Accept your past von Seira-sempai (and beginn to live) ================================================================================ Kapitel 13: Eskalation ---------------------- „Athrun Zala? D- du lebst? Aber das ist unmöglich!“ Kiras Augen weiteten sich und er starrte den Mann erschrocken an. Athrun erging es nicht viel anders. Auch er hatte die Augen aufgerissen. „Athrun Zala?“, fragte Unato verwirrt und sah den Piloten des Justice abwartend an, „Ich dachte, Ihr Name sei Alex. Was wird hier gespielt?“ „Alex?“, jetzt war es Yuri, der verwundert klang, „Was ist hier los, Athrun? Warum lebst du noch und wieso nennst du dich jetzt Alex?“ Hilflos schaute Kira zwischen den beiden Männern hin und her. Er war mit der Situation überfordert. Zwar hatte er sich oft überlegt, wie er am besten reagierte, falls ihre Lüge aufflog und sich mehrere Ausreden ausgedacht, doch jetzt – wo er sie brauchte – war sein Kopf wie leergefegt und er war zu keiner Handlung fähig. „Was sagen Sie da?“ Unatos Stimme schallte durch seinen Kopf. „Athrun Zala ist tot. Sie müssen ihn verwechseln.“ „Aber er steht doch direkt vor Ihnen.“ Yuri deutete auf Kiras besten Freund. „Er ist Athrun, das weiß ich. Ich kenne ihn.“ „Ist das wahr?“ Yuna baute sich vor dem ehemaligen ZAFT Soldat auf und packte ihn am Kragen. „Sind Sie Athrun Zala?“ „Ich-“, setzte der Blauhaarige an, wurde aber unterbrochen. Yuna stieß ihn unsanft zurück. „Ich rate Ihnen, die Wahrheit zu sagen, sonst könnte es böse für Sie enden. Also noch einmal: Sind Sie Athrun Zala?“ Orbs neuer Admiral senkte seinen Blick. „Ja…“, antwortete er leise. Kiras Gesichtszüge froren ein. Fassungslos starrte er seinen besten Freund an. Orbs Soldaten richteten ihre Waffen auf den Blauhaarigen. „Hiermit sind Sie vorläufig festgenommen. Wenn Sie jetzt mitkommen würden…“ Yuna und Unato beobachteten das Schauspiel mit entsetzter Miene, sagten aber nichts. Athrun wandte sich stumm zum Gehen, um den Männern zu folgen. „Du wirst nirgendwo hingehen!“ Kiras Stimme hatte etwas drohendes an sich und seine Haltung zeigte, dass er keinerlei Widerspruch duldete. „Nicht nach dem ganzen Ärger, den wir deinetwegen hatten, nur um dich lebend aus der Sache rauszuholen!“ Der ehemalige ZAFT Soldat blieb stehen. Unsicher sah er Freedoms Piloten an. Auch die anderen richteten ihre teils geschockten, teils fassungslosen Blicke auf ihn. „Was haben Sie gerade gesagt?“, fragte Yuna während er ihn und seinen besten Freund von oben bis unten musterte in einem wütenden Ton, „Wussten Sie, dass-“ Ein Schuss ertönte. Im selben Moment taumelte Athrun einige Schritte zurück. Der ehemalige ZAFT Pilot hielt sich die getroffene Stelle und sein Gesicht war schmerzverzerrt. Schon nach wenigen Sekunden erschien auf seinem Oberteil ein dunkelroter Fleck. Als Kira diesen bemerkte, riss er erschrocken seine Augen auf. „Athrun!“, rief er besorgt und rannte sofort auf den ehemaligen ZAFT Soldaten zu, der nur einen Augenblick später zusammenbrach. Gerade noch so konnte Freedoms Pilot ihn auffangen. „Athrun!“ Shinn, der das Ganze beobachtet hatte, taumelte auf den Verletzten zu. „Nein…“, murmelte er kraftlos, ehe er auf die Knie sank. Sich mit den Händen am Boden abstützend schaute er seinen ehemaligen Vorgesetzten panisch an. „Athrun…“ Kira fühlte sich, als hätte man bei ihm einen Schalter umgelegt. Die Angst um seinen besten Freund rückte immer mehr in den Hintergrund. Er spürte sie zwar, genau wie die Wut auf denjenigen, der den Schuss abgefeuert hatte, jedoch war bis jetzt er nur selten so klar bei Verstand gewesen. Er legte die Hand auf Shinns Schulter. „Noch ist Athrun nicht tot. Kümmere dich um ihn.“ Nur langsam kam er junge Pilot dieser Aufforderung nach. „Ich habe hier noch etwas zu erledigen.“ Freedoms Pilot ließ seinen Blick durch die Leute gleiten, auf der Suche nach der Schusswaffe, die er nur wenig später in Unatos Hand vorfand. Der Mann ging langsam auf den am Boden liegenden Athrun zu, die Pistole immer noch auf ihn gerichtet. „Legen Sie die Waffe weg.“, verlangte Kira und er konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, auf Orbs Ministerpräsidenten loszugehen. „Warum sollte ich?“, fragte Unato kühl, „Athrun Zala hat kein Recht darauf, weiterzuleben. Er gehört umgebracht.“ Ohne zu zögern stellte sich Freedoms Pilot zwischen den Mann und seinen besten Freund, damit Unato ihn nicht weiter verletzen konnte. Doch das schien Orbs Ministerpräsidenten nicht aufzuhalten. Er richtete seine Waffe auf Kira. „Was ist hier los?“, fragte Yuri an Cagallis Bruder gewandt, „Sie wussten, dass Athrun noch am Leben war?“ Der Mann stockte. „Moment! Sie waren es, der den Puls überprüft hat. Sie mussten es wissen!“ Freedoms Pilot nickte, bevor er sich an die Seirans wandte. „Sie haben doch nicht ernsthaft geglaubt, ich würde tatenlos zusehen, wie Sie einen meiner besten Freunde umbringen?“, hakte er nach. „Wovon sprechen Sie?“ Unato sah ihn mit einer Mischung aus Verwirrtheit und Unglauben an. „Sie haben der Exekution doch selbst zugestimmt!“ „Welchen Grund hätte Kira, das zu tun?“, mischte sich jetzt auch Shinn ein, während er sich weiter um Athrun kümmerte. Es schien als sei, jetzt, wo er die Wahrheit kannte, seine gesamte Wut auf Freedoms Piloten verschwunden. Yuna starrte den jungen Piloten zornig an. „Worauf wollen Sie hinaus?“ „Sagt bloß, ihr habt nicht es nicht gewusst.“, spottete der Pilot des Destiny. „Was gewusst?“, fragte Yuna und schaute Orbs Ministerpräsidenten verunsichert an, „Wovon redet er, Vater?“ Auch Unato war verwirrt. Scheinbar mit der Situation überfordert schaute der Mann zwischen den Anwesenden hin und her, ohne seine Natwort zu finden. Shinns Gesicht nahm einen ungläubigen Ausdruck an. „Das ist jetzt nicht euer ernst, oder? Ihr stellt jemanden, über dessen Vergangenheit ihr nichts wisst, als Admiral ein? Kein Wunder, dass es mit dem Land nur bergab geht.“ Er hielt kurz inne, als wartet er die Reaktion der Seirans ab, doch die starrten ihn nur weiterhin ungläubig an, ohne ein Wort zu sagen. Auch Kira schwieg. Unter normalen Umständen hätte er Shinn daran gehindert, so mit ihnen zu sprechen, jedoch war ihm im Moment nicht danach. Außerdem würde es der Familie Seiran sicher ganz gut tun, mal die Meinung von einem ihrer ehemaligen Bürgen zu hören. Und welchen Schaden konnte die Worte des ZAFT Soldaten schon anrichten? „Sagt euch der Begriff ‚Freedom’ etwas?“ Shinn verschränkte seine Arme vor der Brust. „Was?“, rief Yuna erbost, „Welche Verbindung besteht zwischen Kira und diesem Mistkerl. Wenn ich den in die Finger bekomme, bring ich ihn um!“ Auf Shinns Gesicht bildete sich ein hinterhältiges Grinsen. „Nun…“, murmelte er, ohne den gehässigen Ton in seiner Stimme zu verbergen, „Man könnte sagen, zwischen ihnen bestehen eine Menge Verbindungen. Es handelt sich nämlich in beiden Fällen um ein und dieselbe Person.“ Es folgte eine Stille, in der Kira beobachtete, wie den Seirans nach und nach die Gesichtszüge entglitten und sie ihn zuerst geschockt, wenige Sekunden später aber wütend anstarrten. Unatos Finger wanderten zum Abzug. „Das werden Sie büßen!“, zischte er, „Unterschätze nicht die Macht meiner Familie.“ Kira wandte sich an Shinn. „Musstest du sie mir unbedingt auf den Hals hetzen? Ich habe momentan genug andere Probleme und kann mich nicht noch um ein paar verrückt gewordene Ratsmitglieder kümmern.“ „Das hätten Sie sich früher überlegen sollen.“ Unato schnaubte, ehe er sich den wenigen Orb Soldaten, die seine Familie begleiteten, zuwandte. „Nehmt ihn fest!“ Die Männer richteten ihre Waffen auf Freedoms Pilot und näherten sich ihm, jedoch konnte man ihnen ansehen, dass sie mit dem Befehl des Ministerpräsidenten nicht einverstanden waren. „Nehmt die Waffen runter!“, verlangte Kira. Nichts tat sich. Die Soldaten sahen unschlüssig zwischen ihm und Unato hin und her, ohne sich von der Stelle zu rühren. Yuna stapfte auf ihn zu. „So leid es mir tut, es Ihnen mitteilen zu müssen, Sie haben hier kein Mitspracherecht. Selbst wenn Sie noch Admiral wären, steht mein Vater über dir.“ Eigentlich wollte Kira das nicht tun, da er Lacus damit in Schwierigkeiten bringen könnte. Wenn es an die Öffentlichkeit kam und bekannt wurde, dass sie ein Paar waren, würden die Leute ihre Meinung über sie ändern, und das nicht zum positiven. Aber ihm blieb keine andere Wahl. Freedoms Pilot zwang sich zu einem triumphierenden Lächeln und zog langsam die Urkunde, die ihm Cagalli nach seiner Kündigung überreicht hatte, aus seiner Hosentasche. „Nehmt sofort die Waffen runter!“ Diesmal befahl er es. „Sie haben hier gar nichts zu melden!“ Unato drückte ab. Cagallis Bruder reagierte schnell. Noch bevor der Schuss ertönte, verstaute er die Urkunde wieder sicher in seiner Tasche, sprintete er auf den Man zu und drückte dessen Pistole zur Seite. Dadurch verhinderte er, dass irgendwelche wichtigen Organe getroffen wurden. Aber ganz konnte er einen Treffer nicht verhindern. Die Kugel streifte ihn an der Seite. Er biss seine Zähne zusammen und schlug dem Mann die Waffe aus der Hand. Geräuschvoll kam sie auf dem Boden auf. „Kira!“, rief Shinn besorgt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)