Just To Save Him For You von Ryu_no_Sekai ================================================================================ Kapitel 14: Abschied -------------------- „Es geht schon los?" Lautlos betrat Sasuke das Zimmer und schaute der Hyuga beim Packen zu. Kurz sah sie über die Schulter zu ihm. „Ja, wie es scheint hat das Team seinen Auftrag schneller beendet als wir dachte, und bricht jetzt schon auf." erklärte sie. „Wenn wir sie abfangen wollen, müssen wir uns beeilen." Sie versuchte so viele Waffen wir möglich in ihre Tasche zu stopfen, die jetzt schon überfüllt war. Er sah ihr dabei zu und wartete auf das unvermeidbare. „Weißt du schon, wer es ist?" erkundigte er sich. Sie schüttelte den Kopf: „Nein. Aber ich glaube sie haben mit dir an der Chunin Prüfung teilgenommen." Offenbar hatte sie alles in die Tasche gequetscht, was sie brauchte, denn sie versuchte nun den überspannten Reisverschluss zu schließen. So zog und zerrte daran, doch die Tasche schloss sich nur langsam, fast gar nicht. Sasuke wollte nicht darauf eingehen. „Hm... am besten wäre es, wenn du Naruto oder Lee begegnest.", überlegte er, „Denn -" In dem Moment rutschen ihre Finger ab, der Verschluss riss auf und der gesamte Inhalt der Tasche ergoss sich über den steinernen Boden. „Mist!" kam es fluchend über ihre Lippen, während sie begann die Sachen wieder aufzusammeln. „Es war klar, dass das nicht funktionieren würde." Mit dem Kommentar fing er sich einen bösen Blick ihrer blauen Augen. Dann wandte sie sich wieder ihren Sachen zu. Einen Moment zögerte Sasuke, dann gab er sich Seufzend geschlagen. Er hockte sich neben sie und half ihr die Waffen und anderen Kleinkram aufzusammeln. Er bemerkte ihre Überraschung und er konnte es ihr nicht verdenken, er war selbst überrascht. Aber ohne seine Hilfe würde sie wohl nie rechtzeitig Abbruchbereit sein. „Danke." murmelte sie leise und er antwortete mit: „Schon in Ordnung." Es war seltsam, wie viel sich in den letzten Tagen geändert hatte. „Für wen ist die andere?" Die Hyuga zuckte zusammen vor Schreck, und schüttete einen Teil ihrer Nudelsuppe über sich selbst. „Mist!" fluchte sie und drehte sich wütend zu dem Störenfried um. „Ich wollt dich nicht erschrecken." „Keine Sorge, hast du nicht." grummelte sie, und drehte sich weg. Ungefragt setzte er sich neben sie und sah sie aus seinen schwarzen Augen an. „Also auf wen wartest du?" hakte er nach. Sie musterte ihn leicht aus den Augenwinkeln, als würde er sich seltsam verhalten. Er gab ja zu, normalerweise verhielt er sich auch anders. Aber glaubte er eher an Antworten zu kommen, doch scheinbar irrte er sich da. Denn nach einer Weile antwortete sie: „Ich warte auf Niemanden." „Also gut, dann kann ich sie ja haben." Obwohl er Ramen nicht mochte griff er nach der anderen Portion, doch sie hielt ihn auf. „Nicht!" Langsam löste sie ihre Hand wieder von seinem Handgelenk und sah zu Boden. „Sie ist für meinen Vater..." erklärte sie. Sasuke runzelte die Stirn. „Ich habe angenommen, er sei tot." „Das ist er auch... Aber... wir haben immer zusammen gegessen, und irgendwie ist das zu einer Tradition geworden." erklärte sie. Sasuke nickte, er konnte das verstehen. „Er hat dir sicher viel bedeutet." Sie lachte kurz und bitter auf. „Ja, das hat er. Aber so ist das nun mal bei der Familie." „Wie ist er gestorben?" fragte Sasuke, und war selbst überrascht, wie vorsichtig und mitfühlend seine Stimme klang. Die blauen Augen sahen ihn kurz überlegend an, dann begann die Hyuga zögernd zu erzählen: „Vor ein paar Jahren wurde unser Dorf angegriffen, von einem ehemaligen Freund meines Vaters. Natürlich kam es zum Kampf zwischen den beiden, eigentlich hatte ich mich zusammen mit den anderen Kindern verstecken sollen, aber ich konnte es nicht. Ich hatte Angst um meinen Vater, nachdem meine Mutter einige Jahre vorher verstorben ist, war er alles was ich noch hatte. Ich hatte ihn nicht verlieren wollen. Deswegen beobachtete ich den Kampf, ich hielt die Ungewissheit nicht aus, ich musste einfach sehen, was passierte. Und dann, sah ich wie er verletzt wurde, ohne zu zögern eilte ich ihm zur Hilfe." Sasuke lauschte ihr aufmerksam. Es war eine Sache die ihn die ganze Zeit interessiert hatte: Wieso sie solche Augen hatte wie er selbst. Er hatte erfahren wollen, wie sie zur Rächerin geworden war, auch wenn sie in letzter Zeit nicht mehr ganz so hasserfüllt wirkte. Seit sie hier war hatte sie sich verändert, und Sasuke hatte das Gefühl, dass sie da nicht die einzige war. „ich fand ihn vollkommen hilflos, den anderen über ihm, bereit zum letzten Streich. Wenn ich jetzt daran denke: Ich bin mir sicher, mein Vater hätte es noch irgendwie geschafft, die Oberhand zurück zu erlangen, wäre ich nicht aufgetaucht. Obwohl ich ihm nur helfen wollte, machte ich es nur schlimmer..." fuhr sie fort, und Sasuke sah wie sich Tränen in ihren Augen sammelten, auch versagte ihr manchmal die Stimme. „Ich griff an – eine dumme, kindische Aktion, immerhin hatte ich nicht die geringste Chance. Obwohl der Kerl das wusste, griff er mich an... wäre mein Vater nicht dazwischen gegangen, wäre ich wohl gestorben. Aber so starb er...." Sie machte eine Pause und holte tief Luft, offenbar war sie mit ihrer Geschichte noch nicht fertig. „Es wäre schlimm genug gewesen, ihm einfach beim Sterben zusehen zu müssen. Aber, stattdessen musste ich mitansehen, wie mein Vater sich umbringen ließ, wie er einfach aufgab, um mich zu retten! ... Wäre ich nicht dagewesen, wer weiß ob er noch Leben würde..." Sie wischte sich kurz über die Augen und sah Sasuke dann an. Sie zwang sich sogar zu einem gequälten Lächeln. „So, das ist der Grund weshalb ich stark werden will. Ich will diesen Kerl umbringen." schloss sie ihre Erzählung. Eine Zeitlang schwiegen die beiden und ließen sich das eben erzählte noch einmal durch den Kopf gehen. Sasuke musste dabei daran denken, wie es damals für ihn war. „Auch ich habe meine Eltern sterben sehen..." meinte er leise. „Ich kam genau in dem Moment nach Hause, als Itachi sie umbrachte. Ich konnte nichts weiter tun, als dabei zu zusehen, wie sie tot auf dem Boden zusammen brachen." Er versuchte seinen Schmerz darüber zu verbergen, doch er konnte Mikoto ansehen, dass ihm das nicht gelang. Und es war ihr anzusehen, dass sie ihn verstand. Ein seltsam angenehmes Gefühl, hier zu sitzen und einfach zu wissen, dass der andere seine Gefühle nachvollziehen konnte. Es war kein Glücksgefühl, dafür waren seine restlichen Gefühle zu düster, zu traurig und schmerzvoll. Aber es tat gut, und er war froh über ihre Gesellschaft, vielleicht zum ersten Mal über Gesellschaft überhaupt. „Orochimaru schickt mich als Spion nach Konoha." Verwirrt sah er das Mädchen neben sich an. Es kam so plötzlich, dass er nicht wusste wie er darauf reagieren sollte; ob er überhaupt reagieren sollte. Mit schnellen Handgriffen kramten sie die letzten Kunai und Shruiken zusammen, die noch verstreut herum lagen. Da fiel Sasukes Blick auf etwas kleines, grünes. Vorsichtig hob er es auf; es war eine Kette, an der ein Stab ähnlicher, Jade grüner Stein hing, gesäumt von zwei silbernen Perlen. „Wieso hast du Narutos Kette?" Mikoto sah auf und wurde blass. Sie riss ihm die Kette aus der Hand und packte sie zurück in die Tasche. „Das hat er bei unseren Kampf verloren, ich will sie ihm wiedergeben wenn wir uns sehen." Sasuke fand ihr verhalten seltsam, es war fast so gewesen wie damals bei der Nudelsuppe. Und er hatte den Verdacht, dass sie nicht ganz aufrichtig gewesen war, was ihre Beziehung zu Naruto betraf. Aber im Grund ging ihn das nichts an, wenn sie ihn mochte sollte sie doch, solange sie ihn von ihm fernhielt. „Wenn du meinst." erwiderte er deswegen nur und griff nach der Tasche. „Lass mich das machen, sonst wird das nie was." Sie zog sie weg. „Danke, aber ich schaff das schon." Wie zum Beweis begann sie ihr Hab und Gut in Tasche zu befördern, so dass in dieser schnell ein absolutes Caos herrscht. „Ganz offenbar nicht." grummelte Sasuke und nahm ihr die Tasche weg - „Hey!" - ohne auf ihren Protest einzugehen. Er räumte sie komplett aus und begann dann alles sauber und ordentlich zu verstauen. Als er fertig war ließ sich der Reißverschluss ohne große Probleme schließen. „So." er reichte ihr die Tasche. „Ich hoffe du hast aufgepasst." Skeptisch nahm sie Tasche entgegen. „Und es ist auch wirklich alles drin?" Er nickte. „Bis auf das hier." er hielt ihr Narutos Kette hin. „Sie kann kaputt gehen, wenn du sie lose in der Tasche trägst. Besser du legst sie um." „Aber sie gehört mir nicht." „Willst du riskieren, dass sie kaputt geht?" fragte er genervt. „Nein, aber ich will sie auch nicht tragen." . „So schlimm wird das schon nicht." „Aber ich will nicht!" Er verstand sie nicht. Was war so schlimm daran eine Kette für ein paar Stunden zu tragen? Doch eigentlich nichts. Er hatte wirklich keine Lust darüber zu diskutieren. Schnell beugte er sich vor und legte sie ihr an, bevor sie ihn wegschieben konnte. „Jetzt ist alles verstaut und du kannst endlich los." Sie sah ihn einfach nur wütend an. Sasuke war sich sicher, dass jedes andere Mädchen vor Freude und Aufregung laut gekreischt hätte, wenn er sich dazu herabgelassen hätte ihr eine Kette umzuhängen. Aber anders, als diese Mädchen konnte Mikoto ihn nicht wirklich leiden. Genauso wenig wie er sie leiden konnte – sie akzeptierten sich bloß. Wortlos hängte sie sich die Tasche um und erhob sich. „Also dann..." Sie schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Auf Wiedersehen?" schloss sie schließlich, und schien damit nicht wirklich zufrieden zu sein. Sasuke musste leicht lächeln, versuchte es aber zu verstecken. „Auf wiedersehen." Er nickte ihr kurz zu und sah ihr Hinter her, als sie sich auf den Weg machte. Kurz bevor sie das Zimmer verließ rief er ihren Namen. Fragend drehte sie sich zu ihm um. Er wollte ihr viel Erfolg wünschen und ihr sagen dass sie auf sich aufpassen sollte. Aber er konnte nicht. „Ach nichts... Mach's gut." Sie schüttelte kurz den Kopf - „Du auch." - und verschwand. Die Sonne schien vom Himmel und es waren kaum Wolken zusehen, die auf eine Änderung des Wetters hingewiesen hätten. Langsam schlenderte Naruto durch die Straßen von Konoha. Wie immer war in der Stadt viel los. Händler die ihre Ware anpriesen, Mütter die das Essen einkauften, spielende Kinder und Leute wie er, die einfach nur vorbeigingen. Er hatte es nicht eilig sein Ziel zuerreichen. Eigentlich war er sogar etwas nervös. Wenn es stimmte was Sakura ihm erzählt hatte, dann musste er wirklich blind gewesen sein. Aber nun kam er wohl nicht mehr darum herum: Hinata mochte ihn offensichtlich sehr – und er wusste nicht recht, wie er damit umgehen solle. Er hatte nie viel über sie nachgedacht, kannte sie kaum. Aber glaubte schon, dass er sie mochte. Sie war zwar sehr still und schüchtern, aber auch sehr nett – Naruto hatte noch nie ein böses Wort aus ihrem Mund gehört. Und bei seinem letzten Versuch Sasuke zu finden war sie ihm eine große Hilfe gewesen. Mehr noch, sie hatte ihm sogar das Leben gerettet. Und dafür wollte er ihr nun danken. Aus den Augenwinkeln bemerkte er einen Blumenladen. Ob er ihr etwas mitbringen sollte? Er blieb mit etwas Abstand stehen und betrachtete sich die bunte Blütenpracht. Vielleicht eine Sonnenblumen oder Tulpen, so etwas konnte doch nie verkehrt sein, oder? Verschlagen sah er sich aus den Augenwinkeln um, ob ihn jemand bemerkte. Dann ging er ein Stückchen näher. Hinata hatte es sich verdient. Dachte er sich. Und war gerade am überlegen, ob es vielleicht doch besser einer der fertig zusammen gestellten Sträuße sein soll, als er plötzlich einen Arm um seine Schulter spürte. „Hey, Naruto! Endlich aus dem Krankenhaus raus? Wie geht es dir?" Angesprochener zuckte zusammen und sah ertappt auf in ein freudestrahlendes Gesicht, dass vom schwarzen Pelz der grauen Kapute umrandet wurde. „Hey Kiba! Ja, bin gerade erst entlassen worden." erklärte er grinsend. Die Augen seinen Freundes verengten sich kurz, wanderten von Naruto zu den Blumen und wieder zurück. „Wer ist denn die glückliche? Oder bist du immer noch hinter Sakura her?" fragte er. „Was?" Naruto tat so als würden ihm erst jetzt die Blumen auffallen. „Ach so, nein. Ich war nur ... gerade auf dem Weg zum Training, mit Kakashi und Sakura. Ich muss mich auch beeilen, sonst bin ich noch zu spät. Also bis bald mal!" log er, befreite sich von Kiba und machte sich schnell davon. Der Inuzuka schaute ihm leicht überrumpelt hinterher, und rief noch: „Ok bis dann!" Nach einigen Biegungen um die Naruto gehastet war fühlte er sich sicher und verlangsamte seine Schritte wieder. Hinata würde also wohl keine Blumen kriegen. Dachte er mit einem Seufzen und setzte seinen Weg fort, jetzt war es nicht mehr weit, bis zu ihr nach Hause. Er hoffte nur, dass sie auch da war und ihm nicht jemand anderes öffnete. Vorsichtig berührte sie den Stein um ihren Hals mit der Fingerspitze. Es war ein seltsames Gefühl ihn zu tragen. Natürlich hatte sie ihn immer bei sich gehabt, seid ihr Vater gestorben war, doch angelegt hatte sie die Kette nie. Sie hatte das Gefühl kein Recht dazu zu haben. Es war eine Kette, die demjenigen gehörte der Hokage werden wollte. Der Konoha beschützen und führen wollte, jemand der sich für seine Freunde einsetzte. Und das war Mikoto nicht. Sie hatte ihre eigenen Ziele verfolgt, ohne an das Dorf zu denken – es war ihr nicht egal, aber sie überließ es anderen, sich darum zu kümmern. Und nun auf einmal trug sie sie, die Kette ihres Vaters. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Züge – vielleicht, wenn sie ihre Eltern gerettet hatte, vielleicht könnte sie dann davon träumen Hokage zu werden. Es war das erste Mal, dass sie diesen Gedanken hatte. Und das nur, weil Sasuke ihr die Kette umgelegt hatte. Es war schon verrückt. Sie sah sich um, noch war niemand zu sehen. Schnell versteckte sie die Kette unter ihrem Hemd, es war besser wenn keiner sie zu sehen bekam. Sie spürte den warmen Stein auf ihrer Haut und es war ein gutes Gefühl, es gab ihr Sicherheit. Ein ungewohntes Gefühl, seit sie von ihrem Auftrag erfahren hatte. Auch wenn sie versuchte darauf zu vertrauen, dass Sasuke recht hatte mit seiner Einschätzung. „Ich soll ihnen vorspielen, dass ich geflohen sei – damit es authentisch wirkt sollen Karin und einige andere mich sogar jagen... Vor den Augen eines Teams aus Konoha. Der Plan ist sie dazu zu bringen mich zu retten und mit zu nehmen." Sie wusste selbst nicht, was in sie gefahren war. Bevor Sasuke gekommen war, hatte sie die ganze Zeit darüber gegrübelt, und nun war es ihr einfach herausgerutscht. Sie sah zu Sasuke. „Keine Ahnung, warum -" „Es ist auch vollkommen unlogisch. Da du Naruto angegriffen hast würden sie dich an keine Informationen kommen lassen – außerdem, weiß Kabuto so ziemlich alles über Konoha. Wieso sollte er also dich schicken, wenn er viel bessere Spione hat?" unterbrach Sasuke sie. „Ich weiß es nicht, aber ich wohl kaum an Informationen kommen, die für ihn interessant wären." stimmte sie ihm zu. „Er wird mich also aus einem anderen Grund hinschicken. - Vielleicht will er mich ja so loswerden?" sie zwang sich zu einem Lachen. „Sie werden dir nichts tun – Die Leute in Konoha sind nicht nachtragend. Sie sind dumm, sentimental und vertrauensselig. Erzähl ihnen die Wahrheit über den Kampf mit Naruto, über den Grund aus dem Orochimaru dich zu ihnen schickt, versuche gar nicht erst das zu verheimlichen, dann werden sie dich auch aufnehmen." erklärte Sasuke. „Sie sind nichts weiter als törichte Narren." „Vertrauen ist nicht immer töricht, oftmals ist es lebensnotwendig auf jemanden zu vertrauen." versetzte Mikoto. „Aber du hast wohl recht, dass diese Art von Vertrauen ziemlich leichtsinnig ist." gab sie zu, denn er hatte recht. Dieses blinde Vertrauen war es doch erst, dass sie später ins Verderben trieb – ob es auch ihr Ende sein würde? „So komme ich vielleicht doch an Informationen. Eine Doppelspionin, ob Orochimaru das vor gehabt hatte?" überlegte sie. Sie entdeckte Karin, die ihr das Zeichen gab. Sie hatten die Konoha- Ninja also entdeckt, das bedeutete jeden Moment würde es losgehen. Mikoto nahm das Medikament, das Kabuto ihr gegeben hatte, dieses sollte in ein paar Minuten anfangen zu wirken. Es würde die Symptome einiger leichter innerer Verletzungen vortäuschen und dafür sorgen, dass Mikoto ohnmächtig wurde. Der Medic-Nin hatte die Meinung vertreten, dass sie sie so eher nach Konoha mitnehmen würden. Mikoto stimmte mit ihm darin eigentlich überein. Trotzdem hatte sie ein ungutes Gefühl dabei etwas zu sich zu nehmen, das Kabuto zusammen gemixt hatte. Das zweite Signal. Mikoto machte sich dazu bereit in den Nächsten Sekunden loszurennen. Es musste so aussehen, als würde sie vor Karin und den anderen flüchten – und es musste authentisch wirken. Egal, wie sie zu Konoha stand, das Dorf würde sie sicher nicht mit offenen Armen empfangen. „Willst du wirklich für ihn spionieren? Du scheinst mit Konoha mehr zu sympathisieren." „Ich bin auf der Seite desjenigen, der mir hilft mein Ziel zu erreichen – wer auch immer das sein wird." antwortete sie schlicht. „Wobei es nicht mehr Orochimaru ist." fügte sie leicht grinsend hinzu. Sasuke erwiderte ihr Grinsen leicht. Sie glaubte, dass er verstanden hatte, was sie meinte. „Ich helfe dir mit Konoha, wenn du mich über Narutos Pläne informierst." bot er ihr an. Sie sah ihn aus den Augenwinkeln an. Wollte er ihren Vater so unbedingt von sich Fernhalten? „Klingt fair – Vorausgesetzt, du kannst mir wirklich helfen." gab sie zu bedenken. „Ich habe den Großteil meines Lebens in Konoha verbracht, ich kenne alle, mit denen du es zu tun bekommen wirst. Ich bin mir nicht nur sicher, dass ich dir helfen kann, sondern auch, dass du meine Hilfe brauchst." Auf einmal ging alles wahnsinnig schnell. Noch bevor das Team aus Konoha in ihre Sichtweite kam rannte Mikoto los, direkt begannen die anderen sie anzugreifen. Dabei waren sie heftiger als abgesprochen. Sie versuchte den Attacken auszuweichen so gut es ging, trotzdem erlitt sie mehrere Treffer. Sie entdeckte das kleine Team und rannte schreiend auf dieses zu. Sie versuchte die Personen genauer zu erkennen, doch ihre Sicht war verschwommen, ihre Beine fühlten sich schwer an, und sie merkte sie allmählich das Bewusstsein verlor. Aber sie glaubte einen Jungen in einem hautengen grünen Anzug auszumachen der ihr entgegen kam, sie erkannte buschige Augenbrauen. Sie rannte stolpernd weiter, immer auf die Gruppe zu. Noch jemand in einem Kampfanzug, der Sensei, dann war da noch ein Mädchen, sie trug rosane Kleidung und hatte Kugelartige Zöpfe. Der letzte im Team war ein Jung mit langen schwarzen Haaren, seine Augen schienen reinweiß zu sein. „Onkel Neji?" schoss es ihr durch den Kopf, ehe sie sie fiel und alles schwarz um sie wurde. Mit hochrotem Kopf schaute sie den Jungen vor sich verlegen an. Ihr ganzer Körper war wie erstarrt, und für einen Moment hatte sie das Gefühl, dass ihr schwarz vor Augen würde. Doch sie zwang sich, sich zusammen zu reißen. „N-Na-Naruto?!" brachte sie schließlich hervor. Sie hätte nie gedacht, dass er sie mal aufsuchen würde. Der Blonde stand fröhlich lachend vor ihr, die Arme, wie so oft, im Nacken verschränkt. „Ja, hast wohl nicht damit gerechnet, dass ich komme." meinte er gut gelaunt. Dann sah er sie direkt an. „Darf ich rein kommen?" fragte er etwas ernster. Hinata brauchte einen Moment um aus ihrer Starre zu erwachen, ehe sie ihn ins Haus bat. „Ja, natürlich! Uhm möchtest du was trinken?" fragte sie, während sie ihn ins Wohnzimmer führte. „Nein, danke." lehnte Naruto höflich ab, und sah sich kurz um ehe er sich hinsetze. Sie selbst nahm ihm gegenüber Platz und ließ ihn nicht aus den Augen, sie hatte Angst, dass sie sich alles nur einbilden könnte. Mittlerweile war Naruto ungewöhnlich still, fast schon nachdenklich, doch Hinata traute sich nicht ihn anzusprechen. Sie merkte wie ihr Herz raste, und war sich sicher, dass er es Hören musste. Es war ihr so peinlich, dass sie am liebsten im Boden versunken wäre. Doch das schlimmste, war dass sie beide schwiegen. Diese Stille raubte Hinata noch den letzten Nerv, aber sie schaffte es nicht, etwas zu sagen. Immer wieder setzte sie an, doch es kamen keine Wörter aus ihrem Mund. Es war absolut Sinnlos. Leicht traurig sank sie in sich zusammen. Sie beobachtete Naruto, der sich in dem Zimmer umsah. Er wirkte fast genauso angespannt wie sie und wusste scheinbar auch nicht, was er sagen sollte. Irgendwie ungewöhnlich für ihn, sonst platzte er immer direkt mit seiner Meinung heraus. Sie fragte sich, was los war. „Uhm...N-Na-Naruto?" sprach sie ihn vorsichtig an. Und war wütend auf sich selbst, dass sie wieder stotterte und ihre Stimme nichts weiter als ein leises Flüstern war. So gerne wäre sie mutig und selbstbewusst genug, um ihn ganz direkt anzusprechen. Mit fester Stimme, ohne seinen Blick zu meiden und ohne rot zu werden. Angesprochener sah sie einen Moment an. „Ich will mich bei dir bedanken!" platzte er auf einmal heraus. Leicht verwirrt saß Hinata da und wusste nicht wovon er sprach. „Aber ich habe doch gar nicht getan..." nuschelte sie. „Also eigentlich, hast du mir das Leben gerettet – zumindest meinte Sakura das. Oh und die Blumen, die waren doch auch von dir, oder? Die waren wirklich schön – also finde ich. Ich verstehe nichts von Blumen, aber Sakura meinte das auch, also -" plapperte er drauf los. Hinata saß fassungslos da. Ihr Herz schlug wie wild und wollte sich nicht beruhigen. Naruto bedankte sich bei ihr, für sein Leben. Endlich einmal hatte sich bei ihm revanchieren können, dafür dass er ihr Mut gemacht hatte, ihr ein Vorbild war und... „Was hältst du von Ramen?" Hinatas Gedanken wurden jäh unterbrochen und sie sah Naruto aus großen Augen an. Was hat er erzählt? Sie hatte nicht zugehört. Wie hatte sie nicht zuhören können? Verlegen lächelte der Caosninja sie an: „Also, wollen wir nun Ramen essen gehen?" fragte er sie erneut. Und Hinata hatte das Gefühl jeden Moment in Ohnmacht zu fallen, vor Schreck und Glück, aber sie riss sich zusammen. Es dauerte zwar einen Moment, aber schließlich bekam sie zusammen mit einem kleinen Lächeln, ein: „Gerne." heraus. Zwar nicht so fest und sicher, wie sie es gerne wollte, aber immerhin ohne zu stottern. Dafür hatte sie das Gefühl noch nie so rot geworden zu sein. Naruto hatte sie gefragt, ob sie – ja sie! - mit ihm etwas essen ging. Es war wie ein Traum. Naruto verputzte mittlerweile seine dritte Portion Ramen, während Hinata immer noch bei ihrer ersten – und einzigen war. Sie wusste nicht, wie er das schaffte. Besonders, da er die ganze Zeit auch noch redete. Er erzählte ihr über sein Training mit Jiraiya, davon das Sensei Iruka ihn oft hier bei Ichiraku einlud – ab und an sprach er auch mit Teuchi oder dessen Tochter Ayame – zudem sprach er viel von Sasuke und auch von Sakura. Hinata hörte ihm zu während sie aß. Sie konnte noch immer nicht glauben, dass sie den Nachmittag zusammen verbrachten – auch wenn sie wusste, dass es nichts zu bedeuten hatte; zumindest nicht für ihn. Aber sie hatte sich so was immer gewünscht, einfach ein wenig von ihm beachtet zu werden. Es machte sie so glücklich einfach mit ihm hier zu sitzen, auch wenn er viel von Sakura sprach. Zu viel. Hinata wusste, dass er seine Teamkollegin mochte, mehr als andere. Jeder wusste, dass er Sasuke unteranderem für sie zurückholen wollte. Hinata bewunderte ihn dafür, immerhin war Sasuke sein Rivale und trotzdem riskierte er alles für ihn. Sie wusste nicht, ob sie so etwas auch könnte. Doch sie vermutete, dass sie nie die Stärke aufbringen würde auf diese Art um jemanden zu kämpfen. Nicht einmal um Naruto. Für so etwas war sie einfach zu schwach. Sie konnte verstehen, wieso Naruto ihr Sakura vorzog – sie war mutig und durchsetzungsfähig und hübsch, ganz anders, als Hinata. „Ich werde Konoha ganz schön vermissen." Naruto sprach erneut von seinem Training mit Jiraiya, zu dem er bald erneut aufbrechen würde. „Ich hab mich richtig gefreut, alle mal wieder zu sehen – Es war auch ziemlich cool, als ich in dich hineingerannt bin. Ich hätte nicht gedacht, dass ich an so einem Ort jemanden aus Konoha treffen würde." erzählte er grinsend, und Hinata erwiderte es mit einem Lächeln. Sie hatte damals ebenfalls nicht damit gerechnet in Naruto reinzulaufen, doch sie hatte sich wahnsinnig darüber gefreut. „Du warst mir eine wirklich große Hilfe bei der Suche nach Sasuke." fuhr Naruto fort. Hinata wusste nicht, ob sie bei seinen Worten schon wieder rot wurde, ob sie nicht schon die ganze Zeit mit hochrotem Kopf da saß – vielleicht fiel es schon gar nicht mehr auf? „Wenn ich wieder komme, werde ich ihn ganz-" plötzlich verstummte Naruto. „Wa- was ist los?" fragte sie vorsichtig. Er hatte sich zur Straße gedreht, erst jetzt fiel Hinata der Aufruhr auf. Hinata drehte sich hastig um und entdeckte gerade noch Team Gai, das offenbar von einem Auftrag wieder gekommen war. Vorne weg ging Gai, hinter ihm ging, flankiert von Neji und Tenten, Lee, welcher ein fremdes Mädchen auf seinem Rücken trug. Sie schien verletzt und bewusstlos zu sein. Anscheinend wollten sie sie ins Krankenhaus bringen. Hinata konnte nicht viel von ihr erkennen, außer, dass sie ungefähr im selben Alter wie sie selbst war und lange, schwarze Haare hatte. „Das Mädchen dort, sie ist die, die mich angegriffen hat." sagte er und deutete auf die Fremde. „Bist du dir sicher? Ich meine..." sie wusste nicht recht, wie sie es ausdrücken sollte. Aber nur weil es ein Mädchen mit schwarzen Haaren war, musste sie nicht dieselbe sein, die auch Naruto angegriffen hatte. „Ich bin mir absolut sicher!" entgegnete er und sprang auf – er wollte Team Gai folgen, hielt jedoch kurz inne und drehte sich zu Teuchi um. „Lauf nur – ich weiß ja, was du mir schuldest." meinte dieser und Naruto nickte ihm dankend zu. „Komm Hinata!" forderte er sie auf und zog sie an der Hand hinter sich her. Sie rannten durch die Straßen in Richtung des nahe gelegenen Krankenhauses, in dem Team Gai einholten. Die Fremde hatten sie nicht mehr dabei. „Hey, Naruto!" begrüßte Lee ihn, sichtlich froh ihn wieder vollständig Gesund zu sehen. „Wo ist das Mädchen?" platzte Naruto heraus. „Sie wird gerade untersucht." antwortete Neji, und sein Blick wanderte von Naruto zu Hinata. „Was habt ihr mit ihr zu tun?" „Sie ist diejenige, die mich angegriffen hat." Erklärte Naruto. „Aber ich will mit ihr reden." protestierte Naruto. Sein Sensei sah ihn ernst an. „Ich habe dir schon erklärt, dass das nicht geht." knurrte er, sichtlich genervt von Narutos Dickkopf. „Und jetzt pack deine Sachen, wir machen uns auf den Weg." Es war nicht lange her, dass Lee und die anderen das Mädchen ins Krankenhaus gebracht hatten. Dort sind ihre Verletzungen behandelt worden, und nun wartete man darauf, dass sie aufwachte um sie zu vernehmen. Nachdem klar war, dass sie diejenige war die den jungen Uzumaki angegriffen hatte war alles ganz schnell gegangen. Sowohl Tsunade als auch Jiraiya und Kakashi waren informiert worden. Nach einigem hin und her hatten sie dann beschlossen, dass Naruto und Jiraiya auf der Stelle aufbrechen sollten. Naruto konnte nicht glauben, dass sie ihn so unbedingt davon abholten wollten mit ihr zu reden. Dabei hatte er immer gedacht, sie würden ihn unterstützen. „Das ist mir egal! Sie hat Informationen, dir mir helfen könnten Sasuke zu retten." er wollte nicht nachgeben. Nicht nur, dass sie ihm helfen konnte seinen besten Freund zu retten, auch wollte er wissen, ob seine Vermutung richtig war. Hatte sie ihn wirklich umbringen wollen, oder nicht? „Sie wird befragt werden, wenn sie irgendetwas über Sasuke weiß, werden wir es erfahren." versuchte Jiraiya seinem Schüler zu erklären, in der Hoffnung, dass dieser endlich kooperieren würde. „Ich will aber persönlich mit ihr reden." schmollte Naruto. Er hasste es zu warten oder der letzte zu sein der etwas erfuhr. „Sie ist eine Spionin von Orochimaru, was denkst du passiert, wenn sie dich sieht?" Verwirrt starten die blauen Augen zu dem Eremiten auf. „Sie wurde doch gejagt, weil sie von Orochimaru geflohen ist." Genervt seufzte Jiraiya und erklärte ruhig: „So scheint es. Aber ich kenne Orochimaru schon lange um seine Pläne zu durchschauen. Sie wird uns um Hilfe bitten, darum, dass wir sie vor ihm beschützen, dafür wird sie uns einige unwichtige Informationen geben. Wir nehmen sie auf und sorgen für sie, während sie uns ausspioniert und die Informationen nach Oto weiterleitet. - Nur wird der Plan nicht aufgehen. Deswegen darfst du nicht mit ihr reden – und da man deinem Dickkopf nicht vertrauen kann, ist es am besten wenn du das Dorf ganz verlässt, so lange sie hier ist." Naruto dachte einen Moment darüber nach. Diese Art von Hinterhältigkeit passte zugegebener Maßen zu Orochimaru, aber er wurde das Gefühl nicht los, dass das Mädchen anders war. Er verstand, was sein Lehrer ihm sagen wollte – dass es nur zu seinem Besten war, dass es nötig war - aber er fand es trotzdem übertrieben. „Dann soll Orochimaru eben erfahren, dass ich lebe. Irgendwann wird er das sowieso." Trotzig verschränkte er die Arme und wandte sich von Jiraiya los. Er würde nicht nachgeben, bis er seinen Willen bekam. „Du verdammter Idiot!" Ehe Naruto reagieren konnte schlug Jiraiya ihn aus lauter Wut und Verzweiflung mit der Faust auf den Kopf. Allmählich reichte es ihm mit der starrköpfigen Kurzsichtigkeit des Jungen. Naruto rieb sich den schmerzenden Schädel und sah wütend zu seinem Gegenüber auf. Nun würde er erst recht nicht von seiner Forderung abweichen. Egal, was Jiraiya tat. „Also gut." begann dieser. „Du scheinst es immer noch nicht einsehen zu wollen. Damit lässt du uns keine andere Wahl: Sie wird ohne Befragung weggesperrt, damit erfährst du dann nie, was sie vielleicht weiß." Fassungslos starrte Naruto den Eremiten an. Dann begann er zu lachen. „Das könnt ihr nicht machen." meinte er überzeugt und klopfte sich innerlich auf die Schulter, dass er die Finte durchschaut hatte. „Können wir, und werden wir, Naruto. Es sei denn, du kommst jetzt mit mir mit." Der Genin verstummte. Noch einmal schaute er sich den weißhaarigen genau an. Er kannte ihn mittlerweile ziemlich gut, und wusste, wann er versuchte ihn reinzulegen. Zumindest wusste er es sonst, denn jetzt war seine Miene absolut undeutbar. „Aber das würdet ihr nicht wirklich tun. Oma Tsunade will die Informationen doch genauso sehr wie ich." meinte Naruto mit einem unsicheren Grinsen. Sie wollte die Informationen doch? Bestimmt brauchte sie sie – oder? „Nein, sie kann durchaus darauf verzichten. Der einzige, der Sasuke hinterher rennt bist du..." Nun erstarb auch Narutos Grinsen. Offensichtlich meinte Jiraiya es ernst. Der Blonde musste schlucken. „Ok, ich pack meine Sachen... und dann können wir sofort los!" Ohne auf eine weitere Reaktion zu warten packte er seine Sachen. Er konnte nicht riskieren, dass die Fremde einfach weggesperrt wurde. Es dauerte nur einige Minuten, bis er seine Tasche gepackt hatte und sich mit Jiraiya auf den Weg zum Tor machte. Schweren Herzens sah er sich um, er würde das Dorf wirklich vermissen, dieses Mal war es für ihn viel deutlicher als beim letzten Mal. Erst durch seinen kurzen Aufenthalt hier hat er bemerkt, wie sehr es ihm fehlte. Gerne wäre er länger geblieben, aber es war nicht zu ändern. Er dachte an Hinata, und dass er sich nicht einmal richtig von ihr hatte verabschieden können, oder von den anderen. Noch einmal sah Naruto zurück zu den Steinbildern der Hokage, ehe ihm der Blick verwehrt wurde durch die geschlossenen Dorftore. Langsam öffnete Mikoto die Augen. Sie lag in einem Bett, der Raum um sie war überwiegend in Weiß gehalten. Es befand sich nicht viel in ihm. Nur das Bett, ein Stuhl, ein Nachttischt. Hinter dem blauweiß gestreiften Vorhang neben der Tür vermutete Mikoto ein Waschbecken. Höchstwahrscheinlich befand sie sich in einem der Zimmer des Konoha- Krankenhauses. Also hatte ihr Plan funktioniert. Das war schon mal etwas. Langsam richtete sie sich auf und sah aus dem Fenster. Der Ausblick war einfach fantastisch. Die Dächer der bunten Häuser schienen in der Sonne zu leuchten. Alles sah fröhlich und unbekümmert aus, anders als zu ihrer Zeit, in der die Hälfte der Stadt in Trümmern lag. Sie ließ den Blick weiter über die Dächer bis hin zu den Steinbildern der Hokage wandern. Weder ihr Vater noch Tsunade waren bisher abgebildet. Es sah seltsam aus mit nur vier Köpfen. Sie betrachtete die Abbildung ihres Großvaters. Sie hoffte sehr, dass er jetzt auch auf sie aufpasste – sie könnte etwas Hilfe und Schutz sicherlich gebrauchen. Seufzend wandte sie sich der geschlossenen Tür zu. Auch ohne nachzusehen wusste sie, dass draußen Wachen postiert waren, damit sie nicht fliehen konnte. Sie fragte sie, wie lange es dauerte bis sie befragt werden würde. Sie überlegte wer es wohl sein würde, dachte dabei an das, was Sasuke ihr über die anderen erzählt hatte. Mikoto konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wenn er wüsste. „Da magst du Recht haben. Allerdings kennst du die Hokage noch nicht besonders lange, nicht wahr? Soweit ich weiß ist sie nur kurze Zeit nach Konoha zurückgekehrt bevor du hierher kamst." „Schon. Aber sie hat eine Schwäche für Naruto, und den kenne ich besser als jeder andere." konterte Sasuke. „Diese Informationen müssen dir ja viel Wert sein." bemerkte Mikoto. „Ich weiß einfach gerne über alles Bescheid." tat Sasuke ihre Bemerkung ab. „Natürlich. Also gut, wenn ich etwas über Narutos Pläne erfahre teile ich es dir mit – dann erzähl mir mal alles was du über Konoha weißt." forderte sie ihn auf. Und Sasuke erfüllte seinen Teil der Abmachung, er erzählte ihr alles, was sie wissen musste um ihren Auftrag zu erfüllen. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie ihren Teil der Abmachung mit Leichtigkeit brechen können. Sie hatte alles was sie wollte, und er hatte dafür nichts weiter bekommen, als ihr Wort. Offenbar konnte selbst ein Sasuke Uchiha nicht ohne Vertrauen leben. Bei dem Gedanken schlich sich ein leichtes Lächeln auf Mikotos Züge. Lächelnd tastete sie nach der Kette und sah hinaus zu dem Denkmal der Hokage. „Ich werde ihn für dich retten, Dad. Das verspreche ich." flüsterte sie leise. „Irgendwie." Sie hörte wie hinter ihr die Tür geöffnet wurde und jemand eintrat. Jetzt würde sich also entscheiden, ob sie ihr gerade getätigtes Versprechen auch halten konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)