Shitsui no Jidai von Aoiyuki (Findest du aus der Vergangenheit?) ================================================================================ Kapitel 25: Die Entscheidung ---------------------------- Huhu :) Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel! Viel Spaß beim Lesen! Würde mich wieder auf viele Kommis freuen!!!^^ Ihr seid echt toll!! @Bunny94: Danke^^ Ich hoffe, dir wird das neue Kapitel gefallen^^ @fahnm: Tja, ob Chazz ihr helfen wird... werden wir sehen ;) Oh, und dankeschön für das Lob fürs Video^^ War ganz schön anstrengend gewesen XD @Kacon: Haste wohl richtig geraten :x Vielen Dank auch fürs Lob :) Mal sehen, was Chazz tut... Und danke fürs Lob wegen des Videos^^ @Lena_Chan: Dankeschön :) Freue mich immer über neue Leser :D Hoffentlich gefällt dir dieses Kapitel^^ Hm, ob Mio und Alexis wieder zusammen finden ? ----------------------------------------------------------------------------- Chazz starrte noch lange die Tür an. Verdammt. Sollte er ihr nachlaufen? Oder sie erst mal allein lassen? Er biss sich auf die Lippe. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte. Nur wenn er ihr helfen wollte, musste sie sich auch helfen lassen. Der Junge ging unruhig in der Toilette auf und ab. Was alles nur in ein paar Minuten passiert war… Er hatte die komplette Vergangenheit von Mio erfahren. Es löste ein wohliges Gefühl in ihm aus, dass sie sich ihm anvertraut hatte. Sie war aber auch ziemlich aufgelöst gewesen. Beinahe so wie er, damals bei Schulduell… Er wusste selbst nicht, wie er es geschafft hatte, sich von seinen Brüdern loszureißen. Aber der Wille zählte. Doch wie sah es bei Mio aus? Wenn plötzlich jemand aus ihrer Familie vor der Tür stand, der vorher nichts von ihr hatte wissen wollen… wie hätte er sich gefühlt? Und wenn dann noch jemand verlangen sollte, sich dem Vater zu widersetzen… Chazz seufzte. Vielleicht hatte er auch zu viel von ihr verlangt. Also sollte er doch wohl besser abwarten. Nur wenn es dann zu spät war… Allerdings hatte er nicht viele Möglichkeiten. Außerdem… „Iiiih, was macht denn ein Junge hier??“, kreischte plötzlich ein Mädchen. Chazz schreckte abrupt auf. Er musterte sie. „Ich…“ Sein Blick wanderte zur Tür. „Oh. Scheiße.“ So schnell er konnte, rannte er aus der Toilette heraus, bevor die Obelisk Blue ihn noch verpfeifen würde. DAS konnte er nur wirklich nicht gebrauchen. Hinter der nächsten Ecke blieb er erst einmal stehen und verschränkte seine Arme. Wie würde es nun weitergehen? Mist, Mist, Mist, dachte er, … Ich sollte sie wirklich erst mal alleine lassen. Aber ich kann auch nicht abwarten und in Ruhe zusehen!! Was kann ich nur tun? Er ballte wütend seine Hand zu einer Faust. Er war doch Chazz Princeton! Ihm musste doch etwas einfallen! „Chazz!“ Er zuckte leicht zusammen und drehte sich um. Vor ihm standen Jaden und Syrus. „Da bist du ja! Du bist gerade eben einfach mit Mio verschwunden! Was ist passiert?“ „Ähh…“ Was sollte er sagen? Die Wahrheit? Mio hatte ihm nicht gesagt, dass er schweigen sollte… „Was ist denn mit Mio?“, hörten die drei eine weibliche Stimme sagen. „Alexis!“, sagte Jaden überrascht. Auch Chazz staunte nicht schlecht, fasste sich aber dann wieder. „Nun… geht am besten mal die anderen holen. Dann sag ich alles“, sagte Chazz. „Und wo ist Mio?“, hakte Alexis nach. „Eehh.. das weiß ich nicht.“ „Wie? Sie war doch bei dir?“, schaltete sich Syrus ein. „Richtig. Sie war.“ „Hast du sie etwa beleidigt?“, fragte Alexis. „Nein! Und jetzt geht. Wir treffen uns bei mir.“ Damit verschwanden die vier. Chazz runzelte die Stirn. Wieder zweifelte er, ob er das Richtige tat. Nur die anderen hatten schon das Recht zu erfahren, woher sie wirklich stammte. Schließlich sind sie ihre Freunde. Der Schwarzhaarige atmete noch einmal tief durch und machte sich auf den Weg nach draußen. Doch als er den Gang entlang lief, traf er auf einmal auf eine allzu bekannte Gestalt. Abrupt blieb Chazz stehen. Der blondhaarige Mann, der Mios Vater war, kam gerade aus dem Büro heraus. Auf seinem Gesicht zeichneten sich mehrere Falten ab. Er musste Anfang vierzig sein. Seine Augen trafen auf die von Chazz. Der Schwarzhaarige hielt seinem Blick stand und drückte seinen Rücken durch. „Soso, der Sprössling der Princeton-Familie…“ Seine Stimme strotzte nur so von Spott. Chazz musterte ihn emotionslos. Sie tauschten noch einen letzten Blick, ehe Chazz seinen Weg fortsetzte. Von ihm würde er sich auf keinen Fall einschüchtern lassen! Nicht von so einem jämmerlichen französischen Aristokraten. Mit nach vorne gerichtetem Blick erreichte Chazz das Schulgelände und ging direkt zu seiner kleinen Suite, um auf die anderen zu warten. „V-verstehe ich das richtig? Mio heißt eigentlich Minori und dieser Typ da war ihr Vater??“, fragte Jaden ungläubig. Chazz nickte, während er sich mit verschränkten Armen auf seiner Couch zurücklehnte. „Aber was will denn jemand wie er hier?“, wandte Bastion ein. „Tja…“ Das war nun die Frage. Sollte er ihnen auch von dieser Verlobung erzählen? Oder lieber nicht? Schließlich war das wiederum etwas sehr Privates… „…Ich hab leider auch keine Ahnung. Das Meiste… wusste ich eh schon, weil ich ihren Vater wegen der Firma Princeton kannte.“ Das stimmte sogar zum größten Teil. Sein Blick wanderte zu Alexis. Ihr Gesichtsausdruck zeigte Sorge. Was war überhaupt zwischen den beiden vorgefallen? Die haben sich doch mehrere Wochen eiskalt ignoriert.. Aber die Tatsache, dass Alexis sich um Mio sorgte, musste doch bedeuten, dass sie sich immer noch sehr nahe standen. Oder etwa nicht? Doch für sowas war Chazz aber kein wirklicher Spezialist. Atticus, Alexis‘ Bruder, kannte sich da mehr bei solchen Sachen aus. „Hat jemand ’ne Ahnung, wo…äh… Mio ist?“, erkundigte sich Syrus zögernd. Er beschloss, immer noch den Namen zu benutzen, mit dem sie sich ihnen vorgestellt hatte. „Nein, aber… vielleicht ist es besser, wenn sie erst mal alleine ist“, sagte Alexis. „Die beiden haben recht“, sagte Bastion. „Bis dahin sollten wir hier warten.“ Ein einstimmiges Nicken erfolgte. Klar, aber die Zeit läuft davon… hoffentlich bleibt sie nicht allzu lange weg, dachte sich Chazz nervös. Sein Blick wanderte zu Jaden. Dieser wirkte ganz schön besorgt. Er runzelte die Stirn. Was war denn mit dem los? Der Brünette schaute auf und blickte zu Chazz. Der Slifer Red warf ihm einen vielsagenden Blick zu, welchen Chazz mit einer hochgezogenen Augenbraue erwiderte. Ob der irgendwas ahnte? Dieser Einfaltspinsel? Na, also ich bezweifle das. Auf einmal erinnerte er sich an den Abend davor. Mio hatte ihm erzählt, dass sie bei Jaden war… wie standen die beiden eigentlich zueinander? Chazz wusste nur, dass Mio mal etwas von Zane wollte. Und von Jaden? Der Junge schüttelte den Kopf. Seit wann machte er sich denn darüber Gedanken? Nur… eins störte ihn: Wenn Mio doch Zane damals so gemocht hatte und nun weiß, dass ihr Vater sie mit jemanden verloben will… und das vielleicht sogar von den Ferien geahnt hat…Wieso gab sie jetzt so schnell auf? Das passte doch alles gar nicht zusammen. Chazz fasste einen Entschluss. „Ich geh mal kurz frische Luft schnappen.“ Die anderen sahen ihm verwundert hinterher, als er seinen Raum verließ. Draußen war es nun etwas frischer geworden. Chazz zog seinen schwarzen Mantel enger um sich und strich sich einige nervige Strähnen aus dem Gesicht. Er ging ein wenig geradeaus, bis er stehen blieb. Er drehte sich um. „Was ist, Jaden?“ Der Brünette kam näher. Er lächelte leicht. „Ich wollte eigentlich nur wissen, was los ist. Du benimmst dich nämlich auch komisch.“ Chazz hob eine Augenbraue. „Ach echt?“ Seit wann war der denn aufmerksam und achtete auf seine Mitmenschen? „Ja.“ Schweigen. „…Also?“ Der Brünette sah Chazz abwartend an. „Ich weiß nicht, was du meinst“, sagte Chazz kühl. „Und ich wüsste auch nicht, was es dich angehen sollte.“ Jaden verlagerte das Gewicht von einem Bein auf das andere. Er verschränkte stur seine Arme vor der Brust. „Es ist wegen Mio, richtig?“ „Wie gesagt, es ist nichts, was dich angehen sollte.“ „Und ob es mich was angeht!“ „Ach, und wieso?“, fragte Chazz herausfordernd. Weil er sich Sorgen um sie machte? Weil er ihr bester Freund war? Oder etwa … mehr? Konnte das sein? „Weil sie meine Freundin ist! Ich sorge mich um meine Freunde, klar?“ Aha, seine Freundin also… „Und wieso war sie dann die letzten Tage bei dir? Ich finde, das war schon ziemlich lange für ‚Freunde‘!“ „Was denkst du denn?! Ist doch selbstverständlich, dass Freun…“ Jaden brach ab. „Moment mal.. woher weißt du davon?“ Einen Moment lang überlegte Chazz, ob er ihm die Wahrheit sagen sollte. Dann aber entschied er sich dagegen. „Ich hab es herausgefunden.“ Das sollte für jemanden wie Jaden reichen. Doch trotzdem war es seltsam, dass die beiden so ein Geheimnis daraus machten. „Trotzdem, Chazz! Ich mache mir doch auch Sorgen! Du kannst doch jetzt nicht einfach davor abhauen!“, meinte Jaden stur. „Was soll das, ich haue nicht….“ Abhauen…Abhauen… Aber natürlich!! Chazz könnte sich für seine Blindheit umbringen! „Jaden, verschieben wir das auf ein anderes Mal! Frag Mio selbst, ich muss mal weg!“ Damit drehte er sich sofort um und rannte den Weg zurück. Hoffentlich bin ich nicht zu spät… Hoffentlich!!, dachte er panisch. Chazz nahm einen kurzen Weg über das Gebüsch, er spürte, wie die Äste über seine Haut streiften. Dann bog er rechts ab und nahm den gepflasterten Weg zum Hafen. Verschwommene Bilder von Bäumen liefen an ihm vorbei. Er achtete kaum noch auf die Umgebung. Er spürte nur noch seine Beine. Je mehr er lief, umso mehr kam er außer Atem. Chazz konnte sich nicht erinnern, jemals so viel gelaufen zu sein. Die Typen von der Olympiade müssten ihn nun sehen. Vielleicht würde ja seine Zeit sogar ins Guinness Buch der Rekorde kommen, mit dem Tempo, das er an den Tag legte. Der Junge strauchelte kurz, als er über einen Stein stolperte, konnte sich aber wieder fangen. Wie lange würde es nun dauern? Dann sah er sie. Sie stand am Hafen. Im Dunkeln konnte er sie kaum erkennen. Hastig beschleunigte er seine Schritte. „MIO!“, rief er laut. Keuchend rannte er weiter. Die Gestalt ging davon. Wollte sie also wirklich…? „Mio, warte…!“ Endlich hatte er sie erreicht. Er streckte seine Hand aus und packte sie am Handgelenk. Das Mädchen erschreckte sich und stolperte ein paar Schritte zurück. Erst jetzt hatte er eine klare Sicht auf sie. Ihre schwarzen Haare waren leicht zerzaust, aber dennoch glatt. „Ch-Chazz?“, stotterte sie verwundert. Der Junge atmete mehrmals ein und aus, ehe er ihr antworten konnte. „Gerade… noch… rechtzeitig….“, sagte er erschöpft. „Chazz, was…?“ Er verstärkte seinen Griff um ihr Handgelenk. „Mio! Du musst hier bleiben! Du darfst nicht den gleichen Fehler wie ich machen!“ Ihre Augen wurden größer. „W-wie meinst du das?“ „Du darfst nicht abhauen! Das wäre mehr als dumm, klar?!“ Die Schwarzhaarige sah ihn verwundert an, ehe sie ihn verstand. Sie lächelte. „Chazz, ich….ich werde nicht abhauen. Ehrlich.“ Jetzt, wo er extra gekommen ist, habe ich es sowieso nicht vor, fügte sie in ihren Gedanken hinzu. Diesmal war es Chazz, der verwirrt war. „Was?“ Sie deutete auf den Boden und wies ihn darauf hin, sich zu setzen. „Also… ich war schon ziemlich verzweifelt… aber ich bin nur hierhergekommen, um hier nachzudenken. Hier ist es so ruhig. Mir gefällt es hier.“ Mio blickte lächelnd zu ihm. „Genauer gesagt.. vor ein paar Stunden wollte ich schon verschwinden. Einfach weg. Aber…“ Sie erinnerte sich an das, was Chazz zu ihr gesagt hatte. Wenn man es nicht einmal versuchte, dann brachte es auch sowieso nichts. Der Junge bemerkte, wie ihre Wangen leicht rosa schimmerten. An was dachte sie gerade? Sie senkte leicht ihren Kopf. „J-jedenfalls danke, dass du gekommen bist. Ich glaube, ich hätte es bereut, wenn ich ohne ein Wort zu sagen abgehauen wäre. Und eine Lösung meines Problems wäre das auch nicht wirklich gewesen.“ Sie machte eine kurze Pause. „Nur…. Anders gedacht wünschte ich, dass ich einfach verschwinden könnte. Dass es diese Probleme einfach nicht mehr geben würde…“ Ihre Stimme wurde immer trauriger. „Mach dir darüber mal keine Sorgen“, sagte Chazz tröstend. „Es wird schon eine Lösung geben. Wir lassen uns was einfallen.“ „ ‚Wir?‘ “ Chazz wandte sich ab. „Ich.. habe es den anderen erzählt.“ „Was??“ Er zuckte mit den Schultern. „Na und? Sie sind immerhin deine Freunde, sie haben das Recht darauf.“ Wohl auch Jaden… „Aber ich habe ihnen nichts von der Verlobung erzählt.. schließlich hättest du es mir auch nicht gesagt.“ Er merkte, wie sich Mio entspannte. „Gut.. denn das sollte ich ihnen wirklich selbst sagen… Aber ich glaube nicht, dass es wirklich was hilft.“ „Mein Gott, bist du immer noch so pessimistisch?“ Beleidigt drehte das Mädchen ihren Kopf weg. Es herrschte Stille. Dann ein Seufzen. „Ach, keine Ahnung. Bisher lief alles so gut. Und dann plötzlich sowas. Da taucht er einfach so auf… ich will nicht hier weg. Die Akademie ist schließlich mein Zuhause. Nur groß was dagegen tun kann ich auch nicht…“ Sie vergrub ihren Kopf in ihren Händen. „Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll… das ist alles. Nicht mehr und nicht weniger. Ich hatte nur die kleine Hoffnung gehabt.. während der Ferien… dass er gekommen wäre, um mich zu sehen… Was aus mir geworden ist und sowas. Doch wie gesagt, es war nur ein kleiner Funken Hoffnung. Nein, eher ein Wunschtraum. Etwas, das niemals wahr werden würde.“ Chazz schluckte. Seine Brüder waren eigentlich auch seine Familie gewesen… Es war für ihn auch schlimm gewesen, zu akzeptieren, dass er nicht mehr zu ihnen gehörte. Er war anders. Und nun war er auch froh darüber, eigenständig zu sein. „Hör mal“, riss er das Mädchen aus den Gedanken, „selbst wenn er gekommen wäre, um dich zu sehen: Er ist trotzdem ein Arschloch. Und du wirst auf keinen Fall die Akademie verlassen.. das will schließlich keiner und außerde-…..“ Er stoppte. „Sie wollen nicht, dass du die Akademie verlässt… Akademie…“ Er wiederholte das Wort. Dann lächelte er. Schlagartig stand er auf und sah Mio an. „Es liegt eigentlich nur noch an dir, Mio, ob du gehen willst oder nicht.“ Entrüstet sah sie ihn an. „Ja, aber natürlich will ich hier bleiben!! Ich würde euch doch vermissen!! Das hier ist mein Zuhause! Und ich will bei euch sein!“ Chazz lächelte. „Dann verstehe ich ehrlich gesagt nicht, was du hast.“ Entgeistert blickte Mio zu ihm. Hatte Chazz einen Sprung in der Schüssel? Was war denn mit dem auf einmal los? „Chazz, würdest du bitte normales Japanisch mit mir reden?“ „Nein, du bist doch Halbfranzösin, oder?“ Sie ballte wütend ihre Hände zu einer Faust. „Meine Güte! Du stellst dich aber auch an! Ich weiß gar nicht, was mit dir los ist!“ Chazz‘ Grinsen war immer noch nicht verschwunden. „Das ist die Mio, die ich kenne.“ Schlagartig hielt das Mädchen inne. „Was…? Ich…“ Sie errötete. „W-wenn du meinst…“ Chazz lächelte und verschränkte leicht seine Arme vor der Brust. Seine grauen Augen funkelten. „Bleib einfach hier, ok?“, sagte er leise, ehe er in der Dunkelheit verschwand. Sie sah ihm hinterher. Noch immer spürte sie die Wärme seines Lächelns. Und sie merkte, dass sie niemals hier fort gehen würde. Sie wollte immer dieses Lächeln sehen…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)