Accept your past von Seira-sempai (and beginn to live) ================================================================================ Kapitel 9: Eine Unerwartete Bitte --------------------------------- Ein Tag war vergangen, seit Kira und Lacus in Plant angekommen waren. Nachdem der Rat sie begrüßt hatte, waren sie direkt zu ihrer Unterkunft gefahren. Die Ratsmitglieder hatten sie kurz durch das luxuriös eingerichtete Gebäude geführt, von dem sie eine Wohnung im Moment als Mietwohnung nutzten. Die anderen standen leer, noch. Doch in einer Woche würden Orbs Repräsentantin, Athrun und die Seirans in sie einziehen. Der Gedanke, dass Cagalli bald im gleichen Gebäude wohnen würde, wenn auch nur für begrenzte Zeit, beruhigte Kira. Ihm war es lieber, wenn er Leute um sich hatte, die er kannte. Das hieß jedoch nicht, dass er nicht mit fremden Menschen umgehen konnte oder sie nicht mochte, er fühlte sich nur einfach unwohl. Freedoms Pilot war einen Blick auf seine Uhr. „Lacus, wir müssen los!“, rief er in Richtung Badezimmer, in dem sich die rosahaarige Sängerin seit über einer Stunde für ihr Treffen mit dem Rat fertig machte. Einige Male hatte sie ihn nach seiner Meinung bezüglich des Kleides, welches sie anziehen sollte, gefragt was er von den einzelnen Kleidungsstücken hielt, war aber nie mit seiner Antwort zufrieden gewesen. Ein rosa Haarschopf lugte aus der Tür. „Meinst du, ich kann so gehen, Kira?“, fragte Lacus als sie ganz aus dem Raum heraustrat. Kira begutachtete ihre Kleidung. Sie trug ein Knielanges hellblaues Kleid und Schuhe in der gleichen Farbe. Ihr Haar hatte sie mit einer weißen Schleife zusammengebunden. „Du siehst gut aus.“, antwortete Freedoms Pilot. Lacus sah ihn unzufrieden an. „Das hast du schon zum letzten Kleid gesagt. Interessiert es dich überhaupt?“ Kira seufzte, bevor er die junge Frau in seine Arme zog. „Sei nicht sauer.“, flüsterte er ihr ins Ohr, „Aber du siehst immer umwerfend aus, egal was du anziehst.“ Die rosahaarige Sängerin lehnte sich gegen ihn und erwiderte die Umarmung. „Du Schleimer…“, nuschelte sie in sein Oberteil. Innerlich dankte Kira Miriallia für ihre Hilfe. Ohne diesen Tipp hätte er die Situation nicht so einfach gemeistert und Lacus wäre noch den ganzen Tag wütend auf ihn gewesen. Es klopfte an der Tür ihrer Luxusunterkunft. Einen Augenblick später ertönte Dearkas Stimme. „Wir müssen los! Der Rat mag es nicht, wenn er warten muss.“ Kira und Lacus lösten sich wieder voneinander, bevor die junge verlegen lächelte. „Ich glaube, wir sollten jetzt los…“ Die beiden verließen die Wohnung, doch kaum hatten sie die Tür hinter sich abgeschlossen, strafte Dearka sie schon mit mahnenden Worten. „Ich stehe jetzt schon seit fast einer halben Stunde vor der Tür! Ihr hättet mich wenigstens reinlassen können.“ Er führte sie sicher durch die Gänge, in denen sich Kira vor dem Erreichen seines Zieles sicher einige Male verlaufen hätte, bis vor den Ausgang des Gebäudes. Vor diesem wartete schon eine Luxuslimousine auf die drei. Der Fahrer stieg aus und hielt ihnen die Tür auf, was Kira nur widerwillig über sich ergehen ließ. Er war es nicht gewohnt, dass andere Leute solche Dinge für ihn taten. Lacus dagegen verhielt sich vollkommen korrekt als sie in das teuere Fahrzeug stieg, weshalb Kira nur hoffen konnte, dass man auf ihn nicht so sehr achtete. Die wichtigsten Benimmregeln hatte Cagalli ihm eingebläut, mit der Begründung er solle sie als ihr Bruder nicht vor dem Volk blamieren. Außerdem hatte sie ihm vor seiner Abreise aus Orb angeboten, was er jedoch abgelehnt hatte, da er nicht der Meinung war, er bräuchte es für seinen neuen Job. Jetzt war er sich dessen nicht mehr so sicher. Vielleicht hätte er doch an einen weiteren Benimmkurs teilnehmen sollen. Kira stieg in die Limousine ein, nicht ganz so elegant wie die rosahaarige Sängerin, aber er blamierte sich auch nicht, worüber er sehr erleichtert war. Dearka tat es ihm gleich, entschuldigte sich nur vorher noch für ihre Verspätung. Als er jedoch seinen Platz im inneren des Luxuswagens eingenommen hatte, war davon nichts mehr zu sehen. Er grinste Freedoms Piloten frech an. „Was war denn das eben, Kira? So vornehm kenne ich dich gar nicht? Übst du für deine zukünftige Position als Lacus-samas Ehemann?“ Kira schüttelte seinen Kopf. „Cagalli hat mir in Orb einen Benimmkurs aufgedrängt, damit ich auf politischen Veranstaltungen nicht negativ auffalle. Aber deine Idee gefällt mir ganz gut. Den nächsten Kurs mache ich aus diesem Grund.“ Lacus lehnte sich gegen seine Schulter. „Ich finde, das ist nicht mehr nötig, auch wenn ich mich geehrt fühle.“ Der Wagen hielt vor dem Regierungegebäude. Wie bei Lacus Stand nicht anders zu erwarten, wurde ihnen auch jetzt die Tür aufgehalten und wieder glänzte die rosahaarige Sängerin mit ihrem perfekten Auftreten. Kira war sicher, sie musste viel dafür geübt haben. Kaum hatten sie die Limousine verlassen, wurden sie von Dearka auch schon in das Regierungsgebäude geführt, wo sie einige Gänge entlangliefen, bis sie in einem großen Raum mit einem ovalen Tisch ankamen. Die Ratsmitglieder saßen an diesem. Sie schauten sofort in Lacus‘ Richtung, ohne Kira weiter beachten. Die rosahaarige Sängerin begrüßte sie kurz, bevor sie sich zu ihnen an den Tisch setzte, wie sie es von früheren Gesprächen gewohnt war. Kira stellte sich hinter sie und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Die Wände wirkten kalt, genau wie der Rest. Scheinbar hatte sich keiner die Mühe gebracht, etwas Leben in diesen trostlosen Raum zu bringen. „Weswegen wollten Sie mich sprechen?“, fragte Lacus höflich. „Um ehrlich zu sein“, begann Eileen Canarvar, „haben wir eine Bitte an Sie.“ Yuri Amalfi, er saß zu ihrer Linken, nickte. „Wie haben lange darüber nachgedacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass das die beste Entscheidung ist. Wir möchten, dass sie Plants neue Präsidentin werden.“ Kira verschluckte sich, so sehr hatte der Rat ihn mit dieser Aussage überrascht. Um ein Haar hätte er laut losgehustet, doch das konnte er gerade noch verhindern. Er sah zu Lacus. Die Rosahaarige Sängerin hatte es nicht besser erwischt. Wie es schien hatte sie nicht mit dieser Art von Bitte gerechnet. „Das kommt ziemlich überraschend für mich.“, murmelte sie. „Wir wissen, der Tod Ihres Verlobten Athrun Zala hat sie sehr getroffen.“ Jetzt sprach Ezalia Joule. „Wir hatten diesbezüglich keine andere Wahl. Er hat uns schon zwei Mal im Krieg hintergangen und ist zum Feind übergelaufen. Das erste Mal können wir ihm nicht verübeln, da seine Entscheidung gerechtfertigt war und es geholfen hat, den Frieden wiederherzustellen. Er hat von uns eine zweite Chance bekommen. Diese hat er jedoch genutzt, um uns ein weiteres Mal zu hintergehen. Außerdem war es Orb, das der Exekution zugestimmt hat.“ Kira ballte seine Hände zu Fäusten. Am liebsten hätte er die Frau angeschrien, ihr an den Kopf geworfen, was für eine egoistische und ignorante Denkweise sie hatte, doch er schwieg. Athrun war nicht tot und deswegen war es nicht nötig, noch nicht. „Das ist nicht wahr!“, antwortete Lacus mit zitternder Stimme, „Sie waren es, die diese Forderung gestellt haben. Orb hatte keine andere Wahl als zuzustimmen. Hätten Sie nicht Athruns Tod gefordert, wäre er noch am Leben. Orb hatte nicht vor, ihn für seine Kriegsverbrechen mit dem Tod zu bestrafen.“ „Das wissen wir.“, antwortete Eileen, „Aber bitte verstehen Sie uns. Es liegt nicht in unserer Macht, in solchen Situationen zu entscheiden, ob die Exekution durchgeführt wird oder nicht. Wie müssen uns an das Gesetzt halten und in seinem Fall war es eindeutig.“ „Hätte Repräsentantin Athha der Exekution nicht zugestimmt, hätte sie Ihre Forderungen abgelehnt, was hätten Sie getan?“, fragte die rosahaarige Sängerin. Ezalia seufzte. „In diesem Fall hätten wir entweder einen neuen Krieg starten müssen oder die Sache auf sich beruhen lassen. Wahrscheinlich wäre unsere Entscheidung auf das letztere der beiden gefallen. Keiner von uns wünscht sich einen neuen Krieg.“ Zuerst hatte Lacus‘ Frage Kira irritiert, doch als er die Antwort des Rates hörte, verstand er. Sie hatte sich absichern wollen, wie sie reagieren würden, wenn sie davon erfuhren, dass Orb sie hintergangen hatte und Athrun noch lebte. Es sah gut aus für sie. Wenn alles glatt lief und sie ihnen in Ruhe erklären konnten, weshalb sie Athruns Tod vorgetäuscht hatten, würde die Sache nicht eskalieren und der Konflikt würde wahrscheinlich auch nicht in einem Krieg enden. „Wie sieht Ihre Antwort aus, Lacus-sama?“, fragte ein Kira unbekanntes Ratsmitglied. Die rosahaarige Sängerin sah Plants Regierung mit einem entschuldigenden Blick an. „Das kommt alles sehr plötzlich für mich. Ich kann Ihnen jetzt nicht darauf antworten. Würden Sie mir bitte etwas Zeit geben, um darüber nachzudenken.“ Noch bevor der Rat darauf antworten konnte, war die junge Frau schon aufgestanden und aus dem Zimmer gestürmt. Kira sah ihr verwundert hinterher. „Sie kann einem wirklich leid tun.“, meinte Eileen, „So schwer wie sie es momentan im Leben hat. Meinen Sie wirklich, es war die richtige Entscheidung, sie jetzt zu fragen. Ihr Verlobter ist noch nicht einmal einen Monat tot...“ Freedoms Pilot sah die Frau an. Ganz unrecht hatte sie mit ihrer Aussage nicht. Lacus schien wirklich mit etwas zu kämpfen. Allerdings hatte das nichts mit Athrun zu tun. Kira verbeugte sich kurz vor dem Rat. „Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden...“ Auch er wartete nicht auf eine Antwort, sondern rannte seiner Freundin sofort hinterher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)