Kissed by Lies 1 von Takoshiro (Die Bräute des Burgherrn) ================================================================================ Kapitel 1: Vampirweihe ---------------------- Prolog als Doujinshi von Chi no kyuuketsuki - 血 の 吸血鬼: http://desu.de/SOhBWYs Japan, 1873 Der junge, braunhaarige Mann Makuya träumte von seinem Meister wie er abermals mit einen Bambusschwert auf seinen Kopf schlug. „Idiot!", hörte er ihn maulen, „Während des Trainings wird nicht geschlafen und vor allem nicht mit offenen Augen, hast du mich ver- Sag mal schläfst du erneut?!", und wieder bekam er einen festen Schlag auf seinen Kopf. Doch dieses Mal wachte er auf und bemerkte, dass er auf einem federweichen Bett lag. Er schaute hoch zur Decke und spürte, dass sein Hals pochend schmerzte. „Hn“, gab er von sich und versuchte sich aufzurichten fiel aber gleich wieder kraftlos zurück in sein Kissen. „Wo bin ich...?“, murmelte er leise und benommen. Sogleich drehte sich jener Mann, der Makuya überhaupt in diesen tiefen Schlaf getrieben hatte, zu seinem neuen Opfer um und ging auf ihn zu mit einem Kelch in der Hand, setze sich neben ihn aufs Bett. Die auffallend gelben Augen ruhten mit einer enormen Bestimmtheit auf dem Gesicht des Jüngeren. „Du bist auf meiner Burg. Hier! Wenn du nicht sterben willst, solltest du das jetzt trinken.“ Er hielt ihm den reichlich verzierten goldenen Kelch hin. Das Stirnband, das er bei ihrer Begegnung noch getragen hatte, hatte er derweil abgenommen und nun erkannte man auch die Spitzen Ohren, die er damit wohl verborgen hatte. „Sie – Sie sind Takashi...“ murmelte der Liegende, dem die Erinnerungen an diesen Mann langsam wieder präsent wurden. Der junge Ronin war auf der Suche nach einem Auftrag auf diesen Mann getroffen. Trotz des finsteren, verruchten Rufes des gelbäugigen Mannes, der man als verflucht glaubte, hatte sich Makuya von ihm, vom Hunger getrieben, zum Essen einladen lassen. Nach dem Essen wurde er in eine verlassene Seitengasse gezerrt und dort auf merkwürde Art überfallen. Er erinnerte sich schwach an einen Biss, durch den er langsam bewusstlos gesaugt wurde. „Was haben sie mit mir gemacht?!“, fragte er unruhig. Am liebsten wollte er aufstehen und fliehen. Jedoch funktionierte dies nicht. Zu schwach fühlte er sich. Überhaupt war ihm, als würde ihm schon wieder schwarz vor Augen werden. Der Langhaarige Mann mit dieser fesselnden Aura kniete sich mit einem Bein an die Bettkante, packte Makuyas Kiefer und hielt ihm den Kelch, der ein dunkelrote, fast schwarze, nach verwesendem Fleisch stinkende Flüssigkeit enthielt, an die Lippen. Darauf hin rümpfte Makuya vor Ekel die Nase. Doch der Mann namens Takashi meinte nur: „Trink, oder dein letztes Minütchen hat gezählt.“ Dann kippte er den Becher bereits so, dass Makuya nicht nur den verfaulten Geruch, sondern auch den Geschmack auf der Zunge wahrnahm. Es war mehr ein Reflex, dass er einen Schluck von der zähflüssigen Substanz nahm. Ihm wurde übel aber Takashi kippte ihm das Zeug dermassen in den Rachen, dass er alles rasch runter schluckte, ehe er daran noch erstickte. Als Takashi den Kelch endlich wegnahm, drückte sich Makuya selbst die Hand auf den Mund. Ihm war, als müsste er sich gleich übergeben. Gleichzeitig fühlte er aber auch, wie die Kraft in seine Glieder zurückkehrte. „W-Was...was war das?!“ „Blut“, lautete die emotionslose Antwort, die sofort gegeben wurde, als sei es das Normalste der Welt, „Mein Blut, um genau zu sein: Das Blut eines Erzvampiren, das dich vor dem Tod bewahren wird und dich somit auch zu einem Vampiren macht.“, erklärte er weiter mit routinierter Stimme, „Wir gehören jetzt derselben Familie von Unsterblichen an. Für die Menschen sind wir Dämonen. Sie akzeptieren uns nicht. Deswegen wirst du hier bleiben und die Menschen fortan meiden. Deine Existenz wird aber nicht sinnlos sein. Du wirst mir helfen.“ Jedoch war das jetzt bereits schon zu viel für Makuya. Er konnte es nicht verstehen. Er glaubte an einen schlechten Traum, an einen schlechten Scherz. „Ha, ha, ha, hören sie doch auf zu scherzen. Erzählen sie schon. Wer meiner Kameraden hat sie dazu arrangiert diesen Spass mit mir zu treiben?“ Doch man erkannte dank den tiefen Gruben auf der Stirn Takashis, die sich durch einzelne, markante Falten bildeten, dass er die Situation überhaupt nicht als amüsant empfand. Mit einer ungeheuerlich raschen Bewegung packte er den Griff von Makuyas Schwert, zog es und ehe Makuya sich versah, steckte die Klinge des eigenen Schwertes bereits in seiner Brust. Das Blut quoll aus dem aufgespiessten Herzen an die Oberfläche. Wegen des realen Schmerzes schrie Makuya laut, räkelte sich auf dem Bett. Als Takashi das Schwert raus zog und das Blut erst recht aus der offenen Wunde raussprudelte, dachte Makuya wirklich, dass er jetzt sterben würde – so gewaltig waren die Schmerzen. Es dauerte aber keine Minute und die Wunde begann sich von alleine wieder zu schliessen. Makuya, der nun am eigenen Leib erfahren hatte, welche neuen, überwältigenden Regenerationsfähigkeiten sein Körper hatte, bekam keinen Laut mehr aus seinem Mund. So erstaunt und auch geschockt war er darüber. Das hier war definitiv kein Scherz. „Schon erstaunlich, dass einem dieser tödliche Stich nichts anhaben kann, hm?“ Flach grinsend leckte Takashi das Blut von der Klinge und stellte zufrieden anhand von Makuyas Gesichtsausdruck fest, dass dieser nun realisiert hatte, dass dies hier bitterer Ernst war. „Um zurück zum Thema zu kommen. Du wirst mir dabei helfen die Menschheit vor den böswilligen Vampiren zu schützen. Ich bin nicht der einzige Erzvampir. Auf jedem weiteren Kontinent gibt es einen. Einige davon sind besessen von dem Gedanken, allen Menschen in den Genuss der ewigen Schönheit und des ewigen Lebens zu bringen. Das darf aber unter keinen Umständen passieren! Denn du selbst wirst bald merken, dass es kein Segen ist, unsterblich zu sein“ „Aber...wieso ich? ",fragte Makuya nun zögernd, „Wie soll gerade ich dir helfen können?“ „Du bist nicht der erste und nur einer von Vielen.“ Dann stand er wieder auf. Er füllte den Kelch mit frischem Blut aus einem Krug, trank davon. „Ausserdem wirst du genug viel Zeit haben, um deinen Kampfstil zu verbessern und ihn bis ins kleinste Detail zu perfektionieren. Wir werden gemeinsam die Welt von allen machtgierigen Vampiren befreien und wir werden gemeinsam auch ein Mittel finden, selber wieder zu Menschen zu werden.“ Nun zog er sein eigenes Schwert, streichelte sanft mit seinen Fingern darüber und betrachtete es verträumt. „Sollte es sich jedoch als unmachbar herausstellen, kannst du getrost sein. Ich habe wenigstens die Mittel Vampire zu töten und wenn es sein muss auch meine eigenen Leute vor dem ewigen Elend zu bewahren. Dieses Schwert wurde alleinig dafür angefertigt.“ Er steckte die Klinge wieder in die Schwertscheide. Jetzt, da er gesagt hatte, was er zu sagen brauchte, betrachtete er Makuya, der ihm ruhig zuhörte und ihn nicht einmal in seiner Erklärungsrede unterbrach. Er konnte es nicht benennen, aber irgend etwas an diesem Jungen war speziell, obwohl er so durchschnittlich war, wie man nur sein konnte. Weder dick noch dünn. Weder hübsch noch hässlich. Weder klug noch dumm. Weder untauglich noch talentiert. Er gab die Suche nach der Herkunft dieser auffälligen Aura dieses unscheinbaren jungen Mannes auf, die ihn dazu verleitet hatte, ihn überhaupt anzusprechen und hier her zu nehmen. Takashi wandte sich zur Tür. „Komm. Ich bring dich zu Kurachi. Er wird dir das Anwesen zeigen und dich mit deinem neuen Zuhause vertraut machen.“ Er öffnete die Tür und wartete, dass Makuya sich aus dem Bett raus bewegte. Illustration zu diesem Kapitel: http://desu.de/raBJWdZ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)