Chigau von Ivory-Snake ("anders sein") ================================================================================ Kapitel 6: Chapter 6 -------------------- *reinschleich* Ähm... ja also nach ewig langer Zeit mal wieder ein neues Kappi. Tut mir leid das es so lange gedauert hat aber Umzüge und Schule sind böse >__< Ich bin nicht wirklich zufrieden mit dem Kappi aber es wollte nicht so wie ich es geplant hab *drop* Mittlerweile ging das seit fast drei Wochen so. Alle zwei bis drei Tage unternahmen sie etwas zusammen, abends wurde dann Fernsehen geguckt und manchmal auch ein wenig gekuschelt. Ryo fühlte sich einfach nur wohl, als sie mal wieder einen Nachmittag im Park verbrachten und das schöne Wetter genossen. Satoshi hatte sich leicht an ihn gelehnt und Ryo genoss seine Nähe. „Na wen haben wir denn da? Wenn das nicht unsere kleine Klassenschlampe ist. Wen hast du dir denn da hübsches angelacht?“ Ryo hätte kotzen können. Der Typ war einer aus seiner Klasse, von daher sparte er sich jeden Kommentar. Dass der sich das nicht so einfach gefallen lassen würde, hätte er sich eigentlich denken können, aber manchmal glaubte er eben doch an das Gute im Menschen. Aber anstatt das der Typ einfach ging, laberte er weiter vor sich hin. „Nur zu, ignorier mich ruhig. Mit einem wie dir will ich eh nichts zu tun haben. Immerhin musst du dir schon blinde Freunde suchen, damit man sich mit dir sehen lässt.“ Das hatte gesessen. Kurz war Ryo der Frage verfallen woher der andere wusste das Satoshi blind war, doch er hatte jetzt nicht die Nerven darüber nachzudenken. So sauer wie er gerade war, konnte er über rein gar nichts mehr nachdenken. So verstand er auch zu spät, was er da gerade gesagt hatte. Es klang für ihn, als wenn jemand anderes diese Worte ausgesprochen hätte, doch er wusste, dass er es gewesen war, der gesagt hatte: „Ich treib mich doch eh nur aus Langeweile mit diesem Krüppel rum.“ In diesem Moment passierten so viele Dinge gleichzeitig, dass Ryo Schwierigkeiten hatte die Situationen einzuordnen. Zum einen hörte er, wie Satoshis Cola-Dose auf den Boden fiel und dessen Inhalt sich auf seine Schuhe verteilte. Während der Ältere aufgesprungen war und einfach wegrannte. Ryo konnte es nicht fassen. Satoshi konnte doch nicht einfach hier alleine rum rennen, er wusste doch gar nicht wo er war, geschweige denn, wie er wieder nach Hause kam. „Ganz ehrlich, ich kann weder dich, noch den anderen Typen da leiden, aber das was du gerade gesagt hast, das geht gar nicht.“ Super, jetzt hielt auch noch einer der Typen die ihn seit Jahren fertig machten nen Vortrag darüber, was man sagen sollte und was nicht. Zu allem Überfluss drehte der sich jetzt einfach um und ging. Ryo musste feststellen, dass er wieder alleine war und dass nur, weil er zu dumm war, einfach mal die Schnauze zu halten, wenn er nichts ordentliches zu sagen hatte. Er merkte, wie sein Sichtfeld verschwamm und heiße Tränen seine Wangen hinunter liefen. Er hatte es mal wieder geschafft mit einem Einzigen in blinder Wut gesagten Satz alles zu verlieren, was ihm wichtig war. Langsam stand er auf und wischte sich fahrig mit dem Ärmel über die Augen. Er musste unbedingt nach Hause und herausfinden, ob Satoshi es unbeschadet bis dorthin geschafft hatte. Seine Schritte wurden immer schneller, bis er schließlich nach Hause rannte. Er wusste nicht, wie viele Leute er angerempelt hatte und über wie viele rote Ampeln er gelaufen war, aber es kam ihm trotzdem wie eine Ewigkeit vor, bis er zuhause ankam. Er schloss die Tür auf und stürmte die Treppen hoch. Seine Mutter wollte gerade die Wohnungstür hinter sich zu ziehen, als sie ihren Sohn in Tränen aufgelöst die Treppen Hochrennen sah. Ryo sprang ihr förmlich in die Arme und schaute sie aus seinen rot geweinten Augen an. „Was ist denn los?“ Seine Mutter schaute ihn besorgt an und drückte ihn fest an sich. „Ich hab etwa furchtbares zu Satoshi gesagt und dann ist er einfach abgehauen.“ Seine Mutter hatte Schwierigkeiten ihn zu verstehen, da die Hälfte seines Satzes in Schluchzern unterging. „Was meinst du damit einfach abgehauen? Satoshi ist blind, er wird wohl kaum einfach alleine losrennen. Was hast du zu ihm gesagt?“ Ryo zögerte einen Moment, dann erzählte er seiner Mutter was im Park passiert war. Schon an ihrem Gesichtsausdruck konnte Ryo erkennen das sie fassungslos wegen dem war, was er sich da geleistet hatte. Sie wusste das Ryo öfter das Problem hatte, das sein Mund schneller war, als Kopf und seine Gefühle stärker, als der Verstand. Sie wusste, dass ihr Sohn das nicht aus Bosheit getan hatte, aber das tröstete ihn jetzt auch nicht. Noch bevor sie sich irgendwas überlegen konnte, um ihren Sohn zu beruhigen und wie sie Satoshi finden sollten, ging am Ende des Flures der Fahrstuhl auf. Heraus trat ein blasser und völlig verheulter Satoshi, in Begleitung von zwei Polizisten. Der Anblick des Älteren schnürte Ryo die Luft ab und er wich ein paar Schritte zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Seine Mutter grüßte die Polizisten freundlich und erklärte ihnen, dass Satoshi der Sohn ihrer Nachbarin war, die aber erst am Abend von der Arbeit wieder kommen würde. Die Polizisten erzählten ihr, dass sie Satoshi völlig orientierungslos von einer viel befahrenen Straße geholt hatten und er kaum einen anständigen Satz heraus brachte. Ryos Mutter bot den Polizisten an sich um Satoshi zu kümmern bis seine Mutter von der Arbeit kam. Sie wollte auf jeden Fall verhindern, dass Satoshi in dem Zustand bis abends auf dem Polizeirevier bleiben musste. Nachdem die Polizisten kurz darüber diskutiert hatten, gaben sie Satoshi in die Obhut von Ryos Mutter. Während die Polizisten zurück in den Fahrstuhl stiegen, blieb Satoshi völlig reglos neben Ryos Mutter stehen. Erst als er hörte, wie sich die Fahrstuhltür geschlossen hatte setzte er sich in Bewegung. Mit zitternden Händen schloss er die Tür zu seiner Wohnung auf. Bevor er in deren Inneren verschwand bedankte er sich noch leise. Dann hörte Ryo nur noch wie die Tür ins Schloss fiel, dieses Geräusch kam ihm so unwahrscheinlich laut vor. Seine Mutter legte eine Hand auf seine Schulter. „Es tut mir leid, aber mehr konnte ich wirklich nicht tun. Ich muss jetzt auch wirklich los zur Arbeit.“ „Ist okay, Mama. Bis später.“ Er versuchte gar nicht erst zu lächeln, weil er wusste, dass er es eh nicht schaffen würde. Seine Mutter gab ihm noch einen Kuss auf die Wange, dann machte sie sich mit gemischten Gefühlen auf den Weg. Ryo stand immer noch reglos im Flur und als die sich entfernenden Schritte verhallt waren, machte sich ein beklemmendes Gefühl der Einsamkeit in ihm breit. Er ging mit langsamen Schritten zu Satoshis Wohnungstür herüber und legte eine Hand auf das kalte Holz. Irgendetwas in ihm schrie er solle klopfen und auf Knien um Vergebung betteln. Doch bevor er sich überwinden konnte zu klopfen, hörte er ein Geräusch auf der anderen Seite der Tür das so klang, als würde Satoshis Nietengürtel an der Tür entlang kratzen. Nur wenige Sekunden später drang leises Wimmern durch die Tür und Ryo fühlte sich, als würde es ihm das Herz zerreißen. Er wusste, dass es seine Schuld war, dass es dem Älteren jetzt so schlecht ging. Wie hatte er nur so grausam sein können? _____________________________________________________________________________ Wie man vielleicht merkt, ist dieses Kappi anders als die vorherigen. Aber ich kann irgendwie keine FF schreiben in der es nur fröhlich zugeht *drop* Ich werd versuchen das nächste Kappi schneller hinzukrigen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)