Accept your past von Seira-sempai (and beginn to live) ================================================================================ Kapitel 8: Ankunft auf Plant ---------------------------- Das Shuttle landete im Raumhafen einer Plant Kolonie. Noch bevor Kira und Lacus überhaupt aufgestanden waren, konnten sie durch die Fenster schon Plants vorrübergehende Regierung sehen, die auf sie wartete. Kaum hatten die beiden das Shuttle verlassen, wurden sie auch schon herzlich empfangen. Eine Frau mittleren Alters mit kurzem weißem Haar begrüßte sie. „Es freut mich, dass Sie sich die Zeit genommen haben, vorbeizukommen, Lacus-sama. Mein Name ist Ezalia Joule. Yuri Amalfi“ Sie deutete auf einen Mann in etwa ihrem Alter mit braunem Haar und Augen in der gleichen Farbe. „und Eileen Canaver“ Sie wies auf eine Frau, die etwas jünger schien, mit langem hellbraunem Haar und blauen Augen. „und ich regieren Plant im Moment, bis feststeht, wer der neue Präsident sein wird.“ Lacus lächelte freundlich. „Es freut mich, Sie kennen zu lernen. Ich hoffe, Sie haben in Orb keinen zu schlechten Eindruck von mir bekommen.“ „Keinesfalls.“, antwortete der Mann, der als Yuri Amalfi vorgestellt worden war. „Athrun Zala lag Ihnen sicher sehr am Herzen, immerhin war er ihr Verlobter.“ Kira kannte diese Stimme und bei genauerem hinsehen, erkannte er auch den Mann wieder. Kurz nach Athruns ‚Tod‘ hatte dieser Mann gesagt, der ehemalige ZAFT Pilot täte ihm leid und er fände es schade, dass er so jung hatte streben müssen. Scheinbar war er gegen die Exekution gewesen... Freedoms Pilot ließ seinen Blick durch die restlichen Leute schweifen, in der Hoffnung, er würde jemanden treffen, den er kannte. Und tatsächlich, nur einige Sekunden später, fiel ihm ein blonder Lockenkopf in grüner ZAFT Uniform auf. Unweigerlich musste er an Dearka denken. Was er jetzt wohl gerade tat? Nur einen Augenblick später schüttelte Kira innerlich seinen Kopf. Das hier konnte nicht Dearka sein. Es gab keinen Grund, weshalb der ZAFT Soldat hier sein sollte. Sicher verwechselte Freedoms Pilot ihn gerade. Der Blondschopf drehte sich langsam in Kiras Richtung. Ihre Blicke trafen sich. Zu Kiras Erstaunen handelte es sich tatsächlich um Dearka. Und dieser kam auch prompt auf ihn zugelaufen. Kira beobachtete, wie der ZAFT Soldat sich durch die Menge kämpfte. Freedoms Pilot wich einen Schritt zurück. Auch wenn er es ur ungern zugab, fehlte ihm im Moment der Mut, Dearka entgegenzutreten. Elthman schien das aufzufallen, jedenfalls warf er Lacus’ Bodyguard einen zornigen Blick zu, bevor er ihn am Arm packte und in Richtung Shuttle zog. „Ich glaube, wir müssen reden.“ Kira stemmte sich dagegen und versuchte, sich aus dem Griff zu befreien. „Dearka, jetzt warte doch mal. Du kannst doch nicht einfach… Willst du, dass ich meinen Job verliere.“ Der ZAFT Soldat reagierte nicht darauf, sondern zerrte weiterhin an Kira. „Kira?“, fragte Lacus verdutzt, während Plants Regierung das Schauspiel verwundert verfolgte. Dearka warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. „Stört es Sie, wenn ich mir Ihren Bodyguard kurz ausleihe, Lacus-sama?“, fragte er. Die rosahaarige Sängerin lächelte. „Lasst euch ruhig Zeit. Wir gehen inzwischen vor.“ Ezalia Joule nickte. „Wir warten vor dem Hafen. Dearka zeigt Ihnen den Weg.“ Dem hatte Kira nichts mehr entgegenzusetzen. Enttäuscht über Lacus’ Verrat beobachtete er, wie sich die Gruppe von ihnen entfernte, bis er sie nicht mehr sehen konnte. Dearka baute sich vor ihm auf. „Ist es wahr?!“, fuhr er ihn an. „Was?“, fragte Freedoms Pilot, doch noch während er dieses Wort aussprach fiel ihm ein, wovon der ZAFT Soldat sprach. „Stell dich nicht dumm!“, zischte Dearka, „Stimmt es, was die Medien über dich schreiben? Hast du Athruns Exekution ernsthaft vor dem Rat zugestimmt? Hast du wirklich gesagt, es wäre nötig, um den Frieden aufrecht zu erhalten.“ „Das waren meine Worte.“, antwortete Kira monoton und lehnte sich gegen das Shuttle. Dearka holte aus und schlug ihm mit der Faust mitten in das Gesicht. „Du Verräter. Und dann wagst du es allen Ernstes noch, hier aufzutauchen und mir unter die Augen zu treten? Ich dachte, Athrun wäre dein Freund! Und jetzt lieferst du ihn einfach an das Kriegsgericht aus!“ Innerlich seufzte Freedoms Pilot. Er hatte geahnt, dass es so enden würde. „Hast du irgendetwas zu sagen?“, schrie sein Gegenüber und riss ihn aus seinen Gedanken. Kira schüttelte schwach seinen Kopf. Einen Augenblick lang passierte nichts, aber dann holte Dearka erneut aus. Jedoch traf er diesmal nicht Kira, sondern schlug neben dessen Kopf gegen das Shuttle. „Du hast nichts unternommen um deinen besten Freund zu retten?! Du hast bei seiner Exekution einfach zugeschaut, ohne einzugreifen?!“ „Er lebt.“, flüsterte Kira leise „Ja und?! Das ändert noch lange nichts an der Tatsache, dass du-“ Der blondhaarige ZAFT Soldat stockte. „Was hast du gerade gesagt?“ „Athrun lebt“, wiederholte Freedoms Pilot, „Die Exekution war gestellt.“ Dearka taumelte einige Schritte zurück und starrte ihn ungläubig an. „Ist- ist das wahr?“ Kira nickte. „Es tut mir leid, dass ich dich nicht benachrichtigen konnte, es war zu riskant.“ „A- aber dann-“, meinte Dearka, „Sagtest du nicht eben, du hättest vor dem Rat der Exekution zugestimmt? Warum hast du das getan?“ „Es ging nicht anders.“ Kira seufzte. „Ich musste das tun. Wie du sicher schon weißt, versucht Orbs Rat durch eine Eheschließung von Cagalli und Yuna Roma Seiran ihre Macht zu erhöhen. Du weißt sicher, dass unter bestimmten Umständen nach der Heirat, der Mann das Amt als Orbs Staatsoberhaupt bekommt. In diesem Fall hätte Cagalli keinen Einfluss mehr auf sie und es würde mit dem Land bergab gehen. Athrun ist momentan der einzige, der in der Lage ist, das zu verhindern und das weiß der Rat. Deshalb versuchen sie mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, ihn aus dem Weg zu räumen. Sie hätten nicht eher Ruhe gegeben, bis er tot gewesen wäre. Jedenfalls lebt er jetzt unter dem Namen Alex Dino und ist Orbs neuer Admiral. Ich schätze, es wird nicht lange dauern, bis er sich auch unter diesem Namen den Rat zum Feind gemacht hat.“ Dearka schluckte. „Das klingt hart…“ „Ist es auch.“, entgegnete Kira, „Ich habe getan, was ich konnte, um es ihm zu erleichtern.“ Der blondhaarige ZAFT Soldat klopfte ihm auf die Schulter. „Entschuldige, dass ich dich vorhin so angefahren habe. Ich war wütend, weil ich dachte, du hättest Athrun umbringen lassen.“ Er grinste. „Wie geht es ihm?“ „Das fragst du ihn am besten selbst.“, antwortete Freedoms Pilot, „Er kommt nächste Woche zusammen mit Cagalli und den Seirans nach Plant.“ „Das ist ein schlechter Scherz!“, rief Dearka erschrocken. Kira löste sich vom Shuttle und setzte sich langsam in Bewegung, in die Richtung des Ausgangs. „So in etwa habe ich auch reagiert, als ich es von Athrun erfahren habe.“ „Aber-“, unterbrach sein Gesprächspartner ihn, „Kannst du nicht… Das ist…“ „Lebensmüde?“, fragte Lacus’ Bodyguard, „Wahnsinnig? Das habe ich ihm bereits gesagt. Er ist erwachsen. Außerdem weiß er, welcher Gefahr er sich aussetzt. Es gibt nichts, was wir tun können, außer zu hoffen, dass er nichts Unüberlegtes tut.“ Dearka griff sich an den Kopf, bevor er Cagallis Bruder folgte. „Dieser Idiot. Wenn ich ihn in die Finger kriege, kann er etwas erleben! Ich mach ihn fertig!“ Freedoms Pilot lachte. “Das sieht dir ähnlich. Aber meinst du nicht, dass er schon genug bestraft ist? Ein Leben mit den Seirans im Nachen ist alles andere als wünschenswert.“ „Da könntest du recht haben…“, meinte Dearka, während er Kira durch den Hafen führte. Als sie nach einigen Minuten den Ausgang erreicht hatten, wechselte er das Thema. „Und, wie geht es deinen Eltern so? Was sagen sie eigentlich zu deinem Beruf?“ „Ihnen geht es gut.“, antwortete Kira, „Zuerst waren sie ein wenig überrascht, doch sie haben sich schnell damit abgefunden.“ Jetzt konnten er schon die anderen sehen, die auf sie warteten. „Ehe ich es vergesse Miriallia wird nächste Woche gemeinsam mit Orbs Repräsentantin nach Plant kommen und über die Verhandlungen berichten.“ Augenblicklich blieb Dearka stehen und starrte ihn ungläubig an, bevor er panisch losschrie. „Und das sagst du mir erst jetzt?!“ „Nun ja.“, meinte Lacus, die sich in das Gespräch einmischte, „Du hast immerhin noch eine Woche Zeit dich darauf vorzubereiten.“ Kira nickte zustimmend, bevor sein Blick ernst wurde. „Solltest du sie allerdings zurückgewinnen wollen, musst du dich ins Zeig legen. Was auch immer du getan hast, damit sie dich sitzen lassen hat, sie wird es dir nicht so schnell verzeihen.“ Dearka schnitt eine Grimasse. „Auf in die Höhle des Löwen. Ich habe noch einhundertsechsundachtzig Stunden, bevor die Löwin mich in Stücke reißt.“ „So schlimm ist es nun auch wieder nicht…“, murmelte Kira, konnte sich aber das Grinsen wegen der Übertreibungen des Blondschopfes nicht verkneifen, „Miriallia kann vielleicht wütend werden, aber wirklich handgreiflich wird sie nicht.“ Dearka warf einen besorgten Blick auf die Uhr. „Noch einhundert fünfundachtzig Stunden und fünfzig Minuten…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)