Accept your past von Seira-sempai (and beginn to live) ================================================================================ Kapitel 5: Gebrochenes Versprechen ---------------------------------- „Kira bitte.“ Athrun sah seinen besten Freund fast schon flehend an. „Ich weiß, ich habe einen Fehler gemacht und das tut mir Leid. Deshalb bitte, gib mir noch eine Chance.“ Innerlich seufzte Freedoms Pilot. Vorhin hatte Athrun ihn um ein Gespräch gebeten. Er war einverstanden gewesen und die beiden waren in das Zimmer des ehemaligen ZAFZ Soldaten gegangen. Jedoch hatte Athrun nicht erwähnt, worüber er sich mit seinem besten Freund hatte unterhalten wollen, weshalb dieser nicht darauf vorbereitet gewesen war. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit und Athruns seltsame Bitte hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Jetzt steckte Kira in einer Zwickmühle. Er fühlte sich unwohl in seiner Haut, da er nicht wusste, wie er auf Athruns Bitte reagieren sollte. Einerseits konnte er sich nicht einfach in das Leben seines besten Freundes einmischen, aber andererseits war es zu riskant, einfach nachzugeben. Ihr Plan könnte auffliegen und einen neuen Krieg zur Folge haben. Ginge es nach Kira, hätte er schon lange nachgegeben, doch das konnte er nicht. „Ist dir klar, was du gerade von mir verlangst?“, fragte er mit ernster Stimme. Der ehemalige ZAFT Soldat senkte seinen Blick, starrte auf den Boden. Er konnte nicht mehr die Kraft aufbringen, seinem besten Freund in die Augen zu sehen. „Ich weiß…“, murmelte er, „Ich weiß das, Kira, bitte…“ „Ich wünschte ich könnte. Aber ich kann nicht einfach so zurücktreten und das weißt du auch. Was wird dann aus Orb und Cagalli?“, entgegnete Freedoms Pilot, „Sie kommt schon so kaum zurecht und wenn ich jetzt gehe, dann ist sie wieder dem Rat ausgesetzt.“ „Ich werde mich darum kümmern.“, antwortete Athrun, „Ich werde das nicht zulassen.“ „Das hast du letztes Mal auch gesagt.“, entgegnete Kira mit ernster Stimme. Gern hätte er den Worten seines besten Freundes geglaubt, doch das konnte er nicht. Zu sehr hatte er ihn und seine Schwester verletzt, als er sich im letzten Krieg gegen sie gestellt hatte. Athrun antwortete nicht, sondert starrte weiter auf den Boden. Freedoms Pilot sah seinen besten Freund aufgebracht an, bevor er aufzählte, weswegen er ihm seinen Platz nicht einfach überließ, wissend dass er nichts neues sagte und ihn damit verletzte. „Du hattest mir versprochen, gut auf Cagalli aufzupassen und nicht zuzulassen, das ihr etwas passiert. Du wolltest dich darum kümmern, dass der Rat sie nicht für seine Zwecke ausnutzt. Es wäre deine Aufgabe gewesen, zu verhindern, dass sie ein Bündnis mit der Erdallianz eingeht. Du hättest die Hochzeit mit Yuuna-san verhindern müssen. Und was hast du getan? Bei der nächstbesten Gelegenheit bist du zurück zu ZAFT gegangen. Aber nicht nur das. Anschließend hast du sie beschuldigt und auf ihre Leute geschossen. Weißt du, was du ihr damit angetan hat, wie fertig sie war? Jede Nacht hat sie sich in den Schlaf geweint, deinetwegen!“ Der ehemalige ZAFT Soldat blickte ihn erschrocken an. „Kira, das…“ „Athrun.“, ermahnte der Angesprochene ihn, „Rede dich nicht heraus. Ich will deine Rechtfertigungen nicht hören! Ich weiß, dass es dir leid tut und du es bereust, sonst hätte ich dich niemals damit durchkommen lassen. Du bist mein bester Freund und ich kenne dich besser als die anderen. Aber deshalb weiß ich auch, wie beeinflussbar du bist. Und bevor ich keine Garantie habe, dass du deinen Fehler nicht wiederholst und Cagalli erneut sitzen lässt, werde ich dir meine Position nicht überlassen.“ Athrun schüttelte seinen Kopf. „Ich habe daraus gelernt, Kira. Diesmal werde ich mich nicht von anderen beeinflussen lassen.“ „Auch wenn du das jetzt sagst…“ Freedoms Pilot beobachtete seinen besten Freund genau, achtete auf jede noch so kleine Änderung in dessen Mimik und Gestik. Wie erwartet fand er nichts, was darauf hindeutete, dass dieser log. Aber das war Kira schon vorher klar gewesen. Er wusste, dass Athrun es ernst meinte und je länger er diesen ansah, desto bewusster wurde ihm, wie ernst. Ihm war klar, dass er nicht das Recht hatte, es seinem besten Freund zu verbieten. „Liebst du Cagalli noch?“, fragte er und beschloss, dass die seine Entscheidung von der Antwort abhängig war. Das schien Athrun aufzufallen. Ein schwaches Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, als er nach einigen Sekunden antwortete. „Ja…“ „Verstehe…“ Kira zwang sich, seine Unsicherheit zu überspielen, und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Vermassle es nicht wieder. Noch eine Chance wirst du nicht bekommen…“ Zuerst weiteten sich Athruns Augen und er starrte Kira ungläubig ad, dann nickte. „Danke. Dafür schulde ich dir etwas.“ Freedoms Pilot seufzte. „Du weißt aber schon, dass das kompliziert werden wird, oder? Zwar ist Alex Dino nicht vorbestraft und keiner hat bis jetzt bemerkt, dass du er bist. Aber das genügt nicht. Du weißt, wie es endet, wenn dich jemand erkennt. Dann würde die Lüge auffallen und du und Cagalli würdet in Schwierigkeiten stecken. Der Rat könnte dann zwar nichts gegen dich unternehmen, Plant dafür umso mehr. Im schlimmsten Fall würden sie alle diplomatischen Beziehungen zu uns abbrechen und uns erneut den Krieg erklären.“ Zuerst schwieg der ehemalige ZAFT Soldat daraufhin, dann brachte er eine Antwort, die Kira überraschte. „Ich übernehme die volle Verantwortung für mein Handeln.“ Kira seufzte, dem hatte er nichts mehr entgegenzusetzen und das wusste er auch.. „Trotzdem. Tu bitte nichts Unüberlegtes.“ „Keine Angst.“, antwortete Athrun, „Ich werde vorsichtig sein.“ „Dann schreibe ich jetzt mal meine Kündigung“, murmelte Freedoms Pilot, „und bewerbe mich nachher bei Lacus als Bodyguard.“ Zuerst schaute Athrun seinen besten Freund irritiert an, dann bildete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht. „Das hattest du schon länger vor, habe ich recht?“ Freedoms Pilot nickte. „Dir kann ich nichts vormachen, was?“ Die besagte Sängerin näherte sich den beiden. „Ich würde dich natürlich sofort einstellen, Kira.“, sagte sie mit freundlicher Stimme. Der Angesprochene grinste. „Wenigstens bin ich nicht arbeitslos…“ Vor den besten Freunden blieb Lacus stehen. „Weiß Cagalli schon davon?“ Athrun schüttelte seinen Kopf. „Wir müssen es ihr noch sagen…“ Dann stockte er. „Müsstest du nicht eigentlich auf meiner Beerdigung sein?“ Lacus lächelte. „Die ist längst vorbei.“ „Ach so.“, entgegneten die Freunde synchron, bevor der ältere der beiden das Wort ergriff: „Wie ist es gelaufen? Hat es irgendwelche Probleme gegeben?“ Die rosahaarige Sängerin schüttelte ihren Kopf. „Ich glaube, ich habe letztens etwas übertrieben. Keiner hat sich in die nähe des Sarges gewagt.“ „Das bemerkst du jetzt erst?“, fragte Athrun seine ehemalige Verlobte schmunzelnd. „Hauptsache es ist gelungen.“, meinte Kira, „Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass sie bezüglich Alex nicht misstrauisch werden.“ „Keine Sorge.“ Lacus war optimistisch wie immer. „Es wird schon gut gehen.“ Kira nickte. „Fragt sich nur, wie wir Cagalli das Ganze beibringen.“ „Wenn du möchtest, kann ich mit ihr reden.“, bot Lacus an. Freedoms Pilot wehrte ab. „Danke, aber das mache doch besser ich. Immerhin bin ich es, der kündigt und nicht du. Außerdem weiß sie, dass ich nicht gern im Militär arbeite und lieber wieder Zivilist wäre. Fragt sich nur, wie sie reagiert, wenn sie erfährt, dass sie Athrun meine Position geben soll… Erfreut wird sie nicht sein.“ Es folgte ein betrübtes Schweigen. Keiner wollte etwas sagen. Alle wussten, dass ihre Erfolgschancen nicht besonders hoch standen. Cagalli entschied, wie es weiterging und wenn sie dagegen war, konnten sie nichts tun, immerhin war die junge Frau Orbs Repräsentantin. Zwar konnte Kira problemlos kündigen, aber das war auch schon alles. Er hatte keinerlei Einfluss darauf, wer sein Nachfolger werden würde, zumindest nicht offiziell. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)