Chigau von Ivory-Snake ("anders sein") ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1 -------------------- So hiermit präsentiere ich das erste Kapitel xD Ich weiß nicht genau was, aber etwas stört mich daran irgendwie o_O Naja egal, viel Spaß ^^ Chigau (anders sein) Wie jeden Morgen lag Ryo in seinem Bett, zog sich die Decke über den Kopf und weigerte sich standhaft aufzustehen. Zwar hatte der Wecker schon vor über einer halben Stunde geklingelt, aber das blöde Teil trug eh nie zu seiner Motivation bei. Nachdem er sich noch ein paar mal frustriert herum gedreht hatte, konnte er hören wie das geklapper des Geschirrs, das bis gerade aus der Küche gekommen war, verstummte. Jetzt war es nur noch eine Frage von Minuten bis seine Mutter in der Tür stehen und ihn zum aufstehen zwingen würde. Jeden Tag, wenn er Schule hatte, war es das Gleiche. Erst versuchte seine Mutter ihn dadurch zu wecken, dass sie möglichst viel Lärm machte, während sie das Frühstück vorbereitete und wenn das nicht funktionierte, kam das Weckprogramm, dass Ryos Meinung nach alle Mütter dieser Welt beherrschten. Das einfache System aus Decke wegziehen und die Gardinen aufreißen, damit man vom Licht geblendet wurde und sich nicht wehren konnte. Vielleicht sollte er ihr irgendwie klar machen, dass es nicht schön war, so geweckt zu werden und es auch nicht zu seiner guten Laune beitrug, wenn einem noch ein ‚Guten Morgen’ ins Ohr geträllert wurde. Noch bevor er Gelegenheit hatte, sich eine Ausrede einfallen zu lassen, weswegen er heute auf keinen Fall zur Schule gehen konnte, stand seine Mutter auch schon freudestrahlend in seinem Zimmer. Es wunderte ihn jeden Morgen aufs neue, wie schnell seine Mutter ihr Weckprogramm durchziehen konnte. Kaum hatte man registriert, dass sie im Zimmer war, wurde man schon geblendet und die Decke lag irgendwo auf dem kalten Fußboden. Noch bevor er sich über diese, in seinen Augen, menschenunwürdige Behandlung beschweren konnte, war sie auch schon wieder verschwunden. Grummelnd entschied Ryo sich dafür doch aufzustehen, weiterschlafen konnte er jetzt sowieso nicht mehr. Mit einer Geschwindigkeit, die der einer Schnecke gefährlich nahe kam, kam, ging er ins Bad um zu duschen und sich wenigstens ein bisschen zu stylen. Als er nach einer halben Stunde aus dem Badezimmer kam, drückte seine Mutter ihm schon im Flur seine Jacke und Tasche in die Hand. Während sie ihn darüber informierte, dass sie ihm auch was zu Essen eingepackt hatte, schob sie ihn zur Tür raus. Das letzte was Ryo hörte, bevor die Tür sich schloss, war ein ‚Viel Spaß in der Schule und pass auf dich auf.’. Seufzend stand Ryo im Flur des Mehrfamilienhauses und machte sich schließlich auf den Weg. Eine andere Wahl blieb ihm ja nicht. Der Weg zur Schule war für Ryo vergleichbar mit einem Abstieg in die Hölle, wenn man es etwas überspitzt ausdrückte. Das hatte weniger damit zu tun, dass er die Schule hasste, eigentlich war das Gegenteil der Fall. Er hatte Spaß am Unterricht und seine Noten waren in den meisten Fächern gut. Nur hatte er schon seit seiner Einschulung Probleme mit seinen Mitschülern. Schon von der ersten Klasse an wurde er von den anderen gemobbt. In all den Jahren hatte er nie eine Antwort auf die Frage finden können, warum sie das taten und mittlerweile hatte er es auch aufgegeben eine finden zu wollen. Stattdessen ging er jeden Morgen widerwillig und mit einem flauen Gefühl im Magen zum Bahnhof, um von dort aus 20 Minuten mit dem Bus zur Schule zur fahren. Seit seine Mutter den neuen Job hatte und sie umgezogen waren, zog sich sein Schulweg noch mehr in die Länge. Eigentlich hatte er damals die Hoffnung gehabt, dass er auf eine andere Schule gehen könnte, doch da seine Mutter ihn nicht aus seinem Freundeskreis rausreißen wollte, ‚durfte’ er auf seiner alten Schule bleiben. Manchmal fragte Ryo sich, ob er seiner Mutter nicht einfach erzählen sollte wie es ihm in der Schule ging. Doch sie machte sich generell schon viele Sorgen um ihn, da wollte er sie nicht auch noch damit belasten. Vor lauter Grübelei hatte er nicht einmal bemerkt, dass er bereits an seiner Schule angekommen war. Eilig stieg er aus dem Bus und musste genervt feststellen, dass er nicht mal mehr Zeit hatte etwas zu essen. Mit gesenktem Kopf betrat er das Schulgebäude und wurde im Gang zu seinem Klassenzimmer direkt von den üblichen Tuscheleien begrüßt. Er hörte nie genau hin was sie zu ihm sagen, nur manchmal drangen Wortfetzen zu ihm durch. Wieso sie ihn als Streber bezeichneten konnte er sich denken, die meisten in seinem Alter hatten im Gegensatz zu ihm keinen Spaß am Unterricht. Wieso sie ihn als Mädchen und Tussi bezeichneten, war ihm aber immer noch ein Rätsel. Gut, manchmal wirkte er schon etwas weiblich, aber das war nun mal seine Art. Während der ersten Unterrichtsstunden flogen ihm immer wieder dinge an den Kopf. Meistens waren es nur Papierkugeln oder Stifte aber wenn jemand einen ganz schlechten Tag hatte, konnten es auch schon mal ganze Federmappen sein. Ryo hatte sich so langsam daran gewöhnt, mittlerweile bekam er nicht mal mehr Kopfschmerzen. Dennoch nahm ihn das heute alles mehr mit, als es das sonst tat. Wahrscheinlich weil er in letzter Zeit die Nächte mehr mit grübeln als mit schlafen verbrachte. Als er dann auch noch zur Tafel gerufen wurde und man ihm auf dem Weg zurück zu seinem Platz ein Bein stellte, war der Tag entgültig gelaufen. Zwar hatte er sich nicht wirklich weh getan, aber die Peinlichkeit sich vor der ganzen Klasse lang auf die Nase zu legen, war sowieso schlimmer als jeder Schmerz. Die restliche Viertelstunde bis zu Pause durfte er sich die dummen Sprüche seiner Klassenkameraden anhören. Allen voran sein Sitznachbar. Er hasste diesen Kerl und das dieser ihm jetzt ausführlich erklärte, dass er bei dem Sturz wie ein Mädchen gequiekt hatte und sich passend zu seinem weiblichen Aussehen vielleicht einfach die Oberweite ausstopfen sollte, damit er beim nächsten mal weicher fiel, löste ihn Ryo das Bedürfnis aus diesem Typen ins Gesicht zu kotzen. Als es endlich zur Pause klingelt, verließen seine Mitschüler eiligst den Klassenraum, um draußen das schöne Wetter zu genießen, immerhin war es Sommer und angenehm warm. Nur Ryo blieb stumm auf seinem Platz sitzen und zog ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Er hatte nicht einmal bemerkt, dass seine Lehrerin vor seinem Tisch stand und ihn besorgt musterte. Erst als sie ihn etwas energischer ansprach und ihn fragte, ob alles in Ordnung sei, realisierte er das er der Einzige war, der noch hier saß. Es dauerte eine Weile, bis er es geschafft hatte eine halbwegs verständliche Antwort zu geben. Für seine Verhältnisse sehr umständlich, erklärte er seiner Lehrerin, das er sich nicht so gut fühlte und sich bei dem Sturz wohl doch mehr weh getan hatte als gedacht. Das entsprach war nicht wirklich der Wahrheit, aber Ryo wollte einfach nur nach Hause, egal mit welchen Mitteln. Seine Lehrerin musterte ihn noch einige Augenblicke und gab ihm dann die Erlaubnis nach Hause zu gehen. Er packte seine Sachen zusammen und verließ dann über ein paar Umwege das Schulgelände. Er hatte keine Lust jetzt auch noch quer über den Pausenhof laufen zu müssen. Die Sonne, die ihm ins Gesicht schien, tat ihm gut und steigerte seine Laune wieder ein wenig. Nachdem er sich in der Nähe der Schule auf eine Bank gesetzt hatte, um erst mal in Ruhe zu Frühstücken, schaute er auf seine Uhr und musste feststellen, dass es trotz seiner Trödelei erst elf Uhr war. Das bedeutete, er konnte noch nicht nach Hause, zumindest wenn er der Fragerei seiner Mutter entgehen wollte. Um das zu vermeiden, beschloss er ein wenig in den Park zu gehen, der in der Nähe der Schule war. Als er dort ankam und sich umsah, wäre er am liebsten direkt wieder gegangen. Auf einer der Bänke saß eine der schlimmsten Nervensägen, die es Ryos Meinung nach, gab. Zwar kannte er den Namen des Jungen nicht, aber als er noch in der Nähe des Parks gewohnt hatte, waren sie sich öfters begegnet. Allein das dieser Typ immer nur teure Klamotten trug und aufgestylt wie ein Möchtegern Rockstar durch die Gegend lief, ohne dabei irgendwen oder irgendwas in seiner Umgebung zu beachten, machte Ryo wütend. Als er dann noch von seiner Nachbarin erfahren hatte, dass dieser Kerl so gut wie nie ohne seine Mutter aus dem Haus ging und wenn doch, dann nur in Begleitung von irgendjemand anderem. Wahrscheinlich hatte er Schiss das ihm irgendwann mal richtig schön die Fresse poliert werden würde, weil er so furchtbar unsympathisch war. Ryo konnte eigentlich gar nicht wirklich erklären, warum er den Typen so hasste. Wahrscheinlich weil er ihm einfach viel zu arrogant war. Allerdings löste der Anblick dieses Typen in ihm so eine Wut aus, dass er am liebsten hingehen und ihm welche verpassen würde. Schon während ihm die Idee kam, dass sein Plan gar nicht schlecht war, trugen seine Füße ihn ohne das er es bewusst wahrnahm zu diesem Muttersöhnchen hin. Wieso sollte er auch nicht einmal derjenige sein, der jemand anderem eins auswischte? Diesmal wollte er der Überlegene sein. Immerhin war der andere doch ziemlich blass und schmächtig, was sollte der Ryo also schon entgegensetzen können? ________________________________________________________________________________ Ryo hat einen schlechten Tag und einen Plan. Ist nur die Frage ob das alles so klappt, wie er sich das vorstellt. Mehr dazu im nächsten Kappi :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)