Despair von Noveen (Abgründe einer Seele) ================================================================================ Kapitel 3: Harry Potter, der Junge der überlebt hat - 3 Mal ----------------------------------------------------------- Der kleine Schwarzhaarige hatte sich unter seiner Decke zusammengerollt und so gewartet bis der Tag hereinbrach. Die Sonne kam nach etlichen Stunden endlos erscheinenden Warten zum Vorschein und blinzelte ihm sanft ins Gesicht. Er hatte Angst vor Einschlafen gehabt...wollte nicht noch einmal solche schrecklichen Sachen träumen...hatte sich zu sehr gefürchtet seine Augen noch einmal zu schließen. Nun war er vollkommen übermüdet. HARRY... HARRY... HARRY... HARRY ... HARRY , schrillte es durch seinen Kopf. Grausam... schrill... bestimmend... allumfassend. Was war das für ein Name? Seiner? Schwache Lichtfetzen der Erinnerung erschienen am Rande seines Bewusstseins... ja. Harry war sein Name gewesen... vor langer Zeit. Völlig erschöpft drängte er alle Gedanken zurück und konzentrierte sich auf seine Atmung. Aus und ein... aus und ein... aus und ein. Er dachte an nichts. Radierte alles aus. Schwarz. Eine tröstliche Farbe. Er versteckte sich unter der Decke vor dem grellen Licht und ließ keinen Gedanken an die Nacht zu, die er gerade überstanden hatte. Sein Kopf war vollkommen leer und so starrte er auf die weiße Decke, die ihn völlig verschluckte. Weiß...leblos... Wie alles in diesem Zimmer...er sehnte sich nach Farben, Wärme...Geborgenheit und Stimmen...Jemanden der um ihn war, nicht nur um ihn mit Medikamenten voll zu stopfen und zum essen zu zwingen, sondern jemand der kam, weil ihm etwas an ihm lag. Unwillkürlich dachte er an den jungen Arzt, der gestern noch hier bei ihm gesessen und ihn umarmt hatte. Komisch nur, das ihm dass so überhaupt nicht unangenehm gewesen war, auch wenn sein Körper aus reinem Reflex abweisend reagiert hatte. ...Jin... so hieß er. An wen erinnerten ihn diese markanten Züge? Und warum verspürte er das Bedürfnis bei ihm zu sein? Wenn er sich die Sache recht überlegte, war Jin eigentlich der Einzige, in dessen Anwesenheit er sich hier auch nur annähernd wohl fühlte. Es war ihm unbegreiflich wie ein Mensch soviel Ruhe, Kraft und Verständnis ausstrahlen konnte. Er konnte nicht sagen, dass Jin netter war als die Anderen Ärzte und Schwestern hier, die er bis jetzt kennen gelernt hatte. Doch nur bei ihm hatte er das Bedürfnis zu vertrauen-... aber warum? Er kannte diesen Mann doch gar nicht... Und doch hatte er ihn gestern fast berührt...er hätte sich sicher getraut, wären sie nicht so unliebsam unterbrochen wurden. Schon so lange hatte er kein Bedürfnis mehr gehabt einen Menschen von sich aus zu berühren... Was war bloß los mit ihm? Warum spielten seine Gedanken nur so verrückt, wenn er Jin sah?! Er schüttelte entschieden den Kopf. Diese Gedanken würden zu nichts führen, höchstens zu noch mehr Verwirrung. Antworten würde er durch Grübeln allein eh nie bekommen. Der Kleine seufzte und schloss die müden Augen, die schon brannten vor Anstrengung. ...doch er würde nicht einschlafen! Zuviel Unheil lauerte im Schlaf. OoOoO Jinai Hatori wurde von dem schrillen Klingeln seines Handys aus dem ruhigen Nachtschlaf gerissen. Er brauchte eine Weile und das Geräusch zu definieren, doch dann saß er in wenigen Sekunden senkrecht im Bett. Scheiße, dachte er und blickte sich um. Ein Blick zum Fenster und die Uhr sagte ihm dass er gnadenlos verschlafen hatte. Frustriert griff er zu dem Gerät, das ihm wahrscheinlich gerade den Job gerettet hatte und hatte schon eine Ahnung wen er nun gleich hören wurde. Er klappte das Handy auf und meldete sich mit einem. „Hallo?“ „Jin? Scheiße, Mann, wo steckst du denn? Ich versuche seit geschlagenen 3 Minuten dich zu erreichen!“, hörte er die Stimme seines besten Freundes schimpfen. „Sorry. Ich habe total verpennt. Hatte gestern einen anstrengenden Abend, ist etwas länger geworden. Hättest du nicht angerufen, hätte ich wahrscheinlich munter weitergeschlafen...“, murmelte Jin und versuchte so einigermaßen wach zu werden. Er hörte das missbilligende Schnauben aus dem Handy, doch als Adam sprach, klang seine Stimme ungewohnt sanft. „Mach dich deswegen nicht so fertig, hörst du? Es wird alles gut gehen... und was die Beerdigung angeht solltest du dich nicht so stressen, das führt nur zum völligen Zusammenbruch, Jin. Weder dir noch irgendwem sonst nutzt es, wenn du dich wegen diesem Scheiß zu Grunde richtest, okay?!“ Jin seufzte. „Ich weiß. Aber ich will es schnell hinter mich bringen, verstehst du? Und ich bin immer noch der Meinung, sie hat nur das beste verdient“, erwiderte er und konnte nicht verhindern das leise Melancholie in seiner Stimme mitschwang. „Versteh ich zu gut, der gleichen Meinung bin ich auch. Und wenn du es wirklich schnell hinter dich bringen willst lass mich dir helfen.“ „Du könntest-...ich mein...du würdest...wirklich -“, wusste Jin gar nicht was er sagen sollte. „Natürlich...das weiß du doch“, sagte Adam und Jin konnte sein warmes Lächeln praktisch vor sich sehen. „Danke...“, flüsterte Jin. „Nichts zu danken...“, wiegelte der Andere ab. „Und nun tu mir einen Gefallen und beweg deinen Arsch aus dem Bett und hierher, es gibt Neuigkeiten die dich auch interessieren dürften.“ „Ja, natürlich, bin schon unterwegs...bis dann.“ „Bis dann!“ Jin hatte sich in Windeseile fertig gemacht, sich eine schnell belegte Schnitte zwischen die Zähne geklemmt und war in sein Auto gestiegen. Nun preschte er gerade mit etwas erhöhter Geschwindigkeit über die Straßen Londons und erreichte nach nicht einmal 20 Minuten die Abbiegung zum Parkplatz des Krankenhauses Mary Hope . Mit quietschenden Reifen kam er zum stehen und stieg aus. Ein Knopfdruck später war sein Auto verriegelt und er stürmte auf den Eingang zu. Das zweistöckige, adrett aussehende, Gebäude war früher der Wohnsitz einer weisen alten Hexe gewesen, die zum Wohl aller ein Krankenhaus eröffnet hatte, das sowohl Zauberer als auch Muggle behandelte. In den Zeiten von Voldemorts Herrschaft, die knapp 10 bis 15 Jahre zurücklag, war es noch nicht gefestigt gewesen, eher ein weiterer Unterschlupf für Verletzte und Kranke jeder Blutsrichtung. Das bekannteste Zaubererkrankenhaus St. Mungo war damals auch unter die Herrschaft des dunklen Lords gefallen und hatte die Aufgabe übernommen nur Zauberer zu heilen und zu verarzten die reinen Blutes oder direkt Anhänger des Schwarzmagiers waren. Daraufhin hatten verschiedene Ärzte das Mary Hope, benannt nach der Spenderin ihrer Einrichtung Mary McKinnon, ins Leben gerufen. Es war ein vager Ausgleich an Zauber – und Muggleärzten gewesen, die die Patienten ohne Vorurteile und Abwertungen behandelten und pflegten. Später, als Voldemort schließlich gestürzt wurde, übernahm Amber McKinnon das Haus ihrer verstorbenen Mutter und richtete es wieder neu her. Da es von den vielen Kämpfen und Angriffen ziemlich zerstört war. Sie rief nach neuen Ärzten aus und mittlerweile waren die Ärzte und Krankenpfleger ein eingefleischtes Team. Ja, man könnte fast sagen eine Familie. Die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, vor allem Kinder zu helfen und sie zu behandeln. Doch es war keine Richtlinie. Jeder der mit Leid und Schmerzen kam, wurde behandelt und für jeden wurde das beste gegeben. Jin war vor 10 Jahren auf diese Einrichtung gestoßen und hatte sich direkt beworben. Er wollte Arzt werden und es faszinierte ihn mit Kollegen zusammen zuarbeiten die Muggle waren. Sie hatten oft unterschiedliche Behandlungsmethoden, doch konnten sie viel von Einander lernen. Schnell eilte er durch die Eingangshalle und begrüßte die Schwester am Empfang. Da er sich, um Zeit zu sparen, schon zuhause Arbeitskleidung angelegt hatte, brauchte er nur rasch in den Umkleideraum um seinen Kittel zu holen und überzuwerfen, dann rauschte er durch den Gang zu Teamzimmer und öffnete es per Schlüssel. Als er niemanden vorfand setzte er sich neuen Kaffee auf und ließ sich auf ein Stuhl sinken und rieb sich die müden Augen, bevor er das Etui aus der Innentasche seinen Kittels zog und sich die Brille auf die Nase setzt. Zügig loggte er sich zwei Stunden zu spät ein und bekundigte damit seine Anwesenheit. Die Kaffeemaschine gab ein Piepen von sich und kündigte damit verheißenden, frischgebrühten Kaffee an. Mit einer Tasse des heißen Getränks setzte er sich zurück an den Computer und schrieb sein Bericht vom Vortag zuende. Seine Gedanken schweiften etwas ab, als er mit einer Hand die Tasse zum Mund führte und der Dampf seine Brille beschlug. Heute würde er seine Schicht wohl wieder etwas verlängern müssen, nur um morgen noch übermüdeter zur Arbeit zu kommen. Jin seufzte und schloss den fertigen Bericht. Erschöpft lehnte er sich im Stuhl zurück und schlürfte an seiner Tasse Kaffee. Dann hörte er die Tür aufgehen und drehte sich etwas zur Seite...sah seinem blonden Freund direkt in die Augen und lächelte müde. „Hi.“ Adam erwiderte das Lächeln. „Schön das du wieder unter uns weilst.“ „Das klingt fast so, als wäre ich gestorben.“ Adam lachte. „Dann würdest du ja nicht mehr unter uns weilen; oder?“ Der Dunkelhaarige schüttelte den Kopf und setzte die Brille ab. „Was gibt es für Neuigkeiten?“ „Uhi je, das hätte ich beinah vergessen!!!“, rief Adam und schlug sich gegen die Stirn. „Komm mit...!“ etwas verwundert nahm Jin sein Etui , steckte es in deine Kittelinnentasche zurück und folgte seinem Freund in den Gang hinaus. „Würdest du mich bitte aufklären?“, verlangte er. Adam warf ihm einen Blick über die Schulter zu und bog dann um die Ecke. „Wir haben dich heute früh echt vermisst.“, begann er zu erzählen. „Die Nachtschwester die heute Morgen ihren letzten Rundgang gemacht hat, meinte wir sollten nach dem Jungen in der 88 sehen...er schien in der Nacht wohl geschrieen zu haben, wollte aber weder Beruhigungs- noch Schlaftrank von ihr annehmen. Als Yulia ihm dann wie Gewöhnlich sein Essen brachte und ihm die Medikamente geben wollte hat er beides verweigert. Er hat sich nicht von ihr anrühren lassen. Nun ja, nichts ungewöhnliches, aber so abweisend und hartnäckig war er noch nie...und da du ja eine gewisse Beziehung zu ihm hast, dachten wir du könntest es mal versuchen...“, schloss Adam. Jin sah ihn ungläubig an. „Ein gewisse Beziehung?“, wiederholte er. „Wie darf ich das denn verstehen? Ich behandle ihn nicht anders, als andere Kinder, die mir zugeteilt sind!“ Adam nickte. „Ja, dass weiß ich doch. Aber du musst zugeben, das es ganz danach aussieht. Er ist zu keinem so zutraulich wie zu dir. Ich erinnere dich nur an die Szene von gestern und was du mir davon erzählt hast. Als ich ihn berühren wollte um ihn eine Spritze zu geben hätte er beinah einen Herzstillstand erlitten.“ Der Andere sagte dazu nichts. Wohl auch weil er wusste das sein Freund vollkommen Recht hatte. Es war schon merkwürdig. Doch auch Jin spürte diese Verbundenheit zu dem Kleinen, so als würden sie ein gemeinsames Leid teilen, bloß konnte er sich diese Empfindung in keiner Weise erklären... Die beiden Ärzte hatten soeben die letzte Stufe der Treppe passiert als sie einen Schrei hörten. Beide rannten los, ohne sich abzusprechen. Und Jin beschlich eine Ungute Ahnung wo der Schrei seine Ursprung gefunden hatte. Dieser Schuss ins Blaue erwies sich - eine Biegung später - als absolut Richtig, denn vor dem Zimmer 88 stand eine völlig aufgelöste Krankenschwester. Als die Frau die Ärzte auf sich zurennen sah, deutete sie ins Zimmer und schrie ihnen hysterisch entgegen: „Schnell! Der Junge...Tropf...Blut...er hat sich...losgerissen!!!“ Jin lief ein eisiger Schauer über den Rücken, als er das Wort losgerissen auf sich wirken ließ. Mit einem Blick kommunizierte er mit Adam und dieser schien ihn ohne Worte zu verstehen...er blieb bei der Frau stehen und sprach beruhigend auf sie ein, während Jin das Zimmer 88 betrat. Wie angewurzelt blieb er stehen und ließ das Bild auf sich wirken. Um das Bett lagen Pillendosen und 1000 verschiedene Pillen, das Essen war ebenfalls auf Laken und Boden verteilt wurden. Das Messgerät was Puls und Herz messen sollte gab ein monotones Geräusch von sich. Jin blickte zum Rand des Bettes, wo er den Grund auch sogleich fand. Die empfindliche Messnadel die, die Verbindung zwischen den Jungen und dem Messgerät herstellen sollte hing über der Bettkante, sowie der Tropf. Blut zierte Bettdecke, Kopfkissen und das Parkett des Bodens. Der Arzt schluckte, der Junge musste sich tatsächlich von den Geräten losgerissen haben. Wie viel Schmerzen das verursachte, wollte er sich lieber gar nicht vorstellen. Vorsichtig wagte er sich weiter voran und sah den Kleinen Schwarzhaarigen endlich zusammengekauert in der hintersten Ecke des Zimmers. „Hey, Kleiner“, sprach er ihn leise an. Der Angesprochene fuhr erschrocken zusammen und blickte auf. Seine Augen schwammen in Tränen und sahen dabei ungefähr so leblos aus wie die eines Krokodils. Die Tränen in diesen Leeren Augen wirkten so grotesk das Jin erst dachte, er würde sich diese nur einbilden. Doch als er das leise Schluchzen hörte, wusste er, dass es keine Einbildung war. Mitleidig betrachtete er die bebende Gestalt, die auf ihn jetzt so schutzbedürftig wirkte wie ein kleiner Vogel, der aus dem Nest gefallen war. „Ich hatte dir doch versprochen noch Mal vorbei zu kommen, hm?“, redete Jin ruhig weiter. Noch immer sah der Schwarzhaarige ihn wie ein verscheuchtes Reh an, das vom Autolicht paralysiert war. Jin lächelte sanft. „Also hier bin ich!“ Der Dunkelhaarige hatte sich etwas weiter vorgewagt und hockte sich nun am Fußende des Bettes hin, um den Kleinen nicht zu bedrängen und zu nah zu kommen. „Was hast du nur wieder gemacht, Kleiner? Tut dir nicht der Arm weh?-...Wovor hattest du solche Angst, dass du dachtest fliehen zu müssen?“ Er spürte die Blicke von Adam und der Schwester im Nacken und hoffte inständig, das sie schlau genug waren jetzt draußen zu bleiben. Das Kind war schon eingeschüchtert genug. „Mhm...ganz schöne Schweinerei hier, wie? Da müssen wir mal ein wenig aufräumen, oder was meinst du?“, führte er seinen Monolog weiter . Er wusste das der Kleine ihm vorerst nicht antworten würde. Hätte er reden wollen, hätte er es schon längst getan...doch entweder er wollte nicht...oder er konnte es nicht. Jin holte seinen Zauberstab hervor und schwang ihn ohne ein Wort zu sagen. Wie von Geisterhand flogen die Tabletten zurück in die Pillendöschen und diese reihten sich auf den Nachtschrank auf, ein Lappen flog aus dem Waschbecken und reinigte den Boden von Blut und Essensresten, Das Bettzeug zog sich von selbst ab, hüpfte in den Wäschesack und neue Bettwäsche flog aus dem Schrank um sich neu auf das Bett zu ziehen. Jin nickte zufrieden. Und mit einem erneuten Schlenker des Stabes, stellte er das Messgerät ab. Nun war der Raum in absolute Stille getaucht wurden... „Siehst du? Alles erledigt...und wenn du es keinem verrätst, erfährt keiner etwas davon!“, lächelte er dann beruhigend. Der Schwarzhaarige blickte ihn immer noch verunsichert und ängstlich an, doch zumindest hatte er seine Haltung gelockert. Der Arzt sah das als gutes Zeichen, schließlich hieß es dass das Kind bereit war ihm zuzuhören. „Mhm...du siehst immer noch so aus, als ob du Angst hättest-...“, stellte er Kopf schüttelnd fest. Noch immer rasten die Gedanken des Dunkelhaarigen. Wovor konnte dieses Kind soviel Angst haben???-...und jäh kam es ihm...! „Denkst du etwa ich bin dir böse?“, fragte er aufs Gradwohl. „Kleiner, ich kann dir gar nicht böse sein...das kann schon mal passieren...aber du hast doch sicher Schmerzen, oder? Lass mich dir helfen, ja? Ich möchte mir deinen Arm mal ansehen!“ Der Junge schien die Worte in sich aufzusaugen und nicht recht zu bemerken, wie Jin sich langsam näherte. Als der Dunkelhaarige nur noch ein paar Schritte von ihm entfernt war, sah er zu ihm hoch und das erste mal regte sich etwas in diesen Augen, die wie Smaragde leuchteten. Jin konnte diese Regung nicht richtig deuten, doch auch das sah er als positives Zeichen...und versuchte es behutsam weiter. „Denkst du, du kannst mir soviel vertrauen, dass ich dich zurück aufs Bett setzen und dich Untersuchen kann? Ich mach mir Sorgen, weißt du? Dein Arm blutet nämlich ziemlich doll...“, redete Jin auf den Kleineren ein. Und was als Nächstes geschah, ließ ihn wieder einmal an seiner Wahrnehmung zweifeln... OoOoO ...er war wieder da! Er war wirklich gekommen...und er machte sich Sorgen...um ihn! „Denkst du, du kannst mir soviel vertrauen, dass ich dich zurück aufs Bett setzen und dich Untersuchen kann? Ich mach mir Sorgen, weißt du? Dein Arm blutet nämlich ziemlich doll...“ hatte er gesagt. Ja...er konnte, das wusste der Schwarzhaarige, ohne sich wirklich fragen zu müssen. Schließlich war er schon gestern kurz davor gewesen ihn zu berühren. Ohne noch weiter darüber nachzudenken, streckte er die Arme nach dem Anderen aus und sah ihn erwartungsvoll von unten an. Der Arzt schien im ersten Moment mehr als verblüfft zu sein, doch Sekunden später legte sich ein atemberaubendes Lächeln auf seine Lippen. Und dann beugte dieser sich hinunter und hob ihn problemlos hoch. Der Kleinere lehnte sich an seine Brust und schloss kurz die Augen. Dieses unangenehme Gefühl, das sonst seinen ganzen Köper lähmte blieb aus. Es fühlte sich sogar richtig gut an, so gehalten zu werden. Etwas scheu schmiegte er sich an die Brust des Dunkelhaarigen und ließ sich zum frischbezogenen Bett tragen. Sanft setzte Jin ihn auf dem Bett ab und flüsterte ein leises „Danke“ in sein Ohr. Der Schwarzhaarige erschaudere leicht und sah dem Anderen dann gebannt dabei zu, wie er die Blutung stillte, seine Verbände wechselte und Pflaster auf die Stellen klebte, wo er sich die Schläuche aus der Haut gerissen hatte. „So, Kleiner...das war´s schon. Und nun schließ ich dich wieder an und du versuchst ein bisschen zu schlafen, ja?...ich habe nämlich gehört das du letzte Nacht nicht gut geschlafen hast“, sagte Jin nach einer ganzen Weile stummer Arbeit. Er sah nur zu ihm hoch und ließ es geschehen, dass der Größere ihn wieder an das Messgerät und den Tropf, mit seinem Schmerzlostrank, anschloss. Diesmal war es jedoch der linke Arm, der mit den Geräten verbunden war. Dann half der Dunkelhaarige ihm sich gemütlich hinzulegen und deckte ihn mit der frischen Decke zu. „Und jetzt versuchst du etwas zu schlafen, hm?“ Doch der Kleinere sah den Arzt nur flehendlich an und schüttelte schwach mit dem Kopf. Er wollte nicht das Jin ging...nicht jetzt...er wollte ihn noch bei sich haben und ihn hören...ihm zuhören. Schlafen würde er eh nicht können, das wusste er und wirklich trauen wollte er sich auch nicht...wer wusste schon, was er dieses Mal wieder für schreckliche Sachen sah! Groß sah er den Dunkelhaarigen Arzt an, der ihn ebenfalls nachdenklich ansah. „Bist du nicht ein bisschen müde?“ Der Kleine Junge schüttelte den Kopf energisch, doch dann zögerte er und nickte. Er wusste nicht mehr was er tun sollte... Warum also nicht das Risiko eingehen und ihm die Wahrheit sagen. „Hast du Angst zu schlafen, Kleiner?“, fragte er Andere nun leise. Wieder nickte er. Erstaunt war er auch ziemlich, das der Arzt so schnell begriff, was er ihn zu sagen versuchte. „Ich weiß wie es ist, wenn man nicht schlafen will“, vertraute der Größere ihm an. Er setzte sich zu ihm auf die Bettkante, ohne ihn zu berühren. Was ihn beruhigte. „Aber du musst irgendwann schlafen. Wenn du es von selber nicht willst und nicht versuchst holt sich dein Körper irgendwann den Schlaf zurück. Glaub mir... du brauchst hier absolut keine Angst zu haben. Wir tun dir nichts. Wir wollen nur das es dir gut geht... okay?“ Ob das wirklich so wahr? Sicher war er sich nicht... aber er nickte trotzdem. Denn er wollte nicht das der Andere aufhörte mit reden. Er wollte das er blieb und über ihn wachte. Diese starke Verbundenheit, die er spürte... Die er sich nicht erklären konnte... Er sah zu, wie der Arzt langsam die Hand hob und sie auf ihn zuführte. Es schien als wollte er ihn streicheln. Millimeter von seinem Gesicht entfernt hielt die Hand inne, als wolle sie stumm um Erlaubnis bitten. Ergeben schloss der Jüngere die Augen und wartete auf die Berührung. Aus irgendeinem Grund wollte er ihm vertrauen, er konnte sich nicht vorstellen das von diesem Mann eine wirklich Bedrohung ausging. Und er hörte gewöhnlich immer auf seinen Bauch. Genauso wie dieses Mal. Er hoffte nur inständig das er sich nicht täuschte. Trotz des Wissens zuckte er zusammen, als die kräftige Hand über sein Haar strich. Aber er wehrte sich nicht dagegen. Er ließ den Kontakt zu und musste feststellen das es fast schön war. Zwei Mal streichelte Jin ihm über den Kopf, dann verschwand die Hand und als Harry die Augen aufmachte, sah er dieses umwerfende Lächeln. Nur bestehend aus Zähnen und Grübchen. Es trat in sein Leben und berührte irgendetwas in ihm, was noch nicht zerbrochen war. Und plötzlich wünschte er sich, das es nur für ihn bestimmt war. Dieses Lächeln. Etwas erschrocken von seinen Gedanken, drängte er Diese konsequent zur Seite und konzentrierte sich auf den Mann, der immer noch vor seinem Bett stand. Jin... woher kenne ich dich nur? Weißt du es? OoOoO Adam konnte Jin für diesen einen Moment nur anstarren. Es war fast unglaublich was für eine Wirkung er auf Kinder hatte. Aber das war er ja gewöhnt. Doch bei diesen Jungen war es was anderes. Keiner sonst war so nahe an ihn rangekommen. Niemand.... Jedes Mal wenn ihn jemand von dem Anderen Personal berühren wollte, bekam er eine heftige Panik Attacke und wehrte sich nach Leibeskräften. Die Geräte schlugen dann so hoch an, dass man schon Angst bekommen könnte er würde an einem Kreislaufzusammenbruch sterben. Körperkontakt als solches schien eine grenzenlose Panik in ihm wach zu rufen. Also wieso machte er bei Jin da eine Ausnahme...? „Kommen sie her und helfen sie mir die Maschine neu anzuschließen, Miss.“, bat Jin höflich und lächelte die Schwester bittend an. Dann sah er zu seinem Freund. „Könntest du schon mal unten nach dem Rechten sehen? Ich komme gleich nach...“ Der Angesprochene nickte nur und kehrte in der Tür um. „Vielen Dank... ich melde mich noch mal bei ihnen, wenn ich im Aufenthaltsraum fertig bin.“, entließ Jin die Schwester schließlich als alles wieder am rechten Platz stand und vorschriftgemäß angeschlossen war. „Nichts zu danken, Dr. Hatori. Ich mache aber bald Feierabend. Danach ist Cesare auf dieser Station.“ „Ach so. Verstehe...“ nickte Jin und wollte sich vom Bett abwenden und zum Ausgang gehen. „Wenn sie mich br-“ Doch als er einen gewissen Zug an seinem Kittel spürte unterbrach er sich und blickte zurück. Der schwarzhaarige Junge hatte seinen Arm ausgestreckt und hielt ihm am Kittel zurück. Die sonst so emotionslosen Augen, zeigten deutlich eine Regung... die er aber nicht genau benennen vermochte. Wenn ihn nicht alles täuschte... würde er meinen in diesen grünen Augen lag eine Sehnsucht... die Bitte nicht allein bleiben zu müssen. Aber was bildete er sich da ein? Wieso sollte dieser kleine Kerl ausgerechnet an ihn so eine Bitte richten? Schließlich war er ebenso wildfremd wie die Anderen hier anwesenden... oder? ODER?! Mühsam schob er diese Überlegung bei Seite und wand sich dem Kind zu, dass ihn noch immer festhielt. „Was ist denn? Willst du mich nicht loslassen?“ Die Antwort kam sofort, und zwar im Form eines ziemlich kräftigen Ruck nach hinten, sodass Jin tatsächlich einige Schritte zurück taumeln musste, damit er nicht das Gleichgewicht verlor. Verblüfft drehte er sich nun vollends zum Bett zurück und löste sanft die kleine Hand aus seinem Kittel. Man glaubte ja gar nicht was für Kraft der Kleinere hatte, befand er und musste erheitert grinsen. „Jesses. Das hätte verdammt schief gehen können... was sollte das, hm? Wolltest du unbedingt dein Bett mit mir teilen?“, schüttelte der Arzt den Kopf und sah auf den Jungen hinab. War das da ein Funkeln in seinen Augen? Das konnte doch nicht sein. Sicher nur Einbildung... oder nicht? Ehe er sich noch richtig einig geworden war, krallte sich wieder diese kleine, viel zu blasse Hand an seine Kittel fest. Dieses Mal an der Vorderseite nicht weit entfernt von der Knopfleiste. Nun runzelte Jin die Stirn. „Ich kann nicht hier bleiben... unten warten noch ein paar Andere Kinder und Adam auf mich. Denen muss ich helfen, weißt du?“ Kaum hatte er das ausgesprochen, wurde die Hand auch wieder zurückgezogen. Der Kleinere hatte den Kopf gesenkt, sodass er nicht sehen konnte in wie weit er auf seine Aussage reagierte. Doch er spürte die Distanz, die sich allmählich wieder aufbaute. Innerlich vor sich hin fluchend, überlegte Jin was er nun machen sollte. Dieses Kind vor ihm wollte zum ersten Mal seit seiner Aufnahme Kontakt aufbauen. Das konnte er nicht einfach so übersehen. Schließlich war es wichtig das sie einen Kontakt zu ihm bekamen. Wichtiger als vieles Andere. Warum hatte er auch gerade heute die Maßnahmen übernommen? Er seufzte. Es war ihm ziemlich egal was die anderen dachten. Er wollte diesen kleinen Jungen vor der Dunkelheit bewahren, die ihn scheinbar bald auffressen würde. Es reichte schon wenn er ihr gelegentlich zum Opfer fiel. Aber dieses Kind? Wie alt schätze er ihn...? 10? 12? „Ich werde ihn mitnehmen...“, sagte er zu der Schwester, die alles ruhig mit beobachtet hatte. Diese sah ihn schockiert an. Jin stöhnte innerlich auf. Na das mochte ja heiter werden. „Aber Herr Doktor. Der Junge ist noch nicht so weit um Kontakt aufzunehmen... das hat doch Professor McKinnon so angeordnet...“, wand sie zögerlich ein. „Ich weiß selber, was Amber gesagt hat...“, meinte der Arzt nicht unfreundlich. „Trotzdem steht meine Entscheidung fest. Ich nehme ihn mit... sofern er mitkommen möchte.“ Damit wandte er sich den Kleineren zu, der ihn mit großen Augen an sah. „Möchtest du mit kommen?“ Ein zögerliches Nicken war die Antwort. Dann veränderte sich das Gesicht. Es nahm fast einen verzweifelten Ausdruck an und zeigte auf seine Beine. „Hm? ... Du darfst aufstehen... keine Sorge, niemand ist böse auf dich wenn du mit mir kommst. Ich habe es dir ja erlaubt...“, beruhigte er ihn. Doch anscheinend war es nicht der Grund dafür, das er plötzlich so unruhig wirkte. Der Schwarzhaarige wiegte den Kopf hin und her... dann schlüpfte er unter der Decke hervor und setzte sich auf den Bettrand. Jin hatte inzwischen die Messgeräte wieder entfernt. Dieses Mal blutfrei und beachtete ihn nun kritisch. Was wollte er tun...? Plötzlich dämmerte es ihm, doch ehe er den Kleineren aufhalten konnte, war Dieser schon aus dem Bett gesprungen. Fast sofort, als die Füße auf den Boden aufkamen und sich das Gewicht des Körpers auf sie stützte, klappten sie unter ihm weg. Knickten ein...einfach so. Der Junge riss seine Arme nach vorne um sich abzufangen und schloss die Augen in Erwartung der harten Kollision mir dem Boden. Doch Jin war schneller und packte ihn... zog ihn in die Arme. OoOoO Ein starker Arm hinderte ihn daran, völlig das Gleichgewicht zu verlieren. Und auch wenn er zusammengezuckt war... jetzt klammerte er sich mit aller Kraft an diesen Arm fest. Und dann war da ein weiterer Arm... und jäh befand er sich in einem sicheren und geborgenen Hort. An eine breite Brust gedrückt und hörte ein kräftiges Herz regelmäßig schlagen. Jin hob ihn ohne Probleme hoch... weg von dem kalten Plattenboden. Erneut schloss Harry die Augen und genoss die Wärme für einen Augenblick. Auch wenn sich sein Köper ganz unwillkürlich wieder angespannt hatte. Und dann regte sich eine Erinnerung am Rand des schwarzen Vorhangs der Vergessenheit. Doch er konnte sie nicht richtig erfassen. Sie war wie Nebelschwaden in der Sonne... zu sehen aber nicht zu greifen. „Ai. Das war knapp.“, bemerkte der Größere und setzt ihn wieder auf den Bettrand ab. „Aber wenn du trotzdem noch mitkommen möchtest? Ich kann dich auch runter tragen oder ich setzte dich in einen Rollstuhl. Was dir lieber ist...“ Ungläubig sah er den großgewachsenen Mann in die Augen. Er hatte eher erwartet, dass er schon für den Versuch aufzustehen einen Schlag bekommen würde. Doch das er nicht einmal schrie, brachte Harry völlig aus dem Konzept. Er wollte ihn immer noch mitnehmen? Wo er doch zu nichts zu gebrauchen war? Warum war Jin so sonderbar nett zu ihm? Warum war er nicht wie alle Anderen es damals zu ihm gewesen waren? Er war verflucht unberechenbar... was sowohl Vertrauen als auch Misstrauen in dem Kleineren hervorrief. Doch er konnte sich auch nicht gegen die Wärme wehren, die von ihm Besitz ergriff, als er nun hier so sanft in den Armen gehalten und so liebevoll angeschaut wurde. Es war so schön endlich einmal Körperliche Nähe zu spüren, die nichts mit Schmerzen zutun hatte... so etwas hatte er noch nie genießen dürfen, seit er sich erinnern konnte. Mit sich kämpfend, rang er schließlich das Misstrauen nieder, und legte seine Arme um den Hals des Arztes. Dieser lächelte liebenswürdig. „Okay.“, war alles was er sagte. Aber es war ein vollkommenes Okay. Es ließ keine Fragen mehr offen. Das Herz des Jungen machte einen kleinen Salto. Es war kaputt sicher... jedoch noch nicht ganz zerstört, wie er geglaubt hatte. Nun zog eine angenehme Wärme in ihn ein und er konnte sich dieser nicht erwehren. Also ließ er es still geschehen das der Dunkelhaarige ihn in seine Tagesdecke einwickelte und ihn dann auf den Armen aus der Tür trug. Still lehnte er sich an und sah sich aufmerksam in seiner Umgebung um. Die weißen Gänge sahen für ihn alle absolut gleich aus, genauso wie die Räume die sie gelegentlich durchquerten. Doch für Jin schien dieser Irrgarten aus weiß einen Sinn zu ergeben. Er führte sie jedenfalls schnurstracks in einen riesigen Aufenthaltsraum, wo schon 10 Kinder und der Kollege, den er als Adam vorgestellt hatte, auf sie warteten. Als dieser bemerkte, das sein Kollege ihn auf den Armen trug, weiteten sich seine Augen. Um sich wenige Sekunden drauf zu verengen. Ein Dutzend Gefühle rasten plötzlich über das Gesicht des Anderen, zu schnell, als das Harry sie alle hätte deuten können. Doch eines erkannte er ohne lang überlegen zu müssen. Wut. Dieses Gefühl schlug ihm entgegen wie eine Hitzewelle, unter der er sich sofort versteifte und anfing zu wimmern. Ja,... diese Reaktion auf seine Anwesenheit war ihn bekannt und vertraut. OoOoO Der Junge Arzt brauchte einige Augenblicke um den Umschwung des Kindes auf seinen Armen zu verstehen. Ängstlich klammerte es sich an ihn und drückte sein Gesicht in den weißen Kittel. Was war denn…? Das Wimmern was leise zu hören war, ließ ihm das Herz bluten. Automatisch schloss sich seine Arme fester um ihn… nicht besitzergreifend sondern beschützend, wie er hoffte. Beruhigend fuhr er dem Schwarzhaarigen über den bebenden Rücken. „Ganz ruhig, hier passiert dir nichts…“, flüsterte er dem verschreckten Kind zu. „Ich bin ja da…“ Langsam schien sich der Angesprochene wieder zu beruhigen, gab aber den jetzigen Platz nicht auf. Immer noch krallte er sich fest und versteckte sein Gesicht an dem Kittel des Größeren. Jin berührte sanft mit den Lippen seinen Haaransatz und blitzte dann Adam böse an. „Kannst du dich nicht mal zusammen nehmen…?“ Dieser sah ihn schuldbewusst an. Ihm schien es leid zutun, das er den Kleinen so erschreckt zu haben schien. Doch an der Situation änderte sich jetzt auch nichts mehr. „Willst du auf dein Zimmer zurück, Kleiner?“, sprach Jin ihn wieder leise und wiegte seine Arme sacht. „Oder willst du hierbleiben und ein wenig zuschauen. Adam ist auch wieder lieb… das ist heute nur nicht sein Tag. Er hat nichts dagegen, wenn du hier bleibst… oder Adam?“ „Ich…- nein, natürlich kannst du gerne hierbleiben!“ Vorsichtig lugte der Jüngere an der Schulter des Arztes vorbei und blickte schüchtern in den Raum. „Und?“, lächelte Jin. „Hierbleiben?“ Ein nicken. „Gut… dann setzen wie und mal, nicht?“ Er spürte fast sofort wieder, wie die kleinen Finger sich in seine Kleidung krallten, doch er hatte nicht vor ihn so schnell loszulassen. So schlau war er nun schon aus dem Kleineren geworden… Er setzte sich auf einen der freien Stühle und platzierte den Schwarzhaarigen auf seinen Schoß. Wickelte ihn noch ein wenig fester in die Decke ein und drehte ihn so, dass er die Anderen neugierigen Kinderaugen anblicken musste, die sie schon die ganze Zeit musterten. „Ganz ruhig. Alles ist gut…“, flüsterte er dem Kleinen ins Ohr und merkte mit Erstaunen wie dieser sich leicht entspannte. Es war schön und erschreckend zu gleich, wie schnell er sich ihm zu öffnen schien. „So, ihr Lieben! Wir haben heute einen Ehrengast“, sagte er dann laut zu den anderen Kindern, die sie immer noch neugierig anstarrten. „Eigentlich darf er noch nicht hier sein. Aber er wollte euch alle unbedingt mal kennenlernen, deswegen habe ich ihn heute mitgebracht…!“ Ein allgemeines Raunen ging durch die Reihen. Sie schienen die Erklärung schnell aufzunehmen, denn es kamen keine weiteren Fragen. „Was machen wir heute, Doktor Jin?“ „Lasst euch überraschen…“, grinste der Angesprochene. „Ich hab mir heute was ganz besonderes für euch ausgedacht… das wird euch gefallen!“ „Au ja!“ „Was denn?“ „Sagen sie es uns…?“ „Ja… bitte sagen sie es uns!“ Jin lachte bei der aufkommenden Neugier und der Begeisterung. Auch wenn alle Kinder hier krank waren oder eine Beeinträchtigung hatten, unterschieden sie sich wahrlich nicht von den Wirbelwinden auf der Straße. „Okay…, überredet!“ „Lass uns aber noch auf Jonas warten.“, sagte Adam zu seinem Kollegen. „Er wollte schnell auf Toilette… er kommt sicher gleich wieder…“ „Ah, alles klar. Dann warten wir noch ein paar Minuten!“ „Ach manno!“ „Der Jonas soll hinmachen!“ Das brachte alle Anwesenden zum Lachen. Und tatsächlich ging wie auf die Worte hin die Tür auf und der kleine Rotschopf der Jonas hieß, kam hineingehuscht. Als er die Neuankömmlinge sah, weiteten sich seine Augen und er erstarrte. Dann hob er ruckartig seine Hand und schrie: „DAS IST HARRY….- HARRY POTTER!“ Jin war sprachlos. Er spürte den Kleinen auf seinem Schoß zucken. Und dann geschah alles auf einmal…- OoOoO „Alles was bisher geschah, alles was ich sah...warf mich weiter weg von dem, der ich einmal war!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)