Eins plus eins macht drei! von Rabenkralle ================================================================================ Kapitel 35: Hoffnung und Ernüchterung ------------------------------------- Dankeschön für eure Kommentare! =) Diesmal ohne großes Blabla: Viel Spaß beim Lesen! ════════════════════════════════════════════════════ Kapitel 35: Hoffnung und Ernüchterung „Ich erwarte dich dann in drei Stunden wieder hier, damit du dich ausreichend mit Shuiro bekannt machen kannst. Bis dahin kannst du nach einer Pause Hagane Kotetsu in seine Aufgabe einweisen.“ Er nickte dem Hokage zu und wollte gehen, doch … „Ach, Shikamaru“, warf dieser ein. „Hast du dich schon entscheiden, ob du der Amterhebung zum Jounin diesmal zustimmst? Es wäre ein herber Verlust für unsere militärische Präsenz, wenn du mit deinem Können für den Rest deines Lebens ein Chuunin bleiben würdest.“ Militärische Präsenz … Was interessierte ihn das schon? Er scherte sich einen Scheißdreck um diese Machtspiele. „Ich überleg’s mir“, antwortete er und verließ den Raum. --- „Wow, Shuiro, du hast es echt geschafft, dich blöd genug anzustellen, dass man dir einen neuen Lehrer gibt“, spottete Koniro. Midori verpasste ihm mit der flachen Hand einen Klaps auf den Hinterkopf. „Sei nicht so unverschämt!“, tadelte sie ihn. „Wenn bei den beiden das Karma nicht stimmt, kann man es nicht ändern.“ „Karma?! So ein Scheiß!“, murmelte ihr Teamkollege abwertend. „Daran glauben nur so naive Mädchen wie du!“ Diesmal fuhr ein Schmerz durch seinen Nacken. Sie hatte ihn gekniffen. „Blöde Zicke!“, fluchte er. „Warum kann ich nicht derjenige sein, der Einzeltraining bekommt?“ „Weil du mit Genma-sensei super zurechtkommst“, bemerkte Shuiro. „Wie kann man auch nicht mit ihm zurechtkommen? Er ist der beste Lehrer, den wir je hatten!“, erwiderte Koniro und ergänzte: „Neben Temari-sensei natürlich.“ „Und er ist extrem cool!“ Midoris Augen glänzten. Ihre beiden Teamkollegen verdrehten angesichts dieses Fangirlism die Augen. „Was?“, fragte sie. „Er ist doch wirklich cool und sein Ninjutsu kann sich mehr als sehen lassen.“ „Wo sie Recht hat …“ Shuiro seufzte. „Für euch zwei mag er vielleicht der richtige sein, aber ich hab eben andere Anforderungen an einen Trainer. Ich will mich im Kopf weiterentwickeln und nicht nur stumpf Jutsu trainieren, die ich ohnehin schon kann. Der Klügere überlebt schließlich eher als ein Einfaltspinsel, der nur draufhaut.“ „Hältst dich wohl wieder mal für schlauer als wir, was?“, stichelte Koniro. „Ist er doch auch“, ergriff Midori für ihn Partei. „Sein IQ ist zweiundzwanzig Punkte höher als deiner.“ „Und um dreiundzwanzig höher als deiner“, konterte er. „Der Test war vor einem Jahr. Ich wette, ich hab dich seitdem weit überholt!“ „Bis das nicht bewiesen ist, hast du trotzdem einen Punkt weniger als ich.“ Koniro grinste sie überlegen an und fing sich den nächsten Nackenkniff ein. „Au!“, stieß er aus und rieb sich am Hinterkopf. „Brutales Machoweib!“ „Deine Beleidigungen werden nicht gerade kreativer, wenn du schon bei Ranma ½ abkupfern musst.“ „Wovon redest du?“ „Ach, tu doch nicht so. Die Serie war in unserem letzten Akademiejahr doch Gesprächsthema Nummer Eins!“ „Na, und? Du bist ja auch genauso brutal wie Tendou Akane. Der Vergleich passt also!“ „Hab ich hier was vom Streiten oder vom Trainieren gesagt?“ Genma kam auf das Trio zu und musterte die beiden Streithähne streng. Midori streckte Koniro die Zunge entgegen und startete einen Angriff. Ihr Teamkollege parierte ihre Attacke geschickt. „Meinst du, ich kann die Zwei ein Stündchen unbeaufsichtigt lassen?“, fragte Genma den verbliebenen der Dreiertruppe. „Um sich gegenseitig umzubringen, mögen sie sich zu sehr“, antwortete Shuiro schulterzuckend. „Gut, dann stelle ich dir deinen neuen Mentor vor. Temari-san persönlich hat ihn für dich ausgewählt.“ Der Junge horchte auf. Also erwartete ihn kein Konoha-Shinobi, der nicht zu gebrauchen war? Wenn Temari-sensei ihn selbst ausgesucht hatte, musste er einiges draufhaben. „Von mir aus können wir los“, sagte er und versuchte, die Euphorie in seiner Stimme zu verbergen. „Du scheinst mich wohl nicht schnell genug loswerden zu wollen, was?“ „Nur wenn es ums Training geht. Ansonsten sind Sie echt nett.“ „Na, das ist doch immerhin etwas.“ Genma schmunzelte. --- Däumchen drehend fixierte Shikamaru den Gang. Es nervte ihn, dass er als einziger rechtzeitig anwesend war und die anderen ihn einfach so sitzen ließen. Die Unpünktlichkeit an sich störte ihn weniger; die wirren Gedanken in seinem Kopf waren das Hauptproblem. In den vergangenen Tagen stellte er viel zu oft fest, dass Alleinsein ihn zum Grübeln anregte und in diesem Moment war der Drang besonders stark. Dabei wollte er nichts weiter, als sich nervlich auf seine Rolle als Sensei für einen halbstarken Bengel einzustellen. Alles andere konnte warten – nein, das wünschte er sich nur. Seine persönliche Krise hatte natürlich absoluten Vorrang, aber vielleicht half seine neue Aufgabe ihm, wieder einen klareren Kopf zu bekommen. Wahrscheinlich Wunschdenken. „Wartest du schon lange?“ Temari schaute aus dem Büro des Hokage heraus. Nur gefühlte hundert Jahre, dachte er und antwortete laut: „Nein, erst ein paar Minuten.“ Sie trat auf den Flur und schloss die Tür hinter sich. „Und bist du froh, dass du den verhassten Beobachter-Job los bist?“ Er zuckte mit den Schultern. „Werd ich sehen. Viel schlimmer als das kann das Training nicht werden.“ Seine Freundin lachte. „Ja, wenn du Shuiro geistige Beschäftigung gibst, kann nicht viel schief gehen.“ „Es sei denn, er kann mich wie Genma nicht ausstehen.“ „Du bist in letzter Zeit ganz schön pessimistisch.“ „Das war ich schon immer.“ „Schon, aber nicht solch ein Pessimist.“ Abermals ein Schulterzucken. „Dein Optimismus gleicht es aus.“ „Vielleicht.“ Shikamaru fühlte sich etwas besser. Wenn man in einer tiefen Krise steckte, konnte man doch unmöglich mit der betroffenen Person ein so normales Gespräch führen, oder? Ach, was machte er sich da bloß vor?! Als ob ein bisschen lockeres Gequatsche sein Problem aus der Welt schaffte … „Warum musstest du ausgerechnet mich dafür vorschlagen?“, fragte er. „Weil ich wusste, dass dir das Überwachen nicht unbedingt Spaß macht und weil ich dir vertraue“, erwiderte sie ehrlich. Weil ich dir vertraue … Das hörte sich für ihn momentan wie eine leere Phrase an. „Bist du nicht sonst der Meinung, ich könnte anderen höchstens beibringen, wie man den Tag verschläft und Löcher in die Luft starrt?!“ „Wenn du das jemals ernst genommen hast, bist du ziemlich blöd.“ Sie lächelte und küsste ihn flüchtig. „Ich weiß doch, dass du dich aufs Wesentliche konzentrieren kannst, wenn du willst.“ Er erinnerte sich an einen Satz zu seinem Arbeitsverhalten, der zu seinen Akademiezeiten jedes Jahr auf seinem Zeugnis stand: Er erfasst Aufgaben schnell und setzt sie gut um – wenn er will. Meistens wollte er nicht. „Und wenn ich ihm gar nichts beibringen will?“, fragte Shikamaru. „Dann haben wir beide ein ernsthaftes Problem.“ Ernsthafter als das Problem, das er jetzt schon hatte, konnte es unmöglich sein. „Aber anscheinend willst du ja doch, sonst hättest du abgesagt“, setzte Temari nach. „Ich sagte, dass ich es versuche.“ „Das ist doch schon mal was“, sagte sie mit einem Lächeln. „Ich bin mir auch sicher, dass Shuiro und du euch verstehen werdet. Geistig seid ihr so ziemlich auf einer Höhe – mit dem Unterschied, dass Shuiro noch sehr unruhig ist.“ Geistig waren sie fast gleichwertig … Sollte das ein Kompliment sein oder war es als unterschwellige Beleidigung gemeint? „Er denkt gerne nach, kann aber genauso unbedacht handeln wie Koniro. Vielleicht schaffst du es ja, ihn ein wenig zu bremsen. Dann steht ihm bestimmt eine große Karriere als Shinobi bevor.“ Eine die du schon lange haben könntest, las er aus ihrem Blick. Pure Einbildung. Das letzte Mal hatte sie ihn auf die mögliche Ernennung zum Jounin bei ihrer Rückkehr Ende April angesprochen. Seitdem – und auch schon lange davor – hatte sie nicht einmal den Hauch einer Andeutung gemacht, dass er diesen Scheiß-Rang endlich annehmen sollte. Wahrscheinlich hatte sie schon seit Wochen nicht mal einen Gedanken daran verschwendet. Langsam wurde er paranoid. „Na ja, du sollst ihn ja nur gut durch die Prüfung bekommen. Auf das, was er daraus macht, haben wir keinen Einfluss.“ Sie sah auf ihre Armbanduhr und sagte: „Genma lässt sich aber ganz schön Zeit.“ „Vielleicht hat Shuiro es sich anders überlegt und möchte doch keinen neuen Trainer.“ „Dann hast du die beiden noch nicht zusammen trainieren sehen. Wenn man das überhaupt trainieren nennen kann. Er ist garantiert schon ganz scharf drauf, dich kennenzulernen.“ --- Zehn Minuten später trafen die Zwei endlich ein. Während die Erwachsenen noch die letzten Formalitäten klärten, musterte Shuiro seinen neuen Sensei eingehend. Schon nach wenigen Sekunden stellte sich vor allem ein Gefühl bei ihm ein: Das der maßlosen Enttäuschung. Der Typ machte absolut keinen starken Eindruck. Er glotzte extrem gelangweilt aus der Wäsche, als hätte er null Bock auf alles und jedes und wirkte alles andere als intelligent – ja, er strahlte eher die pure Blödheit aus. Und dann war noch sein Alter. Er war maximal sieben Jahre älter als er, brachte kaum Lebenserfahrung – wenn überhaupt – mit sich und war selbst noch nicht über den Rang des Chuunin hinausgekommen. Eine Flasche, der sich mit den einfachen und gemütlichen Dingen im Leben zufriedengab und keinen Ehrgeiz besaß. Was hatte sich Temari-sensei bei der Wahl bloß gedacht? Ja, irgendetwas musste doch dahinter stecken! Konnte sie ihn vielleicht nicht leiden und hatte ihm aus Heimtücke einen schlechten Lehrer zugeteilt? Das musste es sein! Er vermutete schon lange, dass sie Midori und Koniro lieber mochte als ihn. Jetzt hatte er die Bestätigung. Genma legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. „Warum machst du ein Gesicht wie sieben Jahre Sandsturm?“, fragte er. „Bist du nicht froh, dass du mich los bist?“ Shuiro zog die Augenbrauen hoch und schwieg. „Er ist schwer zu begeistern.“ Temari lächelte ihrem ehemaligen Schüler zu. „Stimmst, Shuiro?“ Er zuckte nichtssagend die Achseln. „Waren wir nicht alle so, als wir in die Pubertät gekommen sind?“, flachste Genma und brachte seine Kollegin so zum Lachen. Shikamaru verzog keine Miene und das ließ ihn in Shuiros Gunst ein wenig – einen halben Millimeter vielleicht – steigen. Ganz so doof konnte er wohl doch nicht sein, wenn er über platte Witze nicht mal schmunzeln konnte. Oder er hatte schlichtweg keinen Sinn für Humor. Umso besser. Das konnte das Training nur begünstigen. „Ihr zwei seid heute aber ganz schön griesgrämig“, meinte Temari. „Jetzt bin ich mir hundertpro sicher, dass ihr zusammenpasst.“ Diesmal war es Genma, der herzhaft lachte. Shuiro sah genervt zu seinem neuen Übergangslehrer herüber und für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke – und seiner sagte genau das aus, was er gerade dachte. Der Kerl wurde ihm immer sympathischer! Vielleicht hatte er doch zu vorschnell sein Fazit über ihn gezogen und er hatte mehr drauf als das wonach er aussah. Aber das musste nichts heißen. Shinobitechnisch konnte er immer noch eine Lusche sein. Ein anspruchsvollerer Geschmack, was Humor betraf, sagte nichts über Können aus. „Bei euch ist wirklich Hopfen und Malz verloren“, sagte Temari amüsiert und knuffte Shikamaru in die Seite. Diese Geste hatte für Shuiro etwas Verstörendes. Shinobi verschiedener Dörfer gingen so niemals miteinander um, wenn sie sich respektierten. Und Temari-sensei war immer respektvoll gegenüber anderen und pflegte eine höfliche Distanz. „Je eher wir dieses sinnlose Gefasel hinter uns haben, desto früher hab ich Feierabend“, bemerkte er trocken. „Deinen Feierabend bekommst du schon noch früh genug.“ „Es ist ja auch nicht so, dass ich schon seit sechs Uhr unterwegs bin, während du es dir noch bis halb zehn im Bett gemütlich gemacht und geschlafen hast.“ „Hormone, mein Lieber“, betonte sie, „Hormone!“ „Ist ja was ganz Neues …“ „Ihr beide seid wie ein altes Ehepaar!“, mischte sich Genma belustigt ein. „Ich könnte euch stundenlang zuhören!“ „Du bist wohl auch ein Fan von schlechten Soaps, was?“ Temari lächelte schelmisch. „Eigentlich nicht, aber manchmal –“ „Könntet ihr euren Smalltalk auf später verschieben?“, warf Shikamaru rasch ein. Sie machte eine Grimasse und sagte: „Okay, Shuiro, dann erzähl doch mal, was du so kannst.“ Der Junge schloss seinen Mund, der von der verfolgten Konversation offen stand, zählte knapp die Jutsus auf, die er beherrschte und wie er in einem Kampf normalerweise vorging. „Warum glaubst du, dass es sinnvoll ist, wenn ich einen Doton-Nutzer trainiere?“, murmelte er seiner Freundin zu. Doton war ausgerechnet eins der Gebiete, von denen er am wenigsten Ahnung hatte. „Du sollst ihn ja auch geistig fördern, nicht neue Techniken mit ihm einstudieren. Bring ihm einfach ein paar nützliche Taktiken bei. Das kannst du doch so gut.“ Im Ausdenken solcher war er tatsächlich gut, aber ob er das auf weitere Personen übertragen konnte, war eine andere Frage. Und mehr als schiefgehen konnte es nicht – zumindest nicht schiefer als der Rest seines momentanen Daseins. „Noch Fragen?“ Da niemand etwas sagte, setzte sie nach: „Dann viel Spaß beim Trainieren!“ Temari scheuchte die Anwesenden mit einer Geste aus dem Raum. Dann sammelte sie die Papiere zusammen, die auf dem Tisch verstreut lagen. Diese unnötige Bürokratie war ihr schon immer gegen den Strich gegangen, aber nun war sie wirklich aus allem, was mit der Prüfung zu tun hatte, heraus. „Ähm, Temari-sensei …“ Sie drehte sich um. Shuiros skeptischer Blick sagte ihr alles, was sie wissen musste. „Er sieht vielleicht nicht so aus, aber er ist hochintelligent!“, versicherte sie ihm mit einem Lächeln. „Aber … Er wirkt so desinteressiert!“ „Das ist ganz normal.“ Sie lachte. „Wenn du das Gefühl hast, er beschäftigt sich nicht richtig mit dir und vernachlässigt das Training, motiviere ihn einfach ein bisschen. Zur Not darfst du ihm auch in den Hintern treten.“ „Aber –“ „Du hast meine offizielle Erlaubnis dafür.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Nur eines musst du mir versprechen.“ „Was denn?“ „Dass du ihn bitte in einem Stück lässt“, antwortete sie. „Er ist nämlich derjenige, der für das hier verantwortlich ist.“ Shuiro blinzelte ungläubig und starrte auf ihren Babybauch. Okay, das erklärte natürlich einiges. Warum sollte man auch dem Vater seines Kindes distanziert gegenüber sein? Jetzt machte alles Sinn – wenn man von Temari-senseis Männergeschmack mal absah. „Ich werde drauf achten“, erwiderte er und stürzte aus dem Raum. --- Er schaute in beide Richtungen des Flures. Sein neuer Sensei war nirgends zu sehen. Also lief er die Treppen herunter. Bei dem schönen Wetter wartete er mit Sicherheit draußen. Auf dem Vorplatz des Hokageturms war auf den ersten Blick keine Spur von ihm, bis er ihn im Schatten des Gebäudes entdeckte. Er lag im Gras und betrachtete den schwach bewölkten Himmel. „Können wir dann jetzt trainieren gehen?“, fragte Shuiro hoffnungsvoll. Shikamaru gab keine Antwort. Seine Augen fixierten eine Wolke, die ihn sehr an ein schlafendes Baby erinnerte – momentan assoziierte er jedes Wölkchen mit etwas Babyhaftem. Schnuller, Rassel, Lätzchen, Windeln: Heute hatte er schon alles gesehen. „Hallo?“ Der Junge beugte sich über ihn und versperrte ihm die Sicht. „Was ist mit dem Training?“ Er schloss kurz die Augen und sagte: „Geh zurück zu deinen Freunden, Kleiner.“ Kleiner … Diese Anrede war so hassenswert, dass die blanke Wut in ihm aufstieg. Er hasste es, wie ein kleines Kind behandelt zu werden – besonders von einem, der selbst gerade mal ein paar Jahre mehr auf dem Buckel hatte. Aber wenn er respektlos war, konnte Shuiro das genauso. „Du bist mein Sensei. Du bekommst Geld dafür, dass du mich trainierst!“ Dreimal Du in einem Atemzug … Gegenüber jeder anderen fremden Person hätte er sich in Grund und Boden geschämt, doch hier verschaffte es ihm Genugtuung. Er wartete auf eine beleidigte Reaktion seines Trainers, aber dieser schaute exakt so gleichmütig drein wie zuvor. „Ich hab heute schon eine Acht-Stunden-Schicht hinter mir“, erklärte Shikamaru sachlich. „Ich möchte jetzt einfach nur noch nach Hause und mich ausruhen – was mit der Freundin nicht ganz einfach ist. Nebenbei bemerkt stört es mich überhaupt nicht, wenn du mich duzt. Ich mache mir nicht viel aus Höflichkeitsfloskeln.“ Gut, das war nach hinten losgegangen. Aber einen kleinen Rückschlag konnte er verkraften. „Ich konnte heute – eigentlich die ganze letzte Woche schon – nicht ein einziges Mal richtig trainieren und die Endrunde ist in drei Wochen“, argumentierte Shuiro mit Nachdruck. „Ich hab’s satt! Ich hab dieses dämliche Dorf und seine noch dämlicheren Bewohner satt!“ „Wenn du Chuunin werden möchtest, wirst du aber bleiben müssen.“ Die Gelassenheit seines Lehrers ging ihm auf die Nerven. Der Kerl war wirklich noch schlimmer als er gedacht hatte. Temari-sensei konnte echt nicht alle Sinne beisammen gehabt haben, als sie sich auf den eingelassen hatte. Andererseits … Machte Gelassenheit nicht einen guten Shinobi aus? Ach, was für ein Scheiß! „Und ich muss trainieren! Ansonsten kann ich auch gleich aufgeben und wieder nach Hause gehen.“ „Dann ruh dich heute noch etwas aus und morgen früh fangen wir an.“ Shikamaru schloss wieder die Augen. Er hatte große Lust auf ein ausgiebiges Schläfchen. „Und wann?“, fragte Shuiro. „Um sechs?“ „Um zehn.“ „Warum so spät?“ „Ich will ausschlafen …“, murmelte er und glitt rasch von seinem Dämmerzustand in einen leichten Schlaf hinüber. Die Proteste des Jungen hörte er nicht mehr – und auch die Stimme, die ihn seit wenigen Tagen nervte, hatte vorübergehend Sendepause. Endlich. ════════════════════════════════════════════════════ Na, wenn das mal nicht eine erfolgreiche Zusammenarbeit verspricht, weiß ich auch nicht. :D Ihr braucht übrigens nicht zu befürchten, dass euch nun über mehrere Kapitel bloßes Training bevorsteht. Mit Gekloppe und Taktikbesprechungen möchte ich euch nicht langweilen (diese FF ist schließlich auch so schon viel zu lang). Danke fürs Lesen! :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)