Herr des Westens, Herr meines Verlangens von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Zurück im alten Leben -------------------------------- Hey meine Lieben :) Vielen Vielen Dank für die tollen Kommis ;) Ihr seid echt spitze und es macht Spaß meine FF mit euch zu teilen. Viel Spaß beim nächsten Kap __________________________________________ Als Kagome am nächsten Tag die Augen aufschlug, hämmerte ihr Kopf wie verrückt. Stöhnend fasste sie sich an die Stirn und erschrak, als ihr Kopf glühend heiß war. „Wie geht es dir?“, fragte sie plötzlich ein bekannte Stimme und Kagome setzte sich ruckartig auf. Keine gute Idee, denn auf einmal drehte sich alles und sie ließ sich zurück auf ihr Deckenlager sinken. „Körperlich wie du siehst beschissen und von meinem geistigen Zustand will ich erst gar nicht anfangen.“ Verständnisvoll nickte Inuyasha und seufzte. „Ich denke ich werde für eine Weile in meine Zeit zurück gehen“, murmelte Kagome abwesend und tastete mit ihrer Hand im Zelt herum, mit der Hoffnung etwas kühles zwischen die Finger zu bekommen, das sie auf ihren Kopf legen könnte. Doch außer Decken und ihrem Bogen, konnte sie nichts ausfindig machen. „Das musst du nicht, Kaede kann dich sicher auch versorgen. In ein paar Tagen bist du wieder fit.“ Kagome kniff die Augen zusammen und durchbohrte Inuyasha mit einem feindseligen Blick. „Das glaube ich nicht.“ Ihr schneidender Tonfall ließ Inuyasha darauf aufmerksam werden, dass sie damit auf Sesshomaru anspielte. Natürlich würde sie ihn nicht so schnell vergessen, auch wenn ihm das am liebsten wäre. Da könnte selbst Kaede ihr nicht weiterhelfen. „Lass mich dich wenigstens bis zum Brunnen begleiten. Du kannst ja nicht einmal aufrecht sitzen.“ Kagome nickte, immerhin hatte er recht. Außerdem hatte sie panische Angst davor, Sesshomarus Weg zu kreuzen, wobei sie sich sicher war, dass er ihr wohl kaum zufällig über den Weg spazieren würde. Wieder zuckte sie zusammen, als ein stechender Schmerz durch ihre Glieder fuhr. Sie wollte einfach nicht realisieren, dass alles vorbei war. Und das nur weil sie ihren verdammten Mund nicht hatte halten können. „Komm, lass uns gehen.“ Inuyasha, der Kagomes leidenden Gesichtsausdruck nicht länger sehen konnte, streckte ihr eine Hand entgegen und half der jungen Frau langsam auf die Beine. Diese stöhnte erneut und schwankte bedrohlich, vom einen Fuß auf den anderen. „Bist du wirklich sicher das du jetzt gehen möchtest?“, fragte Inuyasha skeptisch, während Kagome versuchte ihr Gleichgewicht zu finden. Niemals hätte sie gedacht, dass ihr mentaler Zustand sich so heftig auf ihre Gesundheit auswirken konnte. „Ich muss“, war ihre schlichte Antwort. Inuyasha wusste was sie damit meinte. Sie musste Abstand zu seinem Bruder gewinnen, wollte nicht weiter mit der unerträglichen Situation konfrontiert werden. Aber ob sie sich wirklich besser fühlen würde, wenn sie nun komplett aus seiner Epoche verschwand? Der Hanyou schüttelte frustriert den Kopf. Er wusste sie würde ihren Willen durchsetzen. Außerdem wollte er ihr nicht im Weg stehen, wenn sie versuchte ihren Schmerzen zu umgehen. Auffordernd streckte er die Arme nach ihr aus, womit er sich einen skeptischen Blick ihrerseits einhandelte. „Willst du laufen?“, fragte er sie augenverdrehend. „Es ist nur... ich..“, Kagome stockte. Sie wollte ihm nicht sagen, wie sehr es ihr missfiel ihm so nahe zu sein. Gestern war es etwas anderes gewesen, aber jetzt bei vollem Bewusstsein, sträubte sie sich dagegen. Ihr Körper würde nur einem Mann solch eine Nähe gewähren. „Ach vergiss es.“ Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäusten, unterdrückte die aufkeimenden Tränen, die sich in ihren Augen sammelten. Nur noch ein paar Stunden, ein paar Stunden die sie aushalten müsste, bis sie daheim war. Da blieb ihr noch reichlich Zeit um sich in ihrem Selbstmitleid zu baden. Aber vor Inuyasha durfte sie sich das einfach nicht erlauben. Sie konnte und wollte ihn nicht verletzen. Seufzend machte sie einen Schritt auf ihn zu und gab keinen Mucks von sich, als Inuyasha schützend seine Arme um sie legte und mit ihr losrannte. Es dauerte nicht lange, bis sie den Brunnen erreicht hatten. Widerwillig setzte Inuyasha Kagome auf ihre Beine ab, musterte sie nocheinmal durchdringend, ehe er seufzend feststellte, dass es keinen weiter Grund mehr gab bei ihr zu sein. „Soll ich wirklich nicht mitkommen?“, fragte er zum tausendsten mal, was Kagome erneut den Kopf schütteln ließ. „Es ist schon okay. Ich werde wiederkommen...“, sie stocke ,“denke ich“. Inuyashas Augen weiteten sich kaum merklich, dann machte er einen Schritt vorwärts, nur noch wenige Zentimeter trennten ihn von der Frau, die er immer noch liebte. „Kagome, du musst mir versprechen das du wiederkommst. Wir haben eine Aufgabe, ohne dich schaffe ich es nicht die restlichen Juwelensplitter wiederzufinden“, versuchte er sie hilflos umzustimmen. Er wusste das ein vielleicht bei ihr, ein nein war. Das konnte er einfach nicht zulassen. „Wenn das alles ist, sehe ich wirklich keinen Grund mehr, wieder hierher zurückzukommen.“ Traurig sah Kagome auf ihre Füße. Auch wenn es egoistisch war, hatte sie sich doch mehr von Inuyasha erhofft. Obwohl sie wusste, das Kikyo die Frau war die er liebte, so hatte sie sich doch gewünscht, Inuyasha würde um sie kämpfen. Wenigstens ansatzweise versuchen sie zum Bleiben zu überreden. Aber garantiert nicht mit dem Argument, dass sie dieses verfluchte Juwel wieder vereinen sollte. „Kagome... ich..“, Inuyasha rang um Atem, die Worte die beinahe seinem Hals entflohen waren, ließen ihn zusammenzucken. Er würde weis Gott was mit ihren Gefühlen anstellen, wenn er jetzt davon anfing, dass sie immer noch eine weitaus wichtigere Rolle bei ihm spielte, wie sie momentan annahm. „Ich will dich bei mir haben, Kagome.“ Seine goldenen Augen sahen sie so flehend an, dass Kagome hastig den Blick abwandte. Sie wollte keine Schuldgefühle empfinden. Das brauchte sie auch nicht. Es war einfach nur selbstsüchtig von Inuyasha sie hier haben zu wollen. Denn selbst jetzt, wo er nicht mehr der Grund für ihre Trauer war, so wusste sie noch immer was er ihr angetan hatte. Es würde immer zwischen ihnen stehen, egal wie viel Zeit vergehen würde, das hatte sie jetzt festgestellt. Und es tat unheimlich weh, die Gewissheit zu haben, dass nie wieder alles so werden würde wie früher. Als sie unbeschwert neben Inuyasha laufen konnte, mit ihm aus reinster Seele lachte oder auch weinte. Wie er sie gehalten hatte, ihr das gab was sie am meisten gebraucht hatte. Ein weiteres Loch schien sich in ihrem Herzen zu bilden, als sie sich bewusst machte, dass sie Inuyasha heute vielleicht zum letzten mal sah. „Ich weis einfach nicht mehr weiter Inuyasha. Am liebsten würde ich auch bei dir bleiben, aber es geht einfach nicht. Ich... ich kann das nicht.“ Inuyashas Hände zitterten. Der Wunsch Kagome in seine Arme zu ziehen gewann die Oberhand. Die junge Frau schnappte erschrocken nach Luft, als sie plötzlich zwei starke Arme um ihre Schultern spürte. „Was kann ich tun damit du wiederkommst?“, fragte Inuyasha, sein Gesicht in ihren Haaren vergruben. Kagome hatte ihn noch nie so verzweifelt erlebt. Wieso fiel es ihm so schwer sie gehen zu lassen? Sie war eine gute Freundin, nicht mehr und nicht weniger... „Mir einfach etwas Zeit geben. Ich kann dir jetzt keine Antworten geben.“ Es dauerte eine Weile bis der Hanyou reagierte, doch dann gab er die Frau in seinen Armen frei. Ein trauriges Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Der Grund dafür war, dass ihm sein Gefühl sagte, dass sie wirklich nicht zurückkommen würde. „Ich warte auf dich.“ Kagome brachte so etwas wie ein Lächeln zustande, doch jeder Blinde hätte gespürt, dass es gezwungen war. Sie musste wirklich fertig mit den Nerven sein. „Die Zeit wird es zeigen“, sagte sie abermals, dann drehte sie sich um und sprang in den Abgrund des knochenfressenden Brunnens. Inuyasha starrte ihr hinterher, eine plötzliche Leere suchte ihn heim. Durch Kagomes Verschwinden verursacht. *** Kagome starrte auf das Papierchaos unter ihr. Zum ersten mal seit etlichen Wochen empfand sie etwas anderes außer Traurigkeit. Es war Wut. Wut darüber, dass sie ihr ganzes Leben verschwendet hatte. Sie kapierte rein gar nichts von den verwirrenden Zahlen in ihrem Matheheft. Wieso hatte sie nur annehmen können, dass sie für immer bei Inuyasha bleiben würde? Sie hatte tatsächlich vorgehabt ihr restliches Leben in seiner Zeit zu verbringen. Hatte sich nicht weiter um ihre Bildung gekümmert, oder ihre Freunde, die sie jetzt nicht mehr länger waren. Was sie nicht wirklich wunderte, da sie teilweise monatelang gefehlt hatte. Kagome wollte gar nicht wissen was ihr Großvater für dämliche Krankheiten erfunden hatte. Es war schrecklich. Sie würde garantiert sitzen bleiben, und selbst dann zweifelte sie daran, jemals den gesamten Stoff zu kapieren. Ihre Gedanken schweiften nun komplett ab, scherten sich nicht weiter um ihre Hausaufgaben, sondern ließen es zu, dass sie sich alles noch einmal ins Gedächtnis rief. Seit sie vor einem Monat zurück in ihre Zeit gekehrt war, hatte sie sich jeden Gedanken an Sesshomaru verboten. Zu klein war ihre Schutzmauer gewesen, um die Erinnerungen an ihn zu verkraften. Egal was, selbst wenn es nur jemand war der weiße Haare hatte, sofort hatte sie ihn vor Augen, und kämpfte gegen den Schmerz an, der sie daraufhin heimsuchte. Sie hasste sich dafür so schwach zu sein, wollte es nicht einsehen. Doch umso mehr sie versuchte ihn aus ihren Gedanken zu verbannen, umso schlimmer wurde es. Denn sie wollte ihn nicht vergessen. Im Gegenteil, sie hatte Angst sich irgendwann nicht mehr an seine goldenen Augen erinnern zu können. Oder den kalten Blick, der ihn ständig begleitete. Weiter konnte Kagome nicht denken. Es würde sie nur wieder in Verzweiflung stürzen. Wahrscheinlich war sie bescheuert ihm hinterherzutrauern, vorallem da es nie mehr als eine Affäre gewesen war, aber was sie mit jedem Tag mehr begriff, war, dass sie sich unsterblich in ihn verliebt hatte. Ausgerechnet er. Inuyashas kaltherziger Bruder. Wie oft wünschte sie sich, sie könnte die Zeit zurückspulen und ihre Worte zurücknehmen. Vielleicht wäre er dann noch bei ihr, doch es würde immer nur dabei bleiben das sie Sex miteinander hatten und er danach verschwand. Wäre ihr das auf Dauer genug gewesen? Kagome seufzte frustriert, ärgerte sich über sich selbst und ihre Naivität. Natürlich wäre es früher oder später vorbei gewesen. Eine Frau wollte mehr haben als nur Sex wenn sie einen Mann liebte. Aber warum zum Teufel dachte sie überhaupt darüber nach? Es war sowieso zu spät. Das einzige was sie mit ihrer Grübelei erzielte war, dass sie langsam aber sicher ihren Verstand verlor. Wütend aufschreiend fegte sie mit einer einzigen Handbewegung ihre Sachen vom Schreibtisch, die daraufhin krachend in der Ecke landeten. Sie kämpfte dagegen an. Versuchte dem Drang zu widerstehen sich auf der Stelle auf den Weg zum Brunnen zu machen, dort hineinzuspringen und Sesshomarus Namen so lange wütend vor sich herzuschreien, bis er den Anstand besaß und seinen Arsch zu ihr herschwang. Und dann, wenn sie in seine unglaublichen goldenen Augen sehen würde, würde sie ihm ihre Meinung aufgeigen. Ihm sagen was für ein Idiot er war, wie sehr sie ihn hasste, und dann... dann wollte sie das er sie in seine Arme nahm und ihr sagte das es ihm leidtat. Kagome lachte bitter auf. So etwas würde ihr nicht einmal im Traum passieren. Der Yokai würde sie nur schrecklich gelangweilt anstarren, sich umdrehen und sie stehen lassen. Genau das würde er tun! Kagome suchte nach etwas anderem an dem sie ihre Wut rauslassen konnte. Ihr Blick fiel auf ein Foto von ihr und Inuyasha, welches in einem goldenem Rahmen rechts vom Schreibtisch, auf dem Fenstersims stand. Kagome seufzte. Nein, dieses Bild würde sie niemals kaputt machen wollen. Und ganz sicher nicht wegen besagtem arroganten Yokai. Und wie an jedem Tag fanden die Tränen erneut den Weg über ihre Wangen, ließen die junge Frau zittern. Wann würde das endlich aufhören? Ihr Finger zuckten, als sie nach dem Bild griff und es mit verschleiertem Blick anstarrte. Sie vermisste ihn. Nicht so sehr wie Sesshomaru, doch immer noch so sehr das es beinahe unerträglich war. Oft fragte sich Kagome ob es die richtige Entscheidung gewesen war, endgültig in ihrer Zeit zu bleiben. Abermals entwich ein ratloses Seufzen ihren Lippen und sie lief zu ihrem Bett, ließ sich darauf fallen. Am besten wäre es, wenn sie eine Nacht darüber schlief. Sie neigte immer dazu, sobald es dem Abend zuging, sich in rastlose Gedanken zu stürzen, und sich damit selbst zu quälen. Ergeben schlossen sich ihre Augen. Obwohl sie ihre Decke bis zum Hals gezogen hatte, fühlte es sich kalt in ihrem Bett an. So als ob irgendetwas fehlte....irgendjemand . Erschrocken schlug Kagome die Augen auf. Hektisch sah sie sich um, versuchte zu begreifen wo sie war. Überall waren Bäume, der Himmel war schwarz, bis auf ein paar tapfere Sterne die trotz Wolken am Firmament leuchteten. Ein Rascheln ließ Kagomes Kopf herum schnellen. Ihr stockte der Atem als sie weißes Haar sah. Sesshomaru. Langsam kam er auf sie zu, seine goldenen Augen brannten sich in ihre. Sein Blick kühl, herablassend und doch leidenschaftlich. Oh ja, diesen Gesichtsausdruck kannte sie. Ohne sich dessen bewusst zu sein kam sie auf die Beine, lief ihm entgegen, konnte es kaum erwarten ihn zu berühren. Ihre Hände auf seine muskulöse Brust zu legen. Ein düsteres Lächeln breitete sich in Sesshomarus Gesicht aus, ehe er stehen blieb, und ihr schweigend zu verstehen gab, dass sie ihm nicht näher kommen sollte. „Was hast du mir zu sagen Kagome.“ Verwirrt zog sie die Augenbrauen zusammen. „Was meinst du?“, fragte sie und versuchte herauszufinden was er von ihr hören wollte. Sesshomaru schüttelte argwöhnisch den Kopf. „Sag es Kagome!“ Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als ihr genau drei Wörter in den Sinn kamen, die er heraufbeschwörte. „Ich...ich..“ „Du?“, hakte er ungeduldig nach, sein Blick wurde immer finsterer. Kagome kniff die Augen zusammen, versuchte die Stärke seiner Aura zu ignorieren, die immer mächtiger wurde. „Ich liebe dich.“ Seine Aura wurde so stark das Kagome nach Luft schnappte. Ihre Augen klappten auf. Panisch richtete sich die junge Frau in ihrem Bett auf, ihr Blick fuhr automatisch zur Seite und beinahe hätte sie geglaubt sie träume immer noch. Direkt vor ihr stand er. Sein goldener Blick durchbohrte sie. Kagome kniff die Augen zusammen schüttelte heftig den Kopf, wollte ihre hilflose Ausgeburt der Fantasie verscheuchen. Ehrfürchtig schaute sie erneut zur Seite. Er war weg. Keuchend fasste sie sich an die Stirn. Nein, sie fieberte definitiv nicht. Im Gegenteil, eine plötzliche kühle schien im gesamten Raum zu sein. Ihre Augen machten ein angelehntes Fenster aus. Hatte sie es offengelassen? Verschlafen tapste sie darauf zu, sah kurz hinaus, ehe sie es verwirrt zumachte. Ihr Kopf hämmerte, versuchte zu verarbeiten was gerade passiert war, nur um immer wieder darauf zurückzukommen das sie wahnsinnig war. Aber er war so nahe bei ihr gewesen, es hatte sich so echt angefühlt. Zittrig atmete sie aus. Sie wusste genau das es nicht real sein konnte, dass es nicht real war. Die Wahrscheinlichkeit das Sesshomaru gerade in ihrem Zimmer gewesen war, war gleich null. Den Gedanken verdrängend legte sie sich zurück in ihr Bett, drehte sich auf die Seite und starrte an die Wand. „Sesshomaru“, flüsterte sie leise. Wie lange hatte sie diesen Namen nicht mehr über die Lippen gebracht? Die junge Frau schloss die Augen und ließ es zu sich an jede Einzelheit mit ihm zu erinnern, auch wenn sie es später wieder bereuen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)