The first time - I meet your Parents von SarahSunshine (Naruto x Sakura) ================================================================================ Kapitel 1: The Date ------------------- „Sakura-chan~?“ Die Stimme von Naruto Uzumaki hallte durch die kleine Zwei-Zimmer-Wohnung, in der er gemeinsam mit seiner Freundin Sakura Haruno bereits seit zwei Jahren lebte und glücklich war. „Im Badezimmer“, erhielt der junge Mann als Antwort aus genanntem Raum und steuerte eben diesen an. Am Waschbecken vor dem Spiegel stand Sakura. Ihr hübsches rosa Haar zu einem Zopf gebunden, in ihrem schwarzen Schlafshirt und einer Boxershorts von ihm mit der Zahnbürste im Mund. Langsam trat er hinter sie und legte seine großen Hände an ihre schmale Hüfte. Sakura spuckte die Zahnpasta in das weiße Porzellanbecken und spülte mit Wasser nach, ehe sie sich an den Oberkörper ihres Freundes lehnte und einen Moment entspannt ihre müden Augen schloss. „Du riechst gut“, murmelte der Blonde in das Ohr seiner Freundin und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Du bist angetrunken, huh?“, stellte sie fest, als sie die leichte Rötung seines Gesichts ausmachte. Sie kannten sich auch schon lange genug, dass die junge Frau so etwas bemerkte. Außerdem stieg der Geruch von Alkohol in ihre Nase, woraufhin sie diese leicht rümpfte. „Nur ein bisschen“, antwortete der Blauäugige und grinste verschmitzt. Und obwohl er öfter und gerne grinste, war dieses eben ein anderes. In ihrer Beziehung hatten sie bereits viele der Charakterzüge des anderen kennengelernt und seit sie zusammen wohnten, fielen auch Gewohnheiten mehr auf. „Sasuke und du habt wohl ein paar Gläschen zu viel getrunken.“ Die Rosahaarige drehte sich direkt zu Naruto um und klatschte liebevoll auf seine Wange. Sein Grinsen blieb bestehen. „Putz deine Zähne und komm dann ins Bett. Es ist spät“, hauchte sie und ging an ihm vorbei. Immerhin war es schon kurz vor Mitternacht, und dass sie müde war, sah man ihr an. Der Uzumaki sah ebenfalls nicht mehr ganz fit aus, was vielleicht auch am Alkoholeinfluss liegen konnte. Sakura verschwand jedenfalls schon mal im gemeinsamen Schlafzimmer und kuschelte sich in das große Bett unter die Decke, während Naruto sich im Bad die Zähne putzte und aus seinen Klamotten schlüpfte. Dann trottete er zielstrebig ins Schlafzimmer. Irgendwie schaffte er es, ohne sich irgendwo zu stoßen oder über irgendwas zu stolpern, auf den Platz unter der Decke neben seiner Freundin. Er schlang seinen Arm um ihren Körper und zog sie dicht an sich. Sein Atem roch nun nicht mehr nach Bier und anderen alkoholischen Getränken, sondern nach Menthol, was die junge Frau einen Deut zufriedener stimmte. Es war einfach nicht angenehm, wenn ihr Freund nach Alkohol roch oder schmeckte – war ihrer Meinung nach auch vollkommen verständlich. Sie schmiegte sich mit ihrem Rücken an seine Brust und verhakte ihre Finger mit seinen. Naruto bettete seinen Kopf in der Kuhle zwischen ihrer Schulter und ihrem Hals und gab ihr sanfte, kleine Küsse auf ihre weiche Haut. „Übrigens: Meine Eltern kommen am Wochenende zum Essen“, murmelte der Blondhaarige leise, als er die perfekte Position dann endlich gefunden hatte. Ein wohliges Seufzen kam über seine Lippen. Wie er so entspannt da lag, mit seiner Freundin im Arm, nach einem harten Abend, brauchte er nicht lange, um einzuschlafen. Doch die Rosahaarige neben ihm hingegen war nicht sonderlich begeistert von dieser Nachricht. Sie hatte ihre grünen Augen geweitet, wollte sich zu ihrem Freund umdrehen und ihn am liebsten eine überbraten, da es bereits Donnerstag war und er es nicht für nötig befunden hatte, sie früher darüber zu informieren. Aber sein Griff war eisern. Also konnte sie nichts tun, als aus dem Fenster in den dunklen Himmel zu starren. Bisher hatte sie die Eltern ihres Freundes noch nicht einmal kennengelernt. Fotos hatte sie gesehen, mehr aber auch nicht. Und dann überfiel er sie einfach so mitten in der Nacht mit dieser Nachricht. Sie würde dieses Essen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überstehen. Bei ihrem letzten Freund ging es dermaßen schief, dass sie sich danach mit der angefangenen Weinflasche betrinken musste, um den Abend noch halbwegs gut enden zu lassen. Wahrscheinlich konnte man sie nicht gerade als Musterschwiegertochter bezeichnen. Sie konnte nicht kochen, hielt den Haushalt auf dem minimalsten Grad instand und war ab und an ein wenig aufbrausend. Deswegen war sie ganz froh, dass Naruto in ihrer bereits dreieinhalbjährigen Beziehung noch nie darauf bestanden hatte, dass sie sich mit seinen Eltern trafen. Dementsprechend vertröstete sie ihren Vater und ihre Mutter auch immer wieder, wenn sie mit diesem Thema ins Gespräch kamen. Und bisher hatte auch immer alles ganz gut geklappt, mit vor sich her schieben und aus dem Weg gehen, eben ein Treffen zu vermeiden. Doch nun hatte ihr Freund die ganzen Bemühungen über den Haufen geworfen, was dazu führte, dass Sakura sich die halbe Nacht um die Ohren schlug, weil sie sich Gedanken über dieses Essen und Treffen machte. Folglich hatte sie nicht ausgeschlafen und war am Morgen schlecht gelaunt. Wie immer eigentlich wachte sie vor Naruto auf. Sie schälte sich mit Mühe und Not aus seiner Umarmung, die mittlerweile nicht mehr so eisern war, dass sie nicht raus kam, und trottete in die Küche, wo sie sich einen Kaffee machte. Irgendwas brauchte sie schließlich, um wach zu werden. Nachdem sie den Ein- und Ausschalter der Maschine bedient hatte, woraufhin diese alles andere von selbst machte, verschwand die Rosahaarige im Badezimmer. Wie praktisch, dass es diese Kompaktautomaten von Senseo gab, die einem das Kaffeekochen wirklich erleichterten. Besonders, wenn man eh nur zu zweit lebte. „Der Anblick im Spiegel war schon mal schöner“, murmelte Sakura, als sie sich das Gesicht wusch. Die Schatten unter ihren Augen würde sie später noch mit etwas Schminke abdecken. Doch das würde ihre Laune auch nicht weiter hochschrauben. Gähnend verließ die junge Frau das Badezimmer wieder. Ihr Kaffee war bereits fertig, sodass sie ihn nur noch zur Hand nehmen und die Maschine wieder ausschalten musste. Sie warf einen Blick in den Kühlschrank, der langsam mal wieder gefüllt werden musste, besonders da sie ja am Wochenende Besuch bekommen würden und der wahrscheinlich auch etwas essen wollte - war ja logisch, da sie nach Narutos Worten zum Essen erschienen. Und wo man gerade von dem blonden Chaoten sprach, kam er laut gähnend in die Küche geschlendert. „Wie? Kein Kaffee für mich?“, fragte er gespielt empört. Sonst machte seine Freundin ihm doch auch immer gleich einen. Sakura ging auf den jungen Mann zu und gab ihm einen undamenhaften Box in den Magen. „Idiot! Warum hast du mir nicht früher gesagt, dass deine Eltern kommen?!“, knurrte sie unzufrieden. Naruto hob abwehrend seine Hände und machte einen Schritt zurück, um etwas Sicherheitsabstand zu wahren. Wenn Sakura wütend war, sollte man sich sputen – auch er. „Na ja“, begann der Uzumaki etwas unsicher und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, „Wir haben nie wirklich über das Thema geredet und meine Eltern haben mich förmlich dazu gedrängt. Ich konnte nicht nein sagen.“ Die Rosahaarige schnaufte. „Und der Herr musste sich natürlich erst mal Mut antrinken, bis er mir das mitteilen konnte, und das mitten in der Nacht! Da kam dir diese kleine ›Feier‹ mit Sasuke anscheinend ganz recht, huh?!“ Sie hatte ihn durchschaut. Angespannt drehte die Grünäugige dem Blonden den Rücken zu und massierte ihren Nacken. Seufzend trat der junge Mann hinter seine Freundin und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Reg dich doch nicht so darüber auf, Sakura. Es wird bestimmt nicht so schlimm, wie du es dir vorstellst.“ Ein trockenes Lachen verließ ihre Kehle. „Hab ich dir von meinem letzten Treffen mit den Eltern einer meiner festen Freunde erzählt?! Das ging mehr als schief…“, murmelte sie und genehmigte sich einen großen Schluck von ihrem Kaffee. Daraufhin umarmte der Größere die junge Frau und drückte einen sanften Kuss auf ihren rosa Haarschopf. „Mal dir doch nicht gleich das Schlimmste aus. Es wird bestimmt schön.“ Irgendwie konnte sie seinen Optimismus trotz der beruhigenden Worte dennoch nicht teilen. „Ich geh’ jetzt duschen. Dann muss ich zur Uni und danach sollte ich wohl noch einkaufen“, meinte Sakura und stellte ihre Tasse auf der Arbeitsplatte ab. Während sie die Arme über ihrem Kopf kreuzte und sich streckte, verließ sie langsam die Küche. „Ich könnte doch mitkommen und deine schlechte Laune zu Nichte machen“, rief Naruto noch, ehe seine Freundin das Badezimmer erreichte. Trotz ihrer miesen Stimmung schaffte er es damit, ihr ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. „Vielleicht kannst du so ein paar Dinge wiedergutmachen.“ Das ließ der Blonde sich nicht zweimal sagen. Deswegen flitze er ihr grinsend hinterher. Am Nachmittag stand Sakura im nahe gelegenen Supermarkt vor dem Gemüse und war ratlos. Alleine die Tatsache, dass sie nicht kochen konnte, erschwerte ihr diesen Einkauf ungemein. Wenn denn mal gekocht wurde, tat das eine ihrer Freundinnen oder eben Naruto. Er beherrschte dieses Handwerk zwar auch nicht perfekt und ließ das ein oder andere anbrennen, aber immerhin zauberte er Dinge, die essbar waren, auf den Tisch, im Gegensatz zu ihr. Sie würde vielleicht noch ein Hawaitoast zubereiten können. Wie schön es in diesem Moment gewesen wäre, wenn ihr Freund mitgekommen wäre. Vielleicht würde sie sich dann nicht so schwer damit tun. Er hätte sie navigieren können. Aber sie war alleine und musste diese Situation irgendwie meistern. Deswegen strengte sie ihre Gehirnzellen an und versuchte sich an ein einfaches Gericht zu erinnern, das ihre Mutter immer gemacht hatte. Wenn sie gekonnt hätte, dann hätte sie sofort ihr Handy gezückt und sie angerufen, aber dann hätte sie sich Gott weiß wie lange anhören müssen, dass Narutos Eltern die beiden besuchen durften, aber sie selbst nicht. Denn wenn Sakura kochte – oder besser gesagt, versuchte zu kochen – dann musste es dafür einen Anlass geben, und das war ihrer Mutter durchaus bewusst. „Sakura Haruno in der Gemüseabteilung des Supermarktes, ich glaub’s nicht“, ertönte eine belustigte Stimme, die die Rosahaarige aus ihren Gedanken riss. Sofort drehte sich die Angesprochene zu ihrer Gesprächspartnerin und stellte verwundert fest, dass ihre beste Freundin in diesem Augenblick direkt neben sie trat. „Ino. Was machst du denn hier?“, fragte die Studentin leise, was ihrer Freundin ein Lachen entlockte. „Was werde ich wohl in einem Supermarkt machen, Sakura? Einkaufen vielleicht? Die Frage ist wohl eher, warum du in der Gemüseabteilung stehst und nicht beim Süßkram und den Fertiggerichten.“ Beleidigt verzog die junge Frau ihren Mund. Es war wirklich aufbauend, dass sie von ihrer besten Freundin bereits runter gemacht wurde, bevor sie überhaupt angefangen hatte, zu kochen. „Narutos Eltern kommen am Wochenende“, erklärte sie murmelnd und seufzte leise, „Zum Essen. Also muss auch jemand Essen kochen.“ „Und du möchtest kochen? Oder erledigst du nur die Einkäufe für deinen Freund?“ Der Blick von Sakura sagte eigentlich alles aus. „Versuch’s doch mit was Einfachem. Spaghetti oder so“, schlug die hübsche Blondine vor und begann ihren Einkaufswagen dann mit einem Salatkopf und zwei Gurken zu füllen, während die Rosahaarige einfach dabei zusah. „Ich kann denen doch nicht einfach Spaghetti vor die Nase klatschen. Wie kommt das denn?“ „Na ja, besser, als wenn du sie vergiftest.“ Die Studentin strafte die junge Frau mit einem bösen Blick. „Ich weiß, dass ich keine sonderlich begabte Köchin bin, Ino. Reib’s mir nicht ständig unter die Nase“, grummelte Sakura sichtlich genervt. „Tut mir leid, Süße, aber du solltest dich für den Anfang schlicht und ergreifend nicht übernehmen. Versuch was Simples.“ Deprimiert schaute die junge Frau auf den Boden des Supermarktes. Selbst etwas Einfaches schien zu schwer zu sein. „Ino~? Willst du nicht etwas für mich vorkochen? Bitte, bitte, bitte?“ Sakuras Stimme nahm einen flehenden Unterton an. „Oh, nein. Vergiss es. Ich muss Shikamaru schon immer bekochen. Das reicht mir vollkommen aus. Außerdem sind es die Eltern von deinem Freund, meine Liebe. Die hast du von dir zu überzeugen. Vielleicht nicht mit deiner Kochkunst, aber du wirst das schon irgendwie meistern.“ Warum strotzen die Blondinen in Sakura Harunos Umfeld eigentlich immer voller Optimismus? „Wie gesagt, mach Spaghetti oder einen Nudelauflauf oder so was in der Art. Ich muss jetzt auch weiter. Wir telefonieren.“ Mit einem Küsschen auf die Wange verabschiedete Ino sich wieder und verschwand mit ihrem Einkaufswagen hinter ein paar Regalen. Während die Studentin enttäuscht weiter durch den Supermarkt schlenderte, dachte sie darüber nach, was sie denn nun kochen konnte. Dabei begutachtete sie die Lebensmittel nach und nach. Es gab so viele Gerichte, aber keins davon beherrschte sie wirklich. Letztendlich wollte sie ihr Glück mit einem Nudelauflauf versuchen. Das dürfte sie wohl irgendwie hinbekommen. Dafür brauchte sie doch nur Nudeln, irgendein Fertigmischzeug aus der Packung, Käse und Tomatenmark. Die junge Frau schob den Wagen durch die Gänge und sammelte die Sachen, die sie im Kopf aufgezählt hatte, ein. Mit den smaragdgrünen Augen beäugte sie jedes der ausgesuchten Kochutensilien für ihr ›Experiment‹ noch mal skeptisch, ehe sie es auf das Laufband der Kasse legte. Das Einzige, was ihr noch übrig blieb, war hoffen. Mit den Einkäufen, die verpackt in weißen Plastiktüten waren, trat Sakura in die Wohnung von Naruto und ihr. Ihr blonder Freund schien noch nicht wieder daheim zu sein, was ihr im Moment aber auch ganz recht war. Sie stellte die Tüten auf dem Küchentisch ab und holte dann aus dem Schlafzimmer ihren Laptop. Das Internet würde ihr sicherlich Aufschluss über die Zubereitung eines Nudelauflaufs geben. Jedenfalls war es besser, als wenn sie einfach mal spontan drauf los kochte – was ihr eh nicht gelingen würde. Sie stöberte also im World Wide Web nach einem halbwegs einfach klingenden Rezept. Es war für sie einfach nicht zu fassen, warum es so viele Arten gab, einen Nudelauflauf zuzubereiten, und dann auch noch unterschiedlichste Variationen. Vegetarisch, mit dieser oder jener Soße. Sie wollte doch nur einen stinknormalen machen – war das etwa zu viel verlangt?! Anscheinend. Nachdem sie endlich ein einfaches Rezept für einen ganz normalen Nudelauflauf gefunden hatte, druckte sie sich dieses aus, um diese grässliche Suchmaschine wieder schließen zu können. Damit waren die ersten Schritte getan. Sie hatte die Zutaten und das Rezept. Was noch fehlte, war die Umsetzung. Aber da sie nicht vorkochte, würde sie ihr Glück erst am nächsten Tag probieren. Um sich vorher noch ein bisschen zu relaxen, trat sie auf den Balkon und genoss den Ausblick auf den beginnenden Sonnenuntergang. Ihr Gesicht wurde beschienen und gewärmt, woraufhin sie einen Moment ihre Augen schloss und sich diesem angenehmen Gefühl vollkommen hingab. Sie war so gefangen von dem Farbspiel, dass sie nicht einmal bemerkte, wie Naruto nach Hause kam. In Seelenruhe zog er seine Jacke und Schuhe aus und schlenderte durch den Flur zuerst in die Küche, dann ins Wohnzimmer, wo er seine Freundin auf dem Balkon entdeckte. Langsam trat er neben sie und lehnte sich mit einem Arm ebenfalls an das Balkongeländer. Erst dann bemerkte die Rosahaarige ihn. „Na“, grüßte er sie und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Denn seiner Meinung nach sah sie wirklich süß aus, wenn sie so verträumt war. Sie versuchte die Gedanken an das Essen irgendwie zu verdrängen, weil sie noch immer nicht wirklich positiv davon überzeugt war. Dennoch schenkte sie ihrem Freund ein Lächeln, als er sie begrüßte. „Ich hab’ da was für dich“, sagte der Blondhaarige und holte hinter seinem Rücken eine rote Rose hervor. Er wollte sie damit einfach ein bisschen ablenken und Geschenke zwischendurch waren immer drin. Sie nahm die Blume entgegen und roch kurz daran. „Dankeschön“, sagte sie leise und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. So war die Atmosphäre auf jeden Fall viel genießbarer. Das Bild war perfekt. Der Sonnenuntergang, die Rose und das Pärchen, das sich küsste. Welch eine kitschig, romantische Szene. „Mach dir nicht so viele Sorgen wegen des Essens. Wir schaffen das schon“, flüsterte Naruto auf die Lippen seiner Freundin, „Und jetzt machen wir uns einen gemütlichen Abend. Ich hab DVDs mitgebracht.“ Die Rosahaarige ließ sich ins Wohnzimmer ziehen und auf das Sofa bugsieren. „Was hast du denn für Filme mitgebracht?“, wollte sie wissen, als er noch einmal in die Küche ging und dann bewaffnet mit Eiscreme, Cola und den Filmen zurückkam. „Ein paar lustige“, erklärte er und ließ die Hüllen auf ihren Schoß fallen, damit sie sich einen Film aussuchen konnte. So schlossen die beiden wenigstens halbwegs entspannt den Abend ab. Obwohl am nächsten Tag schon Wochenende war und die beiden eigentlich hätten ausschlafen können, stellte Sakura sich einen Wecker für neun Uhr dreißig. So konnte sie in Ruhe frühstücken und sich dann mit dem Kochen Zeit lassen, da sie da nichts überstürzen wollte. Naruto hingegen drehte sich murrend auf die Seite, als der Wecker seiner Freundin ertönte. Er wollte ausschlafen und das ganz in Ruhe. Es störte Sakura auch nicht, wenn er noch weiter schlafen wollte, irgendwann würde sie ihn höchstpersönlich aus dem Bett schmeißen, falls er zu lange liegen blieb. Aber vielleicht war es auch besser für sie, wenn er ihr beim Kochen nicht über die Schulter gucken würde. Denn so oder so fiel es ihr schwer, daran zu denken, das Essen auf den Tisch zu zaubern. Während sie ihren Kaffee trank und immer mal wieder von ihrem Toast mit ihrer geliebten Erdbeermarmelade abbiss, las sie sich das Rezept, das sie sich am Vortag rausgesucht hatte, noch mal durch. Dadurch erhoffte sie sich wohl, dass es in der Umsetzung einfacher werden würde. Nachdem sie geschlagene zwanzig Minuten noch hundert Mal über die Worte auf dem Papier geblickt hatte, fing der Horror an: Sakura holte den ersten Topf aus dem Schrank, füllte Wasser hinein und stellte ihn auf den Herd. „Nudeln kochen, wirst du noch hinbekommen, Sakura“, sprach die Rosahaarige sich selbst Mut zu. Nebenbei holte sie noch einen Topf hervor, in dem sie die Soße vorbereiten würde. So weit so gut. Noch funktionierte alles. Während die junge Frau angespannt in der Küche stand, erhob auch Naruto sich langsam aus dem warmen, bequemen Bett und streckte sich gähnend. Er fuhr durch sein vollkommen verwuscheltes Haar und machte sich dann langsam auf den Weg ins Badezimmer, wo er sich ein bisschen frisch machte. Noch vernahm er keine Hilferufe von seiner Freundin, was ihn ganz zuversichtlich denken ließ. Deswegen holte er seine graue Jogginghose und ein lockeres, dunkelblaues T-Shirt aus dem Schrank, was er sich überzog. Er griff nach seinem Schweißband, das auch irgendwo zwischen seinen Klamotten lag, und machte es sich um sein Handgelenk. „Sakura? Ich geh ’ne Runde joggen“, verkündete der Student beiläufig, während er in seine Sportschuhe schlüpfte. Aufgeregt drehte sich seine Freundin daraufhin um. „Was?! Du kannst jetzt nicht gehen! Du musst mir helfen!“ „Ich bin mir sicher, du schaffst das auch ohne mich, mein Schatz. Außerdem bin ich bald wieder da“, erklärte Naruto und öffnete die Tür, „Bis nachher.“ Die liebevolle Verabschiedung mit dem fliegenden Kuss überging die Rosahaarige einfach, als sie auf die Tür zustürmte. „Naruto! Komm sofort wieder her! Ich bring dich um, wenn du wieder hier bist!“ Und diese Drohung überhörte der Uzumaki, indem er seine Kopfhörer in die Ohren steckte und seinen Mp3-Player einschaltete. Niedergeschlagen stand Sakura Haruno dann im Treppenhaus. Alleine mit einer Tätigkeit, die sie nur mit sehr viel Glück vollbringen konnte. Und da sie fast wie angewurzelt vor ihrer eigenen Haustür stand, bemerkte sie auch nicht, was in der Küche passierte. Das Wasser ihrer Nudeln kochte langsam aber sicher über. Mit einem lauten Krachen warf sie die Holztür zu ihrer Wohnung ins Schloss und stampfte in die Küche zurück. „Scheiße!“, rief sie aus und stürmte sofort zum Herd, damit sie die Nudeln auf eine andere Platte stellen konnte. Dabei schwappte das kochende Wasser in den anderen Topf mit der Soße. Sofort stellte Sakura die Temperatur herunter und legte ihre Hand an ihre Schläfe, damit sie nachdenken konnte, wie sie nun weitermachen sollte. „Irgendwie schaffst du das schon, Sakura“, machte sie sich erneut selber Mut, „Dafür wirst du Naruto einfach mit Sexentzug bestrafen.“ Ab da hieß es wohl: Spontan handeln. Dann würde die Soße eben ein bisschen flüssiger werden, aber verloren war sie bestimmt noch nicht. Deswegen machte sie einfach so weiter, wie das Rezept es sagte. Sie goss die Nudeln ab, versuchte die Soße mit ein paar Gewürzen und etwas improvisiertem Ketchup statt Tomatenmark aufzupeppen und klatschte anschließend alles in die Form. Darüber verteilte sie großzügig geriebenen Käse und schob dann alles in den Backofen. Zufrieden klatschte sie in die Hände. Das war also geschafft. Deswegen widmete sie sich ausgiebig einigen anderen Dingen: Da der erste Eindruck zählte, wollte Sakura auch hübsch aussehen, aber auch nicht zu aufgechickt. Deswegen stand sie nachdenklich vor ihrem Kleiderschrank. Den Zeigefinger skeptisch an ihr Kinn gelegt, begutachtete sie ein Fach nach dem anderen. Und das dauerte seine Zeit. Eine Bluse würde sie anziehen. Die schwarz-rot karierte, oder doch lieber die weiß-blaue? Sie nahm beide heraus und hielt sie vor ihren Körper. Stirnrunzelnd musterte sie beides genau, entschied sich dann für die schwarz-rote. Dazu suchte sie sich eine hellblaue Röhrenjeans und unter die Bluse noch ein weißes Top aus. Ihrer Meinung nach nicht zu aufgechickt, aber auch nicht schlabberig. Mit den Klamotten in der Hand schlurfte sie rüber ins Badezimmer, wo sie sich eine schöne, warme Dusche genehmigte. Dabei ließ sie sich ungewollt zu viel Zeit. Da sie schon bei der Klamottenwahl ein wenig gebraucht hatte, konnte sie es sich eigentlich nicht leisten, auch noch lange zu duschen, was sie dann allerdings tat. So versuchte sie, ihre Anspannung loszuwerden. Nach einer halben Stunde, die sie in der Dusche verbracht hatte, stieg sie hinaus und band das lange Handtuch um ihren Körper. Ihre Haare wickelte sie kurz darauf ebenfalls in eins. Dann stellte sie sich vor den Spiegel. „Okay, Klamotten hab ich. Was mach ich mit meinen Haaren?“ Sie hatte viele Möglichkeiten. Offen, Zopf, Locken, Hochsteckfrisur, Kombination aus mehreren Sachen gleichzeitig. Sie rubbelte das rosafarbene Haar mit dem Handtuch von ihrem Kopf etwas trocken und ließ sie dann einfach herunterhängen. Locken würden vielleicht ganz gut kommen. Die strahlten gleich so etwas Liebevolles und Nettes aus. Sakura trat an den Schrank, in dem ihre Haarpflegeprodukte gelagert waren, und holte sich Schaumfestiger aus diesem, damit sie ihn in ihrem Haar verteilen konnte. Irgendwie musste ihre Mähne später ja auch gebändigt werden. Allerdings blieb sie stocksteif stehen, als ihr Blick auf die Uhr im Badezimmer fiel. Vor mehr als einer Stunde hatte sie den Nudelauflauf in den Ofen getan und das bei voller Hitze. „Nein! Nein! Nein!“ Sofort rannte sie aus dem Badezimmer in die Küche. Die Scheibe des Ofens war bereits von einem Mix aus der orange-roten Soße und Dampf verdeckt. Sie drehte alle Schalter des Küchengeräts auf Null und suchte nach einem der Topfhandschuhe. Ihre Befürchtungen waren bereits die schlimmsten und sie war gar nicht wirklich gewillt, die Tür des Ofens zu öffnen. Doch sie musste es wohl oder übel tun. Ihr kam direkt eine Wolke entgegen, auf die sie hustend ein paar Schritte zurückging. Mit ihrer Hand versuchte sie den Dampf wegzuwirbeln. Doch da das nicht viel half, hüpfte sie rüber zum Fenster, um dieses sperrangelweit aufzumachen. Der verbrannte Geruch stieg in die Nase der Rosahaarigen. Damit hatten sich ihre Horrorvorstellungen wohl doch bewahrheitet. Eher zurückhaltend blickte sie in den Ofen, nachdem der Dampf sich verzogen hatte. Es war nicht nur so, dass der Nudelauflauf verbrannt war – nein, nein – zusätzlich hatte es noch eine kleine Explosion gegeben. Damit war das Innenleben des Küchengeräts voll mit Nudeln, an denen verkokelter Käse klebte, und Soße, die somit ein noch ekligeres Gemisch abgab, als im Topf allein. Und Sakuras Gefühlslage. Nun ja. Sie war wütend und traurig und enttäuscht. Nur war die Frage, welches Gefühl sie als erstes herauslassen würde. Sie donnerte ein Glas, das auf dem Esstisch stand auf den Boden – Wut. Dann lehnte sie sich an den Kühlschrank und rutschte an diesem herunter. Alles, wirklich alles hatte sie versucht und dennoch hatte sie es nicht hinbekommen – Enttäuschung. Sie zog ihre Beine an den Körper und schlang ihre Arme um diese. Schon wenige Sekunden darauf war ein Schluchzen zu hören – Trauer. Naruto, der bereits wieder auf dem Weg nach Hause war, hatte keine Ahnung, was ihn dort erwarten würde. Er hatte auf dem Rückweg einen kurzen Stop beim Blumenladen von Inos Familie gemacht, damit er erst mal ein kleines Present für seine Mutter und zweitens eine kleine Entschuldigung für seine Freundin hatte, da sie wahrscheinlich sehr aufgebracht war, als er einfach abgehauen war. An der Haustür angekommen, kramte er seinen Schlüssel aus der Hosentasche und drehte ihn im Schloss um. Es war verdächtig ruhig in der Wohnung und es roch ungewöhnlich, irgendwie verbrannt. „Sakura?“, rief der junge Mann ein wenig verunsichert und legte die Blumen auf dem Sideboard im Flur ab. Mit langsamen Schritten trat er in den nahe gelegensten Raum, die Küche. Sein Blick schweifte von dem zerbrochenen Glas zum Ofen und dann zu der Rosahaarigen, die zusammengekauert in ihrem Handtuch auf dem Boden saß. Da schrillten direkt seine Alarmglocken. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt und saß binnen weniger Sekunden neben seiner Freundin, um sie in den Arm zu nehmen. „Ich bin einfach unfähig, Naruto. Ich kann nicht kochen…“, schluchzte Sakura und lehnte sich an die Brust von dem Größeren. Die Wut darüber, dass er vorhin einfach gegangen war, war bei ihr mittlerweile verflogen, während er dadurch allerdings Schuldgefühle bekam. Vielleicht hätte er sie einfach nicht alleine lassen und ihr helfen sollen, anstatt joggen zu gehen und Blumen zu kaufen. „Hey, du brauchst nicht weinen…“, flüsterte der Uzumaki und drückte der jungen Frau einen Kuss auf die nassen Haare. „Doch!“, jammerte Sakura dazwischen und schaute auf, „Ich hab das Essen total versaut. Was sollen wir deinen Eltern denn jetzt vorsetzen? Die werden bestimmt denken, dass ich schrecklich bin!“ Naruto schüttelte seinen Kopf und strich mit dem Daumen über ihre Wange, um die Träne wegzuwischen. „Bestimmt nicht. Du bist eine wundervolle Frau. Und das werden meine Eltern genauso sehen wie ich.“ Er zog sie zu sich und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. „Und jetzt mach dich fertig, ich räum das hier mal weg.“ Der Student zog seine Freundin auf die Beine. Sie nickte sachte und tappste dann auf nackten Füßen zurück ins Badezimmer, wo ihre Klamotten lagen. Derweil fegte Naruto zu aller erst die Scherben zusammen und beförderte sie in den Müll. Dann musste er sich ernsthafte Gedanken darüber machen, was sie mit dem Ofen anstellen sollten. Erst mal holte er die Form heraus und verbannte den Inhalt in die Biotonne. Auch wenn sie sich Mühe gegeben hatte, war das wohl nicht mehr essbar. Wenige Minuten später trat Sakura schon wieder in die Küche. Sie hatte ihre Klamotten übergezogen und ihre Haare wieder in ein kleines Handtuch gewickelt. „Was machen wir jetzt?“, fragte sie leise und blickte auf ihre Füße. Sie hatten nichts zu essen und die Küche – na ja, es sah nicht aus, als sei eine Bombe eingeschlagen, aber – sie sah nicht so besonders aus. Naruto raufte sein blondes Haar und warf einen nachdenklichen Blick nach draußen. „Wir bestellen einfach was zu essen und gehen damit dann ins Wohnzimmer“, sagte er ganz überzeugt und schaute wieder zu seiner Freundin. „Wir können nicht ins Wohnzimmer. Da ist nicht genug Platz“, erwiderte diese jedoch. „Na gut, dann…“ Der Uzumaki hielt Zeigefinger und Daumen unter sein Kinn und verfiel wieder für einen Augenblick ins grüblerische Schweigen. „Dann lüften wir jetzt eben die ganze Wohnung, machen irgendwie diesen Ofen sauber und bestellen trotzdem etwas. Los, hol dir das Telefon und ruf beim Italiener an.“ In der Zeit durchwühlte der Student die Schränke nach irgendeinem Putzmittel für ihr mitgenommenes Küchengerät. Als er allerdings genau das falsche, nämlich Reinigungsmittel für die Fenster rausholte, griff Sakura ein. „Wie wäre es, wenn wir tauschen? Ich mach das Desaster weg, das ich angerichtet habe, und du bestellst was zu essen.“ Neben der Tatsache, dass sie wahrscheinlich das richtige Putzmittel nahm, wusste er, was seine Eltern essen würden, deswegen wäre es durchaus logischer, wenn sie die Aufgabe ihres Freundes übernehmen würden. So war der Ofen recht schnell wieder halbwegs sauber und das Essen bereits bestellt. „Wann kommen deine Eltern?“, wollte die Rosahaarige wissen, nachdem sie die Putzhandschuhe ablegen konnte und atmete einmal tief durch. „In einer halben Stunde“, antwortete der Blonde, als seine Augen auf die integrierte Uhr am Ofen fielen. Sofort flitzte Sakura an ihm vorbei, damit sie im Badezimmer wenigstens noch ihre Haare föhnen und ein kleines bisschen Make-up auflegen konnte. Nebenbei sprang ihr Freund unter die Dusche und machte sich auch noch etwas frisch. Als es an der Tür klingelte, geriet sie schon fast in Rage, doch es war nur der Lieferant von dem Italiener, bei dem Naruto das Essen bestellt hatte. Dennoch war die junge Frau recht schnell fertig und konnte von sich behaupten, dass sie in der Eile noch ein recht passables Auftreten hinlegte. Ihr Freund hatte das Essen in Empfang genommen und deckte bereits den Tisch, damit er alles bereitstellen konnte. Dabei stellte er auch die gekauften Blumen in eine Vase und platzierte diese in der Mitte des Küchentisches. Die weiße Lilie, die er für Sakura gekauft hatte, legte er auf ihrem gemeinsamen Bett im Schlafzimmer ab. Vielleicht würde die kleine Aufmerksamkeit ihr nach diesem Tag ja noch ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Bei einem erneuten Klingeln, zuckte Sakura zusammen. Damit war der Moment wohl gekommen. In wenigen Minuten stand sie den Eltern ihres Freundes gegenüber. „Denk positiv“, flüsterte Naruto ihr ins Ohr und hauchte einen Kuss auf dieses, bevor er zur Haustür ging und den Knopf für die Eingangstür des Gebäudekomplexes drückte. Er hörte, wie die Tür unten aufging und stellte sich bereits in den Flur. Eine rothaarige Frau kam im Schlepptau mit ihrem Mann gemeinsam das Treppenhaus hinauf, bis sie den Blonden entdeckten. „Hallo, mein Sohn! Schön, dich wiederzusehen!“, sagte seine Mutter direkt und schloss ihn in ihre Arme. Sein Vater hingegen, dessen Ebenbild der junge Mann war, legte seine Hand auf die Schulter des Studenten und grinste ihn zur Begrüßung an. Die beiden betraten vor Naruto die Wohnung und hingen ihre Jacken an die Haken. Sakura stand bereits im Flur und lächelte sanft. „Du musst Sakura sein“, sagte Narutos Mutter und ging direkt auf sie zu. „Ich bin Kushina. Freut mich, dass wir uns endlich mal begegnen. Naruto hat schon so viel von dir erzählt“, begrüßte die Rothaarige die junge Frau und nahm auch diese in eine feste Umarmung. „Die Freude ist ganz meinerseits“, gab Sakura als Antwort und erwiderte die Umarmung, wenn auch noch ein bisschen zurückhaltend. Auch Narutos Vater trat vor sie und hielt ihr seine große Hand hin. „Minato, schön, dich kennenzulernen, Sakura.“ Die Rosahaarige legte ihre Hand in seine und schüttelte diese kurz. Der Uzumakisprössling trat neben seine Freundin und legte seinen Arm um ihre Schultern. „Das Essen steht bereits. Wie wäre es, wenn wir in die Küche gehen?“, grinste der Blauäugige und deutete auf besagten Raum. Seine Eltern nickten und traten an den Tisch, um sich zu setzen. Ihr Sohn und dessen Freundin nahmen ihnen gegenüber Platz. Sakura wusste nicht, was Naruto bestellt hatte und schlug sich innerlich die Hand vor die Stirn, als sie die Spaghetti entdeckte. Dabei hatte sie genau das nicht haben wollen. „Also dann, bedient euch!“, rief der junge Mann aus und zeigte auf die Nudeln, die er in eine Schale umgefüllt hatte. Es schien weder Kushina noch Minato zu stören, dass sie bloß Spaghetti vor die Nase gelegt bekamen, was Sakura irgendwie Erleichterung verschaffte. Nachdem alle etwas auf dem Teller hatten, griffen sie nach Löffel und Gabel, damit sie das Essen auch mal probieren konnten. „Mhh~ Schmeckt wirklich gut. Wie bei unserem Lieblingsitaliener. Hast du das gemacht, Sakura?“, fragte Kushina direkt und lächelte der Rosahaarigen zu. Diese wusste allerdings nicht so recht, wie sie nun antworten sollte. „Nun ja, ich…“, begann sie dann stotternd, ehe ihr Freund reinplapperte: „Sakura ist nicht die talentierteste Köchin. Sie versucht’s, aber in vier von fünf Fällen geht’s in die Hose.“ Daraufhin kassierte er einen unangenehmen Tritt gegen sein Schienbein. Es fing natürlich super an, wenn er sie direkt schlecht machte. Wenn er noch erwähnen würde, dass sie den Ofen versaut hatte, dann wüsste Sakura nicht, was sie mit ihm anstellen würde. Doch der schmerzverzerrte Ausdruck in seinem Gesicht versprach wohl, dass seine Lippen versiegelt bleiben würden. Allerdings konnte die Rosahaarige nicht verhindern, dass die Röte ihr ins Gesicht stieg. „Wir haben es bestellt, weil ich das eigentliche Essen versaut habe“, murmelte sie beschämt und tat ein paar Nudeln auf ihre Gabel. „Ach so, das ist doch nicht schlimm. Immerhin geht es nicht um das Essen“, lachte die Rothaarige, „Wir können endlich die Freundin von unserem Sohn kennen lernen, das ist alles, was zählt.“ Die junge Frau hatte keine Ahnung, wie sie auf die Worte von der Mutter ihres Freundes reagieren sollte. Es gab keinen strengen und skeptischen Blick, keine Anzweiflung daran, ob sie wirklich zu Naruto passte. Nichts, was sie bemängelten? Das war schon fast zu schön, um wahr zu sein. Doch dieses schelmische Grinsen auf den Lippen des Blonden sagten Dinge aus, wie „Ich hab’s dir doch gesagt“ oder „Du hast alles viel zu sehr dramatisiert, Schatz“. „Wie habt ihr beide euch eigentlich kennen gelernt?“ Mit neugierigen Blicken schauten die Eltern von Naruto das Pärchen an. „Das war eine lustige Geschichte, hehe“, lachte der junge Mann auf. „Nein, das war peinlich“, murmelte Sakura hingegen und schüttelte ihren Kopf. „Also! Wir waren beide auf einer Party eingeladen. Ich bin mit Sasuke hingegangen und Sakura mit ihrer besten Freundin. Nachdem wir alle ein paar Cocktails getrunken hatten, standen wir auf der Tanzfläche. Na ja. Ich hab mich umgedreht und dann stand Sakura plötzlich vor mir, tanzend natürlich. Und ihr Anblick hat mich so verzaubert, dass ich über meine eigenen Füße gestolpert und direkt auf sie zugefallen bin. Dementsprechend hab ich sie dann unter mir begraben.“ „Du erzählst das irgendwie kitschig“, warf Sakura ein und seufzte, „Aber jetzt kommt der wohl weniger schöne Teil.“ „Als wir dann da so lagen, haben wir bereits die Aufmerksamkeit der halben Party auf uns gezogen. Ihre Augen waren voller Verwunderung, und gerade als ich mich entschuldigen wollte, hat Sakura versucht mir ihr Knie zwischen die Beine zu rammen – das war echt nicht nett, Schatz.“ Minato und Kushina hörten ihrem Sohn aufmerksam zu und konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Naruto hat mein Bein allerdings festgehalten, was dazu führte, dass so ziemlich jeder, der hinter ihm stand, unter meinen Rock gucken konnte“, grummelte die Rosahaarige. Ihr Gesicht nahm zum wiederholten Mal eine leichte Röte an, als sie daran zurück dachte. „Dann ist sie feuerrot angelaufen und hat mich von sich gestoßen, damit sie schnell die Flucht ergreifen konnte. Also, es ist ja nicht so meine Art, derart nonverbal an so eine Sache ranzugehen, weshalb ich ihr dann auch hinterhergelaufen bin, um mich zu entschuldigen“, erzählte der Blonde weiter. „Ich hab’ das am Anfang gar nicht bemerkt, aber als jemand seine Hand auf meine Schulter gelegt hat, hab ich mich erschrocken, und da ich früher Karate gemacht habe, hab ich die Person auch dementsprechend auf den Boden befördert. Erst dann bemerkte ich, wer das war, aber wirkliche Reue hab ich da nicht empfunden“, meinte Sakura schulterzuckend. „Ja ja, ich hab’s ja verdient gehabt. Aber da hatte ich dann wenigstens die Chance, mit ihr zu reden, mich zu entschuldigen und ein Date mit ihr klar zu machen“, grinste Naruto und beugte sie zu seiner Freundin, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben, „Und so hat das alles angefangen.“ Unsicher blickte die Rosahaarige zu den Eltern ihres Freundes. Die Geschichte war nun nicht sonderlich Romeo und Julia like, aber so war’s nun mal gewesen. „Das schien ein aufregendes Zusammentreffen gewesen zu sein“, warf Minato dann ein und lachte leise. Sie nahmen es lockerer auf als andere Eltern es wohl tun würden. Wer war schon davon überzeugt, wenn die Freundin ihres Sohnes gleich zweimal versuchte, ihn irgendwie zu verletzen, und das an einem Abend – auch wenn es berechtigt war? Und just in diesem Moment dachte Sakura, dass es vielleicht doch nicht so schlecht laufen würde, wie sie es sich ausgemalt hatte. Narutos Eltern schienen sie zu akzeptieren, wenn nicht sogar zu mögen. Deswegen wurde die Situation nach und nach immer lockerer und die junge Frau konnte von sich behaupten, dass sie sich richtig wohl fühlte. Auch mit leichten Anfangsschwierigkeiten entwickelte sich das Essen dennoch zum Guten. Sakura erzählte Dinge aus ihrem Leben, von ihrem Studium und Minato und Kushina hörten aufmerksam zu. Die Rosahaarige und die Mutter ihres Freundes entdeckten viele Kleinigkeiten, die sie miteinander verbanden. Während sie sich angeregt unterhielten, musterte Naruto die beiden Frauen. Die ganze Anspannung schien von Sakura abgefallen zu sein und er musste ehrlich zugeben, dass er froh war, wie alles verlief. Bevor seine Eltern sich verabschiedeten, gab Kushina ihrer Schwiegertochter in Spe noch den ein oder anderen kleinen Küchentipp. „Ich freu mich schon, wenn wir uns das nächste Mal sehen“, lächelte die Rothaarige und nahm Sakura zum Abschied in den Arm. Naruto gab sie einen Kuss auf die Wange, während Minato beiden die Hand gab. „Ich freu mich auch“, antwortete die Studentin und sah den beiden im Hausflur noch einen Moment nach, ehe sie die Tür schloss und erleichtert aufseufzte. „Geschafft.“ Ihr Freund schaute sie in diesem Moment an und strich sanft mit seinen Fingern über ihre Wange. „Siehst du, Sakura. Es war gar nicht so schlimm.“ Sie boxte ihm daraufhin gegen die Brust. „Trotzdem hatte ich fast einen Nervenzusammenbruch“, murmelte sie und lehnte sich dann leicht an seinen Oberkörper. Naruto streichelte kurz über ihren Rücken und ließ seine Hand dann tiefer gleiten, um sie auf seine Arme zu heben. „Und jetzt gucken wir uns eine DVD an und ruhen uns aus“, sagte er und steuerte das Wohnzimmer an. „Und wer macht den Abwasch?“, wollte Sakura währenddessen wissen. „Der kann warten.“ Lächelnd gab die Rosahaarige dem jungen Mann einen Kuss auf den Mund. Die Wut von vorhin war komplett verflogen und sie wollte nur noch mit ihm entspannen. Nachdem er sie abgesetzt hatte, schaute sie in seine Augen. „Wart nur ab. Das Essen mit meinen Eltern wird sicherlich nicht so locker.“ FIN ____________________________________________________________________________ für weil ich sie mag, auch wenn wir uns noch nicht wirklich lange kennen (: ich hoffe dir gefällt die Geschichte :* © Hosted by Animexx e.V. 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