Maid von abgemeldet (Wenn der Kampf beginnt) ================================================================================ Prolog: Erzählung ----------------- Die Schulglocken läuteten und gaben somit das Ende des Schultages an. Doch nicht nur das sondern auch die Sommerferien standen vor der Tür. Stühle wurden hecktisch zurückgeschoben, Tische geleert und Taschen gepackt. Freudig strahlten die Mädchen und redeten, planten die Ferien. Die Jungs hingegen sahen gelangweilt im Raum herum, manche bedauerten es sehr von den Freunden getrennt zu sein. Laut hallten die Geräusche ins Ohr der Pferdeschwanzträgerin Makie. Gerade hatte sie noch mit ihrem Kulli, auf dem in rosa Hello Kitty stand, Kreise auf ein Blatt gezeichnet und nicht nur die Lautstärke, sondern auch das Schulende veranlassten sie dazu den Kulli in ihr schwarzes Mäppchen zu packen und dieses unachtsahm in die Schultasche zu werfen. Anstatt, so wie alle anderen auch, den Stuhl zurückzuschieben stand sie mit so einer Wucht auf das er hinter ihr zu Boden fiel. Der laute Aufprall brachte sie dazu ihren Kopf zu neigen und sich den "Unfall" anzusehen. Knurrend stellte sie den Stuhl an die richtige Stelle, packte die Schultasche auf den Rücken und verließ mit schnellen Schritten das Klassenzimmer. Als einzige lief sie noch durch den kahlen Gang. Das Echo ihrer Schritte ließ sich beinahe wie ein Trommeln im Gebäude nieder. Leise Stimmen vernahm Makie aus dem Lehrerzimmer, dessen Tür mit einer großen "We love School" Aufschrift beschmückt war. Darüber konnte die schwarzhaarige Japanerin nur seuftzen. Sie verdrängte ein Kopfschütteln und spielte am Saum ihres Rockes herum. Sie mochte ihre Schuluniform, wobei das die einzige Sache war die sie bei dem Wort "Schule" erfreute. Makie trat durch die dunkle Tür der Schule und sog die frische Luft ein. Es war ein schön, sonniger Tag. Nur vereinzelt traten Wolken am Himmel auf. Sie sah zu wie, wenige der noch anwesenden Schülern von ihren Eltern abgeholt wurden. Eine der Schüler, ein junges Mädchen stieg kichern in das Auto der Erziehungsberechtigten ein. Makie errinerte sich an früher. Als sie noch in der Grundschule war, holten sie ihre Eltern auch immer ab. Sie hatte sich gefreut und strahlend von ihrem Tag erzählt. Hatte sie früher nicht rückenlanges Haar gehabt? Jetzt war sie sich sicher ihr tiefschwarzes Haar ging, wenn überhaupt, nur ein wenig über die Schulter. Offen hatte sie es schon lange nicht mehr getragen. Sie wollte einen neuanfang wagen, ganz anders als ihr früheres Ich. Es war ihr gelungen. Seit dem ihre Eltern ums leben kamen wollte ihre Tante für sie sorgen. Ob man es wirklich so nennen konnte wusste Makie nicht. Sie hatte ihr einen Schlüssel in die Hand gedrückt und der Japanerin versichert das sie die Wohnung, die sie nun bekäme, bezahlen würde. Sie musste dankbar sein. Wollte es so sehr. Doch außer ein paar lausigen und äußerst seltenen Besuchen bei denen sie kaum geredet hatten, konnte sie keine Verbindung zu ihrer Tante erkennen. Sie hatte sich einsam gefühlt, der Schmerz tief in ihrem inneren eingebrannt. Sie wollte nicht allein sein. Wollte jemanden bei sich haben. Und ihre Wünsche wurden erhört. Kapitel 1: Nacht ---------------- Die schwüle Sommerluft hatte sich selbst am Abend nicht verzogen. Auf den Straßen Tokio's tummelten sich weit und breit Menschen die entweder etwas wichtiges zu tun hatten, oder aber einfach nur nicht in der viel zu heißen Wohnung sitzten wollten. Spätestens jetzt wurde ihnen bewusst das es im Freien nur noch schlimmer wurde und die gute Laune war wie weggewischt. Ein scheppernder Aufprall war zu hören. Dann war es wieder leise. Ab und zu das Fegegeräusch, doch sonst nichts spezielles. In der Wohnung der, für ihr Alter ziemlich jungen, Oberschülerin war ein Glas zu Boden gegangen, von dem sie nun die restlichen Scherben, auf dem Boden knieent aufzusammeln versuchte. Makie seufzte. Eigendlich hatte sie nur ein Glas Bananensaft gewollt. Sie war froh das sie wenigstens den Saft nicht im Glas gehabt hatte, denn ansonsten konnte sie nun auch noch den gelben Saft vom Boden wischen. Mit den Scherben in der einen Hand öffnete sie den Mülleimer und beförderte das Ungeschick hinein. Dann nahm sie ein neues Glas, füllte dies jedoch nur mit Wasser, und setzte sich auf die Zweisitzcouch. Makie nahm sich ein Buch, das genau zu ihrer Rechten lag und öffnete es interessiert. Das Glas hatte sie, nachdem sie einen Schluck genommen hatte, auf den Holztisch vor ihr abgestellt. Weiterhin befanden sich auf dem Gestell noch eine Zeitschrift, eine Fernbedienung und das Frühstück auf einem weißen Teller serviert vom letzten Tag. Das alles war unter einer weiß grauen Tischdecke abgelegt. Der Plasmafernseher der ungefähr einen Meter vom Tisch entfernt stand, war ausgeschaltet. Leicht fuhr sie mit den Fingerkuppen über die glatten Seiten des Buches. Es ging um ein Mädchen das, neben der Schule auch noch in einem Maid Cafe tätig war. Ihr Name war Toru Misaki, ein schüchternes Mädchen. Eines Tages wurde sie ermordet und die Polizei versucht mit allen Mitteln den Täter zu finden. Diese Geschichte hatte Makie magisch angezogen. Schon als sie den Titel "Maid" gelesen hatte konnte sie nicht wiederstehen und auch die Tatsache das der Autor Anonym war hatte das Buch nicht minder interessant gemacht. Doch irgendwas hielt sie heute davon ab es zu lesen. Sie legte es also wieder zurück zu seinem Platz und seufzte herzhaft. Die junge Makie hatte also nichts zu tun. Sie stand auf, rückte ihren grünen Rock zurecht, besah sich dann zum Schluss noch einmal im Spiegel. Sie hatte eine weiße Bluse an und außer ihrem Rock noch schwarze, knielange Socken. Sie erneuerte ihren Zopf, schlüpfte in ihre braunen Schuhe und verließ die Wohnung. Gemütlich schlenderte sie durch die Straßen. Wobei "gemütlich" zu viel des guten war. Selbst bei der Hitze, befanden sich nicht weniger Menschen auf den Straßen von Tokio. Überall quetschten sich Leute durch und eine, sah Makie, stolperte sogar. Wenn es nicht schon immer so gewesen wäre... Der Himmel wurde schon lange von dem grenzenlosen Schwarz der Nacht verdeckt. Doch dunkel war es gewiss nicht. Auch wenn der Mond hinter den Wolken versteckt war, boten die grell leuchtenden Schriften der Geschäfte genug Licht. Wundern tat es sie nicht. Makie lief an etlichen dieser Geschäfte vorbei, bis sie an einer Seitengasse zum stehen kam. Weshalb lief sie auch ununterbrochen. Die Oberschülerin wusste noch nicht einmal wie viel Zeit vergangen war, nur das sie nicht mehr konnte. Die vielen Leute schenkten ihr keine beachtung, was wohl auch besser so war. In Japan sah man sich vielleicht nur ein paar Sekunden an. Jeder längere Blickkontakt wurde als starren bezeichnet und war damit unhöflich. So konnte man dort auch nicht hoffen das man in trostlosen Situationen Hilfe bekam. Makie wollte sich an der grauen Wand abstützen, als sie ungünstigerweise daneben zielte und seitlich in die Gasse viel. Eine leichte Charmröte zierte ihre Gesicht. Sie richtete sich ersteinmal auf, besah sich dann die Leute die, außerhalb der Gasse, ihren erledigungen nachgingen und sie immernoch nicht beachteten. Sie seufzte teils erleichtert teils enttäuscht und lehnte sich, endlich wieder auf den Beinen, an die Wand hinter ihr. Sie kloppfte sich den Dreck aus den Kleidern und sah in den schwarzen Nachthimmel. Die Wolken gaben den hell strahlenden Mond frei und dies war, so dachte es Makie, die schönste Nacht seit langem. Um schon übertrieben zu sagen seit Jahren. Der makellose runde Kreis, dessen Licht unerbitlich auf sie scheinte. Sie zuckte zusammen und sah sich um. Makie blinzelte. Hatte sie sich das gerade nur eingebildet oder hatte sie einen schwarzen Schatten bemerkt? Selbst wenn sie es auf ihre Fantasie schob, durch das ungute Gefühl wurde ihr ganz flau im Magen. Sie wollte nur noch hier weg. Gerade setzte Makie zum gehen an als sie eine Stimme zurückhielt. "Makie Aoba..ich stehe ihnen nun zu diensten." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)