Follow your Heart von Silver_Eye (Wege des Herzens) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ein leises Ticken und klacken drang an Yen Raguns Ohr…es war ein monotoner Klang und schien immer lauter zu werden. *Moah hat Jin den Wecker neben meinem Ohr abgestellt?* fragte er sich in Gedanken und öffnete langsam die Augen. Nur um sich dann verwirrt umzuschauen…das hier war definitiv nicht ihr gemeinsames Zimmer. Aber wo war er denn ? Hier war alles nur dunkel, egal in welche Richtung er sah…nur gähnende Leere. Einzig das Geräusch schien direkt von vorne zu kommen und wie von selbst folgte der Junge ihm. Je näher er kam desto lauter wurde es und dann sah er endlich etwas in der Ferne. Es schien eine Gestalt zu sein die von mehreren, teils riesigen und teils kleineren, Zahnrädern umgebene war. Die Gestalt selber war in einem schwarzen Kapuzenumhang gekleidet. „Ah du bist gekommen…“, gab sie monoton und fast schon körperlos von sich. „Wer bist du und wo bin ich hier?“ fragte der ältere Ragun. „Weder das Eine noch, dass Andere spielt eine Rolle. Wichtig ist nur was du wählst.“ „Und was soll ich wählen?“ Wie aus dem Nichts tauchten vor dem Jungen nun 2 Kugeln auf die in einem schönem Licht leuchteten. Die eine war rot, während die Andere eher goldgelb war. „Wähle zwischen diesen Möglichkeiten: Entweder du entscheidest dich für das Herz einer Person die dir nahe steht oder für den Frieden der gesamten Welt.“ ‚Nimm mich, sonst wirst du das Herz der Person zerschmettern!’, rief eine Stimme aus der roten Kugel. ‚Nein nimm mich, die ganze Welt gerät sonst in Gefahr!’, kam es aus der Anderen. Er wich einen Schritt zurück und starrte weiterhin auf die vor ihm schwebenden Bälle. „Nun wähle…“ Wieder wich er einen Schritt zurück und tausende Gedanken schwirrten in seinem Kopf. Wessen Herz würde in Gefahr geraten? Was sollte das alles und warum sollte er entscheiden? „Wähle…“ „Ich…ich will nicht…“ „Du musst aber…“, sagte die Gestalt wieder und drehte sich nun langsam um. Yen erschrak, denn das Wesen, konnte man es doch nur so nennen, hatte kein Gesicht. Dort wo es sein sollte war nur gähnende schwarze Leere. „Wähle nun Yen Ragun.“ Er schüttelte mit dem Kopf, nein er wollte nicht entscheiden. Doch das Ticken und Klacken und auch die Stimme der Gestalt wurden immer lauter. „Wähle. Wähle. Wähle.“ Erschrocken fuhr er hoch…ein Traum…es war nun ein Traum. Er war wieder in seinem Zimmer…und Jin lag quer über seinen Beinen und schnarchte friedlich. „Jin.“ „…“ „Jin…“ „Nur noch 5 Minuten…“ „JIN!!!!“ Der angeschriene Junge schreckte hoch und zack stieß er mit seinem Bruder zusammen. „Moah musste das sein Yen? Ich hab doch so schön geschlafen…“, gähnte Jin laut und rieb sich dabei seine schmerzende Stelle, dass würde wohl eine schöne Beule hinterlassen. Eigentlich wollte er noch gar nicht aufstehen und sich gleich wieder hinlegen, wurde aber dann unsanft auf die Beine gehoben. Etwas mürrisch sah er seinem Bruder in die Augen. „Mach endlich, sonst komme ich wegen dir schon an meinem ersten Tag in der Mittelstufe zu spät.“ Eher unfreiwillig ließ der Jüngere sich ins Bad zerren und machte sich dran etwas Wasser ins Gesicht zu klatschen. Yen hingegen seufzte…na toll, da war er schon 13 und Jin endlich 12, aber dieses morgendliche ‚Ritual’ hatte sich nicht geändert. Dabei wäre es mal so schön ihn nicht jeden Morgen aus dem Schlaf zu schreien. Aber das würde sich wahrscheinlich nie ändern…nun egal. Er machte sich eh mehr Gedanken darüber was ihn heute erwarten würde…immerhin war es nun die Mittelstufe und da wollte er doch lieber einen guten Eindruck machen. „Und bifst du aufgefregt?“ fragte der Grünhaarige noch mit der Zahnbürste im Mund. „Würdest du bitte erstmal fertig putzen bevor du sprichst?“ kam es als genervte Antwort. Jin spuckte aus und murmelte etwas in seinen nichtvorhandenen Bart hinein bevor er nun die Antwort abwartete. „...und nur zu Info, nein bin ich nicht.“ „Niichan, du bist ein lausiger Lügner.“ „Ach halt einfach die Klappe.“ „Was hast du gerade gesagt?!“ „Hast schon richtig gehört.“ „Du…nur wegen deinem einem Jahr bist du nicht besserer als ich!“ wurde er angeschrien. „Da sagen die Noten aber was anderes!!“ kam es als Gegenantwort. Und schon gab es wieder einen schön lauten Streit zwischen den Ragun Brüdern. Man konnte glauben, dass die Wände deswegen wackelten. Auch Ayato Housi bekam es mit, obwohl doch ein paar Cm Wand zwischen dem Ess- und dem Badezimmer lagen. Dennoch musste er darüber irgendwie lächeln. Nun war es fast schon ein Jahr seitdem er bei seinen Cousins eingezogen war und dennoch fand er es irgendwie schön, dass sich nicht viel verändert hatte. Obwohl da gab es schon was… Die Gedanken wurden jäh unterbrochen als Ayato stürmisch umarmt und ein „Guten Morgen Aya-chan!!“ ausgerufen wurde. Fast wäre er umgefallen, konnte sich aber noch halten und lächelte wieder. Ja Jin war unglaublich zutraulich geworden, diese Art von Willkommens Gruß kannte er schon. Liebevoll strich er dem grünen Haarwuschel über den Kopf. „Guten Morgen Jin-kun, guten Morgen Yen-kun.“, begrüßte er die Zwei. Yen drehte sich wie von einer Tarantel gestochen weg und murmelte nur ein: „Guten Morgen…Aya…“ Jin hingegen sah auf und etwas skeptisch zu ihm hin und blinzelte etwas verwirrt. *Ich kapiers nicht…was hat Yen den nun wieder…?* fragte er sich in Gedanken. Seit gut drei Wochen ging das nun so, dass Yen sich fast jedes Mal wegdrehte, wenn Aya ihn anlächelte. Egal vielleicht würde er das ja noch später herausfinden, erstmal hatte er einen Bärenhunger. „Ah guten Morgen ihr zwei, ich habe extra ein schönes Frühstück für euch gemacht.“, platzte nun auch noch Shintaro herein. Und er trug einen karierten…Rock?! „Shintaro…warum trägst du wieder einen Rock?!“ fragte Jin laut. „Weil ich mich so besser in eure Mutter hineinversetzen kann und ihr damit neue Inspiration gebe. Ausserdem tue ich alles damit sie weiterschreiben kann, ich würde ihr sogar mein Leben…“ „…opfern? Warum tust du das dann nicht?“ ließ eine Stimme alle herumfahren. Frau Ragun stand in der Tür zum Schlafzimmer und sah ihn mit eiskalten Augen an, ehe sie den armen Mann am Kragen packte und hin und her schüttelte. „DU HAST GESTERN KEIN ABENDBROT FÜR MICH BEREIT GESTELLT!!!! ICH MUSSTE HUNGRIG INS BETT GEHEN!!!!“ schrie sie dabei. Die Zwei ignorierend gesellten sich Jin und Yen zu ihrem Cousin und begannen nun ebenfalls zu essen. „Und Aya-chan, bist du genauso aufgeregt wie Yen, wegen der Mittelstufe?“ fragte Jin laut während er einen bitterbösen Blick von seinem Bruder kassierte. „Hm etwas, aber nicht wirklich. Soviel ich weiß sollen wir wohl einen neuen Mitschüler bekommen.“, meinte Ayato nur dazu und sah nebenbei auf die Uhr, „Sagt mal müsst ihr heute nicht früher da sein?“ Wie ein Blitz sprang Yen auf und sah auf die Uhr, scheiße ja er musste heute früher da sein, weil es normal war das der Rektor eine kleine Ansprache für die neue Mittelstufe hielt. „Mist, Jin komm los!!“ „Aber ich habe noch nicht zu ende gegessen…“ Doch schon wurde er mitgerissen, während die goldgelben Iriden ihres Cousins den beiden folgten und er wieder lächeln musste. Dann machte er sich auch auf den Weg. ~~Inzwischen an einem anderem Ort~~ „Ausgerechnet hier her…ausgerechnet in das Gebiet der Raguns…“, murmelte eine vermummte Gestalt ihrem Partner zu. Beide standen versteckt auf einem flachen Dach und beäugten eine bestimmte Person. „…das nennt mal wohl Schicksal, oder?“ fragte die Andere lakonisch neben ihm. „Es bringt nur scherereinen mit sich…wir hätten das auf meine Art erledigen sollen und…“, begann die Erste wieder, wurde aber harsch unterbrochen: „Haben wir aber nicht und du weißt auch warum. Es ist nun mal so wie es jetzt ist, machen wir einfach das Beste daraus.“ „Und wenn uns die Familie in die Quere kommt?“ Die wesentlich größere Person zog die Luft scharf ein und machte eine simple aber, deutliche Handbewegung. Das brachte den Fragendem zu einem kalten Grinsen, was sich sogar unter der Vermummung deutlich zeigte. Gut er hatte nichts dagegen soweit zu gehen, denn immerhin dürften sie niemals ihren Auftrag außer acht lassen. Und wenn ihnen dabei Jemand in die Quere kam, hatten sie Order alles Nötige zu tun. „Na dann fangen wir mal wohl besser an.“, meinte der Grinsende und sah auf seine linke Seite wo wie von Geisterhand die Luft seltsam sich wölbte, „Geh und sei mein Auge und mein Ohr. Alles was du siehst und hörst wirst du mir sofort miteilen und achte darauf das dich Niemand entdeckt.“ Ein leises Knurren war zu hören ehe die ‚Wölbung’ wie im Nichts verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)