von seinen Klamotten zu befreien, hatte nämlich definitiv Priorität. Allerdings hatte er keiner Menschenseele erzählt, wo er war und wahrscheinlich machte sich jetzt Chad oder seine Mutter Sorgen. Jensen hatte schon von ihm abgelassen, ehe Jared etwas hatte sagen müssen. Schnell griff er nach dem Telefon und hob ab. Am anderen Ende der Leitung erwartete ihn ein wirklich schlecht gelaunter Chad. "Wo zum Teufel hast du gesteckt? Erst wirst du versetzt und dann tauchst du einfach nicht zu Hause auf? Ich hab schon gedacht du hättest wieder irgendeine deiner Emo-Phasen und hättest dich von ner Brücke gestürzt." Jared seufzte. Chad konnte manchmal wirklich etwas melodramatisch werden. "Ich… ich hab jemanden kennengelernt." Sein Blick glitt zu Jensen, der noch immer auf der Couch saß und ihn anlächelte. "Und das hättest du mir nicht mal eben in einer SMS mitteilen können? Ist ja auch egal. Hauptsache, du hast nach der Sache gestern trotzdem noch ein Mädel gefunden." Jared korrigierte ihn nicht. "Wann kommst du denn nach Hause? Dein Flug geht ja wohl nicht mehr, bei diesem Wetter nicht mehr. Das heißt du kannst morgen mit auf meine Weihnachstparty." "Naja…. Um ehrlich zu sein gibt es da ein kleines Problem. Ich… wir sind hier eingeschneit. Ich werde wohl die nächsten paar Tage hier bleiben müssen." "Oh fuck. Das tut mir leid. Ich hoffe, sie war wenigstens ein guter Fick. Nicht, dass du nachher mit irgendsoner prüden Tussi festsitzt." "Bye Chad." Jared machte sich nicht die Mühe auf die Worte seines Freundes zu reagieren. Er war es ja gewöhnt, dass Chad so daherredete. Sich aufregen brachte da gar nichts. Er setzte sich wieder neben Jensen. "Das war nur ein Freund.", erklärte er. "Der gleiche, der dich auf dein Blind Date geschickt hat?" "Ja. Genau der. Er hat sich Sorgen gemacht. Oder so was in der Art." Jensen nickte nur leicht, während er sich zu einem erneuten Kuss vorbeugte. Nichts hätte Jared lieber getan, als sich wieder ihrem Zungenspiel hinzugeben. Aber er musste vorher noch etwas Wichtiges erledigen. Ehe Jensen seinen Plan also in die Tat umsetzen konnte, legte Jared seinen Finger auf die Lippen des Anderen. Verwirrt blickte Jensen ihn an. Oh Gott, dieser Blick hätte Jared fast alles vergessen lassen. Er atmete tief ein. "Sorry… Ich… meine Mom. Ich muss meiner Mom Bescheid sagen. Dass ich nicht… dass ich nicht kommen werde. Zu Weihnachten, meine ich." Es war einfach nicht fair. Vor ein paar Minuten hatte er sich doch noch fast ganz normal mit Jensen unterhalten. Aber ein Blick reichte aus, um ihn komplett aus der Fassung zu bringen. Unfair. Jensen schien das Alles allerdings sehr zu amüsieren. Er küsste Jareds Finger kurz, ehe er sich grinsend zurücklehnte. Als Jared die Nummer seiner Eltern wählte, zitterten seine Hände. Seine Mom klang mehr als nur enttäuscht, dass sie Weihnachten ohne ihn verbringen musste und er war sich fast sicher, dass sie jeden Moment weinen würde. Er versprach, sie sofort zu besuchen, sobald das Wetter dies zuließ, was sie zumindest ein wenig milder stimmte. "Ja Mom. Ich liebe dich auch. Ich melde mich an Weihnachten, versprochen." Er spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht stieg. Super, Jensen würde ihn jetzt bestimmt für ein Muttersöhnchen halten. Er verabschiedete sich von ihr und legte auf. "Das war ja niedlich. Redest du immer so mit deiner Mama?" Jareds Wangen röteten sich weiter, auch wenn in Jensens Worten kein bisschen Hohn steckte. "Naja… ich…" "Nein, nein.", winkte Jensen ab. "Ich finde das wirklich süß." Er griff nach Jareds Hand und drückte sie leicht. "Es tut mir wirklich leid, dass du jetzt nicht bei ihr sein kannst." Jensens Blick war starr auf Jareds Hand gerichtet. "Hör auf doch zu entschuldigen. Die Welt wird schon nicht untergehen, wenn ich mal nicht mit meiner Familie feiere. Wir haben es doch auch schön hier. Lass uns einfach die Feiertage genießen, okay?" Jensen nickte und presste einen kleinen Kuss auf Jareds Lippen. "Okay." Jared kam sich mit einem Mal wie der letzte Idiot vor. Er wusste nicht, wieso ihm das gerade jetzt einfiel. Vielleicht lag es an der Art, wie Jensen sein letztes Wort ausgesprochen hatte. Er wirkte so verletzlich. Jared wurde klar, dass er sich noch kein einziges Mal Gedanken darüber gemacht hatte, dass auch Jensen hier festsaß. Auch Jensen konnte seine Familie nicht besuchen. Auch Jensen musste Weihnachten mit einem Fremden verbringen. Stillschweigend zog Jared den Anderen in eine Umarmung. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Wieso war er denn nur so ein Volltrottel? "Hey, alles in Ordnung? Was ist denn los?" Jensen strich ihm beruhigend über den Rücken. Mist, eigentlich hatte Jared doch ihn trösten wollen. Nicht andersherum. "Ich bin so ein Vollidiot. Ich hab überhaupt nicht daran gedacht, dass du auch hier festsitzt. Du kannst auch nicht mit deiner Familie feiern." Noch bevor Jared zu Ende gesprochen hatte, verfestigte sich Jensens Griff um seinen Körper. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, etwas Falsches gesagt zu haben. Schon wieder. Jensen erwiderte nichts auf Jareds Worte und so saßen sie eine Zeit nur stumm zusammen und hielten sich fest. TBC Kapitel 4: ----------- Es war am Ende Jared, der die Stille brach. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Klappe zu halten, aber seine Neugier ließ ihm einfach keine Ruhe. Sanft wanderten seine Lippen über Jensens Wange. "Was ist denn los?" Jensen atmete tief ein und vergrub sein Gesicht in Jareds Halsbeuge. Für einen Moment glaubte Jared, es zu weit getrieben zu haben, doch Jensen erhob plötzlich die Stimme. "Sagen wir einfach, ich hätte Weihnachten alleine verbracht, wären wir nicht eingeschneit worden." Jared nickte. "Dann bin ich ja froh, dass ich hier bin." Ein kleines Lächeln legte sich auf Jensens Züge. Jared spürte es deutlich gegen seine Haut. Zwar war seine Neugier noch nicht wirklich befriedigt worden, doch Jensen ließ ihm keine Zeit für weitere Fragen, sondern setzte stattdessen fort, was sie vor dem ganzen telefonieren begonnen hatten. Er drückte Jared bestimmend zurück in die Polster und kletterte über ihn. "Du hast doch jetzt alle wichtigen Anrufe erledigt, oder." Jensen Lippen waren nur einen Spalt von Jareds entfernt. Dieser schluckte. Er konnte seinen Blick einfach nicht von diesen sündigen Lippen abwenden. Nur am Rande hatte er Jensens Frage mitbekommen. Anrufe? Wovon redete er? Wollte Jensen eine Antwort? Verdammt. Was war die Frage gewesen? Zögerlich schüttelte er den Kopf, hoffend, dass dies die Antwort war, die der Andere erwartete, Das Glück schien auf seiner Seite zu sein, denn Jensen grinste kurz, ehe er sich endlich, ENDLICH!, vorbeugte und Jareds Lippen mit seinen verschloss. Jared schloss die Augen und genoss das Gefühl, der fremden Zunge, die sich vorwitzig einen Weg in seinen Mund wollte. Doch Jared wollte es dem Anderen auch nicht zu einfach machen, öffnete seinen Mund daher nicht sofort. Erst, als Jensen ihm leicht in die Unterlippe biss und ihm so ein Stöhnen entlockte, erreichte dieser endlich sein Ziel. Als ihre Zungen sich berührten, krallte Jared seine Hände in den Rücken des Anderen. Jensen lächelte in ihren Kuss. Seine Hände wanderten langsam Jareds Brust hinunter, bis er den Rand des Shirts erreichte. Ein heiß-kalter Schauer durchfuhr Jareds, als Jensens Finger seine nackte Haut streiften. Er konnte einfach nicht mehr länger warten. Ohne Umschweife griff er nun seinerseits nach Jensens Oberteil und zog es ihm in einer geschmeidigen Bewegung über den Kopf. Der Andere grinste ihm neckisch entgegen. "So stürmisch?" Jared erwiderte nichts darauf. Er war viel zu beschäftigt damit, seinen Blick über Jensens Haut wandern zu lassen. In dem dunklen Zimmer heute Morgen war es ihm gar nicht aufgefallen, aber jetzt im Schein des Kaminfeuers, sah er deutlich die vielen Sommersprossen, die Jensens Körper zierten. Er hatte ja gewusst, dass Jensen gut aussah, aber in diesem Moment, war er einfach nur wunderschön. Jared sog noch ein letztes Mal den Anblick in sich auf, bevor er Jensen in einen erneuten Kuss zog. Auch dieser wurde jedoch unterbrochen, als Jensen nun Jared das Shirt auszog. Doch dieses Mal legten Jensens Lippen sich nicht auf Jareds, sondern strichen sanft den Hals des Anderen entlang. Jensens Mund erreichte Jareds Brustwarzen und er begann leicht an ihnen zu knabbern, bis Jared sich unter ihm hin und her wandte. Er wusste nicht, wohin mit seinen Gefühlen. Sein Körper stand in Flammen, seine Augen brannten. Er wollte… er brauchte… Irgendwann schien Jensen Erbarmen mit ihm zu haben und ließ von seinen geschundenen Nippeln ab. Jareds Atem ging heftig und er konnte seine Augen nur einen kleinen Spalt öffnen. Dies reichte aber, um zu sehen, wie Jensen sich an Jareds Hose zu schaffen machte. Jared wäre dem Anderen liebend gerne dabei behilflich gewesen, aber er konnte sich kaum rühren. Was war nur los mit ihm? Normalerweise verlor er doch auch nicht so schnell die Kontrolle über sich. Jeder noch so kleine Gedanke in seinem Kopf wurde plötzlich ausgelöscht, als Jensens Lippen sich um seine Erregung legten. Oh Gott, was tat Jensen denn da? Er konnte doch nicht- Jared wollte etwas sagen, aber seinem Mund entwich nur ein lautes Stöhnen. Seine Hände krallten sich inzwischen so fest in das Polster, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. In seinem Kopf drehte sich alles und er war sich absolut sicher, den Verstand zu verlieren. Er spürte Jensens Zunge an der Unterseite seiner Härte entlangstreichen, spürte wie er immer weiter in die feuchte Enge hineinglitt. Sein Atem ging unregelmäßig und heftig und sein Herz schlug so schnell, dass er das Gefühl hatte, es würde platzen. Jensen saugte und leckte, bis Jared der Schweiß von der Stirn tropfte. Er konnte nicht mehr, er wollte nur noch kommen. Sofort. Doch auch wenn er spürte, dass er nicht mehr lange durchhalten würde, so dauerte es noch eine gefühlte Ewigkeit, bis sein Körper ihn endlich von seinen süßen Qualen erließ und er sich tief in Jensens Rachen ergoss. Danach wurde alles um ihn herum schwarz. ~***~♥~***~ Verschlafen öffnete Jared seine Augen. Zwar wusste er dieses Mal sofort, wo er sich befand. Nämlich auf Jensens Couch, doch von dem Andern fehlte jede Spur. Er blinzelte ein paar Mal, um sich an den hellen Schein des Kaminfeuers zu gewöhnen. Dann streckte er sich und bemerkte dabei die Decke, die seinen Körper umschlang. Er lächelte. Jensen musste ihn zugedeckt haben, nachdem er eingeschlafen war. Das war wohl auch besser so, immerhin war er ja nackt. Moment Mal. Nackt? Wieso war er nackt? Was zum Teufel…? Mit einem Mal erinnerte er sich wieder an Jensens Lippen und das, was sie mit ihm angestellt hatten. Wenn er sich konzentrierte konnte er sie sogar nach über seine Haut streichen fühlen. Aber… da war noch irgendetwas… was– Nein! Neinneinneinneinnein…. Das konnte nicht stimmen, oh nein. Er war nicht wirklich direkt nachdem er gekommen war eingeschlafen. Nein. Das konnte nicht wahr sein. Er musste sich irren. Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Schnell zog er die Decke über seinen Kopf, in der Hoffnung, Jensens Blick zu entgegen. Wie konnte ihm nur so etwas passieren? Seine Bemühungen waren allerdings vergebens, denn schon nach kurzer Zeit spürte er, wie jemand an der Decke zog und wenige Sekunden später blickten ihm warme, grüne Augen entgegen. Das Blut Schoß in seinen Kopf und er senkte schnell seinen Blick. "Na, wieder wach?" Jensen Finger strichen ihm zärtlich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Ja… ich.. sorry…" stotterte Jared. Gott, war ihm das peinlich. Jensen musste ihn jetzt für einen richtigen Fiesling halten. Wahrscheinlich würde er ihn rauswerfen…. Okay… sie waren eingeschneit, aber das hieß ja nicht, dass der Andere ihn nicht einfach aus dem Fenster werfen konnte. Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Jensen ihn in einen Kuss zog und unter die Decke krabbelte. "Entschuldige dich nicht. Du kannst ja nichts dafür, dass meine Künste dich Ohnmächtig werden lassen." Jared, der Möglichkeit beraubt sich ein weiteres Mal unter der Decke zu verstecken, kniff seine Augen fest zu und vergrub sein Gesicht an Jensens Brust. Wo war denn nur das nächste Erdloch, in das er versinken konnte? Jensen schmunzelte. "Das muss dir wirklich nicht peinlich sein." Seine Hände wanderten Jareds nackten Rücken entlang und erst da wurde Jared bewusst, dass Jensen vollständig angezogen war, während er selbst noch immer nackt dalag. Zum Glück konnte sein Gesicht nicht noch weiter anlaufen. "Was hältst du davon, wenn wir diese merkwürdige Situation jetzt beenden und etwas essen? Du kannst danach gerne wieder rot anlaufen, wenn du willst." Okay, das würde Jared nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Er boxte Jensen in den Arm und schob ihn bestimmt von der Couch. Dabei hatte er aber nicht bedacht, dass auch der Andere in die Decke gewickelt war und so landeten sie schließlich beide mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden. Jared lag über Jensen, der sich nicht länger zurückhalten konnte und in schallendes Gelächter ausbrach. Dieses Mal kniff Jared ihm in die Seite, ehe er aufstand und sich seine Klamotten zusammensuchte. Schnell zog er sich an, den stechenden Blick Jensens dabei ignorierend. Der Andere lag noch immer auf dem Boden, als Jared sich wieder auf die Couch setzen wollte, und so wurde er prompt zurück auf den Boden gezogen. "Spielverderber.", zischte Jensen in sein Ohr und biss dann spielerisch hinein. Jared stöhnte auf, doch ehe er auch nur irgendwie reagieren konnte, war Jensen schon aufgestanden. Grinsend hielt er ihm eine Hand entgegen und half Jared auf. Gemeinsam gingen sie in die Küche. Sofort stieg Jared ein wunderbarer Geruch in die Nase. Es schien ganz so, als hätte Jensen Jareds kleinen Mittagsschlaf genutzt, um etwas zu Essen zu kochen. "Wie lange genau hab ich denn geschlafen?" "Nicht lange. Zwei drei Stunden vielleicht." Jensen deutete ihm an sich zu setzten und reichte ihm einen Teller mit gebratenen Nudeln. "Sorry, es gibt heute leider nur Reste. Ich wollte sie nicht wegschmeißen. Wir haben zwar locker für eine Woche Lebensmittel hier, aber ich will nichts riskieren." Jared hörte schon gar nicht mehr richtig zu, war er doch viel zu sehr damit beschäftigt, das köstliche Mahl in seinen Mund zu verfrachten. "Wein?" Jared blickte von seinem Teller auf und sah den Anderen mit dicken Wangen an. Jensen grinste und schenkte, auf Jareds Nicken hin, Wein in zwei Gläser. Stillschweigend genossen sie die Nudeln. Langsam wunderte Jared sich, ob es eigentlich irgendwas gab, was der Andere nicht konnte. War ja auch nicht so wichtig, schmecken tat es jedenfalls ausgezeichnet. Satt schob er schließlich den Teller von sich und leerte sein Glas Wein. "Das war einfach unglaublich. Wenn schon ein so einfaches Gericht bei dir so gut schmeckt, will ich gar nicht wissen, was passiert, wenn du etwas Aufwändigeres kochst." "Nicht? Schade, dabei hatte ich doch so ein tolles Weihnachtsessen geplant.", schmollte der Andere. "Hast du?" Jareds Augen weiteten sich. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass er die nächsten Tage nicht viel mehr als trockenes Brot oder eben Frühstücksflocken zu essen bekommen würde. So hätte es zumindest ausgesehen, wenn sie bei Jared festsäßen. Er konnte beim besten Willen nicht kochen. Gar nicht. Deswegen lagerte er auch keine Lebensmittel zu Hause. Außer vielleicht zwischendurch mal eine Tiefkühlpizza. Früher hatte Sandy meistens für ihn gekocht. Doch seit sie weg war, war der örtliche Pizzalieferant plötzlich Jareds häufigster Besucher. Er grinste. Da hatte er ja richtig Glück gehabt, dass Jensen offensichtlich das Ein oder Andere vom Kochen verstand. Als er wieder aus seinen Gedanken auftauchte, hatte Jensen bereits mit dem Abwasch angefangen. Schnell sprang Jared von seinem Stuhl auf und bot dem Anderen an abzutrocknen. Das fehlte ja noch, dass er seinen, wenn auch etwas unfreiwilligen, Gastgeber die ganze Arbeit alleine machen ließ. ~***~♥~***~ Nachdem der Abwasch erledigt war, war Jensen fest entschlossen, sich bei Jensen zu revanchieren. Er fühlte sich immer noch schuldig, weil er einfach eingeschlafen war, ohne sich auch um Jensens Erregung zu kümmern. Das einzige Problem an der Sache war, dass er nicht genau wusste, wie er das anstellen sollte. Klar, Jensen hatte sich nicht beschwert, als Jared nur seine Hände benutzt hatte, aber auf Dauer würde das sicher langweilig werden. Außerdem egal wie gut Jared auch gewesen sein mag, es konnte definitiv nicht an das rankommen, was Jensens Zunge mit ihm gemacht hatte. Er wollte es auch versuchen. Er wollte, dass Jensen auch wegen Jareds Künsten die Besinnung verlor. Er hatte nur leider nicht die geringste Ahnung, wie er das anstellen sollte. Immerhin hatte er so etwas noch nie gemacht. Nicht mal etwas, was dem ähnlich war. Und, um ehrlich zu sein, er hatte auch ein bisschen Angst. Nicht nur davor, dass es Jensen nicht gefallen könnte, das war zwar sehr wahrscheinlich, aber dafür würde der Andere ihm sicher nicht den Kopf abreißen. Aber was, wenn Jared Jensen irgendwie verletzte. Zähne waren ja nicht unbedingt ungefährlich. So haderte er eine Weile mit sich selbst, während Jensens Lippen an seinem Hals entlang wanderten und dort kleine Male hinterließen. Jared war im Moment jedoch zu abgelenkt, um viel davon mitzubekommen. Dies bemerkte auch Jensen. Er unterbrach sein Tun, griff nach Jareds Kinn und zwang diesen ihn anzusehen. "Was ist los? Gefällt es dir nicht? Ich kann aufhören, wenn du willst." Jared blickte ihn zunächst verwirrt an, ehe er verstand. Er war aber auch ein Idiot. "Nein, nein, dass sollst du nicht. Es ist schön. Wirklich. Ich hab nur…" Er biss sich auf seine Unterlippe. Jetzt oder nie. "Ich würde gerne etwas probieren. Jensen sah ihn fragend an, nickte dann aber. Na toll, wo hatte er sich denn jetzt wieder hineingeritten. Er war sich doch noch gar nicht sicher, ob er es überhaupt versuchen wollte. Jetzt war es für solche Entscheidungen jedoch zu spät. Er würde es einfach versuchen und hoffen, dass dabei nichts schiefging. Jared zog den Andern in einen Kuss und machte sich daran, Jensens Hose zu öffnen. Das war etwas schwierig angesichts der Tatsache, dass sie auf der Couch lagen und er nicht sehen konnte, was er tat, aber er schaffte es schließlich. Mit einem letzten kleinen Kuss, löste er sich von Jensen und robbte ein Stück hinunter, bis er auf Augenhöhe mit dem Schritt des Anderen war. Bestimmt verhakte er seine Finger in Jensens Hosenbund und zog sie ihm mitsamt der Shorts hinunter. Er ergriff das nun freigelegte Glied des Anderen und wollte sich gerade vorbeugen, das spürte er plötzlich Jensens Hand an seinem Gesicht. Jared blickte zu dem Anderen hoch. " Du musst nicht…" Jared nickte. "Ich weiß." Mit diesen Worten wendete er sich wieder Jensens unterer Körperhälfte zu. Er atmete tief ein. So schwer konnte es ja nicht sein. Er würde es schon schaffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)