Adventskalender 2010 von Walpurgisnacht (One-Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 13: 13. Dezember - Dance with me - Teil 1 (Die Gilde der Schwarzen Magier) ---------------------------------------------------------------------------------- Dance with me (SonesxAkkarin) Es war kalt, bitterlich kalt! Der Wind pfiff wie ein Heulen durch die Straßen, kämpfte die Temperaturen in die Minusgrade, ließ die Körper der Straßenkinder sich näher drängen, obwohl sie wussten, dass es eh nichts brachte. Der Winter hatte Einzug in Kyralia erhalten und mit ihm, kam auch der Tod, der sich jeden Tag ein neues Opfer suchte. Mal war es ein freilaufender Hund, dann aber wieder ein ausgehungertes Kind oder ein krüppeliger Mann. Keiner der Unterschied blieb davon verschont und der Friedhof bekam mehr und mehr Besucher, als in sonst irgendeiner Jahreszeit. So empfand es zu mindestens die kleine Sonea, kaum vierzehn Jahre alt, die mit ihrer Tante und Onkel im letzten Ring der Stadt Imardin in einem Mehrfamilienhaus wohnte, welches hilflos überfüllt war von Menschen, die sich verzweifelt versuchten vor der klirrenden Kälte in Sicherheit zu bringen. Es war eine schwierige Zeit… Für jeden Menschen und jedes Tier, welches in dieser Jahreszeit keinen Ort zum Schlafen hatte, keine Unterkunft…Und die Familien der Häuser sowie der König interessierte es wieder nicht, im Gegenteil, bald würde wieder die Säuberung in der Stadt stattfinden. Zauberer würden die armen Leuten, die sich kaum etwas zu Essen leisten konnten, und die Krüppel aus der Stadt jagen, nur damit man weniger Gesindel in ihr vorfände… Es würde Tote geben…viele Tote. Und wenn Sonea Pech hatte, würde ihre kleine Familie mit dazu gehören! Seufzend packte sie die Tragetasche fester, die sie um ihre Schulter trug. In ihr befanden sich ihre Tanzsachen, denn obwohl sie sich eigentlich keinen Tanzunterricht leisten konnte, hatte sie in der begehrten Tanzschule „Hopeless“ einen Platz bekommen, mit der Bedingung, dass sie ab und an als Aushilfstanzlehrerin arbeitete, um so ihren Kurs zu bezahlen. Und sie fand es toll! So kam sie sowohl ein wenig von der Arbeit ihrer Pflegeeltern weg, wie auch dem Einfluss der Hüttenvierteln, die zwar ihr Zuhause waren, aber trotzdem nicht ihr Lieblingsort, beachtete man die Kriminalitätsrate dort. Heute war wieder ein Tag, an dem sie als Tanzlehrerin aushelfen sollte und da sie so gut wie jeden Tag zum Tanzen ging, beherrschte sie inzwischen die Anfänger-, Fortgeschrittenen- und Silberklassen, sodass sie nur noch die Goldklasse erlernen musste, um zu den Profis dazu gehören zu können. Die Türglocke klingelte in ihrem hellen, angenehmen Ton, als Sonea die Tanzschule betrat, wo sie am Tresen direkt von ihrer Freundin Bonny begrüßt wurde, die zwar aus einer höheren Schicht stammt, aber keinerlei Vorurteile gegenüber ihr hatte. Hier waren sie die besten Freundinnen! „Hallo Sonea!“, grüßte sie freudig und umarmte sie herzlich. „Hi Bonny!“, lachte Sonea über die herzliche Art ihrer Freundin, die immer gute Laune zu haben schien. „Wer ist heute alles da?“, fragte sie neugierig weiter, um herauszufinden, ob sie wieder mit demselben jungen Magier tanzen sollte, den sie letzte Woche kennengelernt hatte. Bonny zog eine Grimasse. „Die Magier sind wieder da und sie haben ein paar Neulinge mitgebracht, du wirst also eine Menge Spaß mit ihnen haben und dreh sie ruhig durch die Mangel, sonst glauben sie noch,sie können sich alles erlauben!“, zwinkerte ihre Freundin, während Sonea genervt die Augen verdrehte und sich die Daten der Magiergruppe geben ließ. Sonea mochte keine Magier, überhaupt nicht! Allein weil sie schon die alljährliche Säuberung durchführten, die tausende Menschen ihrer Wohnorte beraubten, aber leider war dies die Bedingung der Leiterin der Tanzschule gewesen: Wenn du bei mir tanzen willst, musst du auch dafür arbeiten. Sonea hatte es immer gerne getan, weil ihr das Tanzen im Blut steckte, es machte ihr Spaß! In diesen Momenten fühlte sie sich mit ihren Schülern auf einer Wellenlänge, bei ihr war jeder Mann und jede Frau genau das, was sie waren: Menschen, die zusammenkamen, um sich dem Tanz hinzugeben. Und das würde sie diesen Magiern auch klar machen! „Okay, dann geh ich mich umziehen! Schaust du nachher noch vorbei?“, fragte Sonea, da Bonny immer gerne den DJ für sie machte. „Worauf du dich verlassen kannst!“, lachte ihre Freundin. „Den Spaß lass ich mir doch nicht entgehen, wenn du den hochnäsigen Magiern erklärst, dass sie in diesen Räumen einfach nur Menschen sind, die Tanzen wollen!“ Lachend verabschiedete sich das junge Mädchen, bevor sie runter in die Umkleidekabine der Damen flitzte, um sich umzuziehen. Ihre Tanzkleidung bestand aus einem langen Rock, der sich in leichten Wellen über ihre Oberschenkel ergoss, einem lockeren Top, welches aber trotzdem ihre Figur betonte und einem Paar Ballettschuhe, da sie ungern mit Tanzschuhen tanzte, auf denen sie alles andere als Laufen konnte. Ihre doch recht langen Haare band sie in einem Dutt zusammen, aus dem sich trotzdem einige widerspenstige Strähnen lösten, die sie etwas wilder aussehen ließ, was sie auch war. Mit einem letzten Ruck zog sie die Bänder ihrer Ballettschuhe fest. Das Spiel konnte beginnen! 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