Desperate Dream von Vini ================================================================================ Kapitel 5: Versprich, nicht daran zu zerbrechen... -------------------------------------------------- Kapitel 5 - Versprich, nicht daran zu zerbrechen... "Hey Kenji, mach doch bitte endlich auf!", flehte Kojiro seinen Bruder an. Er stand jetzt schon seit gut einer Stunde vor dem verschlossenen Zimmer. "Was muss ich denn noch tun, damit du die verdammte Tür endlich aufmachst?!", fragte er verzweifelt. "Es tut mir wirklich ganz ehrlich leid, mein Kleiner!", sagte Kojiro jetzt mindestens schon zum 300sten mal. "Was auch immer ich gemacht haben soll...", fügte er fast unverständlich hinzu. Kenji zeigte keine Reaktion. "Shit!", fluchte Kojiro als er wieder keine Antwort bekam und schlug wütend gegen die Tür. /Bringt ja sowieso nichts.../ - dachte er. Mit einem tiefen Seufzer sank er vor der Tür zusammen. "Ich bleib solange hier sitzen, bis du die verdammte Tür endlich aufmachst!", sagte er entschlossen.Dann schloss er die Augen. "Falls ich hier verhungere, ist es deine Schuld, verstanden?", sagte er mahnend. Plötzlich hörte er langsame Schritte. Das Schloss klackte. Die Tür wurde aufgerissen. Aber bevor Kojiro aufspringen konnte, purzelte er schon unsanft in das Zimmer. "Ich liege dir zu Füßen, mein Kleiner...!", sagte Kojiro mit einem verschmitzten Grinsen zu seinem über ihm stehenden Bruder. Dieser würdigte ihn keines Blickes und marschierte wieder in Richtung Bett. Kojiro sprang auf und hastete ihm hinterher. *** "Sag mal, was ist mit dir los?", fragte Kojiro seinen Bruder besorgt. Keine Antwort. Kojiro setzte sich neben seinen Bruder auf das Bett. Kenji vergrub sein Gesicht im Kissen. "Was hab ich falsch gemacht?", fragte Kojiro ihn leise. Kenji grummelte irgendetwas Unverständliches zusammen. "Sag mir, wenn ich etwas falsch mache..." - "Rede mit mir..." - "Falls irgendetwas nicht in Ordnung sein sollte, rede mit mir darüber..." - Kojiros Stimme hörte sich fast schon völlig verzweifelt an. "Das kann ich nicht...", sagte Kenji zaghaft. Kojiro fing an zu lächeln. "Ich verstehe... du musst ja nicht...", entgegnete er seinem Bruder. "Nein, so meine ich das nicht...", sagte Kenji leise. "Und wie dann?", fragte Kojiro. Kenji richtete sich auf und setzte sich auf das Bett. Er schaute seinen Bruder wütend an. "Stell dich nicht dumm!", schnaubte er. "Ich... ich weiß nicht was du meinst, mein Kleiner!", sagte Kojiro verunsichert. "Zwei Jahre lang ging es auch ohne dich!!!", schrie Kenji. "Zwei Jahre lang hatte ich niemanden zum reden!!!" - "Niemand der mich verstand!!!" - Kenji brach in Tränen aus. "NIEMAND!!!", schrie er verzweifelt. Dann warf er sich seinem Bruder in die Arme. "Onii-chan...", schluchzte er. Kojiro machte ein betroffenes Gesicht. "Es tut mir leid, Kenji!", sagte er leise und nahm ihn fester in den Arm. Kurze Zeit saßen die beiden einfach nur so da. Kojiro streichelte ihm sanft über den Rücken. Er tat sein Bestes um seinen kleinen Bruder zu trösten. Nach einer Weile wurde das Schluchzen leiser. "Onii-chan...?", fragte Kenji zaghaft. Seine Stimme schien ruhiger geworden zu sein. "Hm...", entgegnete dieser und strich ihm sanft durch das Haar. "Du... du wolltest doch mit mir reden, oder?", fragte Kenji seinen Bruder. "Ja das wollte ich aber...", weiter kam dieser nicht. Kenji schaute ihn sauer an. "Soll ich dir nun sagen, wenn du was falsch machst, oder nicht?!", grummelte er. "Na dann mal los!", entgegnete dieser mit einem sichtlich erleichterten Lächeln. "Aaalso, erst mal finde ich es echt gemein von meinem großen Bruder, wenn er mich so in Verlegenheit bringt!", sagte Kenji und schaute seinen Bruder prüfend an. "Ok, ok ich werd's mir abgewöhnen!", entgegnete dieser hektisch. "Dann solltest du aufhören, mich wie ein Baby zu behandeln!", fügte Kenji hinzu. "Also kein "Kleiner" mehr?", fragte Kojiro sichtlich enttäuscht. "Hm..." - Kenji schaute auf das Bett. Dann hob er seinen Kopf und lächelte Kojiro an. "Doch, das kannst du weiterhin sagen...!", sagte er leise. "Schön..." - Kojiro lächelte ebenfalls. Kenji schien schon wieder verlegen zu werden. "Äh, und... und dann sollst du aufhören immer... immer so maßlos zu übertreiben!", stammelte er. "Ok...", flüsterte Kojiro. "Ich weiß zwar nicht, was du damit meinst aber meinetwegen...", fügte er sanft hinzu. Dann drückte er dem völlig ahnungslosen Kenji einen flüchtigen Kuss auf die Wange. "Genau DAS meine ich damit!", fauchte dieser Kojiro mit hochrotem Kopf an. "Tschuldige!", sagte Kojiro und grinste seinen Bruder frech an. "*grummel*", entgegnete dieser und verschränkte wütend seine Arme vor der Brust. "Sag mal, was wollen wir beiden eigentlich heute unternehmen?", fragte Kojiro seinen Bruder. "Du... du hast heute nichts vor ?", entgegnete Kenji ihm verwundert. "Nope, eigentlich hab ich die ganzen Ferien nichts vor...", sagte Kojiro. Kenjis Augen fingen an zu glänzen. "Wirklich nicht?" - "Mit niemandem?" - "Garnichts?", fragte er seinen Bruder ungläubig. "Garnichts!", entgegnete dieser. "Außer...", fügte er leise hinzu. Kojiro lächelte seinen Bruder verschmitzt an. "Außer?", entgegnete dieser leicht enttäuscht. "Außer mit dir...", flüsterte er Kenji zu. Dieser fing an zu lächeln. Dann trübte sich seine Miene wieder und er schaute zum Fenster. "Was wollen wir denn unternehmen, bei so 'nem Sauwetter?", fragte er Kojiro und schaute ihn verzweifelt an. Dieser bewegte sich langsam auf allen Vieren auf ihn zu und schaute ihn herausfordernd an. "Mach dir da mal keine Sorgen, man kann selbst zu Hause auch mal was tolles "unternehmen""!, sagte er grinsend. "Äh, wolltest du dich nicht etwas zurückhalten?", stammelte Kenji verlegen. "Stimmt, du magst meine Scherze ja nicht...", sagte Kojiro enttäuscht und setzte sich neben Kenji. "Und, was wollen wir jetzt machen?", grummelte Kenji. "Wir können uns ja noch etwas unterhalten...", sagte Kojiro. "Und dann können wir uns es ja etwas gemütlich machen...", fügte er grinsend hinzu. Er legte seinen Arm um Kenji. "Ich geb's auf...", seufzte Kenji. Dann ließ er sich aufs Bett fallen. Kojiro tat ihm gleich. Die beiden schauten sich eine Weile an. Dann fing Kojiro an zu lächeln. Kenji schaute verlegen weg. Kojiros Lächeln verzog sich in ein verschmitztes Grinsen. "Du, Kenji, du hast mir noch gar nicht erzählt, wer dir dieses eindeutige Nasenbluten beschert hat...", flüsterte er ihm herausfordernd ins Ohr. Und wiedereinmal lief Kenji hochrot an. "Das geht dich ja auch rein gar nichts an!", fauchte dieser. "Also, gibst du es zu?", fragte Kojiro provozierend. Kenji drehte sich auf die andere Seite. "Vielleicht...", sagte er leise. Kojiro lächelte leicht.Dann schaute er zur Decke. "Ist ja nicht schlimm...", flüsterte er. "Hm?", entgegnete Kenji ihm ungläubig.Kojiro schloss die Augen. "Es ist bloß komisch, wie schnell du erwachsen geworden bist...", seufzte er. "Als ich gefahren bin, warst du noch "mein kleiner Kenji", und jetzt?", fügte er hinzu. "Na ja, was soll's...", seufzte Kojiro erneut. Kenji hatte sich inzwischen aufgerichtet und schaute seinen Bruder ungläubig an. Dann wurde sein Blick traurig."Das bin ich nicht...", sagte er leise. Eine Träne kullerte seine Wange herunter. Dann rückte er näher an Kojiro und kuschelte sich an ihn. Dieser schaute ihn überrascht an. "Ich bin nicht erwachsen geworden, Onii-chan...", stammelte Kenji. Kojiro fing an zu lächeln.Dann nahm er ihn vorsichtig in den Arm. "Und das will ich auch nicht!", fügte Kenji entschlossen hinzu und kuschelte sich enger an Kojiro. "Ich bin immer noch "dein kleiner Kenji", hörst du?!", schluchzte er. Kojiro streichelte ihm sanft durch das Haar. "Schon klar...", flüsterte er. "Ich möchte auch nie jemand anderes sein... oder werden...!", sagte Kenji leise. "Aber... aber das geht... nicht mehr...", fügte er mit zitternder Stimme hinzu. Dann fing er an zu weinen. "Hey, ist ja gut...", sagte Kojiro und strich ihm beruhigend über den Rücken. "Nichts ist gut...!", schluchzte Kenji. "Wie meinst du das?", fragte Kojiro besorgt. Kenji hob seine Kopf und schaute seinen Bruder mit einem gezwungenen Lächeln an. "Dafür hat sich schon viel zu viel verändert...", flüsterte er. Dann senkte er seinen Kopf wieder. Kojiro schaute seinen Bruder betroffen an. "Ach quatsch!", sagte er aufmunternd. "Was soll sich denn verändert haben?", fügte er hinzu. "Viel...", sagte Kenji leise. "Ich verstehe es ja selbst nicht..." - "Ich, will es auch nicht verstehen..." - "Weil ich es... nicht kann...", flüsterte Kenji. Dann hob er seinen Kopf wieder. "Es tut mir leid, Onii-chan!", sagte er und versuchte seinen Bruder anzulächeln. "Was tut dir leid?", fragte dieser verwundert. "Dass ich es dir nicht sagen kann...", sagte Kenji leise. "Ach, schon ok!" - Kojiro lächelte seinen Bruder aufmunternd an. Dann verdunkelte sich sein Blick. "Da gibt es ja auch was, was ich dir noch nicht erzählt hab...", sagte Kojiro ernst. /Dabei wollten wir uns alles erzählen.../ Kenji schaute seinen Bruder enttäuscht an. /Ich kann doch nicht alles wissen.../ - dachte er. Dann begann er wieder zu lächeln. "Ist ok, du musst mir ja nicht alles erzählen...", sagte Kenji leise. "Ich...", sagte Kojiro nachdenklich. Es tat ihm leid, seinen Bruder so enttäuscht zu haben. "Ich hab eine Idee!", sagte er plötzlich. Er begann sanft zu lächeln. Dann nahm er ihn vorsichtig in den Arm. "Ich verspreche dir, dass ich es dir erzählen werde...", flüsterte Kojiro seinem Bruder ins Ohr. "Aber... im Moment... geht das leider noch nicht...", fügte er nachdenklich hinzu. "Schon ok!", sagte Kenji zufrieden. Dann kuschelte er sich dichter an Kojiro. Dieser begann zu lächeln. Kenjis Lippen entrann ein leichter Seufzer als Kojiro ihn fester in den Arm nahm. "Vielleicht können wir uns ja irgendwann mal richtig aussprechen...", sagte er leise. "Ok!", stimmte Kojiro ihm zu. "Aber Kenji, pass auf, dass es dich nicht zerstört...", fügte er leise hinzu. "Versprich mir das, ok?", sagte Kojiro und schaute ihn besorgt an. "Onii-chan...", sagte Kenji leise und schaute seinen Bruder verwundert an. "Lass es raus, bevor du daran zerbrichst, hörst du?!", fügte Kojiro hinzu. Er schaute seinen Bruder ernst an. /Dieser... Blick.../ "Versprochen!", sagte Kenji nickend. Dann begann er zu lächeln. "So schlimm ist es bei mir nicht...", sagte er scherzhaft. Kenji schnappte sich die Bettdecke, deckte Kojiro und sich zu und kuschelte sich dann an seinen Bruder. "Das ist schön...", entgegnete Kojiro ihm mit einem erleichterten Lächeln. Dann nahm er Kenji fester in den Arm. "Sehr schön...", fügte er leise hinzu. Dann begann er wieder zu lächeln. ***************************************************** So, damit wäre Kapitel 5 nun auch endlich fertig.... ^.^ Ich glaube es wird langsam Zeit mal was über die Vergangenheit der Beiden zu schreiben, nicht wahr ^_~ Vi-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)