Just To Save Him For You von Ryu_no_Sekai ================================================================================ Kapitel 4: Todeskampf --------------------- Gelassen lehnte Sasuke am Geländer der oberen Tribüne und sah auf die Arena hinunter, in der mittlerweile alle Gefangenen versammelt waren. Normalerweise machte er sich nichts aus den gelegentlichen Kämpfen doch diesmal war es anders. Das Mädchen, gegen das er vor knapp einem Monat gekämpft hatte würde ebenfalls antreten, und er hatte das Gefühl, dass er das einfach sehen musste. Immer wieder hatte er in letzter Zeit an das Mädchen denken müssen, das wie aus dem Nichts aufgetaucht war und ihn einfach angegriffen hatte, mit diesem wütenden, verletzten, traurigen Blick. Die Art wie sie ihn attackiert hatte. Er kannte diese Art nur zu gut, es war die selbe mit der er seinen Bruder angriff. Sie hatte ihn nur töten wollen, selbst wenn das ihr eigenes Leben gekostet hätte. Es war kein Auftrag gewesen, sondern etwas persönliches und aus irgendeinem Grund wollte Sasuke wissen, was es war. Er war dem Mädchen noch nie Begegnet, und doch schien sie ihn zukennen. Es hatte fast den Anschein gehabt, als hätte sie schon mal mit ihm gekämpft. Niemand war ihm je so ebenbürtig gewesen, außer vielleicht Naruto, aber auch diesen hatte er letztendlich besiegt. Schnell verdrängte Sasuke den Gedanken an seinen alten Kameraden. Er bedeutete ihm nichts und hatte es auch nie. Zumindest sagte er sich das immer wieder. Er ließ den Blick über die verschiedenen Gefangenen schweifen. Nicht alle waren Ninja, die meisten waren gewöhnliche Schlägertypen oder auch einfache Bauern, die das Pech hatten Orochimaru in die Hände zu fallen. Als Versuchskaninchen für dessen Experimente, oder als Gegner für Sasuke. Wobei es eher ein abschlachten statt kämpfen wäre, brächte er es nicht übers Herz sie wirklich einfach umzubringen. Sie zu verletzen war zwar nicht viel besser, das wusste Sasuke, doch er konnte nicht anders. Es steckte noch zu viel Mitleid in ihm, die Frage war nur, wie lange dies noch der Fall sein würde. Für sein Ziel konnte er sich kein Mitleid und keine Moral leisten, und auch Orochimaru schien der Meinung, dass Sasuke noch zu weich war. Die Köpfe dieser teilweise Unschuldigen würden also schon bald rollen. Der Uchiha unterdrückte sein Bedauern darüber. Er hatte sich für seinen Weg entschieden, und er würde nicht von ihm abweichen, egal was es ihn kosten mochte. Es dauerte eine Weile, bis er sie unter den anderen entdeckt hatte. Anders, als die übergebliebenen Muskelblöcke, die sich in der mitte der Arena versammelt und alle obenstehenden Wärter und andere Zuschauer mit bösen Blicken betrachteten, hatte sie sich in die Schatten zurück gezogen. Und schien ihre umgebung genau zu betrachten. Sollte sie nach einem Ausweg suchen würde sie bitter enttäuscht werden. Keiner würde hier mehr lebend rauskommen, selbst wenn er gewann. Orochimarus Experimente endeten auf kurz oder lang immer tödlich. Mikoto besah sich ihre vermeindlichen Gegner; sie hatte keinen Zweifel, dass sie zum Kämpfen hier waren. Der ganze Raum schien keinem anderen Grund zu dienen: Glatte Wände, ein höher gelegener Vorsprung für die Zuschauer, und er war bis auf die Menschen vollkommen leer. Keine Versteckmöglichkeiten und kein Entkommen. Sie würden hier alle zu Grunde gehen. Sich selbst nieder metzel für irgendein leeres Versprechen von Freiheit oder ähnlich verlockendem. Orochimaru ließ sicher niemanden hier am Leben, und wenn doch, dann nur aus einem bestimmten Grund. Und Mikoto war sich sicher, dass dieser kein erfreulicher sein würde. Aber alles war besser als der sichere Tod, in dieser Arena. Sie würde also keine andere Wahl haben, als zu überleben. Jedoch rechnete sie sich ihre Chancen nicht zu hoch aus. Viele der anderen waren zwar abgemagert und in schlechterer Verfassung als sie selbst. Diese würden als erste fallen, und waren wohl kaum noch für jemanden Gegner. Die jenigen, die ihr wirklich sorgen machten, waren die Gestalten, die sich wie sie in den Schatten hielten. Sie wirkten wie gerissene und erfahrene Kämpfer, und wer wusste schon, über welche Fähigkeiten sie verfügten. Fast genauso viele Sorgen bereitet ihr die Muskelprotze die sich vorallem in der Mitte des Raumes versammelt hatten. Ihnen schien die Härte der Gefangenschaft kaum geschadet zu haben. Sie wirkten kaum abgehungert oder in irgendeiner Weise am Rande ihrer Kräfte. Ganz im Gegensatz zu Mikoto, der diese paar Wochen schon zugesetzt hatten. Die größten Überlebenschancen hatte sie, wenn die ihre verbliebenen Kräfte aufsparte, sprich den Kämpfen weitesgehend auswich und die anderen für sie Kämpfen ließ. Jeder, den einer der anderen erledigte war ein Gegner weniger für sie. Und je länger sie wartete umso mehr konnte sie über die anderen in Erfahrung bringen. Gerade, als die Gefangen begangen unruhiger zu werden, trat ein älterer Junge an die Brüstung der Zuschauerränge. Er hatte sein silbergraues Haar zu einem lockeren Zopf im Nacken zusammen genommen, so dass ihm noch einige Strähnen in die Stirn fielen, welche von einem Oto-Stirnband geschützt wurde. Seine klugen, fast schwarzen Augen wurden von runden Brillengläsern umrahmt. Mikoto hatte schon viel von ihm gehört. Er war einst ein sehr begabter Medic-Nin gewesen, der Orochimaru absolut ergeben war. Später jedoch schien er vollkommen durchgedreht zu sein, und hat mit sich selbst experimentiert, wodurch er sich die Fähigkeiten seines verstorbenen Meisters zu eigen gemacht hatte. Doch zu diesem Zeitpunkt lag all das erst noch in der Zukunft. Die Mittteilung, dir er nun an sie weitergab war kurz aber eindringlich: "Hört gut zu, ihr werdet nun gegeneinander Kämpfen bis zum Tod. Der letzte, der übrig bleibt wird reichlich belohnt werden." Er lächelte bei seinen Worten und Mikoto hatte das undangenehme Gefühl, als würde er sie direkt ansehen. Kaum hatte er geendet verließ er den oberen Rang auch schon wieder und unter den Gefangenen brach nach kurzer Zeit der Vorsicht die Hölle los. Sie fielen über einander her wie wilde Tiere. Schlugen mit ihren gigantischen Pranken zunähst auf die Schwächeren und dann auch aufeinander ein. Ein Schlag konnte reichen um den Opfern das Genick zu brechen. Doch diese gaben nicht klein bei. Sie wehrten sich mit Klauen und Zähnen, zerkratzten den größeren die Gisichter mit ihren Fingernägeln und verbissen sich eisern im Fleisch ihrer Angreifer. Einige versuchten zu fliehen; verzweifelten bei dem versuch Türen aufzubrechen oder die Wände hinauf zu klettern und fanden schließlich einen schnellen und schrecklichen Tod. Sie versteckten sich hintereinander und warfen ihre Verbündeten den anderen zum Fraß vor, um ihr eigenes Leben zumindest für ein paar Sekunden mehr zu retten. Einige der beminderten vergriffen sich auf heimtückische Weise an noch schwächeren als sich selbst und versuchten sogar einige der Krapftproze zu überwältigen. Kampfgebrüll, Todesschreie und Rufe der Wärter hallten von den Wänden wieder. Überall brachen laut knackend Knochen, Menschenleiber fielen leblos zu Boden und wurden unter dem wütenden Stampfen der anderen zermatscht, während sich die Anzahl der Kämpfer immer mehr reduzierte und das Blut den Boden besudelte. Mikoto stand noch immer noch in den Schatten verborgen da und sah dem Geschehen zu. Hatte für sie vorher noch ein Zweifel bestanden, so war dieser nun ausgelöscht, dass sich unter den momentan kämpfenden Ninja befanden. Keiner setzte soweit Jutsu ein, außer ein oder zwei einfachere Tai-Jutsu die nicht mehr als E- oder D-Rang waren. Die einzigen, die sie bemerkt zu haben schienen waren wenigen anderen, die es schafften sich ruhig im Schatten und raus aus den Kämpfen in der Mitte zu halten. Doch es war nur eine Frage der Zeit bis auch sie in den Fokus der sich bekriegenden Masse auf sich haben würden und selbst vermerht in die Auseinandersetzungen gezogen wurden. Oder auch selbst übereinander herfielen. Und dann würde es mit sicherheit nicht bei Jutsus von allzu niederem Rang bleiben. Die wirklich harten Kämpfe lagen erst noch vor ihnen. Die Kämpfe beachtet Sasuke fast gar nicht. Er beobachtete nur die Reaktionen des Mädchens. Anders als bei ihrem Kampf hielt es sich zurück, wartete ab und schien nicht sehr erpicht aufs Kämpfen zu sein. Sie sah den anderen einfach nur zu, verhielt sich so unauffällig wie möglich und war einfach nur da – so als ginge sie das alles nichts an. Aber irgendwie überraschte ihn ihr Verhalten nicht. Er hat von Anfang an das Gefühl gehabt, dass sie ihn hasste und deswegen so hart gekämpft hatte. Doch sonst schien sie nicht der blutrünstige und unbeherrschte Typ Mensch zu sein, eher im Gegenteil. Er schätzte sie als jemanden ein, der viel Wert auf Freundschaft und all so ein Gedöns legte, Dinge die für ihn vollkommen wertlos waren. Er hatte keine Ahnung, warum er sie direkt so eingeschätzt hatte, aber er war sich sicher, dass er damit absolut richtig lag. Nur, schaffte sie es wirklich zu hassen und sich trotzdem nicht davon hinreißen zu lassen. Er fragte sich wie weit sie für ihren Rachedurst – dessen Grund er schon noch herausfinden würde – gehen würde. Würde sie auf halber Strecke aufgeben, oder würde sie soweit gehen wie er, vielleicht sogar noch weiter? Nein, er selbst würde soweit gehen, wie es ging und dann sogar noch weiter. Er hatte nur noch einen Grund zu leben: Seine Rache, und bevor er die nicht hatte würde er keine Ruhe finden. Sie war da sicher anders. Sobald es zu düster würde, würde sie aufgeben und einfach auf die Genugtuung verzichten. Würde die Augen vor ihrem Versagen verschließen, nicht mehr zurück blicken und einfach weiterleben, als sei nichts geschehen. Je mehr Sasuke darüber nachdachte, umso klarer wurde für ihn, dass sie zu schwach war um ihren Hass wirklich zu leben. Gleichzeiting begann er sich auch zu fragen, wieso er überhaupt darüber nach dachte und was er in dieser Arena tat. Die Kämpfe interessierten ihn nicht, das Mädchen interessierte ihn nicht. Und doch stand er dort auf der Tribune und beobachtete sie, wie sie ihre Gegner im Auge behielt und dem Kampf auswich. Er wollte gehen, doch etwas hielt ihn davon ab – vielleicht Neugier?- jedenfalls blieb er. Die Kämpfe waren schlimmer geworden: Mittlerweile waren auch einige der Ninja in sie verwickelt worden. Waren sie am Anfang nicht beachtet worden, so fiel der Fokus nun doch immer mehr auf sie, je weniger andere Kämpfer sich in der Arena befanden. Vielleicht wäre es gar nicht so falsch sich einfach Tod zu stellen? Mikoto verwarf die Idee jedoch schnell wieder. Die Gefahr war einfach zu groß durch Zufall wirklich getötet zu werden. Und bisher hatte sie Glück gehabt, keiner schien sie bemerkt zu haben und die die es vielleicht hatten hielten sich entweder selbst noch zurück oder waren grad verhindert. Befanden sich also zur Zeit in einem Kampf oder waren bereits in einem umgekommen. Trotzdem wurde es auch für sie immer kritischer. Sie war schon einigen Kämpfen in ihrer Nähe ausgewichen, aber das konnte nicht ewig gut gehen. Wie aufs Stichwort krachte plötzlich ein Körper direkt neben ihr in die Wand. Es war ein dunkelhaariger Mann mit zerschlissen Klamotten, so wie sie alle trugen. Sein Hals war seltsam verdreht, und Blut floss ihm über den Nacken. Er war Tod. Das viel größere Problem war, dass seine Mörderin Mikoto entdeckt hatte. Sie war ihr schon ein paar mal aufgefallen, genau wie sie hatte sie sich bis vor kurzem noch aus den Kämpfen rausgehalten. Offensichtlich hatte sich das nun geändert. Die Frau hatte mittellange blonde Haare, die ihr zerzaust und verdreckt um die Schultern fielen. Die Zeit in Gefangenschaft hatte offenbar auch bei ihr Spuren hinterlassen, einst sicherlich mal eine schöne Frau, war sie nun blass und ihre Wangen eingefallen. Ihre Gesicht war dreckig, genau wie die alte Kleidung, die um ihren mageren Körper hing. Trotzdem versprühte sie eine unbändige Aura der Kraft, und der stechende Blick ihrer grünen Augen jagte Mikoto einen kalten Schauer den Rücken hinunter. Sie war eindeutig niemand mit dem man sich anlegen wollte. Langsam kam sie auf Mikoto zu, eindeutig bereit zum Angriff. Mikoto konnte den Blick nicht von ihr wenden. Ihre Gedanken fingen an zu rasen, und sie hatte schreckliche Visionen wie diese Frau sie umbringen würde. Plötzlich stand sie direkt vor ihr, mit einem selbst zufriedenem Grinsen auf den schmalen Lippen und bereit Mikoto mit einem Schlag außer Gefecht zu setzten. "Das wars dann für dich." Automatisch wich Mikoto aus, so das der Schlag nur die Wand traf. Sie setzte zu einem fahrigen Gegenschlag an, doch als klar war, dass es nicht brachte sich zu wehren, trat sie die Flucht an, so hoffnungslos diese auch war. Kopflos warf sie sich mitten ins Getümmel, noch immer Verblendet von den Vorstellungen ihres eigenen Todes, und den Bildern derer die sie einst auf so grausame Weise verloren hatte. Gespannt verfolgte Sasuke den bevorstehenden Kampf, darauf hatte er gewartet. Wie würde sich nun wohl schlagen? Doch zu seiner Enttäuschung und Verwunderung schlug sie sich nur in die Flucht; und das auch noch vollkommen Planlos. Sie rannte im Zickzack durch die Menge, und steuerte schließlich direkt auf die Wand unter ihm zu. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Sie wirkte vollkommen panisch, verwirrt, als sei sie nicht ganz da. Er beugte sich über das Geländer um sie besser sehen zu können. Sie stand an der Wand und suchte verzweifelt nach einem gten Fluchtweg, während ihre Angreiferin sich ebenfalls durch die Menge schlug und immer näher kam. Sasuke brauchte kein Sharingan um zu erkennen, was los war: Eine Art Genjutsu. Doch das Mädchen schien es nicht zu merken. Er unterdrückte den Impuls sie zu warnen, und schaute einfach weiter zu, wie sie immer mehr verzweifelte, während die Angreifferin näher kam. Schutzsuchend drückte Mikoto sich an die Wand, war zu blockiert um einen klaren Gedanken zu fassen. Das einzige, was sie verstand, war, dass die Frau sie umbringen würde, sobald sie sich durch die Menge zu ihr durch gekämpft hatte. Dann würde sie die anderen umbringen. Mikoto hatte es genau gesehen. Es hatte keinen Sinn sich zu wehren. Das Beste, was sie machen konnte war einfach dort zu bleiben und auf den Gnadenstoß zu warten. Doch etwas in ihr wehrte sich dagegen, suchte noch immer nach einem Ausweg auch wenn es keinen gab. Sie wollte nicht sterben. Durfte es nicht, wenn sie ihre Eltern und all die anderen aus Konoha retten wollte. Nur was sollte sie dagegen tun? Sie konnte nicht gewinnen. Ihr Tod trat gerade aus dem Kampfgewimmel heraus, und kam siegessicher auf sie zu. Gleich wäre alles vorbei. Sasuke sah wie die Blonde aus dem Getümmel der Kämpfenden heraus auf das Mädchen zu stürmte, das noch immer unter dem Genjutso stand. Sie könnte es mit leichtigkeit brechen, würde sie es bloß erkennen, aber das tat sie nicht, und das war ihr Tod. "Spring! Ich zieh dich rauf." Mikoto sah nicht einmal nach oben, dafür war keine Zeit mehr. Sie sprang einfach, und hoffte, dass sie die Hand ihres Retters erreichte. Und da war sie, Mikoto griff nach ihr und – daneben. Sie hatte ihre letzte Chance verspielt. Sie merkte wie sie langsam begann zu fallen, dierekt in die Arme ihrer Gegnerin, der sie doch gerade eben erst so knapp entronnen war. Sasuke merkte wie sie ihm entglitt, sah wie sie fiel und konnte es nicht zu lassen. Er würde sie nicht sterben lassen, so lange er keine Antworten auf seine Fragen hatte. Ohne weiter nachzudenken schwang er sich über die Brüstung, hielt sich am Geländer fest und griff nach ihrer Hand. "Hab dich!" Er zog sie hoch und löste dabei kurzerhand das Genjutso in dem sie sich befand, in dem er ihren Chakrafluss mit seinem eigenen kurz unterbrach. Sie merkte wie ihr Fall abrubt ein Ende fand und sie nach oben gezogen wrude. Fast im selben Moment hörten die Horrorvisionen auf, und Mikoto verstand: Es war ein Genjutso gewesen. Sie war auf ein solch feiges Ablenkungsmanöver hereingefallen und hatte es nicht einmal bemerkt. Sobal sie hoch genug war ergriff sie das Geländer und kletterte hinüber auf die Tribüne, viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt um auf ihren Retter oder die anderen Wärter zu achten, die unschlüssig das Geschehen beobachteten und leise tuschelten. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie nicht nur aus der Arena gerettet worden war, sondern sich ihr auch ein Fluchtweg offenbarte, wenn sie es schaffte sich in der allgemeinen Verwirrtheit davon zu machen. Sie drehte sich für ein kurzes "Danke" zu ihrem Retter um, doch als sie diesen erkannte blieb ihr das Wort im Halse stecken und jeder Gedanke an Flucht war wie weggeblasen. "Du!?" war das einzige, was sie stattdessen herausbrachte. Sie konnte nicht glauben, dass ausgerechnet ihr erklärter Feind sie aus dieser brenzligen Situation befreit hatte. Wie hatte sie das überhaupt zulassen können? "Ich hab dich gerade gerettet, wie wäre es mal mit einem Danke, Angsthase." Sasuke erwartete nicht wirklich ein Danke, es war ihm einfach egal. Er hatte sie nicht gerettet um sie zu beeindrucken oder zu beschützen. Im grunde war es in keiner Weise um sie gegangen sondern nur darum, dass Sasuke sie lebend brauchte um seine Neugier zu befriedigen. Es rankten sich einfach zu viele Rätsel um sie, und Sasuke hatte das Gefühl, dass er sie lösen musste. "Ich hätte das auch alleine geschafft und ich habe dich nicht drum gebeten, deine Mühe war also umsonst." "Eine Mühe war das nicht. Aber wenn du denkst, dass du das auch alleine schaffst, bitte, spring wieder runter und versuchs nochmal." Es war deutlich zu merken, wie sie sich darüber Ärgerte es nicht alleine zu schaffen. Sie funkelte ihn wütend aus ihren blauen Augen an, und Sasuke wunderte sich kurz über die Farbe, da er sich sicher war, dass sie bei ihrem Kampf das Byakugan benutzt hatte. Das bedeutete zum einen, dass sie eine Hyuga sein musste, und zum anderen, dass ihre Augen immer weiß und pupillenlos sein sollten. Hatten ihm seine eigenen Augen in jener Nacht etwa einen Streich gespielt, denn jetzt waren sie es offensichtlich nicht. Sie erinnerten ihn an etwas, oder jemandem. Bevor Sasuke jedoch wusste an wen genau, wurden ihre Augen weiß – also hatte er sich doch nicht geirrt. "Gut, ich werd's dir beweisen." Mit diesen Worten drehte sie sich zum Kampfgeschehen, sah dann jedoch noch einmal zu Sasuke. "Schau gut hin." Leichtfüßig sprang sie über das Geländer in die Arena, bereit zum Kampf und bereit Sasuke zu zeigen was ihn erwartete. Der Typ würde schon noch kapieren, dass er sich irrte, wenn er dachte sie benötige Hilfe. Besonders auf seine konnte gut verzichten. Sie brauchte keinen Schutz von oder vor jemandem sie konnte wunderbar auf sich allein aufpassen, auch wenn es mal nicht so aussah. Das würde sie diesem selbstgerechten Schwein hier und jetzt beweisen. Voller Wut auf Sasuke und auch auf sich selbst stürzte sie sich in den Kampf. Zwar hatte sich die Blonde zurück gezogen, als Sasuke eingegriffen hatte, allerdings dauerte es nicht lange, bis Mikoto ihr im Kampfgeschehen wieder gegenüber stand. Doch diesmal funktionierten ihre kleinen Pschychospielchen nicht. Mikoto war darauf vorbereitet und mit ihrem Byakugan hatte sie diesmal alles im Blick. Ihrer Tricks beraubt war die Blonde keine so gefährliche Gegnerin mehr. Mikoto fiel es nicht schnell ihre Verteidigung zu duchschlagen und ihr Chakra restlos zu blockieren. Das einzig erschreckende daran war, dass es ihr seltsames Vergnügen bereitete. Die Blonde hatte sie umbringen wollen, hatte sie direkt in Sasukes Arme getrieben und nun konnte sie es ihr heimzahlen. Es war nur ein kurzes gutes Gefühl, welches jedoch schnell von eine Reue abgelöst wurde. Dieses Morden war falsch, und trotzdem machte sie weiter, weil sie musste. Setzte einen Gegner nach dem anderen außer Gefecht. Schlug erbarmungslos zu, nahm sie auseinander, tötete sie, bis keiner mehr übrig war. Tief durchatment verdrängte sie ihr schlechtes Gewissen, sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Nie hatte sie ein solches Massaker anrichten wollen, sie hatte immer nur einen umbringen wollen. Sie versuchte es damit abzutun, dass sie keine andere Wahl gehabt hatte, wenn sie überleben und ihre Rache haben wollte. Sie sagte sich, dass sie so etwas nie wieder tun würde. Doch es brachte nichts. Denn irgendwie wurde sie das gefühl nicht los, dass es vorbei war. Das hier war erst der Anfang. Eine der Türen ging auf und sie wurde hinaus geführt. Mit Hilfe ihres Byakugans schaute sie noch einmal zu Sasuke. Seine Miene zeigte nicht die geringste Regung, doch sein Blick ruhte auf ihr. Er hatte ihr also zugesehen. Ein zufriedenes Grinsen schlich sich auf Mikotos Gesicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)