Accept your past von Seira-sempai (and beginn to live) ================================================================================ Kapitel 4: Identitätsänderung ----------------------------- In einem Zimmer in Orb, abgelegen von der Öffentlichkeit lag Athrun in einem Bett. Seine Augenlider zuckten. Er wachte wieder auf. Sofort ging Kira auf seinen besten Freund zu und beobachte diesen genau. Eigentlich hätte er schon seit Stunden wieder wach sein müssen. Zwar hatte der Arzt ausdrücklich gesagt, dass das Schlafmittel so gut wie keine Nebenwirkungen hatte, aber sicher war sicher. Nur einen Augenblick später öffnete der ehemalige ZAFT Soldat seine Augen. Er sah an die Decke. Zuerst hatten seine Gesichtszüge einen verschlafenen Ausdruck, doch schon nach wenigen Sekunden änderte sich dieser in einen verwirrten. „Ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf.“, murmelte Kira erleichtert. Athrun schaute seinen besten Freund verwundert an. „Kira…?“ „Wie fühlst du dich?“, fragte Freedoms Pilot hörbar besorgt. Auf dem Gesicht des ehemaligen ZAFT Soldaten erschien ein schwaches Lächeln. „Müde…“ Kira setzte sich neben ihm auf die Bettkante. „Was passiert ist, tut mit leid. Ich wünschte, es hätte einen anderen Weg gegeben...“ Athrun schüttelte schwach seinen Kopf, bevor er sich aufrichtete. „Aber wenn ihr schon meinen Tod vortäuscht, wüsste ich gern den Grund.“ „Plant hat es letzte Woche gefordert. Sie wollten, dass wir dich entweder ausliefern, damit sie dich verurteilen können, oder dich hier hinrichten. Der Rat war sofort begeistert von dem Gedanken. Sie hätten nicht eher aufgegeben, bis du tot wärst. Deshalb haben wir das inszeniert. Aber der Rat hat sowohl mich als auch Cagalli ständig beobachtet. Ir hatten keine Gelegenheit, dich über unseren Plan zu informieren. Lacus ist in letzter Sekunde noch eingesprungen, damit es glaubhaft aussieht.“ „Das habe ich mir fast gedacht.“, murmelte Athrun mehr zu sich selbst, „Dass sie ihr die Nummer auch noch abgekauft haben…“ Kira lachte. „Sie hat wirklich etwas zu dick aufgetragen. Vor allem, als Yuna-san überprüfen wollte, ob du wirklich tot bist. Sie hat sich ihm in den Weg gestellt und ihn unter Tränen angeschrien, er solle endlich verschwinden. Aber keinem ist aufgefallen, dass das alles nur eine Show war. Hätte ich es nicht besser gewusst, wäre auch ich auf ihr Spiel reingefallen.“ „Wie geht es jetzt weiter?“, fragte Athrun. Orbs Admiral erhob sich und hielt ihm die Hand hin. „Auf gute Zusammenarbeit, Alex-san.“ Für den Bruchteil einer Sekunde starrte der ehemalige ZAFT Soldat seinen beten Freund entgeistert an, doch dann schlug er ein. „Gleichfalls. Kira-sama.“ Cagalli stürmte in das Zimmer. „Kira, wie geht es Athrun?“ „Den Umständen entsprechend gut.“, antwortete Athrun in einem sarkastischen Ton, „Meine besten Freunde haben mich hintergangen, geradezu verraten, und an das Gericht ausgeliefert. Ich wurde vor den Augen von Plants vorrübergehender Regierung erniedrigt, verurteil und hingerichtet. Mein Kopf dröhnt von dem Mittel, das ihr mir gespritzt habt. Aber wenn man davon absieht, ging es mir noch nie besser.“ Cagalli seufzte. „Was hätten wir dann tun sollen?“, fragte sie mit bedrückter Stimme, „Widersprechen und die Verträge mit Plant auflösen, was einen erneuten Krieg zur Folge haben könnte? Dich ihnen ausliefern, damit sie dich schnellstmöglich umbringen können? Dich hier in Orb verurteilen? Es gab keinen anderen Weg.“ „Ihr hattet keine andere Wahl, oder?“, murmelte Athrun. „Ich bringe das wieder in Ordnung.“, sprach Cagalli sofort. „Und wie willst du das machen?“, fragte Athrun. „Ich bin tot und Tote kommen nicht zurück. Daran wirst auch du nichts mehr ändern können.“ „Das meine ich nicht!“, schrie Cagalli, „Ich weiß, dass du nicht mehr Athrun Zala sein kannst! Aber Alex Dino ist doch auch nicht schlecht! Du kannst deinen gewohnten Aktivitäten nachgehen, brauchst dich nicht zu verstellen. Bis auf deinen Namen ändert sich doch nichts!“ „Cagalli hat recht.“, sagte Kira, „Du kannst in deiner momentanen Situation eh nichts dagegen tun. Also warum machst du nicht das Beste daraus?“ „Bleibt mir eine andere Wahl?“ Athrun warf den Geschwistern einen abwartenden Blick zu. „Wissen eigentlich Dearka und die anderen davon?“ Kira schüttelte seinen Kopf. „Wir konnten sie noch nicht informieren. Es wäre zu riskant gewesen. Orbs Repräsentantin ging auf ihn zu und klopfte ihm auf die Schulter. „Übrigens, falls es dich interessiert: Deine Beerdigung ist in zwei Tagen.“ „Danke.“, murmelte der ehemalige ZAFT Soldat, bevor er schmunzelte, „Aber in den Sarg wollt ihr mich nicht noch legen, oder?“ „Keine Angst.“ Kira grinste. „Ich glaube nicht, dass sie verlangen werden, dass wir den Sarg vor ihnen öffnen. Lacus wird das schon zu verhindern wissen.“ „Das beruhigt mich.“, meinte Athrun mit gespielt erleichterter Stimme, „Ich dachte schon, ich müsste auch noch das über mich ergehen lassen.“ Freedoms Pilot sah seinen besten Freund entrüstet an. „Das ist jetzt nicht dein Ernst.“ Athrun schüttelte seinen Kopf. „Nein, nicht wirklich…“ Zwei Tage später machte Kira sich auf den Weg zu seinem besten Freund. Er fuhr mit dem Auto zu dem Haus, in dem sie Athrun momentan versteckten, und betrat es. Während er Fahrt und als er den Flur entlanglief, dachte er darüber nach, wie er Athruns Freunden mitteilen sollte, dass sie ihn nicht wirklich exekutiert hatten. War es richtig, ihnen eine Nachricht zu senden? Nach einigen Sekunden verwarf er den Gedanken wieder. Das war viel zu Riskant. Momentan gab es keinen Weg, zumindest keinen ohne das Risiko, dass sie aufflogen. Sie mussten noch eine Weile warten, bis sie die anderen informieren konnten. Kira öffnete die Tür zu Athruns Zimmer und trat ein. Der ehemalige ZAFT Soldat, er saß gerade am Schreibtisch und arbeitete am Computer, hob seinen Blick und schaute den Besucher mit einer Mischung aus Verwunderung und Belustigung an. Dann wurde sein Blick leicht empört. „Da habe ich wirklich einen schönen besten Freund. Nicht einmal auf meine Beerdigung geht er.“ Freedoms Pilot setzte sich neben seinen besten Freund auf einen leer stehenden Stuhl. „Du bist immer noch wütend, habe ich recht?“, fragte er mit bedrückter Stimme. Athrun schüttelte seinen Kopf. „Nicht wirklich. Ich finde es nur nicht besonders schön, dass du es nicht einmal für nötig hältst, auf meinem Begräbnis zu erscheinen, nachdem du mich verraten und an den Rat ausgeliefert hast.“ „Warum sollte ich auf die Bestattung von jemanden gehen, der noch gar nicht tot ist?“ So kann man es auch ausdrücken.“, murmelte Athrun und es schien, als würde er sich damit abfinden. Jedenfalls hatte es den Anschein, als sei er nicht mehr wütend. „Wie soll es eigentlich mit mir weitergehen?“, fragte er nach einer Weile. „Cagalli hat die eine Stelle in Orbs Militär versorgt. Da du im letzten Krieg kluge Entscheidungen getroffen und für Orbs Sieg eine wichtige Rolle gespielt hast, wurdest du zum Oberst ernannt. Momentan hast du Urlaub um das Grab deiner verstorbenen Eltern zu besuchen. Morgen beginnt dein Dienst. Die Leute kennen dich nur als Alex Dino und das Gesicht von Athrun Zala haben sie wahrscheinlich noch nicht gesehen. Eigentlich dürfte nichts schief gehen. Wir haben dich zusätzlich in eine andere Abteilung versetzt, nur um ganz sicher zu gehen. Die genauen Unterlagen musst du dir heute Abend bei Cagalli abholen.“ Athrun nickte. „Danke. Dafür bin ich euch echt etwas schuldig.“ Kira winkte ab. „Das ist das Mindeste, nachdem wir dir ja praktisch alles genommen haben.“ Der ehemalige ZAFT Soldat stand auf und lief zum Schrank, aus welchen er die Zeitungen der letzten Tage kramte. Diese reichte er seinem besten Freund. „Die Medien scheinen dich sehr zu mögen, so wie sie dich durch den Dreck gezogen haben.“, meinte er schwach grinsend. Kira nahm sie entgegen, bevor er kurz dessen Inhalt überflog. Tatsächlich, Athrun hatte Recht. Sie hatten wirklich eine Menge über ihn geschrieben. „Orbs Regierung tötet unschuldige Zivilisten.“, las er einige der Überschriften vor, „Admiral Kira Yamato verrät seinen ehemaligen Kollegen.“ Freedoms Pilot seufzte als er die unschönen Zeitungen ihrem Besitzer zurückgab. „Die Presse scheint mich wirklich zu hassen. Dabei habe ich gar nichts falsches getan.“ Athrun schnaubte. „Du hast meinen Tod vorgetäuscht.“ Kira senkte seinen Blick. „Mir blieb nichts anderes übrig. Was hätte ich sonst tun sollen? Zusehen, wie sie dich wirklich umbringen?!“ „Schon gut.“ Athrun verkrampfte seine Finger um die Zeitungen. „Ich weiß, dass du keine andere Wahl hattest und ich weiß auch, dass es dir leid tut. Das muss es nicht. Mir geht es gut. Ich lebe noch, bin nicht verletzt und die Nebenwirkungen von dem Schlafmittel oder was auch immer das war sind auch wieder verschwunden.“ „Du hast etwas gut bei mir.“, murmelte Kira. Ihm tat leid, was er seinem besten Freund angetan hatte. „Ich bringe das wieder in Ordnung. Versprochen.“ Seine Stimme wurde lauter. „Wenn du willst, lade ich dich zum Essen ein oder erledige eine Woche lang deinen Haushalt oder-“ „Kira!“ Athrun unterbrach ihn lautstark, lächelte dann aber. „Du bist schon genug gestraft. Die Presse zieht dich seit Tagen durch den Dreck, der Rat beschattet dich, wo er nur kann und einige meiner Freunde werden dich sicher noch zur Rede stellen. Immerhin habt ihr mich umbringen lassen! Aber danke. Ich werde bei Gelegenheit darauf zurückkommen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)