Schneesturm von Eissee ================================================================================ Kapitel 5: Im Auge des Sturms ----------------------------- Es brannte. Diese Augen, die seine eigenen hätten sein können, brannten sich tief in sein Innerstes. Edward fühlte sich entsetzlich unwohl und ihm war schwindelig. Wie viel hatte der Andere gehört? Er wollte instinktiv aufspringen und wegrennen und doch konnte er sich keinen Millimeter mehr bewegen und war fast starr vor Angst und Zweifel. Ed war sich sicher, dass Al die Furcht in seinen Augen aufblitzen sehen und seine schnellere Atmung hören musste. Er fragte sich, ob sein Bruder die richtigen Schlüsse daraus ziehen würde. Alphonse starrte seinem Bruder unter sich unentwegt und doch ein wenig irritiert entgegen. Hatte er sich verhört? Der Jüngere grübelte angestrengt darüber nach, ob hinter Eds Worten irgendein tieferer Sinn stand oder ob es wirklich einfach nur die verworrenen und zusammenhangslosen Gedanken eines Fieberkranken waren. Das musste es sein, dachte Al. Zuerst hatte sein Bruder von ihm geträumt und im nächsten Moment vielleicht von Winry oder Rosé oder irgendeinem anderen Mädchen. Bei diesem Gedanken erwärmten sich Als Wangen ein klein wenig und ein Lächeln schlich sich unbemerkt auf seine Lippen. Sobald er sich dessen bewusst wurde, löste er seinen Blickkontakt mit dem Älteren, nahm sich das Tuch, welches auf Edwards Brust gelegen hatte und tauchte es wieder ins Eiswasser. „Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, was für hohes Fieber du haben musst. Da würden mir sicher auch alle möglichen Gedanken quer durch den Kopf fliegen.“, kommentierte Al nun die Worte seines Bruders. Edwards Anspannung löste sich daraufhin ein wenig und er ließ seine Hand mit einem hörbaren Entweichen seines unterdrückten Atems von seinem Gesicht gleiten. Sollte er so tun, als wüsste er gar nicht, was er im Halbschlaf gesagt hatte oder sollte er Alphonse in seiner Annahme bekräftigen, dass es am Fieber lag? „Ja, Al. Ich weiß auch nicht. In meinem Kopf dreht sich alles. Entschuldige.“, entschied Ed sich für Letzteres und versuchte krampfhaft nicht in die Richtung seines Bruders zu sehen, was jedoch kläglich fehlschlug, als dieser wieder die Stimme erhob. „Was ich dir noch erzählen wollte, Bruder! Winry hat mir übrigens mitgeteilt, dass der Colonel angerufen hat. Es ging um den Schneesturm.“, gab Al nun sein Wissen weiter und wrang das kalte Handtuch gründlich aus, ehe er es Ed wieder auf den Kopf legte. Dabei streiften seine Finger leicht über dessen Stirn und Alphonse stutzte kurz, ehe er seine Hand wieder zurückzog. War Edwards Stirn gerade kalt gewesen? „Der Colonel? Warum ruft er nicht selbst bei uns an?“, wunderte sich Edward und zitterte ein wenig bei der Berührung des eiskalten Stoffes auf seinem Kopf. „Hat er ja, aber so wie ich es verstanden habe, kam er mit seinem Anruf gar nicht erst zu uns durch.“, erklärte der Jüngere nachdenklich. „Aber bei Winry schon?“, hakte Ed misstrauisch nach und beobachtete seinen kleinen Bruder aus dem Augenwinkel. „Ja. Du weißt doch, dass sie sich mit solchen Dingen auskennt. Mit allem was Schrauben hat und das man auseinanderbauen kann und so. Da wird sie sicher auch das Telefon wieder zum Laufen bekommen haben.“, teilte Al ihm mit und Edward sah ein, dass er dem Anderen in dieser Hinsicht zustimmen musste. „Was hat der Colonel denn zu diesem Schneesturm gesagt?“, erkundigte sich Ed neugierig und richtete nun, entgegen seines eigenen Willens, seine volle Aufmerksamkeit auf seinen Bruder. Dieser schien über etwas nachzudenken, ehe er antwortete. „Bei dem Sturm handelt es sich offenbar nicht um ein gewöhnliches Unwetter natürlichen Ursprungs. Er soll durch eine alchemische Anomalie hervorgerufen worden sein. Ich habe aber keine Ahnung, was genau er damit meint.“ Edward versuchte über das eben Gesagte nachzudenken, was sich aber als äußerst schwierig herausstellte. Er hatte das bedrängende Gefühl, Alphonse würde ihm immer näher kommen. Dabei wusste er sehr wohl, dass dies eine rein subjektive Wahrnehmung war, die durch sein Schwindelgefühl ausgelöst sein musste, denn in Wirklichkeit bewegte sich Al kein Stück. Doch obschon Ed dies wusste, beeinflusste es ihn ungeachtet dessen in seinem Handeln, als er unwillkürlich ein Stück zurückwich. Diese, wenn auch nur sehr kleine Bewegung, fiel Alphonse auf und er hob seine Hand vorsichtig mit der Absicht, noch einmal Edwards Temperatur zu überprüfen. „Jedenfalls sagte er auch, dass wir uns das mal ansehen sollen.“, erklärte Al weiterhin, als er die Wange seines Bruders sacht berührte. Dieser geringe Kontakt genügte schon und Ed fühlte sich, als hätte man ihn mit Benzin übergossen und anschließend angezündet. Heiß, dachte Edward, den erneut der Drang überkam zurückzuweichen und Al von sich zu stoßen. Doch dazu kam er nicht, da sein Bruder ihm im gleichen Augenblick das nasse Tuch förmlich vom Kopf riss und ihm seine glühende Hand auf die Stirn legte. Edward spürte nur noch diese Hitze die von dem Anderen ausging und gleichzeitig durchfuhr ihn ein Zittern. Hitze und Kälte schienen einen unerbittlichen Kampf in seinem Innern auszutragen. Ed hätte fast nicht mitbekommen, was Al zu ihm sagte. „Du bist eiskalt! Außerdem zitterst du fürchterlich, Bruder. Dabei warst du vorhin fast am Verbrennen!“, brachte der Jüngere mit besorgter Stimme hervor und im selben Moment wurde es ihm bewusst: „Du hast Schüttelfrost. Das ist nicht gut. Ich lasse dir sofort ein heißes Bad ein, das sollte dir helfen dich wieder aufzuwärmen.“ Alphonse sprang sofort auf und wollte eben Gesagtes sogleich in die Tat umsetzen, als er von einer schwachen Hand, die nach seinem Ärmel griff, aufgehalten wurde. Fragend blickte er zu dem Kranken hinab, der ihm mit halb geschlossenen Augen und immer noch zitternd entgegensah. „Nein, ich…ich will nicht baden.“, sagte Ed mit leiser Stimme und sein Griff um Als Handgelenk, welches gegen seine frostigen Finger selbst durch den Stoff wie Feuer brannte, wurde etwas bestimmter. Welche Entspannung ein Bad manchmal auch bringen konnte, war es momentan das Letzte was der Ältere wollte. Vielmehr wollte er etwas ganz anderes. „Kannst nicht du mich wärmen?“, kam es geflüstert und zerknirscht aus Edwards Richtung. Stutzend, aber in seinem Vorhaben innehaltend, betrachtete der Jüngere seinen Bruder auf dem Sofa mit abschätzender Neugier und dachte über seine Worte nach. Edward konnte diesen goldenen Augen nicht lange standhalten und wandte seinen Blick beschämt ab. Was hatte er nun schon wieder gesagt? Hätte er Alphonse nicht einfach gehen lassen, sich in die mit heißem Badewasser gefüllte Wanne setzen und seinen Mund halten können? Was machte das Fieber nur mit ihm? Was machte sein Bruder mit ihm? Ehe Edward groß darüber nachdenken konnte, was ihm in seiner jetzigen Situation ohnehin schwerfiel, bewegten sich seine Lippen erneut ohne sein Zutun. „Bitte, Al.“, wisperte Ed und hätte sich für seinen beinahe flehenden Tonfall fast auf die Zunge gebissen. Doch entgegen all seinen Erwartungen willigte Al ihm ein. „Das kann ich natürlich tun, auch wenn ich es lieber hätte, wenn du wenigsten einmal auf mich hören würdest.“, scherzte Alphonse und gab dem Anderen lächelnd mit einer Geste zu verstehen, ihm auf dem Sofa etwas Platz zu machen. Perplex blinzelte Ed ihm entgegen, ehe die Worte zu ihm durchsickerten und er sich mit pochendem Herzen noch dichter nach hinten an die Couchlehne drückte. Mühevoll versuchte Edward seinen Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen, versagte aber kläglich, als sich sein Bruder neben ihm niederlies und ihn in seine Arme schloss. „Ich hoffe nur, ich werde dadurch nicht auch noch krank.“, überlegte Al kurz nachdenklich, schüttelte dann jedoch energisch den Kopf. „Ach was, selbst wenn, immerhin habe ich dir dann ein wenig geholfen.“, sprach er, als er den frierenden Körper des Anderen, der seltsam still geworden war, an sich drückte und feststellen musste, dass dies ebenso eine neue Erfahrung für seinen eigenen Körper war. Früher waren sich die Brüder oft sehr nahe gewesen, aber seitdem Als Seele in seine richtige Hülle wiedergekehrt war, war dies das erste Mal, dass er den Älteren so nah bei sich spürte. Es war ein schönes Gefühl. Alphonse lächelte bei diesem Gedanken leise in sich hinein. Es war wirklich ein schönes Gefühl gebraucht zu werden und, was er sich zusätzlich eingestehen musste, es war ein wunderbares Gefühl körperliche Nähe zu spüren. Edward hingegen verschlug es wortwörtlich die Sprache. Er hatte einfach nicht damit gerechnet, dass Al so bereitwillig seiner albernen Bitte nachkommen würde. Doch dieser, so wusste Ed, war einfach viel zu gutmütig und wollte nur das Beste für seinen kranken Bruder. Al hatte keine perfiden Hintergedanken wie er selbst. Doch von ebensolchen Gedanken geleitet, schlang nun auch Edward seine Arme fest um den warmen Körper des Jüngeren, als wolle er ihn nie mehr gehen lassen. Er konnte sich nicht dagegen wehren. In diesem Moment wollte Edward das auch gar nicht mehr. Er wollte einfach nur Als Nähe spüren ohne sich dabei schlecht fühlen zu müssen. Ja, er wollte diese Hitze spüren, die ihn immer wieder mit sich riss und drohte ihn absolut wahnsinnig werden zu lassen! Genau mit diesem Wahnsinn schien auch die Kühnheit Edwards überhand zu nehmen, als er seine zitternden, kalten Finger forsch unter Als Pullover an dessen warme Haut schob. Alphonse erschrak ob der plötzlichen eiskalten Berührung und zuckte merklich zusammen, versuchte aber sich daraufhin wieder zu entspannen, war es doch nur logisch, dass Edward seine kalten Hände an ihm wärmen wollte. Obwohl Al allerdings nicht genau wusste, was es zu bedeuten hatte, dass Edwards Finger nun fast sanft über seinen Rücken strichen. Lag dieses merkwürdige Verhalten wirklich nur am Fieber und am Schüttelfrost? Auch wenn es dem Jüngeren äußerst merkwürdig vorkam, was sein Bruder da tat, gefiel ihm das Gefühl an sich, dass es in ihm auslöste, da es ihm völlig unbekannt war. Während sich Alphonse bei dieser Berührung nichts weiter dachte, rasten in Eds Kopf hingegen tausende Gedanken wild umher. Er hatte alle Mühe ihnen standzuhalten, diesen schrecklich widerwärtigen Verlockungen, die sein Gehirn ihm farbenprächtig präsentierte. Es zeigte ihm vor seinem inneren Auge alle nur erdenklichen Dinge, die er mit seinem ach so naiven und leichtgläubigen kleinen Bruder jetzt gerne tun würde. Al war so nah bei ihm, dass dieser nicht einmal die Chance hätte wegzulaufen oder sich zu wehren, wenn Edward ihn jetzt hier und gleich... Nein! Innerlich zerrissen erschrak Edward entsetzlich vor seinen eigenen bösartigen Gedanken. Wie konnte er nur so schlecht von Al denken? Mit enormer Willenskraft schaffte Ed es seine Finger von Al zu lösen. Nein. Er durfte und er würde diesem grauenhaften Verlangen nicht nachgeben. Er würde Alphonse niemals wehtun. Niemals. Müde und erschöpft von seinen innerlichen Konflikten sank Edward langsam aber immer tiefer in einen traumlosen Schlaf. Als Ed schließlich eingeschlafen war, wand Alphonse sich vorsichtig, bedacht darauf den Älteren nicht aufzuwecken, aus der Umarmung und musterte sein friedliches Gesicht. Er schien wirklich zu schlafen, denn sein Zittern hatte nachgelassen und auch seine Stirn fühlte sich nicht mehr so eisig an. Dennoch kam Al nicht umhin immer noch besorgt um seinen Bruder zu sein und hoffte, dass dieser einen erholsamen Schlaf haben würde. Mit einem kleinen Seufzer wandte sich Alphonse zum Gehen und machte sich daran, die Schneemassen im oberen Stockwerk zu beseitigen. Mit einem kleinen Murren erwachte Ed einige Stunde später wieder aus seinem Schlaf. Diesmal war dieser sehr angenehm gewesen, denn Edward fühlte sich schon wesentlich besser und das Gefühl verstärkte sich sogar noch, sobald ihm ein sehr appetitlicher Duft in die Nase gelangte. Neugierig öffnete er seine Augen und erblickte sogleich eine dampfende Suppenschale sowie eine ebenfalls heiße Teetasse. Grinsend und mit knurrendem Magen setzte der Blonde sich langsam auf und bemerkte zufrieden, dass auch sein Schwindelgefühl endlich vorüber war. Hatte er seine Krankheit endlich auskuriert? Ohne vorerst einen weiteren Gedanken daran verschwenden zu wollen, nahm Ed die Schüssel voll mit lecker duftender Suppe hungrig in die Hände. Es war Hühnersuppe, stellte er lächelnd fest. Ja, das sah Al mal wieder ähnlich, wenn er einem Kranken Hühnerbrühe servierte, dachte Edward. Sein Bruder war immer so darauf bedacht, es allen um ihn herum recht zu machen und immer das Richtige zu tun, dass er dabei nur selten an sich selbst dachte. Wieder in Gedanken versunken, aß Ed langsam seine Suppe und nippte vorsichtig an seinem Tee. Ja, sein kleiner Bruder war so selbstlos und uneigennützig, dass dieser die Intentionen des Älteren nicht einmal in seinen schlimmsten Träumen erahnen würde können. Wie sollte er auch? Das gab Edward aber noch lange nicht das Recht ihn auszunutzen. Nachdem er seine Tasse geleert hatte, stellte Ed sie zurück auf den kleinen Tisch vor ihm und in genau diesem Augenblick hörte er auch etwas vom oberen Stockwerk die Treppen herunterkommen. Innerlich wappnete Ed sich und atmete tief durch. Er musste unbedingt versuchen in Als Gegenwart die Ruhe zu bewahren und sich wie immer zu benehmen. Das Fieber konnte er jetzt nicht mehr als Grund vorschieben. Im Wohnzimmer angekommen begrüßte Alphonse den Anderen. „Dir scheint es endlich besser zu gehen, Bruder. Das freut mich und mein Essen scheint dir auch geschmeckt zu haben.“, stellte Al vergnügt mit einem Blick auf das leere Geschirr fest und lächelte Ed entgegen. „Ja, danke. Ich fühle mich auch wieder besser.“, bedankte Ed sich bei dem Jüngeren, der nun die Couch umrundete, vor ihm zum Stehen kam und ihn ansah. „Ich werde jetzt losgehen, um die Quelle dieses Schneesturms ausfindig zu machen. Wenn es etwas mit Alchemie zu tun hat, wie der Colonel sagte, werde ich das sicherlich beheben können und dann hat das Frieren ein Ende.“, erklärte er jetzt seinem älteren Bruder. Dieser erinnerte sich schlagartig wieder daran, was der Andere ihm über den Sturm erzählt hatte, hatte er es in diesem Moment auch nicht wirklich wahr genommen, da seine Gedanken mit anderen Dingen beschäftigt gewesen waren. Reuevoll schluckte Edward schwer bei der Erinnerung daran. Es hinderte Ed aber nicht daran nun voller Tatendrang aufzuspringen. „Also gut! Dann lass uns losgehen! Mich interessiert es ungemein, was das alles mit Alchemie zu tun hat!“, freute Ed sich schon endlich eine sinnvolle Ablenkung gefunden zu haben, doch machte ihm Al einen Strich durch die Rechnung. „Nein, du bleibst hier, Bruder. Du bist gerade erst wieder genesen und ich lasse dich jetzt sicher nicht nach draußen in diesen Schneesturm, nur damit du anschließend wieder krank im Bett liegst.“, erklärte ihm Alphonse und legte dem Anderen beschwichtigend die Hände auf die Schultern. „Außerdem wirst du, wenn es um Alchemie geht, mir leider eh nicht viel helfen können. Tut mir leid.“, entkräftete Al Edwards Elan und schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. Das nahm Ed tatsächlich den Wind aus den Segeln und er ließ sich beleidigt wieder auf das Sofa fallen. „Du hast vermutlich Recht, aber es interessiert mich trotzdem. Außerdem mache ich mir Sorgen, wenn du ganz alleine gehst. Also lass mich mitkommen!“, bettelte Ed seinen Bruder ein wenig an. Al ließ sich seufzend vor ihm in die Hocke sinken und legte ihm seine Hände auf die Knie. Dabei spürte er deutlich warme Haut an seiner rechten und hartes, kaltes Metall an seiner linken Hand. Es war für ihn erstaunlich, wie sich zwei Knie, die sich normalerweise gleich anfühlen sollten, sich bei seinem Bruder so merkwürdig unterschiedlich anfühlten. „Sei bitte nicht schon wieder so stur, Bruder. Ich komme schon alleine klar. Hör bitte nur dieses eine Mal auf mich, ja?“, versuchte Al dem Älteren mit Nachdruck begreiflich zu machen und dass er sich um ihn sorgte und er ihn lieber hier im Haus als draußen im Schnee wusste. Seufzend ergab sich Edward schließlich. „Also wenn es dir so wichtig ist, dann bleibe ich hier.“, versprach er Alphonse und lehnte sich in der Couch zurück. „Danke.“, flüsterte Al ihm entgegen, als dieser sich wieder erhob und seinem Bruder dankbar einen kleinen unschuldigen Kuss auf den Kopf hauchte. Edward hätte es fast nicht bemerkt, so leicht und vage war die Berührung. Doch sobald es durch seinen müden Geist hindurchdrang, wusste er, dass die Sonne abermals Feuer nach ihm spie. Alphonse machte es ihm wahrlich nicht einfach sich zu kontrollieren. Doch ehe er noch weiter darüber nachdenken konnte, war Al schon wieder ins Obergeschoss verschwunden und bahnte sich einen Weg über die Dachfenster nach draußen und machte sich auf den Weg. Ed blieb mit seinen Gedanken allein zurück. Al musste schwer gegen den wehenden Sturm ankämpfen, der zwar etwas an Stärke verloren hatte, nicht aber seine schneidende Kälte. Einige Schritte vom Haus entfernt versuchte er sich zu orientieren. Alles sah so unwirklich aus. Überall türmten sich Hügel auf wo keine hätten sein sollen und die Umgebung glich eher einer Wüste aus Eis und Schnee als einer grünen Hügellandschaft. Schützend zog Alphonse sich seine Kapuze noch tiefer und hielt sich schützend den Am vor das Gesicht. Dem Wind nach zu urteilen, musste der Sturm seinen Ursprung im Norden haben und Al erschien es logisch, sich dem Wind zu stellen und diese Richtung einzuschlagen. Langsam aber stetig trotzte er der eisigen Witterung. Es war schwierig für Al in diesem Schneetreiben voran zukommen, da er mit jedem Schritt fast bis zum Oberschenkel im Schnee einsank und ihm die schlechte Sicht zu allem Überfluss auch die Orientierung erschwerte. Da Alphonse aber nicht umkehren würde, bis er die Ursache für all das gefunden hatte, kämpfte er sich mühselig weiter bis er auf einmal ein merkwürdiges Tosen vernahm, dass er so noch nie zuvor gehört hatte. Neugierig erhob er seinen Blick und hätte Al nicht Bein tief im Schnee gesteckt, wäre er wohl vor atemlosem Erstaunen geradewegs umgekippt. In einigen hundert Metern Entfernung türmte sich vor ihm dröhnend ein wahrhaft mächtiger Tornado auf, der Eis und Hagel mit sich riss. Mit großen Augen starrte Al auf das Naturschauspiel, das sich ihm hier bot. Es war auf seine ganz eigene Weise faszinierend und zugleich auch sehr beängstigend. Vorsichtig versuchte der Blonde sich zu nähern. So viel er über Tornados wusste, bewegten sie sich mit rasender Geschwindigkeit und verschlangen auf ihrem Weg ausnahmslos alles, was ihnen in die Quere kam und rissen es mit sich, bis sie es irgendwann wieder ausspien und es irgendwo hart zu Boden ging. Ein Mensch würde so etwas auf keinen Fall überleben. Doch war das hier wirklich ein normaler Tornado? Alphonse bezweifelte es, denn dieser hier bewegte sich kein Stück vom Fleck und er spürte auch nicht, dass er in sein Innerstes gesogen wurde. Immer näher kam er jetzt der tosenden Gefahr und plötzlich fiel ihm noch etwas anderes ins Auge. Dort wo der Wirbelsturm den Boden berührte, befand sich keine dichte Schneedecke. Al runzelte die Stirn. Für dieses Phänomen hatte er keine plausible Erklärung. Verwundert und über alle Maßen interessiert überquerte er die letzte Distanz zwischen ihm und dem Tornado und stapfte aus dem Schnee heraus und auf das freie Feld vor ihm. Sofort bemerkte Al auch, dass die Temperatur um ihn herum deutlich anstieg. Stand er wirklich inmitten eines Wirbelsturms? Verwirrt richtete Al seinen Blick nach oben und musste, als er die wirbelnde Luft aus Eis und Schnee sich spiralförmig nach oben winden sah, ehrfürchtig feststellen, dass er sich tatsächlich und im wahrsten Sinne des Wortes im Auge des Sturms befand. Al fand, dass dieser Anblick bizarrer Weise sehr beruhigend auf ihn wirkte. Sich von diesem bemerkenswerten Gebilde losreißend, sah er sich nun im Innern des Sturms nach einem Hinweis auf die Beteiligung von Alchemie um. Seine Augen streiften über umgestürzte Bäume, entwurzelte Sträucher und… Alphonse hielt den Atem an. Waren das etwa Menschen? Bestürzt eilte er zu den reglosen Körpern am Boden, die er in einiger Entfernung ausmachen konnte. Ängstlich kniete Al sich auf den Boden, streckte seine Hand nach dem Hals eines jungen Mannes aus in der Hoffnung, irgendein Lebenszeichen zu spüren. Doch Al spürte nichts. Da war kein Puls an seinen Fingern, der lebendig unter der Haut zuckte, sondern nur Kälte. Nie zuvor hatte Alphonse einen toten Menschen berührt und das Gefühl, dass ihn dabei überkam, war sehr bedrückend, legte sich schwer auf sein Herz und schnürte ihm die Brust zu. Er konnte nichts mehr für diese Menschen tun. Doch warum waren sie überhaupt hier? Hatten sie etwas mit dem Schneesturm und dem Tornado zu tun oder waren sie nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen? Al wusste es nicht und noch weniger wusste er, was er nun tun sollte. Er konnte nichts finden was im Zusammenhang mit einer Transmutation stand und somit hatte er auch keine Ahnung, wie er das Problem beheben konnte. Vielleicht sollte er seinen Bruder diesbezüglich um Rat fragen. Frustriert und mit schlechtem Gewissen diese unglücklichen Menschen hier zurückzulassen, machte Al sich auf den Rückweg. Er folgte seinen eigenen Fußspuren, die zum Großteil bereits wieder zugeschneit waren, zurück nach Hause. Edward war gerade dabei ihre Betten frisch zu beziehen, als er hörte, wie das Dachfenster geöffnet wurde und Al mit einem lauten Rumpeln heruntersprang und das Fenster hinter sich wieder schloss. Innerlich wappnete sich Ed erneut Al gegenüberzutreten, als er sich nach ihm umdrehte und fragen wollte, wie es gelaufen war. Er hielt jedoch inne, als er in Als betrübtes Gesicht blickte. „Al! Was ist denn passiert?“, fragte der Ältere ernsthaft besorgt, schmerzte es ihn doch sehr den Anderen so traurig zu sehen. Da sein Gegenüber ihm nicht antwortete und nur leeren Blickes zu Boden starrte, entschied Ed sich mutig etwas näher zu treten, bis er direkt vor dem Jüngeren stand. „Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst.“, ermutigte Ed ihn und warf einen kurzen Blick aus dem Fenster. Der Sturm hatte sich noch nicht gelegt und so musste Edward davon ausgehen, dass Al die Ursache nicht gefunden hatte oder zumindest nichts dagegen hatte tun können. Vorsichtig zog Ed seinen Bruder in einer sanfte Umarmung, auch wenn er sich dabei sehr unwohl fühlte und es ihn enorme Anstrengung kostete ruhig zu bleiben, so wollte er Al doch Trost spenden. Al zögerte auch nicht lange und drückte Ed an sich. Es war so gut jemanden zu haben, an den man sich anlehnen konnte und der für einen da war. „Ich habe…“, begann Al zittrig zu erzählen, korrigierte dann aber seinen Satz. „Ich meine ich war…im Sturm. Es ist eigentlich eher ein Tornado aus Eis.“, flüsterte Al und Ed hörte ihm aufmerksam zu. „Ich konnte die Ursache für dieses Phänomen nicht finden, aber da waren…Menschen. Sie waren alle tot.“, beim letzten Wort biss sich Al auf die Lippen und kleine Tränen bildeten sich in seinen Augen, die seine Wangen leise hinabrollten, als er blinzelte. Dies blieb von Edward nicht unbemerkt und er schloss seinen kleinen Bruder noch fester in seine Arme, da er wusste, wie sehr solche Geschehnisse dem Jüngeren zusetzten. Wie automatisch drückte Ed sein Gesicht an Als Hals. „Das ist schrecklich, Al. Es tut mir so leid, dass du das sehen musstest.“, versuchte er ihn zu beruhigen, wobei er selbst immer unruhiger wurde, als seine Lippen die zarte Haut an Als Hals streiften. Er spürte deutlich dessen Pulsschlag und wie einige Haarsträhnen seine Wange kitzelten. Edward musste schwer schlucken und ohrfeigte sich gedanklich selbst dafür, wie er sich dabei erwischte, diese eigentlich tröstend gemeinte Geste schamlos auszunutzen. Alphonse spürte die leichte Berührung seines Halses und dachte kurz daran, dass Ed so etwas zuvor noch nie getan hatte, nahm aber an, dass er es mit der Absicht tat, dem Jüngeren Trost zu spenden. Unter dieser Berührung fühlte Al auch seinen eigenen Puls schlagen und seine Gedanken sprangen zurück zu den leblosen Menschen, bei denen er diesen nicht mehr gespürt hatte. Warum hatten sie sterben müssen? Hätte Alphonse sie retten können, wenn er da gewesen wäre? So in seinen Gedanken versunken, bemerkte Al nur vage, als sein Bruder wieder zu zittern begann und schlagartig waren all seine Gedanken wieder bei ihm. „Du zitterst ja immer noch, Bruder! Diesmal stecke ich dich aber in ein heißes Bad und keine Widerrede!“, befahl Al und drückte den Älteren bestimmt von sich, der ihn etwas perplex und wie aus seinem eigenen Traum gerissen, ansah. Er hatte gezittert? Dabei war er sich sicher, dass sein Fieber längst zurückgegangen war. Zumindest das krankheitsbedingte Fieber, dachte Ed. Im Bad erklärte Al seinem Bruder genau, was er in dem Tornado gesehen hatte und ließ ihm nebenbei das Wasser ein, welches, wie er bemerkte, eher kalt als heiß war. Dieses Problem behob er allerdings mit einem kurzen Handschlag und grellblauen Blitzen und kurz darauf stieg heißer Dampf aus der Badewanne empor. Gedankenverloren beobachtete Edward ihn dabei und erinnert sich zurück, als er selbst kaltes Wasser unbeabsichtigt zum Kochen gebracht hatte. Solche Dinge musste er nun Al überlassen. „Und da waren absolut keine Hinweise auf Alchemie zu finden? Nur die…Menschen und sonst nichts?“, hakte der Ältere noch einmal genau nach. „Nein, nichts. Naja, es war sehr warm im Inneren des Wirbels, aber ich wüsste nicht in welchem Zusammenhang das stehen sollte.“, fügte Al noch zu seinen Erläuterungen hinzu. „Warm also…“, grübelte Edward vor sich hin und betrachtete dabei das warme Wasser vor sich. Es musste eine Erklärung dafür geben. „Ich lasse dich dann mal alleine, Bruder.“, verabschiedete sich Al aus dem Badezimmer, als Ed sich gedankenverloren begann auszuziehen und in die Wanne stieg. Das heiße Wasser vermochte jedoch in keiner Weise sein erhitztes Gemüt zu kühlen. Ed versuchte sich auf die Lösung des Schneesturm-Problems zu konzentrieren, konnte es aber nicht verhindern, dass seine Gedanken immer wieder zu seinem Bruder abschweiften. Warm. Das Wasser in dem er saß, war durch Schwingungen erhitzt wurden, durch Bewegungen. „Luftbewegungen…“, dachte Ed laut nach und versuchte sich zu erinnern, was er einmal über Wetterentstehung und Luftbewegungen gelesen hatte. „Wenn warme Luft auf kalte Umgebungsluft prallt, kondensiert diese zu Schnee…“, erinnerte er sich plötzlich. Was hatte Al gesagt? Er hat im Auge des Sturms tote Menschen gefunden, die eiskalt waren und doch war die Temperatur im Inneren höher als außerhalb des Tornados gewesen. Schlagartig wurde Edward etwas bewusst. „Die haben ihre Körpertemperatur genutzt und die Umgebung erhitzt. Dadurch entstand ein starkes Hochdruckgebiet, dass mit der umgebenden kalten Luft zusammenprallte und diesen Sturm entstehen ließ!“, prasselte die Erkenntnis nur so auf ihn hernieder. Wie vom Blitz getroffen, sprang Ed aus der Wanne und war schon auf halben Weg durchs Zimmer, als er bemerkte, dass er sich doch lieber etwas anziehen sollte. Edward fand Al auf seinem Bett sitzend und mit der Decke über dem Kopf in ihrem Schlafzimmer. Verwundert darüber, was dieses Verhalten zu bedeuten hatte, durchquerte Ed das Zimmer, um seinem Bruder die Neuigkeiten zu überbringen. In dem Moment, als er vor Al stand, erhellte ein greller Lichtblitz den Raum und kurz darauf ertönte ein ohrenbetäubendes Donnern. Gleichzeitig durchfuhr auch Alphonse ein starkes Zucken. Edward hingegen musste lächeln und setzte sich neben seinen kleinen Bruder, der auf Gewitter nicht sonderlich gut zu sprechen war. „Hör mal Al. Ich habe nachgedacht und habe eine Idee, wie wir diesen Sturm kleinkriegen könnten.“, fing Edward leise an zu erzählen und berichtete Al von seinen Schlussfolgerungen, der ihm aufmerksam zuhörte. „Das heißt, ich muss die Luft im Inneren nur abkühlen? Also genau das Gegenteil von dem, was ich mache, wenn ich Wasser erwärme?“, fragte Al noch einmal nach, nachdem er den Gedanken seines Bruder zu Ende gehört hatte. Dieser bestätigte dies mit einem Nicken. „Genau. Dann sollte sich der Sturm von allein wieder legen.“, diese Worte ließen ein Lächeln auf Als Gesicht erscheinen, hatte er doch gewusst, dass sein Bruder sicher auf eine Lösung kommen würde. Doch so sehr er sich auch darüber freute, machte ihm das Gewitter seinen Plan, sofort loszugehen und eben Gesagtes in die Tat umzusetzen, zunichte. Ein erneutes lautes Donnergrollen veranlasste Al näher zu Edward zu rücken und diesen auch unter seine Decke zu lassen. Beschützend legte der Ältere ihm einen Arm um den Rücken und Edward versuchte ruhig zu bleiben indem er sich wirsch auf der Unterlippe herumbiss. Alphonse lehnte sich dankend an den Älteren an. Gewitter machten ihm manchmal einfach Angst, doch Edward machte sich deswegen nicht lustig über ihn, nein, er tat genau das, was ein älterer Bruder nun einmal tun sollte. Nachdenklich ging Al den heutigen Tag noch einmal durch und unwillkürlich blieben seine Erinnerungen an den zwei Ereignissen hängen, als sich die Brüder umarmten. Unten auf dem Sofa und erst vorhin hier oben im Zimmer. Beide Male schien ihm der Ältere ein verändertes Verhalten aufzuweisen. Er hätte ihn gerne direkt darauf angesprochen, wusste aber, dass Ed ihm dann vermutlich erst recht nichts erzählt hätte. Als Hand fand ihren Weg zu seinem Hals, dort, wo er heute die Lippen des Anderen ganz flüchtig gespürt hatte. Insgeheim drängte sich ihm die Frage auf, wie sich wohl ein richtiger Kuss anfühlte. Alphonse hatte bereits bei einigen Menschen gesehen, wie diese sich geküsst hatten, hinzu kamen die seltsamen Worte seines Bruders als er mit Fieber auf dem Sofa gelegen hatte. All das formte sich in Als Kopf zu einer Frage. „Bruder? Wie…wie fühlt sich ein Kuss eigentlich an?“, kam es nun schüchtern über Als Lippen und ehe Edward etwas hätte sagen können, fügte er hinzu: „Ich meine, ich frage dich das, weil du und Winry…naja ihr habt euch ja immerhin öfters geküsst. Ich dachte, dass du mir dann ja am ehesten erklären könntest, wie sich das wohl anfühlt. Ich versuche ja so viele Erfahrungen wie möglich in Sachen Gefühle zu sammeln seitdem ich das wieder kann. Das verstehst du sicher.“, versuchte Al seine so plötzliche Frage zu erklären und hoffte, dass Edward es nicht falsch verstand. Alphonse bekam allerdings nicht mit, wie Ed sich zunehmend anspannte. Mit so einer Frage hatte er in diesem Moment überhaupt nicht gerechnet und sie kam ihm aufgrund ihrer Nähe gar nicht so unschuldig vor, wie Al es beabsichtigt hatte. „Ich weiß nicht…das…das ist eine schwierige Frage.“, begann Ed sehr nervös und wusste gar nicht so recht, was er seinem Bruder nun erzählen sollte. Er wusste, dass Al solche Erfahrungen noch nicht gemacht hatte und kam sich angesichts dieser Tatsache entsetzlich schuldig vor, da er den Frevel begangen hatte, Als Lippen ohne dessen Wissen zu entweihen. „Ja, das glaube ich. Ich verstehe, wenn man das schlecht beschreiben kann. Man wird es wahrscheinlich ohnehin erst richtig verstehen können, wenn man es selbst erlebt.“, stimmte Alphonse seinem Bruder zu, als er merkte, dass dieser nicht so recht wusste, wie er es ihm erklären sollte. Edward lächelte gequält und wusste durch seine ganzen wirren Gefühle hindurch nicht mehr, was er noch dagegen tun sollte. Er wusste was er wollte und nicht durfte. Er kannte die Grenzen zwischen Regeln und Verboten; zwischen Richtig und Falsch. Doch was nützte es ihm in diesem Moment? Was nützte die Stimme in seinem Kopf, die immerzu Nein schrie, wenn sein Herz ihn mit aller Gewalt vom Gegenteil zu überzeugen versuchte? Jenes Herz, das auch jetzt wie wild in seinem Inneren tobte und ihn zu Dingen trieb, die völlig irrational waren. „Al.“, flüsterte der Ältere bedächtig, woraufhin der Angesprochene neugierig zu Ed aufsah und ihm die Decke vom Kopf rutschte, unter der er sich verkrochen hatte. Ein weiterer Blitz erhellte Eds Gesicht und reflektierte in seinen Augen, welche mit Leidenschaft brannten, als er seine Hand zu Als Wange hob, mit seinem Daumen vorsichtig einige Haarsträhnen beiseiteschob und sanft darüberstrich. So hartnäckig die Stimme in seinem Kopf auch an ihm nagte, sie hatte keine Macht mehr über ihn. Langsam senkten sich seine Augenlider ein wenig während die Distanz zwischen den beiden Brüdern immer mehr dahinschmolz. Edwards Herz schlug unaufhörlich und in ungesundem Tempo in seiner Brust, als es jäh für einen unendlich langen Augenblick auszusetzen schien, als sich sein Mund auf die süßen Lippen seines jüngeren Bruders legten und er mit fiebrigem Blick Als goldene Augen fixierte. Auch wenn Ed die Luft anhielt, war er sich sicher, dass er selbst dann nicht mehr hätte atmen können, wenn er es gewollt hätte. Es war überaus anstrengend für Edward sein letztes bisschen Verstand zusammen zu kratzen und sich davon abzuhalten noch Schlimmeres zu tun. Er durfte sich nicht von diesem Feuersturm verführen und mitreißen lassen. Doch Edward war bereits verloren. Er befand sich längst im Auge des Sturms. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)