Eins plus eins macht drei! von Rabenkralle ================================================================================ Kapitel 30: Das perfekte Geschenk --------------------------------- Ein herzliches Dankeschön an alle Kommentatoren vom letzten Mal und auch an diejenigen, die sich die Zeit genommen haben, an der Umfrage teilzunehmen. Danke, danke! :) Viel Spaß beim Lesen! ════════════════════════════════════════════════════ Kapitel 30: Das perfekte Geschenk Gegen halb acht warf Chouza den Grill an. Inoichi und Manryou verschwanden unter dem Vorwand, sie hätten etwas Wichtiges zu Hause vergessen – ein extravagantes Geschenk, wie Shikamaru wusste und was sie schon so machten, solange er denken konnte –; Yuri half Yoshino beim Salat und Temari, die zwar höflicherweise gefragt hatte, ob sie helfen sollte, wurde zum Ausruhen verdonnert. Diese kam mit der Abweisung bestens zurecht, da sie sich ohnehin nicht um die Gesellschaft der zwei Frauen riss und von vornherein einen gemütlichen Platz im Gras am Teich angepeilt hatte. Shikamaru, der sich Besseres vorstellen konnte als sich an seinem freien Tag zusätzliche Arbeit aufzuhalsen, wollte es ihr gleichtun – für ein wenig Entspannung war er schließlich immer zu haben –, wurde allerdings aufgehalten, kaum das er den Fuß über die Verandaschwelle getan hatte. „Psst!“, hörte er jemanden von der Seite flüstern. Er wandte sich nach rechts und entdeckte Shikaku, der verstohlen hinter der Schiebetür des Gästezimmers hervorlugte und eine ziemlich merkwürdige Erscheinung bot. Wenn Shikamaru es nicht besser gewusst hätte, hätte er spontan darauf getippt, dass sein Vater irgendetwas ausgefressen hatte und nun verzweifelt versuchte sich vor Yoshino zu verstecken. „Was denn?“, entgegnete der Angesprochene – oder eher Angezischte – irritiert. „Lamentier nicht herum und komm herein“, gab Shikaku zurück. „Ich brauch mal deine Meinung …“ Seine Meinung? Seit wann war denn seine Meinung gefragt? Oder war es doch bloß ein Vorwand, um ihn zu einem peinlichen Vater-Sohn-Gespräch zu locken? Ha, selbst wenn Letzteres der Fall war: Der Zug war bei ihm nun sowieso abgefahren. Ja, so ein Gespräch hätte man vor drei Jahren mit ihm führen sollen – bevor er an Temari geraten war. „Jetzt komm schon her“, meinte sein Vater nachdrücklich, da er sich anscheinend immer noch nicht in Bewegung setzen wollte. „Es ist wichtig!“ Okay, nun war sich Shikamaru sicher, das es zu neunundneunzig Prozent peinlich werden würde … Na ja, vielleicht hatte er dann zur Abwechslung auch mal wieder was zu lachen. Solche Momente waren in den letzten Wochen schließlich eher rar gesät. Kaum dass er das Zimmer betreten hatte, schloss Shikaku hektisch die Tür, schritt zur Kommode herüber und zog die oberste Schublade heraus. „Und, was hältst du hiervon?“, fragte er mit einer seltsamen Begeisterung in der Stimme, die so gar nicht zu ihm passte. Sein Sohn warf einen kurzen Blick hinein und erwiderte: „Na, und?“ „Es gefällt dir nicht?“, antwortete er ernüchtert. „Ich dachte, es wäre das perfekte Geschenk für deine Mutter …“ Nein, das perfekte Geschenk für sie ist eine Bratpfanne, kam es ihm spontan in den Sinn. Ach, diese klischeebelastete Darstellung starker Frauen in Comics bekam er seit seiner frühen Kindheit einfach nicht mehr aus dem Kopf. Bei der Mutter wohl auch keine Überraschung. „Ist ein Ring nicht völlig überflüssig, wenn man verheiratet ist?“, fragte Shikamaru stattdessen. „Ring?“, wiederholte Shikaku verwirrt. „Nein, der doch nicht. Ich meine das, was daneben liegt!“ Ein Gutschein, dachte er, wie kreativ. Wenn er Temari so etwas schenkte, war sie mindestens für drei Tage beleidigt … „Ich versteh zwar nicht viel von Frauen, aber mit einem Gutschein liegt man immer daneben“, äußerte sich Shikamaru und kam sich plötzlich in Gegenwart seines nichtwissenden Vaters wie ein Experte in dem Thema vor. „Das ist ein Prospekt“, verbesserte der Ältere ihn. „Ich hab für den Herbst eine Reise dorthin gebucht, wo deine Mutter und ich unsere Flitterwochen verbracht haben.“ „Okay“, entgegnete sein Sohn schulterzuckend und setzte nur aufgrund Shikakus fordernden Blickes nach: „Schön?!“ „Das ist alles, was dir hierzu einfällt?!“ Während er das aussprach, sah er so dermaßen enttäuscht aus, als hätte Shikamaru mit seiner Aussage die größtmöglichste Schande über die Familie gebracht. So machte es auf diesen jedenfalls den Anschein. „Als ob ich ’ne Ahnung davon hätte, was Frauen geschenkt bekommen wollen – von Gutscheinen mal abgesehen“, redete er sich rasch heraus. „Manchmal frag ich mich echt, wie ihr mich zustande gebracht habt.“ Shikaku schmunzelte. „Und das ausgerechnet aus deinem Mund“, feixte er. Okay, das war nun wirklich ein Eigentor gewesen … Shikamaru zuckte mit den Schultern und entgegnete gleichmütig: „Das eine hat ja nicht unbedingt was mit dem anderen zu tun.“ „Wie wahr …“, stimmte sein Vater belustigt zu und fragte neugierig: „Sag mal, was schenkst du ihr eigentlich so?“ Er deutete durch das Fenster auf Temari. „Meistens orangefarbene Gerbera.“ „Blumen sind aber auch nicht gerade einfallsreich.“ „Wenn man eine Freundin hat, die in der Wüste aufgewachsen ist, schon“, konterte er. „Mit Geschenken hast du es dann wohl ziemlich leicht.“ „Ja, was ich vom Rest aber nicht unbedingt behaupten kann …“ „So sind Frauen!“, sagte er amüsiert. „Ich hab dich immer vorgewarnt, aber anscheinend wolltest du wohl nicht auf mich hören.“ Ja, sein Vater war in dem Bereich wirklich immer ein abschreckendes Beispiel gewesen. „Doch“, widersprach Shikamaru ihm. „Sie ist nämlich besser.“ „Solange du mit deiner Wahl zufrieden bist, ist alles in Ordnung.“ Dann brach Shikaku in Gelächter aus und gab seinem Sohn einen deftigen Klaps auf den Rücken. „Apropos“, setzte er anschließend nach, „kannst du vielleicht einen Ring gebrauchen?“ --- „Darf ich mich kurz setzen?“ Temari, die inständig hoffte, dass sie halluzinierte, wandte sich um. Es war tatsächlich Choujis Mutter. Um nicht unhöflich zu sein, nickte sie und die Frau nahm neben ihr Platz. „Ich wollte mich noch mal für vorhin entschuldigen. Manryou und ich waren wohl ein wenig aufdringlich.“ „Nicht so schlimm“, gab sie schulterzuckend zurück. „Ich bin’s in letzter Zeit ja nicht anders gewohnt.“ „So ist das, wenn man schwanger ist. Man steht ständig im Mittelpunkt.“ Sie antwortete nicht darauf und fragte: „Seh ich eigentlich wirklich so jung aus?“ Yuri blickte sie sprachlos an. „Sie haben mich doch vorhin gefragt, was meine Mutter dazu sagt, dass ich so jung ein Kind bekomme?!“, setzte sie nach. „Nun ja, ich würde dich und Shikamaru so in ein Alter schätzen. Oder liege ich damit daneben? Jünger als er siehst du nicht unbedingt aus.“ Temari grinste schief und erwiderte: „Ich werde im August dreiundzwanzig. Ich bin also über drei Jahre älter als er.“ Die Augenbrauen der Frau verschwanden vor Überraschung fast unter ihrem Pony und ihre Wangen bekamen einen leichten Rotschimmer. Anscheinend war es ihr unangenehm, dass sie sich so verschätzt hatte. „Dreiundzwanzig ist heutzutage schon ein normales Alter, um Kinder zu bekommen“, bemerkte Yuri schließlich. „Eben.“ „Aber ist es für eine Kunoichi auf dem Jounin-Rang nicht eher unüblich?“ Mist, woher wusste sie, dass sie Jounin war? „Selbst wenn“, entgegnete Temari schulterzuckend, „man muss ja nicht immer mit dem Mainstream gehen.“ „Du meinst das, was die meisten tun?“, hakte die Frau nach, da sie mit dem Begriff nicht viel anfangen konnte. Sie nickte lediglich. „Natürlich muss man das nicht unbedingt, aber … Ich hab es gerade mal mit Hängen und Würgen zur Chuunin gebracht, doch hätte ich das Talent gehabt wie du zu einer begabten Jounin zu werden, hätte ich einen ganz anderen Weg eingeschlagen.“ „Nehmen Sie mir meinen Fächer weg und ich bin nicht mehr als ein durchschnittlicher Genin“, sagte Temari. „Außerdem schaffe ich es nicht mal einfachere Genjutsu aufzulösen. Von begabt kann also nicht die Rede sein.“ „Nun ja, jeder hat so seine Schwächen“, erwiderte Yuri. „Ich hatte trotzdem bloß Glück. Es zahlt sich eben aus, wenn man Beziehungen zu Leuten hat, die was zu sagen haben.“ „Mein Kind, du solltest deine Fähigkeiten nicht so herunterreden. Nur durch Glück und Beziehungen wird man nicht zum Jounin ernannt.“ „Und wenn schon“, gab sie resigniert zurück. „Ich bin schon ganz froh, dass es so gekommen ist. Wenn ich es recht bedenke, hab ich schon länger keine große Lust mehr, mich mit Fremden um irgendwelche Schriftrollen zu kloppen.“ Sie strich kurz über ihren Bauch. „Nein, ich glaube, der Beruf Mutter passt inzwischen ein bisschen besser zu mir.“ --- Ein paar Minuten später rettete Shikamaru sie aus dieser Unterhaltung. Temari sah Yuri hinterher, bis sie im Haus verschwunden war und sagte: „Jetzt haben die beiden wieder was zum Tratschen.“ „Was hast du ihr denn erzählt?“ „Nichts Erwähnenswertes. Ich hab nur versucht, sie mit meinem Charme zu bezirzen.“ Darunter konnte er sich nichts vorstellen – nein – er wollte es nicht. „Keine Bange, es ist ’ne ganz andere Art und Weise als ich dich einwickle“, meinte sie belustigt. Kommentarlos setzte er sich zu ihr und seine Freundin musterte ihn missmutig. „Du könntest ruhig auch mal über meine Witzeleien lachen“, klagte sie. Er ließ sich ganz aufs Gras nieder und entgegnete gleichmütig: „Beim nächsten Mal vielleicht.“ „Du bist in letzter Zeit viel zu ernst.“ War das in Anbetracht der Situation denn so überraschend? Shikamaru sprach diesen Gedanken nicht laut aus und fragte: „Ist das so?“ Temari nickte. „Du hast früher wirklich viel mehr gelacht.“ Er unterdrückte ein ›Menschen verändern sich eben mit der Zeit‹ – sie selbst war dafür sogar ein Paradebeispiel –, da er sie nicht unnötig beunruhigen wollte und gab lieber den Unwissenden. „Das kommt dir sicher nur so vor, weil du früher weniger gelacht hast.“ Sie überlegte einen Moment und entgegnete: „Finde ich nicht. Mit Fünfzehn war das vielleicht so, aber das ist doch schon ewig her.“ „Meinst du nicht, dass dich Außenstehende in dem Punkt besser beurteilen können?“ „Selbst wenn, wen interessiert’s?“, gab sie schulterzuckend zurück. „Tatsache ist, dass du viel zu ernst bist.“ „Ich bin auch keine Fünfzehn mehr“, merkte er sachlich an und wiederholte: „Also, wen interessiert’s?“ „Mich“, legte sie fest und seufzte. „Du machst mich manchmal echt wahnsinnig …“ „Genau das wollte ich erreichen“, schloss er mit einem amüsierten Grinsen. Seine Freundin lächelte. Vielleicht irrte sie sich mit dem Ernstsein ja doch … --- Inoichi und Manryou kehrten wenig darauf mit einer Blumengirlande zurück. Sie war etwa einen Meter fünfzig hoch, in Herzform gebogen und mit Rosen in den verschiedensten Farben bestückt. In ihrer Mitte war eine kunstvoll versilberte Zwanzig – so lange waren Shikaku und Yoshino inzwischen verheiratet – angebracht. Von weitem erinnerte sie entfernt an die, die Chouza zu seinem vierundvierzigsten Geburtstag bekommen hatte, wirkte von nahem allerdings völlig anders. Temari hätte diese Konstellation auf jeden Fall extrem kitschig gefunden, wenn sie Blumen nicht so sehr gemocht hätte. Aber dass sie plötzlich auf solche Sachen ansprang, konnte sie auch auf ihre Schwangerschaft schieben – so quasi als Ausrede. Es musste schließlich niemand wissen, dass sie, die Klischees und Kitsch aufs Tiefste verabscheute, auch gerne mal eine Ausnahme machte. Besonders wenn es mit Blumen zu tun hatte. „Soll ich dir auch mal so was schenken?“, fragte Shikamaru, der diese Eigenart natürlich kannte. Um ihre Neigung zum offensichtlichen Kitsch nicht preiszugeben, meinte sie: „Nö, das wäre ja keine Überraschung mehr.“ „Okay, das ist wohl ein klares Ja.“ Sie schnitt eine Grimasse. „Warum fragst du mich überhaupt, wenn du es sowieso besser weißt?“ Er antwortete mit einem Schulterzucken und meinte im Anschluss: „Da du Blumen so magst, verstehe ich erst recht nicht, warum du zu Gunsten eines im besten Fall kleinen Balkons auf einen Garten verzichtest.“ „Blumen sind mir nicht so wichtig wie mein Seelenfrieden.“ Sie lugte einen Augenblick zu Yoshino herüber und fuhr fort: „Ich frag mich eh, warum du wieder damit anfangen musst. Ich dachte, das hätten wir geregelt.“ Ach, sich über seine Entscheidungen hinwegzusetzen und alleine zu bestimmen nannte sie also regeln … Nun ja, wenn er mal kurz darüber nachdachte, war das bei ihr nicht unbedingt etwas Neues. „Ich wollte es doch nur mal angemerkt haben“, erwiderte ihr Freund trocken. Aus seinem Unterton hörte sie heraus, dass das Thema für ihn lange noch nicht gegessen war, beließ es allerdings dabei, um nicht auf ihre künstliche Art und Weise wieder einmal einen Konflikt zu schüren. In allem, was eine neue Wohnung betraf, kamen sie in nächster Zeit nämlich unter Garantie nicht auf einen Nenner. Außerdem war es nicht gerade angebracht, das ausgerechnet jetzt auszudiskutieren und so Shikaku und Yoshino womöglich noch den Hochzeitstag zu versauen. --- Nach einem üppigen Abendessen, das dank Chouza zum Hauptteil aus den verschiedensten Sorten Fleisch bestanden hatte, gab es für diejenigen die noch nicht genug hatten Eis als Nachtisch. Temari, die bei dem schönen Wetter etwas Kaltem nicht abgeneigt war, lud sich eine großzügige Portion ihrer Lieblingsgeschmacksrichtungen auf. Shikamaru beobachtete, wie sie die ersten Löffel verspeiste und verspürte urplötzlich die Lust, sie zu ärgern. „Wie war das noch? Du wolltest weniger Süßes essen?“, zog er sie auf. Sie hielt inne und erwiderte dann gelassen: „Ich halte mich doch bloß an das, was du gesagt hast.“ „Nach einer halben Portion sieht das aber nicht gerade aus.“ „Nein, aber eine Halbe, auf die ich bewusst verzichtet hab, plus eine weitere halbe Portion ergibt eine Ganze. Nach meiner Logik darf ich heute also so viel essen.“ „Nach deiner Logik macht eins plus eins wohl auch drei“, scherzte er. „Macht doch wirklich Sinn“, pflichtete sie ihm mehr oder weniger bei. „Du plus ich plus wenn das Baby da ist: Drei. Wenn das nicht logisch ist, weiß ich auch nicht.“ Diese Rechnung brachte ihn zum Schmunzeln. Auf solch verrückte Ideen konnte in letzter Zeit auch nur sie kommen. „Du hast übrigens Eis am Mund kleben“, bemerkte er, als sie aufgegessen hatte. Sie wischte es mit ihrem Handrücken weg. „Früher hättest du’s mir weggeknutscht“, meinte sie anschließend. „Warum machst du so was eigentlich nicht mehr?“ „Wozu denn?“ „Einfach so als Geste.“ „Na ja, damals musste ich auch noch versuchen, dich irgendwie zu halten – Jetzt bist du schwanger und ein Kind bindet automatisch, sodass ich dich auch ohne klischeehafte Gesten nicht mehr so schnell loswerde.“ „Wow“, entgegnete Temari ironisch, „da spricht echt der Romantiker aus dir.“ „Du sagst doch selbst immer, dass du nicht auf Klischees stehst.“ „Und du bist, wenn es um so etwas geht, ein unverbesserlicher Schwarz-Weiß-Maler. Du könntest in deinen Ansichten wirklich ein paar Graustufen vertragen.“ „Leider sind deine Graustufen schlecht zu erkennen, da sie sich von den Extremen fast nicht unterscheiden“, gab er Kontra. „Hey, das ist meine Metapher“, legte sie belustigt fest. „Aber wo du Recht hast, hast du Recht.“ „Heißt das, dass ich auch in Zukunft nicht versuchen muss, deine schrägen Andeutungen zu interpretieren?“ Sie schüttelte den Kopf, grinste und wollte gerade etwas erwidern, als ein überlautstarkes Kreischen ertönte: Yoshino war ihrem Gatten mit einem Freudeschrei um den Hals gefallen – diesmal allerdings ohne Erstickungsgefahr für Shikaku. Nachdem sie sich wieder von ihm losgeeist hatte, prasselte Manryou gleich neugierig mit der ersten Frage los: „Was hast du denn bekommen?“ „Eine Reise!“, entgegnete Yoshino und reichte ihrer Freundin überschwänglich vor Begeisterung das Prospekt, das diese wiederum augenblicklich genauestens studierte. Yuri schaute ihr dabei über die Schulter und gab einen beeindruckten Ton nach dem anderen von sich, bis sie fragte: „Chouza, wäre das nicht auch was für unseren nächsten Hochzeitstag?“ Da der Angesprochene wegen seines vollen Mundes nicht direkt antworten konnte, sprang Inoichi für ihn ein: „Yuri, das kannst du ihn doch nicht fragen, bevor er nicht die Speisekarte gesehen hast“, flachste er. Shikaku amüsierte sich über diesen Spruch köstlich und warf ein: „Wenigstens bin ich heute nicht der Einzige, der sein Fett weg bekommt!“ „Wo hast du bloß diese Geschmacklosigkeiten her?“, kritisierte Manryou ihren Ehemann. „In Zukunft bekommst du zum Mittagsessen wohl besser keinen Sake mehr.“ „Liebling, sei doch an diesem schönen Tag keine Spielverderberin!“, konterte dieser, zog sie an sich und drückte ihr wie ein übermütiger Teenager einen tölpelhaften Kuss auf die Wange. „Geht’s nur mir so oder fühlst du dich gerade auch so alt?“, murmelte Temari ihrem Freund in Anbetracht dieser Kindereien zu. Shikamaru nickte zustimmend und sagte: „Na ja, besser so als mit dem Alter völlig verbittert zu werden, oder?“ „Allerdings“, pflichtete sie ihm bei. --- Als sich die Aufregung um die Reise nach einer Weile gelegt hatte, übergaben auch die Gäste ihre Präsente. Chouza und Yuri überreichten ihren Freunden einen hübsch eingepackten Karton, in dem sich ein übergroßer und aufwändig verzierter Teller mit einer Porträtzeichnung des Hochzeitsfotos der Eheleute befand. Er sah sehr teuer aus. Anschließend holten Inoichi und Manryou ihre Girlande hervor, die sie auf der Vorderseite des Hauses abgestellt hatten und platzierten sie in unmittelbarer Nähe zum Tisch. Beide Geschenke verfehlten ihre Wirkung nicht. Während sich Shikaku seriös bedankte, sich trotzdem aber offensichtlich freute, drückte Yoshino ihre Freunde mit Freudentränen in den Augen einen nach dem anderen herzlich. In Temari kam unterdessen ein ungutes Gefühl auf. Jetzt war es bloß noch eine Frage der Sekunden, bis – Yuri war die Erste, dich sich zu Shikamaru und ihr umdrehte. „Und, was habt ihr Schönes mitgebracht?“, fragte die Frau direkt, aber ohne böse Hintergedanken. Temari erwiderte ihren Blick zwar, brachte aber kein Wort – geschweige denn eine sinnvolle Erklärung – heraus. Natürlich, wer rechnete auch schon damit, dass jemand tatsächlich so dumm war ohne Geschenk zu einer Hochzeitstagsfeier aufzukreuzen? Manryou setzte Yuris Frage noch das I-Tüpfelchen auf und meinte: „Los, spannt uns nicht weiter auf die –!“ „Wir schenken nichts“, warf Shikamaru ganz unverhofft ein und entlockte den beiden Frauen so einen erstickten Aufschrei höchster Empörung. Bevor die Zwei allerdings dagegen protestieren und ihren Unmut kundtun konnten, kam Yoshino ihnen zuvor. „Das braucht ihr ja auch nicht“, sagte sie beruhigend und mit einem Lächeln. „Ein Enkel ist schließlich das beste Geschenk, das Shikaku und ich uns wünschen können!“ ════════════════════════════════════════════════════ Ja, da hat Yoshino in letzter Sekunde doch noch mal Partei ergriffen. Sie ist wohl wirklich nicht so ein Drache, wie man immer annimmt. |D Das Wort „Mainstream“ habe ich ganz bewusst untergebracht, obwohl mir natürlich klar ist, dass das kein Charakter in der Naruto-Welt jemals sagen würde. Nun ja, der satirische Unterton (ist der überhaupt jemandem aufgefallen?) dieser Geschichte macht’s möglich. :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)