Accept your past von Seira-sempai (and beginn to live) ================================================================================ Kapitel 28: Fehler aus der Vergangenheit ---------------------------------------- „Sprechen Sie gefälligst nicht so respektlos mit Kira!“ Noch bevor Cagallis Bruder überhaupt wusste, was los war, stand Athrun zwischen ihm und den Mann und funkelte diesen zornig an, „Ich verbiete Ihnen, weiter in diesem Ton mit ihm zu sprechen!“ „Wer sind Sie?“, zischte Garcia, der scheinbar alles andere als erfreut über Athruns Worte war. „Niemand von Wichtigkeit.“, antwortete der Pilot des Justice bevor Kira die Chance dazu hatte. „Admiral Alex Dino.“ Natarle schaute ihn mit einer Mischung aus Verwunderung und Skepsis an, bevor sie sich an Kira wandte. „Woher kennen Sie ihn, Yamato?“ „Wir haben uns vor drei Jahren im Krieg kennengelernt und relativ schnell angefreundet.“, log Kira. Er war auf diese Art von Frage vorbereitet gewesen und konnte sie ohne Schwierigkeiten beantworten. Noch mussten sie den Schein waren und seine wahre Identität verschweigen. Allerdings nicht mehr lange. Ein schwaches Lächeln legte sich auf Kiras Lippen, als er daran dachte, wie Natarle reagieren würde, wenn sie erfuhr, wer Athrun wirklich war. Garcia schnaubte. „In Orb scheint neuerdings auch jeder Admiral werden zu können.“ „Wir gehen!“, sagte Kira. Er packte Athrun am Arm und zog ihn den Gang entlang, weg von dem Mann, der ihnen noch wütend hinterherschrie. Woher er diesen plötzlichen Mut und die Entschlossenheit für diese Handlung nahm, wusste er nicht, aber wenn er ehrlich wahr, war es ihm auch egal. Ihn interessierte nur, dass er von diesem Mann wegkam. Als die beiden Freunde um die Ecke gelaufen waren, ließ Kira Athrun los und lehnte sich gegen die Wand. Seine Atmung ging stoßweise und die Augen waren geweitet. Nur langsam verarbeitete sein Gehirn die aufgenommenen Informationen. Natarle hatte ihn erkannt, hatte gesagt, dass er derjenige war, der den Strike gesteuert hatte. „Kira?“ Athrun war ebenfalls stehen geblieben und musterte ihn besorgt. Freedoms Pilot senkte seinen Blick, fixierte den Boden, starrte auf dessen Musterung. „Ich wurde enttarnt.“, flüsterte er leise. Athrun schluckte. „Von diesen Leuten?“ Kira nickte. „Ich war unvorsichtig. Damals, auf der Archangel, war Natarle-san der erste Offizier. Sie wurde in Alaska versetzt. Ich dachte, sie wäre tot, aber wie es scheint, hat sie irgendwie überlebt…“ „Und der Mann?“, fragte Athrun weiter, „Kannte er dich auch?“ Zuerst schüttelte Kira den Kopf, doch im schon nächsten Augenblick nickte er. „Wir sind uns schon mal über den Weg gelaufen. Aber wenn Natarle-san es ihm nicht gesagt hätte, hätte er mich wahrscheinlich nicht wiedererkannt. Er war auf Artemis und wollte, dass ich die Technik des Strike nutze, um Waffen für ihn zu schaffen. Ich weiß nicht, was passiert wäre, hättet ihr nicht zu diesem Zeitpunkt angegriffen.“ „Verstehe.“, flüsterte Athrun, „Du hattest es damals echt nicht leicht.“ Freedoms Pilot winkte ab. „Das ist doch schon Jahre her. Lass uns lieber zurück zu den anderen gehen.“ Obwohl er das sagte, fühlte er sich nicht danach, zurückzugehen. Die Sache mit Garcia nahm ihn mehr mit, als er zugab. Er kannte die Einstellung des Mannes gegenüber einem Coordinator und wusste deshalb, dass noch eine Menge Ärger auf ihn zukam. Doch das war im Moment nicht wichtig. Was jetzt zählte, war, dass Cagalli die Sache mit Athrun bekannt geben mussten und die anderen Länder davon sicher nicht besonders begeistert waren. Diese Aktion könnte Orb sogar einige diplomatische Beziehungen kosten. Als die beiden besten Freunde in den großen Saal zurückkehrten, standen Cagalli und Lacus gerade mit einigen Leuten auf Plants Hohen Rat an einem Tisch etwas abseits der anderen und unterhielten sich. Kira erkannte, dass es sich um Eileen und Yuri handelte. Die Ereignisse der vergangenen Tage fanden ihren Weg in sein Gedächtnis. Das Foto auf dem Schreibtisch des Mannes. Die Tatsache, dass er seinen Sohn getötet hatte. Dass er es dem Mann gesagt hatte und danach gegangen war, aus Angst vor seiner Reaktion. Bis jetzt hatte Kira noch keinem davon erzählt, weshalb er sich zu einem freundlichen Lächeln zwang, als er gemeinsam mit seinem besten Freund zu Lacus und Cagalli ging. Seine Freundin empfing ihn mit einem mahnenden Blick. „Wo bist du gewesen? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Du kannst doch nicht einfach verschwinden.“ „Entschuldige.“, antwortete Freedoms Pilot, meinte es aber nicht wirklich ernst. Zum Glück schien das keinem der Leute um ihn herum aufzufallen. Oder sie beließen es einfach dabei. Kira war sich nicht sicher. Seine Augen fanden den Weg zum Ratsmitglied Yuri Amalfi. Dieser schien seinen Blick bemerkt zu haben, denn er wandte sich von Eileen ab und erwiderte Kiras Blick. Als Freedoms Pilot den Hass darin sah, zuckte er zusammen, nur um sich im nächsten Augenblick abzuwenden und auf den Boden zu starren. Er konnte dem Blick des Mannes nicht standhalten, zu groß waren seine Schuldgefühle. Yuri sah ihn noch einmal abfällig an, Kira konnte es spüren, bevor er sich an Athrun Cagalli wandte. „Ich hoffe, Sie haben sich Ihre Worte für nachher genau überlegt. Wir wollen ja nicht, dass es zu irgendwelchen Konflikten kommt.“ Cagalli schluckte und senkte ihren Blick ebenfalls, Kira sah es aus dem Augenwinkel heraus. „Es wird schon gut gehen.“, versuchte Lacus, sie aufzumuntern. „Danke. Hoffentlich hast du recht.“ Ein müdes Lächeln bildete sich auf Cagallis Gesicht. Sie schien nicht wirklich zu glauben, dass sie mit ihrer Rede Erfolg haben würde. „Reiß dich zusammen.“, ermahnte Kira seine Schwester leise, damit die anderen Leute es nicht hörten, „Wenn du so pessimistisch an die Sache herangehst, ist es klar, dass sie scheitert, weil du nicht alles gibst. Deine halbherzigen Worte werden die Leute nicht erreichen. Werd endlich erwachsen und lerne, mit deiner Verantwortung umzugehen! Du wirst nicht ewig jemanden an deiner Seite haben, der auf dich aufpasst und die Sachen regelt, wenn du mal wieder nicht in der Lage dazu bist. Früher oder später wird das jemand ausnutzen!“ „Kira!“, warnte Athrun seinen besten Freund, doch der hörte nicht auf ihn. Freedoms Pilot hob seinen Kopf und sah seiner Schwester unnachgiebig in die Augen. „Eigentlich hatte ich nicht vor, es dir jetzt schon zu sagen, aber... Sobald die Sache mit Athrun und dem Rat geklärt ist, werde ich mich endgültig aus Orbs Politik zurückziehen.“ „Kira!“ Athrun packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn kräftig. „Ist das dein Ernst?“ Der Angesprochene nickte. „Das ist das Beste... Für uns alle...“ Er schwieg einige Sekunden, bevor er weitersprach. „Ich habe diese Entscheidung schon vor einer Weile getroffen. Es gibt keinen anderen Weg. Wenn ich weiter an Lacus‘ Seite bleiben will, ist es notwendig. Früher oder später werden die Leute herausfinden, dass wir verwandt sind, und das würde einen riesigen Skandal auslösen. Um das zu verhindern, muss ich einem den Rücken zukehren, Orb oder Lacus. Meine Wahl ist auf Orb gefallen. Wenn das erst einmal alles geklärt ist, braucht ihr mich nicht mehr. Und dann werde ich gehen.“ Ein schwaches Lächeln bildete sich auf Kiras Gesicht als Athrun ihn wieder losließ. „Natürlich bleiben wir weiterhin Freunde und ich werde mich auch regelmäßig melden. Vielleicht besuche ich euch auch ab und zu.“ „Das weiß ich doch!“, entgegnete Cagalli, „Ich weiß, dass du den Kontakt nicht abbrechen wirst. Aber trotzdem! Du kannst doch nicht einfach so gehen. Was wird dann aus der Crew der Archangel. Du bist der einzige, von dem sie Befehle entgegennimmt.“ „Was hältst du davon, wenn wir das Kommando demjenigen geben, der so scharf auf meinen Posten war, dass er mich so lange dazu gedrängt hat ihn abzugeben, bis ich nachgegeben habe? Er wollte sie schließlich, also sollte er sich auch darum kümmern.“, schlug Kira, halb ernst, halb im Scherz, vor. Cagalli, Eileen und Yuri starrten ihn verwirrt an, während Lacus wissen Lächelte und Athrun sich seufzend an den Kopf griff. „Ich hätte es wissen müssen.“, murmelte der ehemalige ZAFT-Soldat, „Ich hätte wissen müssen, dass da etwas faul ist. Du hast viel zu schnell nachgegeben. Hattest du das von Anfang an geplant?“ Kira nickte. „Ich wusste, dass du mich früher oder später bitten würdest, dir meine Position zu überlassen. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass du es so früh tun würdest.“ „Du bist unmöglich!“, schnaubte Athrun, wurde aber sofort wieder ernst und fügte sich seinem Schicksal, „Und, wie hast du dir das vorgestellt? Die Crew wird ja wohl kaum auf mich hören. Der einzige, von dem sie sich zu irgendwelchen dummen Aktionen herumkommandieren lassen, bist und bleibst du. “ Kira lächelte wissend. „Und genau aus diesem Grund werden sie auf dich hören. Du hast ihnen oft genug bewiesen, dass du es wert bist, dass sie dir vertrauen. Du gehörst dazu. Glaub mir, wenn die Zeit gekommen ist und du ihre Hilfe brauchst, werden sie dir folgen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)